[3 v \ Dun farurı \ \ ‘ N D h ' \ D w. ES) Due) fi a at PL | en! v iv wo Er nA Ben 5 \ An f Beer) nt IE Ge War E7 VE Dael ui .. ‘ vi REEL ‘ vom? ae | ee m 15 Ve; Bo Der: Be [u De ET er ra N a WU BEN, PR ae BEE BEL LE a CET van vH Bonn Da Br ET u Ber Way it (ch ren % viraÄnı von warn an ; ‘ ee ee ee air gtei gesanın Ducle aisn ham IT RFrh IEak Kr LEE EB . “ DT Eure er, IPRINOCT IE SRSCHET HT IE S6 ULCHN ECR HJ en. Pau Hapiea FABEL FI 5 si kon! von Teheran “ PUEPR ET TI REEL BEL BEN LEBE LE ES SE on voth tan DEE Er} I RET CEPIT are Bu BE ET [Ur Tar a PR ET EL Ur Wr “u ver ‘ ‘ . nt won a) BEE I ı ST Ce vn ’ ur: IPA ET N BL: ve a ee “ 100) » new KR ef ent Fi I DL Tee Er) u ’ H vo Pe 2 ward ’ Lau Be Es BE rer Cr Ber ur ’ inne Dr u u 5 Vater ee BT BE Bye EEE HERE ‚ {t ı POMEDI RE BR LIBET BE EEE EL DIL LU 30 Due Z BER Jun Br a PIUCHIT RE TE RT ERE TER HET U HL I“ . on er yı ’ yort u ‚ MRS PIE ER PEL BIER nd) ey " Kar ene je un yennlan start vs | .. DBrE IT Kae drei = we ar [ERTL EWR Teen we INRTIELEITERTENT, KL PITTReT ur 1 Ina [Pa TE TB T BURUR, vi or en ben Sb Zt u . REN j FI IKELER) n y wert und v8 UTRUIEE U RER HE FUENSERET LER ELLI rau ran INN TRIT TE ILH TU ERLEU E un [a re [far BETBu LIE u BE NOL WU IL Bu I \ ante DREH TR TEICEU ERTEILEN 3 vi IRRTITOEPEEITTErETRATBETIETTRTEITBLLBRT RL FR Ei weh PFISTER RT LIU SE) BU BE DR: WELHAUHL SA Fan FORT Un? URRT BE DIL BE ERL BIT BENG TAT BIT BES ER v. RRTERT ET ETE TER REISTE FT un. DT EL ee ar hie \ TER RC L Dar Ir 0 en TETIPEBEI RI IPITRTEITEITEIT EG ' rn PRET BEE u ul a ne 71 .y UNE N } 10 Yi \ k DR j % un \ N) jr \ ! ! eB pr Rau yo! | : 242 LINNAEA en! ENTOMOLOGICA. ZEITSCHRIFT HERAUSGEGEBEN VON DEM ENTOMOLOGISCHEN VEREINE IS ET ERTEIN N en - ZWEITER BAND. MIT ZWEI TAFELN ABBILDUNGEN. ee ET BERLIN, POSEN unp BROMBERG. ' DRUCK UND VERLAG VON ERNST SIEGFRIED MITTLER, 1847. 2 Pe File vVorrede. — Der erste Band unserer Linnaeäa ist vom ento- mologischen Publicum in und ausser Deutsch- land mit dankenswerther Theilnahme aufgenom- men worden. Im Vertrauen darauf, dass es uns durch diesen zweiten Band gelingen wird, diese Theilnahme dem Unternehmen zu erhal- ten, geben wir darin von zwei Abhandlungen nur die erste Hälfte, indem wir deren Schluss dem dritten Bande vorbehalten. Uns hat da- bei der Grundsatz geleitet, den wir in der Vor- rede zum ersten Bande aussprachen, „wenn möglich ausser den allgemein bevorzugten Ord- nungen der Käfer und Schmetterlinge auch die übrigen zu berücksichtigen”, und unser ehrenwerther Verleger hat uns das feste Ver- sprechen gegeben, den Druck des dritten Ban- des sofort beginnen zu lassen. Wir haben nur IV zu wünschen, dass ihm das entomologische Pu- blicum seine löbliche Bereitwilligkeit mit Wohl- wollen vergilt. Stettin, den 4. Mai 1847. Im Auftrage des Vereins - Vorstandes: ©. A. Dohrn. A. Lincke, Vereins-Präsident. Vereins-Bihliothekar. Anhalt. Revision der Europäischen Arten der Gattung Cryptoce- phalus. Vom Director Dr. Su/frian in Siegen . . . Ueber die Familie der Mymariden, von Arn. Foerster in Aachen . Die Argyresthien, beschrieben von P. C. Zeller . Ueber die europäischen Raubfliegen (Diptera asilica), vom Prof. Dr. H. Loew in Posen . . . Ueber die Mundbildung von Pediculus.. Von Prof. Bur- meister in Halle. (Vorgetr. bei der Versammlung der Naturf. z. Bremen.) .. u... Seite 569 2 : &. x " r RER a BAR a v ei a . ” Mr BD ä TR mA en ARTE HR 3 RU Hyde ei En ker teil PR ne ‚nie x IR 7% eh > ’ Me A ano Seite 10 Druckfehler. Z.2vau. - 6v.0o, - 5vo - 2.0. - 20 v.0 - 17v.0. - 9!vıw - 17 v. 0. - 10 v. o, - ]14v,u - l4v.o. - 15 v. u - 6vu - l16v.u. - 2vıu - 16 v. o. - 9vu - 13 v.o. - 5v..u -17vu - 53V. 0. - 5vo. -5vu - 7 vu - 15 v.0o. - vu - 1.0, - 6v.u. - 1v.o. statt: Ceuta lies: Creta. glatten lies: kahlen. gerandet lies: gewendet. Ceuta lies: Creta. gekrümmt lies: gekämmit. und dem — Halsschilde lies: des — , Halsschilds. Germar’s lies: in @ermar’s. scutellaris lies: Apunctatus. , aber lies: oft. Schulerbeule lies: Schulterbeule. Clythra lies: elytra. eines lies: als. Apatz lies: Apetz. tastacei lies: testacei. am Ende der Zeile setze man hinzu: Theil, statt: worin lies: worein. meinem lies: einem. novem lies: octo v. novem. lilafarhig lies: lilafarbig. - Spinella lies: Spiniella. da ach lies: danach. Der ganze Satz: Aus der Subcostalader etc. bis: zu unterscheiden ist — gehört vor den vorhergehenden S. 306 Z, 1 v. u.: Die Mittelzelle etc. . hinter auf fehlt: (Gr. phasianipennella.) . statt: pl. 511 lies: pl. 311. fuscus lies: fuscis. var. c. lies: var. b, Limosella F.v.R. lies: LimosellaF.R. ihre lies: seine. platt lies: glatt, - 11 v. o. hinter Innenrande fehlt: mit. Seite 361 Z, 11 v. u. hinter fingerhutförmig fehlt: zu. - 363 - 2 v. o. statt aufgeklickten lies: aufgeblickten. - 365 - I11v.o. - -tuteella lies: luteella. - 874 - 2v.0. - fairnato lies: farınato. - 8397.- 14v.0. - feinweisses lies: fein weisses. AN Revision der Europäischen Arten der Gattung Tryptiocephalus. Vom Director Dr. Suffrian in Siegen. Y D. gegenwärtig die Familie der Cryptocephaliden bil- denden Käfer erscheinen, soweit sie dem ersten Begrün- der unserer entomologischen Systematik, Linne, bekannt waren, in der Gattung Chrysomela, und zwar mit Aus- nahme des einzigen, unter die ächten Chrysomelen ge- rathenen Cr. hypochoeridis, in der im Wesentlichen die nachmaligen Gattungen Clythra, Gryptocephalus und Eumol- pus enthaltenden dritten Abtheilung: „corpore eylindrico”; es sind ihrer jedoch auch in der letzten Ausgabe des Syst. nat. (1766), wenn man drei nicht mit Sicherheit be- kannte oder seitdem als Varietäten untergebrachte Arten (8guttatus, barbareae und bothnicus) in Abzug bringt, nur zwölf, und zwar sämmitlich Europäer. Dem Schö- pfer so vieler natürlicher Gattungen, Geoffroy, gebührt das Verdienst, auch diese Gruppe zuerst als eine eigne Gattung erkannt zu haben, und unter dem von ihm her- rührenden Namen Cryptocephalus erscheint dieselbe im Systeme in Fabricius Entomologia Systematica (1792). Von Europäischen ächten Cryptocephalen werden hier bereits 37 aufgezählt, von denen sechs als blosse Varie- täten oder als Geschlechts- Verschiedenheiten wegfallen: 1. 1 | 2 unter den übrigen 31 Arten befinden sich mit Ausnahme des ganz übergangenen Cr. bilineatus und des zu Cr. sericeus gebrachten Cr. hypochoeridis alle jene Linne- schen Arten, von denen der einzige Cr. nitens unter einem neuen Namen (flavifrons) auftritt. Im Appendix des Akten Bandes wird der Cr. flavescens nachgetragen; das Sup- plement (1798) scheidet nicht allein die Clythren aus, son- dern bringt auch noch drei neue gute Arten hinzu, so dass sich hierdurch die Anzabl der Europäischen Arten im System auf 35 erhöht. Im Syst. Eleuth. (1801) sind dann nach Kugelann’s und Illiger’s Vorgange auch noch die Eumolpusarten abgesondert, dagegen kommt als 36ste Art noch der Cr. humeralis hinzu. Inzwischen hatte auch Olivier im 6ten Bande der Enceyclop. (Art. Gribouri) eine Uebersicht der ihm be- kannten Arten jener Gattung gegeben. Er stellt diejeni- gen Arten, welche er mit Sicherheit zu kennen glaubt, voran, und führt dabei 31 Europäer auf, welche zum Theil mit den Fabrici’schen übereinstimmen, zum Theil blosse Formen bereits bekannter Arten darstellen: fünf dersel- - ben — sein Cr. 6maculatus, marginellus, signatus, cras- sus und labiatus — haben sich jedoch, wenn auch zum Theil unter andern Benennungen, als gute Arten behaup- tet, und eben so ist von den zum Theil gar nicht mehr zu enträthselnden Arten, welche er als „Especes moins connues” den übrigen anschliesst, wenigstens eine — Cr. flavoguttatus — als ächt und gut anerkannt. In Olivier’s zweiter Bearbeitung dieser Gattung (Band 6 der Ento- mologie) ist die Anzahl der Europäer bereits auf 51 Arten angewachsen, und wenn man hiervon diejenigen absondert, welche theils nur Formen bekannter Arten, theils nicht mit Sicherheit zu ermitteln sind, so bleiben doch noch #4 Cryptocephalen und 2 Pachybrachen übrig, unter deren erstern sich sechs bis dahin unbekannte gute Arten — Cr. A punctatus, ilicis, sulfureus, curvilinea, elon- gatulus und connexus —, also ein en Fa fi die Gattung, befinden. g 3 Eine systematische Bearbeitung der ganzen Gattung ist seitdem nicht wieder versucht worden; wohl aber finden wir, theils gleichzeitig mit jenen Schriftstellern und theilweise schon von ihnen benutzt, theils nach ihnen, sowohl in Faunen einzelner Länder (Laicharting, Pan- zer, Rossi, Paykull, Gylienhal), als in Zeitschriften (Schneider’s, Germar’s Magazin, Annales de France, Bul- letins de Moscou), und in Schriften, welche Arten aus allen Familien im Systeme nachtragen (Germar’s Spec. Insect, Charpentier’s hor. ent, Herrich-Schäffer’s Fort- setzung von Panzer, u. a.), eine nicht unbedeutende An- zahl bis dahin unbekannt gebliebener Arten ‚beschrieben; eine nicht weniger grosse Anzahl war wenigstens unter- schieden und unter traditionellen, sich aus einer Samm- lung in die andere fortpflanzenden Namen bekannt ge- worden, und: hierdurch, wie durch die Masse der nach und nach hinzugekommenen exotischen Arten die Gat- tung so angeschwollen, dass in der letzten Ausgabe des Dejean’schen Catalogs Herr Chesrölat es unternehmen konnte, gleichwie die nahe verwandten Gattungen Clythra und Eumolpus, so auch die Gattung Cryptocephalus ın eine Reihe kleinerer Abtheilungen (— Gattungen kann man diese, nur nach äusserer, zum Theil sehr oberfläch- lich aufgefasster Aehnlichkeit zusammengestellten, 'übri- gens in keiner Weise wissenschaftlich begründeten Ab- theilungen unmöglich nennen, wenn sie gleich bereits mit eigenen, Manchem freilich als das Haupterforderniss einer Gattung geltenden Namen versehen sind —) zu zerlegen, bei denen es denn auch, wie andere meist auf jenen Catalog sich stützende Cataloge darthun, für den gerade nicht wissenschaftlichen entomologischen Verkehr einst- weilen verblieben ist. Eine durchgreilende systematische Bearbeitung der Cryptocephalen haben wir demnächst ın dem 2ten Bande von Lacordaire’s Phytophagen zu erwarten, und ich kann mich daher: uni so mehr auf wenige vorauszuschickende Bemerkungen beschränken, als meine Absicht, diesem genauen Kenner und sorgfäl- 4 tigen Bearbeiter der Chrysomelinen durch eine Revision der Europäischen Arten dieser Gruppe eine Vorarbeit für sein verdienstliches Werk zu liefern, jedes weitere Verbreiten über das, was wir in jenem grossen Werke ausführlicher und gründlicher dargestellt finden werden, überflüssig und entbehrlich macht. Auch Lacordaire betrachtet (vergl. die Einleitung zu Bd. 1 seiner Phytophagen) die drei von Linne in seiner sten Abtheilung der Gattung Chrysomela zusammenge- fassten, zuerst in Fabricius Syst. Eleutheratorum voll- ständig gesondert auftretenden Gattungen Clythra, Cryp- tocephalus und Eumolpus als die Stämme dreier nahe verwandter Gruppen in der Familie der Phytophagen, von denen sich die Eumolpiden zunächst an die eigent- lichen Chrysomelen, die Clythriden eben so eng an die Megalopiden anschliessen. Die Eumolpiden unterscheiden sich von den beiden andern Gruppen sogleich durch den regelmässigen Bau des ersten Bauchringes, dessen äus- sere Vorderecken sich bei diesen eben so wie bei den Megalopiden verlangern und die Epimeren der Hinter- brust einschliessen: eben so stimmen auch die drei letzt- genannten Gruppen in der stärkern Entwickelung des letzten Bauchringes überein. Von den Megalopiden und Clythriden aber weichen die Cryptocephalen wieder ab durch den breiten, die Vorderhüften trennenden Zwischen- raum auf der Mitte der Vorderbrust, dessen Hinterrand sich unmittelbar an den Vorderrand der Mittelbrust an- legt. Hrn. Lacordaire gebührt das Verdienst, dieses letz- tere Merkmal zuerst so bestimmt hervorgehoben, und auf seine Wichtigkeit zur Trennung dieser nahe verwandten Gruppen hingewiesen zu haben: wenn er demselben je- doch ein entschiedenes Uebergewicht über den Bau der Fühler einräumt, und demgemäss einige Gattungen, welche ihrer kurzen, mehr oder minder deutlich gesägten Füh- ler wegen bisher den Clythriden beigezählt wurden, mit den Cryptocephalen vereinigt, so scheint mir eine solche Vereinigung, weil sie (gerade wie die Eintheilung = 5 ganzen Familie in Apostasicerides und Me&topoc£rides) ‚auf ein einziges Merkmal gebaut ist, rein künstlich, und daher den Anforderungen einer natürlichen Systematik nicht entsprechend zu sein. Vielmehr widerspricht der Totaleindruck, den die Betrachtung dieser Thiere hervor- ruft, eben so sehr ihrer Vereinigung mit den Grypto- cephalen als mit den Clythren, und ich möchte in ihnen am liebsten eine zwischen beiden in der Mitte stehende, daher mit beiden in einzelnen wesentlichen Merkmalen übereinstimmende, durch die Körperform aber für sich wohl abgeschlossene Uebergangsgruppe erkennen, deren Erscheinen überhaupt zu den vielen durch die Tropen- länder uns dargebotenen Eigenthümlichkeiten der Insec- tenfauna zu zählen ist. Als gemeinsame Merkmale der Cryptocephalen- -Gruppe, wie sie sich in unsern Europäischen Formen darstellt, dürften daher festzuhalten sein, und vielleicht auch nach Ausscheidung der Chlamyden für die ganze Gruppe Geltung erhalten: Kopf vorn abgelflacht, u an die Augen in das Hals- schild eingesenkt. Kahler fadenförmig, oben zusammengedrückt und dadurch etwas erweitert, I4gliedrig, mit einem schein- bar ein 12tes Glied vorstellenden Fortsatze des Endgliedes. Vorderhüften kugelig, getrennt; der Hinterrand der Mittellläche eng an den Vorderrand der Mittelbrust angeschlossen. Erster Bauchring breit, mit den Vorderecken die Epimeren der Hinterbrust umschliessend. Letzter Bauchring in der Mitte nach vorn hin erweitert, und dadurch den mittlern Theil der drei vor- hergehenden Ringe zusammenschiebend; bei den 2 stets mit einer deutlichen, grübchenartigen Vertiefung. Die bis dahin unter der einzigen Gattung Cryptoce- phalus begriffenen Europäischen Arten sind von Hrn. Che- vrölat in fünf sogenannte Gattungen (Pachybrachis, Pro- tophysus, Homalopus, Cryptocephalus und Disopus) ver- Pe 6 theilt worden: da dieselben aber nirgends characterisirt. sind, so lässt sich aus der Beschaffenheit der zu ihnen gebrachten Thiere, sowie aus den ihnen gegebenen Be- nennungen nur errathen, dass von jenen Abtheilungen die erste (Pachybrachys*) ) auf den Habitus, und zwar auf den sehr oberflächlich betrachteten Habitus, da bei genauerer Untersuchung dem Urheber der Gattung der Mangel des Schildchens bei mehreren dahin gebrachten Arten nicht hätte entgehen können, im Allgemeinen; die zweite (Protophysus) auf den Bau der Fühler; die dritte und fünfte (Homalopus und Disopus) auf die Beschaffen- heit der Beine gegründet sind. Allein die bei Cr. loba- tus Fab. allerdings auffallende, durch eine Erweiterung der untern Füblerglieder hervorgebrachte Abweichung der Fühler von der fadenförmigen in die borstenförmige Gestalt ist genau genommen nur bei dem g\ jener Art vorhanden; bei dem ® derselben Art (Cr. haemorrhoida- lis Fab.) findet sich davon kaum eine schwache Andeu- tung, und bei Cr. villosus Meg, der wie das Zusammen- stellen der @ sogleich ergiebt, ohne der Natur Gewalt anzuthun, von Cr. lobatus gar nicht getrennt werden kann, finden wir den ganz normalen Fühlerbau der übrigen Arten, so dass jene Abweichung nicht einmal als ein spe- cilisches, sondern nur als ein sexuelles Merkmal der Be- achtung werth ist. Eben so ist der eigenthümliche Bau der Beine bei Homalopus ausschliesslich, bei Disopus wenigstens in seiner vollständigen Ausbildung nur den ° *) So, und nicht Pachybrachis muss der Name geschrie- ben werden, wenn er, chne aller Grammatik Hohn zu spre- chen, einen erträglichen Sinn geben soll. Man könnte zwar auch an die dicken Vorderschenkel denken, und cine Ablei- tung von £2#x1@v (brachium, Oberarm) voraussetzen; aber in diesem Falle hätte der Urheber des Namens doch seinen sprach- lichen Kenntnissen eine gar zu grosse Blösse gegeben. Uebri- gens ist kein Grund vorhanden, den Namen wie in einigen neuern Catalogen geschehen ist, als Femininum zu gebrauchen; er ist eben so gut ein Masenlinum, wie Tribrachys und andere Zusammensetzungen von @gexve. . 7 der dahin gerechneten Arten eigen, und die sexuelle Be- deutung der Beine überhaupt bei den Cryptocephalen sowohl als bei den Clytliren so entschieden hervortre- tend, dass ihre Beschaffenheit als Gattungscharakter mir ganz unbrauchbar erscheint, zumal da eine consequente Benutzung derselben zu dem widernatürlichsten Zer- reissen des Verwandten nöthigen, und nicht allein den Cr. 12punctatus Fab. z. B., sondern selbst den Cr. po- puli Dahl. als Typen eigener Gattungen hinstellen würde. Bei der Uebereinstimmung der Muncliheile würden nur noch etwa die Fühler zur Unterscheidung von Gattungen brauchbar erscheinen, und es lässt sich auch nicht leug- nen, dass einzelne Arten, z. B. Cr. laetus, imperialis, bi- maculatus u. A. sich durch merklich kürzere und dickere Fühler auszeichnen, indess durch eine Vereinigung die- ser Arten wird auch keine natürliche Gruppe ausgeschie- den, und ausserdem geht jene Fühlerbildung durch die des Cr. rugicollis, sericeus und ihrer Verwandten so allmählig und unmerklich in die schlankfadenförmige des Cr. 12punctatus und der übrigen Arten über, dass man zuletzt nicht mehr weiss, wo eigentlich die wahre Gränze zu finden ist. Sind nun aber scharfe, also weder durch Ueber- gänge die Abgränzung verdunkelnde, noch von sexueller Verschiedenheit abhängige Merkmale zur Unterscheidung von Gattungen weder an den Mundtheilen, noch den Füh- lern, noch den Beinen aufzufinden, so liegt es nahe, sie in dem Baue desjenigen Theils zu suchen, in dessen Be- schaffenheit Hr. Lacordaire eines der wesentlichsten Merk- male der ganzen Gruppe nachgewiesen hat, nämlich in dem Baue der Vorderbrustfläche zwischen den Vorder- hüften; und ausserdem bietet noch das bereits oben be- rührte Mangeln des Schildchens, welches zugleich stets mit nicht ausgerandeten Augen verbunden ist, ein zuver- lässiges und dabei eine natürliche Abtheilung von nahe verwandten Arten abschliessendes Merkmal dar. Zwar ist auch die Mittelfläche der Vorderbrust nicht ganz un- * ‚en Be. | ee u 8 abhängig von den Einwirkungen geschlechtlicher oder individueller Ausbildung, und insbesondere findet man, dass bei den 9 einiger Arten (z. B. des Cr. Loreyi, lo- batus u. a.) sich der Vorderrand zum bessern Aufneh- men der Mundtheile etwas herab- und zurückbiegt: im Allgemeinen aber lässt sich der Bau dieses Theils auf zwei Grundformen zurückführen. Entweder ist der- selbe flach, d. h. an den Pfannen der Vorderhüften tre- ten die Innenränder nicht hervor, und die Mittellläche ist dann bald ganz eben, bald der Länge, öfters noch der Quere nach seicht niedergedrückt, der Hinterrand aber nald grade abgeschnitten, bald seicht oder stärker aus- gerandet, bald zweilappig, selbst zweizähnig; — oder die Innenränder von den Pfannen der Vorderhüften sind deutlich gehoben, und der Zwischenraum verengt sich dadurch zu einer schmalen aber tiefen Längsrinne, an deren hinteren Enden sich der Hinterrand zu einem kur- zen aber breiten dreieckigen, auf die Mittelbrust über- greifenden Zipfel erweitert. Hiernach gliedern sich un- sere Europäischen Cryptocephalen in drei scharf geson- derte Galtungen: 1. Schildchen deutlich. a. Mittelbrust flach. Cryptocephalus. b. Mittelbrust längsrinnig. Pachybrachys. 2. Schildchen nicht sichtbar. Stylosomus. Bei dieser letztern Gattung ist die Mittelbrust flach, wie bei den ächten Cryptocephalen. Ueber die frühern Stände dieser Thiere ist bis da- hin nur Weniges Öffentlich bekannt geworden. Beobach- tungen, welche darthun, dass die Larven einzelner Arten Sackträger sind, finden sich bei Fabricius, Gyllenhal, und in Germar’s älterm Magazin: in der neuern Zeit hat darüber Hr. Dr. Rosenhauer in Erlangen mehrjährige Untersuchungen angestellt, und namentlich die Entwicke- lungsgeschichte von Cr. pini, minutus, aureolus, Moraei, 12punctatus, coryli und hieroglyphicus beobachtet, da- u 3 bei auch die Entdeckung gemacht, dass es den Larven mehrerer Arten, z. B. des Cr. 12punctatus und minutus, an Feinden aus der Familie der Ichneumoniden keines- weges mangelt. Durch eine Mittheilung der von dem verdienstvollen Beobachter mir darüber gegebenen hand- schriftlichen Notizen demselben vorzugreifen, erscheint mir jedoch um so unangemessener, als wir hoffen dür- fen, seine von ihm bereits bei der Versammlung der Na- turforscher zu Nürnberg 1845 zum Vortrage gebrachten Beobachtungen bald vollständig veröffentlicht zu sehen. Meinen frühern Plan, nur die deutschen Arten die- ser Gruppe einer genauern Untersuchung zu unterwer- fen, habe ich auf den Rath sachverständiger Freunde zu einer Uebersicht der Europäischen Arten erweitert, dabei aber- streng die politischen Gränzen von Europa festgehalten. Man hat zwar in neuerer Zeit angefangen, das ganze sogenannte Becken des Mittelmeers in die Europäische Insectenfauna herüberzuziehen; aber, wie ich meine, mit Unrecht, da die Naturbeschaffenheit selbst einen zu entschiedenen Gegensatz der das Mittelmeer umschliessenden Landschaften gegen das nördliche und mittlere Europa darbietet, und die Verbreitung der hö- hern Thierklassen, sowie der Habitus der Pflanzenwelt diesen Gegensatz bestätigt. Ich glaube daher auch nicht, dass die Vereinigung so verschiedenartiger Gegenden, wie z. B. Kleinasiens und der Nordküste von Afrika mit Lappland zu dem Gebiete einer einzigen Fauna sich be- haupten werde; vielmehr dürfte wohl eine Zeit eintreten, wo man den Begriff der Europäischen Fauna auf Nord- und Mitteleuropa bis zu den Pyrenäen, Alpen und Bal- kangebirge beschränkt, und die durch diese Gebirgsket- ten abgeschnittenen südeuropäischen Halbinseln mit Klein- asien, Syrien und Nordafrika zu einem der Europäischen Fauna gleichwerthigen, nicht aber unter derselben ein- begriffenen Faunengebiete des Mittelmeers zusammen- fasst. Das Flussgebiet der Rhöne in Westen, und die flache Nordküste des schwarzen Meeres»zwischen dem 10 Balkan und dem Kaukasus in Osten bilden dann gewis- sermassen die Brücken aus dem einen Gebiete in das andere, über welche, und namentlich auch in der vor- liegenden Familie, eine Anzahl der Mittelmeersfauna an- gehörender Arten sıch in das nördliche Gebiet herüber- drängt. ei «Unter den Cryptocephalen sind die Pachybrachys- und Stylosomus-Formen so recht eigentlich dem südli- chen Gebiete, mit Einschluss des Rhönethals und der Krim, eigenthümlich; von 14 unten beschriebenen Pachy- brachysarten gehören 8, also die grössere Hälfte, der- selben ausschliesslich an, darunter alle metallischglänzen- den, sowie alle mit gelben Längslinien gezeichneten Ar- ten; und von den drei Stylosomen rückt nur einer (St. minutissimus) in dem durch seine Lage am Meere merk- lich mildern Frankreich über die Nordgränze des süd- lichen Gebiets hinaus. Von 109 mir bekannt geworde- nen Cryptocephalen sind 37 im Gebiete der Europäischen Fauna im engern Sinne, wie sie oben gefasst ist, zu Hause, und zwar meist über das ganze Gebiet verbrei- tet: einen beschränkten Bezirk bewohnen nur acht süd- russische Arten, drei Arten aus Ungarn und Oestreich, eine aus Tyrol, drei aus dem nördlichen und nordöst- lichen Europa: und auffallend ist dabei, dass die schlank walzenförmigen Arten mit regellos punktirten Deckschil- den (Cr. balophilus, nigritarsis, rubi, Boehmii, auch elon- gatus) sich nur längs der Südgränze des Gebiets finden und hier an die beiden Faunen gemeinschaftlichen ent- sprechenden Arten (Cr. coloratus, ypsilon, flexuosus) sich anschliessen. Dem Gebiete des Mittelmeers gehören 29 Arten an, von denen % (Cr. gravidus, rugicollis, globicol- lis, Koyi) durch das Rhönethal sich in das nördliche Ge- biet eindrängen: von den übrigen 25 finden sich 11 aus- schliesslich auf der Pyrenäischen Halbinsel, drei auf Si- cilien, drei in der Türkei, zwei in dem östlichen Theile des Faunengebiets von Sardinien bis Ceuta, eine im mitt- lern (Sardinien, Sicilien, Algier), eine in den Pyrenäen, 11 > eine in den Piemonteser Alpen, eine in Dalmatien und ganz Italien bis Sicilien hin: ‚ausschliesslich eigen sind - diesem Gebiete die (exotischen) Formen mit an der Ba- sis breiten, hinterwärts stark verschmälerten Deckschil- den (Cr. cynarae, curvilinea), nicht minder die Arten mit behaartem Halsschilde bei statten hellfarbigen Deckschil- den, von denen nur eine einzige (Cr. grandis De].) zu- gleich auf der Nordseite der Pyrenäen vorkommt. Von den beiden Gebieten gemeinsamen Arten sind jedoch nur 18 über das ganze nördliche und mittlere Europa ver- breitet, neun rücken nordwärts nur bis in die Mitte von Frankreich, Deutschland und Ungarn vor, und die übri- gen halten sich überall in dem beide Gebiete scheiden- den Gebirgslande, ohne sich, wenigstens auf dessen nörd- lichen Abhange, dann weiter als bis in die südlichen Landstriche der eben genannten Länder zu entfernen. Unter den in drei Gattungen von mir beschriebenen 126 Arten befinden sich etwa 50, also gegen „5, von welchen mir bis dahin keine Beschreibung bekannt ge- worden ist, und über 20, also mehr als ein Sechstel, für welche ich nicht einmal einen bereits gangbaren Namen habe ermitteln können, und die ich daher für neu hal- ten muss. Bei diesen habe ich mich vor jeder voreili- gen Artenmacherei möglichst zu hüten gesucht, und über- all nur das als Art angenommen, was sich als solche durch sichere und unveränderliche Merkmale zu recht- fertigen schien; bereits von Andern aufgestellte Arten aber, auch wenn sie mir verdächtig waren, habe ich dennoch einstweilen beibehalten, so lange ich ihre Un- ächtheit nicht mit Gewissheit darzuthun vermochte (Cr. cyanipes, abietis). In der Syvnonymie habe ich mich je- des unnützen Citatenprunks enthalten, und ausser Linne und Fabricius überall nur solche Autoren eitirt, welche Abbildungen oder gute Beschreibungen geben, oder bei denen ein auffälliger, zu weitern Irrthümern Anlass ge- bender Irrthum zu berichtigen war. Bei der Wahl der Artnamen bin ich, soweit es sıch nicht um Linne’sche Ka Ion / » PA. 12 Arten handelte, nicht über Fabricius zurückgegangen, dessen Benennungen einmal überall bekannt und ohne weitern Commentar verständlich sind: blossen Catalogen aber kann ich, und wenn sie von den gefeiertsten En- tomologen herrührten, in der Wissenschaft nirgends eine Autorität zugestehen, und daher eben so wenig ein Prio- ritätsrecht der durch sie in Umlauf gebrachten Namen anerkennen: vielmehr habe ıch mich überall, wo Benen- nungen unbeschriebener Arten nur durch Cataloge oder durch traditionelle Mittheilung sich fortgeerbt haben, des jedem Monographen zustehenden Rechts bedient, aus den in solcher Weise fortgepflanzten Benennungen, ohne Rücksicht auf deren frühern oder spätern Ursprung, die passendste auszuwählen. Dass bei meiner Entfernung von Bibliotheken und grössern Sammlungen eine Arbeit, wie die vorliegende, nur durch die vielseitigste Unterstützung zur Ausführung gelangen konnte, würde, auch wenn ich es nicht beson- ders hervorheben wollte, einem Kenner von selbst klar sein; und wirklich ist mir bei derselben ein so reich- liches Material zur Benutzung zu Theil geworden, wie es in der Entomologie wohl nur durch die unter den CGoleopterologen herrschende Liberalität zusammenge- bracht werden kann. Durch dieGefälligkeit der Herren Aube, Dieckhoff, Dohrn, Friwaldszky, Germar, Grimm, v. Heyden, Hochhuth, Hornung, Gr. Küenburg, Kunze, Loew, Reiche, Riehl, Rosenhauer, Schmitt, Strübing, Sturm und Zeller erhielt ich den ganzen Bestand ihrer Sammlungen von Europäischen Gryptocephaliden zur An- sicht: was die Vereinssammlung darbietet, wurde mir durch den Vorstand unsers Vereins mitgetheilt; auch konnte ich durch die gefällige Vermittlung des Vereins- vorstandes und des Hrn. Grafen zu Rantzau die bezet- telten, also typischen Exemplare aller Europäischen Ar- ten aus Fabricius Sammlung vergleichen, und auf. die Verwendung des Hrn. Hochhuth hatte Hr. Baron v. Chau- doir die Güte, mir die von ihm am Caucasus gesammel- . 13 ten Arten dieser Gattung als Geschenk zu überlassen. Die reichen Schätze der Königlichen Sammlung in Ber- lin habe ich zweimal, in den Jahren 1838 und 1844, ge- ‚nau durchgesehen, und alle diejenigen Arten, welche mir noch zweifelhaft geblieben waren, hat Hr. Prof. Erichson, neben der Mitiheilung mehrerer seltener Arten, nochmals mit den in der Königl. Sammlung enthaltenen Typen zu vergleichen die Gefälligkeit gehabt. Dass es mir neben diesem unentbehrlichen Materiale auch nicht an den eben so unentbehrlichen litterarischen Hülfsmitteln gebrach, verdanke ich vorzugsweise den Herren p. Heyden, Kunze und Schaum, die mich mit Büchern und Nachweisungen auf das Bereitwilligste unterstützt haben, Ihnen Allen dafür den aufrichtigsten Dank! m 1. Cryptocephalus. Geoffr. Augen ausgerandet. Vorderbrust flach. Schildchen vorhanden. Der Körper unsrer Europäischen Cryptocephalen ist im Allgemeinen walzenförmig; nur bei dem einen Ex- ireme geht der Umriss ins Eiförmige, und zwar in der Weise über, Jass die grösste Breite in die Basis der Deckschilde fällt, und von hier aus sich der Vorderkörper in einem kurzen, breiten und stumpfen Bogen abrundet, während der hintere Theil sich mit stark convergirenden Seiten gegen die Spitze hin verschmälert, und hier durch einen kurzen, wenig gekrümmten, fast quer gerichteten Bogen geschlossen wird. Diese letzte in Mittelamerika weit verbreitete Form wird bei uns nur durch zwei auf, den westlichen Theil der Mittelmeersfauna beschränkte Arten verlreien; einen entlernten Uebergang zwischen ihr und dem in Europa vorberrschenden Typus bildet der gemeine Er. vittatus, bei dem noch eine geringe Ver- schmälerung des Körpers nach hinten zu bemerkbar ist. 14 Aussserdem aber tritt überall die walzenförmige, sich hinterwärts selbst manchmal etwas erweiternde Körper- form als die normale hervor, ohne dass jedoch in letz- term Falle die Erweiterung in ähnlicher Weise wie vor- her die Verschmälerung einen abweichenden Habitus be- dingte. Indess ist es nicht sowohl dieser walzenförmige Bau an sich, als das mit demselben verbundene Abfallen der Wölbung nach allen Seiten, selbst vor- und hinter- wärts, welches die eigenthümliche und überall sogleich kenntliche Form eines Cryptocephalus bildet; es beginnt auf dem Rücken gewöhnlich schon hinter dem mit sei- ner Spitze stark erhobenen Schildchen, und tritt kurz vor der Spitze der Deckschilde dann noch einmal in er- höhtem Maasse ein, wobei zugleich der Rücken der letz- tern sich stark nach den Seiten hinabkrümmt, und nur bei einigen Arten mit behaartem Halsschilde, namentlich bei Cr. ilicis und tristigma, stärker abgeflacht ist. Der Kopf ist vorn grade abgeschnitten, und bis auf die senk- recht stehende Vorderfläche unter den Vorderrand des Halsschilds geschoben, die Stirn meist punktirt, in der Mitte der Länge nach niedergedrückt oder längsrinnig; die Augen halbmondförmig, auf der convexen Seite vom Vorderrande des Halsschilds umschlossen, die mondför- migen Ausschnitte einander zugewendet und dadurch den mittlern Theil des Kopfes bedeutend gegen Stirn und Kopfschild erweiternd. Das Kopfschild dreieckig, An den Seiten durch scharfabgesetzte oberwärts convergirende Ränder begränzt, das obere Ende mit dem darüber lie- genden Theile des Kopfes eng verwachsen. Die Fühler zwischen dem obern Ende des Kopfschilds und: dem un- tern innern Vorsprunge des Auges eingefügt, in einer ‚nach unten hin verlängerten, nach‘ aussen gerichteten Grube befestigt, der Raum zwischen. ihnen: meist‘ flach, seliner etwas uneben; bei Cr. sericeus und dessen Ver- wandten ziehen sich diese Unebenheiten zu :unregelmäs- sigen Querbeulen zusammen, die sich am deutlichsten ausgebildet als eirunde einander fast berührende Quer- 15 höcker bei dem 4 des Cr. lobatus zeigen. Der unter den Augen, jederseits des Kopfschildes liegende. Theil des Unterkopfes tritt als ein mehr oder minder schräg liegendes, häufig durch weisse oder gelbe Färbung aus- gezeichnetes Feld bedeutend gegen den mittlern Theil des Unterkopfes zurück; wogegen die an den unten et- was ausgebogenen Rand des Kopfschildes bald eng an- geschlossene, bald von ihm durch eine feine Querleiste Ssinedöne Oberlippe etwas schräg nach aussen und unten gerichtet hervorsteht. Die Fühler 11 gliedrig, in den. äussersten Formen sehr abweichend gebaut, wenn gleich alle in der Grund- form übereinstimmend. Sie sind fadenförmig, nach der Spitze zu etwas verdickt, oder vielmehr durch Zusam- mendrücken. der unten mehr stielrunden Glieder erwei- tert, und zwar so, dass eine grössere Ausdehnung in die ‚Länge zugleich stets mit einer geringern Dicke verbun- den: ist, und umgekehrt. Am kürzesten und dicksten sind dieselben bei Cr. laetus, imperialis, pexicollis; schon län- ger und dünner bei rugicollis, virgatus, bimaculatus und der Gruppe des sericeus, noch mehr bei Cr. salicis, und gehen dann durch ganz unmerkliche Uebergänge zu der entgegengesetzten, schlank fadenförmigen Form; über, welche in Cr. bipunctatus, nitens, 42 punctatus, Loreyi und deren Verwandten am ‘schärfsten ausgeprägt er- scheint. Ganz abweichend gebaut sind die Fühler bei dem Jg des Cr. lobatus, indem die einzelnen Glieder nach der Spitze hin nicht dicker sondern dünner werden, und der ganze Fühler dadurch eine zusammengedrückt-borsten- förmige Gestalt annimmt: der Umstand aber, dass die Füh- ler desQ hier gar nicht von dem normalen Bau abweichen, zeigt, dass jenes Merkmal hier durchaus sexuell und daher für eine mögliche generische Trennung ohne allen Werth ist; sowie überhaupt der Umstand, dass die Fühler des 9 überhaupt stets merklich länger, die. des 2 kürzer sind, uns in der Beschaffenheit derselben für andere als sexuelle Unterschiede ein sehr untergeordnetes Merkmal erkennen 16 lässt. Völlig übereinstimmend ist bei allen Arten die gekrümmte Gestalt des auf der Oberseite convex auf- geschwollenen, auf der untern concaven Wurzelgliedes; eben so ist das 2te Glied überall das kleinste, kugelig- knotig, und das Endglied trägt immer einen besonders bei dem Ö deutlichen, übrigens bei den Arten mit schlan- ken, dünnern Fühlern stärker ins Auge fallenden Fort- satz, der sıch durch eine auf der Innenseite des Gliedes befindliche Ausrandung bemerklich macht. Die untern Glieder sind stets glänzend, und das Wurzelglied zeigt dabei, zumal bei metallisch-glänzender Färbung, nicht selten eine ziemlich grobe Punktirung; an Färbung sind die untern fast immer heller, die obern mehr flach ge- drückten dagegen behaart und schwärzlich. Ganz schwarze Fühler sind eben so selten als ganz helle, vielmehr fallt die Spitze auch bei den ganz licht gefärbten Arten mehr oder minder ins Schwarzgraue. Die Kinnbacken derb, kurz dreieckig, auf der Mitte der Innenseite mit einem vorspringenden Zähnchen und jederseits desselben seicht ausgerandet. Die Kinnladen zweitheilig; die Taster kurz und dick; verhältnissmässig am kürzesten und dicksten, fast fadenförmig, bei Cr. pini. Die vordern %sliedrig, das Wurzelglied kurz, cylindrisch, das 2te’Glied 3—% mal länger, keulig, mit stark. gekrümmter Aussenseite und schräg abgeschnittener Spitze, das folgende etwas kür- zer, cylindrisch, das Endglied wieder länger, kegelförmig, vorn schräg nach Innen abgestumpft. Die hintern Taster 3gliedrig, das Wurzelglied kurz, das 2te länger, keulen- förmig, etwas gekrümmt, das Endglied wenig kürzer, grade, stumpf kegelförmig. Die Farbe der Mundtheile meist schwarz oder schwarzbraun, selbst bei den hell- gefärbten Arten dunkler als der übrige Körper. % Das Halsschild im Allgemeinen bald mehr kuge- lig und im Baue dem der meisten Eumolpen ähnlich, bald mehr walzlich; im erstern Falle flacht sich die hin- tere Hälfte vor dem Schildchen ab, zeigt hier nicht sel-: ten zwei durch eine flach wulstige Längserhöhung ge- 17 ‚trennte Schräg- oder Quererhöhungen, und wölbt sich vorn von der Mitte nach dem Kopfe zu herab, welcher besonders in den Gruppen des Cr. cordiger und seri- ceus, auch des Cr. salicis stark ausgeprägte Bau durch eine Reihe von Mittelformen in den walzlichen übergeht, als dessen Extreme Cr. pini und die kleinen Arten aus der Verwandtschaft desCr. bilineatus angesehen werden müs- sen. Der Vorderrand umzieht den Kopf bis über die Mitte der äussern Augenränder hinaus, und ist durch eine ihn begleitende feine Querlinie mehr oder minder deut- lich abgesetzt; der Seitenrand ist bald grade, meist aber in der Mitte etwas abwärts gekrümmt, und bei den dem Cr. sericeus verwandten Arten an den Hinterecken ge- schweift; letztere stumpf rechtwinklig, häufiger spitz und hinterwärts gerichtet. Der Hinterrand jederseits vom Schildchen ausgeschweift, und dadurch entsteht von letz- terem ein deutlicher grade abgestutzter oder ausgeran- deter Zipfel; der äusserste Saum ist etwas niederge- drückt und längs seiner ganzen Ausdehnung mit kleinen aber scharfen Sägezähnchen besetzt. Die Oberfläche bald glatt, bald feiner oder gröber, sparsamer oder dichter punktirt, wo dann die Punkte nach den Rändern, beson- ders nach den Vorderecken hin sich dichter zusammen- drängen, oder durch das Verflliessen der Punkte längs- strichelig; so bei Cr. rugicollis, pexicollis, bilineatus, Wa- sastjernii, bei letzterem jedoch nur auf der vordern Hälfte des Halsschilds. Dabei ist die Oberfläche der Regel nach kahl, seltner behaart; bei zwei Arten finden sich diese Haare nur in den Vorderwinkeln des Halsschilds. Das Schildchen gross und deutlich, dreieckig oder durch Abstumpfen der Spitze trapezoidisch, mit dem Hin- terende stets schräg in die Höhe gerichtet, meist mit den Deckschilden gleichfarbig, zuweilen mit einem weissen Flecke gezeichnet, was einmal selbst nur bei dem $ der Fall ist. | Die Deckschilde nur bei zwei Arten an der Basis am breitsten, sonst entweder vollkommen walzenförmig, U, 2 18 oder hinterwärts etwas erweitert, mit mehr oder minder abgeflachtem Rücken, und stärker oder weniger stark vor der Spitze abfallender Wölbung; die Basis etwas niedergedrückt, so dass hier zwischen der Fläche des Rückens und der höchsten Stelle des Halsschilds eine deutliche Einsenkung gebildet wird; die Spitze jeder Flü- geldecke abgerundet, daher die Naht klaffend; nur we- nige Arten, besonders Cr. marginatus, hinten quer abge- stutzt. Der abwärts gekrümmte Aussenrand- hinter der Schulter mit einem länglichen, durch eine Erweiterung des umgeschlagenen Randes noch mehr hervortretenden Seitenlappen. Die Schulterbeule ragt bei den meisten Arten stark hervor, und ist auf der Schulter- und der Schildchenseite durch einen deutlichen Eindruck abge- setzt; ein zweiter meist breiterer, aber weniger tief ein- schneidender Eindruck findet sich gewöhnlich jederseits des Schildchens, gleich als ob der das Schildchen zu- nächst umschliessende Theil der Deckschilde dadurch hinterwärts in die Höhe gedrückt würde. Hinter dieser Erhöhung findet man den Rücken der Deckschilde zu- weilen wieder deutlich quer niedergedrückt. Die Ober- fläche ist gewöhnlich kahl, nnr bei wenigen Arten, und zwar stets mit regellos punktirten Deckschilden, behaart; die Haare bei einer Gruppe (der des Cr. rugicollis) zu unregelmässigen Längsreihen geordnet: bei andern Arten (Cr. Loreyi, sericeus u.a.) treten dafür undeutliche und grobe Längsfurchen hervor. Die eigentliche Sculptur ist sehr verschiedenartig; die niemals fehlenden Punkte bil- den entweder regelmässige Punktreihen, und dann sind davon die in der ganzen Chrysomelinenfamilie gewöhn- lichen zehn Streifen mit einem eilften abgekürzten zu- nächst an dem Schildchen vorhanden; am vollkommen- sten sind dieselben bei einer Anzahl kleiner Arten aus der Verwandtschaft des Cr. minutus ausgeprägt, während bei einer Anzahl anderer meist schwarzer Arten (Cr. la- biatus, geminus u. a.) die Rückenstreifen von der Mitte ab fast ganz verschwinden. Oder die Punkte sind ohne 19 Ordnung gestellt, wo dann bald eine ursprünglich regel- lose Stellung derselben, bald aber eine durch Verwir- rung der Reihen und Einmischung überzähliger Punkte entstandene Verwirrung unverkennbar ins Auge fällt. Je- nes am deutlichsten bei solchen Arten, bei denen die dicht gedrängten Punkte stellenweise zu Runzeln ver- fliessen, so namentlich bei Cr. sericeus, violaceus u. a, oder auch bei den grob und dicht punktirten Arten, wie Cr. pini, abietis, elongatus, flavoguttatus u.a. letzteres bei einer kleinern Anzahl meist schwärzlicher Arten, bei de- nen nicht selten die Hinneigung zur Streifenbildung vom Geschlechte abhängig ist (Cr. flavipes, nitens) und stel- lenweise Ansätze von Doppelstreifen hervorruft; von dem einzigen Cr. bimaculatus aber finden sich Individuen mit völlig regelmässigen, und wieder mit völlig durch ein- gemengte Punkte verdunkelten Punktstreifen vor. — Eine noch grössere Mannigfaltigkeit bietet die Färbung dar; sie hängt in vielen Fällen mit der Färbung des Hals- schildes zusammen, und man kann dabei füglich drei Hauptfarben unterscheiden, also Arten mit metallischen, schwarzen und hellfarbigen Deckschilden; die Arten mit metallischen oder schwarzen Deckschilden zuweilen, be- sonders an der Spitze und an oder über den Seiten- lappen gelb gezeichnet, letztere Zeichnung manchmal nach dem Geschlechte verschieden. Helle Farben sind bei den Arten mit regellos punktirten Deckschilden vorzugs- weise Roth, seltener Gelb, welches letztere dagegen bei den Arten mit punktstreifigen Deckschilden desto ent- schiedener hervortritt. Helle Deckschilde sind dabei höchst selten einfarbig (Cr. stramineus, pini, abietis, po- puli u. a.), meist gefleckt, und die Nebenfarbe ist dann mit Ausnahme des einzigen Cr. laetus stets schwarz, bald als Längsbinden (bei Cr. flexuosus und seinen Verwand- ten, bei Cr. vittatus, bilineatus u. s. w.), öfters noch als Flecken oder Punkte. Letztere sind bei regelmässig run- der Gestalt am wenigsten der Veränderung unterworfen, höchstens schwinden einige derselben, sehr selten alle; 20 unregelmässig eckige Flecken dagegen fliessen oft zu Quer- oder Längsbinden zusammen, und dadurch ent- steht ein innerer Zusammenhang dieser hellen schwarz- fleckigen Arten mit denen, deren Oberfläche eine schwarze Grundfarbe zeigt; ein Zusammenhang, welcher uns Zeich- nungen, wie die des Cr. fasciatus und sexpustulatus ge- nügend erklärt, wenn wir die Farbenvarieläten überblik- ken, welche Cr. Loreyi 2, rugicollis, 6punctatus, inter- ruptus und andere Arten, darbieten. Die Stellung der schwarzen Punkte oder Flecken folgt dabei einer zwie- fachen Regel; es sind bald, vorzugsweise bei Flecken, zwei vorn neben einander, und ein grösserer (aus zwei Flecken zusammengeflossener Quer-) Fleck hinter der Mitte, und auf diese Zeichnung lassen sich auch solche Arten zurückführen, denen ein Hinterpurkt oder beide fehlen (Cr. variegatus, distinguendus, Formen desCr. cor- diger); bald sind deren fünf, die vier vordern in einer schräg nach hinten und innen gerichteten Raute, so dass deren längste Diagonale schräg hinterwärts von der Schul- terbeule gegen die Naht zu gerichtet ist, und der fünfte, einzelne unter der Wölbung, doch gewöhnlich dem Aus- senrande etwas näher als dem Nahtwinkel gestellt. Am vollkommensten ausgebildet ist dieser Typus bei Cr. im- perialis, pexicollis, 42punctatus, an einzelne Formen des letztern schliesst sich Cr. ilicis, und das Mangeln bald eines Punktes, bald mehrerer bei dieser letztern Art lehrt, dass auch die Zeichnung von Cr. tristigma, hirticollis, sa- licis, bistripunctatus und andrer Arten hierher zu ziehen ist. Aber auch hier fehlt es nicht an einer Vermittlung; Cr. AOpunctatus und die vollständig ausgefleckten Stücke des Cr. flavescens verbinden die Punktstellung dieser Gruppe mit den unregelmässigen Flecken der vorherge- henden, und selbst von imperialis finden sich, wiewohl höchst selten, Individuen mit zusammenfliessenden Flecken. Die Flügel sind querläufig; der erste, mehr als die Hälfte der Länge umfassende Theil, reicht fast bis zum hintern Rande des vorletzten Rückensegments, das zweite 21 Stück ist mit fast rechtwinkliger Brechung des Vorder- randes quer nach der Naht zu gelegt, und dann die Spitze mittelst zweier vom Vorder- und Hinterrande ge- gen die Mitte hin laufender Querfalten wiederum nach hinten gerandet, auch der Lappen des Innenwinkels durch eine Schrägfalte untergeschlagen. Das Pygidium breit dreieckig, mit gebogenen Sei- ten und breit abgerundeter Spitze, die Oberfläche eben oder etwas in die Quere gewölbt, meist dicht punktirt und feinhaarig, bei der Gruppe des Cr. sericeus mehr oder minder deutlich längskielig, bei dem 2 einiger Ar- ten tief längsrinnig und an den Seiten eingedrückt. Die Unterseite der Regel nach schwarz, selbst "bei den Arten mit metallisch glänzender Oberseite dunk- ler und von schwächerem Glanze, derber oder feiner punktirt, meist querrunzlig und fein greishaarig. Die Vorderbrust zwischen den Vorderbeinen flach oder etwas eingedrückt; der Hinterrand, wie schon. oben angedeutet, bald grade abgeschnitten, bald in der Mitte seichter oder tiefer ausgerandet, und dadurch zweilappig, zuweilen daselbst tief ausgeschnitten, und jene Lappen als dor- nige über den Vorderrand der Mittelbrust weggreifende Spitzen hervortretend (so besonders bei Cr. 12puncta- tus), welche einmal (bei Cr. Moraei) sich selbst durch ihre lichte Färbung auszeichnen. Der Hinterleib fünf- ringig; der erste Ring breit, der Vorderrand jederseits mit einem stumpfen Lappen bis über 3—3 der Hinter- brustlänge vorgreifend und dadurch den hintern Theil der Parapleuren einschliessend; die beiden folgenden Ringe schmäler, besonders in der Mitte, und daselbst durch die stärkere Entwickelung des letzten Ringes zu- sammengeschoben; die beiden letzten verwachsen, nur noch an den Seiten durch die als Kante vortretende Naht zu unterscheiden, der mittlere Theil des Akten fast ganz unter den 3ten gedrängt; das letzte Segment wieder brei- ter, besonders bei den JS, und bei den verschiedenen Geschlechtern sehr verschieden gebildet. 22 Die Beine mässig lang, nur bei den g' einiger Ar- ten stärker und zum Theil auf eigenthümliche Weise ent- wickelt; die Schenkel keulig, die etwas gekrümmten Hin- terschenkel an der Basis, die vordern am Knie am dünn- sten; die Schienen grade oder etwas gebogen; bei ein- zelnen Arten und dann vorzugsweise wieder bei deren Männchen (12punctatus, pini, populi) abnorm gebaut, oder mit Auswüchsen versehen (aemulus, lobatus). Die Füsse viergliedrig und im Wesentlichen von übereinstim- mendem Baue, nur bei den schlank - walzenförmigen Ar- ten mehr in die Länge gezogen, bei den kürzern, dik- kern mehr in die Breite ausgedehnt, daher anscheinend plumper, die drei ersten Glieder oben flach abgerundet, unterseits kurz, wie geschoren, greisbehaart, und mit ähnlichen längern Härchen gewimpert. Die beiden er- sten Glieder dreieckig, das zweite jedoch kürzer und an der Basis mehr verschmälert als das vorhergehende, wel- ches bei einzelnen Arten fast die Hälfte der ganzen Fuss- länge einnimmt; das äte bis zur Hälfte zweilappig, etwas länger als das 2te und breiter als das erste, auf der obern Seite noch über den Winkel des Einschnitts hin- aus rinnenförmig ausgehöhlt, und hier das Krallenglied mittelst eines kleinen, das Rudiment eines öten Gliedes vorstellenden Knötchens eingefügt. Das Krallenglied selbst stielrund, etwas gebogen und nach der Kralle zu dicker, meist nur wenig über die Lappen des vorhergehenden hervorragend; nur bei einigen Arten (coloratus und sei- nen Verwandten) lang, nach der Kralle zu stärker erwei- tert und etwas platt gedrückt. Die Krallen kurz, dünn, wenig gebogen, bei manchen grössern Arten (Loreyi, pexicollis, tristigma, florentinus u. a,) an der Basis mit einem vorspringenden Höcker, dessen Vorhandensein sich jedoch um so weniger zur generischen Absonderung jener Arten eignet, als er nicht allein nach sexueller oder in- dividueller Ausbildung der einzelnen Stücke sich gleich- falls in sehr ungleicher Stärke ausbildet, sondern auch bei andern, von einzelnen der genannten gar nicht zu ar 23 trennenden Arten, z. B. bei Cr. imperialis, gewöhnlich ganz vermifst wird. Die Farbe der Beine scheint mit der Farbe der Oberseite in einem gewissen Zusammen- ‚hange zu stehen; bei metallischer Oberfläche sind die Beine gleichfalls der Regel nach metallisch gefärbt, dann aber dunkler; Arten mit schwarzen regellos punktirten oder mit rothen Deckschilden haben gewöhnlich schwarze, höchstens an den Schenkelspitzen und Vorderhüften weils gefleckte Beine; gelbe oder gelbbunte Deckschilde sind dagegen meist mit eben. so gefärbten Beinen verbunden, und eben so finden sich bei den schwarzen punktstrei- ‚figen Arten meistens ganz oder doch gröfstentheils gelbe Beine vor. | Der Geschlechtsunterschied findet sich, wenn man die allen Chrysomelinen mehr oder minder gemein- samen Geschlechtsmerkmale, die geringere Körpergrölse und die längern Fühler des d‘, nicht weiter in Anschlag bringt, auf zweifache Weise ausgesprochen, durch den Körperbau und die Farbe. Was hier nun a) den Bau anbetrifft, so ist hier die Beschaffenheit des letzten Bauchringes, wenigstens für die 9, völlig durchgreifend, indem sich bei diesen allgemein auf je- nem Ringe eine mehr oder minder tiefe, bald fast kreis- runde, bald halb oder ganz elliptische Grube findet. Fast kreisrunde, oder halbelliptische Gruben mit vorn scharf abgesetztem, an den Seiten etwas niedergedrücktem Rande sind meist den gröfsern Arten eigen; die kleinen punkt- streifigen Arten dagegen zeigen in der Regel lang und schmal elliptische Grübchen mit überall flachem Rande und glänzendem Innern. Seltener treten zu diesen all- gemeinen Merkmalen noch besondere, z. B. Eindrücke auf dem Pygidium bei Cr. variabilis und 6punctatus, ein Schlitz in dessen unterm Rande bei Cr. lobatus; und ein durch einen rundlichen Eindruck des Pygidiums gehen- der fein rinnig ausgehöhlter Längskiel, den ich bei zwei mir vorliegenden 2 des sibirischen Cr. ochroloma Gebl. «wahrnehme, hat wahrscheinlich gleichfalls eine solche —. ER 2 5 b Tan 24 geschlechtliche Beziehung. Bei den J aber lässt sich ein solcher gleichförmiger Bau des letzten Bauchsegments nicht nachweisen. Dasselbe ist entweder ganz einfach, und zeigt dann in der Mitte eine schwächer punktirte und meist unbehaarte, daher stärker glänzende Stelle; oder es ist hier seicht nieder- oder quer etwas einge- drückt, welcher Eindruck sich dann bei drei Arten zu einer tiefen halbwalzenförmigen Querrinne, bei andern zu einer muldenförmigen Längsgrube ausbildet. Dazu kommen dann noch bei einzelnen Arten höchst seltsame, bis jetzt aber sehr wenig beachtete Bildungen einzelner Körpertheile, besonders abnorme Auswüchse, welche zu- vörderst das letzte Bauchsegment treffen, sich von die- sem auf die übrigen Ringe verbreiten, nächstdem die Beine (und zwar alle Theile derselben), endlich selbst die Fühler ergreifen. Solche sind: erhöhte Querleisten vor der niedergedrückten oder vertieften Stelle (Cr. al- bolineatus, violaceus, duplicatus), Querbleche (Cr. con- color) oder zahnartige Höcker ebendaselbst, bald einer (Cr. cordiger, aemulus, coloratus, halophilus, rubi, Boeh- mii), bald zwei neben einander (Cr. coronatus, cribratus, sericeus), zwei gebogene, vorspringende Zähne (variabi- lis, 6 punctatus) ; Längsbleche (Cr. lobatus); Zähne an den Hinterhüften (Cr. Bocheii), abnorm gebaute Schenkel (Cr. informis), unregelmässig gestaltete Schienen (Cr. Loreyi, informis, pini, abietis, populi); Haken oder Schaufeln an den Schienen (Cr. Loreyi, aemulus, lobatus); erweiterte Fussglieder (Cr. Loreyi); endlich sigenthümlich gestaltete „kühler (Cr. lobatus). ei „ Auflallend ist dabei, dass mit Ausnahme des einzi- ra opuli’ alle hier genannten Abnormitäten nur bei n egellos punktirten Deckschilden gefunden wer- ‚den; ‚jedoch ohne Zweifel mit der bei diesen Arten überhaupt‘ vorwaltenden grössern Verschiedenheit des Ha- hitus zusammen. RD) Geschlechtsmerkmale durch nl sind zuweilen durch ei Verschwinden oder Ueberwiegen der rothen, 25 sehr häufig dagegen durch ein gleiches Verhältniss der gelben Farbe angedeutet. So überwiegt die schwarze Farbe auf dem Halsschilde des 9‘ bei Cr. 6punctatus, noch mehr bei Cr. coryli, auf den Deckschilden die rothe beiCr. Loreyi. Hervortreten oder Ueberhandnehmen gel- ber Farbe an Deckschilden und Beinen ist mehr den 2 eigen (Cr. lobatus, villosus, nitens, flavipes, marginatus u. A.), an Halsschild und Kopf mehr den 9%; am Hals- schilde färbt sich oft bei letzteren der Vorderrand, manch- mal auch noch der Seitenrand gelb, am Kopfe erschei- nen gelbe Zeichnungen, oder erweitern sich, wenn sie bereits bei den @ vorhanden waren, bei den J bis zum Zusammenfliessen, vorzugsweise bei den schwarz oder schwarzblau gefärbten punktstreifigen Arten; einmal (Cr. frontalis) geht das Gelb bei den 3 auf die Schildchen- spitze, einmal (Cr. scapularis) selbst auf den umgeschla- genen Seitenrand und das Schulterblatt über. Die Futterpflanzen sind noch nicht bei vielen Arten zur Genüge beobachtet. Bei weitem die meisten der Arten, bei denen die Nahrungspflanzen angegeben worden sind, leben auf Bäumen oder Sträuchern, vor- zugsweise auf Amentaceen, und unter diesen wieder am meisten auf Weiden, nächstdem auch auf Eichen, Pap- pelo, Erlen, Birken und Haseln; selbst von den auf Kraut- pflanzen angegebenen scheinen Arten, die man nicht am Kraute selbst, sondern auf den Blumen getroffen hat, diese nur augenblicklich zum Aufenthaltsorte gewählt zu haben. Was mir darüber mit Sicherheit bekannt ge- worden ist, habe ich bei den einzelnen Arten bemerkt, und stelle hier nur die betreffenden Arten nach Fami- lien der Futterpflanzen übersichtlich zusammen. Dem- nach sind beobachtet auf Amentaceen: Cr. ilicis, imperialis, Loreyi, cordiger, variegatus, variabilis, 6punctatus, interruptus, co- ryli, violaceus, aureolus, hypochoeridis, lobatus, 12- punctatus, nitens, nitidulus, flavipes, 10 punctatus, flavescens, puncliger, fulcratus, flavilabris, margi- 26 natus, bis-tripunctatus, bipunctatus, minutus, pusil- lus, gracilis, Hybneri, labiatus, geminus, querceti, frontalis, populi, pallifrons; — 35 Arten; Coniferen: pini, abietis, nitens, pustulatus; — 4 Arten; Pomaceen: lobatus; — eine Art; Drupaceen: violaceus, bipunctatus,Hybneri;—3 Arten; Compositen: laetus, rugicollis, sericeus, Wasastjernii, vittatus, minutus; — 6 Arten; Stellaten; laetus, Moraei; — 2 Arten; Plumbagineen: laetus, elegantulus, minutus; — 3Arten; Spiraeen: cordiger; — eine Art; Hypericineen: Moraei; — eine Art; Labiıaten: pygmaeus, minutus; — zwei Arten; Leguminosen: Moraei, vittatus; — zwei Arten; so dass demnach erst von 46 Arten, d. h. etwa von 3 unserer Europäischen Arten mit Sicherheit “die Futter- pflanzen gekannt sind. Bei der bedeutenden Zahl der Europäischen Arten dieser Gattung sind Unterabtheilungen zur Erleichterung der Bestimmung unentbehrlich. Ich habe deren nach der Hauptgestalt der Deckschilde zwei angenommen, und die zweite grössere wieder in vierzehn Rotten getheilt, bei letztern aber nicht ein einzelnes Merkmal, sondern den Habitus im Ganzen zum Grunde gelegt, daher, soweit es sich tbun liess, in jenen Rotten natürliche Gruppen’ auf- zustellen, und dieselben auch in einem innern Zusam- menhange an einander zu reihen gesucht. Bei der Be- deutung der Sculptur für den Habitus durfte auch sie dabei nicht unbeachtet bleiben, daher sind, wenig Aus- nahmen abgerechnet, die Arten mit punktstreifigen Deck- schilden meist zusammengeblieben, und sie bilden zu- gleich die letzten Rotten, da die regellos punktirten Ar- ten sich am angemessensten an die gleiche Sculptur der ersten Abtheilung anschliessen. Insofern aber jene punkt- streifigen Arten, und unter ihnen wieder vorzugsweise die letzte Rotte, den eigentlichen Europäischen Crypto- m = 27 cephalentypus darstellen, finden sich unter ihnen viel weniger habituelle Abweichungen als bei den Arten mit regellos punktirten Deckschilden, weshalb denn auch bei den letztern die Anzahl der Unterabtheilungen desto grös- ser ausfallen musste. Erste Abtheilung. Deckschilde hinterwärts stark verengt. (Arten, der Fauna des Mittelmeerbeekens angehörend. ) 4. Gr. cynarae Friw., Schwarz ; Fühlerwurzel, Halsschild und Beine rothgelb; der Halsschild mit 2, die gelben Flügeldecken mit % schwarzen Punkten (2,2; beide Paare schräg). L. 22—32%; Br. 12—2'. Cr. Cynarae Friwaldszky! in litt. Die vorliegende und die folgende Art bilden eine in der ganzen Eatang, soweit sie unserm Erdtheile ange- hört, ganz allein stehende, und seiner Südküste, sowie zum Theil auch der gegenüberliegenden Küste von Afrika eigenthümliche Gruppe, die sich durch ihren Körperbau von allen folgenden Arten auszeichnet, und auf der West- küste des atlantischen Meeres, besonders auf den west- indischen Inseln, eine grössere Anzahl von Vertretern findet. Die Wurzel der Deckschilde bildet bei ihr die ‚bei weitem breiteste Stelle des ganzen Körpers, von ihr aus verschmälert sich das Halsschild nach vorn in einem stumpf gerundeten Bogen, während die Deckschilde, de- ren Länge kaum der doppelten Länge des Halsschildes gleichkommt, sich mit gradlinigt convergirenden Seiten hinterwärts so weit verengen, dass ihre Breite an der Spitze kaum zwei Drittheile ihrer Schulterbreite erreicht. Bei dem vorliegenden, grössern Käfer ist der Kopf schwarz, dicht runzlig punktirt und greishaarig, nur die Seitenfelder des Kopfschildes gelb und die Mundtheile braunroth. Beim Z' zeigt sich jederseits am obern in- nern Augenrande ein kleiner rötblicher, zuweilen verlo- 'schener Längsfleck; bei dem einzigen mir zu Gesicht 28 gekommenen 2 ausser einer schwachen Andeutung jenes Fleckes noch ein grösserer rundlicher Mittelfleck vor der Stirn. Die Fühler des Z fast von Körperlänge, das 2te Glied beinahe kugelig, das Ste mehr als doppelt, das kte noch etwas länger, das öte so gross wie das 2te und 3te zusammengenommen, und wie die nächst vorherge- henden stielrund, die folgenden oberwärts etwas erwei- tert und zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kegelförmig, auf der Innenseite deutlich abgesetzt. Die untern Glieder rothgelb mit dunklerm Anfluge, die obern vom öten an schwarz. Die Fühler des @ kürzer und gedrungener, übrigens nicht verschieden. Das Halsschild kugelig, vorn stark herabgezogen, mit stark gebogenem, deutlich aufgeschlagenem Seitenrande; der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, mit spitzen, nach hinten und etwas nach unten gebogenen Hinterecken, und kurzem, breiten, fast grade abgeschnittenen Mittelzipfel. Die Ober- fläche sehr fein und zerstreut punktirt, stark glänzend; dieFarbe gelbroth, mit einem schmalen schwarzen Saume längs dem Hinterrande und zwei grossen, runden, schwar- zen Flecken auf der Mitte der Länge neben einander, gleich weit von einander und von den Seitenrändern entfernt. Das Schildchen lang und schmal dreieckig, längs der Mitte etwas erhöht und hinten stumpf abge- rundet, schwarz. Die Deckschilde an der Wurzel am breitsten, um das Schildchen stark erhöht, und jederseits desselben breit und flach eingedrückt, mit breit eiförmig heraustretender Schulterbeule und einem zweiten noch stärkern Eindrucke auf deren Innenseite; der Rücken breit und flach gewölbt, die Wölbung nach hinten flach, nach den Seiten stärker abfallend, der Seitenlappen lang her- abhängend, die Spitze breit abgerundet mit kurz klaffen- der Naht. Die Oberfläche grob punktirt, die Punkte stel- lenweise zu unordentlichen Streifen zusammengestellt, die Zwischenräume glatt und glänzend, mit einzelnen fei- neren Pünktchen bestreut. Die Farbe gelb, schwach ins Röthliche fallend, Wurzel und Naht schwarz gesäumt, 29 und ausserdem auf jeder Flügeldecke 4 schwarze Punkte, welche in Gestalt eines verschobenen Rechtecks und paarweise so gestellt sind, dass der äussere vordere Punkt auf der Schulterbeule, der innere hintere hinter der Mitte dicht vor der Wölbung steht. Die Unterseite ist dicht runzlich punktirt, lang greishaarig, mit einem dreieckigen gelben Flecke auf dem Schulterblatte. Die Beine derb, mit langen, etwas gekrümmten, auf der In- nenseite flach ausgehöhlten Schienen, das erste Fussglied stark doppelt länger als das zweite. Schenkel und Schie- nen rothgelb mit weisslicher Behaarung, die Fussglieder tief schwarz. Das letzte Bauchsegment des Z' mit einer breit und tief kreisförmig eingedrückten stark glänzen- den-Stelle; des Q mit einer breit elliptischen, im Innern stark gerunzelten und am Rande lang greis gewimperten Grube. Bei letzterem auch das Pygidium und der letzte Bauchring röthlich gelb gesäumt. In Spanien (Friwaldszky, Reiche! nach Letzterem ‚namenlich bei Cadix) und Portugal (Hoffmannsegg im Berliner Museum). 2. Cr. curvilinea Oliv. Unten schwarz; Kopf, Halsschild und Beine roth- und gelbbunt; das Halsschild mit einem hufeisenförmigen gelben Hinterflecke, die Flü- geldecken greisgelb mit 4 schwarzen Punkten (2, 2; ae Paare schrae), L. 3 —2:%: Br. 12-4170 Cr. eurvilinea Oliv. Ins. V1. 812. 48. tab. 5. fig. 82, — Cr. Spuncetatus Schönh. Syn. II. 368. 72. — Cr. ornatus Herrich- Sch. 155, tab. 21. — Cr. Dahlii Guerin Rev. Zool. 1845. 126. 9. Um die Hälfte kleiner als der vorhergehende, übri- gens mit demselben nicht allein im Habitus, sondern selbst in Zufälligkeiten, als der rothen Farbe des Hals- schildes, der Zahl und Stellung der schwarzen Punkte auf den gelblichen Deckschilden übereinstimmend. Der Kopf flach, zwischen den Augen etwas niedergedrückt, sehr grob runzlig punktirt, mit einer rundlichen, glatten und glänzenden Stelle am obern Stirnrande, übrigens feinhaarig und fast ohne Glanz. Die Grundfarbe des 30 Vorderkopfs gelb, der Theil über den Augen, die Mitte der Stirn und zwei grosse rundliche Flecken über den Fühlern blutroth, letztere bei einzelnen g fast schwarz; alle diese Zeichnungen aber schlecht begränzt und mit verwaschenen Rändern in die gelbe Grundfarbe über- gehend. Die Mundtheile braun. Die Ausrandung der Augen verhältnissmässig lang, nicht tief eingreifend. Die Fühler kurz, aber derb; das 2te Glied kurz eiförmig, das 3te wenig länger, verkehrt kegelförmig, auch die fol- genden nur kurz, fast von gleicher Länge, schon vom kten an breit dreieckig erweitert und zusammengedrückt. Der Fortsatz des Endgliedes breit, kurz zugespitzt. Die untern Glieder hell, die obern dunkler, fast bräunlich gelb. Die Fühler des 2 kürzer, mit schmalern Gliedern. Das Halsschild vorn stark kugelig herabgezogen, und durch den gekrümmten, etwas aufgebogenen Seitenrand nach den Vorderecken hin merklich verschmälert; der Hinterrand jederseits breit ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, fast grade abgeschnitten, die Hinterecken spitz, schräg nach hinten gerichtet. Die Oberfläche vor dem Schildchen etwas niedergedrückt, grob und ziem- lich dicht, hinter der Mitte etwas sparsamer punktirt, mit einem Firnissglanze. Die Farbe blutroth, der Saum des Hinterrandes schwarz, der Vorder- und -Seitenrand, eine vom erstern aus bis zur Mitte hinziehende Längs- linie, und ein mit seiner Krümmung auf der Mitte des Hinterrandes ruhender mit beiden Armen bis über die Mitte hinausreichender, einen halbelliptischen Raum ein- schliessender hufeisenförmiger Fleck gelb. Die Färbung des Seitenrandes in der Mitte im Bogen erweitert, und an der breitsten Stelle durch einen schmalen schräg hin- terwärts gerichteten Zipfel der Grundfarbe bis zur Hälfte unterbrochen, dessen Spitze sich zuweilen als ein ver- einzelter Punkt von der Grundfarbe ablös’t. Das Schild- chen breit dreieckig, hinten abgestumpft mit abgerunde- ten Ecken, am Vorderrande mit einem eingestochenen Grübchen; die Oberfläche grob punktirt, ziemlich glän- 31 zend, greisgelb, mit breit schwarzer Einfassung. Die Deck- schilde längs der ganzen Basis etwas aufgewulstet, um das Schildchen noch etwas mehr erhöht, mit stumpf ab- gerundeter, kaum hervortretender Schulterbeule, der Ein- druck auf deren Innenseite breit und seicht; der Seiten- lappen ziemlich lang, die Spitze jeder Flügeldecke ab- gerundet. Die Oberfläche punktirt, die Punkte mässig dicht, stellenweise, besonders längs der Naht und auf der Wölbung, zu unregelmässigen, manchmal doppelt und dreifach gestellten Punktstreifen zusammengestellt; die Zwischenräume flach, nach der Naht zu feiner, dem Rande zu: gröber gerunzelt, mit einigem Firnissglanze. Wurzel und Naht schwarz gesäumt, auch das Innere der Punkte schwärzlich, und auf jeder Flügeldecke ein dunkler, längs- bindenartiger, von dem Eindrucke innerhalb der Schul- terbeule ausgehender Schatten. Ausserdem trägt jede Flügeldecke % schwarze, meist etwas in die Länge ge- zogene Punkte, in gleicher Stellung wie bei der vorigen, nur kleiner, besonders die beiden innern; bei einzelnen Stücken verlöschen einer oder mehrere, selbst alle bis auf den stets übrig bleibenden Schulterpunkt. Die Un- terseite dicht runzlig punktirt, greis behaart, schwarz; die Schulterblätter gelb, der mittlere Theil der Vorder- brust, das hintere Ende der Parapleuren, die Hüften al- ler Beine, ein Fleck zwischen den Hinterbeinen, das Py- gidium und die hintere Hälfte des letzten Bauchringes röthlich oder röthlichgelb. Die Beine kurz und derb, die Schienen fast grade, am untern Ende sehr verbreitert, das erste Fussglied um die Hälfte länger als das zweite. Die Schenkel blutroth mit gelben Spitzen, Schienen und Fussglieder gelb. Das letzte Segment des J mit einer breit und flach niedergedrückten glänzenden Stelle, das 2 mit einer eiförmigen, inwendig glänzenden, am Rande ‚lang gelb gewimperten Längsgrube. Gleichfalls den Landschaften am Mittelmeere eigen- thümlich, aber dort weiter verbreitet als der vorige. Auf Sardinien (Dahl! bei Kunze und v. Heyden, Reiche!) 32 und Sicilien (Friwaldszky!); ausserdem auf der Nord- küste von Afrika bei Algier (Schönherr, Reiche!), und in Aegypten (Olivier). | Zweite Abtheilung. Deckschilde gleichbreit, oder hinterwärts wenig breiter oder schmaler. Aste Rotte. Fühler lang, aber derb; Körper schwarz oder dunkelmetallisch; Halsschild punktirt und behaart; Deckschilde rotb, gelb oder schwarz gefleckt, zum Theil mit unordentlichen Punktstreifen. Arten aus Süd-Europa. 3. Cr. 6maculatus Oliv. Schwarzblau mit brau- ner Fühlerwurzel, das Halsschild behaart, die Flügeldek- ken ziegelroth, fein punktirt, mit drei schwarzen Punk- ten (1, 2), .L. 28-31; Br Ag lg Cr. 6maculatus Oliv. Ene. V1. 6ll. 18. Eine der grössten Europäischen Arten, wenig kleiner als Cr. Loreyi, am nächsten dem unten folgenden Cr. tri- stigma Charp. verwandt. Der Kopf fein behaart, grob punktırt, glanzlos und schwarz. Die Fühler des J von 2 der Körperlänge, bei den 2 noch etwas kürzer, derb und stark, die obern Glieder seitlich eiwas zusammen- gedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz, und nur an einer schwachen Ausrandung der Innenseite merklich, das 3te Glied doppelt länger als das zweite. Das Wur- ‚zelglied pechbraun, die folgenden etwas heller und die Wurzel desöten wieder dunkler, die obern schwarz. Bei den © sind besonders die obern Glieder kürzer, und enger in einander geschoben. Das Halsschild stark ku- gelig gewölbt, der Seitenrand fast grade, wenig aufge- bogen, mit spitzen, stark hervortretenden Hinterecken; der Hinterrand mässig ausgeschweift, der Mittelzipfel breit, fast grade abgeschnitten. Die Oberfläche glänzend, fein und nicht dicht punktirt, schwarzblau, mit greisen, hinter- wärts gerichteten Wollhärchen bedeckt, durch die jedoch überall der glänzende Grund durchschimmert. Das Schild- chen dreieckig, hinten abgestumpft, punktirt und quer ein- E 33 gedrückt, schwarz. Die Deckschilde walzlich, hinten ein- zeln abgerundet, hinter der Schulterbeule in einen brei- ten Lappen erweitert, dessen umgeschlagener Rand sich ziemlich weit herabzicht; der Eindruck innerhalb der Schulterbeule weder lang noch tief, Die Oberseite fein aber deutlich punktirt, die Punkte hinterwärts etwas fei- ner, stellenweise zu unordentlichen, einfachen oder Dop- pelstreifen zusammengereiht, die Zwischenräume querrunz- lig und mätt, nur an der Wurzel und Spitze weniger ge- runzelt und etwas mehr glänzend; die Schulterbeule blank. Die Farbe ziegelroth, die Schulterbeule mit einem kleinen rundlichen schwarzen Punkte bezeichnet; zwei ähnliche stehen weiter der Spitze zu auf 2 der Länge, der äussere kleinere, zuweilen ganz fehlende hinter dem Schulterpunkte, der innere grössere kaum merklich wei- ter nach hinten gerichtete zwischen jenem äusseren und der Naht; ausserdem ist die Wurzel schmal schwarz ge- säumt. Das Pygidium gewölbt, punktirt und mattschwarz, Die Unterseite schwarz mit schwachem bläulichen Schim- mer, grob punktirt und mit greisen, hinterwärts gerich- teten Härchen besetzt; das letzte Segment bei den A auf der Mitte mit einem eiförmigen, nach vorn hin schma- ler und seichter werdenden Längseindrucke, bei den 2 mit einer runden, hinterwärts an den etwas ausgeschweif- ten Rand des Segments gelehnten Grube. Die Schenkel, besonders die vordern, dick; die Vorderschienen des eh etwas geschweift, die hintern gerade; die drei obern Fussglieder breit, das zweite um die Hälfte kürzer, aber nicht eben schmaler als das erste. ' Der vorliegende Käfer findet sich im südlichen Frank- reich (Dejean bei Germar, Parreyss! bei v. Heyden), ins- besondere bei Marseille (Solier bei Aube), und Mont- pellier (Dohrn’), auch in der Schweiz (Chevrier bei Kunze). Die Bestimmung dieser in den Sammlungen auch un- ter dem Namen Cr. grandis Dej. bekannten Art ist kei- nesweges ausser allem Zweifel. Oliviers Käfer wird 1. 3 34 sehr verchieden gedeutet, aber die drei schwarzen Punkte auf jeder Flügeldecke, von denen die beiden hintern hinter der Mitte „sur une ligne transversale” stehen sol- len, passen ausschliesslich auf die vorliegende Art, welche auch im Berliner Museum als der echte Cr. 6maculatus Oliv. angenommen ist. In den Insect. VI. 791. 12. lautet dagegen die Beschreibung des Cr. 6maculatus in einigen wesentlichen Punkten anders; sie ist zwar im Allgemei- nen aus dem ältern Werke entlehnt, hat aber das Ein- schiebsel: thorax laevis nitidus („le corcelet est lisse”), und lässt den wichtigen Zusatz, dass die beiden hintern Punkte sur une ligne iransversale stehen sollen, ganz weg; und es ist daher kaum zu bezweifeln, dass Olivier hier einen ganz andern Käfer, nämlich den Cr. salicis vor Augen gehabt hat. Die dazu gehörende Figur tab. 4. fig. 53. giebt darüber gar keinen Aufschluss, die Punkte der Deckschilde sind zwar gestellt wie bei Cr. salieis, aber das Halsschild ist roth. Den Cr. tristigma Charp. h, ent. 236. kann ich jedoch nicht zu dieser Art ziehen, die dürftige Beschreibung lässt sich zwar allenfalls auf un- sern Käfer deuten, doch gedenkt sie winklichter, auch in der Figur tab. VII. fig.4. deutlich ausgedrückter Punkt- streifen, und das hintere Punktpaar hat eine ganz deut- lich schräge Stellung, welcher Umstand, sowie das von Charpentier angegebene Vaterland (Portugal) nur auf die folgende Art passen will. | k.Cr. tristigma Charp. Stahlblau mit brauner Füh- lerwurzel, das Halsschild behaart; die Flügeldecken flach gewölbt, ziegelroth, unordentlich grob punksttreifig, mit drei schwarzen Punkten. (1, 2; das Hinterpaar schräg.) L. 32.324 Be 1212", | Cr. tristigma Charpent. h. ent, 236. tab. 4. fig. 7. Eine vollständige Mittelfiorm zwischen der vorher- gehenden und der folgenden Art, bei deren Beschreibung ich nur das von jenen beiden Gesagte wiederholen köntne, weshalb ich mich auf eine kürzere Andeutung der Abweichungen beschränke. Sie gleicht beiden an 35 Grösse und im Allgemeinen auch an Gestalt, ist aber ‚merklich flacher, daher im Rumpfe mehr parallelepipe- ‚dalisch; die Grundfarbe ist stahlblau, heller als bei dem vorhergehenden, die Farbe der Flügeldecken ist hell- ziegelroth. Ausserdem unterscheidet sie sich ‘von Cr. 6maculatus durch die merklich längern, dünneren Fühler; besonders durch deren längeres drittes Glied, das deut- licher punktirte Halsschild, die glatten -Zwischenräume der unordentlich grob punktstreifigen Flügeldecken, und die Stellung des hintern Punktpaars, dessen innerer Punkt stark, und fast noch stärker als bei Cr. hirticollis binter- wärts gerückt ist, wie ihn auch die angeführte Figur Charpentier’s richtig angiebt. Von Cr. hirticollis unter- scheidet sich der Käfer ausser der stahlblauen Grund- farbe zunächst durch die längern, mehr gleichmässig der- ben, daher in den obern Gliedern gegen die untern we- niger verbreiterten Fühler, durch das viel längere, vorn deutlich gewölbte, hinten niedergedrückte Halsschild, des- senSeitenrand kaum aufgeschlagen und dessen Oberfläche merklich stärker punktirt ist, durch den bei gleich langen Stücken weit schmalern Rumpf, die gleich breite obere Fläche der Deckschilde, deren noch gröbere Punktirung sich zu unordentlichen, sich nur stellenweise verdoppeln- den Längsstreifen zusammendrängt und sich nur hinter der Schulterbeule in einander wirrt. Die Unterseite und die Beine wie bei Cr. 6maculatus; der letzte Ring des g‘ mit einem elliptischen flachen, glänzenden Längsein- drucke; das @ habe ich nicht gesehen. Bis jetzt nur auf der Pyrenäischen Halbinsel gefun- den. In Südspanien (Maltl! bei Kunze und v. Heyden, Aube!) und in Portugal (Charpentier). ö.. Cr. hirticollis Parr. Schwarz mit brauner Fühlerwurzel, das Halsschild kurz, fein behaart, die Flü- geldecken ziegelroth, grob punktirt; mit drei schwarzen Punkten (4, 2; das Hinterpaar schräg). L. 23 — 34; Br. 12 — 13, Cr. hirticollis Parreyss in litt. 36 In der Grösse sehr verschieden, die Weibchen den beiden vorhergehenden Arten gleich, die 9 um mehr als die Hälfte kleiner. Die Grundfarbe schwarz; Kopf und Fühler wie bei Cr. 6maculatus, nur die letztern län- ger, di& mittleren Glieder vom dritten an schlanker, selbst bei den @ nur die sechs obern Glieder etwas verbrei- tert und zusammengedrückt, während eine solche Bildung bei Cr. Gmaculatus schon vom fünften an bemerklich ist. Das Halsschild ist kurz, kegelförmig, vorne ein wenig übergebogen, aber nicht eigentlich gewölbt, der Seiten- rand etwas mehr gekrümmt, mehr aufgeschlagen, die Oberfläche vor dem Schildchen nicht flachgedrückt, kür- zer behaart, sparsamer punktirt und daher stärker glän- zend. Die Flügeldecken sind grob punktirt, die Punkte stellenweise, besonders hinterwärts und mehr beim Q als dem Z zu unregelmässigen Doppelreihen geordnet, die dadurch zum Theil kielig erhobenen Zwischenräume nebst der Schulterbeule glatt. Die Farbe bei den mehr ins Gelbliche fallend, bei den 2 dunkler ziegelroth; die Zeichnung wie bei Cr. trisigma; der Punkt auf der Schulterbeule bald unscheinbar, bald eiförmig in die Länge gezogen, von den beiden hintern der innere gewöhnlich grösser und so weit hinterwärts gerückt, dass sein Vorder- rand etwa mit dem Hinterrande des äussern in einer Querlinie liegt. Unterseite und Beine schwarz, sonst wie bei Cr. 6maculatus. | Im südlichsten Theile von Italien; in Calabrien (Par- reyss! bei Germar) und auf Sicilien (Parreyss! bei v. Hey- den; Grohmann!). 6. Cr. ilicis Oliv. Metallisch blaugrün mit brauner Fühlerwurzel, das Halsschild behaart, grob punktirt; die Flügeldecken flach erwönN gelb, grob punktirt, mit vier schwarzen Punkten (2, 2; beide Paare schräg). L. 12 — 23 4; Br. 15 Or. ilicis Oliv. Ins. VI. 801. 28. tab. 2. fig, 21. (schlecht) — Cr. siculus Herrich-Schaeff. 135. tab. 23. (schlecht). a 37 Abermals den vorhergehenden Arten sehr ähnlich, aber kleiner, längs der Naht flacher, und bei der ziem- lich übereinstimmenden Zeichnung hauptsächlich durch ‚Farbe und Sculptur verschieden. Die Grundfarbe ist ein schönes, metallisch glänzendes Blaugrün; der Kopf grob» aber nicht dicht punktirt; daher besonders die etwas vertiefte Mitte der Stirn glänzend; die Fühler etwas dün- ner als bei den vorhergehenden, die Erweiterung der Endglieder noch weniger merklich. DasHalsschild stark kugelig gewölbt, die Hinterfläche zu beiden Seiten des Schildchens etwas eingedrückt und beide Eindrücke durch eine flache Längserhöhung geschieden, der Seitenrand im Bogen nach vorn verschmälert, besonders vor den Hinterecken deutlich aufgeschlagen; die Oberfläche grob punktirt, auf der Mitte weniger dicht als an den Rändern, ‚daher dort ziemlich glänzend, die greise Behaarung we- der dicht noch lang. Das etwas eingedrückte Schildchen schwarz. Die Flügeldecken schön hell strohgelb, bei veralteten Stücken bräunlich, flach walzlich, die Punkti- rung sehr grob und dicht, die Zwischenräume fein quer- runzlich, daher der Glanz nur matt. Die vier schwarzen Punkte in einer schrägen Raute wie bei Cr. cynarae und curvilinea; solche typischen Exemplare sind jedoch sel- ten; häufiger fehlt der innere Vorderpunkt und es ent- steht eine Zeichnung wie bei den beiden vorhergehenden Arten. Noch häufiger fehlt auch der äussere Hinterpunkt und zu solchen Individuen gehören die oben angeführten Citate; sehr selten dagegen sind solche Stücke, bei de- nen allein der Punkt auf der Schulterbeule übrig geblie- ben ist. Unterseite und Beine metallisch grün, weiss- haarig, grob und runzlig punktirt, die Schienen lang greis- wimperig, der Bau der Beine nicht von dem der vorher- gehenden Arten abweichend. Das letzte Bauchsegment des Z mit einer länglich runden, flach niedergedrückten, kahlen und nur schwach punktirten Stelle, bei den 2 mit einer länglich runden tiefen Grube, neben welcher 38 gewöhnlich jederseits noch ein unregelmässiger Eindruck hesvorieii) Typische Individuen mit vier Punkten auf jeder Flü- geldecke erhielt ich von Aube, als Cr. etruscus Dej,, und von Sturm als Cr. A notatus St. zur Ansicht; die ge- wöhnliche zweipunktige Form ist von Dahl auch unter den Benennungen Cr. Blockii und Cr. binotatus verschickt worden. Ueber die Küsten des Mittelmeeres weit verbreitet. In Südfrankreich (Olivier!), auf Sardinien (Küster!’), in Toscana (Dahl! bei Kunze und v. Heyden, Reiche!), auf Sicilien (Zeller! und nach ihm bei Syracus sehr häufig; Parreyss! und Stenz! bei v. Heyden!), in der Europäischen Türkey, von Macedonien bis Constantinopel (Michahelles! bei v. H., Friwaldszky!) auf Creta (Fri- waldszky!) und in Kleinasien (Aube!). Nach Olivier lebt der Käfer auf Quercus ilex. 2teRotte. Fühler von mässiger Stärke, Körper meist schwarz; Halsschild runzlig punktirt und behaart; Deck- schilde roth oder gelb, dicht punktirt und reihenweise behaart, mit schwarzen, zum Theil zusammenfliessenden Zeichnungen. Kurze gedrungene Arten meist aus Süd- europa. / 7. Cr. baeticus m. Feinhaarig, schwarz; das Halsschild nadelrissig, die Flügeldecken verloschen längs- furchig, dicht punktirt, kirschroth, mit einer vorn und hin- ten erweiterten schwarzen Nahtbinde und drei schwar- zen Flecken (2, 1), L. 15—22’%; Br. 1 —124, Etwas grösser als die beiden folgende, übrigens denselben an Gestalt, Behaarung und Zeichnung sehr ähn- lich, und von ihnen hauptsächlich durch die gröbern Furchen der Deckschilde, die rothe Farbe derselben, und die Neigung der. Flecke, sich nicht in die Länge, sondern in die Quere zu verbinden, verschieden. Der Kopf flach, mit in der Mitte breit und seicht eingedrückter Stirn, fein, aber dicht punktirt und greis behaart, nebst Mund- theilen und Fühlern einfarbig schwarz. Letztere ziemlich Pit 39 kurz und derb, das zweite Glied eiförmig und manchmal etwas bräunlich, das dritte wenig grösser, verkehrt kegel- förmig, das vierte ein wenig grösser als das dritte, das fünfte und die folgenden noch ein wenig grösser, dabei stark verbreitert und zusammengedrückt; der Fortsatz des Endgliedes schief dreieckig, Auf der Innenseite wenig abgesetzt, auf der äussern stark abgeschrägt. Das Hals- schild vorn stark übergewölbt, vor dem Schildchen jeder- seits etwas flach gedrückt, durch die tief herabgezoge- nen Vorderecken vorn ein wenig verschmälert; der Sei- tenrand stark gekrümmt, besonders hinterwärts breit ab- gesetzt und aufgeschlagen, der Hinterrand jederseits aus- seschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, fast grade abge- schnitten. Die Oberfläche nadelrissig, die Risse vor der Mitte des Hinterrandes feiner und kürzer, vorn und nach den Rändern zu dichter gedrängt, derber und länger; über die ganze Mitte eine stellenweise verschwindende kielig erhöhte Längslinie. Der Glanz nur vor dem glat- ten Hinterrand merklich, nach der Mitte zu schwächer, der vordere Theil mit den Seiten matt. Dabei ist die Oberfläche schwarz, und dicht mit feinen greisen abste- henden Häärchen besetzt. Das Schildchen dreieckig, hinten abgestutzt, fein und zerstreut punktirt, glänzend schwarz. Die Deckschilde kurz walzlich, längs der ganzen Wurzel, besonders aber um das Schildchen aufgewulstet, jederseits das letztere breit eingedrückt, mit einem zwei- ten Längseindrucke auf der Innenseite der breit und flach abgerundeten Schulterbeule. Der Seitenlappen lang herabgezogen, die Spitze abgerundet mit klaffender Naht. Die Oberfläche grob längsfurchig, die Furchen längs des Seitenrandes und auf der Wölbung am merkhehäien we- niger an der Wurzel und am arlasen auf der Mitte des Rückens. Die Punktirung sehr unregelmässig ver- theilt; in den Furchen sind die Punkte dichter gedrängt, tie- fer, theilweise zu unordentlichen zwei- bis dreifachen Punktstreifen zusammengerückt, auf den gewölbten Zwi- 'schenräumen weniger dicht, mit feinern untermengt, und 40 besonders auf der Mitte der Flügeldecken durch Quer- runzeln unter einander verbunden. Ausserdem sind die Deckschilde fein abstehend gelbgreis behaart, die Häär- chen vorzugsweise auf die Ränder der Zwischenräume, also zunächst an die Furchen gestellt, weshalb die Deck- schilde von der Seite betrachtet das Ansehen gewinnen, als ob sie mit unordentlichen Längsreihen abstehender Häärchen besetzt wären. Der Glanz gering, die Farbe kirschroth; der ganze Saum der Flügeldecken bis auf den frei bleibenden Seitenlappen schwarz, und dieser Saum erweitert sich auf der Naht zu einer breiten, auf der Mitte ihrer Länge sich wieder verschmälernden Binde, deren Vorderende um die Länge des Schildchens von letzterem entfernt bleibt, während das Hinterende eben die Wölbung erreicht. Ausserdem trägt jede Flügeldecke drei schwarze Flecke; von den beiden vordern steht der äussere, etwas längliche, auf der Schulterbeule, der in- nere mehr rundliche zwischen dieser und dem Zwischen- raume hinter dem Schildchen; der einzelne rundliche Hinterfleck dicht vor der Wölbung zwischen dem Hinter- ende der Nahtbinde und dem Aussenrande. Zwischen diesem Hinterflecken und der Nahtbinde zeigt das eine der mir vorliegenden Stücke einen dunklen Schatten, als Uebergang zu einer Form ß. bei welcher der Hinterfleck durch eine schmale Querlinie, und der innere Vorderfleck durch einen nach vorn und aussen ziehenden Bogen mit den erweiterten Enden der Nahtbinden zusammenhängt und dadurch eine auf der Mitte der Deckschilde liegende, einem Doppel- adler ähnliche Figur gebildet wird. Unterseite und Beine schwarz, fein gerunzelt, greis- haarig und glänzend; die Schenkel mässig stark, die Schienen schlank und etwas gebogen; auch die Fuss- glieder, besonders die hintern, sehr gestreckt ‚das erste doppelt länger als das zweite. Das letzte Segment des d‘ mit einer breiten, flach gedrückten, glänzenden Stelle; das 2 kenne ich nicht. 41 ‚Bis jetzt nur im südwestlichen Spanien (Cadix, Sevilla) gefunden, von wo aus ich drei Exemplare, zufällig nur '& aus ‚den Sammlungen von Aube und Reiche vor ‚mir habe. 8 Cr. rugicollis Oliv. Feinhaarig, schwarz; das Halsschild nadelrissig; die Flügeldecken grob punktirt, röthlich-gelb, mit drei schwarzen Flecken (2, A) L. 12 — 23 +1: Br. 1: ar KauM, Cr. ee nltis. Oliv. Ene. VI. 611. 19. Charpentier h. ent. 238. tab. 7. fig. 7. 8. Küster Käf. Europ. 11. 96. — Cr. hu- meralis Fab. Eleuth. Il. 43. 14! — Cr. 6notatus Illig. Mag, III. 166. A, Schönherr Syn, 11. 355. 5. Oliv. Ins. VI. 798. 23. tab. 4. fig. 62. Eine an den Küsten des Mittelmeeres weit verbrei- ‚tete, häufig mit der folgenden verwirrte Art. Der Kopf auf der Mitte breit und seicht eingedrückt, mässig punk- tirt und glanzlos, einfarbig schwarz. Die Fühler gleich- falls schwarz, kurz, das zweite bis vierte Glied sehr dünn und schlank, die obern allmälig nach Innen verbreitert und etwas zusammengedrückt, wiewohl beides nicht in dem Grade wie bei der folgenden Gruppe. Das Halsschild kurz, stark gewölbt, nach vorn merklich verschmälert, auf der Mitte mit einer schwach kielig erhöhten Längs- ‚linie, und hinterwärts auf jeder Seite derselben breit und seicht niedergedrückt, der Vorderrand fast in grader Li- nie nach vorn und unten gerichtet, der Hinterrand jeder- seits deutlich ausgeschweilt, der Mittelzipfel kurz und breit abgestumpft. Die Oberfläche feinhaarig, doch meist abgerieben, der Länge nach dicht nadelrissig, wie ge- kämmt, daher der Glanz nur matt und seidenartig, nur der schmale Hinterrand bei nicht überall gleichmässigem Anfange der Längsrunzeln etwas stärker glänzend. Das Schildchen mit stark erhöhtem Hinterrande, vorn etwas quer niedergedrückt, fein punktirt, glänzend schwarz. Die Deckschilde stark walzlich, hinten kurz abwärts ge- wölbt; ‘die Naht von der Wölbung an etwas klaffend und jede Flügeldecke einzeln stumpf abgerundet; Wur- zel, Naht und Aussenrand bis an den kurz und schmal 42 herabhängenden Seitenlappen schmal schwarz gesäumt, die Wurzel jederseits vom Schildchen tief niedergedrückt und daselbst fein strahlig nadelrissig, die Punktirung grob, ziemlich dicht, hier und da, besonders längs dem Aussen- rande stellenweise zu verwirrten Längsstreifen geordnet, die ein wenig erhöhten Zwischenräume fein querrunzlig und mit hinterwärts gerichteten feinen gelben Häärchen besetzt, welche mehrfach unordentliche Längsreihen zu bilden scheinen. Die Farbe gelb, etwas ins Röthliche fallend, die stark hervortretende Schulterbeule stets mit einem schwarzen Längsfleck bezeichnet. Diese Form ist der eigentliche Cr. humeralis Fab., sowie der Cr. 6nota- tus der Fabrici’schen Sammlung; und zu ihr gehören ausserdem noch Charp. a. a. O. fig. 7., Schönh. var. s, und Küster var. «. Aendert jedoch ab; £. mit einem zweiten Punkte zwischen dem ersien und der Naht; y. anstatt des letzteren mit einem zweiten Punkte dicht vor der Spitze unterhalb der Wölbung. Schönh. var. 3; d%. mit drei Punkten (2, 1.), der hintere etwas verlän- gert; der eigentliche Cr. rugicollis und 6 notatus Olıv., desgl. Charp. fig. 8. Wahrscheinlich hat auch Fabricius diese Form vor sich gehabt, wenn er sagt: Variat uno alterove puncto postico, und das letzte Wort mag durch einen Schreibfehler die verkehrte Stellung und Form erhalten haben. Stücke dieser Form mit fehlenden innern Vorder- punkten erwähnt Schönherr unter var. ».; bei andern verlängert sich der hintere Längsfleck in eine unförm- liche bis hart an den Schulterpunkt reichende Längslinie, wodurch eine, einem verkehrten ! ähnliche Zeichnung, wie bei manchen Formen des Cr. bipunctatus, entsteht. «. Schulter- und Hinterfleck zu einer groben Längs- linie zusammenfliessend. Schönh. var. 8. und Cr. rugicollis var. Herrich-Schaeff. N16. tab. 3., wo die Deckschilde jedoch zu roth gefärbt sind. 43 2 Auch der innere Vorderfleck an diese Längslinie ekussen; endlich "die Deckschilde durch das Ueberfliessen der Sal zen Flecke schwarz, und nur die Spitze der Flügeldek- ken, zuweilen auch noch der Seitenlappen und ein schma- ler Randfleck über demselben, oder ein Punkt jederseits vom Schildehen gelb. Cr. verrucosus Kunze! in litt. cae- latus Reiche! in litt. Unterseite und Beine einfarbig schwarz, fein punk- tirt und greishaarig, die Schienen etwas geschwungen, und besonders die hintere gegen die Spitze hin deutlich erweitert. Das letzte Segment des J' mit einer breiten, flach gedrückten glänzenden Stelle, des Q mit einer tie- fen, kreisförmigen Grube. Im südlichen Europa, wie es scheint, weit verkiratä In Portugal (Herrich-Schäffer! bei Hornung, Germar! Deyrolle! bei v. Heyden!), Spanien (Friwaldszky !), Si- cilien ( Zeller! Grohmann! von letzterem alle obigen Varietäten) Sardinien (Spinola! bei Germar), Südfrank- reich (bei Marseille, Solier! bei Aube, Chevrier! bei Germar; bei Montpellier, Schmitt’s! und Dohrn’s! Samm- lung), Savoyen (bei Nizza, Kunze!). Nach Olivier lebt er „sur les fleurs des plantes chicorac&es”, und auch Zeller fand ihn bei Syrakus auf gelben Syngene- sistenblüthen. 9. Cr. virgatus Gene. Feinhaarig, schwarz; das Halsschild fein und dicht punktirt, glänzend; die Flügel- _ decken grob punktirt, hellgelb, mit drei schwarzen Flecken (2, 1.), Länge 13 — 21% Br. 12— 121%, Cr. virgatus Gene! im Mus. Berol. — Cr. Gnotatus Fab. Ent. Syst. 11. 53. 4, Syst. Eleuth. II. 42. 4. Küster Käf. Europ. 11. 94. — Cr. humeralis Oliv. Ins. VI. 798. 23. tab. 4. Fig. 62. Dem vorhergehenden an Grösse, Gestalt, Färbung, selbst in der Reihe der Varietäten so täuschend ähnlich, dass man wohl verleitet sein könnte, in ihm Nichts als eine blosse Sculpturvarietät desselben zu erkennen, ich führe ihn jedoch als eine eigene Art auf, weil dar- . f% x ur, 44 über ohne Beobachtungen an Ort und Stelle nicht zur Gewissheit zu gelangen ist, und solche anzustellen sich mir bis jetzt keine Gelegenheit dargeboten hat. Ausser der etwas hellern Färbung der Flügeldecken beruht der ganze Unterschied in der Sculptur des Halsschilds, letztere be- steht deutlich aus einzelnen, zwar auch etwas in die ° Länge gezogenen, aber nicht zu Runzeln verfliessenden Punkten, zwischen denen der schwarze Grund überall deutlich hervortritt. Wäre dies Merkmal durchaus be- ständig, so würde jeder Zweifel an der Selbstständigkeit beseitigt sein; aber es finden sich, und zwar ohne Rück- sicht auf geschlechtliche Verschiedenheit, unter den Stük- ken, welche nach der gerunzelten Oberfläche des Hals- schilds unbedenklich zu Cr. rugicollis gezogen werden müssen, und mit diesen (z. B. von Zeller bei Syracus) in Menge zusammengefangen, solche, bei denen sich die Runzeln weiter von einander entfernen und zwischen diesen breitere mehr glänzende Zwischenräume zurück- bleiben, so dass das Vorhandensein vollständiger Ueber- gänge von der einen zur andern Art nichts weniger äls unwahrscheinlich ist. Der etwas stärkere Glanz der Flü- geldecken bei der vorliegenden Art ist Folge der schwä- cher gerunzelten Zwischenräume, und hängt ohne Zwei- fel mit dem stärkern Glanze des Halsschildes zusammen. Die Zeichnung ändert, wie schon bemerkt, ab: | a. die Deckschilde gelb mit schwarzem Schulter- fleck. Cr. humeralis Oliv. £. mit einem zweiten, kleinern Fleck nahe an der Wurzel, zwischen dem Schulterfleck und der Naht; y. mit einem dicken Punkte vor der Spitze, welcher oft in einen grössern nach vorn gabelförmig ausgeran- deten Fleck übergeht, und zuletzt zu einer unförmlichen, den Schulterfleck nicht ganz erreichenden Längslinie wird. Dies ist der eigentliche Cr. 6notatus Fab. a. a. O. Unterseite und Beine wie bei der vorigen Art. Ebenfalls in Südeuropa weit verbreitet; in Sardinien (Küster, Spinola! bei Germar; Müller; bei v. Heyden; 45 "Küenburg, Aube!), Dalmatien (Sturm?), Südfrankreich (Sturm! bei v. Heyden), Sicilien (Strübing!), Ceuta (Friwaldszky!). Auch wurde er vom Prof. Locw auf Rhodus und längs der ganzen Westküste von Kleinasien gefunden. 3ER In der Synonymie dieser und der vorhergehenden Art glaube ich nicht zu irren. Fabricius in der Ent. Syst. legt seinem 6notatus einen thorax nitidus, und dem Cr. humeralis (in dem Syst. Eleuth.) einen thorax obscurus bei; letzterer gehört daher, wie auch ziemlich allgemein angenommen wird, zu rugicollis Oliv., während ersterer nur den vorliegenden Käfer bezeichnen kann. In Olivier Ins. lauten aber die bezeichnenden Merkmale gerade ent- gegengeselzt; er sagt von seinem Cr. humeralis: „la tete, le corcelet ... sont noirs lJuisants”, und von Cr. 6no- tatus: „le corcelet est noir, pointille, et ses points sont serres, un peu oblongs” („Corpus et thorax ... ob- longe punctulata nigra”), so dass letzterer unbezwei- felt zu rugicollis, ersterer aber zu 6notatus zu bringen ist. Illiger im Mag. spricht deutlich von dem gekrümmt- gestrichelten Halsschilde, und daher ist auch Cr. 6no- tatus Schönherr mit allen seinen Varietäten zu rugicol- lis zu bringen, weil dieser Autor sich auf Illiger be- zieht. Von Küster’s Käfer habe ich ein Exemplar aus des Autors Händen vor mir, übrigens scheint mir auch desselben Cr. Wagneri (Küster Käf. Europ. II. 95), dem ein thorax nitidissimus beigelegt wird, nicht wesentlich verschieden. Unter diesen Umständen dürfte es das an- gemessenste sein, die vieldeutig gewordenen Namen Cr- humeralis und 6notatus ganz zu beseitigen, und dafür unzweifelhaft sichere zu wählen, zumal da der Name Cr. rugicollis Oliv. wirklich älter ist als humeralis Fab. Uebri- gens muss ich noch bemerken, dass sich in der Fabrici- schen Sammlung ein von dem dabei steckenden Cr. hu- meralis gar nicht abweichender Käfer als Cr. 6notatus befindet, auf den aber die in der Diagnose des 6notatus angegebene Zeichnung nicht passt, und der daher auch 46 nicht beim Entwerfen der Diagnose vorgelegen haben kann. Vermuthlich bezeichnet jenes Exemplar die von Ill. angeführte Var. mit einfachem Schulterfleck, während er bei der Hauptart selbst einen vielleicht nur anders- woher entlehnten Käfer vor Augen hatte. 10. Cr. laetus Fab. Feinhaarig, goldgrün, dicht und derb punktirt; Fühlerwurzel, Seiten des Halsschilds, Schienen, Fussglieder und Flügeldecken gelb, letztere mit drei schwärzlichen Flecken (2, 1). L. 13— 24%; Br. 1 — 12, Cr. Taetus Fab. Ent. Syst. II. 54. 8! (nach dem Hübner- schen Originalexemplare in der Germar’schen Sammlung). Syst. Eleuth. 1. 42. 5! Oliv. Ins, VI. 802. 31. tab. 5. ie 67. — Cr. mixtus Schneider Mag. 1. 212. 23. Von der Grösse der vorhergehenden Arten, ae so walzlich und gedrungen, aber an der unbehaarten Ober- seite und dem schön grünen, gelbgerandeten Halsschilde sogleich von ihnen zu unterscheiden. Der Kopf gold- grün, punktirt, der Länge nach seicht eingedrückt, das Kopfschild meist ebenfalls etwas eingedrückt, manchmal mit einem Messingglanze; die Mundtheile bräunlich. Die Fühler sehr kurz und dick, die einzelnen Glieder schon vom &ten an nach oben hin deutlich erweitert und seit- lich zusammengedrückt, das Ste wenig länger als das 2te, das Endglied fast gleichbreit, und sein Fortsatz sehr kurz kegelförmig zugespitzt. Die Fühler des 2 noch kürzer, etwas weniger verbreitert. Die untern Glieder bis zum 6ten oder Tten honiggelb, die obern schwärzlich und glanzlos, das Wurzelglied oft mit einem dunkeln Längs- fleck auf der Oberseite. Das Halsschild stark kugelig gewölbt, der Seitenrand schwach aufgeschlagen und nach vorn wenig gebogen, der Hinterrand beiderseits tief aus- geschweift, der Mittelzipfel breit und grade abgestutzt. Die Oberfläche mit einem feinen gelben, auf der Mitte gewöhnlich abgeriebenen Flaumhaar bedeckt, vor dem Schildchen jederseits breit niedergedrückt, der Längs- wulst zwischen beiden Eindrücken deutlich; die Punkti- 47 rung grob und dicht, die Zwischenräume glänzend. Die ‚Farbe schön goldgrün, manchmal ins Messinggelbe fal- lend, der Seitenrand gelb, und diese Färbung an den Hinter- und Vorderecken etwas erweitert, so dass da- durch namentlich an den letztern der Anfang eines kur- zen Quersaums gebildet wird. Der Hinterrand zart schwarz gesäumt, Das Schildchen gleichfalls metallisch grün, mit gewöhnlich ins Kupferfarbene fallender Spitze. Die Deck- schilde höchstens 21mal länger als das Halsschild, walz- lich, mit stark hervortretender Schulterbeule; der Ein- druck innerhalb derselben tief, ein zweiter zu jeder Seite des Schildchens mehr breit und flach. Die Punktirung von mässiger Stärke, vorn ziemlich dicht gedrängt, hin- terwärts, besonders da wo auf der Wölbung Spuren ver- loschener Furchen hervortreten, mehr vereinzelt, die Zwi- schenräume mit feinern Pünktchen bestreut und mit kur- zen, reihenweise gestellten, meist nur noch längs des Seitenrandes und auf der Wölbung vorhandenen Härchen besetzt. Die Farbe gelb, noch etwas heller wie bei der vorhergehenden Art, nur Wurzel und Naht fein schwarz gesäumt. Die Schulterbeule mit einem deutlichen schwar- zen Längsfleck bezeichnet; zwischen ihm und dem Schild- chen steht ein zweiter, mehr rundlicher, schlecht begränz- ter Fleck; ein dritter, grosser, nierenförmiger mehr als die halbe Breite der Flügeldecke einnehmender Quer- fleck steht hinter der Mitte, und endet da, wo die Wöl- bung sich herabzubiegen anfängt. Die, schwarze oder schwarzbraune Farbe der Flecken fällt manchmal etwas ins Grünliche, und zeigt auch schwache Spuren von Me- tallglanz, die Gestalt derselben ist aber so veränderlich, dass nicht leicht zwei darin ganz übereinkommende Stücke gefunden werden möchten. Zuerst zieht sich der innere Vorderfleck zu einem schmalen Längsstreifen zusammen, als Uebergang zu einer Form £. mit fehlendem innern Vorderfleck, zu welcher der eigentliche Cr. laetus Fab. a. a. Ort, sowie Panzer 98. tab, 3. gehört, und die auch Olivier als, die Haupiform 48 voranstellt, obgleich er die typische abbildet: dann ver- kleinert sich auch der grosse Hinterfleck, zieht sich ins Kreisförmige zusammen, bis er endlich verschwindet, und dadurch die seltenste Form y. mit gelben, nur auf der Schulterbeule braun ge- fleckten Flügeldecken bildet. Die Unterseite metallisch grün, doch dunkler als das Halsschild, fein runzlig punktirt und greishaarig, nur der hintere Rand des Prosternums gelblich. Die Schenkel mässig verdickt, metallisch grün; die Schienen schmutzig lehmgelb, am untern Ende mit den Fussgliedern bräun- lich; die Schienen des Z länger und schlanker als bei den 9, und besonders bei jenem die vordern an der Ba- sis deutlich gekrümmt. Das letzte Bauchsegment beim d' breit und flach niedergedrückt, ins Goldgrüne fallend, glänzend; die Grube des 2 tief, scharfrandig, bräunlich gewimpert. Das Pygidium fein punktirt und behaart, goldgrün, schwach längskielig. Hauptsächlich dem östlichen Europa eigen, und be- sonders aus Ungarn durch Dahl und Friwaldszky! zahl- reich verbreitet. Ausserdem in Schlesien (Zeller!), Pom- mern (Triepke!), Brandenburg (bei Berlin; Erichson, Grimm, Klaeger !) und in Sachsen (Hübner! bei Germar). Am weitsten östlich im südlichen Russland (bei Kiew, Hochhuth!; bei Sarepta, Kunze!); ausserhalb Europa "häufig in Sibirien nach Gebler. Lebt nach Erichson auf Leontodon taraxacum und Galium verum, nach Grimm auch auf Statice armeria. | | Sehr nahe verwandt ist der vorliegenden Art der sibirische Cr. regalis Gebler in Ledebur’s Reise II. 2. 208. 30. An Grösse kommt er den grössten Stücken des Cr. laetus gleich, und gleicht diesem auch hinsichtlich der Färbung und Farbenvertheilung; das Halsschild ist jedoch nach vorn mehr verschmälert, mit dem Seiten- rande stärker aufgeschlagen, die Punktirung weniger dicht, das Grün intensiver und glänzender; das Schild- chen hinten mehr zugespitzt, die (von Gebler nicht er- 49 wähnte) Behaarung der Deckschilde länger und deut- licher. Auch waltet die grüne Färbung entschiedener vor; daher sind Beine und Halsschild einfarbig grün, die Fühlerwurzeln schwärzlich grün; die Zeichnung der Flügeldecken ist gleichfalls deutlich grün; sie besteht ausser dem Schulterfleck in einem zweiten zwischen die- sem und der Naht, und einem Längsllecke hinter der Mitte, welcher bei dem mir vorliegenden Daurischen Exemplare aus Reiche’s Sammlung mit dem innern Vor- derflecke zu einer plumpen von vorn und innen nach hinten und aussen ziehenden Längsbinde zusammenfliesst. Gebler a. a. O. gedenkt sowohl dieser, als auch einer . andern Form, bei welcher durch Zusammenfallen aller Flecke die Flügeldecken goldgrün mit gelbem Rande erscheinen. Ste Rotte. Fühler kurz und derb; Körper mit dicht punktirter Oberseite und verschiedenartiger Färbung und Zeichnung. Kurze, dicke, einander meist sehr unähnliche Arten aus Süd- und Mitteleuropa. 14. Cr. imperialis Fab. Schwarz mit brauner Fühlerwurzel; das Halsschild punktirt; die Flügeldecken ziegelroth mit 5 schwarzen Punkten (2, 2, 1; beide Paare schräg). L. 22— 32; Br. 13 —2. En Op; imperialis Fab. Ent. Syst. Suppl. 106. 44—45. Syst. Eleuth, II. 54. 29! Panzer 102. tab. 11. Oliv. Insect. VI. 791. 13, tab. 4. fig. 54. Küster Käf. Europ. I. 100. Der Grösse nach sehr veränderlich, die kleineren Stücke wenig grösser als grosse Individuen des Cr. lae- tus, die grössten den grössten des Cr. 6maculalus we- nig nachgebend. Der Kopf flach und glanzlos, fein punk- tirt, zwischen den Fühlern etwas uneben, die Mundtheile bräunlich. Die Fühler im Bau denen des vorhergehen- den ähnlich, verhältnissmässig oben etwas dicker und unten schlanker, das 3te Glied etwa doppelt grösser als das 2te, vom Akten ab alle deutlich erweitert und zusam- mengedrückt, das Endglied wieder etwas (aber nicht so stark, wie es die Panzer’sche Abbildung angiebt) schma- I. h 50 ler und bis zu seiner kurzen Spitze hin gleichbreit, das Wurzelglied wie die obern schwarz, das 2te bis öte braun. Das Halsschild stark kugelig, der Seitenrand be- sonders nach den Hinterecken hin breit abgesetzt und aufgebogen, stark nach vorn geschwungen; der Hinter- rand besonders vor der Schulterbeule tief ausgeschweilt, der Mittelzipfel breit und gleichfalls ausgerandet. Die Oberfläche jederseits vor dem Schildchen schwach nie- dergedrückt, innerhalb der Vorderecken mit einem stär- kern Eindruck. Die Farbe schwarz, die Punktirung ziem- lich fein, hinterwärts mehr zerstreut, vorn und an den Seiten dichter, theilweise zu Runzeln verfliessend und den Glanz der Oberseite vermindernd. Das Schildchen glatt, schwarz. Die Deckschilde walzlich, durch ihre Ab- flachung längs der Naht demCr. ilicis und tristigma ent- fernt ähnlich, die Schulterbeule kaum hervortretend, die Punktirung etwas gröber als die des Halsschilds, aber weniger gedrängt, auch die Zwischenräume etwas runz- lig und der Glanz mässig. Der Rand schmal bräunlich gesäumt. Die Farbe ziegelroth; jede Flügeldecke mit 5 schwarzen Punkten von ziemlich veränderlicher Grösse, aber meist rundlicher Gestalt, die # ersten in der Gestalt eines verschobenen Rechtecks, dessen der Naht zunächst- stehende Punkte etwas hinterwärts gerückt sind, und des- sen längere Seite fast das Doppelte der kürzern beträgt; der äussere meist kleinste Vorderpunkt befindet sich auf der Schulterbeule, und der innere hintere übertrifft ge- wöhnlich die übrigen an Grösse. Der einzelne fünfte Punkt steht nahe an der Spitze mit denen des zweiten Paares im Dreieck, aber dem innern etwas näher als dem äus- sern. Aendert ab @£. mit fehlenden Punkten, die Deckschilde bis auf den einzigen Schulterpunkt einfarbig roth (ein einziges Exemplar aus Marseille in Hrn. Aube’s Sammlung); und y. mit ganz zusammenfliessenden Punkten; die Deck- schilde schwarz, roth bleibt nur ein schmaler Saum längs Wurzel und Aussenrand, der sich hinter der Wölbung 51 etwas erweitert, und den in einen stumpfen Zipfel um- gewandelten Hinterfleck umfassend, mit ziemlicher Breite längs der Naht wieder bis zur Wurzel hinaufzieht (ein Exemplar aus Südspanien in Hrn. Reiche’s Sammlung, Cr. rufolimbatus Reiche! in litt.) Unterseite und Beine schwarz, fein runzlig punktirt und greishaarig, die Vorderschienen auch bei den ‘nur wenig gekrümmt. Das letzte Bauchsegment des J' mit einem breiten glänzenden Quereindrucke vor seinem Hin- terrande, und oft noch mit einem kleinen rundlichen Grübchen vor dem hintern Rande des vorhergehenden; das letzte Segment des Q mit einer tiefen eiförmigen, am hintern Rande bräunlich gewimperten Grube, welche sich vorn unter das vorletzte Segment schiebt, und da- selbst etwas von dem schwach aufgeschlagnen Hinter- rande des letztern bedeckt wird. Diese Art ist vorzugsweise im westlichen Europa einheimisch. Sie findet sich in Spanien (Reiche! Fri- waldszky!), in Frankreich (in der Touraine nach Ger- mar’s! Sammlung, bei Paris nach Aube!, bei Marseille nach demselben!), Savoyen (bei Nizza, Kunze!), der Schweiz (Biedermann! bei v. Heyden; namentlich im Jura, Aube! Cheerier! bei Germar); im Elsass (v. Hey- den!). Im Innern von Deutschland kann ich nur einen einzigen sichern Fundort angeben, nämlich die Gegend von Augsburg (Weidenbach! in der Vereinssammlung, Th. Ahrens! bei Rosenhauer); zweifelhaft ist mir sein Vorkommen am Oberharze, wo er von Saxesen gefun- den sein soll. Als Futterpflanze nennt Panzer Haseln und Weiden; letztere hat mir auch Dr. Rosenhauer nach brief- licher Mittheilung von Th. Ahrens als solche bezeichnet. 12. Cr. pexicollis m. Schwarz, mit brauner Füh- lerwurzel, das Halsschild dicht nadelrissig; die Flügel- decken ziegelro!h mit 5 schwarzen en (2,.2,.1% beide Paare schräg). L. 23— 33; Br. 12 — 24, Dem vorhergehenden tänschend ähnlich, und nach den mir vorliegenden Stücken auch mehrfach mit dem- 52 selben verwechselt, aber bei genauerer Betrachtung be- stimmt verschieden. Bei der allgemeinen Uebereinstim- mung in Bau, Färbung und Zeichnung wird es hinrei- chen, statt einer Wiederholung der bei Cr. imperialis ge- gebenen Beschreibung hier nur die Abweichungen von jenem hervorzuheben. Die vorliegende Art ist, wenn man die kleinsten, und wiederum die grössten Stücke beider Arten vergleicht, noch etwas grösser, aber auch plum- per gebaut; das Halsschild ist vorn stärker übergewölbt, mehr zusammengedrückt, daher von oben und hinten aus betrachtet merklicher verschmälert, der Seitenrand we- niger gebogen; die Deckschilde sind breiter, flacher ge- wölbt, hinten stumpfer abgerundet. Die Sculptur des Kopfes ist gröber, zu Runzeln verfliessend, die Punkti- rung des Halsschildes ist nicht einfach wie bei Cr. im- perialis, sondern zu dichten Nadelrissen in die Länge gezogen, wie bei Cr. rugicollis, besonders längs allen Rändern dicht zusammengedrängt, nur auf der Mitte et- was weniger dicht, und der Länge nach durch eine feine, mehr oder minder deutlich hervortretende Kiellinie ge- theil. Der Glanz matt und seidenartig. Das Schildchen dicht punktirt, auch die Punktirung der Deckschilde grob, die einzelnen Punkte unregelmässig ausgerissen, und durch diese sich gegenseitig durchkreuzenden Risse die Zwi- schenräume deutlich gerunzelt, fast ohne Glanz. Die Fär- bung im Allgemeinen dunkler, die Fühlerwurzel tief pech- braun, oder die Glieder vom 2ten bis öten an der Spitze schwarz, oder auch die Fühler ganz schwarz. Auch die Farbe der Flügeldecken fällt mehr ins Braunrothe; die schwarzen Punkte, besonders bei den fd, sind kleiner, schlechter begränzt, mehr nierenförmig in die Quere ge- zogen. Unterseite und Beine wie bei der vorigen Art; die Hinterleibsgrube des @ durch eine jederseits schräg nach aussen und hinten ziehende Falte hinter der Mitte nochmals erweitert, und der Rand derselben besonders hinterwärts mit langen abstehenden braunen Härchen besetzt. ; 53 Im südlichsten Frankreich (Friwaldszky!), Südspa- nien (Aube, Reiche!) und Portugal (Stenz! bei v. Hey- den), also wie es scheint bis jetzt auf das südwestlichste Europa beschränkt. 43. Cr. coronatus Kunze. Schwarz; dicht und fein punktirt; ein zweilappiger Stirnfleck, Schienen und Fussglieder, Fühler, Vorder- und Seitenrand nebst drei abgekürzten Mittelbinden und den Flügeldecken roth; letztere mit 4 schwarzen Punkten (2, 2; das hintere Paar schräg). L. 22: Br. 12%. Cr. coronatus Kunze! in litt. Eine höchst ausgezeichnete, mit keiner andern mir bekannten Europäischen in näherer Beziehung stehende Art, die ich aber hierher gestellt habe, weil sie sich durch den Bau ihrer Fühler zunächst an die beiden vor- hergehenden Arten anschliesst. Sie erreicht nach dem einzigen mir vorliegenden g' die Grösse eines mittel- mässigen Cr. variabilis, und fällt auf den ersten Blick auf durch ihren stark walzenförmigen Bau und durch das grosse, mehr als den dritten Theil der Körperlänge ein- nehmende Halsschild, während die Zeichnung der Flü- geldecken mehr an Cr. coloratus und dessen Verwand- {en erinnert, und die des Halsschildes selbst von der aller andern mir bekannten Arten weit verschieden ist. Der Kopf flach, auf der Stirn seicht eingedrückt, oben fein, das Kopfschild etwas gröber punktirt, schwarz mit braunen Mundtheilen, der obere Theil des Kopfschildes kirschroth, und an diesen schliesst sich oben ein Längs- fleck, welcher sich der Ausrandung der Augen gegen- über gabelt, und mit beiden Armen bis zu den obern innern Augenrändern schräg, längs diesen aber grade auf- wärts zieht. Die Fühler von etwas mehr als halber Kör- perlänge, sehr dick und derb, das 2te Glied kurz, ku- gelig, die folgenden allmählig aber sehr wenig verlän- gert, und selbst das längste (6te) nicht so lang wie das 2te und die zusammengenommen; vom 4ten an alle Glie- der stark verbreitert und zusammengedrückt, nur das 34 Endglied fast gleichbreit, mit kurz dreieckigem Fortsatze. Die Farbe rothgelb, oben etwas dunkler, vom 3ten an alle Glieder deutlich greishaarig. Das Halsschild stark kugelig, mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn über- gewölbt, hinten jederseits vom Schildehen etwas flach gedrückt, der Seitenrand dicht vor den Hinterecken ein wenig ausgeschweift und dann stark nach vorn und un- ten gebogen, die Vorderecken wieder etwas abgerundet. Die Hinterecken scharf hervortretend, der Rand vor ih- nen elwas aufgeschlagen. Der Hinterrand jederseits in einem tiefen Bogen ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit, grade abgeschnitten. Die Oberfläche fein und ziemlich dicht punktirt, glänzend, besonders vor dem Hinterrande, wo die Punkte weniger dicht stehen und mehr wie abgeschliffen erscheinen. Die Farbe schwarz, der Vorder- und Seitenrand kirschroth; von letzterm er- streckt sich jederseits hinter der Mitte ein schräger Zi- pfel nach vorn und innen in die schwarze Grundfarbe hinein, und ausserdem wird letztere noch durch drei vom Vorderrande ausgehende, hinterwärts bis über die Mitte hinausreichende rothe Längsbinden zerrissen, deren mit- telste sich in der Mitte zu einem schmal rautenförmigen Flecken erweitert, während die beiden äussern sich mit dem Hinterrande schräg nach innen krümmen. Durch diese Zeichnung wird die schwarze Färbung in k grosse nach vorn gerichtete Lappen gespalten, durch welche der Autor wahrscheinlich zur Wahl des von ihm der Art gegebenen Namens veranlasst worden ist, Das Schild- chen hinten breit abgestutzt und erhöht, vorn quer nie- dergedrückt, punktirt, schwarz. Die Deckschilde kurz und breit walzlich, an der Wurzel kaum aufgeworfen und nur hinter dem Schildchen ein wenig erhöht; die Schul- terbeule breit, wenig hervortretend, mit einem gleichfalls breiten, seichten Eindrucke auf deren Innenseite und einem zweiten schmalern auf der Aussenseite. Der Seitenlap- pen lang herabgezogen, die hintere Wölbung ziemlich stark abfallend, die Spitze breit abgerundet, fast abge- 55 stutzt. Die Oberfläche mässig, aber dicht punktirt, die ‚Zwischenräume durch feine Runzeln zerrissen, daher nur ‚mit mattem Glanze. Die Farbe kirschroth, mit k schwar- ‚zen Punkten; die beiden vordern neben einander, der äussere grössere nicht auf sondern hinter der Schulter- beule, der innere kleinere zwischen Jenem und der Naht; das hintere Paar schräg, der äussere grössere Punkt gleich hinter der Mitte, der innere kleinere unmittelbar vor der Wölbung. Dabei ist die Wurzel breit und die Naht schmal schwarz gesäumt. Die Unterseite schwarz, fein runzlig punktirt, wenig behaart und glänzend; die Beine kurz und derb, die Schienen grade, stark keulenförmig; die Fussglieder breit, das erste an den Hinterfüssen doppelt länger als das 2te. Die Farbe rothbraun, die Vorder- undMittelschenkel auf der untern Hälfte, die Hinterschen- kel ganz schwarz. Das letzte Bauchsegment des g‘ mit einem flachen, breit halbkreisförmigen glänzenden Ein- drucke, und vor diesem mit einer in zwei Höckerchen vorspringenden Querfalte. Das © habe ich nicht gesehen. Im südlichen Russland bei Sarepta (Kunze!). Auch im Berliner Museum befindet sich diese Art aus dersel- ben Gegend. 1%. Cr. albolineatus m. Braun, der Seitenrand des Halsschildes und der Deckschilde, eine Mittellinie des Halsschilds, und eine Längslinie auf jeder Flügeldecke weiss. L. 22/4: Br. 124, Der vorliegende Käfer wurde von Kahr dem ver- ewigten Dr. Schmidt als ein Tyroler Insect mitgetheilt, ist mir übrigens noch in keiner der von mir vergliche- nen Sammlungen vorgekommen, selbst nicht im Berliner Museum; ich nehme ihn jedoch als Europäischen Bürger auf, weil Kahr’s Angaben mir noch nicht als unzuver- lässig bekannt geworden sind, und auch Hr. Prof. Erich- son Sich brieflich gegen mich dahin äusserte, dass, ob- gleich er solchen Käfer nicht kenne, er doch keinen Grund habe, an der Richtigkeit der denselben betreffenden An- gaben zu zweifeln. In näherer Verwandtschaft steht die at >. , en 4 h > =-j 56 Art mit keiner der übrigen von mir beschriebenen; die Zeichnung des Halsschildes erinnert allerdings an die. einzelnen Stücke des Cr. distinguendus, auch des Cordi- ger; die kurzen, plumpen Fühler aber reihen ihn zu- nächst an die vorhergehenden Arten an, und ich babe diese Stellung vorgezogen, um nicht nachher eine län- gere Reihe von natürlich zusammenhängenden Arten durch ihn zu unterbrechen. Der Vorderkopf ist flach, etwas eingedrückt, mit kurz aber tief rinniger Stirn, deutlich und zwischen den Fühlern selbst etwas runzlig punktirt, kaum glänzend, nebst den Mundtheilen schwarzbraun. Die Füh- ler von etwas mehr als halber Körperlänge, plump und derb, das 2te Glied fast kugelig, das 3te verkehrt ke- gelförmig, um die Hälfte länger, aber an der Spitze eben so dick als das 2te; das 4te Glied doppelt so lang als das 2te, die folgenden von fast gleicher Grösse, nur das Endglied etwas länger und schlanker, mit kurzem, kegel- förmigem Fortsatze; alle vom öten an oben stark erwei- tert, aber wenig zusammengedrückt. Die Farbe braun, die untern Glieder etwas heller und glänzend, die obern schwarzbraun und von kleinen Härchen matt. Das Hals- schild vorn stark übergewölbt, mit tief herabgezogenen Vorderecken deutlich verschmälert, mit auf der hintern Hälfte gradem, vor der Mitte gebogenem, hinten mässig, aber vorn stärker aufgeschlagenem Seitenrande; der Hin- terrand jederseits etwas geschweilt, mit kurzem, breitem grade abgestutzten Mittelzipfel. Die Oberfläche mit der- ben, etwas in die Länge gezogenen, aber besonders in der Mitte nicht dicht gedrängten Punkten besetzt, die Zwischenräume auf der Wölbung stärker glänzend, aus- serdem jederseits hinter der Mitte ein seichter, unregel- mässiger Eindruck. Die Farbe braun, der Seitenrand hinten schmaler, nach vorn breiter werdend weiss, auch längs den Vorderrande eine Spur verloschener weiss- licher Färbung, von welcher nur in dessen Mitte ein mit der Spitze hinterwärts gerichteter dreieckiger Fleck übrig _ geblieben ist. Letzterer hängt dann wieder durch eine ln en > 57 ‚schmale fast erloschene Längslinie mit einem deutlichern weissen Längsstreifen auf der Wölbung zusammen, hin- ter welchem dicht vor dem Hinterrande noch ein klei- ner, halbverloschener herzförmiger weisser Fleck vor- ‚handen ist. Das Schildchen glänzend braun, ziemlich schmal dreieckig, mit abgerundeter, etwas hellerer Spitze. Die Deckschilde etwa dreimal länger als das Halsschild, hinterwärts etwas erweitert, an der Wurzel wenig auf- geworfen und nur um das Schildchen herum etwas er- höht; der Rücken breit abgerundet und nur hinterwärts etwas abgeflacht; die Schulterbeule breit hervortretend, der Eindruck auf deren Innenseite gleichfalls breit und seicht; der Seitenlappen lang herabgezogen, die Spitze sehr breit abgerundet, fast abgestutzt, mit kurz klaffen- der Naht. Die Oberfläche dicht punktirt, die Punkte grob; die Zwischenräume allseitig fein gerunzelt, daher fast ohne allen Glanz. Jederseits der Naht tritt ein nicht punktir- ter, in Gestalt einer unscheinbaren Längsrippe sich zei- gender Streifen hervor. Die Farbe gleichfalls braun; der Seitenrand schmal weiss gesäumt, so dass dieser Saum von der Schulterecke an die Kante selbst umfasst und den unter letzterer liegenden Seitenlappen dunkel lässt, am hintern Ende, des Seitenlappens aber auf die Flügel- decke übergeht, so dass von da aus bis zur Naht hin die Kante schwärzlich bleibt. Ausserdem zeigt jede Flü- geldecke noch eine weisse Längsbinde, welche in dem Eindruck an der Wurzel etwas verloschen beginnend sich hinter diesem Eindrucke plötzlich erweitert und schräg nach der Naht zu biegt, dann aber parallel mit jener Längsrippe und auf deren Aussenseite in ziemlich grader Richtung bis zur Spitze fortzieht, und hier beim Zusammentreffen mit dem weissen Rande einen grössern weisslichen Querfleck bildet. Die Unterseite einfarbig schwarzbraun, grob punktirt und gerunzelt, die Beine derb mit wenig punktirten, glänzenden Schenkeln, stark runzligen unten verdickten Schienen, deren vordere ein wenig ge- bogen sind, und langen Fussgliedern, deren erstes an 58 ‚ len Hinterfüssen fast 3mal länger ist als das zweite. Auch an den Beinen ist die Farbe braun. Das letzte Segment des Z' mit einem tiefen, dem Eindrucke des Cr. 6 punctatus ähnlichen Quereindrucke, in dessen vorderer schräg aufsteigender Wand sich noch ein breit dreieckiger;' glänzender Einschnitt befindet; dessen vorderer Rand wie- der in Gestalt einer etwas gebogenen Querleiste erhöht ist. Das 2 kenne ich nicht. Ein einzelnes von Kahr herrührendes, angeblich in Tyrol gefangenes Z' in der Vereinssammlung. kte Rotte. A. Fühler von mässiger Stärke; Körper walzlich, schwarz, mit rother, fast glatter, schwarzge- fleckter Oberseite. Eine Art aus Südeuropa. 15. Cr. bimaculatus Fab. Schwarz; Halsschild und Flügeldecken fast glatt, rothgelb, letztere mit zwei schwarzen Punkten (1, 4.) L. 2— 32”; Br. 12 — 13, Cr. bimaculatus Fab. Ent. Syst. 11. 59. 31. Syst. Eleuth. II. 44.18! Olive. Ene. VI. 610. 17. Ins. VI. 790. 11. tab. 4. fig. 52. Herrich- Sch. 12%. tab. 12. (schlecht). — Cr. Blockii Rossi F. Etruse. Mant. II. 91. 39. tab. 3. fig. M. (schlecht). Eine im Habitus von allen vorhergehenden, sowie den nächstfolgenden Arten merklich abweichende Art. Das verhältnissmässig lange, ziemlich gleich breite Hals- schild erscheint auf den ersten Blick sehr fremdartig, und dies Fremdartige vermehren die kurzen, breiten, denen der vorhergehenden Arten ähnlichen Fühler, welche man bei ziemlich schmal walzenförmigem Bau in der Gat- tung nicht gewohnt ist. Die Grösse des Thieres ist sehr veränderlich, die kleinern gleichen an Länge den ge- wöhnlichen Stücken des Cr. laetus, während die grössern, meist @, jene um nahe das Doppelte übertreffen. Von Cr. laetus und dessen Verwandten, denen er durch den Fühlerbau am nächsten verwandt ist, unterscheidet er sich sogleich durch den weit schmälern Körper, das lange, fast spiegelglatte Halsschild und die scharf begränzten Punkte mit den Deckschilden. Der Kopf ist einfarbig schwarz, fein und zerstreut punktirt, etwas glänzend, ü 59 der Mitte seicht eingedrückt, Mundtheile und Fühler gleich- falls schwarz, letztere an der Wurzel manchmal bräun- lich. Die Fühler des f kurz und derb, das ?2te Glied kurz, kugelig, die beiden folgenden successiv länger, ver- kehrt kegelförmig, die übrigen vom öten an aus dünner Basis schnell mit abgerundeter Innenecke erweitert, breit zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz kegelförmig; die Fühler des 2 kürzer, auch schmaler und dadurch mehr in den Bau der folgenden Arten über- gehend, Das Halsschild vorn stark übergewölbt, an den Vorderecken zusammengedrückt und dadurch scheinbar etwas verschmälert; der Seitenrand kaum aufgeschlagen, fast ganz grade und nur an den Vorderecken etwas ge- bogen; die Hinterecken spitz, der Hinterrand beiderseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel breit, etwas ausgeran- det. Die Oberfläche vor dem Schildchen etwas nieder- gedrückt, fast spiegelglatt und nur bei starker Vergrösse- rung einzelne feine Pünktchen zeigend. Die Farbe schön roth, an den Rändern etwas mehr ins Gelbliche fallend, der Hinterrand schmal schwarz gesäumt. Das Schildchen lang und schmal dreieckig, hinten abgerundet und etwas erhoben, spiegelglatt; schwarz. Die Deckschilde doppelt so lang als das Halsschild, flach walzlich, längs der Wur- zel etwas quer niedergedrückt, aber so, dass die einzel- nen Eindrücke nur undeutlich hervortreten; die Schulter- beule länglich abgerundet, der Seitenlappen stark und gleich an der Schulterecke beginnend, die Spitze jeder Flügeldecke für sich abgerundet, daher die Naht merk- lich klaffend. Die Punktirung bei den Z deulich, ziem- lich derb, stellenweise zu unordentlichen durch vielfach eingemengte Punkte gestörten Streifen zusammengereiht, bei den ® sehr fein, fast regelmässig punktstreifig, häu- fig, besonders nach der hintern Wölbung zu, fast er- loschen. Zuweilen findet sich am Rande selbst von seicht eingedrückten Furchen eine Spur. Die Zwischen- räume glatt und glänzend, die Farbe rothgelb, etwas hel- ler als das Halsschild; die Naht fein bräunlich, die Wur- 60 j zel breiter schwarz gesäumt. Ausserdem trägt jede Flü- geldecke zwei runde schwarze Flecken; der vordere steht auf der Schulterbeule, der hintere etwas hinter der Mitte, von Naht und Aussenrand gleich weit entfernt. Unterseite und Beine einfarbig schwarz, mit greiser Be- haarung, die Schienen dünn, grade und nach unten hin dreikantig erweitert, das Krallenglied fast bis zur Kralle in den Lappen des vorhergehenden verborgen. Das letz- tere Bauchsegment des g' mit einem seichten rundlichen Eindruck, das des @ mit einer länglich runden tiefen Grube, deren Seitenränder breit niedergedrückt und bräun- lich behaart sind. Das Pygidium breit abgeschnitten, mit stumpfen Ecken. Im westlichen Theile von Südeuropa; namentlich in Spanien (Friwaldszky! und zwar in der Gegend von Ca- dix, Aube!), Südfrankreich (v. Winthem! bei Germar und v. Heyden; insbesondere in den Cevennen, Dohrn!; bei Marseille, Solier! bei Kunze und Aube); in Italien bei Nizza, Kunze! bei Genua Kunze! in Toscana nach Rossi; in Tyrol auf dem M. Baldo (Rosenhauer!). Ueber die Futterpflanze finde ich keine Angaben. An die vorhergeheude Rotte schliesst sich zunächst eine andere, welche bis jetzt in Europa noch keinen Vertreter gefunden hat, die ich hier aber sammt der ei-‘ nen zu ihr gehörigen Art kurz charakterisiren will, weil es nicht unwahrscheinlich ist, dass die einzige mir dar- aus bekannt gewordene A auch noch innerhalb der Europäischen Gränzen aufgefunden werden könnte. te Rotte. B. Fühler kurz, ziemlich dünn; Körper walzlich, rothgelb, mit dicht punktirter, schwarz gezeich-' neter Oberseite und dabei noch punkistreifigen Deck- schilden. | Cr. undatus m. Gelbroth, das Halsschild mit einer, die Flügeldecken mit drei zackig-wellenförmigen Querbin- den. L gi. Br. Jul B Eine höchst ausgezeichnete, keiner Europäischen ent- fernt ähnliche Art. Der Kopf flach gewölbt, dicht punk | ra 61 tirt, mit scharf eingeschnittener, schwarzer Stirnrinne, die Fühler kaum über den Hinterrand des Halsschildes hin- ausreichend. Das Halsschild stark gewölbt, vorn ziem- ‚lich verschmälert, mit einfach nach vorn gekrümmten ‘Seitenrändern; Vorder- und Hinterrand schwarz gesäumt, die schwarze Querbinde fast grade, nur in der Mitte halbkreisförmig nach hinten gekrümmt, die beiden Enden und die Mitte mit einem hinterwärts auslaufenden, den Hin- terrand nicht erreichenden Zinken. Die Oberfläche dicht und grob punktirt. Das Schildchen dreieckig, mit etwas geschwungenen Seiten und längs derselben ein wenig punktirt, übrigens glatt, gelbroth, mit schwarzem Saume. Die Deckschilde walzlich, an der Wurzel etwas aufge- wulstet, mit kaum merkbar abgesetzter Schulterbeule, vor der Mitte an der Nabt ein diese rechtwinklig durch- schneidender seichter Quereindruck, hinter welchem sich der Rücken merklich abflacht; der Seitenlappen kurz, aber breit, die Spitze abgerundet, mit stark klaffender Naht. Wurzel und Naht schwarz gesäumt, die Querbin- den zart, die beiden ersten vor und hinter der Mitte, einander genau mit ihren Biegungen entsprechend, jede mit zwei Ecken nach vorn, mit einer nach hinten vorsprin- ‘gend, und nur dadurch verschieden, dass von der äussern Ecke der vordern ein Arm nach der Schulterbeule zu- läuft und an deren vorderer Seite endigt; die dritte un- ter der Wölbung stehende in einzelne hinterwärts bogen- förmig convergirende, dann sich hier paarweise vereini- gende, den Punktstreifen entsprechende Linien aufgelöst. Die Oberfläche punktstreifig, mit dicht und deutlich punk- tirten Zwischenräumen; die Streifen vorn derb, hinter der Mitte feiner, auf der Wölbung sehr zart, so dass sie sich hier mit der dichten Punktirung der Zwischenräume verwirren und nur noch an den ihre Hinterenden bezeichnenden Linien der dritten Querbinde kenntlich sind. Die Unterseite heller gelb, dicht fein punktirt und ‚weisshaarig, die Parapleuren schwarz, und die Mitte der Brust schwarzbraun überflogen, auch die hintern Ränder 62 der Bauchringe dunkler gesäumt. Der letzte Bauchring jederseits mit einem schwarzen Punkte, ein eben solcher jederseits auf dem lang weisshaarigen Pygidium, auf des- sen oberer Hälfte zugleich eine abgekürzte schwarze Längslinie erscheint. Die Beine kurz und dick, die Schen- kel auf der Mitte mit einem schwarzbraunen, meist unter- brochenen Ringe, und von da bis zum Knie hellgelb; die Schienen auf der Aussenseite mit einer schwarzen, das Ende nicht erreichenden Längslinie; auch die Kral- lenspitzen schwarzbraun. Das letzte Segment des mir vorliegenden @ mit einer fast kreisrunden, tiefen Grube; das & kenne ich nicht. Aus Armenien von Chaudoir! 5te Rotte. Fühler schlank ; Körper meist lang walz- lich, dicht punktirt, oft mit weissen Flecken an Kopf, Schildchen, Hüften und Schenkeln; Halsschild schwarz, oder schwarz gezeichnet, Deckschilde roth, meist mit schwarzen, oft zusammenfliessenden Zeichnungen. Die Geschlechtsmerkmale bei den Z häufig durch abnorme Bildung des letzten Bauchsegments oder der Beine aus- gedrückt. Eine in allen Theilen von Europa vertretene Gruppe. 16. Gr. Loreyi Sol. Schwarz mit brauner Fühler- wurzel, das Halsschild grob punktirt, die Deckschilde längsfurchig und grob punktirt, ziegelroth mit schwarzer Zeichnung. | g‘ Flügeldecken mit drei schwarzen Punkten (2, 1.). © Naht und zwei den Aussenrand nicht berührende Querbinden nebst einem Querfleck vor der Spitze der Flügeldecken schwarz. | L. 33 — 44; Br. 13 — 210, Q Cr. Loreyi Solier in d. Ann. de la soc. Ent. de Fr. I. 5. 687. tab. 20. A. — CO Homalopus Loreyi Rouget ibid. 1. 2. 207. tab. 6. Herrich-Sch. 164. tab. 3! — JS Cr. major Comolli Col. Novoec. 51. 105. Unter den Europäischen Arten die grösste, und durch die langen dünnen Fühler, wie durch die sehr eigen- / 63 thümlich gebauten Schienen der 9 von.den übrigen Ar- ten der Gattung habituell sehr abweichend, ohne dass sich darauf jedoch bei der ganz normalen Gestalt des 2 darauf irgend eine generische Absonderung gründen liesse. Der Kopf flach, die Stirn der Länge nach seicht vertieft, und nebst dem nur wenig merklichen Kopfschilde grob und dicht punktirt, die Mundtheile lang greis gewimpert- Die Fühler lang und dünn, beim Z von Körperlänge, bei dem 2 um den dritten Theil kürzer; das 2te Glied kugelig und fast kmal kürzer als das 3te, die folgenden stielrund, nach oben hin etwas verdickt und daselbst schräg ab- geschnitten, auf der Aussenseite schwach ausgebuchtet, die obern fast walzlich, das Endglied mit dünn kegelför- migem Fortsatze Die Spitze des Wurzelgliedes und der beiden folgenden Glieder bräunlich. Das Halsschild kurz, nach vorn und den Seiten hin stark abwärts gewölbt, der Vorderrand grade abgeschnitten, der Hinterrand jeder- seits tief ausgeschweift, mit wenig ausgerandetem Mittel- zipfel; der Seitenrand gekrümmt, stark aufwärts gebogen. Die Oberfläche glänzend schwarz, grob punktirt, mit ei- nigen unregelmässigen Eindrücken. Der den Unterkopf einschliessende vordere Rand des Prosternums bei dem din der Mitte etwas niedergedrückt, und hier den An- fang einer kieligen, den Raum zwischen den Vorderbeinen durchziehenden Erhöhung bildend; bei den 2 ist dieser Raum normal, d. h. flach, der Länge nach seicht nieder- gedrückt. Das Schildchen dreieckig, hinten stumpf ab- gerundet, an den Seiten punktirt, glänzend schwarz. Die Deckschilde etwa dreimal länger als das Halsschild, breit walzenförmig, hinten kurz abwärts gewölbt und an der Spitze einzeln abgerundet; innerhalb der Schulterecken schmal eingedrückt, unterhalb derselben in einen kurzen Lappen erweitert und daselbst tief eingedrückt; bei den d hell ziegelroth, bei den 2 etwas dunkler, und mehr ins Braunrothe fallend; bei jenem deutlich, bei diesem schwächer der Länge nach gefurcht, grob punktirt. Die Punkte bei den S besonders hinter der Mitte zu unre- 64 gelmässigen, in den Furchen stehenden Doppelreihen ge- ordnet, daher die frei bleibenden Stellen mehr glänzend; die Punktirung des @ gröber und gedrängter, daher der Glanz weniger lebhaft. Bei den 9° die Schulterbeule mit einem schwarzen Längsfleck bezeichnet, zwischen diesem und der Naht ein zweiter mehr runder und dem hintern Theile jenes Längsflecks entsprechender Punkt; ein drit- ter endlich steht hinter der Mitte, und ist etwas mehr der Naht zu gerichtet als der Fleck auf der Schulterbeule. Die Zeichnung des 2 kann man sich leicht durch Zu- sammenfliessen der Punkte aus der des & entstanden denken. Zuerst ist die ganze Naht vom Schildchen an bis zur hintern Wölbung der Deckschilde breit schwarz; dann fliesst der Schulterfleck schräg nach hinten und in- nen über und vereinigt sich mit dem innern Flecke und mit der Nahtbinde; der Hinterlleck wird grösser, und fliesst durch eine schmale Knielinie- mit der Naht zusam- men, so dass auf den Deckschilden zwei breite schwarze die Naht durchkreuzende nach vorn etwas ausgebo- gene und beiderseits den Aussenrand nicht berührende Querbinden entstehen; endlich ist auch noch die Spitze bis hart an den sie umgebenden röthlichen Saum schmal schwarz. Das Pygidium etwas gewölbt, grob punktirt und greishaarig, matt schwarz. Die ganze Unterseite grob punktirt, schwarz, das letzte Segment des Z' seicht quer eingedrückt, bei dem 2 mit einer runden tiefen, schräg nach vorn noch mehr vertieften Grube, deren Umgebung, besonders am Hinterrande des Segments, mit langen, greisen, abstehenden Härchen besetzt ist. Die Beine schwarz, die Schenkel mässig verdickt, die hintern stär- ker keulenförmig, was jedoch mehr durch die besonders bei den & sehr geringe Dicke der Schenkelwurzeln be- wirkt wird. Die Schienen des 3 von sehr eigenthüm- lichem Bau, die Vorderschienen lang und dünn, zusam- mengedrückt, an der Basis schmal, dann auf der Innen- seite in eine ausgeschweifte Biegung erweitert, der Rücken ° dicht vor dem untern Ende messerförmig flach gedrückt; RE 65 die Mittelschienen stark gekrümmt, länger als die Schen- kel, am untern Ende nach vorn und innen lappenförmig erweitert, so dass das erste Fussglied auf der Hinter- seite dieses Lappens befestigt ist; die Hinterschienen noch kürzer, unter der Mitte auf der Innenseite noch- mals ausgeschweift, die lappenförmige Erweiterung am untern Ende stärker, die Schärfen derselben etwas platt- gedrückt, und zuletzt in einen dem obern Fussgliede entgegengekrümmten derben Zahn verlängert. Die Schie- nen des @ von gewöhnlichem Bau. Auch die Fussglie der des Z von abweichender Bildung; die der Vorder- füsse fast von gleicher Länge, das erste sehr breit drei- eckig, besonders die äussere Ecke dieses Dreiecks gross; das zweite ähnlich, nur umgekehrt gebaut, so dass das schmalere Ende nach unten gerichtet und hier abge- stutzt ist, das dritte tief zweilappig, und das vierte fast bis zur Kralle in den Lappen des dritten verborgen. An den Mittel- und noch mehr den Hinterfüssen ist das erste Glied grösser als die folgenden, stark gekrümmt und auf der Mitte der Unterseite schmal rinnenförmig aus- gehöhlt, nach unten hin wenig verbreitert, die übrigen regelmässig. Bei den 2 sind die Glieder an allen Füssen regelmässig; das erste Glied am längsten, das 2te am kürzesten, beide unten etwas dreieckig erweitert und grade abgeschnitten; das 3te tief zweilappig, bei beiden Geschlechtern mit dicht stehenden greisen, fast weiss- lichen Härchen gepolstert. Im südwestlichen Europa, und nirgends häufig. In Frankreich in der Touraine (Cremiere Germar’s! Samm- lung), Mittelfrankreich (Aube! Reiche!) an der Cöte d’or (Rouget); in der Schweiz (Rouget), der Lombardei (Co- molli) Piemont (Lorey), Toskana (Villa), auch in Kärnthen (Parreyss! bei v. Heyden, als Cr. gigas geschickt). Lebt auf Eichen und Weissbuchen. | Gegen die Vereinigung des Cr. major Comolli a. a.O. mit der vorliegenden Art werden zwar von Villa (Col. Lom- a 73.) Einwendungen erhoben, hauptsächlihh deshalb, 5 . ix SET 66 weil er Individuen mitdenKennzeichen beiderGeschlechter vor sich habe; über diese Kennzeichen aber lässt sich YV. gar nicht aus, ausserdem wäre das Vorkommen von Q mit einer durch das Zerreissen der Binden den Flecken der g‘ ähnlichen Zeichnung gar nichts Unmögliches, und end- lich liegt in Comolli’s Beschreibung gar Nichts, was nicht zu dem J' des Cr. Loreyi ganz wohl passte; es wäre vielmehr auffallend, wenn ein nördlich, westlich und süd- lich von der Lombardei vorkommender Käfer nicht auch hier gefunden würde. Uebrigens würde die sehr oberfläch- liche Beschreibung von Comolii auf die folgende Art passen, wenn dem nicht die Bezeichnung als oblongo- ovatus, und das Nichterwähnen der beiden weissen Stirnflecken entgegenständen. 17. Cr. informis m. Schwarz, mit brauner Fühler- wurzel; die Stirn mit 2 weissen Flecken, die Flügeldecken kirschroth, mit drei schwarzen Punkten (2, 1.) L. 32; Br,..2.'. Bei fast gleicher Länge mit dem vorigen doch merk- lich schmaler, stärker walzenförmig, besonders nach vorn verschmälert; dagegen der folgenden weit bekanntern Art täuschend ähnlich und von ihr auf den ersten Blick kaum an- ders, als durch das ganze schwarze Halsschild abweichend, aber doch auch durch andere Merkmale hinlänglich ver- schieden, und zugleich durch den wahrhaft abenteuer- lichen Bau der Beine bei den Z sehr ausgezeichnet, Die Grösse des einzigen mir vorliegenden J gleicht den grössten @ des folgenden; der Kopf ist vor der Stirn tief eingedrückt, auf der ganzen Vorderfläche grob ge- runzelt, und aus diesen Runzeln heben sich zwischen den Fühlerwurzeln zwei derbere Querhöcker hervor, welche ihrerseits wieder durch einige Runzeln zerrissen sind. Der Glanz des Vorderkopfes gering; die Farbe schwarz, innerhalb des obern Augenrandes, jederseits an denselben gelehnt und demnach etwas mondförmig ge- krümmt, ein weisslicher Längsfleck. Die Fühler fast von Körperlänge, schlank und dünn, das 2te Glied kurz und 67 kugelig, das Ste und 4te fast gleich lang und stielrund, die folgenden noch länger, oben wenig erweitert und zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes ziemlich lang, dünn, gegen den Innenrand des Endgliedes scharf abgesetzt. Die Farbe der untern Glieder rothbraun, mit schwärzlich überlaufenem Wurzelgliede, der obernschwarz. Das Halsschild ziemlich stark gewölbt, verhältnissmässig kurz, der Seitenraud in einem weiten Bogen gekrümmt, der ganzen Krümmung nach mit einer breiten, aber nur beim Umwenden des Käfers deutlich sichtbaren Furche umzogen, dabei, besonders hinterwärts, breit abgesetzt und aufgeschlagen; der Hinterrand jederseits tief ausge- schweift, der Mittelzipfel kurz, breit, fast grade abge- schnitten. Die Punktirung stärker als bei dem folgenden, auch etwas dichter gedrängt, die Oberfläche wenig glän- zend, einfarbig schwarz. Das Schildchen breit dreieckig, mit fast parallelen Seiten und stumpf abgerundetem Hinter- rande, vorn quer niedergedrückt, hinten etwas erhöht, glänzend schwarz. Die Deckschilde flach walzlich, hinter- wärts etwas erweitert, mit etwas niedergedrücktem Rük- ken, und breit und stumpf abgerundeter Spitze; die Wurzel etwas aufgeworfen, die Schulterbeule stark her- vortretend, vorn den Vorderrand selbst berührend und innenwärts durch einen breiten rundlichen Eindruck be- grenzt. Der Seitenlappen kurz, aber deutlich, fast seiner ganzen Länge nach von der Schulterbeule begleitet. Die Punktirung mässig stark, und nicht dicht, auf der Wöl- bung wie abgeschliffen, an der Wurzel fast ganz ver- loschen, die Zwischenräume auf der Mitte fein querrunz- lich, die Oberfläche ziemlich glänzend. Färbung und Zeichnung wie bei dem folgenden. Unterseite und Beine schwarz mit braunrother Innenseite der Schienenspitzen, dicht runzlig punktirt und greishaarig, daher fast glanz- los. Die Vorder- und Mittelschenkel ziemlich lang, vor dem Knie flachgedrückt; die hintern verlängert, hinter der Mitte keulig erweitert, vor dieser Erweiterung aber auf der Innenseite tief in einem nach hinten schräg ge- 68 | richteten Bogen ausgeschnittien, so dass die schräg weggeschnittene Fläche jener Erweiterung als eine glän- zende, rings von einem erhöhten Rande umgebene Ver- tiefung hervortrit. Die Schienen an allen Beinen lang, die vordern grade, mit etwas gebogenem Aussen - und in.der Mitte stark erweitertem Innenrande, am untern Ende jener Erweiterung nach Innen gebogen, und gegen- über zur Aufnahme des obersten Fussgliedes sehr lang abgeschrägt. Die Mittelschienen gleich vom Knie an 'schwertförmig zusammengedrückt, mit scharfer Aussen- kante, unter der Mitte stark nach Innen gekrümmt, mit stark aber dünn lamellenartig erweitertem Innen- und ebenso breit ausgeschweiftem Aussenrande; die Hinter- schienen im Wesentlichen den mitlern gleich, nur die Krümmung weniger deutlich, die Erweiterung der innern und die Ausrandung der äussern Seite weniger merk- lich. Das letzte Bauchsegment des Z mit einer breit nieder- gedrückten glänzenden Stelle, das 2 ist mir unbekannt. Ein einzelnes &' aus den Piemontesischen Alpen in der Sammlung des Herrn Aube. 18. Cr. florentinus Oliv. Schwarz mit hrauner Fühlerwurzel; die Stirn mit zwei, das Halsschild mit sechs weissen Flecken, die Flügeldecken kirschroth mit drei schwarzen Punkten (2, 4.). L. 23— 32%; Br. 12 12 Cr. florentinus Oliv. Ins. VI. 792. 14. tab. 4. fig. 55. — Cr. tricolor Rossi F. Etruse. Mant. I. 82. tab. 1. fig- K. Her- rich-Schäff. 130. tab. 2. (wo aber die Färbung zu grell und der Vorderrand des Halsschilds fälschlich gelb gezeichnet ist), Zwar etwas kleiner als der vorhergehende, aber doch noch eine der grössten Arten dieser Gruppe und der ganzen Gattung, die gewöhnlich den grössern Exem- plaren des Cr. imperialis F. und 6 maculatus Oliv. Nichts nachgiebt. Der Kopf matischwarz, jederseits längs dem obern innern Augenrande mit einem weisslichen, schwach ins Bleichrothe fallenden Längsfleck; der Glanz durch grobe Punktirung geschwächt, die Stirn der Länge nach breit und seicht eingedrückt, der untere Theil des Kopfes 69 zwischen den Fühlern uneben. Die Mundtheile schwarz- braun. Das Halsschild verhältnissmässig kurz, mässig ge- wölbt, der Seitenrand in einem starken Bogen gekrümmt, mit einer ziemlich breiten, aber nur wenn man den Kä- fer auf die Seite wendet, sichtbaren Furche eingefasst, breit abgesetzt und aufgebogen. Die Hinterecken ziem- lich scharf, der Seitenrand beiderseits deutlich ausge- schweilt, der Mittelzipfel breit, kurz, und fast grade ab- geschnitten. Die Oberfläche derb, aber sparsam punk- tirt, glänzend schwarz, vor dem Schildchen jederseits ein weisser eirunder, hinterwärts etwas verschmälerter und gegen das Schildehen zu gerichteter Schrägfleck; längs dem ganzen Seitenrande ebenfalls ein schmaler, gewöhnlich weder Vorder- noch Hinterecken erreichen- der Längsfleck, der in der Mitte durch die quer ein- dringende schwarze Grundfarbe des Halsschilds in zwei Flecken zerrissen ist, und nur in seltenen Fällen unun- terbrochen zusammenhängt. Zwischen diesem Zwischen- raum des Randflecks und dem zunächst liegenden Hinter- flecke ist das Halsschild etwas niedergedrückt, die Ein- drücke jederseits vor dem Schildchen sind unbedeutend. Das Schildchen quer niedergedrückt, mit feinen, verein- zelten Pünktchen bestreut, glänzend schwarz. Die Deck- schilde flach walzlich, hinter der Mitte etwas erweitert, breit und stumpf zugerundet; die Schulterbeule stark hervortretend, auswärts durch einen schmalen aber tiefen, nach Innen durch einen seichten mehr breiten Eindruck begränzt. Die Punktirung ziemlich stark, zunächst an der Wurzel, um das Schildechen und von der Mitte ab hinterwärts wie abgeschliffen, auch nicht dicht, daher die Oberfläche ziemlich glänzend. Die Farbe kirschroth mit drei schwarzen Flecken, welche durch ihre Stellung von denen der vorhergehenden Gruppen sehr abweichen; der äussere Vorderfleck steht nämlich nicht auf, sondern binter der Schulterbeule, der innere zwischen jenem und der Naht, doch ersterem etwas näher; der einzelne Hinterfleck steht dicht hinter der Mitte, etwas mehr nach wo der Naht zu gerückt, wie der äussere Vorderfleck, meist in die Quere gezogen, und nach Innen unregelmässig begränzt, so dass er aus zwei neben einander stehenden und theilweise zusammengeflossenen Flecken entstan- den zu sein scheint. : Unterseite und Beine sind einfar- big schwarz, runzlig punktirt, fein greishaarig, die Vorder- schienen auch des J ziemlich grade, aber länger wie bei den 2. Das letzte Segment beim J' quer eingedrückt und an dieser Stelle stärker glänzend, beim Q mit einer rundlichen Grube, die im Innern stark glänzt, aber den Vorderrand nicht erreicht, auch mit keinem scharfen, sondern einem breit niedergedrückten Rande versehen ist. In Italien (Friwaldszky! von dem die meisten mir in den Sammlungen vorgekommenen Exemplare herstam- men) namentlich in Toscana (Rossi; Dahl! bei Kunze und v. Heyden) auch in Piemont (Aube!); in der Schweiz (Chevrier! bei Kunze), und wahrscheinlich im südwest- lichen Europa noch weiter verbreitet. Der Rossi’sche Name für die vorliegende Art ist zwar der ältere, konnte aber nicht beibehalten werden, weil bereits ein Cr, tricolor. Fab. aus Neucumberiand vor- handen ist. a? Nahe verwandt ist dem Cr. florentinus eine vermuth- lich unbeschriebene sibirische Art, von welcher: ich. ein von Menetries an v. Heyden als Gr. 6punctatus Fab. ge- sendetes @ vor mir habe. Er verbindet die Grösse eı- nes mittelmässigen Cr. variabilis mit der Zeichnung der vorliegenden Art; nur ist auf den Flügeldecken der ein- zelne Hinterfleck noch deutlicher in. eine abgekürzte, überall gleichbreite Querbinde erweitert, auf dem Hals- schilde auch der Vorderrand weiss, und hinter dessen Mitte bemerkt man ein unscheinbares weisses Längs- fleckchen, als Ueberrest einer vielleicht bei andern Stük- ken ausgebildeten Längslinie. Der Kopf ist bis auf die weissen Seitenfelder des Kopfschildes ganz schwarz; die‘ Beine schwarz mit weissgelben Schenkelspitzen, wie bei Cr. variabilis, und die Ausdehnung der röthlich gelben 71 Färbung an den Fühlerwurzeln so stark wie bei Cr. cor- diger. Die Bauchgrube des 2 ebenfalls, wie bei der letztgenannten Art. | 19. Cr. cordiger Lin. Schwarz; Fühlerwurzel, Schienen und Fussglieder röthlich gelb ; Kopfschild, Sei- tenrand des Halsschilds und zwei Hinterflecken dessel- ben weissgelb, Schenkelspitzen und Vorderhüften weiss gefleckt; Flügeldecken kirschroth mit zwei schwarzen Punkten (1, 1). L. 23— 3’; Br. 13 — 12. Cr. cordiger Fab. Ent. Syst. II. 59. 32. Syst. Eleuth. 1. - 44. 19! Schneid. Mag. 1. 209. 18. Oliv. Ins. VI. 793. 16. tab. 4 fie. 57. Panzer 13. tab. 6. Gyl, Ins. suee. 111. 593. 1. Küster Käf. Europ. III. 84. — Chrysomela cordigera Linn. F. Suee. 170. 558. Syst. nat. II. 598. 91. Die nun folgenden sieben Arten bilden eine durch habituelle Uebereinstimmung auf das Engste verbundene Familie, deren einzelne Glieder zum Theil so nahe mit einander übereinstimmen, dass sie häufig mit einander verwechselt worden sind, und ihre Unterscheidung auch nicht immer leicht ist. Dieses Uebereinstimmende zeigt sich nicht allein in der Grundfarbe und den röthlichen, schwarz gezeichneten Flügeldecken, welche Merkmale sich auch bei den übrigen Arten dieser Gruppe finden, sondern noch viel mehr in der ausserordentlichen Ver- änderlichkeit ihrer Zeichnung, die sich nur bei einzelnen Exemplaren normal und regelrecht ausbildet, bald aber ‚his zum fast gänzlichen Verschwinden der Flecken ab- nimmt und dann wieder zu breiten Querbinden zusam- menfliesst, und dadurch, wenn mehrere Arten nach einer und derselben Richtung hin abändern, die Unterschei- dung so ungemein schwierig macht. Doch aber gebricht ‘es auch hierzu an Merkmalen nıcht; das sicherste bildet die Sculptur, besonders des Halsschilds, der Bau des Hinterleibs bei beiden Geschlechtern, aber auch der Ton der rothen Färbung der Deckschilde und der weissen oder rothen Zeichnungen des Halsschildes; auch die Zeichnung von Stirn und Beinen scheinen keiner Ver- 12 änderung unterworfen zu sein. Einen Ueberblick deram leichtesten aufzufassenden und festzuhaltenden Merkamle gewährt folgende Uebersicht: | 1. Schenkel schwarz. a. Unterkopf seitenfleckig. Cr. distinguendus Schn.; b. Unterkopf ohne Seitenflecke. Cr. cribratus m. 2. Schenkel an der Spitze weissfleckig; a. Schienen gelb. Ur. cordiger L.; b. Schienen schwarz. e. Seitenlappen gelb. aa. Halsschild matt. Cr. variegatus F.; bb. Halsschild glänzend. Cr. interruptus Meg. ß. Seitenlappen schwarz gerandet. aa. Deckschilde fein punktirt. Cr. varıabilis Schn. bb. Deckschilde gröber punktirt. Cr. 6puncta- tus L. Bei der Beschreibung der einzelnen Arten folge ich jedoch nicht dieser Reihenfolge, sondern einer hakslıd, len Aehnlichkeit, wie sie sich besonders in der Zeich- nung des Halsschilds und zum Theil auch der Flügel- decken ausspricht. Die vorliegende Art ist bei gleicher Breite mit der vorhergehenden kürzer, gedrängter, auch dem Anschein nach unförmlicher, übrigens derselben durch Zeichnung und Färbung nahe verwandt. Der Kopf schwarz, die Stirn tief eingedrückt, stark punktirt und wenig glänzend, das Kopfschild mit einem halbkreisförmigen weissen, et- was ins Röthliche fallenden Flecke bezeichnet. Die Füh- ler des Z' wie bei dem vorigen, nur die Glieder ober- wärts etwas mehr verbreitert, und die untern Glieder heller gelb; die des 2 um die Hälfte kürzer, mehr zu- sammengedrängt und dicker. Das Halsschild etwas stär- ker gewölbt wie bei jenem, der Seitenrand stark gebo- gen, nur hinterwärts deutlich aufgeschlagen, die Hinter- winkel etwas in die Höhe gebogen, die Oberseite vor dem Schildchen jederseits Nachgedrückt; am Seitenrande längs dessen Mitte ein deutlicher länglicher Eindruck, 73 der sich gewöhnlich hinterwärts etwas nach oben er- streckt, und ein ähnlicher schwächerer Eindruck inner- halb der Vorderecken. Die Farbe glänzend schwarz, der Seitenrand breit weiss, in der Mitte dieses weissen Randes ein schwarzer Punkt, bald frei, bald mit der Grundfarbe des Halsschildes zusammenhängend. Auf der Mitte des Hinterrandes vor dem Schildchen steht noch ein gleichfalls weisslicher herzförmiger, mit seinen bei- den Lappen nach vorn gerichteter Fleck, und vor dessen Ausrandung eine von dieser durch einen schmalen Raum getrennte bis zum Vorderrande sich erstreckende weisse Längslinie. Die Punkte derb, etwas in die Länge ge- zogen, ziemlich vereinzelt, daher den Glanz nicht schwä- chend. Das Schildchen ziemlich lang, dreieckig, spiegel- glatt, schwarz. Die Deckschilde hinter dem Schildchen stark buckelig erhöht und von da ab hinterwärts allmäh- lig wieder abgeflacht, am Schildchen jederseits stark niedergedrückt, hinter der stark rundlich heraustretenden Schulterbeule seitwärts stark zusammengedrückt, hinten breit abgerundet; die Punktirung derb, aber nicht dicht, hinterwärts auf der Wölbung schwächer, längs der Wur- zel fast ganz verschwindend. Die Farbe kirschroth, Wur- zel und Naht zart schwarz gesäumt, und ausserdem fin- den sich auf jeder Flügeldecke zwei schwarze Punkte in der Gestalt und Stellung wie der äussere Vorderpunkt und derHinterpunkt der vorigen Art, nurgewöhnlich grösser und daher der hintere anscheinend weiter hinterwärls ge- rückt. Sehr selten bemerkt man zwischen dem vordern und der Naht eine Spur von einem dritten Punkte. Un- terseite und Schenkel schwarz, die Schenkelspitzen und Hüften mit einem weissen Flecke bezeichnet, die Schie- nen und obern Fussglieder gelb, das dritte (gespaltene) Fussglied mit dem Krallengliede schwärzlich. Die Schie- nen des g' etwas länger als die desQ@. Das letzte Bauch- segment des Z' mit einer seichten, in der Mitte noch tiefer ausgefurchten glänzenden Längsgrube, in deren vorderm Drittel sich ein kielförmig hervorspringendes Rn nn a a 7 N = Y 74 Längsblech erhebt; die Grube des 2 breit halbkreisrund, von hinten nach vorn eingedrückt, hinterwärts durch den fast graden Rand des Segments begränzt. Das Pygi- dium breit abgerundet, am untern Rande zuweilen mit einem undeutlichen, weisslich gelben Querlleck bezeichnet. In dem grössten Theile von Europa, doch wie es scheint überall nur sprungweise vorkommend; in Schwe- den und Finnland (Gylienhal), Ungarn (Friwaldszky!), Südrussland (bei Sarepta, Kunze!), der Europäischen Türkey (Friwaldszky!); in Mittel-Deutschland (Sachsen; bei Leipzig, Kunze!, bei Altenburg, Apetz’; tee bei Erfurt, Strübing!, bei Frankenhausen, Hornung , bei Meiningen, e. Heyden! Baiern bei Augsburg, German bei Erlangen, Rosenhauer!; Tyrol: derselbe!, bei Triest, Kunze!), im Rheinlande (bei Frankfurt a. M. v. Heyden! bei Aachen: Förster!), in der Schweiz und Savoyen (Aube!) und in Frankreich (in der Touraine nach Ger- mar’s Sammlung). Strübing fand ihn auf Weiden, Gyl- lenhal nennt ausserdem noch Hasen; Hornung traf ıhn bei Frankenhausen, auch auf-blühender Spiraea filipen- dula an. | 20. Cr. distinguendus Schneider. Schwarz mit brauner Fühlerwurzel; Vorder- und Seitenrand des Halsschildes, und ein Querfleck vor dessen Hinterrande weissgelb; die Flügeldecken greb punktirt, gelb, mit zwei schwarzen Punkten (1, 1), L. 2— 2%; Br. 13 12 Cr. distinguendus Schneid. Mag. 1. ao 19. — ' varie- gatus Panzer 13. tab. 8. Gyl. Ins. suec. IH. 597. 3. Schmaler und schlanker als Cr. cordiger, aber dem- selben in der Zeichnung nicht unähnlich, in der Gestalt zwischen ihm und dem folgenden die Mitte haltend, auch mit dem letztern mehrfach verwechselt. Der Kopfschwarz, der Länge nach eingedrückt, grob punktirt, wenig glän- zend; die Seitenfelder des Kopfschildes weisslich, die Mundtheile braun. Die Fühler verhältnissmässig ‚dieker als bei den vorhergehenden Arten, die Glieder oberseits etwas mehr verbreitert, das 3te Glied doppelt grösser als 75 das 2te, die untern bis zum Aten gelbbraun, ‚das Wur- zelglied oberseits schwarzbraun überlaufen, die obern Glieder schwarz. Die Fühler des @ kürzer, übrigens nicht verschieden. Das Halsschild -ziemlich kurz, an der Basis doppelt breiter als lang, vorn kugelig gewölbt, an den Seiten stark herabgezogen und vor den Hinterecken etwas zusammengedrückt; der Seitenrand stark gekrümmt, breit abgesetzt; der Hinterrand wenig ausgeschweilt, der mittlere Zipfel breit und stumpf. Die Oberseite vor dem Schildchen flach gedrückt, mit einem seichten Längsein- druck auf der Mitte, welcher den Hinterrand nicht ganz erreicht, gegen die Mitte gewöhnlich verschwindet, und dessen vorderes Ende meist am Vorderrande wieder zum Vorschein kommt. Ausserdem bemerkt man noch jeder- seits einen nur selten ganz fehlenden, sich schräg gegen die Vorderecken hin erstreckenden Eindruck. Die Ober- fläche punktirt, die Punkte grob, bald sparsamer, bald mehr gedrängt, besonders nach dem Seitenrande hin, und hier, zumal bei den SZ manchmal etwas runzelartig in die Länge gezogen. Der Glanz bald stärker und spie- gelnd, bald durch die dichtere Punktirung matter. Die Farbe schwarz, bald so um sich greifend, dass nur ein schmaler Vorder- und Seitenrand weissgelb bleibt, und dieser Saum nur an den Vorder- und Hinterwinkeln, so- wie auf der Mitte. des Vorderrandes etwas breiter wird; bald mehr beschränkt, so dass vor dem Schildchen hart am schwarzbleibenden Hinterrande ein zweilappiger weiss- licher Querfleck zum Vorschein kommt, auch der lichte Saum sich besonders an den bezeichneten Stellen ver- breitert, und in der Mitte des Vorderrandes mit einem keilförmigen Zipfel in die schwarze Grundfarbe hinein- wilt. Schneider nnd Gyllenhal a. a.O. vergleichen diese Zeichnung mit der eines plumpen schwarzen M auf lich- tem Grunde, eher könnte man sie als einen unförmlichen schwarzen vorn zweilappigen, hinterwärts dreizipfligen Querlleck betrachten. Das Schildchen ziemlich lang, drei- eckig und hinten kurz abgestutzt, glänzend schwarz. Die En a 76 Deckschilde dreifach länger als das Halsschild, die Schul- terbeule eckig hervortretend, der Eindruck innerhalb der- selben breit und seicht, ausserhalb derselben schmal und tief, die Spitze breit abgerundet. Die Punkte grob und tief. nicht sehr dicht, die Zwischenräume glatt und glän- zend. Die Farbe gelb mit einer sehr schwachen Beimi- schung von Roth, Wurzel und Naht schmal schwarz ge- säumt, auch das Innere der Punkte schwärzlich. Aus- serdem ist jede Flügeldecke mit zwei grossen, fast flek- kenartigen schwarzen Punkten besetzt, welche beide durch ihre in die Länge gezogene Gestalt die Stellung einer unterbrochenen Längsbinde einnehmen; der vordere auf und hinter der Schulterbeule, der hintere gerade hinter jenem, mit seinem Vorderrande etwa die Mitte der Flü- geldecke berührend. Beim Kleinerwerden schwindet der hintere Punkt endlich ganz, und solcher Stücke gedenkt Gyllenhal unter var. b und d.; man findet jedoch, wie- wohl weit seltener, Exemplare, bei denen zwischen je- nen Punkten und der Naht eine schwache, fast linienför- mige Spur eines 2ten Punktes bemerkbar wird. Unter- seite und Beine schwarz, runzlig punktirt und fast glanz- los, bei den Stücken mit breit gelb gesäumtem Hals- schilde das Schulterblatt gewöhnlich mit einem gelb- lichen Flecken bezeichnet. Die Vorderschienen des A lang, dünn, in der Mitte etwas geschweift; das letzte Bauchsegment des Z mit einem stärker glänzenden Quer- eindrucke, bei dem 2 mit einer tiefen halbkreisförmigen, hinten an den Rand des Segments gelehnten, schräg nach vorn hin eingedrückten, an den Seiten lang braunhaari- gen Grube. Eine nordeuropäische, sich nur durch das mittlere Europa in einem nicht breiten Striche hinziehende Art; in Norwegen (Boheman! bei Germar), Schweden (Gyl- lenhal), Finnland (Sahlberg! bei Kunze); in Pommern (Dieckhoff! Schmidt!), der Lausitz! Schlesien (Zoew/, Stenz! bei v. Heyden), Böhmen (Grohmann!) und dem 77 östlichen Franken (bei Erlangen nach Rosenhauer! sehr selten). 21. Cr. variegatus Fab. Schwarz mit brauner Fühlerwurzel; drei Längsbinden des matten Halsschilds und die Schenkelspitzen weissgelb; Flügeldecken dicht punktirt, gelb, mit schwarzem Schulterflecke. L. 23 — BR a BE Cr. variegatus Fab. Ent, Syst. ll. 61. 40. Syst. Eleuth. HM. 46. 27. Oliv. Eneye. VI. 613. 26. Ins. VI. 795. 18. tab. 4. fig. 58. — Cr. axillaris Charp. h. ent. 239. tab. 7. fig. 9. Herrich- Schaeff. 116. tab. 8. Noch länger und schlanker als die vorige Art, übri- gens dieser in Färbung und Zeichnung der Flügeldecken eben so ähnlich als der folgenden in der des Halsschil- des und habituell am meisten an die Clyihrengruppe der Cl. humeralis und ihrer Verwandten erinnernd. Der Kopf ist der Länge nach etwas niedergedrückt, tief aber nicht dicht punktirt, aber auch eben nicht glänzend; schwarz, das Kopfschild mit einem gelblichen Querfleck gezeich- net, auch unter den Augen jederseits ein ähnlicher aber kleinerer Fleck, wie bei dem vorhergehenden. Auch die Fühler wie bei jenem, nur ein wenig derber, die untern Glieder, besonders das Ste, nach der Spitze zu stärker verdickt, auch die das öte Glied noch mit umfassende gelbliche Färbung etwas lichter. Das Halsschild gegen die schlanke schmale Gestalt des Käfers kurz, und nach vorn hin merklich verschmälert, der Seitenrand stark ge- krümmt, vor der Mitte mässig aber hinter derselben sehr breit abgesetzt und aufgebogen; der Hinterrand wenig ausgeschweift, der mittlere Zipfel /breit, kurz, und ein wenig ausgerandet. Die Oberseite vor dem Schildchen jederseits breit niedergedrückt, längs dem ganzen Seiten- rande breit eingedrückt, wodurch der mittlere Theil;der vordern Hälfte stark kugelig hervorgetrieben wird; hin- ter der Mitte jederseits ein tiefer mondförmiger Eindruck, dessen unteres Ende sich bis in den Eindruck am Sei- tenrande herabzieht; endlich zeigt sich meist auch noch 18 auf der Mitte eine Spur eines vorn und hinten abgekürz- ten Längseindrucks. Die Farbe schwarz, der Vorderrand schmal, der Seitenrand breit und schlecht begränzt röth- lichgelb, doch so dass der äusserste Saum dunkel bleibt. In der Mitte des Vorderrandes erweitert sich der schmale Vordersaum zu einem dreieckigen Zipfel, welcher als helle Mitteibinde sich in die schwarze Grundfärbung hin- ein erstreckt, und sich hinter der Mitte zu einem mit der Grundfläche auf der Mitte des Hinterrandes aufstehenden Kegellleck erweitert, durch den die Grundfarbe in zwei abgesonderte unförmliche schwarze Längsflecke zerrissen wird. In der Mitte dieses Kegels befindet sich eine frei- stehende zarte schwarze Längslinie, welche beim Ueber- handnehmen der schwarzen Grundfarbe mit den beiden zusammenstossenden Längsflecken zusammenfliesst; von der Mittelbinde bleibt dann nur die vordere Hälfte und der Fuss des Kegels übrig, und dadurch entsteht eine Zeichnung, der des Cr. cordiger ähnlich, wie sie bei Char- pentier a. a. OÖ. abgebildet ist. Auch die Mitte des Sei- tenrandes zeigt den einzelnen, bald freistehenden, bald mit der übrigen schwarzen Färbung zusammenfliessenden Punkt, wie die vorhergehenden Arten. Die Punktirung tief, wenn gleich nicht sehr dicht, die Zwischenräume fein runzlig, daher matt und glanzlos, der schwarze Theil derselben mit einem schwach seidenartigen Schimmer. Das Schildchen lang, dreieckig, glänzend schwarz, vor der Spitze gewöhnlich mit einem mehr oder minder deut- lichen, gelben Fleckchen. Die Deckschilde ziemlich schmal walzlich, über dreimal länger als das Halsschild, hinter der stark rundlich hervortretenden Schulterbeule zusam- mengedrückt; die Eindrücke an der Wurzel schwach, die Spitze sehr breit abgerundet, fast abgestutzt. Die Oberfläche punktirt, die Punkte ziemlich derb und dicht, hinterwärts feiner und mehr zerstreut, die Zwischenräume fein gerunzelt und dadurch matt; hinterwärts bemerkt man einige Spuren von hervortretenden Längsrippen, von denen besonders eine ausserhalb der Schulterbeule ent- 79 springende und den Seitenrand begleitende bemerkbar wird. Die Farbe gelb, Wurzel und Naht schmal schwarz gesäumt, das Innere der Punkte bräunlich; ausserdem zeigt die Schulterbeule einen länglichen noch über dieselbe hinausreichenden schwarz glänzenden Fleck, ähnlich dem Vorderflecke der vorhergehenden Art. Unterseite und Beine schwarz; dicht gerunzelt, fast ohne allen Glanz. Die Vorderhüften mit einem weissgelblichen Flecke be- zeichnet, und ein ähnlicher meist kleinerer an den Schen- kelspitzen und zwar je weiter hinterwärts desto deut- licher; auch das Schulterblatt gewöhnlich mit einem schlecht begränzten gelbbräunlichen Fleckchen bezeichnet. Die Innenseite der Vorderschienen mehr oder weniger deutlich gelbbraun. Das letzte Segment des seicht quer niedergedrückt, des @ mit einer fast kreisförmigen, scharf gerandeten, hinterwärts durch den etwas ausge- schnittenen Rand des Segments begränzten Grube. Bis jetzt nur in und zunächst auf beiden Seiten der Alpenkette gefunden. Bei München (Herrich-Schaeffer), in Kärnthen (Dahl! bei v. Heyden und im Mus. Berol,, Ullrich! bei Kunze), Tyrol (Küenburg! Rosenhauer!), in der Lombardey (Kunze!) und Savoyen (Aub£!). Ro- senhauer fand ihn auf Betula alnus. Nach Hrn. Prof. Erichson’s Mittheilung ist diese Art der ächte Cr. variegatus Fab., und damit steht auch der von Fabricius angegebene Fundort (Italien) im Einklang. Fabrieius scheint mit ihm jedoch den vorhergehenden nordeuropäischen Käfer vermengt zu haben, wenigstens gehört das von mir verglichene Exemplar der Fabrici- schen Sammlung zu jenem, auch lässt sich seine Varie- tät mit mehrgefleckten Deckschilden kaum anders als auf jenen deuten, und eben so beruht ohne Zweifel Schnei- der’s nachträgliche Aeusserung (Mag. I. 38%. 19), dass sein dislinguendus mit variegatus F. identisch sei, auf einer von Fabricius selbst erhaltenen, auf oberflächlicher Vergleichung beruhenden Bestimmung. Letztere hat denn auch die Veranlassung gegeben, dass alle Autoren, welche 50 beide Arten kennen, den vorhergehenden für variegatus, und den vorliegenden für neu halten; letzterer wurde von Ullrich! an Kunze als humeralis Fab. geschickt; Cr. humeralis Sturm! Cat. ist dagegen die Abart des vorher- gehenden mit fehlendem Hinterfleck. 22. Cr. variabilis Schneider. Schwarz mit brau- ner Fühlerwurzel; das Kopfschild, drei Längsbinden des Halsschildes und die Schenkelspitzen weisslich, die Flü- geldecken mässig punktirt, kirschroth, mit % schwarzen Punkten (2, 2). L. 23—35 Br. 13—13. Cr. variabilis Schneid. Mag. I. 207. 17. Fab. Ent. Syst. Suppl. 105. 32—33, Syst. Eleuth. II. 44. 20! Oliv. Ins. VI. 794, 17. tab. 2. fig. 19. @yl. Ins. sueec. III. 595. 2. — Or. cordiger Oliv. Ene. VI. 611. 20. — Cr. 6punctatus d'. Herrich-Schaeff. 116, tab. 4. Von dem kurzen, gedrungenen Bau des Cr. cordiger, und demselben auch durch die Färbung der Flügeldek- ken nahe verwandt, in der Zeichnung des Halsschildes dagegen genau mit der vorhergehenden Art übereinstim- mend. Auch der Kopf wie bei dem vorigen, doch der Längseindruck schwach, nur zwischen den Augen zu einer seichten, rundlichen Grube erweitert, die Punktirung mäs- sig und den Glanz nicht schwächend; der halbkreisför- mige Fleck auf dem Kopfschilde nebst den beiden Sei- tenflecken deutlich und weiss, sehr schwach ins Gelb- liche fallend. Die Fühler schlank und dünn, beim 2 kür- zer, aber nicht eben dicker, die mittlern Glieder vom öten ab wenig erweitert, das 3te gut dreimal länger als das 2te. Die untern Glieder bis zur Wurzel oder Mitte des öten gelblich braun, auf der Unterseite heller, fast weisslich gelb, das Wurzelglied mit einer schwarzen Längslinie gezeichnet. Das Halsschild kurz, und vorn stark verschmälert, oberhalb der Vorderecken zusam- mengedrückt, nach dem Kopfe zu kugelig abfallend; der Seitenrand bogig, deutlich und besonders stark in der Mitte erweitert und aufgeschlagen; der Hinterrand jeder- seits mässig ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, breit " sl und fast grade abgeschnitten. Die Oberseite vor dem Schildchen breit niedergedrückt, der Seitenrand jeder- seits von einem breiten Eindrucke begleitet, und ein ähn- licher steigt von den Hinterecken aus .schräg gegen die Mitte nach vorn hin herauf. Die Punktirung grob, aber nicht sehr dicht, daher die Oberfläche glänzend; die Farbe schwarz, die lichte Zeichnung wie bei dem vori- gen, nur weissgelb, zuweilen mit einem blassrosenrothen Anfluge; doch bleibt der aufgeschlagene Saum des Sei- tenrandes stets schwarz, der dunkle Punkt in der brei- ten Seitenbinde fehlt meistens, und Stücke, bei denen die Mittelbinde durch Zusammenfliessen der Grundfarbe mit der schwarzen Längslinie zerrissen ist, finden sich ausserordentlich selten. Das Schildchen lang dreieckig mit eiszelnen groben Punkten, hinten grade abgestutzt, glänzend schwarz, in der Mitte oft mit einem bräunlichen Schatten. Die Deckschilde walzlich, kurz und kaum 22 mal länger als das Halsschild, um das Schildchen herum stark aufgeworfen, auf jeder Seite desselben schwach einge- drückt; die Schulterbeule stark heraustretend, jederseits durch deutliche Eindrücke abgesetzt. Die Punkte ziem- lich stark, nur längs der Wurzel und hinten auf der Wöl- bung schwächer, die Zwischenräume glatt und glänzend. Die Farbe kirschroth, wie bei Cr. cordiger, die ganzen Flügeldecken ringsum schwarz gesäumt, welcher Saum hinter der Schulterbeule auf den Seitenlappen überfliesst und auch diesen breit schwarz einfasst, während die ober- halb des Lappens fortlaufende Kante des Seitenrandes entweder ganz roth bleibt oder sich, zumal an ihrer hin- tern Hälfte, dunkel angelaufen zeigt. Auch die Zeichnung der Flügeldecken ist der des Cr. cordiger ähnlich, die beiden äussern schwarzen Punkte sind ganz wie bei je- nem gestellt, nur meist kleiner und schlecht begränzt, nicht selten mit einem bräunlichen verwaschenen Rande umgeben; dafür bemerkt man zwischen jedem Punkte und der Naht noch einen 2ten schwächern, meist zu einer länglichen Linie zusammengeschwundenen Punkt. Manch- I. 6 82 | ° mal vergrössern sich die beiden hintern Punkte so, dass sie fast zu einer abgekürzten Querbinde zusammenllies- sen, in andern Fällen verschwindet bald der vordere, bald der hintere innere Punkt, seltener beide, auch die äussern werden kleiner, und durch deren endliches Ver- schwinden entstehen Stücke mit einfarbig rothen Flügel- decken, während umgekehrt auch wohl auf jeder Seite des innern Vorderpunkts sich dunkle Schatten finden und das bei den folgenden Arten häufiger vorkommende Ent- stehen von Querbinden vorbereiten. Das Pygidium bei beiden Geschlechtern breit abgerundet, fast abgestutzt; bei den Z mit drei schwachen in ein Dreieck gestellten Eindrücken; bei den Q die Seiteneindrücke tief, der obere mittlere zu einer breiten, glänzenden Längsrinne erwei- tert. Beide Seiteneindrücke innerhalb des aufgeworfenen Randes häufig durch eine weissgelbliche Querbinde ver- bunden. Unterseite und Beine schwarz, bei weniger runz- liger Punktirung glänzender wie bei der vorigen Art. Die Schienen des Z schlank und dünn; die Vorderschienen auf der Innenseite gelb und nebst den hinteren etwas geschwungen; die Schenkelspitzen nebst den Vorderhüf- ten mit einem grossen weissen Fleck bezeichnet. Die Lappen des 3ten Gliedes lang und etwas aus einander gesperrt. \ Das letzte Bauchsegment des S° sehr breit, an den Seiten bauchig aufgeblasen, auf der Mitte mit einer lan- gen fast halbeylindrischen, schräg von hinten nach vorn eingedrückten Quergrube. Die schräg liegende Hinter- wand derselben ist durch einen stumpfen am Rande drei- eckig ausgeschnittenen Längswulst wieder getheilt; der das Innere zum Theil bedeckende Vorderrand dieser Grube springt jederseits mit einem langen, gebogenen, vorn kurz dreieckig zugespitzten Zinken hervor, und zwi- schen diesen befindet sich noch ein zweiter, das eigent- liche Innerste der Grube begränzender Rand, welcher jederseits noch mit einem stumpfen, schräg einwärts von jenem grössern Zinken stehenden Zahne bewafinet ist. 53 Das Innere der Grube ist glänzender als die übrige Un- terseite, und in der Mitte meist mit einem verwaschenen braunen Flecke bezeichnet. Bei den 2 zeigt das letzte Segment eine tiefe halbkreisförmige Grube, deren Rand an den Seiten lang greis gewimpert, und hinten etwas ausgeschweilt ist. Dass übrigens jene beiden Zinken des g‘ mit den beiden tiefen Seiteneindrücken auf dem Py- gidium des 2 in genauer Beziehung stehen, und bei der Begattung in letztere einzugreifen bestimmt sind, scheint mir unzweifelhaft, wenn ich es auch nicht durch direkte Beobachtung bestätigen kann. Wie es scheint, über ganz Europa bis auf die Län- der am Mittelmeere verbreitet. In Schweden (Gyllenhal), Finnland (Aube’s! Sammlung), (Russland bei Kiew, Hoch- huth!), Deutschland (mir liegen ats allen Theilen Stücke zum Vergleiche vor, mit Ausnahme des norddeutschen Flachlandes von der Westgränze Pommerns bis zum Rheine), Belgien, Mittelfrankreich und der Schweiz (Aube’); auch in Ungarn (Friwaldszky’). Als Futterpflanze wurde mir von Strübing Salix viminalis genannt. Herrich-Schaeffer’s Missgriff, welcher das S des vorliegenden Köfers für das S' des Cr, 6punctatus er- klärt, ist ohne Zweifel daraus entstanden, das H. den von ihm an vorliegendem Käfer bemerkten Bau mit Gylien- hal’s Andeutung über die Geschlechtsmerkmale des Cr. 6punctatus Z vereinigen zu müssen glaubte. Dieser Miss- griff hat aber noch zu weitern Unrichtigkeiten geführt, indem H. nun den Cr. interruptus als das g des Cr. va- riabilis abbildete, und um eine Uebereinstimmung dieses Bildes mit den Beschreibungen des Cr. variabilis bei den Autoren zu erhalten, die Panzer’sche sehr wohlgerathene Abbildung zu tadeln sich genöthigt sah. 23. Cr. 6punctatus L. Schwarz, mit brauner Füh- lerwurzel; Kopfschild, Seitenrand des Halsschilds und die Schenkelspitzen röthlich; die Flügeldecken ziegelroth, grob punktirt, mit drei unförmlichen schwarzen Flecken (2, 1). Fr Ev: NT 54 & Halsschild mit einer schmalen, hinterwärts meistens abgekürzten rothen Mittelbinde. Q Dasselbe mit einem ankerförmigen rothen Mittelfleck. L. 2— 34; Br. 12 — 2. Cr. ee Fab, Ent. Syst. 11. 62. 44. Syst. Eleuth. 11. 46. 30! Schneid. Mag. I. 206. 16. (exel. var.c.d.). Rossi F. etruse. 242. Oliv. Ene. VI. 613. 30. Ins. VI. 803. 32. tab. 5. fig. 68.2. Panzer 68. tab. 7. Q. Gyl. Ins. suee. III. 599. 4. IV. App. 667. A. Stephens Mlustr. IV. 356. 1. — Chrysomela 6puncta- ta Linn. F. suec. 170. 559. Syst. nat. II. 599. 92. Diese Art ist der vorhergehenden ungemein ähnlich, und es lässt sich nicht leugnen, dass man manchmal auf Stücke stösst, bei denen die Bestimmung, welcher von beiden Arten sie angehören, nicht ganz leicht ist. Farbe und Sculptur der Deckschilde könnten hier allerdings einigen Anhalt gewähren, wenn nicht erstere bei alten Stücken in den Sammlungen häufig unscheinbar würde, und nicht letztere, wiewohl selten, sich bei der einen Art stärker und bei der andern weniger stark ausprägte als gewöhnlich; die 2 unterscheidet dann mit Sicherheit nur der sehr beständige ankerförmige Fleck des Halsschilds und die weniger tiefen Pygidiumsgruben des Cr. 6punc- tatus, die Z‘, zumal solche, bei denen die Mittelbinde des Halsschilds nicht abgekürzt, sondern vor dem Schildchen mit einer schmalen zarten schwarzen Längslinie gezeich- net ist, nur das vorn etwas verschmälerte Halsschild und der abweichende Bau des letzten Bauchsegments, da die Zeichnung der Flügeldecken keinesweges eine sichere Unterscheidung gewähren kann. Eben so nahe steht Cr, 6punctatus aber auch den beiden folgenden Arten, mit denen ich ihn fast in allen Sammlungen verwechselt ge- funden habe; von beiden unterscheidet er sich, ausser den hier sehr entscheidenden sexuellen Merkmalen noch durch den stets schwarz gesäumten Seitenlappen der Deckschilde, während sich ausserdem Cr. interruptus noch durch den weit schlankern Bau und die feinere Sculptur der Deckschilde, Cr. cribratus aber durch die, einfarbig schwarze Farbe von Kopf und Beinen, die viel 85 gröbere, fast runzlige Sculptur des Halsschildes und die dunklere, kirschrothe Farbe der Deckschilde sogleich kenntlich macht. — Der Kopf der vorliegenden Art schwarz, ziemlich glänzend, breit aber nicht tief eingedrückt, die Punkte fein, unterwärts zu Runzeln zusammengedrängt. Die Flecken des Unterkopfes wie bei dem vorigen, auch die Fühler im Bau nicht verschieden; die untern Glieder bis zum kten oder öten röthlich, das Wurzelglied mit einem schwarzen Längsfleck auf der Oberseite. Das Hals- schild kurz, hinterwärts breit, und nach vorn bin stark verschmälert, der Seitenrand gebogen, besonders in der Mitte sehr breit abgesetzt und aufgeschlagen, die Ober- fläche längs dieses Seitenrandes zusammengedrückt; der Hinterrand jederseits ausgeschweift, der Mittelzipfel breit abgerundet; die Wölbung vorn mässig, hinterwärts vor dem Schildchen breit niedergedrückt, der Zipfel selbst hinter dieser flachen Stelle etwas aufgeworfen. Die Punkte srob, etwas in die Länge gezogen, nicht sehr dicht, da- her die Zwischenräume mit mässigem Glanze. Die Grund- farbe schwarz, die Zeichnung höchst veränderlich, und nur in dem schmalen röthlichen Vordersaume, und den breiten, den Seitenrand begleitenden röthlichen Längs- binden übereinstimmend. Als die Normalzeichnung könnte man die allerdings selten vorkommende betrachten, wo den beiden vorhergehenden Arten analog die Mittelbinde sich bei dem 4 hinter der Mitte erweitert, und daselbst durch eine zarte freistehende Längslinie getheilt ist; und von dieser Grundzeichnung aus gehen dann die Abän- derungen, den beiden Geschlechtern entsprechend, durch Ueberhandnehmen der einen oder der andern Farbe, nach zwei Richtungen aus einander. Die schwarze Grund- _ farbe fliesst hinterwärts, und zwar vorzugsweise bei den g‘, mit der feinen Längslinie zusammen, und dadurch ver- schwindet die ganze hintere Hälfte der Mittelbinde, so dass die Grundfarbe nur vorn bis zur Mitte durch eine abgekürzte schmale lichte Binde gespalten, und selbst diese zuweilen noch von dem rothen Vorderrande abge- REF RENTE 86 ._ rissen ist, bis sie endlich durch Ueberfliessen der Grund- farbe gänzlich erlischt. Im entgegengesetzten Falle und zwar meist bei den 9, dringt von der rothen Mittelbinde aus jederseits ein Arm in die schwarze Grundfarbe ein, während letztere längs dem Hinterrande überfliesst und sich mit der hintern Hälfte der Längslinie verbindet, de- ren Vorderende dann in den dreiarmigen rothen Mittel- fleck hineinreicht. Die schon etwas nach vorn geboge- nen Seitenenden des letztern verlängern sich manchmal so weit, dass sie sich mit den rothen Seitenbinden ver- einigen und dadurch die vordern Zipfel der Grundfär- bung als abgesonderte schwarze Flecken losreissen. Reicht dann die rothe Färbung noch bis zum Hinterrande, so entsteht dadurch die Gestalt eines Ankers oder Kreu- zes, bald mit bald ohne schwarze Längslinie, dabei fin- den sich Stücke mit und ohne den schwarzen Punkt in der Seitenbinde; und es giebt nicht leicht zwei Stücke, bei welchen diese Zeichnungen genau und bis ins Ein- zelne übereinstimmend gefunden würden. Das Schild- chen lang dreieckig, hinten kurz abgestutzt, spiegelglatt und schwarz. Die Deckschilde breit und flach gewölbt, um das Schildchen wenig erhoben, mit stark hervortre- tender Schulterbeule; die beiden Eindrücke zwischen ihr und dem Schildchen, sowie der Seiteneindruck hinter der Schulterbeule tief und stark; die Spitze breit zuge- rundet. Die Punkte auf der vordern Hälfte dicht gedrängt, mit schmalen runzelartigen und wieder von feinern Run- zeln zerrissenen Zwischenräumen, hinterwärts mehr ver- einzelt, auf und hinter der Wölbung merklich feiner, da- her der Glanz hier und auf der Schulterbeule am stärk- sten. Die Farbe ziegelroth, der Saum der ganzen Flü- geldecken ziemlich breit schwarz, auch den Seitenlappen umfassend. Die Schulterbeule und der dieselbe zunächst umgebende Raum mit einem grossen länglichen schwar- zenFlecken bedeckt; zwischen diesem und der Naht ein zweiter ähnlicher, nur etwas kleinerer Fleck, und ein dritter breit nierenförmiger Querfleck hinter der Mitte, 87 welcher letztere sich zuweilen in 2—3 vereinzelte kleine Flecke auflöst, aber gar nicht selten zu einer Naht und Seitenrand berührenden Querbinde erweitert. Beim Aus- dehnen der schwarzen Farbe erreicht zuerst der innere Vorderfleck die Naht, und dadurch entsteht ein hinter dem Schildchen liegender, beiden Flügeldecken gemein- samer Kreuzfleck; dann stösst letzterer auch an den Schulterfleck, wodurch eine zweite, vordere, nach der Wurzel zu etwas ausgerandete Querbinde gebildet wird. Solche Stücke führen in den Sammlungen die Namen Cr, pictus Ziegl. und separandus Ziegl., bilden aber noch nicht das Extrem; Gylienhal erwähnt vielmehr noch Individuen, bei denen von der rothen Färbung nur ein Mondfleck an der Wurzel, ein ähnlicher grösserer vor der Spitze, und eine Mittelbinde, oder auch nur deren äussere Hälfte als Randfleck übrig bleibt; aber auch anderer Stücke, bei denen der breite, nierenförmige Hinterfleck sich in zwei dem Vorderpaare analoge Flecke auflöst. Das Pygidium schwarz, bei den g' gewölbt, mit einfach erhöhtem Rande, bei dem 2 mit drei tiefen, in eine deutliche den Rand umziehende Rinne auslaufenden Eindrücken, deren mit- telster sich oberwärts in eine Längsfurche verschmälert. Die Unterseite mit den Beinen schwarz, fein punktirt und gerunzelt, die Vorderhüften und ein Fleck an der Spitze jedes Schenkels röthlichweiss, die Vorderschienen auf der Innenseite gelb. Das letzte Bauchsegment des Z' von ähnlichem Bau wie bei dem vorigen, die Seiten der Quer- grube jedoch nicht so stark bauchig aufgetrieben, auch hinterwärts mit einem kleinen Zähnchen vorspringend; die Zinken am vordern Rande kürzer, weniger gebogen, und die accessorischen Zähnchen auf dem Zwischenrande weniger merklich. Die Hinterwand der Quergrube hat eine weit weniger schräge Richtung, und der bei Cr. variabi- lis auf ihr bemerkliche Längswulst fehlt ganz. Die Grube des @ ganz wie bei der vorigen Art, nur die Wimpern an deren Rande nicht greis sondern bräunlich. 83 Ueber ganz Europa verbreitet; in Schweden (Gyl- lenhal), Galizien (Parreyss! bei v. Heyden), Ungarn (Fri- waldszky !), Südrussland bis zum Caucasus (Chaudoir!), Deutschland (mir liegen Exemplare vor aus allen Gegen- den desselben), Dalmatien (Stenz! bei v. Heyden), Italien (Rossi! Stenz! bei v. H.), der Schweiz (Aube!), Frank- reich (Aube’), und England (Stephens). Mir ist er bis- her nur auf Eichen vorgekommen, von andern sind mir auch Weiden als seine Futterpflanze genannt, namentlich Salix viminalis von Rosenhauer und Strübing, von Dorase terem auch Salix caprea. 2%. Cr. interruptus Meg. Schwarz mit gelber Füblerwurzel; Kopfschild, drei Längsbinden des Hals- schilds, Schenkelspitzen und Flügeldecken rothgelb, letz- tere mässig punktirt, mit gleichlarbigem Seitenlappen und drei unförmlichen schwarzen Flecken (2,1). L. 2—3; Br. 13—12. Cr. interruptus Meg. im Mus. Beroi. — Cr. 6punctatus Schneid. Mag. 1. 206. 16. var. e. d. — Cr. variabilis Herrich- Schaeff. 116. tab. 9. Wie schon bemerkt, dem vorhergehenden überaus ähnlich, und von ihm in manchen Formen nur schwierig. zu unterscheiden, aber doch sicher eine gute Art. Ha- bitus, Färbung und Zeichnung gleichen ganz der vorher- gehenden Art, nur erscheint er durch das längere, vorn weniger zusammengedrückte Halsschild schlanker, in den Deckschilden schmaler, und etwas stärker gewölbt; das Roth der Oberseite fällt mehr ins Gelbliche, und in der dem Cr. variabilis gleichen Zeichnung des Halsschildes ist das Schwarze so überwiegend, dass man selten Stücke mit vollständiger rother Mittelbinde, und höchst selten solche findet, bei denen die Seitenzipfel des Cr. 6 punc- tatus durch ein paar feine, innerhalb des Schwarzen ste- hende Seitenflecke angedeutet sind. Vielmehr ist das Zusammenfliessen der Grundfarbe am Hinterrande, durch welches das hintere Ende der Mittelbinde wegfällt, hier Regel, und bei zehn mir vorliegenden Z stets der Fall. 89 Der schwarze Saum der Flügeldecken ist schmaler, und lässt den hinter der Schulterecke hinabhängenden Sei- tenlappen unberührt. Die Punktirung der Deckschilde ist feiner, gleichmässiger verbreitet und weniger gedrängt; ‚von den, wie bei Cr. Öpunctatus gestellten Flecken ist der innere Vorderfleck, wenn er frei ist, meist sehr klein; ist aber nur selten frei, vielmehr stösst er gewöhnlich an die Naht, und bildet dadurch den gemeinsamen Kreuz- fleck, während Stücke mit vollständig ausgebildeter Hin- terbinde mir noch nicht vorgekommen sind. Den we- sentlichsten Unterschied von Cr. 6punctatus bilden je- doch die Geschlechtsmerkmale. Der letzte Bauchring des Z ist ohne alle Abnormitäten, und zeigt nur die auch bei vielen andern Arten vorkommende, flach niederge- drückte, rundliche Stelle vor dem Hinterrande; bei dem @ ist die Hinterleibsgrube zwar nicht von der des vor- hergehenden verschieden, das Pygidium aber zeigt nur den hervorspringenden und von einer eingedrückten Rinne begleiteten Rand, ohne Spur von den bei den beiden vor- hergehenden Arten bemerkbaren Eindrücken. Das Vaterland dieser oft verkannten Art (sie findet sich in den Sammlungen meist unter dem Namen cordi- ger variabilis, und 6punctatus, zum Theil mit echten Stük- ken dieser Arten untermengt) ist bis jetzt nur Mitteleuropa längs der Alpenkeite; so Baiern (bei Erlangen, Rosen- hauer!; bei Nürnberg, Sturm!, bei Regensburg, Herrich- Schaeffer), Oesterreich (Kärnthen, Dahl! bei v. Heyden), in Krain, Germar!; in Steiermark, Grimmer! in der Ver- einssammlung) und Ungarn (Küenburg! Stenz! bei v. Hey- den). Eine sorgfältigere Beachtung wird jedoch wohl noch einen weitern Verbreitungsbezirk ergeben. Rosenhauer fand ihn bei Erlangen gleichfalls auf Salix viminalis. Nach Germar gehört Cr. signatus Laichart. Tyr. Ins. I. 17%. %. zu dieser Art, und auch Schneider a. a. O. zieht dies Citat zu seiner var. c. d. des Cr. Öpunctatus; bei der Allgemeinheit der Laicharting’schen Beschreibung habe ich aber diesen Namen nicht herstellen mögen, zu- 90 mal da zugleich ein sehr gut und kenntlich en aa ner Cr. signatus Oliv. vorhanden ist. 25. Cr. cribratus m. Schwarz mit brauner Fühler- wurzel; das Halsschild grob punktirt, mit drei rothen Längsbinden; die Flügeldecken grob punktirt, kirschroth, mit drei unformlichen schwarzen Flecken (2, A.). L. 23.4, Br. dam, Ä Von dieser seltenen und bisher wenig BEER Art kann ich nur drei mir als Cr. variabilis var. mitge- theilte Stücke vergleichen, die jedoch zur Feststellung ihrer Artrechte vollkommen hinreichend sind. In Bau und Sculptur hält dieselbe die Mitte zwischen den bei- den vorhergehenden; der walzenförmige Bau gleicht mehr dem Cr. interruptus, die derbe Punktirung der Flügel- decken mehr dem Cr. 6punctatus. Von beiden unter- scheidet er sich durch den einfarbig schwarzen Unter- kopf uud die gleichfalls ungefleckten Schenkelspitzen ; bei dem einem der mir vorliegenden Stücke sind die Vorderhüften weissgelleckt, bei den andern nur mit ei- nem gelbbräunlichen Schatten versehen. Die Sculptur des Halsschildes ist grob und dicht, die Punkte furchen- artig in die Länge gezogen; die beiden Seitenbinden auswärts deutlich schwarz gesäumt und vor den Hinter- winkeln endend, die aus einer dreieckigen Erweiterung des schmalen rothen Vordersaums entstehende Mittel- binde, dünn und zart, hinterwärts schon vor der Mitte verschwindend. Die Grundfarbe der Flügeldecken wie die der Halsschildbinden kirschroth, fast noch dunkler wie bei Cr. cordiger und variabilis, der schwarze Saum schmal und den Seitenlappen freilassend. Die drei gros- sen Flecken ganz wie bei den vorigen; bei einem mei- ner drei Exemplare stösst der innere Vorderfleck an den Nahtsaum. Die Punktirung der Flügeldecken grob, wie beiCr. 6punctatus. Das Pydidium bei beiden Geschlech- tern mit einem seichten Längseindrucke auf der Mitte; der letzte Bauchring bei den Z mit einer etwas nieder- gedrückten halbeiförmigen Stelle, deren Vorderrand sich 91 wenig aber scharf erhebt, und jederseits nach hinten hin mit einem kurzen eckigen Zähnchen vorspringt; die Grube des 2. tief, schräg von hinten nach vorn eingedrückt, rings mit braunen Härchen gewimpert. Die erwähnten Stücke stammen aus der Nähe von Constantinopel; weitere Fundorte in Europa sind mir nicht bekannt. Im Berliner Museum findet sich diese Art auch aus Kleinasien. 26. Cr. laevicollis Gebler. Schwarz mit gelber Fühlerwurzel; das Halsschild sehr fein punktirt, roth, schwarzfleckig; die Flügeldecken mässig punktirt, roth, mit drei schwarzen Flecken. L.22— 23; Br. 13—132. Cr. laevicollis Gebl. in Ledeb. Reise II. 2. 205. n. 19. Abermals den drei vorhergehenden Arten ähnlich und nahe verwandt, aber kaum den kleinsten Stücken desCr. 6punctatus und interruptus an Grösse gleich, und an dem glatten, schön rothen, mit getrennten schwarzen Flecken besetzten Halsschilde sogleich zu erkennen. Der Kopf tief eingedrückt, wenig punktirt, schwarz; die Mund- theile bräunlich, die Fühler schlank und dünn, mit ober- wärts wenig erweiterten Gliedern; das 3te Glied drei- mal länger als das 2te, die fünf untern hellgelb, und auch die Wurzel der beiden folgenden bräunlich. Das Halsschild kurz, breit und stark kugelig gewölbt, der Seitenrand stark gekrümmt, kaum erweitert und nur kurz aufgeschlagen, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweilt, mit breitem, abgerundeten Mittelzipfel. Die Oberfläche vor dem Schildchen jederseits breit niedergedrückt, von der Mitte ab herabgezogen, fein und sparsam, nach den Seiten zu dichter und stärker punktirt, seitwärts meist - mit einem breiten Eindruck, spiegelglänzend. Die Farbe hochziegelroth, mit einer verschieden gestalteten, aber doch zunächst an die Extreme des 6punctatus, bei de- nen die rothe Färbung überwiegt, sich anschliessende Zeichnung. An den schmal schwarzen Saum des Hinter- randes schliessen sich zunächst zwei etwas unregel- mässige runde, etwa den dritten Theil des Randes zwi- 92 schen sich einschliessende Flecke; vor jedem dieser Flecken steht ein ähnlicher grösserer, und die Aussen- seiten beider sind durch eine schwarze Bogenlinie ver- bunden, während die Innenränder der Vorderflecken nahe zusammentreten, und dadurch ein vor der Basis liegen- der unförmlicher rother Kreuzfleck gebildet wird. In der Mitte desselben findet sich auch die zarte schwarze Längslinie des Cr. variabilis und seiner Verwandten wie- der, und von jedem Vorderfleck aus erstreckt sich ein schmaler Querfleck nach aussen, um wenigstens mit sei- nem äussersten Ende die Stelle anzudeuten, wo bei den genannten Arten der schwarze Punkt in der hellen Seiten- binde steht. Bei andern Stücken wird diese Zeichnung durch Zerreissen der Flecke undeutlicher, und zuletzt bleiben nur vier auf der Mitte des Halsschilds in einer Querlinie stehende schwarze Punkte übrig, zwei grössere mitten auf der Wölbung, und ausserhalb eines jeden der- selben ein kleinerer, meist etwas mehr rückwärts gestell- ter; von der schwarzen Längslinie bleibt jedoch fast immer wenigstens eine schwache Andeutung zurück. Das Schildchen spiegelblank, schwarz. Die Deckschilde um das Schildchen wenig erhoben, kurz und breit walzen- förmig, vom Schildchen ab hinterwärts allmählig abfal- lend und zugleich etwas verschmälert, das Hinterende breit abgerundet. Die Schulterbeule stark hervortretend, die Eindrücke zunächst am Schildchen und innerhalb der Schulterbeule deutlich und stark, der dritte oberhalb des Seitenlappens weniger bedeutend. Die Punktirung dicht, von mässiger Stärke, an der Wurzel, auf der Schul- terbeule und hinten auf und hinter der Wölbung, wie abgeschliffen. Die Zwischenräume glatt und glänzend. Die Farbe ein schönes und frisches Ziegelroth, Wurzel und Naht schmal schwarz gesäumt; die drei Flecken in der Gestalt und Stellung wie bei den vorhergehenden Arten, wie es scheint, der Grösse nach wenig veränder- lich, denn unter sieben mir vorliegenden Exemplaren finde ich keines, bei dem der hintere Querfleck sich zu 93 einer vollständigen Querbinde erweiterte, oder der in- nere Vorderfleck sich bis zur Naht ausdehnte. Unter- seite und Beine schwarz, die Vorderhüften mit einem weisslichen Flecke bezeichnet, auch die der übrigen Beine bräunlich, bei den beiden mir vorliegenden 2 an der Spitze der Mittelschenkel ein kleiner fast verloschener, an der Spitze der Hinterschenkel ein deutlicher weisser Fleck. Die Vorderschienen, wie bei den vorhergehenden Arten, auf der Innenseite gelb, auch die Vorderseite an der Spitze gelb oder braungelb; die Schienen schlank und dünn, die vordern besonders bei den g' etwas ge- krümmt und auch länger als bei den 9, ausserdem bei jenen der Innenrand der die Wurzei des ersten Fuss- gliedes aufnehmenden Grube in einen breit schaufelför- migen schräg rückwärts gerichteten Zahn verlängert, bei den 2 ohne Spur solches Auswuchses. Das letzte Bauch- segment des g' mit einer schräg von hinten nach vorn eingedrückten, vorn sich zuspitzenden muldenförmigen Längsgrube, aus deren vorderm Ende ein spitzer, zahn- artiger Höcker hervorspringt, bei dem @ mit einer ei- förmigen, tiefen, am Rande mit bräunlichen Wimpern besetzten Grube. Aus der Europäischen Türkey und mir von Fri- waldszky unter dem Namen Cr. aemulus Friw. mitge- theilt; die Gebler’sche Beschreibung des sibirischen Cr. lae- vicollis passt aber genau. auf solche 2, bei denen die Zeichnung des Halsschildes in einzelne Flecke aufgelöst ist, und ich zweille daher an der Richtigkeit meiner Be- stimmung nicht. 27. Cr. quadripunctatus Oliv. Schwarz, mit bräunlicher Fühlerwurzel; zwei Stirnflecke, die Hinter- ecken des Halsschilds und ein Fleck auf dem Schildchen weissgelb; die Flügeldecken grob punktirt, ziegelroth, mit vier schwarzen Flecken (2, 2; beide Paare schräg). L. 2— 22; br. 12— 11, Cr. Apunctatus Oliv. Ins. VI. 800. 27. tab. 5. fig. 69. 94 Grösse und Gestalt der vorigen Art, noch näher ver- wandt aber den beiden folgenden, mit denen der vor- liegende eine kleine auch durch Färbung und Zeichnung zusammengehörende südwesteuropäische Familie bildet. Der Kopf seicht eingedrückt, mässig punktirt, unterwärts etwas uneben, schwarz, auf der Stirn jederseits ein an den innern Augenrand sich anlehnender, nach unten et- was verbreiterter Längsfleck, die Mundtheile schwarz- braun. Die Fühler schlank und dünn, die obern Glieder an der Spitze kaum erweitert, die untern daselbst etwas -stärker verdickt, das ?te keulig angeschwollen, das 3te doppelt länger; die untern Glieder bei den J heller, den © dunkler braun, das Wurzelglied etwas dunkler als die folgenden. Das Halsschild mässig gewölbt, nach vorn hin wenig verschmälert, der Seitenrand mässig ge- bogen, kurz aufgeschlagen, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel breit und kurz, grade ab- geschnitten. Die Oberfläche hinten wenig niedergedrückt, die Punkte von mässiger Stärke, aber dicht und etwas in die Länge gezogen, der schräge Eindruck jederseits der Wölbung schmal aber deutlich. Die Farbe schwarz, mit etwas seidenartigem Schimmer, das letzte Drittel des Seitenrandes schmal weissgelb gesäumt. Das Schildchen kaum länger als breit, hinten breit abgestutzt, schwarz, die Hinterhälfte weissgelb mit schmal schwärzlichem Saume. Die Deckschilde walzlich, um das Schildchen herum stark aufgeworfen, hinter demselben ein-, und längs der Nath flachgedrückt, hinten breit zugerundet, mit länglicher, stark hervortretender Schulterbeule. Die Eindrücke längs der Wurzel, besonders der innerhalb der Schulterbeule, deutlich und tief. Die Punktirung grob, aber nicht dicht; an der Wurzel und hinter der Wölbung schwächer. Die Zwischenräume glatt und glänzend, mit einzelnen feinern Punkten bestreut. Die Farbe ziegelroth, am nächsten mit der des Cr. imperialis übereinkommend, der Saum rings herum schmal schwarz, aber so, dass der sehr kurze Seitenlappen frei bleibt. Die schwarzen Flecke 95 in Gestalt und Stellung wie bei den vorhergehenden Ar- ten, also die beiden vordern länglich, die beiden hintern die Stelle des grossen nierenförmigen Querflecks vertre- tend, übrigens in beiden Paaren der Innenfleck etwas nach hinten zu gerückt. Ganz frei, wie sie Olivier ab- bildet, sind diese Flecken nur bei wenigen Arten, meist stösst der innere Hinterfleck an den äussern, oder an die Naht, ja ich habe ein Stück vor mir, bei dem der aus beiden entstandene Querfleck mit Naht und Aussenrand zu einer Querbinde zusammenfliesst. Stücke mit voll- ständiger Vorderbinde habe ich noch nicht gesehen, doch sind auch solche wahrscheinlich vorhanden. Unterseite und Beine schwarz, die Vorderschienen der 9 an der Spitze bräunlich, auch etwas länger als die der 9. Das letzte Bauchsegment des g' mässig breit, mit einer et- was in die Quere niedergedrückten glänzenden Stelle, dasQ mit der gewöhnlichen breiten und tiefen, fast kreis- förmigen Grube. Von dieser seltenen Art sind mir bis jetzt nur Ex- emplare aus den Pyrenäen zu Gesichte gekommen, aus Aube’s, Germar’s und Dohrn’s Sammlung. In der er- stern war Bareges als Fundort genannt. Auch in Frank- reich scheint er wenig bekannt, da Germar seine Exem- plare von Mulsant als unbeschriebene Art unter dem Namen scutellaris Muls. erhielt. 28. Cr. fasciatus Dej. Schwarz, mit brauner Füh- lerwurzel; zwei Stirnflecke und ein Fleck auf dem Schild- chen weissgelb; die Flügeldecken mässig punktirt, ziegel- roth, mit zwei schwarzen Querbinden. L. 13 — 24; 12 — 114 Cr. fasciatus Herrich-Sch. 127. tab. 13. Dem vorhergehenden an Grösse, Gestalt und Färbung so ähnlich, dass man bei oberllächlicher Betrachtung gar leicht versucht werden könnte, in ihm bloss eine durch Zusammenfliessen der Flecken entstandene Farbenyarie- tät des Cr. kpunctatus zu erkennen; bei näherer Ansicht aber doch sehr verschieden. Kopf, Fühler und Hals- 96 schild wie bei dem vorigen; nur die Fühlerwurzel dunk- ler, die Punktirung des Halsschildes sehr fein und ver- einzelt, stellenweise fast verloschen, auch die Seitenein- drücke schwächer, die Oberfläche spiegelnd, schwarz; nur bei einem einzigen unter 7 mir vorliegenden Stücken ein kleiner Theil des Seitenrandes vor den Hinterecken weisslich gelb, wie bei dem vorhergehenden. Das Schild- chen etwas länger, hinterwärts mehr verschmälert, der weisse Fleck ein wenig kleiner. Die Punktirung der Flügel- decken feiner, die Eindrücke an der Wurzel breiter und tiefer, der schwarze Saum der Flügeldecken breiter, auch den Rand des kurzen Seitenlappens umfassend. Die Färbung der Flügeldecken, bei welcher ich der Ana- logie der vorhergehenden Arten wegen die rothe Farbe als die Grundfarbe ansehe, sehr beständig, wie es scheint; eine gemeinschaftlliche schwarze Binde an der Würzel umfasst, sich an die Wurzel selbst anlehnend und sich am Nahtsaume hinterwärts erweiternd, den Raum zwi- schen beiden Schulterbeulen, ohne den Seitenrand selbst zu berühren, und kann füglich als aus zwei Vorderflecken, wie sie bei Cr. kpunctatus vorkommen, zusammengelflos- sen gedacht werden. Hinter der Mitte zeigt sich noch eine zweite breitere und die ganze Wölbung umfassende Querbinde, welche gleichfalls an der Naht nach vorn zu concav ist und hinterwärts convex heraustritt, vor ihrer Berührung mit dem Aussenrande sich wieder etwas ver- schmälert, sonst aber in ihrer Gestalt genau mit der bei einzelnen Stücken des Cr. Öpunctatus vorkommenden ge- meinsamen Hinterbinde übereinstimmt, — offenbar der zu einer solchen Binde erweiterte, bei Cr. # punctatus in zwei Einzelnflecken aufgelöste nierenförmige Querlleck der vorhergehenden Arten. Von der rothen Grundfarbe bleibt daher Nichts übrig als ein von dem schwarzen Saum umschlossner Querfleck vor der Spitze, und eine schmale an der Naht unterbrochene, am Aussenrande aber nach vorn und hinten erweiterte, und dort mit ei- nem schmalen Saum bis zur Schulterecke vordringende 97 Mittelbinde, von welcher ohne Zweifel sowohl Dejean als Sturm die von ihnen der Art gegebenen Namen ent- lehnt haben. Unmittelbar vor dieser Erweiterung zeigt die rothe Binde nicht selten eine merklich schmalere Stelle, und bei einem der mir vorliegenden Stücke ist dieselbe hier auf der linken Flügeldecke unterbrochen, so dass der innere Theil als ein einzeln stehender rother Fleck erscheint. Unterseite und Beine wie bei dem vo- rigen; das letzte Segment des g' mit einer breit seicht eingedrückten, etwas stärker glänzenden Stelle, des 2 mit einer fast kreisrunden, im Innern stark gerunzelten Grube. Den Hauptunterschied dieser und der vorhergehen- den Art bildet demnach die Sculptur des Halsschildes; aber auch die Gestalt des Schildchens, und die in der gan- zen Gattung durchgängig beständige Färbung des Sei- tenlappens wird dazu dienen können, diese Art von solchen Exemplaren des vorhergehenden zu unterschei- den, bei denen etwa die Flecken der Deckschilde zu vollständigen Querbinden zusammengeflossen sein möch- ten. Uebrigens ist diese Art nach einem Exemplar von Sturm selbst der Cr. sinuatus Sturm! Cat.,, und nach dem von mir verglichenen Originaiexemplare zugleich der Cr. kpustulatus der Fabrici’schen Sammlung; letzterer Name konnte aber für ihn nicht angewandt werden, da Alles was Fabricius über den Cr. Apustulatus sagt, wörtlich von Linne’s Chrysomela A pustulata entlehnt ist, diese aber bekanntlich einer ganz andern Käferfamilie angehört, Das Fabrici’sche Exemplar unterscheidet sich von den mir vorliegenden südeuropäischen nur durch stärkere ‚Verengerung des rothen Vorderflecks zunächst am Sei- tenrande, und ein mit diesem Umsichgreifen der schwar- zen Färbung zusammenhängendes Verschwinden des hel- len Flecks auf dem Schildchen. Ebenfalls bis jetzt nur in Südwesteuropa gefunden. In den Pyrenäen (Sturm!), dem südlichen Frankreich überhaupt (Reiche!, Aube!), Savoyen (Dohrn’s Samm- I. 7 : 98 lung) im Jura (Cheerier bei Germar und Kunze), kai in Oberitalien (Friwaldszky !). 29. Cr. lusitanicus Mus. Berol. Schwarz; zwei Stirnflecken, der Seitenrand des Halsschildes und ein Fleck auf dem Schildchen weissgelb; die Flügeldecken grob punktirt, ziegelroth, mit drei schwarzen Punkten (1, 2; das hintere Paar schräg). L. 23; Br. 1244. Cr. Tusitanicus. Mus. Berol! nach Erichson in brieflicher Mittheilung. Abermals den beiden vorhergehenden Arten sehr ähnlich, am nächsten aber dem Cr. kpunctatus Ol. ver- wandt. Von Cr, fasciatus unterscheidet er sich durch alle die Merkmale, wodurch auch Cr. Apunctatus von dem letztern abweicht, also namentlich durch die grö- bere Sculptur des Halsschildes und der Deckschilde, die Färbung der letztern, insbesondere des Seitenlappens; von Cr. scutellaris durch den meist grössern, fast ganz walzenförmigen, hinten nicht verbreiterten Körper und die anders gestellten, runden scharf begränzten Punkte; von beiden endlich durch die schwarzen, nur auf der Unterseite der untern Glieder schwach pechbraun ange- flogenen Fühler und durch den ganz weissen Seitenrand des Halsschildes. Der Kopf fast flach, der untere Theil der Stirn über den Fühlern quer eingedrückt, die Fühler- wurzel selbst durch einen höckerigen Querwulst verbun- den, überall wıe das Kopfschild grob und dicht punk- tirt, fein greishaarig, schwarz mit pechbraunen Mund- theilen, die Stirn mit zwei an die obern innern Augen- ränder gelehnten, unterwärts etwas divergirenden weiss- gelben Längslinien. Die Fühler an dem einzigen mir vor- liegenden Männchen nicht ganz vollständig; das 2te Glied knotig und kurz, das 3te Glied walzenförmig und dem kten gleich, die folgenden allmählig länger, vom obern Ende des ten an etwas erweitert und zusammenge- drückt. Die Farbe schwarz, die untern Glieder bis zum öten auf‘ der untern Seite und an den Gelenken bräun- lich. Das Halsschild mässig gewölbt, vorn stark ver- re 05 99 schmälert, auch vor dem Schildchen etwas flach ge- drückt, der Seitenrand gekrümmt und aufgeschlagen, der hintere jederseits tief ausgeschweift, mit breitem, stark ‚hervortretendem, weit ausgerandetem Mittelzipfel. Die Oberseite grob und dicht punktirt, die Punkte etwas in die Länge gezogen, stellenweise zu Runzeln verfliessend. Die Farbe schwarz, mit mässigem Glanze, der aufgebo- gene Seitenrand der ganzen Länge nach weissgelb. Das Schildeben fast trapezoidisch, mit abgerundeten Hinter- ecken, hinterwärts erhoben, glänzend; die Farbe weiss- gelb, Seiten- und Hinterand schmal bräunlich gesäumt, die Wurzel breit und verwaschen schmutzig braungelb. Die Deckschilde ziemlich walzlich, mit breit abgeflach- tem Rücken, die Wurzel um das Schildchen etwas auf- geworfen, zu jeder Seite desselben breit eingedrückt; ein zweiter breiter, aber tieferer Eindruck jederseits in- nerhalb der schmal aber stark heraustretenden Schulter- beule. Der Seitenlappen mässig lang, die Spitze breit abgerundet. Die Oberfläche grob und ziemlich: dicht punktirt, dazwischen fein querrunzlig, mässig glänzend. Die Farbe ziegelroth; Wurzel, Naht, Spitze und die hin- tere Hälfte des Aussenrandes bis zum Seitenlappen schwarz gesäumt, mit drei rundlichen schwarzen, ziemlich scharf begränzten Punkten; die Stellung derselben ganz wie beiCr. hirticollis, nur die beiden hintern ein wenig mehr nach vorn gerückt, so dass der äussere derselben auf der Mitte des Seitenrandes, und auch der innere noch vor der Wölbung steht. Die Unterseite schwarz, dicht runzlig punktirt, greishaarig; auch die Beine einfarbig schwarz, die Schenkel derb, die Schienen etwas ge- krümmt, die vordern etwas länger als die übrigen, die Fussglieder ins Bräunliche fallend. Das letzte Bauchseg- ment des Z' mit einer flach quer niedergedrückten, et- was glänzenden Stelle; das 2 ist mir unbekannt. In Portugal (Hoffimannsegg! im Berliner Museum). Ein von dort stammendes $ wurde mir vom Hrn. Prof. Erichson zur Benutzung mitgetheilt. eu FAra) er 100 30. Cr. coryli L. Schwarz mit brauner Fühler- wurzel und zwei weissgelben Stirnflecken; das Halsschild mässig punktirt, schwarz (J‘) oder roth (9); die Flügel- decken runzlig-unordentlich punktstreifig, roth. L. 23 bis 34/4: Br. 13 — 2. Cr. coryli Fab. Ent. Syst. Il. 60. 38. Syst. Eleuth. II. 45- 26! Schneid. Mag. 1. 204. 14. Gyl.Ins. suec. III, 602. 5. Steph. illustr. IV. 336. 2. Küster Käf. Eur. II. 85. — Q\ Cr. vitis Panzer 68. tab. 5. — Q Cr. coryli Rossi F. Etruse. 251. Panz. 68. tab. 6. Oliv. Enc. VI. 612. 23. Ins, VI. 796. 20. tab. 4. fig. 60. — Cr. chermesinus Oliv. Enc. VI. 625. 22. 9 Chryso- mela coryli Linn. f. Suee. 169. 555. Syst. nat. Il. 598. 88, Das Z etwa von der Länge des Cr. distinguendus, das Q meist bedeutend länger, der Körper schlank und walzlich, und dadurch im Ganzen den zunächst vorhergehenden Arten ähnlich. Der ‚Kopf flach, der Länge nach etwas niedergedrückt, der untere Theil uneben; die Punktirung runzlig, die Farbe ein mattes glanzloses Schwarz, der obere Innenrand jedes Auges mit einem mondförmigen weissen, ins Röthliche fallenden Längsfleck umzogen. Die Fühler dünn, fast borstenförmig, das 2te Glied etwas birnförmig, das 3te nicht ganz dreimal länger als das 2te, der Fortsatz des Endgliedes sehr kurz. Die vier untern Glieder und die Wurzel der beiden folgenden gelbbraun, des Wurzelglied oberseits schwärzlich; die Fühler des 2 verhältnissmässig nur wenig kürzer. Das Halsschild sehr kurz, nach vorn wenig verschmälert, die vordere Hälfte stark gewölbt, die hintere vor dem Schild- chen schwach niedergedrückt; der Seitenrand wenig ge- bogen, breit aufgeschlagen, der Hinterrand jederseits aus- geschweilt, der Mittelzipfel kurz und breit, bei dem 2 mit abgerundeten Ecken. Die Oberseite glänzend, bei dem g' gröber und dichter punktirt, schwarz, bei den 2 fein und zerstreut punktirt und wie die Deckschilde leb- haft ziegelroth. Das Schildchen etwas uneben, hinten breit abgerundet, glänzend schwarz. Die Deckschilde ziemlich walzenförmig, um das Schildchen stark aufge- worfen, mit derb hervortretender, durch starke Eindrücke 101 abgesetzter Schulterbeule, der Seitenlappen kurz, die Spitze breit abgerundet. Die Oberfläche bei den & mit gröbern, stellenweise, besonders hinterwärts zu unor- dentlichen Doppelreihen zusammentretenden Punkten be- setzt, die Zwischenräume fein punktirt und runzlig; bei den 2 ist die Sculptur feiner, die eingestreuten feinern Punkte und Runzeln wie weggeschliffen, daher die Zwi- schenräume stärker glänzend. Die Farbe beim Z ein oft dunkles Kirschroth, bei den wie es scheint weit häu- figern 2 ein lebhaftes Ziegelroth, bei beiden aber zum verschossenen Ziegelroth verblichen; Wurzel und Naht bis zur Wölbung zart schwarz gesäumt. Aendertjedoch ab: £. mit einem schwarzen Fleck auf der Schulterbeule; y. ausserdem noch mit einem grössern Schräg- oder Querfleck hinter der Mitte, wodurch denn eine dem Cr. bipunctatus L. ähnliche Zeichnung gebildet wird. Dahl versandte solche Stücke als Cr. dispar, auch kamen sie in den Sammlungen unter dem Namen Cr. temesiensis Meg. vor; d. mit einem zweiten schwärzlichen Punkte zwischen dem Schulterpunkte und der Naht; endlich e. mit einem durch Zusammenfliessen dieser beiden Vorderpunkte entstandenen vordern Querfleck, wobei sich auch der hintere Fleck erweitert, und auf dem Hals- schilde des Q schwarze Zeichnungen zum Vorschein kom- men. Bei einem solchen, welches ich aus Friwaldszky’s Sammlung zur Ansicht vor mir habe, liegt vor dem Hinter- rande des Halsschilds, letztern jedoch nicht berührend, ein breiter, fast bindenartiger Querfleck, vor diesem, und ihn eben berührend, ein zweiter kleinerer, und von des- sen Vorderrande erstreckt sich jederseits ein Arm nach aussen, so dass nur ein schmaler in der Mitte zipfelartig bin- terwärts erweiterter rother Vordersaum übrig bleibt. Auch der aufgeschlagene Seitensaum ist schwärzlich, und etwas über der Mitte desselben zeigt sich noch ein grosser, mit der Spitze hinterwärts dem Schildchen zu gerichte- N 2: BR “ 1 .& { In ET Ba E r 102 ter schwarzer Schrägfleck. Weitere Unterschiede finde ich jedoch nicht. yet Unterseite und Beine einfarbig schwarz; die Schie- nen des Z' mässig gekrümmt, wenig länger als die des ©. Das letzte Bauchsegment des Z' mit einem breiten kreisförmigen seichten Eindruck, des @ mit einer kreis- runden tiefen Grube, deren bräunlich gewimperte Seiten- ränder noch sehr merklich niedergedrückt sind. Eine fast über ganz Europa verbreitete Art. In Schweden (Gyllenhal), Russland (bei Petersburg, und wieder bei Kiew, Hochhuth!) bis in dessen südlicksten Gegenden (bei Sarepta, Kunze!) Ungarn (Friwaldszky !), dem Bannat (Dahl! bei v. Heyden) und Croatien (Rosen- hauer); in der Türkey (Friwaldszky!), Italien (Rossi, Riehl!), Deutschland (ich habe aus allen Gegenden des- selben Stücke vor mir), England (Stephens), Frankreich (bei Paris Aube!) und Spanien (Stenz bei v. Heyden), ‘ Die Hauptfutterpflanze ist Corylus avellana, Dr. Rosen- hauer fand ihn jedoch bei Erlangen auch auf Erlen und Weiden, einmal namentlich auf Salix caprea. Auch er- zog letzterer den Käfer aus einer, in der Nähe eines Ameisenhaufens gezogenen Sacklarve. Der von Rossi a. a. ©. 251 beschriebene Cr. vitis dürfte wegen der ihm beigelegten „elytra subpilosa” und seines Wohnens auf Vitis vinifera wohl zu Eumolpus vitis F. gehören; die beigefügte Anmerkung von Hellwig aber bezieht sich nicht auf diesen Käfer, sondern auf den Cr. vitis Pz. coryli 9. 6te Rotte.' Fühler schlank, Körper schmal, walzlich, oben dicht punktirt, Halsschild schwarzbunt, Deckschilde fein behaart, hellgelb, mit schwarzen Zeichnungen. Die Ge- schlechtsmerkmale der Z gleichfalls meist durch abnor- men Bau des letzten Bauchsegments angedeutet. Arten aus dem südöstlichen Theil von Mitteleuropa. | 31. Cr.. coloratus Fab. Schwarz, mit gelben Füh- lerwurzeln und Schienen; das Halsschild mässig punktirt, rothgelb mit schwarzen Flecken; die Flügeldecken grob 103 punktirt gelb, mit vier schwarzen Flecken (2, 2; das hintere Paar schräg). L. 23— 22; Br. 12 — 12 Cr. coloratus Fab. Ent. Syst. Suppl. 108. 71—72. Syst. Eleuth, II. 53. 68! Oliv. Ins. VI. 792. 15. tab. 4. fig. 56. Panz. 98. tab. 4. — Cr. 14maculatus Schneid. Mag. I. 195. 2. Den zunächst vorhergehenden Arten im Allgemeinen nicht unähnlich, aber wie alle folgenden dieser Rotte, gestreckter walzenförmig, und sogleich durch die fein- harigen Deckschilde abweichend, durch die Zeichnung des Halsschildes und die Geschlechtsmerkmale des an den oben beschriebenen Cr: laevicollis Gebl. erin- nernd. Er ist bei etwa gleicher Breite doch gewöhnlich merklich länger als dieser; der Kopf schwarz, seicht niedergedrückt, zwischen den Augen mit einer mehr oder minder deutlichen Querfurche, sonst aber fein punk- tirt und ziemlich glänzend; das Kopfschild mit einem schmalen mondförmigen röthlichen Querfleck, und mit einem gleichfarbigen Fleck auf den Seitenfeldern .des Kopfschildes, der aber bei den Stücken mit dunklern Schienen, besonders den J leicht unscheinbar wird oder ganz verschwindet. Die Fühler mässig lang, derb und kräftig, die Glieder vom 4ten an oberwärts etwas ver- dickt und nach der Spitze hin zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz und kegelförmig. Die vier untern Glieder gelb oder gelbbraun, die obern schwarz. Die Fühler der die J an Grösse stets merklich über- treffenden 2 verhältnissmässig kürzer, übrigens nicht ver- schieden. Das Halsschild stark gewölbt, vorn polster- förmig zugerundet und stark verschmälert, der Seiten- rand vor den Hinterecken fast grade, dicht vor den Vorder- ecken plötzlich in einem Winkel schräg aufwärts ge- brochen, zunächst an den Hinterecken breit abgesetzt und eingedrückt; der Hinterrand jederseits tief ausge- schweift, der Mittelzipfel breit, mit abgerundeten Ecken. Die Oberfläche mässig und nicht dicht punktirt, die Punkte gegen die Mitte hin sparsamer, daher diese stark glänzend; vor dem Schildchen jederseits ein seichter 104 Eindruck, und diese durch eine breite wallartige Erhöhunh geschieden. Die Farbe rothgelb, vor der Mitte zwei grosse unregelmässige schwarze Flecken, zwischen je- dem und dem Seitenrande ein ähnlicher etwas kleinerer, der sich bei einzelnen Stücken in zwei noch kleinere neben einander stehende auflöst, im entgegengesetzten Extreme aber auch mit dem zunächst stehenden Mittelfleck durch eine schwache Linie zusammenhängt. Bei grösse- rer Ausdehnung des Mittelflecks findet sich hinter jedem. hart an dem schmal schwarz gesäumten Hinterrande noch ein schwarzer Punkt, und manchmal selbst noch ein schwarzer Schatten längs der kieligen Erhöhung vor dem Schildchen. Letzteres dreieckig, hinterwärts fast grade abgestutzt, mit einzelnen gröbern Pünktchen besetzt, glän- zend schwarz. Die Deckschilde gestreckt walzenförmig, fast dreimal länger als das Halsschild, jederseits vom Schildchen tief eingedrückt, die Schulterbeule wenig her- vortretend, der Seitenlappen ziemlich breit und mit ein- zelnen groben Punkten bestreut, die Oberseite grob und dicht punktirt, die Punkte hinterwärts merklich feiner, die Gruben neben dem Schildchen runzlig, sonst die Zwischenräume glatt und besonders hinterwärts glänzend, mit vereinzelten, vorn und längs der Naht meist abge- riebenen gelben Härchen besetzt. Die Farbe gelb, manch- mal mit einer geringen Beimischung von roth, der des Cr. humeralis ähnlich. Die Wurzel breiter, die Naht schmal schwarz gesäumt; ausserdem zeigt jede Flügel- decke noch vier schwarze Flecke; der erste längliche oft zu einer abgekürzten Längslinie ausgedehnte auf der Schulterbeule, der zweite in der Grube am Schildchen, hart an die Wurzel stossend und schräg hinter dem schwar- zen Punkte am Hinterrande des Halsschilds, welcher nur seine Fortsetzung zu bilden scheint, der dritte grade hinter dem ersten, dicht vor der Wölbung und von rund- ‚licher Gestalt, und endlich der vierte, meist klein und punktförmig, schräg hinterwärts auf der Wölbung dicht an der Naht, mit welcher er nicht selten zusammenlfliesst. 105 Der Schulterfleck und der hinter ihm stehende dritte sind überall die grössten ; beim Kleinerwerden der Zeich- nungen auf dem Halsschilde werden auch die beiden innern Flecke kleiner, bis erst der hintere, dann auch der vordere verschwindet. Stücke, bei denen der innere Vorderfleck verschwunden, der Hinterfleck aber zurück- geblieben ist, wie sie Fabricius beschreibt, sind mir noch nicht vorgekommen. Die Unterseite schwarz, runzlig punk- lirt und greishaarig, mit einem unregelmässigen, röthlich geiben Flecken auf dem Schulterstücke; die Schenkel schwarz, bei zwei mir vorliegenden @ mit einem kleinen weissgelben Flecke vor der Spitze; die etwas gekrümm- ten und zusammengedrückten Schienen schwarz mit gelber Binterseite, besonders der Vorderschienen, oder mit gel- ber oberer Hälfte, oder ganz gelb, in welchem letztern Falle in der Mitte manchmal noch ein schwärzlicher Schatten übrig bleibt; auch die verhältnissmässig langen Fussglieder schwärzlich. Das letzte Bauchsegment des d' ganz wie bei Cr. laevicollis gebildet, also mit einer seichten, zuweilen wenig bemerkbaren, vorn durch eine et- was hinterwärts gerichtete Stachelspitze begränzten Längs- vertiefung; beim 2 mit einer tiefen, halb elliplischen: hinten grade abgeschnittenen Grube, Wie es chain, eigentlich ein asiatıscher Käfer, der nur bis in die Mitte von Süddeutschland nach Westen vorrückt. In Oestreich (Aube!, Herrich-Schäffer! bei Hornung; namentlich bei Wien, Zeller!; Rosenhauer!), Ungarn (Friwaldszky!, Sturm bei Ben Dahl! bei v. Heyden) und der Türkei (Friwaldszky?!). In Sibirien wird er von Gebler genannt. 32. Cr. balophilus Gebler. Schwarz, mit helle- rer Fühlerwurzel und zwei weisslichen Stirnflecken; das Halsschild stark punktirt, blutroth, schwarz gefleckt; die Flügeldecken grob punktirt, gelbroth, mit vier schwar- zen Flecken (2, 2; das hintere Paar schräg). L. 24%, Br. 13%. 106 Cr, halophilus G@ebl. in Ledeb. Reise II. 2. 204. 16. — Cr. floralis Stev. Bullet. de Moscow VIE. 172. tab. 5. fig. 5. Dem vorhergehenden sehr ähnlich, und da die bei- den, meist unscheinbaren Stirnfllecke zuweilen ganz ver- schwinden, von demselben kaum anders als durch die dunklere Färbung aller lichten Theile, die bei gleicher Breite kürzern Deckschilde, das stärker punktirte Hals- schild, die ganz schwarzen Beine und den verschieden gebauten Hinterleib des Z zu unterscheiden, aber des letzten Merkmals wegen sicher eine gute Art. Kopf und Mundtheile ganz wie bei der vorigen Art, die Fühler et- was kürzer und gedrungener, die untern Glieder nur braungelb, die obern etwas stärker erweitert. Das Hals- schild vorn viel stärker übergewölbt, hinterwärts tiefer herabgesenkt, der Seitenrand wenig gebogen, besonders an den Hinterecken deutlich aufgeschlagen, der Hinter- rand jederseits ausgeschweift, mit kurzem, fast grade abgeschnittenen Mittelzipfel. Die Oberfläche grob und dicht, viel dichter wie bei Cr. coloratus punktirt, daher nur mässig glänzend; die Farbe blutroth, nur der Vorder- rand etwas heller. Die Zeichnung des Halsschildes bei zwei mir vorligenden g' genau wie bei den stark ‚ge- färbten Stücken des Cr. coloratus. Das Schildchen drei- eckig, hinten etwas erhöht und stumpf abgerundet, punk- tirt und glänzend schwarz. Die Deckschilde mehr flach walzenförmig, mit breit niedergedrücktem Rücken und kaum aufgewulsteter Wurzel, die Schulterbeule breit und flach, der Eindruck auf ihrer Innenseite seicht, der Sei- tenlappen sehr lang herabhängend und die Spitze breit zugerundet, mit klaffender Naht. Die Punktirung nnr wenig feiner als bei Cr. coloratus, die Behaarung (ob nur ab- gerieben?) weit sparsamer, nur vor der Spitze deutlich, daher der Glanz grösser. Die Farbe gelbroth, längs der Wurzel und um die schwarzen Flecken ringartig etwas heller. Zahl und Stellung der Flecken wie bei dem vori- gen, nur die beiden äussern merklich grösser, was viel- leicht nur individuell ist. Unterseite und Beine gleich- _ 107 falls wie bei genannter Art, nur die letztern einfarbig schwarz. Das letzte Bauchsegment des J\ vorn schwach längskielig, und dahinter breit, fast kreisförmig niederge- drückt, der untere Rand des Pygidiums mit zwei ver- loschenen gelben Querflecken. Das 2 kenne ich nicht. Im südlichen Russland (Kindermann!), namentlich in der Krimm (Hochhuth!); auch habe ich ein aus Da- hurien stammendes Stück in Reiche’s Sammlung ver- glichen. Die eben so oberflächliche als in einem barbari- schen Latein verfasste Beschreibung des Cr. floralis Steven a. a. O. (von Krynicki) passt eben so wohl auf Cr. co- loratus als den vorliegenden; doch scheinen die Worte: Pedes omnes nigri am ersten noch dem Cr. halophilus zu entsprechen. 33. Cr. nigritarsis m. Schwarz mit gelber Fühler- wurzel und zwei weisslichen Stirnflecken; das Halsschild stark punktirt, gelbroth, schwarz gefleckt; die Flügel- decken grob punktirt, gelb, mit vier schwarzen Flecken (2, 2; das hintere Paar schräg), Schenkel und Schienen gelb mit schwarzen Spitzen. L. 23— 3’; Br. 13— 2, Von dieser bisher unbeschriebenen Art habe ich zwar nur zwei Exemplare vor mir, und deren Beschrei- bung wird daher, da das Thier ohne Zweifel eben so wie Cr. coloratus abändert, etwas ungenau ausfallen müs- sen; sie reichen aber jedenfalls hin, um die Selbststän- digkeit der Art ausser allem Zweifel zu setzen, und das Wiedererkennen derselben möglich zu machen. Gestalt, Grösse, Bau der einzelnen Theile, auch im Wesentlichen Färbung und Zeichnung sind ganz wie bei jener Art, welcher die vorliegende bei flüchtiger Betrachtung zum Verwechseln ähnlich ist; die Unterschiede bestehen in Folgendem: Der helle Fleck auf dem Kopfschilde und die beiden Seitenflecken sind bei beiden Geschlechtern deutlich und fallen stark ins Weissliche, ausser ihnen zeigt die Stirn jederseits am obern innern Augenrande einen kleinen weisslichen Längsfleck, wie bei Cr. 4 punc- 108 tatus Oliv. und dessen Verwandten. Die Fühlerwurzel bis zum Ende des 4ien Gliedes ist hell rothgelb; eben so ist die rothgelhe Farbe des Halsschildes heller, der Vorder- und Hinterrand desselben (letzterer vor dem schmal schwarzen Randsaume) hellgeln; die Punktirung ist etwas feiner, merklich sparsamer, und längs der Mitte bleibt eine deutliche glatte Längslinie zurück. Die Flek- ken des Halsschildes sınd kleiner, mehr in die Quere gezogen, die beiden äussern Seitenflecken bei dem mir vorliegenden J' zusammenhängend, bei dem 2 getrennt. Auch die Flügeldecken, besonders längs Wurzel und Schildchen, sind etwas heller wie bei Cr. coloratus; die Punktirung ist etwas feiner, mehr vereinzelt, hinten auf der Wölbung fast erloschen, daher der Glanz merklicher, von der Behaarung finde ich nur noch hinterwärts eine schwache Spur. Die Zeichnung ist ganz wie bei den beiden vorhergehenden, der äussere Hinterfleck derb und stark, der innere nur bei dem einen Stücke deut- lich, wenngleich klein, bei dem 2 auf der linken Seite fehlend, auf der andern durch einen schwachen Schat- ten angedeutet. Die Unterseite wie bei dem vorigen, nur der Fleck auf dem Schulterstücke grösser, mehr weiss- lich, und auch die Hinterenden der Parapleuren mit ei- nem weisslichen Fleckchen bezeichnet; ein ähnlicher Fleck findet sich an den Schenkelwurzeln des vorliegen- den 2. Schenkel und Schienen rothgelb mit schwarzen Spitzen, bei den J’ auf der Aussenseite schwarz gesäumt, welcher Saum auf der Aussenseite in der Mitte der Schen- kel etwas in dıe röthliche Grundfarbe hineintritt; die Schenkel ausserdem vor der schwarzen Spitze mit ei- nem bellgelben Flecke. Die Füsse bei beiden Geschlech- tern schwarz mit bräunlichen Krallen. Das letzte Bauch- segment des g° mit einer breit elliptischen glänzenden Längsgrube, doch ohne die Stachelspitze des Cr. laevicollis und coloratus; bei dem Q mit einer tiefen halb ellipti- schen, am hintern fast grade abgeschnittenen Rande gelb- lich gesäumten Grube, auch der an diesen Hinterrand 109 der Grube anstossenden abgerundeten Rand des Pysi- diums breit gelb gesäumt. Die beiden einzigen mir von dieser Art zu Gesichte gekommenen Exemplare stammen aus der Gegend von Sarepta, und gehören der Sammlung des Herrn Prof. Kunze. 34.Cr. flexuosus Parreyss. Schwarz, dicht punk- tirt; Fühlerwurzel, zwei Stirnflecke, Vorder- und Seiten- rand des Halsschilds gelb; Deckschilde gelb mit drei gelappten Längsbinden; die Beine rothgelb mit hellern Schenkelspitzen und schwärzlichen Fussgliedern. L. 12 bis 9/7; Br. 1 — 14, N Cr. flexuosus Herrich-Schäf. 130. tab. 3. Wie die drei vorbergehenden Arten, so sind auch die vier folgenden unter einander auf das Engste ver- bunden; der vorliegende aber unterscheidet An von den andern auch ausser der Zeichnung leicht durch den schmalern Bau des Halsschildes, der das Thier nicht ganz walzlich, sondern hbinterwärts merklich erweitert erscheinen lässt, und die sich zugleich über das Hals- schild mit ausdehnender Behaarung, während Cr. ypsilon und Boehmii hauptsächlich durch die viel gröbere Sculp- tur und die Geschlechtsmerkmale des letztern von ein- ander abweichen, und Cr. rubi durch die nicht Längs-, sondern Querbinden bildende Zeichnung von allen dreien verschieden ist. Die vorliegende Art ist noch kleiner als die gewöhn- lichen Stücke des Cr. rugicollis, und bleibt somit gegen die vorhergehenden sehr merklich in der Länge zurück. Der Kopf ist schwarz, fein und dicht punktirt, längs der Mitte bis zwischen die Augen herauf ‚seicht niederge- drückt; am untern Theile die gelblichen Flecke der vor- hergehenden Arten, deren mittlerer auf dem Kopfschilde sich gewöhnlich zu einer schmalen gelben Querlinie zu- sammenzieht; die Stirn mit zwei rundlich-eckigen gelben Flecken neben dem innern Augenrande. Die Fühler von 110 mässiger Länge, sehr dünn, vom 6ten Gliede an etwas erweitert und zusammengedrückt, die untern Glieder bis zur Mitte des öten hellgelb. Das Halsschild kurz, nach vorn merklich verengt, stark gewölbt, mit fast gradem, schräg nach vorn und unten laufenden, dicht an den Vorderecken etwas gebogenen, und kaum aufgeschlage- nen Seitenrande. Die Oberseite feın greishaarig, ziem- lich dicht, aber nicht tief punktirt, daher etwas glänzend, jederseits vor dem Schildchen, und dann wieder schräg vor den Hinterecken eingedrückt. Die Farbe schwarz, Vorder- und Seitenrand schmal röthlichgelb, welche Fär- bung sich vor den Vorder und Hinterecken etwas er- weitert. Das Schildchen punktirt, hinten’ kurz abgestutzt, schwarz mit bräunlich durchscheinender Spitze. Die Deckschilde kurz, hinter der Mitte etwas bauchig erwei- tert und mit klaffender Naht stumpf zugerundet, oberseits flach gewölbt und um das Schildchen etwas aufgewor- fen, mit stark hervoriretender, jederseits von deutlichen Eindrücken begränzter Schulterbeule: die greise Behaa- rung dicht und fein, die Punktirung vorn dicht und derb, zunächst um das Schildchen herum zu Runzeln verflie- ssend, hinterwärts feiner, auf der Wölbung fast verschwin- dend; stellenweise, besonders auf der Innenseite der Schulterbeule, treten einige unregelmässige Längsreihen gröberer Punkte hervor. Die Grundfarbe gelb mit einem schwach röthlichen Anfluge, wie bei den vorhergehenden Arten, mit drei hinterwärts abgekürzten unförmlichen schwarzen Längsbinden, deren Lage an die Zeichnung der vorhergehenden erinnert. Die mittlere liegt an der Naht, ist ziemlich breit und erweitert sich vorn jeder- seils zu einem rundlichen bis auf den dritten Theil der Flügeldeckenbreite vortretenden Lappen (dem innern Vor- derlleck des Cr. coloratus), so dass durch beide Lappen zusammen ein vorn meist etwas ausgerandeter herzför- miger, sich hinten in einen Nahtstreifen verlängernder Fleck gebildet wird; von den beiden Seitenbinden liegt je eine auf der äussern Hälfte jeder Flügeldecke, beginnt 111 vorn auf der Schulterbeule, erstreckt sich in 'grader Richtung bis nahe an die Spitze, und erweitert sich hin- ter der Mitte auf der Nahtseite fast rechtwinklich in ei- nen langen, seiner ganzen Länge nach mit ihr zusam- menhängenden, aber nicht ganz bis zu ihrem hintern - Ende fortreichenden Lappen, so dass sie unbedenklich als aus den beiden Aussenflecken der vorhergehenden Arten (auch die Entstehung ähnlicher Binden bei Cr. rugicollis, virgatus und selbst bei Cr. bipunctatus lässt sich ver- gleichen) entstanden gedacht werden muss. Die Unter- seites chwarz, fein behaart und punktirt, die Vorderhüften mit einem runden gelblichen Flecke; die Beine dicht gelbhaarig, Schenkel und Schienen rothgelb; erstere an der Spitze bräunlich, vor derselben breit hellgelb ge- fleckt und auf der Aussenseite schwarz gesäumt, von welchem Saum auf der Mitte des Schenkels ein schwärz- licher Schatten auf die Vorderseite desselben herübertritt. Die obern Fussglieder schwarzbräunlich, dıe untern ganz schwarz. Das letzte Bauchsegment des g' auf der Mitte mit einer schlecht begränzten, glänzend schwarzen Stelle; das @ mit einer lang elliptischen, hinten grade abge- stutzten Grube. Bis jetzt nur im südlichsten Theil des Europäischen Russlands, namentlich in der Krimm, vorgekommen, von wo aus der Käfer durch Parreyss! (bei Germar und Kunze) de Cristofori! bei Kunze) und Friwaldszky ! mehrfach verbreitet worden ist. 35. Cr. Ypsilon Parreyss. Schwarz, dicht punk- tırt; Fühler, zwei Stirnflecken, Vorder- und Seitenrand und eine lappige Zeichnung des Halsschildes röthlich gelb; Flügeldecken hellgelb mit einer gespaltenen schwarzen Längsbinde, die Beine gelb mit schwarzgefleckten Schen- keln. ; L. 42 — 22; Br. 41 — 12%, Cr. Fpsilon Parr. — Cr. gamma Herrich-Schäf. 130. tab, 1, — Cr. maculipes Zukoff Bullet, de Mosc. VI. 338, 53. 112 Etwas grösser als die vorigen, schlanker, mehr wal- zenförmig, das Halsschild unbehaart, Deckschilde und Beine hellgelb, die Zeichnung der erstern eben so auffallend als beständig. Der Kopf wie bei dem vorigen, nur der Fleck auf dem Kopfschilde etwas breiter, mehr mond- förmig, unten deutlich ausgerandet, die Stirnflecke schma-_ ler, wenn gleich nicht so linienförmig als bei den Arten der vorigen Rotte. Die Fühler verbältnissmässig kurz und in einander geschoben, derb, wiewohl nach oben hin nicht merklich erweitert, hellgelb mit etwas dunkle- rer Spitze. Das Halsschild ziemlich lang, vorn stark ab- wärts gewölbt, der Seitenrand hinter der Mitte sanft aus- geschweift, nahe an den Vorderecken "etwas gebogen, nicht aufgeschlagen, die Vorderecken selbst stark zu- sammengedrückt. Der Hinterrand tiefausgeschweilt, in der Mitte breit bogenförmig heraustretend; vor den Hinter- ecken ein schräger Eindruck, welcher sich oberwärts in einen den ganzen Hinterrand begleitenden, mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Quereindruck verliert. Die Oberfläche sehr grob und dicht punktirt, die Punkte, be- sonders nach den Vorderecken zu, theilweise zu Run- zeln zusammenfliessend, die Zwischenräume, besonders an den gelbfleckigen Stellen, stärker glänzend. Die Grund- farbe schwarz, der Vorder- und Seitenrand ziemlich breit rothgelb eingefasst, welche Färbung sich an den Vorder- ecken etwas erweitert, von den Hinterecken aus mit ei- nem schmalen Zipfel schräg gegen die Mitte voriritt, und sich dann noch eine Zeitlang längs dem Hinterrande fortzieht. ‘Von der Mitte des Vorderrandes aus erstreckt sich dann eine grade, glatte, glänzend gelbe Kiellinie bis zur Mitte des Halsschilds, und vor dem Schildchen liegt noch ein gelber zweilappiger Fleck, dessen Lappen sich mit etwas zackig gebogenen Rändern schräg nach vorn und aussen neben dem Hinterrande der gelben Kiellinie hinaus erstrecken. Beim Umsichgreifen der lich- “ten Farbe stösst die Basis dieses Flecks am Hinterrande mit dem vom Hinterwinkel herziehenden Saum zusammen, 113 und der schräge Zipfel des letztern vor dem Hinterrande schliesst sich, einen vereinzelten schwarzen Randfleck abschneidend, mit seinem Vorderende an die gleichfalls sich erweiternde lichte Färbung der Vorderecken an. Solche Stücke bilden den Cr. maculipes Zoubk. a. a. O. Das Schildchen klein, wenig emporgerichtet, hinten kurz abgestutzt, schwarz. Die Deckschilde walzlich, hinten 'klaffend, an der Wurzel deutlich ausgerandet, um das Schildchen wenig aufgeworfen, mit eben so schwach hervortretender Schulterbeule und kaum bemerkbarem Seitenlappen. Die Punktirung vorn dicht gedrängt und grob, hinterwärts mehr vereinzelt und feiner, so dass man jedoch hier und am Rande einzelne unordentliche Streifen gröberer Punkte unterscheidet; die Zwischen- räume vorn fein gerunzelt, hinterwärts mehr glänzend, mit feinen, weissgelben, aus kleinen Pünktchen ent- springenden und stellenweise abgeriebenen Härchen be- setzt. Die Farbe hell strobgelb, Wurzel und Naht schmal schwarz gesäumt, die Schulterbeule und ein zwischen ihr und dem Schildchen stehender Längsfleck schwarz; an die erstere schliesst sich eine nach hinten und innen geschwungene, auf der Mitte der Flügeldecken sich grade nach hinten biegende, in zwei linienförmige, einen eben so schmalen gelben Längsstreifen einschliessende, sich meist binterwärts wieder vereinigende Arme gespaltene Längsbinde, deren äusserer Arm sich manchmal wohl etwas über den innern hinauszieht, aber doch die Spitze nicht erreicht. Die breit abgerundete Spitze des Pygidiums gleichfalls hellgelb. Die Unterseite schwarz, mit einem rundlichen gelben Fleck auf den Vorderhüf- ten, sehr fein punktirt und greishaarig, die Beine gelb mit ziemlich dicken Schenkeln, und besonders vorn sehr dün- nen, schlanken Schienen; die Schenkel mit einem grossen schwarzen, unten zweilappig auslaufenden Fleck, welcher an der Wurzel beginnt, und nach den Hinterbeinen zu an Grösse abnimmt; auch die Vorderschienen in der Mitte manchmal noch mit einem dunklern Schatten. Das letzte I. 8 Va 2b) Li, 114 Bauchsegment des & breit niedergedrückt, und bei schwächerer Behaarung stärker glänzend, des Q seiden- artig behaart, mit der gewöhnlichen "halb elliptischen, am Rande noch stärker gewimperten Grube. Lebt mit dem Vorigen in gleichen Gegenden; die Stücke der Sammlungen stammen meist aus der Krimm, und sind von Parreyss! (bei Germar, Kunze, v. Hey- den und im Mus. Berol.) und Friwaldszky! verbreitet worden. Prof. Kunze erhielt ihn auch aus Sarepta. Unter dem auch im Mus. Berol. angenommenen Na- men Cr. ypsilon Parr. ist dieser Käfer in den deutschen Sammlungen längst bekannt, und ich habe daher diesem den Vorzug gegeben vor Benennungen, die Niemand kennt, und die (wie die Zoubkoff’sche) ohne Diagnose, nur von einer kaum zu enträthselnden Beschreibung be- gleitet, gegeben sind. Auch unter dem Namen Cr. sesqui- striatus oder sesquilineatus Stev. wird er versendet; ob damit jedoch auch der Cr. sesquistriatus Krynicki im Bullet. de Mose. V. 179. und VI. tab. 5. fig. 7. identisch ist, vermag ich nicht anzugeben, da ich diesen Band der Bullet. nicht habe zum Vergleich erhalten können. 36. Cr. rubi M&netr. Schwarz, grob und dicht punktirt; Fühler, zwei Stirnflecken, Vorder- und Seiten- rand und eine lappige Zeichnung des Halsschilds röth- lich gelb; die Deckschilde röthlich gelb, mit drei schlecht- begränzten, theilweise unterbrochenen schwarzen Quer- binden; die Beine gelb mit schwarz geringelten Schen- kein E 4345 Bei) 2144, Cr. BR Menetries in den russischen Sammlungen. Dem vorhergehenden sehr nahe verwandt, und von ihm hauptsächlich durch die gröbere Sculptur, die dunk- ler gelbe Färbung und die verschiedene Farbenverthei- lung abweichend; übrigens, wie es scheint, eine der sel- tensten und nur in wenigen Sammlungen befindlichen Arten. Bei einer den kleinern Stücken des vorhergehen- den gleichen Länge ist er doch merklich breiter, deut- licher walzenförmig, und dadurch im Bau der Deckschildeff 115 mehr dem Cr. flexuosus Stev. verwandt. DerKopf flach, mit der Länge nach seicht niedergedrückter Stirn; ziem- lich stark, aber nicht dicht punktirt, glänzend, oben mit zwei breiten schräg dreieckigen gelben Flecken, welche mit den innern Spitzen einander berühren, mit der Aus- senseite an den obern innern Augenrand gelehnt sind, und dann längs diesem und der ganzen Ausrandung der Augen hinter den Fühlerwurzeln bis zu den Seitenfel- dern des Kopfschildes hinabziehen. Auch das Kopfschild mit seinen Seitenfeldern dunkelgelb, und dadurch bleibt in. der Mitte des Kopfes noch ein breit dreieckiger, mit der Spitze nach oben gerichteter schwarzer Fleck übrig, innerhalb dessen zunächst über dem Zwischenraume der Fühlerwurzeln sich noch ein vereinzelter gelber Fleck kenntlich macht. Die Fühler von mässiger Länge, schlank, rothgelb mit: grau überflogener Spitze. Das Halsschild im Verhältniss etwas länger: als bei dem vorigen, mit der Hälfte vorn deutlich übergewölbt und wenig verschmä- lert, mit etwas geschweiftem, kaum aufgeschlagenen Sei- tenrande und spitzen Hinterecken; der Hinterrand: jeder- seits ziemlich tief ausgeschweift; der Mittelzipfel kurz, in einem stumpfen: Bogen heraustretend. Die Oberfläche dicht und stark, stellenweise runzlig punktirt, die Zwi- schenräume linienförmig, glänzend; die Mitte der Länge nach von einer glänzenden, erhöhten, hinten auch wohl unterbrochenen Kiellinie durchzogen. Die Zeichnung der typischen Stücke den stark gezeichneten der vorherge- henden Art gleich, nur das Gelbe dunkler, die schwarze Grundfarbe meist schlechter begränzt, und die hintern Schrägflecke mehr nach aussen gebogen: bei andern Stücken breitet sich das Schwarze weiter aus, bis zuletzt von dem Gelben nur ein schmaler Saum am Vorder- und Hinterrande übrig bleibt. Das Schildchen klein, hin- ten wenig erhöht und vorn quer niedergedrückt, drei- eckig mit kurz abgestutzter Spitze, schwarz. Die Deck- schilde walzlich, vorn deutlich ausgerandet und hinten abgerundet, mit kurz klaffender Naht, der Eindruck in- 116 nerhalb der breit und stumpf hervortretenden Schulter- beule deutlich, die Naht hinter dem Schildchen wenig niedergedrückt, der Seitenlappen ziemlich lang herabge- zogen. Die Punktirung grob und tief, stellenweise, be- sonders am Seitenrande und an der Spitze, zu unor- dentlichen, seicht gefurchten Längslinien zusammenge- drängt, die Zwischenräume mit feinern, durch Quer- runzeln verbundenen Punkten dicht bestreut; die Be- haarung feiner aber dichter als bei dem vorigen, auf dem Rücken meist abgerieben. Die Grundfarbe röthlich gelb, die Wurzel und Naht mit einer schmalen schwar- zen Linie gesäumt, und ausserdem die Oberfläche mit fünf schlecht begränzten schwarzen Flecken (2,2,1) ge- zeichnet, deren vier vordere paarweise gestellt und roh rhombisch gestaltet, zwei unterbrochene Querbinden bil- den, und der äussere Vorderfleck zugleich die Schulter- beule mitumfasst. Die schlechte Begränzung dieser Flecke wird hauptsächlich durch die schwarze Färbung der Punkte bewirkt, durch welche überall unordentliche schwarze Längslinien entstehen; letztere ireten besonders zwischen dem letzten Fleckenpaar und dem einzelnen Hinterfleck hervor, zuletzt aber fliessen die Fleckenpaare unter sich zu Querbinden zusammen, und auch der einzelne Hinter- fleck erweitert sich zu einer solchen. Stücke mit ganz schwarzen Deckschilden habe ich nicht gesehen, wie- wohl es auch an solchen nicht fehlen wird. Das Pygi- dium fein und dicht punktirt, dicht greishaarig, schwarz; der äusserste Saum desselben breiter oder schmaler röthlich gelb. Die Unterseite fein punktirt und greishaa- rig, schwarz, Vorder- und Mittelbrust zwischen den Hüf- ten, ein Schrägfleck auf dem Schulterstücke, und die äussern Hinterecken der Parapleuren rothgelb, dieselbe Farbe zeigt der ganze mittlere Theil des ersten Bauch- rings, der Hinterrand der nächstfolgenden, und ein ziem- lich breiter Saum des letzten Segments. Die Beine ge- baut wie bei den vorhergehenden, mit kurz. greishaari- gen Schienen; die Schenkel strobgelb mit schwarzer Aus- 117 senkante, auf der Mitte mit einem dunklern Schatten, der sich bei den hintern zu einem verwaschenen Ringe zu- sammenschliesst. Das letzte Segment des Z breit quer niedergedrückt, mit einem feinen schwarzen Höcker an seinem Vorderrande, bei dem @ mit einer breiten, tiefen, halbelliptischen, am Rande lang greis gewimperten Grube. Im Caucasus von Hrn. v. Chaudoir gesammelt, und mir von ihm durch Hrn. Hochhuth mitgetheilt. In der letzten Ausgabe des Dejean’schen Catalogs ist der Cr. rubi Men. zu der Gruppe Pachybrachys ge- bracht worden; es kann dies aber nur auf einer ober- flächlichen, Nichts als eine gewisse Aehnlichkeit in der Zeichnung mit Cr. hieroglypbicus und dessen Verwand- ten berücksichtigenden Vergleichung beruhen, wenn an- ders die mir vorliegenden Stücke ächt sind, wie ich nach ihrer Quelle allerdings vermuthen muss. Ob das Thier in Russland irgendwo beschrieben ist, vermag ich nicht anzugeben. 37. Gr. Boehmii Illig. Schwarz, dicht punktirt; Fühlerwurzel, zwei Stirnflecke, Vorder- und Seitenrand des Halsschilds und die Beine röthlich gelb; die Deck- schilde strohgelb mit drei schwarzen Längsbinden. L. 2— 2; Br. 1 —12%, Cr. Boehmii Germ. Ins. sp. 558 n. 761! Charp.h. ent.241. tab. 8. fig. 1. Herrich-Schaeff. 115, tab. 6. Abermals dem Cr. ypsilon sehr ähnlich, und dem- selben besonders in einer Varietät mit gelbfleckigem Hals- schilde sehr nahe kommend, doch auch ausser der un- getheilten Längsbinde auf jeder Flügeldecke sogleich durch die einfarbig gelben Beine und durch den Bau des Hinterleibs bei den Z' zu unterscheiden, Er gleicht an Grösse den kleinen Stücken der genannten Art, auch die Zeichnung des Kopfes ist im Allgemeinen nicht verschie- den, nur zieht sich eine von den linienförmigen Stirn- flecken ausgehende, bei den @ manchmal unterbrochene gelbe Einfassung des ganzen innern Augenrandes bis zu den Seitenfeldern des Kopfschildes hinab; der Fleck auf TE ER 118 dem Kopfschilde selbst ist meistens unterbrochen, und zeigt bei den 2 häufig nur seine beiden äussersten Zipfel, als zwei schmale schräge, nach oben convergirende gelbe Linien gleich an den Fühlerwurzeln. Die Fühler wie bei den vorhergehenden, nur etwas dünner; die untern Glie- der bis zum vierten röthlich gelb, die obern schwarz- braun. Das Halsschild kurz, vorn mässig herabgewölbt, deutlich verschmälert, mit wenig gebogenem, nicht auf- geschlagenen Seitenrande; der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz und wenig bemerk- lich. Die Oberfläche ziemlich dicht punktirt, die Punkte mässig stark, etwas in die Länge gezogen, die Zwischen- raume und eine glatte Kiellinie auf der Mitte glänzend. Die Eindrücke ganz wie bei Cr. ypsilon ‚gestaltet und vertheilt. Die Farbe schwarz. der Vorder- und Seitenrand röthlich gelb gesäumt, der Saum an den Vorder- und Hinterecken, auch in der Mitte des Vorderrandes erwei- tert, und von hier aus nicht selten zu einer bis in die Mitte reichenden gelben Längslinie verlängert, wozu denn zuweilen noch ein Paar mehr oder minder deutlich aus- gebildete gelbe Schrägflecke vor dem Schildchen hin- zutreten. Das Schildchen klein, hinten wenig erhöht, schmal abgestutzt, glänzend schwarz. Die Deckschilde walzlich, vorn deutlich ausgerandet, hinten wenig klaf- fend, an der Wurzel wulstig aufgeworfen, innerhalb der stark hervortretenden Schulterbeule der Länge nach tief eingedrückt, mit kurzem, kaum bemerkbarem Seitenlap- pen; die Punktirung auf der Mitte grob und tief, fast Quer- runzeln bildend, hinterwärts feiner, nach dem Rande zu in unordentliche Längsstreifen gestellt, deren etwas hervor- stehende Zwischenräume wieder mit unregelmässigen Rei- hen feinerer Pünktchen besetzt sind; die feine, gelbliche Behaarung meist abgerieben. Die Farbe hell strohgelb, mit drei hinterwärts abgekürzten, schlecht begränzten Längsbinden; die mittlere auf der Naht, sich gegen die, Wölbung hin verschmälernd, die Seitenbinde auf der Mitte’ jeder Flügeldecke, vorn auf der Aussenseite ‘die glänzende 119 x Schulterbeule mit umfassend, und daselbst nach innen durch einen glänzend gelben wallartigen Wulst an. der Wurzel etwas verengt, hinterwärts etwas schräg hin ge- gen die Naht zulaufend, und nach dieser mit dem äus- sersten Ende zugekrümmt. Jede dieser Binden nimmt fast ein Drittel der Flügeldeckenbreite ein, und ist auf der Aussenseite ziemlich scharf, auf der innern sehr schlecht begränzt, wie die Nahtbinde: der enge Zwischen- raum zwischen beiden wird dadurch stellenweise sehr verengt, so. dass 'er bei einzelnen Stücken wohl ganz verschwinden könnte. Die Unterseite schwarz, sehr fein punktirt und greishaarig, mit einem gelben Schrägflecke auf dem Schulterstücke, das Pygidium an der abgerun- deten Spitze schmal gelb gesäumt. Die Beine mit den Hüften rothgelb, mit einem breiten, hellgelben Flecke an der Spitze der Schenkel und einem ähnlichen zwischen den Hinterbeinen, die Schienen sehr schlank und dünn- Die Hinterhüften der 9 mit einer kleinen hervorspringen- den schwärzlichen Stachelspitze, das letzte Bauchsegment derselben mit einer breit muldenförmigen glänzenden Längsgrube, in deren Mitte wenigstens nach vorn hin noch eine schmalere Längsrinne bemerklich ist; am Vor- derende derselben befindet sich ein stumpfer, kielartiger Höcker, dessen hintere, steil abfallende Seite etwas aus- gerandet und schwarz ist, während seine vordere gelbe Hälfte sich bis zwischen die Hinterbeine fortsetzt. Bei den 2 zeigt das letzte Segment nur die gewöhnliche, hier fast kreisförmige Grube. _ Gleichfalls dem südöstlichen Europa eigen, haupt- sächlich in Ungarn und dessen Nebenländern einheimisch, . und von da aus durch Dahl! (bei Germar und v. Hey- den), Ullrich! (bei Kunze) und Friwaldszky! sehr ver- breitet; auch in Oesterreich (Herrich-Schaeffer! bei Hornung ). | Nahe verwandt ist dieser Art der sibirische Cr. lim- bellus Mannerheim!, von welchem ich 2 Stücke, ein Dahurisches in Hrn. Adube’s Sammlung, und eins vom Bai- P7 + 120 ; kal, welches Hr. Siemaschko in Petersburg von Sedakof erhalten, vergleichen kann. Die schwarze Seitenbinde ist bei dieser Art so verbreitert, dass zwischen ihr und dem Nahtsaume nur eine schmale weissgelbe Längslinie übrig bleibt, ausserdem ist das Thier fast um die Hälfte kleiner als Cr. Boehmii, und scheint sich von diesem durch gröbere Punktirung der Deckschilde, sowie durch das einfarbig schwarze Schulterstück und Pygidium con- stant zu unterscheiden. Tte Rotte. Fühler von mässiger Stärke; Farbe me- tallisch, mit dicht und oft runzlig punktirter Oberseite. Meist ziemlich grosse, gedrungene Arten, durch welche diese Gruppe in allen Gegenden Europa’s vertreten wird. 38. Gr. elongatus Ziegl. Lang gestreckt, grob punktirt, schwarzblau; Mundtheile und Fühlerwurzel gelb- lich. L. 13 — 2; Br. 3-1, Cr. elongatus Germar Ins. sp. 557. n. 759! Den kleinern Exemplaren der vorhergehenden Arten an Grösse gleich, aber noch schmaler und gestreckter, und unter den einheimischen Arten mit regellos punktir- ten Deckschilden überhaupt die kleinste. Der Kopf un- eben, oben fast glatt, unten runzlig punktirt, die Stirn mit einer sehr feinen Längsrinne; die Farbe tief schwarz- blau, fast schwarz. nur die Oberlippe gelbbraun mit meist noch hellerm Saume. Die Fühler etwa von 2 der Kör- perlänge, ziemlich derb, die Glieder am obern Ende we- nig erweitert, der Fortsatz des Endglıedes sehr kurz und spitzig. Die untern Glieder bis zum Aten oder öten hell- gelb, mit einem schwärzlichen Flecke auf der Oberseite des Wurzelgliedes, die obern schwarz mit greiser Be- haarung; die Fühler des Q kürzer und gedrungener, da- her anscheinend breiter, auch unten, besonders das Wur- zelglied, etwas dunkler. Das Halsschild kurz, und nur wenig gewölbt, vorn den Kopf weit umschliessend, und durch die stark herabgebogenen, sich unterwärts einan- der wieder nähernden Vorderecken sehr zusammenge- zogen; der Seitenrand wenig gebogen, etwas aufgeschla- 121 gen, auch vor jedem Hinterwinkel ein starker schräg lau-_ fender Eindruck; der Hinterrand tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz, fast grade abgeschnitten. Die Ober- fläche vor dem Schildehen wenig niedergedrückt, derb wenngleich auf der Mitte nicht dicht punktirt, die Punkte etwas in die Länge gezogen, die Farbe schwarzblau mit schwach metallischem Glanze. Das Schildchen dreieckig, hinten wenig erhoben, spiegelglatt. Die Deckschilde lang walzlich mit kaum aufgeworfener Wurzel und wenig merk- lichen Eindrücken, die Schulterbeule gross, rund; der -Seitenlappen unbedeutend, die Naht fast bis zum Ende geschlossen, daher die Spitze nur kurz und breit abge- rundet, fast abgeschnitten. Die Punktirung nicht dicht, aber grob, hinterwärts etwas feiner; die Schulterbeule und die Zwischenräume glatt und glänzend, jene schwarz- blau, die übrige Oberfläche tiefblau, mit einem bald mehr ins Schwärzliche, bald ins Veilchenblaue fallenden schwa- chen Metallglanze. Unterseite und Beine schwarzblau, punktirt und gerunzelt, wenig behaart und schwach glän- zend; die Schienen dünn und schlank, die vordern etwas gebogen, bei den g' auf der concaven Innenseite gelb- lich. Die Fussglieder fast schwarz, mit stärkerer greiser Behaarung. Der letzte Bauchring bei den Z flach, seicht quer niedergedrückt und stärker glänzend, bei den Q mit einer breit halbeiförmigen am Rande bräunlich gewim- perten Grube, welche jederseits gewöhnlich noch. von- einem Schrägeindrucke begleitet ist. Wie die vorigen im südöstlichen Theile von Mittel- europa. In Oesterreich (Rosenhauer!; Schüppel! bei Germar; Ullrich! bei Germar und Kunze; Dahl! bei v. Heyden), Ungarn (Sturm!) und dem Bannat (Locw!); - auch in Wolhynien (Stenz! in der Vereinssammlung). 39. Cr. violaceus Fab. Schwarzblau, ins Grün- liche fallend; der Seitenrand des fein und zerstreut punk- tirten Halsschilds vor dem Hinterrande etwas geschwun- gen, die Punktirung der Deckschilde gröber, dicht, stel- lenweise zuRunzeln verfliessend. L.23—22'; Br. 12—12, a EN a te y VE EEIER e [O u? 3 7 ; Cr. violaceus Fab. Ent. Syst. 11. 62. 46. Syst. Eleuth. 1. 47.335 Schneid. Mag. I. 215. 27. Oliv. Ins. VI. 821. 63. tab. 6. fig. 93. Panzer 102. tab. 12 (missrathen), @yl. Ins. suee. IT. 607. 8. Küster Käf. Europ. II. 87. — Cr. fuscipes Oliv. Ence. VL 625. 23. Die durch Cr. violaceus mit den vorhergehenden ver- bundene Gruppe der dem Cr. sericeus verwandten Arten - ist bei der überaus grossen Aehnlichkeit derselben viel- leicht die schwierigste der ganzen Gattung, und daher mehr als irgend eine andere mit unechten Arten über- laden: wenn ich jedoch hier keinesweges alles Unge- wisse und Zweifelhafte aufzuklären im Stande gewesen bin, so wird dies theils in der bisher nur ungenügenden Beobachtung der unter der Collectivbenennung Cr. seri- ceus zusammengeworfenen Arten, theils in dem Umstande seine Entschuldigung finden, dass ich trotz der Masse des mir in dieser Gattung vorliegenden Materials doch nicht von allen hierher gehörenden Arten eine genügende Anzahl von Exemplaren vergleichen konnte. Die Sculp- tur, namentlich der Deckschilde, bietet hier nur sehr un- tergeordnete Merkmale dar; als das Wesentlichste müs- sen, wie bei dem Cr. 6punctatus Lin. und dessen Ver- wandten, die Geschlechtsmerkmale angesehen werden; nächstdem ist aber auch die Biegung des Seitenrandes vom Halsschilde, die Gestalt der Fühler und besonders das Längsverhältniss von deren Endgliede nicht ohne Bedeutung. | Unter den hierher gehörenden mit Sicherheit als gut anzunehmenden Arten ist der Cr. violaceus F. so ziem- lich die kleinste, wobei er aber immer noch den Cr. elongatus Ziegl. in der Länge um mehr als die Hälfte, in der Breite nahe um das Doppelte übertrifft. Der Kopf ist ziemlich flach, über den Fühlern etwas eingedrückt, fein punktirt und oben ein wenig glänzend, unten mehr matt; Oberlippe und Mundtheile pechbraun. Die Fühler ziemlich lang, mässig stark; das Wurzelglied auf der Aus- senseite flach gedrückt, zuweilen fein längsrinnig, von der Farbe des Halsschilds; die drei folgenden glänzend 123 schwarz, die übrigen matt und glanzlos, an den obern Enden wenig verbreitert, etwas zusammengedrückt, das Endglied dünn; der Fortsatz desselben bildet etwa den dritten Theil des Gliedes. Das Halsschild ziemlich kurz, vorn stark kugelig übergewölbt; der Seitenrand wenig aufgeworfen, dicht vor den spitzen Hinterecken etwas ausgeschweift, und dann in einem flachen, wenig ge- krümmten Bogen zu den Vorderecken hinabziehend; der _ Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, der mittlere Zi- pfel kurz, breit, seicht ausgerandet. Die Oberseite glän- - zend, auf dem Mittelfelde und längs dem Hinterrande sparsamer, nach vorn und den Seiten zu dichter punktirt, die Punkte linienartig in die Länge gezogen. Die Farbe sehr verschieden, nur der Hinterrand stets schmal schwarz gesäumt. Das Schildchen breit dreieckig, hinten abge- stulzt und erhoben, fein punktirt und glänzend. Die Deck- schilde kurz walzlich, hinter dem Schildchen beulig auf- geworfen; die Schulterbeule hervorspringend, durch einen breiten und tiefen Längseindruck abgesetzt; der Seiten- lappen ziemlich kurz, die hintere Wölbung beim allmäh- ligen Abfallen vom Schildchen an nur mässig, die Naht hinten klaffend. Die Oberfläche punktirt, die Punkte vorn 'gröber, hinterwärts feiner und mehr vereinzelt, stellen- weise unter einander und mit den feinern Pünktchen auf den Zwischenräumen zu Runzeln zusammenfliessend, von deren geringerer oder grösserer Ausbreitung dann auch der Glanz der Oberfläche abhängt. Durch ganz unmerk- liche Uebergänge gelangt man endlich bis zu einer Form 8. mit mehr oder minder durch die Runzeln ver- drängter Punktirung, und daher einfach gerunzelten Deck- schilden, zwischen welcher und den typischen Stücken ich um so weniger einen Unterschied finden kann, als sie nicht allein mit letztern in den Geschlechtsmerk- malen auf das Genauste übereinkommen, sondern auch diese abnorme Sculptur nicht selten auf beiden Flügel- decken sich in ganz verschiedener Ausbildung vorfindet. So z. B. habe ich ein Stück aus Sturm’s Sammlung vor 124 mir, bei welchem auf der linken Flügeldecke die Punk- tirung ganz verschwunden ist, während auf der rechten nur die innere Hälfte Runzeln, die äussere dagegen die gewöhnlichen Punkte zeigt. — Die Farbe ist bei den mir vorliegenden Stücken sehr verschieden. Veilchen- blau, wie sie der Fabrici’sche Name verlangt, ist sie höchst selten; am gewöhnlichsten schwarzblau wie die des Cr. elongatus, seltener ein helleres, dem des Cr. Jan- thinus Schüp. ähnliches Blau, auch wohl schwarzgrün, schön dunkelgrün, selbst goldgrün, wobei häufig das Hals- schild mit grösserm Glanze zugleich eine lichtere Fär- bung zeigt wie die Deckschilde. Solche Farbenvarietä- ten bilden den Cr. unicolor Ziegl. (schwarzblau), coeru- leus Periol. und centaurii Meg. (dunkelblau), viridis Dhl.! und smaragdinus Ziegl. (hellgrün), bicolor Meg. und alpi- nus Stenz! (dunkelblaugrün), und wenn sie zugleich der var. £. angehören, den Cr. chlorodius Meg. (dunkelblau- grün), subtilis Dahl (dunkelblau) und melanarius Stenz (schwarzgrün); eine Gränze ist aber unter allen diesen Formen nicht zu entdecken. Das Pygidium ist von der Farbe der Oberseite, fein aber dicht punktirt, mässig glänzend, mehr oder minder deutlich längskielig; unten breit abgestumpft, fast ausgerandet. Unterseite und Beine schwarz, dicht punktirt und wenig glänzend; die Beine kurz und gedrungen. Der letzte Bauchring des mit einem breiten, seichten Längseindrucke, welcher vorn von einer hinterwärts etwas concaven und nur vornhin schärfer hervorspringenden Querleiste begränzt wird, gleich als ob dieselbe durch die zur Bildung des Ein- drucks von hinten nach vorn geschobene Substanz des Ringes entstanden wäre; der letzte Ring des (Gyllenhal unbekannt gebliebenen) @ mit einer breiten, halb eiför- migen Grube, deren Aussenrand jederseits durch ein da- neben befindliches Fältchen deutlich und scharf abge- setzt wird. Der Käfer scheint ziemlich durch ganz Europa ver- breitet; er findet sich in Schweden (Gyllenhal), Deutsch- 125 land (Stücke aus allen Theilen liegen mir vor), Ungarn (Küenburg! Friwaldszky!), der Europäischen Türkei (Friwaldszky! Michahelles! bei v. Heyden); in Italien (bei Nizza, Kunze!), Spanien (Stenz! bei v. H.), Portu- gal (Deyrolle! bei v. H.), Frankreich (bei Paris, Aube‘) und der Schweiz (Schartow!, Heer! bei Germar). Strü- bing fand ihn bei Erfurt auf Erlen, Rosenhauer bei Er- langen auf blühendern Crataegus oxyacantha. 40. Cr. virens m. Bläulichgrün; der Seitenrand des sehr ‚fein und zerstreut punktirten Halsschilds vor dem Hinterrande etwas geschwungen; die Deckschilde sehr grob aber zerstreut punktirt. L. 2; Br. 14%. Dem vorhergehenden täuschend ähnlich, und von ihm nur bei genauer Betrachtung zu unterscheiden, aber doch eine gute Art. Er gleicht dessen kleinsten Stük- ken an Gestalt und Bau auf das Genauste, so dass ich deshalb auf die Beschreibung des Cr. violaceus Bezug nehmen kann, und unterscheidet sich nur in Folgendem. Die Fühler sind verhältnissmässig länger, was besonders von der bedeutendern Länge des 3ten Gliedes herrührt, welches das 2te um mehr als das Doppelte übertrifft; am obern Theile dagegen stärker zusammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kaum den vierten Theil des letztern erreichend, daher die Fühler oben stumpfer zu- gespitzt. Die Punkte des Halsschilds sind feiner, noch mehr zerstreut, auf der Mitte wie abgeschliffen und nur nach den Rändern zu dichter gedrängt, ohne jedoch deut- lich in die Länge gezogen sein; die Zwischenräume glatt ‘und glänzend. Das Schildchen merklich länger, aber schmaler, hinterwärts wenig verschmälert und kurz ab- gestutzt, spiegelglatt. Die Punktirung der Deckschilde weit gröber, aber weniger dicht, zwar auch stellenweise in die Quere gezogen, aber nicht zu eigentlichen Run- zeln verfliessend, auch ohne alle Spur von feinern Pünkt- chen auf den Zwischenräumen, und hinterwärts auf der Wölbung nicht feiner. Das Pygidium dicht und fein punk- tirt und behaart, oline Kiellinie. Unterseite und Beine RR a a ne te VER E FM RE 00 A - 126 wie bei Cr. violaceus; der letze Bauchring des & breit und seicht quer eingedrückt, ohne Querleisten am 'vor- dern Rande. Die Farbe des mir vorliegenden Stückes ein schönes metallisches Blaugrün, welches am Kopfe und Halsschilde etwas ins Goldgrüne überspielt. Als Fundort kenne bis jetzt nur das westliche Russ- land, von wo aus (Kiew) mir ein einzelnes g‘ von Hrn. Hochhuth als Cr. violaceus mitgetheilt wurde. Es: ist daher leicht möglich, dass nach Vergleich mehrerer Stücke die vorstehend gegebene Beschreibung noch ei- nige Aenderungen erleiden werde. 41. Gr. duplicatus m. Tief schwarzgrün; der Seitenrand des sehr fein aber dicht punktirten und vorn um die Hälfte verschmälerten Halsschilds vor dem Hinterrande etwas geschwungen; die Deckschilde dicht und ziemlich grob punktirt, mit verloschenen groben Längsfurchen. Abermals dem Cr. violaceus sehr ähnlich, aber bei grösserer Abweichung in Bau und Sculptur von ihm leichter zu unterscheiden, und auch mit dem vorherge- henden nicht zu verwechseln. Die Farbe ist ein tiefes, metallisch glänzendes Schwarzgrün, wie es durch wie- derholtes Auftragen eines dunkeln Saftgrüns entstehen mag. Der Vorderkopf oben flach, zwischen der Ausran- dung der Augen deutlich längsrinnig; die Fühler schlank und dünn, wenig zusammengedrückt, das Endglied mit lang zugespitztem, stark ein Drittel des Gliedes bilden- den Fortsatze. Das Halsschild stark gewölbt, vorn mit zwei Drittel seiner Länge übergewölbt, und dieser über- gebogene Theil zugleich so stark zusammengedrückt, dass das Halsschild am Vorderrande kaum die halbe Breite des Hinterrandes besitzt. Der Seitenrand hinten ein we- nig aufgeschlagen, vor den Hinterecken geschweift, und dann in einem nicht aus Einer Ebene heraustretenden, daher von der Seite gesehen als grade Linie erschei- nenden Bogen nach vorn und unten gekrümmt, wodurch die schon hinter der Mitte eintretende starke Verschmä- lerung des verdern Theils vom Halsschilde, besonders - uf x 127 von oben betrachtet, recht ins Auge fällt. Die Oberfläche deutlich und sehr dicht punktirt, die Punkte etwas in die Länge gezogen, die feinen schmalen Zwischenräume ‚glänzend. Das Schildchen kurz und breit dreieckig, hin- ten abgestutzt mit abgerundeten Ecken, vorn fein punk- tirt, hinten glatt. Die Deckschilde gebaut wie bei Cr. violaceus, die hintere Hälfte jederseits der Naht mit drei groben und seichten, besonders auf der Wölbung deut- lichen Längsfurchen, die den Raum von der Naht fast bis zur Mitte einnehmen. Die Punktirung der Oberfläche dicht, ziemlich stark, mit einzelnen untermischten feinern Punkten, stellenweise zu Runzeln verfliessend, auf der Wölbung etwas sparsamer und feiner. Das Pygidium fein punktirt und behaart, der Länge nach schwach ge- kielt. Unterseite und Beine fast schwarz, mässig glän- zend, fein behaart und punktirt; das letzte Segment des d\ ziemlich stark quer eingedrückt, und der Vorderrand des Eindrucks mit einer der des Cr. violaceus ähnlichen, aber stärker erhöhten, nach vorn allmählich abfallenden und etwas gebogenen Querleiste umzogen, vor welcher sich eine zweite ähnliche, doch etwas feinere, scheinbar den Hinterrand des verwachsenen vierten Segments vor- 'stellende Leiste befindet, und mit der hintern eine seichte rinnenformige Quervertiefung einschliesst. Das Q habe ich nicht gesehen. Ein einzelnes, von Hrn. v. Chaudoir am Caucasus gefangenes 9, mir durch Hrn. Hochhuth als Cr. viola- ceus”? mitgetheilt. 42. Gr. concolor m. Dunkelblaugrün; der Seiten- -rand des nadelrissigen Halsschildes vor dem Hinterande etwas geschwungen, die Deckschilde dicht, aber nur mässig stark punktirt. L. 22—23 ; Br. 12 —12, Auch diese mit dem vorhergehenden aus gleicher Gegend herstammende Art ist dem Cr. violaceus, beson- ders den unter dem Namen Cr. unicolor Ziegl. und me- lanarius St. gehenden Formen desselben, nahe verwandt. Der Kopf längs der Mitte breit und 'seicht niedergedrückt, u 128 ohne dass jedoch dadurch eine deutliche Rinne gebildet würde, die Fühler verhältnissmässig kurz und derb, oben breit zusammengedrückt, der Fortsatz des Endliedes etwa den 4ten Theil des letztern bildend, und besonders bei dem 9 stumpf kegelförmig. Das Halsschild ganz wie bei Cr. violaceus gebaut, aber die Oberfläche dicht punktirt, die Punkte nadelrissig in die Länge gezogen, besonders nach den Vorderecken zu hart an einander gedrängt, die dadurch gleichfalls in die Länge gezogenen Zwischen- räume glänzend. Das Schildchen kurz und breit, hinten breit abgestutzt, und hinter dem Querschnitt in eine durch ein Fältchen abgesetzte Spitze verlängert, glatt oder mit einzelnen Pünktchen bestreut. Auch die Deck- schilde im Bau nicht von denen des Cr, viölaceus ver- schieden, nur hinterwärts längs der Naht mit Spuren un- deutlicher Längslurchen; die Punktirung etwas feiner als bei jenem, merklich dichter gedrängt, nicht mit noch feinern Pünktchen untermischt, auf der Wölbung weni- ger abgeschliffen. Das Pygidium dicht greis behaart, die Punktirung besonders an den Rändern, zu Runzeln ver- fliessend; deutlich gekielt, unten breit abgestutzt, fast ausgerandet. Unterseite und Beine wie beiCr. violaceus; das letzte Segment des J tief und fast grubig einge- drückt, der Eindruck hinten durch einen kielartig erhöh- ten Querwulst, vor seinem tiefen Vorderrande durch ein senkrecht aufgerichtetes, hinten etwas concaves, vorn convexes Querblech begränzt, welches, oben mit stumpf abgerundeten Ecken abgestutzt, an Breite fast der Länge des ersten Fussgliedes an den Hinterbeinen gleichkommt und an Höhe nur wenig dahinter zurückbleibt. Das letzte Segment des @ mit einer sehr tiefen, schräg nach vorn gehenden, vorn unter den Hinterrand des dritten Segments geschobenen Grube, deren Inneres fein aber dicht punktirt, und deren Rand mit langen greisen Wim- pern besetzt ist. Ebenfalls von Chaudoir im Caucasus gesammelt und mir durch Hochhuth unter dem Namen Cr. unicolor 129 Falderm. zugesandt; ich habe diese Benennung jedoch ändern müssen, da bereits ein mir unbekannter, aber ‚wahrscheinlich zu einer Form des Cr. sericeus oder au- reolus gehörender Cr. unicolor Oliv. beschrieben, und ausser diesem noch ein traditioneller Cr. unicolor Ziegler (s. oben Cr. violaceus) werhanden ist. k3. Cr. sericeus Linn. Goldgrün (veilchenblau der purpurroth), mit Seidenglanz und schwarzen Füh- rn; der Seitenrand des grob und dicht punktirten Hals- Isnildes bis über die Mitte hinaus geschwungen; die S@ckschilde grob runzlig punktirt, mit verloschenen gro- Ten Längsfurchen. L. 25 — 32; Br. 13 — 22. Or. sericeus Schn. Mag. I. 214. 26. (soweit sich der Au- tor auf den Käfer der nördlichen Gegenden bezieht). &@yl. ‚Ans. suee. III. 605. 7. Steph. Illustr. IV. 357.4. — Ohrysomela ‚sericea Linn. F. suec. 169. 554. Syst. Nat. Il. 598. 86, Gewöhnlich von der Grösse des Cr. 6maculatus Oliv., und daher einer der grössten in der ganzen Gattung, die 2 meist noch beträchtlich grösser als die 9; übri- gens abgesehen von dem etwas plumpen, jeder Zierlich- keit ermangelnden Körperbau eine der schönsten, zu- gleich in der Färbung eine der veränderlichsten unserer einheimischen Arten. Der Kopf etwas uneben, auf der Stirn der Länge nach breit und seicht niedergedrückt, dicht runzlig fast längsstrichelich punktirt, Glanz seiden- artig; die Mundtheile schwärzlich. Die Fühler ziemlich lang, derb, mit keulig verdicktem, stark gebogenem Wur- zelgliede, dessen Oberfläche nach aussen hin abgeplat- tet und mit einigen groben Punkten besetzt ist: das 2te Glied kurz, kugelig, nach innen in einem stumpfen Höcker vortreiend, das 3te elliptisch, die folgenden nach oben hin etwas erweitert und zusammengedrückt, das End- glied dem vorhergehenden gleich, der Fortsatz den drit- ten Theil desselben bildend.. Das Wurzelglied glän- zend, von der Farbe der Oberseite; die drei folgenden gleichfalls noch etwas metallisch glänzend, die übrigen schwarz. Das Halsschild kurz, stark gewölbt, so u. 9 ‚Oo 150 dass die Krümmung der Wölbung hinter die Mitte fällt; der Seitenrand, besonders hinterwärts, breit rinnenförmig. abgesetzt, von den spitzen Hinterecken an in einem weit ausgeschweiften, erst vor der Mitte sıch convex krüm- menden und dann zu den gleichfalls spitzigen Vorder- ecken wieder heraufsteigenden Bogen geschwungen; der Hinterrand jederseits zunächst an den Hinterecker/ tief ausgerandet; der Mittelzipfel kurz, aber breit, far abgestutzt. Die Oberfläche vor dem Schildchen mit zw?t breiten, schrägen, durch eine stumpfe Längserhöhu®! geschiedenen Eindrücken: ein ähnlicher schwächerer lie.> schräg vor den dadurch etwas in die Höhe gedrücktet Hinterecken, und auch nahe hinter den Vorderecken ish, gewöhnlich eine Spur von einem solchen aber weniger regelmässigen Eindrucke zu finden. Die Punktirung über- all grob und dicht, in der Mitte jedoch zuweilen eine Spur von einer glatten Längslinie. Das Schildchen breit, hinterwärts wenig verschmälert, mit abgerundeten Ecken abgestutzt, stark erhoben, und mit einigen groben Punk- ten besetzt. Die Deckschilde kurz walzlich, hinter dem Schildchen aufgeworfen, und dann hinterwärts all- mählig, vor der Spitze mit einer schwachen Wölbung abfallend, jederseits vom Schildchen und dann wieder innerhalb der Schulerbeule breit und tief eingedrückt, letztere selbst daher weit hervortretend; der Seitenlap- pen mässig, die Naht der breit abgerundeten Spitze we- gen merklich klaffend. Die Punktirung grob und dicht, vielfach zu Querrunzeln zusammenfliessend; die Zwischen- räume fein in die Quere gestrichelt, dabei die Wurzel und Schulterbeule mit feinen Pünktchen bestreut. Ausser- dem bemerkt man auf jeder Flügeldecke, zumal längs Naht und Seitenrand, gegen die Spitze hin einige breite aber verloschene, durch stärkeres Zusammenfliessen der Punkte ausgezeichnete Furchen, die meist schon auf der Wölbung verschwinden. Das Pygidium fein aber dich! punktirt, gewöhnlich schwach längskielig und in der Mitte breit in die Quere gewölbt, mit einzelnen gelblichen 131 Seidenhärchen besetzt. Unterseite und Beine von. der Färbung. der Oberseite, nur feiner punktirt, gleichfalls dünn behaart und wenig glänzend; der Hinterrand der . Vorderbrust tief zweilappig; die Beine kurz und kräftig. Der letzte Bauchring des 9 breit in die Quere einge- drückt, der Eindruck glänzend, auch an den Seiten deut- lich begränzt, hinten scharf abgegränzt, und vorn durch eine nach hinten zu concave, in zwei zahnartigen Höckern vorspringende Querleiste geschlossen; ein schwächerer rundlicher Eindruck zeigt sich jederseits nahe am Seiten- rande, da wo der letzte und der mit diesem verwachsene vorletzte Bauchring an einander stossen. Das letzte Seg- ment des 2 mit der gewöhnlichen, hier sehr breiten und von lang abstehenden fuchsgelben Härchen eingeschlos- senen Grube. Die Färbung des Käfers ändert, wie bereits oben bemerkt, ausserordentlich ab; gewöhnlich ist sie, wie sie Linne in der Descr. angiebt, grün, mit mehr oder minder starkem Goldglanze, und geht von da nicht sel- ten ins brennend Goldgelbe über. Hierher gehört Gyl- lenhal a. a. OÖ. var. a., und diese Form findet sich in den Sammlungen auch als Cr. pratorum Meg. Dann findet sich das Thier aber auch noch 6. veilchenblau, fast ohne Glanz (nach der Diagnose der eigentliche Cr. sericeus Linn, und Gyll. var. b.), mit der Hauptform durch Stücke mit grünem Halsschilde oder mit grünem Anflug der Deckschilde, und wıeder durch grüne Stücke mit blauem Halsschilde verbunden; und y, purpurroth, mit mehr oder minder auflallendem Seidenglanze.. Auch zwischen dieser und der Haupt- form finden sich Uebergänge, zwischen &. und y. aber sind mir deren noch nicht vorgekommen. Uebrigens finden sich alle diese Formen durch einander, selbst in Paarung, doch scheint die eine und die andere in ge- wissen Jahren oder an gewissen Fundorten vorzugsweise häufig oder selten vorzukommen; so habe ich selbst die blaue Varietät bisher noch nirgends anders als bei Aschers- 132 leben und zwar im Sommer 1833 angetroffen, und ähn- liche Erfahrungen sind mir auch von andern Orten mit- getheilt. u Ueber die Synonymie s. die folgende Art. | Auf blühenden Pflanzen, auf Wiesen und an Wald- rändern und zwar da, wo er vorkommt, nirgends selten. Ich habe ihn bis jetzt vorzugsweise auf Centaureen und Anthemisarten, seltener auf Dolden gefunden; Gyllenhal nennt gleichfalls Syngenesisten, namentlich Hypochaeris und Hieraceen. Bei der Ungenauigkeit der Beschreibun- gen kann ich nur solche Fundorte angeben, von denen ich das Thier augenblicklich vor mir habe; hiernach findet es sich in Pommern (Dr. Schmidt! in der Vereins- sammlung; Dohrn!) der Mark Brandenburg (Mewers ! bei Germar; Grimm!), Schlesien (Loew!), Oeßterreich (bei Wien, Riehl!, Zeller!) Steiermark (Grimmer! in der Vereinss.), Tyrol (Küenburg!) inSachsen (bei Aschers- leben!), Thüringen (bei Erfurt, Strübing !), und im Sch warz- walde (v. Ketiner! und Jenisen! bei v. Heyden). Ausser Deutschland noch in Ungarn (Friwaldszky !), der Euro- päischen Türkei (Friwaldszky!, Michahelles bei e. Hey- den!) der Krimm (Kunze!) und auf dem südrussischen Festlande (bei Kiew, Hochhuth!; bei Sarepta, Kunze?!) bis zum Caucasus hin (Chaudoir!). Auch ein Exemplar von Trapezunt in Kleinasien vergleiche ich aus Loew’s Sammlung. Sein eıgentliches Vaterland scheint demnach das nördliche und östliche Europa, aus welchen Gegen- den er westwärts bis Mitteldeutschland vordringt und nur dem Schwarzwalde zu (wenn bei den von dort her angegebenen Stücken kein Irrthum hinsichtlich des Fund- oris stattfindet) weiter nach Westen geht; Individuen aus dem nordwestlichen Deutschland westwärts vom Harze und der Weser, und weiter südlich aus den Ländern westwärts vom Rhein habe ich nicht gesehen. kk. Cr. aureolus m. Goldgrün (veilchenblau oder purpurroth), mit Seidenglanze und schwarzen Fühlern; der Seitenrand des ziemlich grob und dicht punktirten 133 Halsschilds vor den Hinterecken etwas geschwungen, in der Mitte einfach gebogen; die Deckschilde runzlig punk- tirt, mit verloschenen groben Längsfurchen. L. 23 — 4; zur gui, Cr. sericeus Küster Käfer Europ. III. 86. Dem vorhergehenden täuschend ähnlich, und mit ihm in allen von mir verglichenen Sammlungen, in de- nen beide sich finden, vermengt. Grösse, Gestalt und Färbung, meist auch die Sculptur ganz wie bei Cr. se- riceus; die Unterschiede bestehen in Folgendem: Der Bau ist im Allgemeinen etwas ungeschickter und plum- per, der vordere Theil des Haisschildes tritt an den Sei- ten weniger hervor, weshalb dasselbe vor der Mitte et- was verschmälert erscheint; hält man Stücke beider Arten von gleicher Länge neben einander, so ist bei der vorliegenden das Halsschild etwas kürzer, die Schulter- beulen treten eckiger hervor, die Deckschilde sind brei- ter, daher scheinbar weniger gewölbt; auch sind sie länger, weshalb man von oben aus gesehen von dem Pygidium wenig bemerkt. Die Fühler sind schlanker und dünner, was besonders beim Vergleich des zweiten und dritten Gliedes ins Auge fällt; das zweite erweitert sich nicht, wie bei dem vorigen, auf der Innenseite zu einem rundlichen Höcker; auch sind alle Glieder etwas länger, namentlich das Endglied, dessen kurze kegelförmige Spitze nur den vierten Theil des ganzen Gliedes bildet, Der Seitenrand des Halsschildes ist ähnlich wie bei Cr. violaceus gebaut, daher nicht allein schmaler abgesetzt wie bei dem vorigen, sondern auch nur vor den spitzen Hinterecken ein wenig geschwungen, dann fast gradlinigt schräg nach vorn und unten gerichtet, und nach einer stumpfen Biegung in der Mitte wiederum fast gradlinigt bis zu den Vorderecken fortlaufend. Der Hinterrand der Vorderbrust fast grade abgeschnitten. Der Seitenlappen der Flügeldecken ist länger und liegt mehr nach vorn, so dass der Winkel zwischen dem Seitenrande des Hals- schildes und der Flügeldecken spitzer ist; die Furchen 134 der Deckschilde sind merklich schwächer und fehlen in vielen Fällen ganz. Das Schildehen ist an der Wurzel breiter, hinterwärts weit stärker verschmälert, und mit ziemlich scharfen Ecken grade abgestutzt. Die Behaarung des Pygidiums und der Unterseite ist feiner, daher de- ren Glanz stärker; endlich zeigt das letzte Hinterleib- segment des SZ nur einen seichten Quereindruck ohne alle Spur von Erhöhungen; bei der Grube des 9 nehme ich keinen Unterschied wahr. Die gewöhnliche Färbung des Käfers ist goldgrün, doch mehr ins Malachitfarbige als das dem vorigen mehr eigene Goldgelbe hinüberspielend, alsdann aber auch 8. veilchenblau, in verschiedenen Schattirungen bis zum tief Schwarzblau, und y. purpurroth; welche Formen durch eine Reihe von Uebergängen mit einander verbunden werden. Die Sculptur des Käfers ist in einem noch weit höhern Grade veränderlich. Bei den am grössten punk- tirten Stücken gleicht dieselbe ganz der der vorigen Art; alsdann wird zuerst die Punktirung des Halsschildes, demnächst auch die der Deckschilde feiner und sparsa- mer; auf letzterm verschwinden, anfangs nur vorn, spä- ter auch hinten, die Runzeln; die Zwischenräume werden breiter und glänzender, das Halsschild zuletzt bei der feinen Punktirung fast Spiegeind, Damit zusammenbhän- gend, werden HC die Unebenheiten an der Wurzel der Deckschilde schwächer, und solche Stücke erscheinen dann walzenförmiger und gestreckter; übrigens gehen dieselben durch unmerkliche Uebergänge in die gewöhn- liche Form über, so dass — wenn man auch beim An- blick der auffallendsten Formen eine ganze Reihe von Arten aufzustellen in Versuchung gerathen möchte, doch der Vergleich ganzer Formenreihen gar keine Gränze auffinden lässt. Es soll damit nicht geleugnet werden, dass unter den habituell zum Theil sehr verschieden er- scheinenden Thieren, die ich nach den oben angegebenen Merkmalen hier zusammenfasse, nicht möglicherweise noch 135 einige Arten verborgen sein könnten, aber ich habe bis jetzt keine sichere Merkmale zu deren Unterscheidung auffinden können, und muss daher das Aufsuchen der- selben geübtern Augen überlassen. Die vorliegende Art scheint vorzugsweise dem süd- lichen Europa und dem südlichen und westlichen Theile von Mittel-Europa eigen zu sein. Nach den Stücken, die ich vergleiche, findet sie sich in Spanien (Aube!), Frank- reich (bei Paris, Aube!), Savoyen (bei Nizza, Kunze!); der Schweiz (Schartow!), Ober-Italien (in der Lombar- dei, Villa! bei Kunze! bei Fiume Kunze!); in Steier- mark (Grimmer! in der Vereinssammlung), Oesterreich Dahl! und Parreyss! bei v. Heyden; Hornung!), in Ungarn (Dahl! bei v. H.), dem Bannat (Loew!); Schle- sien (auf dem Probsthayner Spitzberge, Zeller!). Wei- ter nordwärts geht er in Mittel-Deutschland durch Fran- ken (bei Coburg, Hornung!), Thüringen (bei Erfurt, Strü- bing!) nach Sachsen (bei Magdeburg!; auch am Harze, Hornung!) und Brandenburg (bei Berlin, Grimm!); ım westlichen Deutschland durch das Rheinland (bei Mainz, Schmitt!; bei Frankfurt a. M., v. Heyden!; bei Hanau, Junker!; bei Ems!) bis nach Westphalen (bei Siegen‘, Dortmund!) und Hessen (bei Cassel, Riehl!) hinab. Ihr Verbreitungsbezirk fällt daher nur zum Theil mit dem der vorhergehenden Art zusammen. Ueber die Synonymie beider Arten wird man ohne den Vergleich der Exemplare, die den Autoren vorge- legen haben, schwerlich vollkommen ins Reine gelangen können. Den Käfer von Linne und Gyllenhal habe ich zu dem vorhergehenden gezogen, weil der Umstand, dass nur dieser und nicht der Cr. aureolus in den deut- schen Östseeländern gefunden wird, und ausserdem die ‚blauen Formen des letztern hauptsächlich dem südlichen Europa eigen sind, es als höchst wahrscheinlich erschei- nen lässt, dass jener und nicht der Cr. aureolus der in Schweden vorkommende Käfer sein werde. Gylienhal ‚gedenkt zwar des so eigenthümlich gebauten Hinterleibs 136 bei den & nicht, aber er hat in dieser Gattung über- haupt die Geschlechtsmerkmale wenig beachtet, und selbst die so auffallenden des Cr. cordiger und variabilis über- sehen; es ıst daher hier nicht zu verwundern, wenn er die beiden feinen Zähnchen bei Cr. sericeus nicht wahrgenommen hat. Von Schneider’s Käfer gehören die von ihm als Hauptform vorangestellten Schwedischen und Pommerschen Stücke gewiss zu Cr. sericeus, seine Südeuropäischen Varietäten a—c. aber eben so gewiss zu Cr. aureolus, namentlich spricht dafür auch die von ihm angegebene Färbung (dunkelgrün, dunkelblau), da von Cr. aureolus wohl heller blaue, nicht aber von Cr. sericeus tief dunkelblaue Stücke gefunden werden; seine kleinere Varietät d. bezeichnet nach meiner Meinung den unten beschriebenen Cr. hypochoeridis. Stephens in sei- ner Beschreibung des Cr. sericeus gedenkt deutlicher Eindrücke auf dem letzten Bauchring beider Geschlechter, von denen der des 2 der tiefere sein soll, und ich ziehe ihn daher zu Cr. sericeus; sein dahinter (a. a. ©.) be- schriebener Cr. similis mit kleinerm Körper und feiner punktirtem Halsschilde mag vielleicht zu Cr. hypochoe- ridis gehören, vielleicht auch nur den Cr. violaceus be- zeichnen, worüber aus der sehr oberflächlichen, ohnehin nur Z betreffenden Beschreibung nicht ins Reine zu kommen ist. Olivier’s Beschreibung Enc. VI 607. 3. und Ins. VI. 818. 58. passt auf die 2 beider Arten, zu- mal da er kein Vaterland der ihm speciell vorgelegenen Stücke namhaft macht; eben so der Käfer von Rossi F. Eirusc. 237., der aber des Vaterlandes wegen wohl zu Cr. aureolus gehören wird, während Hellwig’s Bemerkung: „Variat statura duplo minore” sicher den Cr. hypochoe- ridis bezeichnet. Küster’s Beschreibung der Geschlechts- merkmale des Z zeigt deutlich, dass der Autor dabei das S' des Cr. aureolus vor Augen hatte, zumal da nach Dr. Rosenhauer’s Sammlung nur diese und nicht die andere Art bei Erlangen vorkommt; der Verf. scheint dabei aber doch beide Arten mit einander vermengt zu 137 ‚haben, denn der Seitenrand des Halsschildes bei Cr. viola- “ ceus und aureolus ist nicht wesentlich verschieden; unter Cr. violaceus beschreibt aber K. den Seitenrand des Cr. se- riceus ziemlich genau so, wie er sichbei dem wirklichen Cr. sericeus findet. — In den Sammlungen sind beide Arten durchgängig unter einander gemengt, und die gleichfar- bigen Stücke beider auch von den Händlern unter man- cherlei Namen in Umlauf gebracht; eine auf den Habi- tus gegründete angebliche Art ist jedoch der Cr. intru- sus Meg., welcher nach einer Anzahl mir vorliegender und von Oesterreichschen Händlern herrührender Exem- plare aus blauen Stücken beider Arten besteht, bei de- nen die Wurzeln der Flügeldecken etwas tiefer als ge- wöhnlich .eingedrückt sind, die ich aber sonst von den Stammarten nicht unterscheiden kann. Aehnlich gebaute grüne Individuen beider Arten sind auch unter dem Na- men Cr. auratus Meg. versendet worden. 45. Cr. hypochoeridis Linn. Goldgrün (bunt ‘ kupferfarbig oder veilchenblau ), seidenglänzend mit schwarzen Fühlern; der Seitenrand des dicht punktirten Halsschildes vor den Hinterecken wenig geschwungen, dann grade; die Deckschilde runzlig punktirt, mit ver- loschenen Längsfurchen. L. 2—22%; Br. 1— 14, Cr. sericeus Fab. Ent. Syst. I. 63. 56. Syst. Eleuth,. II. 49. 46! Schneid. Mag. I, 215. 26. var. d. — Chrysomela hy- pochoeridis Linn. F, suee. 162. 516. Syst. nat. Il. 589. 21. Den vorliegenden, gewöhnlich als eine kleinere Va- rielät des Cr. sericeus geltenden Käfer führe ich nur zweifelhaft als eine eigene Art auf, und muss es spä- tern und genauern Beobachtungen, an denen es bis jetzt gebricht, überlassen, seine Ansprüche auf Artrechte 'zu beseitigen oder ganz sicher festzustellen. Bis dahin möge er unter dem Namen, unter welchem er einmal bekannt ist, einer grössern Aufmerksamkeit, als er bis- her unter den Entomologen unsers Vaterlandes gefunden, empfohlen sein. rs 138. Dass der Käfer nicht zu Cr. sericeus gehören könne, lehrt ein Blick auf den Bau des Halsschildes und ‚auf. den Hinterleib des 9; eher könnte er als Zwergform zu Cr. aureolus gezogen wereen, aber obgleich er diesem im. Allgemeinen sehr ähnlich ist, und auch andere Arten. dieser Gattung (so namentlich Cr. vittatus, flavipes u. a.) mit um die Hälfte kleinern Individuen abändern, so ist doch die Uebereinstimmung noch nicht so gross, dass sie ein Zusammengehören beider mehr als möglich erscheinen liesse. An Grösse gleicht das Thier dem Cr. violaceus, im Habitus und der Färbung am meisten dem Cr. aureolus; nur ist die Sculptur des Halsschildes und der Deckschilde etwas feiner als bei den gewöhnlichen Stücken des letztern, auch weniger gedrängt, daher man gar nicht selten Exemplare mit spiegelglänzendem Hals- schilde und einfach (nicht runzlig) punktirten Deckschil- den findet. Die Fühler sind verhältnissmässig, besonders in der Mitte, breiter und derber als bei jenem, das 3te Glied bedeutend länger als das 2te; der Seitenrand des Halsschilds ist vor den Hinterecken nur wenig geschweift, und läuft dann in schräger Richtung ohne merkliche Bie- gung bis zu den Vorderecken hin; auch das Schildchen ist merklich kürzer, und seine Länge wird von der grössten Breite an der Basis deutlich übertroffen. Die Schulterbeulen treten kaum über die Seiten des Hals- schilds hervor, und der Käfer erhält dadurch ein mehr walzliches, dem des Cr. violaceus ähnliches Ansehen, welches auffallend gegen das eckige Aeussere des Cr. aureolus absticht. Der Hinterrand der Vorderbrust ist seicht aber deutlich ausgerandet. Der Hinterleib bei beiden Geschlechtern gebaut wie bei Cr. aureolus; das Pygidium des Q auf der untern Hälfte scharf gekielt, die Kiellinie wird zwar manchmal schwächer, fehlt. aber nie- mals ganz, während bei dem 2 des vorigen nur zuwei- - len eine schwache Spur dieser Kiellinie ‚gefunden wird. Endlich aber findet sich, so weit mir bekannt, der Käfer keinesweges überall, wo Cr. aureolus vorkommt, undsbei 139 Ems, 'wo beide häufig sind, habe ich namentlich ım Sommer 1843 jede Art für sich wiederholt in Paarung angetroffen, niemals aber das eine Geschlecht der einen mit dem andern der andern Art. Unter diesen Umstän- den scheint mir das Zusammenfallen beider wenigstens noch sehr zweifelhaft, und ein Zusammenziehen dersel- ben durch die bisherigen Erfahrungen nicht genügend gerechtfertigt. Die Färbung ändert im Allgemeinen ab wie bei den vorhergehenden Arten, nur sind mir noch niemals pur- purfarbige Stücke zu Gesichte gekommen. Die gewöhn- lichen zeigen die hell goldgrün ins Goldgelbe fallende Farbe des Cr. sericeus; ausserdem aber findet man sie #%. dunkel goldgrün, wie der Cr. aureolus gewöhn- lich erscheint; ferner y. bunt kupferfarbig in mannigfachen Schattirungen, wo die goldgrüne Grundfarbe stellenweise durch Blau- grün oder Blau ins Kupfer- oder Feuerrothe überspielt, endlich | ö. hell veilchenblau, wie die var. &. desCr. sericeus. Letztere Färbung ist ausserordentlich selten, und Stücke, welche den tief blauen Stücken des Er. aureolus ent- 'sprächen, habe ich nirgends gesehen. Der Käfer scheint sporadisch in allen Gegenden Europa’s vorzukommen, aber auch wieder durch weite Strecken hin ganz zu fehlen. In Deutschland findet er sich nach den mir vorliegenden Exemplaren in der Mark Brandenburg (bei Berlin, Mewers! nei Germar; Grimm!,), Schiesien (Grimm! Loew!), Oesterreich (Dahl bei ». ' Heyden; Riehl!), Steiermark (Stenz! bei oe. H.), Tyrol (Küenburg!), Baiern (Sturm! bei Hornung), im Oester- reichschen Litorale (Fischer! bei v. H.; insbesondere bei Fiume, Rosenhauer! und Triest, Germar!); am Schwarzwalde Lindheimer! bei v. H.), im mittlern Rhein- lande (bei Frankfurt, v. Heyden! bei Ems! ünd Siegen!); in Thüringen (bei Erfurt, Strübing!) und Sachsen (bei Leipzig, Kunze!\. Ausserhalb Deutschland kommt er 140 noch vor in Schweden (Gylienhal, wenn die von die- sem Autor unter Cr. sericeus erwähnten 2—3mal klei- nern Individuen hierher gehören, was wohl unzweifel- haft ist) Russland (bei Kiew, Grimm!; und selbst noch im Kaukasus, Chaudoir!), Ungarn (Friwaldszky!), Italien Grimm!, Stenz! bei v. Heyden; namentlich am Comer See, Boie! bei ve. H., und bei Nizza, Kunze’), in der Schweiz (Hornung!) und Frankreich (bei Paris, Aube?). Die blaue Varietät fand Germar bei Triest, und v. Heyden erhielt sie als Cr. violaceus aus Sibirien von Menetries. Linne’s Chrysomela hypochoeridis ist selbst von Schwedischen Entomologen sehr verschieden gedeutet worden, namentlich wollen Gylienhal und Schönherr sie auf Chrysomela raphani beziehen, wozu die Clythra abbreviata der Diagnose schlecht passen möchten. Letz- tere deuten vielmehr, wenngleich Linne das Thier in einer ganz andern Abtheilung seiner Gattung Chrysomela aufführt, auf einen Cryptocephalus; deshalb wurde (vergl. Schneider a. a. ©.) seine Beschreibung schon früh von deutschen Autoren zu Cr. sericeus gezogen, und selbst Fabricius (Ent. Syst. I. 63. 56.) trägt kein Bedenken, die Chrysomela hypochoeridis L. mit Cr. sericeus zu vereinigen. Der Cr. sericeus seiner Sammlung gehört jedoch zu der vorliegenden Art, und zwar zu der var. y., und hieraus allein lässt sich die von ihm hinzuge- fügte Bemerkung („Chrysomela hypochoeridis Linn. vix differt, quamvis duplo fere major”) erklären, indem er hier ohne Zweifel unter Chr. hypochoeridis den eigent- lichen Cr. sericeus L. versteht. Fabricius hat dabei sicher beide Käfer verwechselt, denn was Linne von seinem Cr. sericeus sagt, kann nur auf einen Käfer pas- sen, der eben so oft blau als grün vorkommt, und das ist nur bei dem oben beschriebenen Cr. sericeus, nicht bei dem vorliegenden der Fall. Der vorliegende, sonst auch unter den Benennungen Cr. chlorodius Knoch, sma- ragdinus St. und virens Andersch bekannte Käfer ist da- her auch im Mus. Berl., wo er jedoch nur als kleinere 141 Form des Cr. sericeus gilt, als die echte Chr. hypochoe- ridis Linn. angenommen worden, und bei diesem Namen wird es jedenfalls so lange verbleiben können, bis der Vergleich der Linne’schen Sammlung ein Besseres ge- lehrt hat, oder das Thier mit Sicherheit als eine blosse Varietät des Cr. aureolus nachgewiesen ist. 46. Cr. globicollis m. Oben goldgrün mit schwar- zen Füblern; der Seitenrand des fein punktirten, glän- zenden, breit und kugelig gewölbten Halsschildes vor den Hinterecken kurz aber tief ausgeschweift, in der Mitte schwach gebogen; die Deckschilde gleichfalls fein punk- tirt und glänzend. L. 3—%'; Br. 13—23. g Unterseite blau. 9 Unterseite goldgrün. Von dieser schönen Art habe ich zwar nur drei Exemplare vor mir, doch reichen dieselben nach mei- nem Erachten vollkommen hin, die Selbstständigkeit der Art zu begründen, und ich habe auch deshalb. kein Be- denken getragen, dieselbe mit einem eigenen Namen zu bezeichnen. Sie gleicht an Grösse den grössern Stük- ken des Cr. aureolus, unterscheidet sich aber von die- sem und dem Cr. sericeus auf den ersten Blick durch das kugelige, stark hervortretende, bei dem J an Breite den Deckschilden gleichkommende, bei den @ wenig schmalere Halsschild, dessen ganz anders gebauten Sei- tenrand, das Z' auch durch die einfarbig blaue, nicht mit der Oberseite übereinstimmende Färbung der Unterseite; ausserdem bietet auch der Bau der Fühler noch einige Unterscheidungsmerkmale dar. Der Kopf ist fein längs- runzlig punktirt, auf der Mitte der Länge nach seicht niedergedrückt, bläulich oder blaugrün, mit schwachem Glanze; die Fühler kurz, gedrungen, denen des Cr. se- riceus ähnlich, bis zur Mitte glänzend schwarzblau, die obere Hälfte schwarz; das zweite Glied auf der Innen- seite nur wenig kugelig erweitert, das dritte doppelt län- ger und verkehrt kegelförmig, die obern Glieder breit zusammengedrückt, der Fortsaiz des Endgliedes breit, sehr kurz, und kaum den sechsten Theil des Gliedes ae Et a PERTITENN 142 bildend. Das Halsschild sehr stark gewölbt, im Ansehen fast dem eines Eumolpus ähnlich, mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn übergekrümmt, vor dem Schildchen jederseits etwas niedergedrückt; der Seitenrand vor den Hinterwinkeln breit abgesetzt, daselbst in einem kurzen aber tiefen Bogen ausgeschweift, und dann mit einer breiten aber stumpfen Krümmung den Vorderecken zu geschwungen. Die Oberseite fein und zerstreut punktirt, spiegelblank; Vorder- und Seitenrand schmal stahlblau angelaufen, der mittlere Theil lebhaft grün, bei einem der vorliegenden Z' etwas ins Bläuliche fallend. Das Schildchen breit, mit hinterwärts stark convergirenden Sei- ten und grade abgestutzter Spitze. Die Deckschilde an der Wurzel mässig eingedrückt, auch die breiten Schulter- beulen sehr a abgerundet, der Seitenlappen lang herabgezogen, die Oherscie flach gewölbt, die Naht klaf- fend. Die Punktirung deutlich aber nicht dicht, stellen- weise zwar durch Denn verbunden, aber höchst selten zu solchen ausgerissen; die Zwischenräume. mit feinen Pünktchen bestreut, stark glänzend, goldgrün, bei zwei Exemplaren lebhaft ins Goldgelbe fallend. Pygi- dium, Unterseite und Beine fein punktirt und behaart, bei zwei g\ blau, bei dem einzigen vorliegenden 2 goldgrün. Das letzte Bauchsegment des J mit einem flachen, fast, kreisrunden, glänzenden Eindrucke, bei dem 2 mit einer halbelliptischen am Rande stark gelblich SRAPHERpELIAR Grube. Diese Art scheint dem südwestlichsten Theile von Europa und der gegenüberliegenden Küste von Afrika anzugehören. Von den beiden mir durch Hrn. Aube zur Ansicht mitgetheilten 9 stammt das eine von Cadıx, das andere von Algier; das 2 wurde von Hrn. Prof. Kunze bei Nizza gefangen. | Ste Rotte. Fühler von mässiger Stärke; Farbe me- tallisch blau mit dicht punktirter jan greishaariger Ober- seite; die Deckschilde der 2 mit gelbrother Spitze. Mae 143 ‚ziemlich grosse gedrungene Arten aus dem analiglien “Theile von Mitteleuropa. #7. Cr. lobatus Fab. Blaugrün mit gelbrother Fübhlerwurzel; das Halsschild zerstreut, die Deckschilde dicht runzlig punktirt. d\‘ Mundtheile braun, Beine schwarzblau mit gelbröth- lmcher Innenseite der Vorderschienen; Deckschilde einfarbig 2 Mundtheile, Beine und Spitze der Flügeldecken gelbroth., L. 22— 34; Br. 12 —12'%. CE Cr. lobatus Fab. Ent. Syst. Hl. 63. 50. Syst. Eleuth. IT. 47. 39. Panzer 13. tab. 9. (die Fühler falsch gezeichnet.) — Cr. notatus Schneid. Mag. I. 213. 25. 2 Cr. haemorrhoidalis Fab, Ent. Syst. 1. 67. 73. Syst. Eleuth. II. 54. 71! Oliv. Ene. VI. 608. 5. Insect. VI. 820. 60. Panzer 68. tab. 14. (die Fühler falsch und zu dem d' gehörig). — Cr. Schaefferi Schneid. Mag. 1. 212, 24. Die vorliegende, durch den eigenthümlichen Bau des &) ausgezeichnete, und vermuthlich deshalb von Herrn Chevrolat zum Typus einer neuen Gattung erhobene Art ‚gleicht an Grösse den kleinern Stücken des Cr. sericeus, ist aber merklich schmaler, besonders nach vorn hin stärker verschmälert, und dadurch auch habituell von den vorhergehenden Arten abweichend. Die Stirn ist bei den stärker, bei den 2 flach abgerundet, zwischen der Ausrandung der Augen iu die Quere eingedrückt, und dieser Eindruck unterwärts von zwei bei den J stark heraustretenden, einander berührenden Höckern ‚begränzt, von denen bei den 2 nur eine schwache, an der Innenseite der Fühlerwurzel liegende Spur zu sehen ist. Unterkopf und die Mundtheile lang greishaarig, bei dem &\ pechbraun, dem 2 hell gelbroth. Die Seitenfel- der des Kopfschildes weissgelb, und von hieraus zieht sich nicht selten, besonders bei dem Z ein schmaler gleichfarbiger Saum längs dem innern Augenrande hin- auf. Die Fühler bei beiden Geschlechtern sehr verschie- 144. den. Das Wurzelglied bei is g‘ nach vorn und | innen. stark wulstig angeschwollen, da“ zweite aus kurz einge- schnürter Basis plötzlich breit nach innen erweitert, oben napfförmig ausgehöhlt, und auf der Aussenseite dieser Vertiefung das dreimal längere 3te Glied tragend, welches gleichfalls aus schmaler Basis aufsteigend sich oberwärts immer mehr erweitert; die folgenden von fast gleicher Länge, aber oberwärts immer breiter, welche Breite an der schräg von oben und aussen nach unten und innen abgeschnittenen Spitze des 6ten Gliedes ihre grösste Aus- dehnung erreicht: die obern vom 7ten an allmählig wie- der schmaler, alle deutlich zusammengedrückt, und das Endglied mit einem fast die Hälfte desselben einnehmenden spitz kegelförnfigen Fortsatze. Die Fühler des @ merk- lich kürzer; dünner, und bis auf das ein wenig nach in- nen verdickte 2te Glied nicht von dem Bau der übrigen Arten abweichend. Die Farbe bei beiden Geschlechtern fast gleich, bei den SZ die 2—3, den @ die A—5 untern. Glieder hell gelbroth, die folgenden bis zum 6ten oder 7ien bräunlich, die obern schwarz, alle fein greis be- haart und gewimpert. Das Halsschild verhältnissmässig kurz, wenig gewölbt, der Seitenrand kaum abgesetzt und wenig geschwungen, der Hinterrand beiderseits ausge- schweilt, der Mitielzipfel kurz, breit, und etwas ausge- randet. Die Oberfläche mit aufgerichteten, aber oft ab- geriebenen greisen Härchen besetzt, bei der mässig star- ken, zerstreuten Punktirung ziemlich glänzend, die Farbe ein mehr oder minder ins Grünliche fallendes, metalli- sches Blau. Das Schildchen schmal dreieckig, mit eini- gen Punkten besetzt, hinten stumpf abgerundet. Die Deck- schilde ziemlich walzlich, an der Wurzel nur mässig ein- gedrückt, die längliche Schulterbeule durch einen etwas längern Eindruck ro der Seitenlappen wenig Kan erkbar, die Spitze breit zugerundet, fast abgestutzt. Die Oberfläche gleichfalls fein abstehend greishaarig; stark und dicht, nur vor der Spitze schwächer und spar- samer punktirt, bei den J stellenweise erunzelt;” die a 145 Farbe bei diesem bläulichgrün, oft stark ins Stahlblaue fallend, bei den 2 mehr grünlich, und die herabgebogene Spitze hell gelbroth. Das Pygidium tief blau mit metal- lischem Glanze. Die Unterseite bei dem & dunkler, bei dem ® heller metallischblau, bei letzterm zuweilen beim Zusammenstoss der beiden letzten Bauchringe mit einem gelbrothen Fleckchen. Die Beine bei beiden Geschlech- tern wieder sehr verschieden; bei den Männchen die Farbe schwarzblau, nur die Hüften, die Innenseite der Vorder- und die Spitze der Mittelschienen gelbroth, der Hinterschienen pechbraun; die Vorderschenkel stark ver- diekt und gekrümmt, die Vorderschienen lang, geschweift und gebogen, dicht behaart; die Mittelschienen kürzer und regelmässig gebaut, die hintern wieder länger, dün- ner, geschweift, das untere Ende stark abgeschrägt, und dann auf der Innenseite in eine viereckige, fast rhom- bische, schräg nach unten und vorn gerichtete Schaufel erweitert, welche, nicht ganz in einer Ebene liegend, auf beiden Seiten spiegelglatt, schwarz oder pechbraun und längs ihres ganzen Aussenrandes mit weissgelben oder fuchsrothen glänzenden Härchen gewimpert ist. Die Beine des Q zeigen nichts Auffallendes, sie sind kurz, nebst den Vorderhüften gelbroth, die beiden untersten Fuss- glieder braun, und die Hinterschenkel zuweilen an der Wurzel bläulich angeflogen. Das letzte Hinterleibsegment des ist tief quer ein- gedrückt und spiegelglatt, ausserdem aber zeigt der ganze Hinterleib eine kielförmige Längserhöhung, welche zwi- schen den Vorderbeinen entspringend mit wellenförmig ausgeschweifter Kante bis an den Eindruck auf dem letz- ten Ringe fortzieht, und in dessen Mitte mit einem hin- terwärts vorspringenden, etwas abstehenden und zwei- spitzigen Zahne endigt. Das erste Segment des 2 zeigt von jenem Kiele des Z nur eine schwache Spur, auf dem letzten findet sich die gewöhnliche tiefe, mit fuchs- rothen Härchen eingefasste Grube; ausserdem aber ist, dem Bauchkiele des S entsprechend und ohne Zweifel 1. 10 . 146 zu dessen Aufnahme bestimmt, das Pygidium auf der Mitte längsrinnig, unten geschlitzt, und zu beiden Seiten dieses Schlitzes etwas eingedrückt. | Der Käfer ist wie es scheint längs der ganzen süd- lichen Ausdehnung von Mitteleuropa einheimisch. In Frank- reich (Olivier!), Piemont (Aube!), der Schweiz (Sturm! bei v. Heyden), Oesterreich (Germar!, Kunze!), Ungarn (Friwaldszky! Rosenhauer!), der Türkei (Friwaldszky!, Michahelles! bei v. Heyden), und ostwärts bis tief in Asien hinein, von wo aus (Buchara) noch ein von Evers- mann herrührendes Stück im Mus. Berol. vorhanden ist. In Deutschland dringt die Art dann aus jenem Verbrei- tungsbezirke noch eine Strecke weiter nordwärts vor, und findet sich namentlich in Franken (bei Erlangen, Ro- senhauer!) und Thüringen (bei Arnstadt, Strübing!; bei Frankenhausen, Hornung!; bei Meiningen, v. Heyden!) Strübing fand das Thier meist auf Corylus, einmal auch auf Erlen, v. Heyden bei Meiningen in Copula auf Sor- bus aucuparia. 48. Gr. cyanipes Dej. Blaugrün mit gelbrother Fühlerwurzel und braunen Mundtheilen, das Halsschild zerstreut, die Deckschilde dicht runzlig punktirt; die Beine schwarzblau. g? 2. Die Spitze der Vorder- und Mittelschienen bräun- lich, die Deckschilde vor der Spitze mit einem re sen gelbrothen Querlleck. L. 3— 34; Br. 18 — 2. Cr. cyanipes Dej. Cat. Von dieser bis jetzt unbeschriebenen Art habe ich nur zwei weibliche Exemplare vor mir, und es scheint, daQ des Cr. lobatus mit schwärzlich überlaufener Schen- kelwurzel nicht eben selten sind, auch mir ein solches in o. Heyden’s Sammlung aus der Schweiz vorliegt, bei dem ausser den Innenseiten der Schenkel auch die Aussenseite der Schienen einen ähnlichen Anflug zeigt, keinesweges unmöglich, dass das Thier nur eine Form 147 der vorhergehenden Art wäre; aber die bedeutendere ‚Grösse, die viel stärkere Behaarung, und endlich die der- bern Fühler mit stärker verdicktem 2ten Gliede machen mir jenes Zusammengehören noch etwas zweifelhaft, und ich führe den Käfer daher noch als eigene Art auf, bis die Erfahrung darüber weiter entschieden haben wird. Das & ist mir bis jetzt unbekannt geblieben; ich zweifle nicht daran, dass sich dasselbe mit unter den als A des Cr. lobatus F. geltenden Individuen befindet, wenn es mir gleich nicht hat gelingen wollen, es aus denselben herauszufinden. Es giebt zwar unter diesen Stücken al- lerlei Verschiedenheiten, namentlich Exemplare mit dik- kern und dünnern Fühlern, besonders dünnern, fast bor- stenförmigen obern Gliedern, mit mehr oder minder aus- gedehnter gelber Färbung an Fühlern und Vorderschie- nen, mit mehr oder weniger deutlichen Zähnchen an der Spitze des Bauchkiels: indess finden sich diese Verschie- denheiten nirgends vereinigt, und überdem sehe ich zwi- schen den Extremen dieser Abweichungen so viele Ueber- gänge, dass sich nirgends eine bestimmte Gränzlinie fest- halten lässt, und ich daher nicht im Stande bin, aus den mir zahlreich vorliegenden und wenigstens zum Theil (eines mit Cr. haemorrhoidalis in Copula gefangen) dem echten Cr. lobatus angehörigen Stücken diejenigen her- auszusondern, in denen sich das J* des Cr. cvanipes er- kennen liesse.. Und bei einem in Aube’s Sammlung neben leizterm steckenden und aus gleicher Gegend („Alpes de Piemont”) herstammenden g‘, welches ich nicht von Cr. lobatus unterscheiden kann, ist leider nicht bemerkt, ob es mit Cr. cyanipes 2 in Paarung, oder auch nur auf demselben Punkte gefangen worden ist. Die beiden mir vorliegenden @ sind bedeutend grös- ser als die grössten @ des vorhergehenden, dabei plum- per, hinten stärker erweitert, merklich länger und dich- ter behaart, tief schwarzblau; die Fühler länger und der- ber, die sechs obern Glieder ganz schwarz, die beiden untern Glieder stärker aufgeschwollen; die Beine ein- 148 farbig schwarzblau und nur die Spitzen der Vorder- und Mittelschienen bräunlich. Der gelbe Fleck an der Spitze der Deckschilde nımmt nicht diese selbst ein, sondern liegt vor ihr, so dass er noch von einem schmalen blauen Saume umzogen wird, und dadurch zu der Zeichnung des Cr. villosulus 2 den Uebergang bildet. Pygidium und Unterseite wie bei dem vorigen; an dem Jube- schen Exemplare ist das erstere jedoch blos längsrinnig, nicht am untern Rande geschlitzt, und da sich auch bei dem Q des vorhergehenden jener Riss in sehr verschie- dener Tiefe und Breite findet, so bin ich sehr geneigt anzunehmen, dass jener Schlitz erst bei der, Copula ent- steht, und zwar als Folge des Drucks, den der scharfe Bauchkiel des 9 auf den spröden Rand des Pygidiums ausübt. Wie es scheint, mit dem vorhergehenden in gleichen Gegenden. Von den beiden mir vorliegenden Stücken stammt das eine Hrn. Aube gehörende aus den Piemon- tesischen Alpen; das andere habe ich im Herbst 1842 mit andern österreichischen Käfern von Biedermann ge- kauft. 49. Cr. villosulus Meg. Stahlblau mit gelbro- ther Fühlerwurzel und Innenseite der Vorderschienen, die Mundtheile braun; Halsschild und: Deckschilde are punktirt. & Deckschilde einfarbig. 2 Flügeldecken vor der Spitze mit einem gelbrothen Büerlselk L. 2— 244; Br. 42 — 12, Cr. villosulus ig im Mus. Berol. Bedeutend kleiner als die vorhergehenden, PRTEDERNE denselben so ähnlich, dass Weibchen mit sehr vergrös- sertem Fleck auf den Deckschilden von den 2 des Cr. cya- nipes kaum anders als durch die länger behaarte, grö- ber punktirte Oberseite des Halsschildes und der Deck- schilde, und das anders gebaute Pygidium unterschieden werden können. Der Kopf im Ganzen wie bei den vo- sg 149 rigen, nur die Höcker unter der Stirn schwächer, die Punktirung feiner, auch der Quereindruck nur unbe- deutend, die Mundtheile heller oder dunkler gelbbraun; der weissgelbe Fleck auf den Seitenfeldern des Kopf- schildes deutlich vorhanden. Die Fühler des Z von ziem- licher Länge, schlank; das Wurzelglied mässig verdickt, das 2te fast kugelig, auf der Innenseite etwas hervortre- tend, das 3te fast walzlich, mehr als dreimal länger, die folgenden immer mehr ins Verkehrtkegelförmige überge- hend, das Endglied dünn, walzlich, mit spitzem etwa des- sen vierten Theil einnehmenden Fortsatze. Die Fühler des Q etwas kürzer und gedrungener, die Farbe bei beiden Geschlechtern ziemlich gleich, die #—5 untern Glieder nämlich hell rothgelb oder gelbbraun, die obern durch Braun allmählig in ein mattes, glanzloses Schwarz übergehend. Auch das Halsschild gebaut wie bei den vorhergehenden Arten, nur die Eindrücke vor dem Schild- chen mehr in die Länge gezogen, und sich längs des Hinterrandes hinziehend, die Punktirung gröber und dich- ter gedrängt, die Farbe tiefer stahlblau, die greise Be- haarung länger und gleich der des Kopfes grade abste- hend. Das Schildchen breit dreieckig, hinten kurz ab- gerundet und ziemlich stark emporgerichtet. Die Deck- schilde nur um das Schildehen höher emporgehoben, hin- terwärts flach walzlich, der Eindruck am Schildchen un- bedeutend, der äussere zunächst der Schulterbeule stär- ker, länglich; die letztere ziemlich stark hervortretend. Die Spitze breit abgerundet, fast abgestutzt; der Seiten- lappen unbedeutend. Die Farbe gleichfalls tief stahlblau, bei dem & einfarbig, bei dem 2 mit einem ziemlich klei- nen rothgelben Querfleck, welcher stets von einem blauen Hintersaume umzogen ist; die Punktirung ist noch dich- ter und gröber als auf, dem Halsschilde, die Behaarung eben so lang abstehend, aber hinterwärts von merklich geringerer Dichtigkeit. Unterseite und Beine einfarbig blau, die Vorderschienen des Z deutlich gekrümmt, ver- längert und nebst dem untern Ende der ımittlern auf der 150 Innenseite gelbroth, die Vorder- und Mitteltarsen bräun- lich, die Vorder- und Mittelbeine des 9 ähnlich gefärbt, nur mit geringerer Ausdehnung und tieferer Färbnng der rothen Theile. Das letzte Bauchsegment des g breit und seicht in die Quere eingedrückt, beim 2 mit der gewöhn- lichen eiförmigen Längsgrube. Das Pygidium bei beiden ' Geschlechtern breit abgerundet, sehr flach ea und ungetheilt. In Oesterreich (Dahl! bei v. Heyden; Germar’s und Reiche’s Sammlung) und Ungarn (Friwaldszky!); wie es scheint, nirgends häufig. | Ite Rotte. Fühler dünn; Körper heller oder dunk- ler gelb, dicht punktirt, zum Theil mit punktstreifigen Deckschilden. Vorderschienen stark ausgeschweift, schlank oder breit zusammengedrückt. Walzenförmige Arten, zum Theil in ganz Europa verbreitet. 50. Cr. 12punctatus Fab. Strohgelb mit ie lerm Halsschilde, grob punktirt; das wenig gewölbte Hals- schild mit 2, die Filgeldecken mit 5 schwarzen Punkten (2,2, 1; beide Paare schräg), L. 2—22; Br. 1E—13, Cr. 12punctatus Fab. Ent. Syst. U. 67. 72. Syst. Eleuth. 11. 54. 70. Oliv. Ins. VI. 79. 19. tab. 4. ig. 59. Herrich-Schaeff. 113. tab. 1. Von der Grösse kleinerer Stücke des Cr. bipuncta- tus, in der Stellung der Punkte dem Cr. imperialis ähn- lich, übrigens durch die gelbe Grundfarbe von allen’ vor- her beschriebenen Arten abweichend. Die Punktirung des Kopfes von mässiger Stärke, aber sehr dicht ge- drängt, der obere Theil des Kopfes manchmal seicht gefurcht, der zurücktretende Theil des Unterkopfes hell- gelb, und diese Färbung zieht sich zuweilen noch eine Strecke weit zwischen dem Kopfschilde und dem innern Augenrande hinauf. Die Fühler schlank und dünn, bei den J von der Länge des Körpers, bei den 2. wenig kürzer, das 2te Glied deutlich verkehrt kegelförmig, die folgenden oberwärts wenig erweitert, elwas zusammen- gedrückt; der Fortsatz des Endgliedes bildet etwas mehr 151 als dessen vierten Theil. Die untern Glieder bis zum öten oder: 6ten gelb, die folgenden schwarzbraun. Das Halsschild wenig gewölbt, nach vorn hin etwas verschmä- lert, hinten fast doppelt breiter als lang; der Vorderrand wenig, der etwas gebogene Seitenrand deutlicher abge- setzt, der hintere tief ausgeschweilt, der Mittelzipfel kurz, deutlich ausgerandet. Die Oberfläche dicht siebarug mit ziemlich groben Punkten besetzt, welche stellenweise, besonders längs dem Hinterrande zu Runzeln verlliessen, jederseits etwas hinter der Mitte mit einem rundlichen schwarzen Punkte. Das Schildchen hinterwärts wenig verschmälert, viereckig mit abgerundeten Hinterecken, gelb, mit schmaler schwarzer Berandung. Die Deckschilde fast walzenförmig, hinterwärts kaum verengt, um das Schildchen wenig erhoben, die Eindrücke an der Wurzel schwach, daher auch die Schulterbeule wenig hervortre- tend, der Seitenlappen mässig, die Spitze breit zugerun- det. Die Punktirung grob und dicht, hinterwärts längs der Naht zu unordentlichen Doppelreihen zusammenge- stellt, ausserdem zeigt die hintere Hälfte der Flügeldecken einige Spuren verloschener Längsfurchen, deren Zwi- schenräume als stumpfe Längslinien bervortreten. Die Farbe etwas heller als die des Halsschilds, ein schmut- ziges ins Lehmgelbe fallendes Strohgelb, mit fein schwarz gesäumter Wurzel, und 5 runden schwarzen Punkten auf jeder Flügeldecke, von denen die vier ersten zwei schräg gestellte Paare, und dadurch eine schräg nach hinten und innen in die. Länge gezogene Raute bilden, deren vorderer Endpunkt sich auf der Schulterbeule befindet; der öte einzelne Punkt steht dann auf der Wölbung, und mit denen des letzten Paares in einem fast gleichseiti- gen Dreieck. Zuweilen fehlen einzelne oder zugleich mehrere Punkte (mit fehlendem Hinterfleck: Cr. 8macu- latus Rossi F. etr. 245. und Olivier’s oben angezogene Abbildung; und wenn zugleich der innere Vorderfleck fehlt: Cr. 8notatus Schneid. Mag. I. 210. 20.), als Ueber- gang zu einer Abart 152 £. mit einfarbigen, ungefleckten Deckschilden, die sich einzeln unter der Hauptform findet. Solche Stücke, denen zuweilen auch die Punkte auf dem Halsschilde fehlen, sind in Villa Col. Europ. dupl. 36. n. k% unter dem Namen Cr. testaceus aufgeführt; den Grund eines solchen neuen Namens begreift man um so weniger, als der Verf. selbst seinen Käfer nur für Varielät des Cr. a ee tus ansieht. | Die Unterseite fein punktirt und behaart; und ziehe den Beinen einfarbig lehmgelb; der Hinterrand der Vor- derbrust scharf er Die Schenkel kurz, von mäs- siger Stärke; auch die Schienen nur kurz, an der Wur- zel dünn und etwas gebogen, dann an der Aussenseite fast grade und an der innern geschweift, daher über der Spitze am breitsten und nach letzterer zu wieder ver- schmälert. Auch die Füsse kurz, die einzelnen Glieder an der Spitze etwas abgeschrägt und das 3te ungleich- lappig; der Stiel des Krallengliedes reicht nur wenig über die Lappen des vorhergehenden hinaus. Der letzte Bauchring des Z mit einem flachen, we- nig bemerklichen Eindrucke, das 2 mit der gewöhnlichen eirunden Längsgrube, deren scharfe Seitenränder sehr niedergedrückt und mit langen Wimpern besetzt sind. Das Vaterland dieser Art ist das südöstliche Europa, und ihre Nordwestgränze scheint durch eine Linie ge- bildet zu werden, welche Deutschland etwa in der Rich- tung von der Odermündung nach der Schweiz zu durch- schneidet. Am Nördlichsten findet sie sich in der Mark Brandenburg (bei Buckow, Erichson! im Mus. Berol.), dann bei Halle (Zschorn, Germar!), in der Gegend von Erlangen (Rosenhauer!), bei Besenakind (Herrich-Schaef- fer), in Tyrol (Apatz), in Oesterreich (Dahl! bei e. Hey- den; namentlich bei Wien, Riehl!, und bei Triest, Zel- ler!); in Ober-Italien (Villa; Comolli; Cristoforis!‘ bei v. Heyden) und Toscana (Rossi). Das Hauptvaterland des Käfers scheint jedoch Ungarn zu sein, von wo er durch Friwaldssky! und Stenz! vielfach verbreitet ist. ee: age 153 Nach Dr. Rosenhauer’s Mittheilung findet er sich bei Erlangen im Juli und August ausschliesslich auf Eichen, besonders inHecken auf den jungen, zarten Trieben, und an deren Spitzen oft in mehrern Exemplaren. Die sind im Leben dunkler als die 9, und das 2 legt im August und September gegen 30—40 Eier; die Larven in ihrem Gehäuse leben von abgefallenen Blättern. Auch Zeller fand ihn bei Triest aufEichen; Zschorn bei Halle (Germ. Mag. I. n. 136.) auf Haseln; nach Rossi lebt er auch auf Pappeln, und nach Comolli auf Gornus Sanguinea. 51. Cr. stramineus m. Grob punktirt, strohgelb; die Stirn und das Mittelfeld des stark gewölbten Hals- schildes braunroth. L. 22‘; Br. 13% Den ungefleckten Stücken des vorhergehenden eini- germaassen ähnlich, von ihm aber bei genauerer Betrach- tung auch ausser der Färbung durch einen ganz andern Bau des Halsschildes abweichend. Das 2 (denn nur ein solches habe ich vor mir) gleicht an Grösse etwa den kleinern Stücken des Cr. 42punctatus, und zeigt auch äusserlich mit dem allerdings viel schmalern Cr. pini eine entfernte Aehnlichkeit. Der Kopf flach gewölbt, beson- ders zwischen der Ausrandung der Augen etwas hervor- tretend, unter dem Kopfschilde tief quer eingedrückt, dabei dicht und tief punktirt, fast glanzlos. Die Farbe strobgelb, die Stirn rothbraun, die Seitenfelder des Kopf- schildes und der ihnen zunächst liegende Theil der in- nern Augenränder hellknochengelb. Die Fühler dünn und schlank, wie bei der vorigen Art, bei dem 2 nur etwas über die Mitte der Deckschilde hinausreichend, vom 2ten Gliede an bräunlich, die Endglieder schwarz. Das Hals- schild viel stärker vorn übergewölbt und zugleich noch mehr verengt als bei Cr. 12 punctatus, der Seitenrand merklich gekrümmt, der Hinterrand jederseits tief aus- geschweift, und an der tiefsten Stelle der Ausbiegung etwas eingedrückt, als wenn der hier anstossende Ein- druck an der Schulterbeule sich theilweise auf das Hals- schild fortgesetzt hätte; der Mittelzipfel kurz, schmal, und 154 zur Aufnahme des Schildchens tief ausgerandet. Die Oberfläche grob und dicht siebartig punktirt, die Punkte fast überall, besonders vor dem Hinterrande, zu Runzeln verfliessend. Die Farbe tief rothbraun, nur der Seiten- rand breit hellgelb. Das Schildchen dreieckig, hinten stumpf abgerundet, hellgelb mit schwarzem Saum, spiegel- glatt. Die Deckschilde kurz und gedrungen walzlich, etwa doppelt so lang als das Halsschild, nur um das Schildchen her etwas erhoben; die gewöhnlichen Ein- drücke an der Wurzel breit aber seicht, auch die Schul- terbeule breit und flach, der Seitenlappen kurz, die Spitze breit zugerundet, an der Naht klaffend. Die Punktirung grob, aber weniger dicht wie auf dem Halsschilde, stel- lenweise, besonders auf der hintern der Naht zugewand- ten Hälfte der Flügeldecken, zu unregelmässigen Doppel- reihen geordnet, deren etwas hervortretende und da- durch verloschene Längsfurchen bildende Zwischenräume noch mit feinern Pünktchen besetzt sind, und vor der Spitze zu Runzeln zusammenfliessen. Die Farbe stroh- gelb, die Naht und das Innere der Punkte bräunlich, die Wurzel mit schmal schwarzem Saume. Unterseite und Beine ebenfalls strohgelb, nur die Schulterstücke hel- ler, fast weissgelb; die Schenkel kurz und dick, die Schienen gebaut wie bei Cr. 42punctatus, die Vorder- schienen etwas unter der Mitte am breitesten und dann nach unten hin wieder etwas verschmälert, alle am un- tern Rande lang bräunlich gewimpert. Auch die Fuss- glieder wie bei der vorigen Art, nur das 2te im Ver- hältniss zum {sten weniger schmal, und das Krallenglied länger gestiel. Die Schenkel an der Spitze mit einem nach oben hin schlecht begränzten, aber doch deutlich erkennbaren weisslichen Flecke. Das 8 ist mir bis jetzt unbekannt, bei dem 2 ist die Grube auf dem letzten Bauchring im Innern spiegelglatt, und rings um der Rand mit lang abstehenden gelblichen Härchen gewimpert. Ein einzelnes 2 aus dem südlichen Russland von Kindermann. 4 FE 155 52. Cr. sulfureus Oliv. Strobgelb, das Halsschild grob punktirt, die Flügeldecken grob punktstreifig mit querrunzligen Zwischenräumen. L. 24; Br. 11%, Cr. sulfureus Oliv. Ins. VI. 806. 37. tab. 5. fig. 72. Von der Länge eines mässigen Cr. 12 punctatus, aber etwas breiter, flacher, und bis auf die schwarzen Augen, den bräunlichen untern Kopfrand, und das etwas dunk- 'lere Innere der Punkte auf den Flügeldecken einfarbig strohgelb. Der Kopf am Nacken etwas gewölbt, weiter unten flach gedrückt, grob aber nicht dicht punktirt, ziemlich glänzend; die Ausrandung der Augen breit aber nicht tief. Die Fühler ziemlich kurz, das 2te Glied fast kugelig, das 3te und Ate doppelt grösser und nebst dem noch etwas grössern öten stielrund; die folgenden et- was erweitert und zusammengedrückt, mit kurz dreieckig zugespitztem Fortsatze des Endgliedes. Die obern Glie- der zugleich lang greis gewimpert. Das Halsschild kurz, vorn wenig übergewölbt, hinten wenig nach den Seiten abwärts gebogen, daher dort anscheinend verbreitert; der Seitenrand etwas aufgeschlagen, der Hinterrand jeder- seits ausgeschweift, mit spitz hervortretenden, schräg nach hinten und aussen gerichteten Hinterecken und brei- tem, stark ausgerandetem Mittelzipfel; die Oberfläche grob, aber nicht dicht punktirt, glänzend, der Hinterrand schmal schwarz gesäumt. Das Schildchen schmal drei- eckig, hinten abgestutzt, bräunlich gesäumt, mit einzelnen feinen Punkten bestreut; glänzend. Die Deckschilde ziem- lich walzlich, um das Schildchen wenig erhöht, und hin- ter demselben längs der Naht bis zu der sehr kurzen, wenig geneigten Wölbung abgeflacht; der Eindruck jeder- seits des Schildchens sehr seicht, auch der äussere auf der Innenseite der Schulterbeule nur schmal; auch die Schulterbeule schmal eiförmig und wenig bemerkbar. Der Seitenlappen breit, die Spitze abgestutzt, mit wenig klaffender Naht. Die Punktstreifen sehr regelmässig, tief und hinten nur wenig schwächer, die Zwischenräume breit, flach, schr fein gerunzelt und von mässigem Glanze. 156 Die Wurzel schmal schwärzlich gesäumt. Die Unterseite zerstreut punktirt und runzlig, ziemlich glänzend, und mit den Beinen fein weisshaarig; die Schenkel derb, die Schienen am Knie stark gebogen, unten keulenför- mig verdickt, die vordern, ähnlich wie bei den vorigen, auf der Innenseite geschweift; die Fussglieder breit, das Wurzelglied um die Hälfte länger als das 2te. Das letzte Segment des @ mit einer breiten halb elliptischen, im Innern runzlig punktirten und am Rande lang weiss ge- wimperten Grube; das 3 kenne ich nicht. Das einzige mir zu Gesicht gekommene Stück ver- danke ich der gefälligen Mittheilung des Herrn Professor Erichson. Es stammt aus Portugal, welches Land auch Olivier als Vaterland nennt. 53. Cr. laevigatus m. DBraungelb, das Halsschild dicht punktirt, die Nisckschilde kerbstreifig mit re Zwischenräumen. L. 11%; Br. 3. Von der Grösse eines mässigen Cr. minutus, aber flacher, und durch das hinten stark verflachte und ver- breiterte Halsschild, noch mehr durch die einfach ge- streiften Deckschilde von allen mir bekannten Arten der Gattung abweichend. Der Kopf flach, sammt dem Kopf- schilde runzlig punktirt, fast ohne Glanz, bräunlich, nur die Augen schwarz. Die Fühler von halber Körperlänge, das 2te Glied kugelig, die folgenden- bis zum 6ten we- nig länger, stielrund, die obern etwas erweitert und zu- sammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz und stumpf. Die Farbe der untern Glieder gelb, der obern bräunlich, mit einzelnen weissen Wimpern besetzt. Das Halsschild der Länge nach auf der Mitte kaum gewölbt, vorn durch die stark herabgezogenen Vorderecken ver- engt, hinten fast noch einmal so breit und durch die schräg ausgebreiteten Seiten dem des vorhergehenden ähnlich; der Seitenrand stark geschwungen, etwas auf- gebogen, mit spitzen Schräg nach hinten gerichteten Hinterecken; der Hinterrand jederseits breit, aber seicht ausgerandet, der Mittelzipfel kurz, schmal, fast grade ab- 157 geschnitten. Die Farbe gelbbraun; Vorderrand, Mitte und Seiten etwas heller; der Hinterrand fein schwärz- lich gesäumt. Die Punkte ziemlich dicht gedrängt, et- 'was in die Länge gezogen. Das Schildchen dreieckig, gleichseitig, hinten schwach erhöht, gelb, mit dunklerm Rande, die Deckschilde längs der Wurzel etwas aufge- wulstet, auf dem Rücken flach gewölbt, mit runder, stark hervortretender Schulterbeule und einem breiten, seich- ten Eindrucke auf deren innerer Seite; der Seitenlappen kurz, die Spitze schräg abgerundet, mit breit klaffender Naht. Die Oberfläche längsstreifig, die Streifen nicht aus vereinzelten Punkten bestehend, sondern zusammen- hängend, im Innern mit eingestochenen Punkten besetzt, die aber nur in den Seitenstreifen deutlich hervortreten, während sie nach der Naht zu nicht anders als an den ge- kerbten Rändern der Zwischenräume erkennbar sind. Die Zwischenräume flach gewölbt, glatt und glänzend, die Farbe bräunlich gelb, das Innere der Streifen etwas dunkler. Die Unterseite tief runzlig punktirt, gleichfalls bräunlich gelb, mit etwas hellerer Spitze des Hinterlei- bes, die Beine kurz und derb, die Vorderschienen etwas geschweilt, das Iste Fussglied etwas länger als das 2te. Das letzte Segment des J' breit und Sach niedergedrückt; das © habe ich nicht gesehen. Ein einzelnes dieser Art erhielt ich vor mehrern Jahren ‘aus einer Kindermann’schen Sendung südrussi- scher Käfer, welche der verewigte Dr. Schmidt bei den Vereinsmitgliedern zur Ansicht und Auswahl circuliren liess. In andern Sammlungen ist er mir noch nicht vor- gekommen. 52. Cr. pini L. Knochengelb, Kopf und Mittelfeld des Halsschildes dunkler, die Fühlerspitze schwärzlich; das Halsschild fein, die Deckschilde stärker punktirt; die Vorderschienen breit zusammengedrückt. L. 12 bis 24; Br. 14 M. | | Ci. pini Fab. Ent. Syst. II. 69. 84. Syst. Eleuth. II. 56. 83. Schneid. Mag. I. 211.21. Oliv. Ene, VI. 619, 58. Ins. VI. 806. 36. 158 tab. 5. fig. 71. Gyl. Ins. suec. III. 603. 6. Panz, 39. tab. T7. Steph. Wlustr. V. Supp. 425. 29, — Chrysomela pini Linn. FE. - Suec. 170. 556. Syst. nat. II. 598. 89. Durch den langen, schmal nöleliehhett Daihes an ie Habitus des Cr. elongatus und einiger später folgender Arten erinnernd, übrigens durch den eigenthümlichen Bau der Schienen, besonders des d‘\, sehr ausgezeichnet. Die Grösse ist sehr veränderlich, die kleinern Stücke übertreffen den Cr. elongatus nur wenig, und werden von den grössten um die Hälfte übentnakleng in der Farben- vertheilung gleicht er am meisten dem Cr. stramineus, von dem er indess schon auf den ersten Blick durch das ganz anders gebaute und punktirte Halsschild, durch die nicht abgesetzte Wurzel der Deckschilde und das flach niederliegende Schildchen abweicht. Der Kopf gelb- lich braun, fein punktirt, auf der Mitte der Länge nach seicht eingedrückt; der obere Theil des Kopfes heller gelb. Die Fühler wenig länger als die Hälfte des Kör- pers, dünn, oberwärts wenig verdickt und zusammenge- drückt, das 3te Glied deutlich verkehrt kegelförmig und an Länge fast dem kten gleich; der Fortsatz des End- gliedes auf dessen unterer Seite abgesetzt. Die untern Glieder gelb, die mittlern bräunlich, und die Farbe der letzten drei oder vier niemals mehr ins Schwärze über- gehend. Das Halsschild kurz, vorn wenig übergebogen und eben so wenig verschmälert, der Seitenrand von den Hinterecken an gerundet, vorn fast grade, dabei we- nig aufgebogen, der Hinterrand breit, aber nicht tief aus- geschweift, der Mittelzipfel kurz und schmal, kaum merk- lich ausgerandet. Die Oberfläche vor dem Schildchen etwas niedergedrückt, auch hier und da mit andern seich- ten und wenig regelmässigen Eindrücken versehen, fein, aber dicht punktirt, die Punkte, besonders am Vorder- rande, dicht gedrängt, hier und da etwas in die Länge gezogen, die Zwischenräume mässig glänzend. Die Farbe ein ins Bräunliche fallendes Gelb, welches nach allen Rändern hin allmählig in die hell knochengelbe Farbe des 159 übrigen Körpers übergeht, und dadurch längs der Seiten- ränder eine breite, am Vorder- und Hinterrande eine schmälere sich nur über der Stirn und vor dem Schildchen erweiternde lichte Einfassung bildet. Das Schildchen kurz und breit dreieckig, hinterwärts abgerundet, gelb mit schmal bräunlichem Saume, glänzend, flach nieder- liegend. Die Deckschilde schmal walzlich, an der Basis nicht aufgeworfen, und am Schildchen nicht eingedrückt; der Eindruck innerhalb der Schulterbeule schwach, letz- tere selbst stumpf und wenig hervorragend. Der Seiten- lappen klein, der Rücken breit und flach gewölbt, die Spitzen jeder Flügeldecke stumpf abgerundet. Die Ober- fläche ziemlich glänzend, stärker als das Halsschild, aber weniger dicht punktirt, die Punkte hier und da zu un- ordentlichen Streifen zusammengestellt, im Innern etwas dunkler gefärbt, auch die Wurzel zart schwärzlich ge- säumt. Die Farbe der Oberseite schmutzig knochengelb, die Schulterbeule gewöhnlich etwas dunkler; auch findet man wohl, dass bei hellern Stücken von ihr aus eine unregelmässige und verwaschene begränzte, hinterwärts erweiterte dunklere Längsbinde sich bis zur Mitte der Flügeldecken, selbst bis zur Wölbung hin erstreckt, und dadurch . wenigstens dem Mittelfelde einen schwach röth- lichen oder bräunlichen Anflug giebt. Die Unterseite fein und runzlig punktirt, sparsam behaart, gelb, mit hel- lern weissgelben Schulterstücken, manchmal ins Schmutzig- braune, selbst Schwarzbraune übergehend, wobei dann nur die Seiten und die Spitze des Hinterleibes schlecht begränzt gelb bleiben. Die Beine gleichfalls gelb, kurz und gedrungen; die Schenkel dick und derb, mit helle- rer, weissgelber Spitze, die Schienen, besonders bei den d, kurz und breit, die Vorderschienen am Knie sehr schmal, dann plötzlich auf der Innen- und Aussenseite erweitert, scharfkantig zusammengedrückt, und dann um eine Längsaxe gedreht, dass die Aussenfläche sich flach wölbt und die innere zu einer längsrinnigen Höhlung sich zusammenrollt; der untere Rand der Aussenseite 160 etwas aufgebogen: die Mittel- und Hinterschienen keulen- ‘ förmig-dreikantig. An den Vorderschienen des 2 ist je- ner Bau weit schwächer ausgebildet, indess die Höhlung der Innenfläche noch deutlich zu bemerken. Die Fuss- glieder am innern Schienenrande eingefügt, kurz und breit, besonders bei den d'‘; die beiden ersten Glieder unten abgeschrägt, die Lappen des dritten etwas un- gleich, und zwischen sich das vierte fast bis zur Kralle einschliessend. Das letzte Segment des d' flach, kaum an: ın die Quere eingedrückt; bei dem Q mit einer tiefen, fast kreisrunden, noch unter das vorletzte Segment gesehen benen und dadurch dessen Hinterrand etwas aufbiegen- den Grube. Auf Pinus silvestris durch ganz Deutschland, von Pommern bis nach Tyrol, und von Mainz bis Wien; ausser- dem in Schweden (Linne, Gyllenhal), Curland (Büttner! : bei Germar), Ungarn (Friwaldszky!), Südrussland (bei Kiew, Hochhuth!), dem Bannat (Stenz! bei v. Heyden); in Frankreich (bei Lyon, Mulsant! bei Dohrn), und Eng- land (Stephens!). . | 55. Cr. abietis Knoch. Knochengelb, Kopf und Mittelfeld des Halsschildes dunkler, die Fühlerspitze schwärzlich; das Halsschild mässig und die Deckschilde derb zerstreut punktirt; die Vorderschienen breit zu- sammengedrückt. L. 12— 23%; Br. 1132, Cr. abietis noch in Dahls Catalogen. Ob der vorliegende Käfer eine eigene Art, oder blosse Form des vorhergehenden sei, wage ich nicht mit Bestimmtheit zu entscheiden, muss vielmehr die Er- mittelung ibres Verhältnisses Denen überlassen, welche beide an Ort und Stelle lebend zu beobachten im Stande sind. Einzelne Merkmale, an denen sich die Extreme sehr wohl unterscheiden lassen, scheinen Uebergänge darzubieten, namentlich die Sculptur der Deckschilde, ich bin daher über die Artrechte des Thiers zweifelhaft, und führe es hier nur besonders auf, weil es einmal 161 bereits einen eigenen Namen hat, und sowohl im Berliner Museum als von Dejean als eine eigene Art betrachtet wird. An Grösse und Bau gleicht der Käfer ganz dem: vorhergehenden, nur ist die Farbe bei zwölf mir vor- liegenden und sehr übereinstimmenden Stücken merklich dunkler, mehr ins Greisgelbe, und auf Kopf und Hals- schild mehr ins Tiefbraune fallend; die Fühler sind, wenn man Individuen von gleichem Geschlechte und von gleicher Länge zusammenhält, länger, oben weniger er- weiter, das 3te bis öte Glied von ziemlich gleicher Länge, während diese Glieder bei dem vorhergehenden successiv länger werden, sie sind dabei dunkler, die untern Glieder braungelb, die obern vom 7ten Gliede an tief schwarz. Die Punktirung des Halsschildes ist gröber und derber, aber weniger dicht; noch viel gröber die der Flügeldecken, auch melır zerstreut, besonders nach der Spitze zu, daher die Zwischenräume stärker glänzend. Auch die Unterseite ist dunkler, was bei dem Vorigen als Ausnahme, hier als Regel angesehen wer- den kann. Stücke mit stärker oder schwächer aufgebogenem Seitenrande des Halsschildes findet man von beiden Ar- ten; auch stimmt der Bau der Beine und der Geschlechts- unterschied bei beiden überein. Im Allgemeinen seltener als der vorige, und mehr im südlichen Europa zu Hause, ohne doch im nördlichen ganz zu fehlen. In der Lombardei (Filla! bei Kunze), dem südwestlichen Frankreich (Aube’s! und Germar’s! Sammlung); bei Wien (Germar’s! Sammlung); am Harz (Dahl! im Berliner Museum), und bei Stettin (Vereins- sammlung!). Gewöhnlich führt der Käfer den Namen Cr. abietis Dahl, indess hat ihn Dahl selbst als Cr. abietis Knoch versendet, und so mag er wohl zuerst von diesem ver- dienten Entomologen unterschieden sein. Yilla hat ihn als Cr. Porrii sibi verschickt, und erklärt ihn zugleich HI. Mi 162 (Col. Lombard. 74.) für eine Varietät des Cr. pini, welchen letziern er gar nicht als Lombardischen Käfer aufführt. 10te Rotte. Fühler dünn; Körper schwarz oder metallisch, zum Theil mit gelben Kopfzeichnungen, Hals- schildrändern und Beinen; Halsschild glatt oder fein punktirt; Deckschilde verworren punktirt oder unregel- mässig punktstreifig, häufig mit rothen oder gelben Rand- und Spitzenflecken. Walzenförmige, sehr regelmässig und wohlproportionirte Arten, meist aus Süd- und Mittel- Europa. 56. Cr. nitens L. Oben blaugrün, unten schwarz, Fühlerwurzel und Unterkopf gelb; das Halsschild glatt, die Flügeldecken verworren punkistreifig. g\ Zwei Stirnflecken und die Vorderbeine gelb. 9 Alle Beine gelb. L. 12 — 21; Br, S— 12, Cr. flavifrons Fab. Ent. Syst. II. 65. 65. Syst. Eleuth. IT. 51. 59! — Cr. nitens Gyl. Ins. suec. III 608. 9. Steph. Nlustr. IV. 358. 6. Hüster Käf. Europ 1. 8 — Chrysomela ni- tens Linn. F. Suec. 169. 551. Syst. Nat. II. 598. 84, Q' Cr. nitens Schneid. Mag. 1. 216. 28. Herrich-Sch. 116. tab, 6. — Cr. assimilis Hbst. in Fuesl. Arch. IV. 63. 13. Oliv. Ene. VI. 622. 6. ® Cr. nitens Schneid. Mag. 1. 216. 28. var. b. Panz. 68. tab. 8. Oliv. Ins. VI. 822. 64. tab. 6. fig. 94 (schlecht). Sturm Cat. v. 1796. 39. 6. tab. 1. fig. 6. Das J etwa von der Grösse des unten beschriebe- nen Cr. marginellus, und demselben auch habituell sehr ähnlich; das Q etwas länger, dicker, an den kürzern Füh- lern und den ganz gelben Beinen leicht von jenem zu unterscheiden. Der Kopf flach, uneben, zwischen den Fühlern etwas höckrig, fein punktirt und glänzend, der obere innere Augenrand bei dem Z' mit einem nach der Krümmung des Auges mondförmig gebogenen weissgel- ben Flecke gesäumt; das Kopfschild und dessen Seiten- felder hellgelb, am obern Rande bräunlich. Die Fühler des SZ so lang wie der ganze Körper, das 2 um den Sten Theil kürzer, bei jenem schlank und dünn, das 2te 163 Glied knotig, etwas länger wie breit, die nächstfolgen- den stielrund, oberwärts wenig verdickt, auch die letz- ten nur wenig zusammengedrückt, der Fortsatz des End- gliedes kurz und stumpf; die Fühler des 2 mehr derb und gedrungen, oberwärts stärker verbreitert, übrigens nicht verschieden. Die untern Glieder bei dem J bis zum 3ten oder 4ten schmutzig gelb, die folgenden durch Braun ins Schwärzliche übergehend; das Wurzelglied mit einem schwärzlichen Längsfleck auf der Oberseite; bei dem 2 ist die gelbe Färbung heller und dehnt sich gewöhnlich bis zum öten oder 6ten Gliede aus. Das. Halsschild mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn übergewölbt, daher von oben aus gesehen, sehr kurz, nach vorn seitwärts zusammengedrückt und dadurch verschmälert; der Seitenrand aufgeschlagen und in einem ununterbrochenen Bogen gekrümmt; der Hinterrand jeder- seits tief ausgeschweilt, der Mittelzipfel breit und wieder deutlich ausgerandet. Die Oberfläche spiegelglatt, nur unter starker Vergrösserung mit feinen Pünktchen be- streut, hier und da unregelmässig eingedrückt. Das Schildchen viereckig, hinterwärts wenig verschmälert, grade abgestutzt. Die Deckschilde um das Schildchen stark erhöht, zunächst an der Wurzel breit quer nieder- gedrückt, auch der Eindruck innerhalb der Schulterbeule deutlich, längsgrubig, die Schulterbeule selbst stark her- vorgehoben. Der Seitenlappen kurz und stumpf, die Spitze breit abgerundet mit wenig klaffender Naht, der Rücken hinterwärts- mit breiter und flacher Wölbung ab- fallend. Die Punktirung sehr vereinzelt, nur stellenweise mehr gedrängt, hier und da, besonders auf der Wölbung, sich zu unordentlichen Doppelstreifen sammelnd, ziem- lich fein, und hinterwärts immer feiner, die Zwischen- räume glatt und glänzend, besonders bei dem sparsamer punktirten Weibchen. Die Unterseite schwarz, mit schwach bläulichem Schimmer, sparsam behaart; die Beine dünn, mit fast graden, unterwärlts wenig erweiterten Vorder- schienen, die Vorderbeine des 9° schmutzig gelb. die 164 mittlern gewöhnlich schwarzbraun mit gelblichen Hüften und heller bräunlichen Schienenspitzen, die hintern schwarz mit bräunlichen Hüften: die Füsse dünn, mit langem Wurzelgliede, der Stiel desKrallengliedes ganz zwi- schen den Lappen des vorletzten verborgen. Die Beine des 2 einfarbig hellgelb, am untern Schenkelende ge- wöhnlich noch etwas heller. Der letzte Bauchring des d\ mit einem seichten, aber breiten glänzenden Querein- drucke, das Q mit einer tiefen rundlichen Grube, welche_ durch das starke Niederdrücken ihrer Seitenränder deut- lich in die Quere erweitert erscheint. In ganz Deutschland, und nirgends selten; vorzugs- weise auf Haseln, auch auf Birken, von Sturm auf Salıx aurita, und von ». Heyden selbst auf Pinus silvestris gefunden. Ausser Deutschland findet er sich noch in Schweden (Gylienhal), England (Stephens), Frankreich (bei Paris, Aube!), Spanien (Stenz bei p. Heyden); Cro- atien (Rosenhauer!), Ungarn (Friwaldszky!), Südruss- land (bei Kiew, Hochhuth!), und Curland (Büttner! bei Germar'). Schon Linne macht (F. suec. a. a. OÖ.) die Bemer- kung: ,„Pedes tastacei, nunc omnes, nunc tantum an- teriores”, ein Beweis, dass beide Geschlechter ihm sehr wohl bekannt waren, und er in ihnen Varietäten zu er- kennen glaubte. Auch Fabricius fasste, wenn sich gleich in seiner Sammlung nur das 2 befindet, unter seinem Cr. flavifrons beide Geschlechter zusammen, denn in der Ent. Syst. a. a. ©. sagt er ausdrücklich: „‚Pedes flavi, interdum nigri, anticis tantum flavis”.' . Es ist da- her unrichtig, wenn Gyllenhal in dem Cr. flavifrons F. nur das d‘, und in dem Cr. nitens F. das 2 der vorliegenden. ‚Art erkennen will; vielmehr ist nach Fabrieius Sammlung dessen Cr.nitens nicht vonCr.nitidulusG. verschieden. Oliv. Ins. VI. 832. 82. hat unter Cr. flavifrons die vorliegende und folgende Art vermengt, die Angaben über die Fär- bung der Beine, der Flügeldecken, und über die Sculp- tur gehören zu Cr. nitens L., die Beschreibung des 165 Kopfes- aber („la tete est noire avec une lache triangu- laire jaune sur le front”) kann sich nur auf Cr. nitidulus Gyl. beziehen. In den Sturm’schen Catalogen ist das 9 unter dem Namen Cr. punctlifrons als eigene Ant auf- geführt. 51. Cr. nitidulus Gyl. Oben goldgrün glänzend, unten schwarz; Fühlerwurzel, Unterkopf, ein herzförmi- ger Stirnfleck, Vorder- und Mittelbeine gelb; das Hals- schild glatt, die Flügeldecken grob punktirt. g' Vorder- und Seitenrand des Halsschildes, meist unterbrochen, gelb gesäumt. 2 Halsschild einfarbig, oder nur an den Vorder- und Hinterecken gelb. L. 13— 24°; Br. 1 —13$. Cr. nitidulus Gyl. Ins. suec. III. 610. 10. Herrich- Sch. 115. tab. 2. — Cr. nitens Fab. Ent. Syst. II: 64. 57, Syst. Eleuth. HH. 49. 47! Oliv. Ene. VI. 615. 37. — Cr, nitens. var. a. Schn. Mag. 1. 216. 28. Dem vorhergehenden, mit dem er von Paykuli und Schneider als Abart verbunden wurde, zwar äusserlich ähnlich, aber bei meist etwas geringerer Länge breiter, plumper, und dadurch, wie durch die gröbere Sculptur der Deckschilde eher dem Cr. violaceus verwandt. Der Kopf ist sparsam punktirt, ziemlich glänzend, die Stirn der Länge nach fein gerinnt, der Raum zwischen der Ausrandung der Augen etwas uneben, das Kopfschild fein gerunzeit und dadurch ziemlich matt. Der Unter- kopf bis zur Fühlerwurzel hellgelb, der obere Theil des- selben goldgrün, mit einem breit herzförmigen oder zwei- lappigen gelben Fleck, welcher unterwärts durch die aus der Ausrandung der Augen hervortretende grüne Grundfarbe umgränzt wird, und hier mit der gelben Fär- bung des Unterkopfes schmal zusammenhängt. Die Füh- ler des 9 von Körperlänge, gebaut und gefärbt wie bei der vorigen Art, nur die Farbe der untern Glieder hel- ler, und das Wurzelglied ohne allen schwärzlichen An- flug, auch das Endglied länger und dünner; die Fühler des @ kürzer und gedrungener, übrigens nicht ver- 166 schieden. Das Halsschild mit mehr als der Hälfte seiner Länge vorn stark übergewölbt, hinterwärts gegen die Wurzel der Deckschilde hin eingesenkt, die Vorderecken tief herabgezogen, und den Kopf fast bis zum untern Augenrande umschliessend, der Seitenrand wenig ge- krümmt, besonders hinterwärts stark aufgebogen, der Hinterrand jederseits ausgeschweift, daher die Hinter- ecken scharf und eckig; der Mittelzipfel breit, kurz, we- nig ausgerandet. Die Oberfläche spiegelglatt, goldgrün, seltener ins Bläuliche fallend; vorn auf der Wölbung mit einer Spur einer eingedrückten Längsrinne, übrigens noch mit einigen unregelmässigen Eindrücken, und bei starker Vergrösserung mit feinen Punkten besetzt, der Hinter- rand schmal schwärzlich gesäumt, der Vorder- und Seitenrand bei dem g* schmal und meist in der Mitte der Seiten unterbrochen gelb gesäumt. Zuweilen ver- schwindet auch der Vordersaum, erst auf der Mitte, dann nach den Vorderecken zu, und es bleibt nur noch eine Spur desselben an den Vorder- und Hinterecken übrig. Letzteres ist die gewöhnliche Zeichnung der 9, bei wel- chen jener Saum zuletzt bis zu seinem völligen Ver- schwinden abnimmt. Das Schildchen lang dreieckig, hin- ten abgestumpft, in der Mitte der Länge nach etwas er- höht, glänzend goldgrün. Die Wurzel der Deckschilde mit dem hintern Theile des Halsschildes breit und tief niedergedrückt, dann mit der Spitze des Schildchens hoch aufgewulstet, der. Eindruck innerhalb der Schulter- beule rinnenartig, daher auch letztere selbst etwas in die Länge gezogen, stark hervortretend; der Seitenlap- pen klein, die Spitze breit abgerundet, die Naht wenig klaffend. Die Oberfläche grob und tief punktirt, die Punkte ziemlich dicht, stellenweise, besonders in der Mitte, zu Runzeln zusammenfliessend, nur hinterwärts auf der Wölbung etwas feiner. Die Farbe goldgrün, auch wohl mit einem schwach bläulichen Anfluge, oder £. bunt kupferfarbig, in ähnlicher Weise wie Cr. hypo- choeridis L. aus dem Grünen ins Blaue und Kupferfarbige überspielend. 167 Die Unterseite schwarz, mit schwach grünlichem Anfluge, fein punktirt und querrunzlig; die Beine dünn, die vordern und mittlern gelb, mit einer schwarzen Längs- linie auf der Aussenseite der Schenkel, oft auch der Schienen, und das Umsichgreifen jener Linie giebt manch- mal den Mittelbeinen der $ einen aunlchen Anflug; die Hinterbeine schwärzlich, die Schenkel an Wurzel und.Spitze, auch die Schenkel und Schienen auf der Innenseite gewöhnlieh noch mit einer Spur der ursprüng- lichen gelben Färbung. Das letzte Segment des J' kaum merklich quer niedergedrückt, das des 2 mit der ge- wöhnlichen lang greis gewimperten Grube. Nicht in allen Theilen von Deutschland, und nirgends häufig. Er findet sich in Brandenburg (bei Berlin, Me- wers bei Germar!, Kläger!); in Schlesien (Loew!); Sachsen (bei Leipzig, Kunze!; bei Aschersleben!, am Unterharze, En ‚Thüringen (bei Schleusingen, Strübing!), Hessen (bei Cassel, Riehl!), Nassau (bei Ems, v. Heyden!), Franken (bei Erlangen, Rosenhauer!), Tyrol (bei Botzen, Rosenhauer!), rohen (Dahl bei v. Hey- c Steiermark (Grimmer!) und Oesterreich (Stenz bei v. H.) Ausser Deutschland kommt er vor in Schweden (Gylienhal, Zetterstedt! bei Kunze), Ungarn (Fri- waldszky!, Küenburg!), dem mittlern Russland (bei Kiew, Hochhuth!) und Krimm (Parryess! bei Kunze). Er scheint demnach vorzugsweise ein östlicher Käfer zu sein, und lebt wie der vorhergehende meist auf Corylus. Cr. nitidulus Fab., den Gylienhal zu der vorlie- genden Art zieht, ist ein weit kleinerer Käfer mit schwärz- lich erzfarbiger Oberseite, und sparsam und zerstreut punktirten Flügeldecken, Fühlerwurzel und Füsse (nicht Beine) röthlich. Streng genommen, hätte daher die vor- liegende Art einen neuen Namen erhalten müssen, ich habe jedoch die Einführung eines solchen unterlassen, weil sıe nur dann nothwendig ist, wenn bei einer allgemeinen Revision dieser Familie beide Arten in einer und derselben Gattung vereinigt bleiben sollten. Nach Ansicht des Ha- 168 bitus ist mir das nicht wahrscheinlich, doch gestattete das sehr schlecht erhaltene Original-Exemplar des Cr. nitidulus Fab. keine genauere Untersuchung. 58. Cr. marginellus Oliv. Schwarzgrün; die Fühler- wurzel, zwei Stirnflecke, Seitenrand des Halsschildes und der Deckschilde, und die Spitze der letztern weissgelb; die Beine gelbbunt; das Halsschild fein, die Deckschilde grob "punktirt.» L.42 — 22 FB FRRENN Cr. marginellus Oliv, Enc. VI. 616. 42. Ins. VE. 834. 85. tab. 2. fig. 28. (sehr schlecht). Illig. Mag. Ill. 168. 71. Her- rich-Sch. 127. tab. 15. — Cr, bipustulatus var. ß. Rossi FF. etrusce. 247. In der Gestalt besonders dem Cr. nitens nahe ver- wandt, gewöhnlich ein. wenig grösser, aber auch glän- zender und an dem weissen Rande des Halsschildes und der Deckschilde, und der hellen Spitze der letztern sogleich kenntlich Der Kopf etwas uneben, fein punk- tirt, mässig glänzend, mit zwei schrägen Beulen zwischen den Fühlerwurzeln, das Kopfschild mit seinen Seiten- flecken weissgelb, und die Stirn noch ausserdem mit zwei schmalen weisslichen Längslinien gezeichnet. Die Fühler lang und dünn, die einzelnen Glieder oberhalb wenig erweitert, kaum merklich zusammengedrückt, das 3te Glied dreimal länger als das 2te, der Fortsatz des End- gliedes kurz und spitz. Die untern Glieder bis zur Mitte des öten röthlich gelb, die übrigen dunkler, bräunlich schwarz. Die Fühler des 2 wenig kürzer. Das Hals- schild sehr kurz, mässig gewölbt und nach vorn hin deut- lich verschmälert, der Seitenrand deutlich abgesetzt und aufgeschlagen, in einem flachen Bogen gekrümmt, der IHinterrand beiderseits stark ausgeschweift, mit breitem etwas ausgerandeten Mittelzipfel. Die Oberfläche punk- tirt, die Punkte bei dem g‘ gewöhnlich etwas stärker und in die Länge gezogen, die Zwischenräume glatt und glänzend. Die Farbe wie die des ganzen Thiers dunkel schwarzgrün, der aufgebogene Seitenrand weissgelb. Das Schildchen breit dreieckig, hinten wenig erhoben, glatt 169 und elänzend, gleichfalls schwarzgrün. Die Deckschilde walzenförmig, längs der Naht ein wenig flach gedrückt, um das Schildchen wenig erhöht, hinter demselben jeder- seits etlwas eingedrückt, weiter auswärts mit einem star- ‚ken, die grosse rundliche Schulerbeule absondernden Eindrucke und kurzen, kaum bemerkbaren Seitenlappen, die Naht nur dicht ‘vor der Spitze klaffend. Die Ober- seite grob, aber nicht dicht, punktirt, daher ziemiich glän- zend, die Punkte auf der Wölbung feiner und längs der Basis fast verschwindend. Die Farbe gleichfalls schwarz- grün oder schwarzblau, die spiegelglatte Schulterbeule manchmal fast schwarz; der aufgeworfene Seitenrand der Deckschilde, den Rand des Halsschildes fortsetzend, ‚aber den Seitenlappen selbst dunkel lassend, weissgelb, hinterwärts bräunlich; die Spitze bei den Z' schmaler, den 2 breiter gelb, doch hier häufig ins Röthliche fal- lend, und besonders bei den J* hinten noch mit einem dunklen Saum umzogen. Die Unterseite punktirt und behaart, fast schwarz mit schwach grünlichem Schimmer; die Farbe der Beine ohne Rücksicht auf das Geschlecht - sehr wechselnd, "bald ganz gelb und nur die Schenkel auf der Aussenkante mit -einem schwarzen oder bräun- lichen Längsfleck, oder die hintern, oder zugleich die mittlern, oder alle Schenkel schwärzlich mit hellerer Ba- sis, oder bei dunkler Färbung der Vorderschenkel auch Hinter- und Mittelschienen, selbst die Fussglieder schwärz- lich: kurz, man findet in den Sammlungen kaum zwei Stücke, die in der Färbung der Beine völlig überein- stimmen. Das letzte Bauchsegment der $ etwas niederge- drückt, in der Mitte kahl und glänzend; das @ mit der gewöhnlichen halbkreisförmigen, hier sehr tiefen und im Innern runzlich punktirten Grube. In den Ländern auf beiden Seiten der südeuropäi- schen Gebirgskette; in Südfrankreich (Olivier), dem El- sass (bei Colmar, Robert! bei v. Heyden), Piemont (Aube\), Toskana (Rossi! im Mus. Berol.; Dahl! bei 170 | Kunze und v. Heyden) und durch Oestreich bis Ungarn hin (Friwaldszky!); wiewohl nirgends häufig. - | Nahe verwandt ist diesem Käfer eine ostasiatische (daurische) Art, der Cr. coerulescens Mannerh., von dem ich ein nicht ganz vollständiges Exemplar aus der Samm- lung von Reiche zur Ansicht vor mir habe. Bei allge- meiner in Bau und Färbung übereinstimmender Beschaf- fenheit ist sie etwas grösser, besonders hinterwärts brei- ter, und unterscheidet sich von Cr. marginellus baupt- sächlich durch feinere Punktirung, die hinterwärts auf den Deckschilden fast verloschen ist, und den Mangel aller lichten Zeichnungen an Kopf und Deckschilden. Das Exempl. selbst ist ein 9. 59. Cr. flavipes Fab. Schwarz; Kopf, Füblerbasis, Beine und der Aussenrand der Flügeldepken längs des Seitenlappens gelb; das Halsschild glatt, die Flügeldecken mässig, zum Theil verworren längsstreifig punktirt. d\ Vorder- und Seitenrand des Halsschildes hellgelb. Besäumt. © Halsschild einfarbig, oder nur an den Ecken, be- sonders den hintern, schmal gelb. L. 13 — 23’; Br. 3— 2, Cr. flavipes Fab. Ent. Syst, 11. 65. 64. Syst. Eleuth. II. 51. 58! Oliv. Enc. VI. 620. 64. Ins. VI. 830. 79. Sturm Cat. v. 1796.41. 8.tab.1.fig.8. Gyl. Ins, suee. III. 611.11. Panz.(68. tab 10. Küster Käf. Europ. Ill. 89. — Cr. parenthesis Schneid. Mag. T. 203. 11. — Cr. marginatus Oliv. Enc. VI. 623. 12. — und Cr. flavifrons ibid. 624. 16. An Grösse höchst veränderlich, die grössten Q fast doppelt länger und mehr als doppelt breiter, als die kleinsten &; die mittlern Stücke von der Grösse der vorhergehenden Arten, aber plumper, hinterwärts mehr erweitert, besonders die 2, und durch Grundfarbe und Zeichnung mehr den zunächst folgenden Arten verwandt. Der Kopf glatt und glänzend, wenig und fein punktirt, auf der Mitte seicht niedergedrückt, dem freien Theile nach bellgelb, der obere Kopfrand schwärzlich, und von hier aus tritt bei den Z eine schmalere, bei den Q meist 171 breitere dunklere (in einer feinen Längsrinne befindliche) Längslinie in die gelbe Stirnfärbung hinein, wodurch und durch die schwarzen Augen die letztere gar oft die Ge- stalt eines vierlappigen gelben Fleckes erhält; bei den 2 fällt die Farbe gewöhnlich mehr ins Braungelbe und ist überdem oberwärts etwas mehr beschränkt. Die Füh- ler des $ lang und dünn, das 2te Glied eirund, das 3te um die Hälfte länger und nebst den folgenden verkehrt kegelförmig, wenig zusammengedrückt; der Fortsatz des Endgliedes ist spitz und nimmt über den vierten Theil desselben ein; die Fühler des 2 nur ein wenig kürzer und gedrungener. Das Halsschild vorn sehr stark über- gewölbt, daher anscheinend kurz, und durch die stark herabgezogenen Vorderecken nach vorn hin verschmä- lert, der Seitenrand gekrümmt, und besonders hinter der Mitte stark aufgebogen, der Hinterrand tief ausgeschweift, der Mittelzipfel breit, und zur Aufnahme des Schildchens deutlich ausgerandet. Die Oberfläche spiegelglatt, nur mit vereinzelten sehr feinen Pünktchen bestreut, schwarz, oder bei den 2 noch ein ganz kurzer und schmaler Saum an den Hinterecken, oder auch noch die Vorder- ecken, sehr selten ein schmaler beide Vorderecken ver- bindender Rand bräunlich gelb; bei den 9 ist der auf- gebogene scharfe Seitenrand des Halsschildes hellgelb gefärbt, und ebenso ein ziemlich breiter, hinter dem zart abgesetzten, dunkel bleibenden Vörderrande liegen- ‚der Saum hellgelb, der an den Vorderecken sich hinter- wärts biegend und von dem lichten Seitenrande durch das dunkel bleibende Innere der den Seitenrand ab- setzenden Rinne getrennt, sich bis zur halben Länge des Halsschildes fortzieht. Bei sich erweiternder gelber Fär- bung ergreift dieselbe zuerst den schmalen Vorderrand und fliesst dann hinter den Vorderecken zu dem Saume des Seitenrandes über, so dass dann die ganzen Vorder- ecken breit dreieckig ge!b erscheinen. Bei solchen Stücken sind dann gewöhnlich die Beine einfarbig gelb, und häu- fig kommen dann auch auf den Flügeldecken Spuren 172 solcher Ausbreitung der gelben Farbe zum Vorschein. Das Schildchen schmal dreieckig, hinten kurz abgestumpfi, | an der Wurzel mit der ganzen Wurzel der Deckschilde quer niedergedrückt und dadurch hinten erhoben, glatt uud schwarz. Die Deckschilde breit und flach walzlich, bei den 2 hinterwärts erweitert, der Eindruck an der Schulterbeule breit und seicht, daher letztere nur mäs- sig hervortretend, der Seitenlappen kurz und schmal, die Spitze sehr breit zugerundet. Die Oberfläche mässig und zerstreut punktirt, die Punkte stellenweise, beson- ders bei den 2 von der Mitte an wie weggeschliffen, dann wieder zu unordentlichen Doppelstreifen zusam- mengestellt, die Zwischenräume glatt und glänzend. Die Farbe schwarz, die den Seitenrand absetzenden schar- fen Kanten, sich an die Hinterecken des Halsschildes anschliessend, längs des ganzen Seitenlappens gelb, des- sen ganze vordere Hälfte dann nicht selten gleichfalls von der. gelben Färbung ergriffen wird. Aendert je- doch ab £. mit fehlender gelber Seitenkante der Deckschilde; eine Form, die auf den ersten Anblick etwas fremd- artig aussieht. Ich habe mich jedoch vergeblich be- müht, schneidende Unterschiede zwischen ihr und der Grundform aufzufinden, da das einzige beständige Merk- mal, das Zusammenziehen der gelben Stirnzeichnung zu einem der Zeichnung des Cr. nitidulus ähnlichen gel- ben Herzfleck, sich auch zuweilen bei der gewöhnlichen Form findet, und sich ausserdem leicht aus der auch an den Beinen sich ausdehnenden, daher auch am Kopfe die Ausrandung der Augen einnehmenden schwarzen Farbe erklären lässt. Hierher scheint mir der von Gylienhal (Ins. suec. Ill. 622. 146. Obs.) unter Cr. insignis erwähnte Käfer zu gehören; ebenso gehört zu ihr der Cr. signati- frons Sturm! CGat., und von DaÄAl ıst sie unter den Be- nennungen Cr. furcatus und alpinus sibi verschickt wor- den. — Ebenso greift aber auch die gelbe Farbe weiter um sich, und bildet eine Form 173 y. mit auf die Flügeldecken selbst übergehender gelber Färbung, wie sie bei den folgenden Arten als Regel erscheint. Bei dieser Varietät sind nicht allein Seitenlappen und meist auch die Beine einfarbig gelb, sondern auch an den Vorderecken des Halsschildes fliesst die gelbe Färbung über, und erstreckt sich auf dessen Unterseite fast bis zu den Vorderhüften hinab. Zwei Stücke aus der Türkey (von Michahelles stammend), bei denen dies sehr auffallend hervortritt, und bei de- nen, obgleich beide @ sind, doch der Seitenrand des Halsschildes auffallend breit gelb ist, erhielt ich von Hrn. v. Heyden als Cr. turcicus sibi zur Ansicht, ohne dass ich jedoch darin eine eigene Art erkennen könnte. > Die Unterseite einfarbig schwarz, fein punktirt und querrunzlig; die Beine je nach der Ausdehnung der gei- ben Färbung auf der Oberseite einfarbig gelb, ins Röth- liche fallend und mit noch lichtern Schenkelspitzen, oder an den Hinterbeinen beginnend stellt sich minder oder mehr eine schwärzliche Färbung ein, anfangs nur als schwärzlicher Fleck auf der Aussenseite der Hinterschen- kel, dann sich allmählig vergrössernd, bis zuletzt die Hinterschenkel ganz schwarz, und die Hinterschienen so- wie die Mittel- und Vorderschenkel mit einer schwarzen Längslinie gezeichnet erscheinen. Das Pygidium bei bei- den Geschlechtern stumpf aber nicht breit abgerundet, das letzte Segment des Z flach, kaum in die Quere ‚niedergedrückt, bei den 2 mit der gewöhnlichen tiefen, an ei Seitenrändern niedergedrückten und et ten Grube. In allen Gegenden Deutschlands mit Einschluss des Oesterreichischen Litorale auf Erlen, Pappeln, Birken, Haseln und Weiden und nirgends selten. Ausser Deutsch- land in Schweden (Gylienhal), Russland (bei Kiew, Hoch- huth;); Ungarn (Friwaldszky!), Croatien (Rosenhauer!), Frankreich (bei Paris Aube!) Die Var. . habe ich vor mir aus der Gegend von Erlangen (Rosenhauer!), der Schweiz (Schartow!), Tyrol (Küenburg‘!), Italien (Stenz! 174 : in der Vereinssammlung) und dem Bannat (Loew!). Die var. y. aus Deutschland und der Türkei. i Was ich zum Theil in authentischen Exemplaren un- ter den Benennungen Cr. furcatus Meg., chlorophanus Ullr., flavimanus Meg., chloromanus Meg., giloipes Zieg- ler, zar Ansicht erhalten habe, ist von dem gewöhnlichen Cr. flavipes Fab. nicht im Geringsten abweichend; auch sind mir kleine 9 in den Sammlungen häufig als Cr. fron- talis vorgekommen. 60. Cr. Apustulatus Gyl. Schwarz; Unterkopf, Fühlerwurzel und Seitenrand des Halsschildes, die vor- dern Beine, ein Randfleck der Flügeldecken hinter der Schulter und ein Querfleck vor der Spitze röthlich gelb; Das Halsschild glatt, die Flügeldecken grob und ver- worren längsstreifig punktirt. d‘ mit schmal rötblichem Vorderrande des Halsschilds. Q Vorderrand des Halsschilds schwarz. L. 143 — 2°; Br. 3— 12, Cr. Apustulatus Gyl. Ins. sues. 111. 613. 12. Etwas kleiner als die gewöhnlichen Stücke des vor- hergehenden, weniger plump gebaut, besonders durch den geringern Glanz, und die gröbere, hinterwärts kaum schwächer werdende Punktirung der Deckschilde, auch ausser der stark ins Röthliche fallenden Färbung aller lichten Theile von Cr. flavipes unterschieden. Der Kopf flach, der Länge nach etwas niedergedrückt, mässig punktirt und glänzend, der obere Theil schwarz, der un- tere von der Fühlerwurzel an mit den Mundtheilen röthlich gelb, oft mehr oder minder deutlich ins Bräunliche fal- lend, welche Färbung sich bei den Z gewöhnlich in eine zwischen den Füblern aufwärts ziehende gelbe Linie verlängert. Die Fühler dünn, von mässiger Länge, das 2te Glied fası eiförmig, die folgenden stielrund, oben wenig erweitert und noch weniger merklich zusammen- gedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz und kegel- förmig. Die untern Glieder bis zum 4ten röthlich gelb, die übrigen schwärzlich. Das Halsschild kurz, vorn stark 175_ übergewölbt, mit deutlich abgesetztem, etwas gebogenem Seitenrande, der Hinterrand jederseits tief ausgeschweilt, der Mittelzipfel kurz, breit, vor dem Schildchen deutlich ausgerandet. Die Oberfläche mit vereinzelten, sehr fei- nen Pünktchen bestreut, übrigens glatt und glänzend, einfarbig schwarz, nur der Seitenrand, und bei den & ‚auch der Voerderrand schmal röthlichgelb gesäumt, welche Färbung bei letztern dann gewöhnlich auch die ganzen Vorderecken einnimmt, und sich über den untern, die Mundtheile einschliessenden Theil des Halsschildes aus- dehnt. Das Schildchen dreieckig, hinten breit zugerun- det, wenig erhoben, glänzend schwarz. Die Deckschilde walzlich, mit wenig erhobener, um das Schildchen et- was niedergedrückter Wurzel, der Eindruck innerhalb der stark heraustretenden Schulterbeule deutlich längs- grubenartig, der Seitenlappen wenig bemerkbar, die Spitze mit etwas klaffender Naht breit abgerundet. Die Ober- fläche ziemlich dicht und verworren punktirt, die Punkte hinterwärts etwas schwächer, doch nirgends verlöschend, hier und da zu unordentlichen Doppelreihen zusammen- gestellt, die Schulterbeule spiegelglattl. Die Oberfläche glänzend schwarz, aber bei stärkerer Punktirung etwas matter als die der vorhergehenden Art; der Seitenrand sich an den Rand des Halsschildes anschliessend bis zum Ende des Seitenlappens röthlich gelb, und dieser Saum erweitert sich zu einem vorn schmalen, hinter der Schulterbeule breitern röthlichen Randfleck, ein zweiter rötblicher Querlleck liegt vor der Spitze zunächst am innern Winkel derselben, und ist hinterwärts schärfer, vorn und an den Seiten weniger scharf begränzt. Grösse und Intensität dieser Flecken ist bei den verschiedenen Individuen sehr verschieden, besonders zieht sich der Hinterlleck immer mehr zu einem Punkte zusammen, bis er zuletzt bei einer Form #. mit einfarbiger Spitze der Deckschilde ganz ver- schwindet. Zu dieser gehört Gyl. a. a. O. var. b. und 176 Herrich-Sch. 416. tab. 41. Noch auffallender: ist eine dritte Form y. mit einfarbig schwarzen Deckschilden. Auch der Schulterfleck ist ganz verschwunden, und nur der um- geschlagene Rand am Seitenlappen zeigt noch eine trüb gelbbraune Färbung. Man könnte bei oberflächlicher Betrachtung leicht versucht werden, das Thier für eine eigene Art zu halten, aber Grösse, Gestalt und Sculptur stimmen aufs Genauste mit Gylienhal’s Käfer überein. Die Unterseite einfarbig schwarz, fein punktirt, dicht querrunzlig und wenig glänzend. Die Hüften aller Beine rötblich gelb; die Vorderbeine rothgelb mit schwarzer Aussenkante der Schenkel; bei den mittlern färbt sich schon der ganze untere Theil derselben nebst Aussenseite und Spitze der Schienen schwärzlich, und die Oberseite der Tarsen wird bräunlich. Die Hinterbeine sind ganz schwarz, und lassen nur noch an den Schenkelwurzeln und der Innenseite der Schienen eine Spur der ursprüng- lichen Färbung erkennen; bei der var. y. sind die Beine, bis auf die ins Pechbraun fallende Innenseite der Vor- derschienen, ganz schwarz. Das letzte Segment bei den cd flach, seicht quer niedergedrückt, bei den 2 bei der gewöhnlichen, fast kreisförmigen Grube. Im mittern Theile von Mittel- und Nordeuropa, meist auf Pinus abies, und nirgends häufig. In Schweden (Gyl- lenhal), Finnland (Mannerheim! bei v. Heyden; Sahl- berg! bei Kunze), Niederschlesien (bei Schmiedeberg, Zeller!), am Oberharze (Dahl! bei v. Heyden; Saxesen! bei Hornung); in Thüringen (Kellner!), Franken (bei Er- langen, Rosenhauer!), der Oberpfalz (Herrich-Schaeffer), Steiermark (Grimmer! in der Vereinssammlung), Kärn- then (Dahl! bei v. Heyden) und Ungarn (Kunze!). Von der var. y. habe ich nur ein einzelnes Exemplar von Kiew aus der Sammlung des Hrn. Hochhuth vor mir. Die Chrysomela &pustulata Linn. (F. suec. 549. Syst. nat. II. 597. 80.) ist allgemein als mit Mycetophagus Ama- culatus F. identisch angenommen, und da Fabricius (Ent. 177 Syst. 11. 68. 76. Syst. Eleuth. II. 55. 75.) sich auf eine blofse Wiederholung von Linne’s Worten beschränkt, so kann auch sein Käfer nicht von jenem getrennt wer- den. In Fabricius Sammlung ist übrigens unter jenem Namen wirklich ein (gar nicht zu F. Diagnose und Be- schreibung passender) Cryptocephalus vorhanden, und zwar eine Art, welche ich nicht von Cr. fasciatus Dej. verschieden finde. Der Name Cr. #pustulatus Fab. ge- hört daher nur in die Synonymie des Myc. # maculatus F., und die vorliegende Art wird den Namen Cr. kpustu- latus Gyl. behalten können; übrigens findet sie sich auch in den Sammlungen als Cr. bigeminus lllig. und apicalis Ziegl., und die var. 8. als Cr. bisignatus Meg. 61. Cr. Aguttatus Koy. Schwarz; die Fühler- wurzel, ein Randlleck der Flügeldecken hinter der Schul- ter und ein Querfleck vor der Spitze rothgelb; das Hals- schild fein und die Deckschilde grob und verworren längsstreifig punktirt. L. 2—23°; Br. 1—13". | | Cr. 4guttatus Germ. Ins. sp. 556. 755! — Cr. nigribucecis Gebler in Ledeb. Reise II. 2. 208. 25. — Cr. bisbipustulatus Herrich-Sch. 116. tab. 10. « Dem vorigen sehr ähnlich, aber grösser; das g' den Q des Cr. Apustulatus an Grösse gleich, das Q giebt dem Er. haemorrhoidalis Q@ an Grösse nur wenig nach. Bau der einzelnen Theile und Farbenvertheilung sind fast ganz wie bei dem vorigen; nur die Fühler etwas länger, derber, die des f schon vom 4ten Gliede an deutlich verbreitert, Halsschild und Deckschilde, wenn man gleich grosse Stücke zusammenbhält, breiter; der Seitenrand des erstern weniger stark gebogen, der Seitenlappen des letz- tern merklicher abgesetzt, die Spitze breiter zugerundet, fast abgestutzt. Die feine Punktirung des Halsschildes ist deutlicher, ‘die der Deckschilde gröber, besonders vorn dichter gedrängt, hinterwärts wie weggeschliffen und nur vor der Spitze längs der Naht verworren dop- pelstreifig geordnet, wobei zugleich deutliche Spuren von zwei bis drei eingedrückten Längslurchen hervortreten II. 12 178 Kopf, Halsschild und Beine bei beiden Geschlechtern ein- farbig schwarz; die Fühlerwurzeln bis zum kten Gliede einfarbig gelbbraun, mit schwärzlich überflogener Ober- seite des Wurzelgliedes. Die Flügeldecken zeigen die bei- den Flecken der vorhergehenden Art, nur ist der Vorder- fleck deutlicher mondförmig, neben der Schulterbeule schmal, hinter ihr sich erweiternd und sie theilweise um- fassend, auch der Hinterfleck schärfer begränzt, der Spitze sehr genähert und von ihr nur durch einen schmalen schwarzen Saum geschieden. Die Farbe der Flecken ist meist intensiver rothgelb als bei der vorigen Art. Das letzte Segment des J' flach nieder des 2 mit der gewöhnlichen, hier breit kreisftenngi und am Rande lang greis gewimperten Grube. Bis jetzt nur im südlichen Theile von Mitteleuropa (in Ungarn, Dahl! bei Germar und v. Heyden; „Fri- waldszky!, Rosenhauer!; Siebenbürgen Hederich!; und in der Krim (Parreyss bei v. H.); ‚dann weiter östlich bis tief nach Sibirien hinein. Die ‚oben zusammengestellten Synonymen gehörek ohne Zweifel hierher. Die Germar’schen Originalexem- plare habe ich selbst vor mir, und dass der Cr. nigri- buccis Eschscholz nicht verschieden sei, wird schon von Gebler a. a. O. vermuthet, auch durch ein sibirisches Exemplar desselben, welches mir aus Reiche’s Samm- lung vorliegt, bestätigt. Herrich-Schaeffer bezieht sich auf Sturm’s Sammlung und Catalog, den Cr. bisbipustu- latus Sturm aber habe ich von dem Autor selbst zur An- sicht erhalten und finde ihn mit Cr. #guttatus Germar völlig übereinstimmend, während der Cr. A gutlatus St. Cat. zleichfalls nach einem Originalexemplare zu er la: voguttatus Oliv. gehört. 62. Cr. creticus m. Schwarz; Kopf, Fühlerwur- zel, ein Randfleck der Flügeldecken hinter der Schulter und ein Querfleck vor der Spitze nebst. den Vorderbei- nen röthlich gelb; das Halsschild glatt, die Flügeldecken unordentlich punktstreifig, L. 14—2; Br, 1-12, .. EE Eine Mittelform zwischen den vorhergehenden Arten und dem Cr. Moraei, übrigens die kleinste der verwand- ten Arten, und von Allen sogleich durch den einfarbig feuergelben Kopf ußweishiend: Der Kopf flach, etwas eingedrückt und runzlig punktirt, glänzend, hör beide Geschlechtern hell gelbroth. Die Fühler des S von der Körperlänge, das 2te Glied kurz kugelig, das * um die Hälfte länger und auch die folgenden bis zum öten allmählig wachsend, stielrund, die Sbert wenig er- weitert und zusammengedrückt, mit kurzem, stumpf ke- gellörmigen Fortsatze des Endgliedes. Die Fühler des DO etwas kürzer und gedrungener. Die Farbe der 5 un- tern Glieder gelbroth, der obern schwärzlich. Das Hals- schild kurz, ziemlich gewölbt, nach vorn stark verschmä- lert, mit eben so stark gekrümmtem, breit aufgeschlage- nem Seitenrande; der Hinterrand jederseits tief ausge- schweift, der Mittelzipfel kurz, breit und ausgerandet. Die Oberfläche spiegelglänzend, schwarz. Das Schildchen dreieckig, hinten breit abgestutzt und etwas erhöht, gleich- falls glänzend schwarz. Die Deckschilde kurz walzlich, mit etwas abgellachtem Rücken, längs der ganzen Wur- zel ein wenig erhöht, hinter derselben vom Schildchen aus quer niedergedrückt, mit einem tiefen, rinnenförmi- gen Längseindruck auf der Innenseite der lang und stark heraustretenden Schulterbeule ; der Scitenlappen lang her- abhängend, und die Spitze breit abgerundet; die Naht kurz klaffend. Die Oberseite punktirt, die Punkte beim d' stärker, zu etwas unordentlichen Längsstreifen anein- - ander gereiht, bei den 2 feiner, auf der Wölbung fast abgeschliffen, die Punkistreifen deutlicher als beim A. Die Farbe glänzend schwarz, Gestalt und Stellung der beiden Flecken auf den Flügeldecken genau wie bei den vorhergehenden, nur die Färbung derselben licht feuer- roth, wie bei einzelnen frischen Stücken des Cr. Moraei, und der äusserste Saum des umgeschlagenen Seitenlap- pens wieder schwarz. Die Beine schlank, die Schienen dünn und wenig gebogen, ziemlich lang; die Farbe der 180 RR vordern ganz gelb, und nur die Aussenseite ‘der Schen- kel, bei den mittlern auch deren Spitze und an.den hin- tern die ganze untere Hälfıe schwarz; bei den Q auch die mittlern und hinternSchienen und Fussglieder schwärz- lich überflogen. Das letzte Segment des & in die Quere eiwas sioersädrcht das 2 mit einer breit halbkreis- förmigen, tief ausgehöhblten, im Innern gerunzelten und auf den breit niedergedrückten Seitenrändern Bann gewimperten Grube. | Ein einziges Pärchen dieser neuen und in allen Sammlungen fehlenden Art wurde mir von Friwaldszky als aus Kreta stammend, zur Ansicht mitgetheilt. 63. Cr. flavoguttatus Oliv. Schwarzblau; die Fühlerwurzel, zwei Stirnflecken, ein Randlleck der Flü- geldecken hinter der Schulter und deren Spitze nebst Vorderschienen und einem Fleck vor der Schenkelspitze hellgelb; das Halsschild fein, die Deckschilde grob ver- worren punktirt. d' Der Vorder- und der nrsärhro Seitenrand des Halsschildes gelb; | 2 mit einem gelblichen Fleck vor der Spitze der Nin- terwinkel. L. 2 — 24 > yig Br. iz f — 111, l Gr BE Oliv. Eu VI. 623. 13. Herrich-Schaeff. 127. tab. 15. — Cr. apicalis Gebler in Ledeb. Reise 11.2. 201.1. Dem Cr. marginellus Ol. ähnlich, nur etwas grösser, besonders im Halsschilde breiter, weniger glänzend, und durch die Zeichnung der Deckschilde mehr den vorher- gehenden und dem Cr. Moraei L. verwandt. Der Kopf wie bei Cr. marginellus, und die Punktirung gröber, der Glanz matter, die Stirnflecken des Z breit und nach un- ten keilförmig verschmälert, die des 2 schmal und linien- förmig, manchmal fast erloschen, der weissgelbe drei- eckige Fleck auf dem Kopfschilde häufig verdunkelt, selbst unterbrochen. Die Fühler kurz und derb, die ein- zelnen Glieder der obern Hälfte wenig erweitert, aber Br E . 181 merklich zusammengedrückt, das Endglied um die Länge ‚des Fortsatzes das 10te übertreffend, der Fortsatz selbst schmal kegelförmig zugespitzt. Das Halsschild stark ku- gelig gewölbt, länger als bei der vorhergehenden Art, der Seitenrand hinter der Mitte etwas geschwungen, vor derselben auswärts gebogen, wenig aufgeschlagen; der Hinterrand jederseits tief ausgeschweift, mit kurzem, stumpf ‚abgerundetem Mittelzipfel. Die Oberfläche vor dem Schild- chen breit niedergedrückt, die Punktirung weder dicht ‚noch stark, die Punkte besonders gegen den Seiten- und Hinterrand hin etwas in die Länge gezogen, auch der Glanz nicht bedeutend. Die Farbe schwarzblau, der Vor- der- und Seitenrand des g' schmal gelb gesäumt,. der Saum auf der Mitte des Seitenrandes unterbrochen, bei ‘dem 2 auf die Hinterecken beschränkt und sich hier an den Randfleck der Flügeldecken anschliessend, seltener auch die Vorderecken umfassend. Das Schildchen schmal viereckig, hinterwärts wenig verengt und grade abge- schnitten, schwarzblau, vor dem Hinterrande zuweilen mit einer gelblich braunen Stelle. Die Deckschilde walz- lich, hinter dem Schildchen erhöht, und dann längs der -Naht, sowie vorn jederseits am Schildchen etwas nieder- gedrückt, auch der Längseindruck innerhalb der Schul- terbeule tief, daher letztere stark länglichrund heraus- iretend. Die Wurzel tief ausgerandet, die Naht fast ganz geschlossen, der Seitenlappen ziemlich lang. Die Punk- -tirung vorn grob und dicht, fast runzlig verfliessend, hin- ter der Mitte feiner und an der Wölbung fast ganz ver- loschen; ein schmaler Streifen an der Wurzel und die’ Schulterbeule ganz glatt. Diese glatten Stellen fast ganz schwarz, die übrige Oberfläche tief blau, aber heller als das Halsschild und besonders hinterwärts stärker glän- zend als dieses; der ganze Rand der Deckschilde von einer Schulterbeule zur andern breit weissgelb. An der Schulterecke schmal beginnend und die Schulterbeule ‚umziehend erweitert sich diese Einfassung gleich hinter der letztern, ist dann hinter der Mitte mehr oder min- 182 der breit unterbrochen, und setzt sich dann, invgleicher Breite die Spitze umziehend, bis zur Naht fort. Der vor- - dere Randfleck erhält dadurch eine hinterwärts ‘keulig erweiterte Gestalt; auch an der unterbrochenen Stelle wird manchmal, besonders bei den d, die‘ Verbindung beider Flecken durch die sich fortsetzende, wi ya ziemlich breite Färbung des Randes erhalten, und eben so bemerkt man neben dem Schildchen auf der schwarz- blauen, nicht punktirten Wurzel manchmal gelbe oder hellbraune Flecken. Die Unterseite schwarzblau, fein runzlig punktirt und behaart, die Schenkel blau, die vor- dern auf der ganzen Innenseite und vor der Spitze, die mittlern und hintern nur vor der Spitze weissgelb; Vorderschienen und Fussglieder gelblich oder gelbbraun, die der übrigen Beine schwarzblau oder schwarz. Der letzte Bauchring des Z' sehr breit, fach niedergedrückt, des @ mit der gewöhnlichen, fast kreisrunden, bhinter- wärts grade abgeschniltenen, am Rande gewimperten Grube. Im ganzen südöstlichen Europa, und nirgends häufig, In Oesterreich (Olivier), Ungarn (Natterer! bei Germar; Dahl! bei v. Heyden, Herrich-Schaeffer! bei Hornung; Rosenhauer!), der Europäischen Türkei (Friwaldszky!), dem südlichen Russland (bei Sarepta, Kunze!) und der Krim (Reiche’s! Sammlung; Hochhuth!). Ostwärts er- streckt er sich tief nach Asien hinein (Gebler), u Eine dem Cr. flavoguttatus Oliv. sehr nahe stehende Art aus Sibirien erhielt ich von Reiche unter dem Na- men Cr. bivulneratus Fald. zur Ansicht. Das Tbier ist bei völlig gleichem Bau etwas kleiner, die Punktirung des Halsschildes dichter gedrängt, durch etwas in die. Länge gezogene Punkte gebildet, die der Deckschilde ein wenig schwächer. Vorder- und Seitenrand des Hals- schildes sind zusammenhängend röthlich gelb; statt des Randflecks der Flügeldecken ist nur der umgeschlagene des Seitenlappens trüb braungelb, und. die Färbung der 183 Spitze ist zu einem schmalen ins Röthliche. fallenden Querlleck zusammengezogen. Kopf und Fühler ganz wie bei Cr. flavoguttatus, die Beine sind gelb, die Vorder- schenkel aussen mit schwarzer Längslinie, welche bei den mittlern schon auf die Oberseite 2 Schenkel über- greift-und dieselbe bei den hintern ganz einnimmt. Mit- tel- und Hinterschienen bräunlich, die Füsse an allen Bei- _ nen schwarz. Die Unterseite mit einem weisslichen Quer- fleck auf dem Schulterblatte. Man könnte die Art cha- rakterisiren als: „Schwarzblau; die Fühlerwurzel, zwei Strnfecken, Vorder- und Seitenrand des Halsschildes, Spitze der Flügeldecken und Vorderbeine röthlich gelb; das Schulterblatt mit einem weisslichen Querlleck; Hals- schild und Deckschilde deutlich punktirt.” 64. Cr. Ramburii Dej. Goldgrün; der er. gene Seitenrand des Halsschildes, ein breiter Saum der Deckschilde, die Schenkelspitzen und ein Schrägfleck auf dem Schulterblatte hellgelb; das Halsschild stark punk- tirt, die Deckschilde ri punktstreifig mit derb quer- gerunzelten Zwischenräumen. L. 244; Br. 14". Cr. Ramburii Dej. Cat. Durch Glanz und Farbenpracht eine der ausgezeich- neisten Europäischen Arten, dem Habitus und der Zeich- nung nach eine Mittelflorm zwischen Cr. marginellus und flavoguttatus auf einer, und. Cr. Moraei' auf der andern Seite. An Grösse gleicht der Käfer den kleinern Stücken des letztern, und ist dabei auffallend walzenförmig ge- baut, so dass sich nur das Vorderende des Halsschilds 'ein wenig. verengt, ohne dass sich. das Hintertheil der Deckschilde merklich erweitert. Der Kopf flach, mit et- ‚was gerinnter Stirn, grob runzlig punktirt, glänzend gold- grün, die Seitenfelder des Kopfschildes gelb, die Mund- theile schwarz. Die Fühler mässig lang, das zweite Glied kurz eiförmig, die dann folgenden stielrund, successiv länger, die obern an der Spitze etwas erweitert und zu- sammengedrückt, der Fortsatz des Endgliedes kurz drei- 184 eckig. Die untern Glieder erzfarbig, mit schön kupferglän-. zender Oberseite des Wurzelgliedes, die obern schwarz. Das Halsschild vorn stark kugelig übergewölbt, auch. nach | den Deckschilden zu etwas herabgesenkt, der Seitenrand stark gebogen und aufgeschlagen, der Hinterrand jeder- seits tief ausgeschweift, der Mittelzipfel weit heraustre- tend und ausgerandet. Die Oberfläche: grob und dicht punktirt, goldgrün mit etwas ins Messingfarbene fallen- dem Glanze, der aufgeschlagene Seitenrand hellgelb wie bei Cr. marginellus. Das Schildchen dreieckig, hinten erhöht und stumpf abgerundet, vorn quer idee punktirt, goldgrün mit kupferfarbiger Spitze. Die Deck- schilde walzlich, mit wenig abgeflachtem Rücken, um das Schildchen etwas aufgeworfen und jederseits neben dem- selben niedergedrückt, die Schulterbeule breit und stumpf abgerundet, mit einem deutlichen Eindruck auf deren In- nenseite, der Seitenlappen lang herabgezogen, die Spitze abgerundet, mit klaffender Naht. Die Punkistreifen sehr regelmässig, die Punkte grob und lief, in die Quere aus- gezogen, die dadurch als Querrunzeln hervorgehobenen Zwischenerhöhungen der einzelnen Punkte auf die Zwi- schenräume Re, und dadurch letztere zerreissend, daher diese nur hinterwärts und nach den Seitenrän- dern hin deutlich erkennbar, ausserdem noch mit feinern Pünktchen besetzt; auf dem breiten äussersten Zwischen- raume noch ein überzähliger Streifen von ziemlich re- gelmässig gestellten, mehr vereinzelten Punkten, und zwi- schen diesem und dem Randstreifen noch einige über- zählige Punkte an dem Quereindrucke hinter der Schul- terbeule. Die Farbe goldgrün, der Glanz durch die Run- zeln eiwas matt und seidenartig, Seitenrand und Spitze der Deckschilde breit hellgelb, so dass diese Färbung fast den ganzen äussersten breiten Zwischenraum ein- nimmt und sich an der Spitze noch etwas verbreitert. Die Unterseite fein punktirt und querrunzlig , matt glän- zend, dunkelgrün und greis behaart, mit einem weissgel- ben Schrägfleok auf dein Schulterblatte. Die'Beine schlank, 185 "mit 'mässig verdickten, goldgrünen, am Knie mit einem gelben Querfleck gezeichneten Schenkeln, dünnen, we- nig gebogenen, lang greishaarigen, schwärzlich grünen ‘Schienen, und schwarzen Fussgliedern, deren erstes Glied reichlich doppelt so lang ist als das 2te. Das letzte Seg- ment des 2 mit einer halbelliptischen, breiten, stark ge- runzelten und am Rande lang greis behaarten Grube; das A kenne ich nicht. Aus Andalusien; ein einziges 9 aus Reiche’s Sammlung. 65. Cr. Moraei L. Schwarz; die Fühlerwurzel, der oft unterbrochene Vorder- und Seitenrand des Halsschilds, ein Randfleck der Flügeldecken hinter der Schulter und ein Querfleck vor der Spitze mit den Vorderbeinen gelb, das Halsschild deutlich punktirt, die Deckschilde punkt- streifig. g Kopf mit einer schräg kreuzförmigen gelben Zeichnung, O Derselbe mit zwei getrennten (uhe lee Stirnflecken. L. Naisgl 1: Br. 3 — 124, Cr. Moraei N Ent. Ey 11. 66. 67. Syst. Eleuth. IH. 52. 61! Schneid. Mag. 1. 201. 7. HIRossi F. etrusc. 235. u. Mant. 81. Oliv.. Ene. VI. 615. 41. Ins. VI. 832. 83. tab. 7. fig. 112. Panzer 68. tab. ll. Gyl. Ins. suec. III. 617. 14. Stephens 1llustr. IV. 359. 10. — Chrysomela Moraei Linn. F. succ. 169. 550. 2 nat. Il. 597. 82. Eine der gemeinsten Europäischen Arten, im Habitus Beaigeirenden: an Wandelbarkeit in der Grösse und Veränderlichkeit der Zeichnung mehr dem Cr. fla- vipes F. ähnlich. Die kleinsten Stücke, die ich vor mir habe, übertreffen einen gewöhnlichen Cr. geminus nur wenig, während die grössten 2 dem grössten Cr. flavi- pes kaum nachstehen, und die Zeichnung ist so wenig beständig, dass sie schon zur Aufstellung unechter Ar- ‘ten Anlass gegeben, dagegen sich, was das Halsschild anbetrifft, zur Unterscheidung der Geschlechter nicht brauchbar erwiesen hat. Der Kopf ist in der Mitte der Länge nach fein eingedrückt, undeutlich punktirt und glänzend, nur zwischen den Augen zeigen sich einige gröbere Punkte. Die Grundfarbe ist schwarz, innerhalb 186 des innern Augenrandes oberhalb der Ausrandung jeder- seits ein rechteckiger gelber Längsfleck, beide fast pa- rallel, doppelt Bien als. breit, und. am untern innern Ende eines Jeden ae eine schräg abwärts ziehende bis zum entgegengesetzten Ende des Kopfschildes rei- ‘chende gelbe Linie, so dass beide sich zwischen. .den Fühlern durchkreuzen, und der mittlere Theil’ des: Kopf- schildes zwischen ihren untern divergirenden Enden schwarz bleibt. Auch die Seitenfelder des Kopfschildes gelb, die Mundtheile pechbraun. Bei den 2 zeigen sich gewöhnlich nur die beiden, unterwärts auch wohl zu- sammenbängenden Flecken, also die obere Hälfte des schräg liegenden Kreuzes, und die Flecken neben dem Kopfschilde, aber in mehr dunkler, gelbbräunlicher Farbe; und nur bei solchen 2, bei denen ‚das Gelb. auf dem Halsschilde weiter um sich greift, ist die ganz vollstän- dige Kopfzeichnung des g' vorhanden. Die Fühler: von mässiger Länge, dünn und schlank, die obern Glieder wenig erweitert und zusammengedrückt, lang gewimpert, der Fortsatz des Endgliedes nur kurz. Die obern Glieder schwarz, die untern bis zum Ööten oder 6ten gelbbraun. allmäblig dunkler, das Wurzelglied der Länge nach ober- wärts geschwärzt. Das Halsschild von mässiger Länge, vorn bis zur Hälfte herabgewölbt, der Seitenrand kurz abgesetzt, wenig gekrümmt, und nur die spitzen. Hinter- ecken durch einen Schrägeindruck etwas heraufgebogen; der Hinterrand tief ausgeschweift, der Mittelzipfel kurz aber breit und in der Mitte ausgerandet. Die Oberfläche glänzend, ziemlich tief aber zerstreut punktirt, die Punkte etwas in die Länge gezogen, nach den Vorderecken hin dichter und derber, die aufgebogenen spitzen Hinterecken ganz glatt. Die Farbe schwarz, die Hinterecken' stets gelb; beim Umsichgreifen der gelben Färbung werden zuerst auch die Vorderecken und der diesen zunächst liegende Theil des Vorderrandes gelb, und diese Zeich- nung erweitert sich allmählig so weit, dass sie endlich. den ganzen Vorder- und Seitenrand einnimmt, und von 187 Jenem aus manchmal noch ein schmaler Zipfel gegen die Mitte hin vordringt. So ist die gewöhnliche Färbung der Z', es giebt aber auch 2, die sich in der Farbe des Halsschildes eben so wenig als in der des Kopfes von den Z' unterscheiden. Seltener findet man, und ohne Zusammenhang mit der Zeichnung der Flügeldecken, Stücke mit einem kleinern oder grössern braunen oder gelben Querfleck vor dem Hinterrande, der je grösser auch desto heller wird, aber stets durch einen ver- waschenen braunen oder brandigen Rand in die schwarze Färbung übergeht. Das Schildchen dreieckig, hinten ab- gestutzt und: wenig erhoben, glänzend schwarz. Die Deckschilde walzlich, wenig über das Halsschild hervor- tretend, innerhalb der stark erhobenen Schulterbeule der Länge nach tief eingedrückt, der Seitenlappen breit und deutlich, die Spitze ebenfalls breit abgerundet, fast ab- gestutzt, an der Naht wenig klaffend. Die Punktstreifen sehr regelmässig, tief eingedrückt, die obern Zwischen- räume flach, die seitlichen besonders vorn stark convex hervortretend. Die Farbe glänzend schwarz, ein Rand- fleck hinter der Schulterbeule, gebaut wie bei Cr. k guttatus und dessen Verwandten, welcher ausser dem Seitenlap- pen die beiden äussern Zwischenräume umfasst und sich hinter der Schulterbeule noch über den dritten ‘aus- dehnt, gelb; und gleiche Farbe zeigt ein dicht vor der Spitze liegender, von letzterer durch einen schmalen Saum getrennter Querlleck. Bei weiterer Ausbreitung der gel- ben Farbe verlängert sich entweder der Randfleck nach hinten und der Spitzenlleck nach vorn bis zum Zu- sammenstossen der äussersten Enden am Seitenrande, oder der Randfleck dehnt sich gegen die Naht hin aus, und bildet eine Abart. 8. mit einer vordern abgekürzten gelben Onerbinde, welche wie es scheint hauptsächlich im östlichen Europa, schon von der Elbe an ostwärts, gefunden wird. Zu ihr gehört Schneid. Mag. 1. 201. 7. var. und Herrich-Sch. 416. tab. 4., auch erwähnt sie Gyl. Ill. 619. obs., und in 188 1090 den Sammlungen kommt sie unter den Benennungen Cr. interrupto-fasciatus Ziegler oder Meg., cruciatus Dalı, fasciatus Sturm und interruptus Ziegler als eigene. Art vor; aber abgesehen davon, dass alle wesentlichsten Merkmale aufs Genauste mit Cr. Moraei übereinstimmen, findet man nicht zwei Exemplare, bei denen Gestalt und Ausdehnung dieser Querbinde gleich sind. Dieselbe dehnt sich bald bis zum T7ten, bald noch über den 9ten Zwischenraum (vom äussern gezählt) aus, geht bald mehr rechtwinklig gegen die Naht hin, bald mehr schräg nach hinten zu gerichtet, erreicht bei einigen Stücken eine doppelt grössere Breite als bei andern, und nur darin stimmen alle Exemplare überein, dass jene Querbinde an der Gränze des ursprünglichen Randflecks, also hin- ter der Schulterbeule, ihre schmalste Stelle hat, und von da aus sich vor- und hinterwärts wieder erweitert. Dass aber diese Zeichnung nur auf unvollständiger Aus- färbung beruhe, zeigt der Umstand, dass sie nirgends scharf begränzt ist, sondern das Gelb überall nur durch eine Rh, wie brandige Einfassung ins Schwarze übergeht. Die Unterseite fein punktirt und querrunzlig, bis auf die gelben Spitzen am Hinterrande der Vorderbrust ein- farbig schwarz, und fast ohne Glanz. Die Farbe der Beine hängt mit dem Grade der Ausbreitung zusammen, den das Gelb auf der Oberseite erlangt hat; beständig schwarz scheinen nur die Hinter- und Mittelschenkel nebst der Aussenseite der vordern zu sein, die Schienen bald ganz, gelb, bald nur die Aussenkante bräunlich angelaufen, bald Hinter- und Mittelschienen ganz schwarz. Die Fuss- glieder fast immer bräunlich oder schwarz. Die Ge- schlechtsmerkmale am Hinterleibe sind die gewöhnlichen. | Auffallend ist noch die hochgelbe, stark ins Feuer- -rothe fallende Färbung, welche bei manchen fr isch aus- gekrochenen Stücken, besonders Q, alle sonst bellgelb gefärbten Stellen zeigen, die aber bereits nach einigen Tagen wieder erchwillet Uebrigens finden sich auch 189 ganz frische Individuen in gewöhnlicher Färbung, und eben so‘wenig kann ich Rossi beistimmen, wenn er a. a.-O. diese feuerröih gezeichneten Stücke stets für 9 nimmt. | Wie es scheint, in ganz ‚Europa HöhbReitetrhtmd na- mentlich im mittlern nirgends selten. Deutsche Exemplare habe ich aus allen Gegenden vor mir; ausserdem fin- det er sich in Schweden (Linne, Gyllenhal), England Stephens), Frankreich (bei Paris, Aub£!), Spanien (Aube!), ‚Italien (Rossi), Dalmatien (Küster!), Croatien ( Rosen- hauer!), Russland (bei Kiew, Hochhuth!, bis zum Cau- casus, Chaudoir!), Ungarn und der Europäischen Türkei (Friwaldszky!). Prof. Loew waf ihn auch auf Rhodus an. Die var. 6 bei Magdeburg (Hornung!), Stettin (Schmidt!), Frankfurt a. d. O. (Mewers! bei Germar), Schlesien (Erichson!), Ungarn (Friwaldszky!), Oester- ‚reich (Sturm! und Gysselen! bei v. Heyden), Baiern (bei Regensburg, (Herrich-Schäffer), Tyrol (Küenburg‘?), in Russland (bei Kiew, Hochhuth!( und in Italien (Stenz! bei v. Heyden). Die Hauptfutterpflanzen sind mehrere Hvpericum-Arten (H. perforatum, montanum, hirsulum, qua- 'drangulare), doch fand ihn v. Heyden bei Frankfurt auch ‚auf Galium luteum und bei Ems auf Spartium scoparium. „Ichhabe dieLarve in ihrem Sacke in Menge auf Wiesen gefunden, und mit verschiedenen Pflanzen, auch Wolls- milch, gross gezogen”. Rosenhauer in briefl. Mitthei- lungen. 66. Cr. signatus Oliv. Unten schwarz mit gel- 'bem Schulterstücke, Oberseite und Beine gelb, ein nieren- förmiger hinten mit einem weissen Doppelfleck gezeich- ‚neter Fleck auf dem Halsschilde, und zwei unterbrochene und verwaschene Querbinden auf den Deckschilden schwarz; das Halsschild fein, die Deckschilde grob und - verworren längsstreifig punktirt. L. 13; Br. 1%. Cr. signatus Oliv. Ene. VI. 619. 56. Ins. VI. 805. 35. en BannG tab 2. fig. 17. ist gänzlich missglückt). | 190 | Sn Die vorliegende, wie es scheint, sehr seltene Art hat auf den ersten Blick einige Aehnlichkeit mit solchen Stücken der var. 2. des Cr. Moraei L, die zugleich auf dem hintern Theile des Halsschildes mit einem grossen gelben ‘Fleck gezeichnet sind, und was die meisten Sammlungen unter dem Namen Cr. signatus Oliv. dar- bieten, ist auch eben nichts Anderes als jene var. des Cr. Moraei; der echte Cr. signatus unterscheidet sich jedoch von jener sogleich durch den viel mehr walz- lichen Körper, das wenig gewölbte, nach vorn kaum ver- schmälerte, feiner, aber dichter punktirte Halsschild, die viel weniger regeimässige, nur einige Ansätze zu un- ordentlichen Doppelstreifen bildende Punktirung der Deck- schilde, die fast ganz gelben Beine und das gelbe Schulter- stück. Die Grösse die eines kleinern Cr. Moraei; der Kopf flach mit fein längsrinniger Stirn, schwach punktirt, glänzend und gelb, nur die Längsrinne und eine ring-. förmige Stelle um die Fühlerwurzeln schwärzlich. Die Fühler von mässiger Länge, schlank und dünn, das 2te Glied kurz eiförmig, die folgenden stielrund, viel länger und fast gleich lang, die obern wenig verbreitert, der Forisatz des Endgliedes kurz zugespitzt. Die Farbe gelb, die obern Glieder schmutzig greis mit feiner weisslicher Behaarung. Das Halsschild vorn wenig übergewölbt, hinten ziemlich Sach gedrückt, durch den nur vor den Hinterecken etwas gebogenen, dann fast graden, ein we- nig aufgeschlagenen Seitenrand nach vorn hin wenig ver- schmälert; der Hinterrand jederseits etwas ausgeschweilt; der Mittelzipfel kurz, breit, deutlich ausgerandet. Die Oberfläche fein und ziemlich dicht punktirt, glänzend; die Farbe gelb, und auf der Oberfläche liegt ein grosser nierenförmiger schwarzer Querfleck, welcher vorn und an den Seiten einen breiten, an der äussern Hälfte des Hinterrandes nur einen schmalen gelben Rand übrig lässt. Vorn auf der Mitte ist dieser Fleck in Gestalt eines Zipfels mit geschwungenen Rändern ausgeschnilten, 191 und vor- seinem Hinterrande liegt jederseits ein gelber, schräg nach vorn und aussen gerichteter Fleck, dessen äusseres verschmälertes Ende stumpf abgerundet, die hintere Seite eckig ausgeschweift ist, während der beide trennende schwarze Längsstreifen nach vorn hin in die Richtung des ausgeschnittenen Zipfels ausläuft. Die Be- sränzung dieser Zeichnung ist überall hell und scharf, wodurch sie sich sogleich von dem viel trübern, mehr braungelben Flecken unterscheidet, der sich bei Cr. Mo- raei manchmal binten auf dem Halsschilde findet, und so ergiebt sich auch leicht, wie Olivier das Halsschild als schwarz, mit gelbem Vorder- und Seitenrande, und zwei gelben Flecken vor dem Hinterrande bezeichnen konnte. Das Schildchen dreieckig, hinten stumpf abge- rundet, bräunlich mit hellerer Spitze. Die Deckschilde walzlich, längs der Naht wenig abgeflacht, an der Basis etwas aufgeworfen, mit stumpfer wenig merklicher Schul- terbeule und einem seichten Längseindrucke auf deren Innenseite, der Seitenlappen wenig bedeutend, die Spitze Stumpf abgerundet. Die Oberfläche stark glänzend, ziem- lich dicht punktirt, die Punkte grob, an der Wurzel mit einigen Ansätzen zu Punkistreifen, auch hinter der Mitte stellenweise zu unregelmässigen meist doppelten Punkt- streifen zusammengereiht, auf der Mitte selbst dichter und ohne Ordnung‘ zusammengedrängt, die Zwischen- räume glatt. Die Farbe hell strohgelb, die Wurzel mit scharfer, die Naht mit verwaschener Begränzung schwarz gesäumt; auf der Schulterbeule ein länglicher schwarzer Fleck, von dessen hinterm Ende eine schlecht begränzte fast bis zur Naht reichende Querbinde ausgeht; eine ähnliche bei den mir vorliegenden Stücken in zwei ne- ben einander stehenden Flecken aufgelöste, bei andern vielleicht auch nur aus solchen zusammengeflossene be- findet sich hinter der Mitte dicht vor der Wölbung, und ausserdem ist noch das Innere der Punkte bräunlich oder schwärzlich. Die Unterseite schwarz, der den Mund Bu, 192 umgebende Rand der Vorderhrust, die Schulterblätter, die hintern Spitzen der Parapleuren, und die Spitze des ersten Bauchrings zwischen den Hinterbeinen gelb, auch der Seitenrand der Bauchringe schmal gelb gesäumt. Die Beine gelb, die Spitze der Schenkel etwas heller, und nur die Aussenseite der Hinterschenkel mit einem dunk- lern Schatten. Die Schenkel derb, besonders an den Hinterbeinen verdickt, die Schienen lang und etwas ge- _ bogen, die Fussglieder schmal, an den Hinterbeinen des ersten mehr als doppelt länger als das zweite Der letzte Bauchring des Z breit ca ach ae das 2 kenne 0% nicht. Im südlichen Frankreich; ein einziges A aus Reiche's Sammlung. 67. Cr. Asignalus Dej. Schwarz mit branifeeRäikge lerwurzel; eine Querbinde vor der Mitte der Flügel- decken und deren Spitze rothgelb; das Halsschild fein, die Deckschilde grob längsstreifig punktirt. 1. 244; Br. 13%. Cr. Asignatus Dej. Cat. Eine mir nur in einem einzigen schlecht erhaltenen Stücke vorliegende, daher etwas unklare Art, die an Grösse etwa den grössern Exemplaren ‚des Cr. Moraei gleichkommt, aber auch ausser dem verschieden gebau- ten Halsschilde sich von ihm leicht durch die noch grö- bern Punkistreifen, die fein gerunzelten matten Zwischen- räume und die rechtwinklig gegen die Naht gerichtete scharf begränzte Querbinde unterscheidet. Der Vorder- kopf flach, glatt und glänzend, mit fein gerinnter Stirn, nebst den Mundtheilen schwarz. Die Fühler lang, dünn und fadenförmig, das 2te Glied kugelig, das 3te dreimal länger, stielrund und dem &%ten gleich, das öte und die folgenden noch länger, nach oben hin kaum erweitert Sud esrlnücktb der Fortsatz des Endgliedes lang sin zugespitzt. Die untern Glieder bis zum Bien it na die obern schwarz, alle lang abstehend - - 193 greis gewimpert. Das Halsschild vorn mässig überge- wölbt und etwas verschmälert, hinten vor dem Schildchen quer eingedrückt, so dass die Mitte des Hinterrandes wulstig hervortritt; der Seitenrand mässig gekrümmt und deutlich aufgeschlagen, der Hinterrand jederseits ausge- schweilt, mit kurzem, fast grade abgeschniltenem Mittel- zipfel. Die Oberfläche zerstreut und nicht derb punk- lirt, mässig glänzend, schwarz mit pechbraun durchschei- nendem Vorderrande. Das Schildchen dreieckig, hinten stumpf abgerundet, schwarz. Die Deckschilde am Schild- chen etwas erhölıt, mit breiter, stark hervortretender Schulterbeule und einer schmalen, tiefen, rinnenförmigen Grube an deren Innenseite, der Seitenlappen kurz, die Spitze breit abgerundet. Die Punktstreifen regelmässig, an der Wurzel furchenartig eingedrückt, die Punkte gross und tief, der öte bis 8te bei dem vorliegenden Exem- plar (ob nur individuell?) jederseits hinter der Schulter- beule unterbrochen, so dass hinter der Unterbrechung das Vorderende des 8ten sich schräg hinterwärts biegt und mit dem Vorderende des öten verbindet, in dem eingeschlossenen Raum: hinterwärts aber nur ein (und nicht zwei) Streifen vorhanden ist, und nabe hinter die- ser Stelle auch der erste Streifen zunächst der Naht, den gewöhnlichen abgekürzten nicht mitgezählt, einzeln für sich ausläuft. Die Zwischenräume convex, fein runz- lig, matt glänzend; die Farbe schwarz, ein unregelmässi- ger, von den Punktstreifen nicht berührter Querfleck an der Spitze und eine abgekürzte Querbinde vor der Mitte hellroth; die Binde rechtwinklig gegen die Naht gerich- tet, bis zum ersten Punktstreifen reichend, die beiden Ränder fast parallel, der hintere etwa auf der Mitte der Flügeldecken liegend. Die innere Seite zunächst an der Naht schräg hinterwärts erweitert, und die Mitte der Binde selbst durch jene Störung der mittlern Punktstrei- fen bezeichnet. Die Unterseite runzlig punktirt, schwarz, die Beine gleichfalls schwarz, dünn, mit kaum geboge- I. | 13 S le Fr Mar: Das letzte Sı halbkreisförmigen, gerunzelten, & g | = & kenne ich nicht. ee Aus dem südlichen Brankiisicheh N: Reiches Sammlung, 2 ee a "Om Bean dieses . h} ef i 4 S ’ { EA A ü Röhl "ORLER bi A A h, Rn re Kr: Re pp Aalen 1 i v Ri [gm “ a N ae sk anaRt, - LSA SRAR - ih BE VAREL 2 Want ir a er N no RS sh Er TERN ieh i .4 ee re eh als x bh [227 90900 TERNBER OU TER AMT AR 78 MUHoER 0, wm wi ’ | 4 A ne 34 nn. j rl = DUCK ULLI EFT, „wet PLIATET TO Mc und Beh ai wie. ee Rah ae rät > A vie BE u 2 ee sh se FRA 7 u x ! * ss Ps ut 2 ; > in K Pan 3 KT N EINE ee Nee o a ern A streme KU HIDR BEREIT 2, it se En RN ine PER ar 27 50 Bi Ber, re ee Fa HE ae AR ee ne DH TER 2 Der | wer 0 BETT Wy JERERTEENE, | Dr "ramiih "4 Er Bade EN wer ii SR Lage so Bee BUNBRIEIER 44 PR N 2 #3 Ms susch 27103 0. ik x "u k 4 u nn 1 937 SaRerE EEE BEE SE EN: ee RE era Inn’ y . N Er Er UM TREE FR) ; N } ii rer -Familie der Wymariden Arn. Foerster in Aachen. nn m —n Dieybleine aber durch ihre Lebensweise ausgezeichnete Familie. der Mymariden, welche als solche zuerst von dem scharfsinnigen irischen Entomologen Haliday in dem Entomological Magazine Vol. I. pag. 321 — 350 auf- gestellt und genauer charakterisirt worden ist, umfasst die kleinsten Geschöpfe, gleichsam die geflügelten Atome einer, das umfassende Reich der Insekten beherrschen- den Ordnung, der Hymenopteren. Ihre Bestimmung ist nicht ohne Schwierigkeiten. Durch ihre Lebensweise als Parasiten sind selbst diese kleinsten Thierchen für die Oekonomie der Natur von einer gewissen Bedeutung. Die 2 legen nach Haliday ibre Eier in die anderer In- sekten und bisweilen leben in einem Ei mehre Indivi- duen friedlich neben einander. Sie kommen vom ersten Frühjahr bis in den tiefsten Herbst vor, am häufigsten, wie Hal. bemerkt, an windstillen, warmen Herbsitagen, wenn eine Schaar von Schmetterlingen die leizte Brut absetzt, welche bestimmt ist, im nächsten Frühjahr zur Entwickelung zu gelangen. Auf Wiesen und grasreichen Plätzen in Wald und Busch hat man vielfach Gelegen- heit, einzelne Arten mit dem Schöpfer zu erhaschen, bis- weilen selbst in grosser Anzahl. Aus allen von Hal. auf- gestellten Gattungen ist es mir bereits gelungen, einzelne Eu 196 Arten zu fangen und zwar in der„nächsten Umgebung meines Wohnortes, darunter auch, wie das bei so wenig untersuchten und selten gesammelten Insekten nicht wohl anders sein kann, manches Neue. Einzelne Arten zu erziehen, ist mir bis jetzt nicht gelungen, "weil ich nur höchst selten Insekteneier einsammelte, doch zweifle ich nicht, dass es den Lepidopterologen, die aus Eiern Rau- pen zu erziehen pflegen, häufig vorkommen wird.. Diese möchte ich hiermit auf jene kleinen Parasiten aufmerk- sam machen und zur Erforschung ihrer Lebensweise auf- fordern. Ihre Bestimmung würde ich sehr gern. über- nehmen. Durch die bien folgende Auseinanderseizung des Charakters der Familie und der dazu gehörenden Gattungen, wobei ich die Arbeit von Haliday zu Grunde lege, so wie durch genaue Beschreibung aller mir be- kannten Arten hoffe ich jedoch auch andere ..in den Stand zu setzen, deren Bestimmung mit Erfolg. zu unter- nehmen *). Der Charakter der Familie ist nach Haliday Folesthälage Caput transversum areolatum. Antennae supra mediam faciem insertae, graciles, elongatae, fractae, feminis capitatae. Os epalpatum?**) Alae angustae, cilialae, nervo subcostali brevissimo, cubitalı naullo. \ % *) Um diese kleinen Geschöpfe für eine genauere Unter- suchung brauchbar aufzuheben, klebe man sie nur nichf auf Papierstreifen, wie dieses noch immer am häufigsten vorzu- kommen pflegt; sie müssen nothwendig mit sehr feinem Silber-. draht aufgespiesst werden. Wem dasaber zu mühsam scheint, der bringe sie in sehr enge Glasröhren, welche zu beiden Sei- ten verschlossen werden, auf diese Weise lassen sie sich leicht überall hin versenden. **) Haliday untersuchte folgende Arten: Ooctonus insig- nis, vulgaris und litoralis, fern®r noch Polynema ovulorum. Bei einem lebenden Exemplare von Polynema ovulorum sah’ er an der Stelle der Maxillen, wo gewöhnlich die Taster an- sitzen, eine kleine unförmliche Erhöhung, welche sich zusam- menzog und bei eingetrockneten Exemplaren verschwand. Da es mir schr unwahrscheinlich schien, dass eine ganze Familie: / Der Kopf zeichnet sich mehr oder weniger durch ‘erhabene Leistchen aus, eine derselben trennt das Ge- sicht der Quere nach von der Stirne, andere verlaufen am innern Augenrande, sie sind aber, da der Kopf bei den kleinsten Arten nach dem Tode fast immer stark einschrumpft, nur im lebenden Zustande deutlich zu er- kennen. Die Zahl der Fühlerglieder übersteigt nicht 13 (die radicula nicht mitgerechnet); bei den sind sie fadenförmig, die Glieder oft etwas zusammengedrückt, bei den 2 an der Spitze in einen stark verdickten, ei- oder spindelförmigen, gewöhnlich nicht gegliederten Knopf endigend. Die Mandibeln sind an der Spitze 3zäh- nig. Der Mund ist mit Tastern versehen. Die Gestalt des Mittelleibs ist in den verschiedenen Gattungen etwas abweichend gebildet, entweder durch eine sehr feine Linie von dem Hinterleib getrennt, oder mit demselben zusammenfliessend. Die Flügel sind gewöhnlich schmal, namentlich die Hinterflügel, und stark gewimpert. Der Hinterleib erscheint entweder gestielt oder sitzend. Die Beine sind verlängert, und obgleich die Schenkel nicht besonders stark verdickt erscheinen, so sind sie doch ‘zum Springen tauglich, die Füsse zeigen sıch entweder 5- oder 4gliedrig. Dieses Merkmal scheidet die Familie I so wichtiger Organe entbehren sollte, so unterwarf ich eine der hier am häufigsten vorkommenden und von Haliday selbst untersuchten Arten, nämlich den Ooctonus vulgatus einer ge- nauen Untersuchung, indem ich den Kopf dieses kleinen Thier- chens in warmem Wasser einweichte und zwischen den Glas- ‚presser brachte. Hier überzeugte ich mich nun unter dem Mi- kroskop auf das vollkommenste von der Grundlosigkeit der Behauptung Haliday’s. Ich fand nämlich sowohl die 3gliedrigen Kiefer — als auch Lippentaster, bestehend aus 2 walzigen ver- hältnissmässig breiten Grundgliedern und einem 3ten ‚Gliede, welches als lange pfriemenförmige Borste dem 2ten aufsitzt. Auch zeigten die Oberkiefer bei den J' von Ooctonus vulga- tus noch einen kleinern Aten Zahn. Um die Taster deutlich. zu sehen, bedarf es schon einer MEhrhanHeRLMEnn Ver- grösserung,. uni 198 gleich in zwei kleinere ann in Pentameren und Petrus re Bei Haliday bildet unsere kleine Familie die Ste Tribus der Chalciden und diese Stellung im System gab er derselben, gestützt auf die Untersuchung des Thorax und die Anheftung des Hinterleibs; Stephens und Curtis stellen sie aber zu den Proctotrupiden und es ist nicht zu verkennen, dass einzelne Gattungen, z. B. Ooctonus und Polynema, ihrem ganzen Habitse nach sich auffal- lend dieser letztern Panie anschliessen. Vielleicht wird man bei genauerer Untersuchung der einzelnen Galtungen sich veranlässt sehen, diese kleine Familie noch mehr zu zersplittern, worüber ich indess aus Mangel an erschöpfen- den Untersuchungen nichts weiter mitzutheilen mich ver- anlasst sehe. Ich lasse daher die Gattungen alle m der Reihe, wie Hal. sie a. a. OÖ. angiebt, auf einander fol- gen, wobei jedoch einige neue Gattungen eingeschaltet werden. Die Gattungen theilen sich bendekl nach der Zahl der Fussglieder in zwei Seclionen: „Sect.I. Mit 5 Fussgliedern. a. Mit gestieltem Hinterleibe. Gen. I. Ooctonus Hal. (z.Th.). Die Fühler des Z sind 13gliedrig [die radicula nicht mitgerechnet]*), des 2 Algliedrig, der Fühlerknopf einfach, der Hinterleib gestielt. | | *) Wenn ich nicht irre, so ist noch kürzlich die Bemer- kung gemacht worden, dass hei den Chaleiden keine radicula vorhanden sei; ich habe mich aber von ihrer Anwesenheit selbst bei einem so kleinen Insekt wie Polynema similis m. auf das zuverlässigste überzeugen können. Sie mag wohl aus dem Grunde bei sehr kleinen Thierchen nicht leicht aufzufin- den sein, weil sie in einer Vertiefung liegt und die Ränder derselben nicht überragt. Bricht nun der Schaft an seiner Artikulationsstelle mit der radicula ab, so bleibt letztere in de: Grube zurück und wird notwendig übersehen. Durch be- | 199 i RE Has Im Habitus. hat die Gattung Ooctonus. die grösste Aehnlichkeit mit der später Bannddn Polynema; die Q unterscheiden sich aber- auf den ersten Blick durch die grössere Zahl der Fühlerglieder, denn bei Polynema hol as 9 nur Igliedrige Fühler. Aber auch die & las- sen sich, abgesehen überhaupt von der Zahl der Fuss- glieder, wodurch die Unterscheidung am sichersten statt- findet, von denen der Gattung Polynema leicht durch zwei Merkmale unterscheiden, nämlich durch die relative Länge des Isten Fussgliedes, welches bei Ooctonus im- ‚mer bedeutend kürzer, bei Polynema so lang oder gar länger wie die folgenden Fussglieder zusammengenom- ‚men, erscheint; dann ferner durch die Sculptur des ‚Kopfes und des Mittelleibs, welche Theile bei Ooct. im- mer fein lederartig, fast etwas runzlig erscheinen und dadurch in der Regel matt und ohne Glanz sich zeigen, \ hutsames Pressen des Kopfes von Polynema similis zwischen 2 eng auf einanderschliessenden Glasplatten und behutsames Hin- und Herschieben gelang es mir nicht nur, die rad. voll- ständig aus der Grube loszumachen, sondern auch die Artiku- lationsstelle zwischen ihr und dem Schaft auf das deutlichste zu erkennen, indem hier beide Theile sich vollkommen gelen- kig erwiesen, was wohl bei inniger Verwachsung derselben oder gar beim Mangel einer radicula nicht möglich wäre. Ausser Zweifel gestellt wird aber unsre Ansicht von der An- wesenheit einer radieula in der nachfolgenden Gattung Rachis- tus, denn hier bedarf es solcher Manipulationen nicht, um die- selbe aufzufinden, weil man sie in dieser Gattung durch eine starke Loupe . gut sehen kann, sie hat hier mitunter die halbe Länge des Schaftes. Wollte man aber, um die entgegen- gesetzte Ansicht festzuhalten, annehmen, hier sei der Schaft .getheilt, so habe ich Bee dagegen; denn annehmen, der Schaft sei getheilt, oder es sei an der Wurzel desselben noch ein selbstständiges Fühlerglied vorhanden, bleibt doch im Grunde dasselbe. Um die Anwesenheit der radicula bei den Chaleiden aber durchgreifend nachzuweisen, habe ich bis jetzt noch zu wenige Untersuchungen angestelit, und ich lasse es - daher dahingestellt sein, ob nicht vielleieht zum grössten oder = kleinsten Theile bei denselben eine Verwachsung beider Theile „stattfinden mag. während bei Polyn. Bapt und Bhbrag immer later glänzend sind. ine Die Arten der Gattung Ooktokus Br ichl zahlreich, ich besitze folgende: a Be ’“ 1. Ooct. major. Schwarz, die Fühler an der Basis und der Hinterleibsstiel sammt den Beinen gelb, die Geisselglieder nehmen nach der Spitze des Fühlers hin an Länge allmählig ab und an Dicke etwas zu; das Mittelfeld des Hinterrückens völlig glatt; die Flügel sind kurz gewimpert. 2. Lg. 2 Lin. Ich würde diese Art für den Ooct. insignis Hal. hal- ten, wenn nicht ausdrücklich gesagt würde, dass die 8 ersten Glieder der Geissel fast von gleicher Länge wä- ren; bei dem mir vorliegenden Exemplare ist aber das Aste Glied der Geissel länger als das Stielchen und fast genau doppelt so lang als das Ste. Der Ooct. major kann also nicht der insignis Hal. sein. Genau genom- men ist beim major jedes folgende Glied der Geissel immer etwas kürzer als das vorhergehende, und eben; so allmählig werden die auf einander folgenden Glieder immer etwas dicker. Das letzte Geisselglied oder der Knopf ist elliptisch und fast so lang wie die k vorher- gehenden zusammengenommen. Auf dem BHinterrücken befindet sich ein von scharfen Kielen eingeschlossenes, rhombisches, glattes Mittelfeld. Der Stiel des Hinterleibs ist länger als die Hüften, an den Füssen ist blos die Klaue bräunlich. N Ich besitze von dieser ausgezeichneten Art ı nur ein Exemp. aus der Gegend von Aachen. Zu 2. Ooct. vulgatus Hal. Schwarz, die Fühler an der Basis, die Beine und der Stiel des Hinterleibs gelb, das Mittel- feld des Hinterrückens fein puuktirk runzlig; die Flügel kurz ' gewimpert. d'\, 2, Lg. fast $ Lin. O. vulgatus Hal. Ent, Mag. Vol. TI. p: 344. Eutriche amoena m. s. Beit, z. Monogr. der Pter. 1, Heft, S. 45. ie Von Ooct. major unterscheidet sich vulgatus Q sehr leicht durch die viel geringere Grösse des Asien Geissel-.. gliedes, denn dieses ist auffallend kleiner als das -Stielchen, 201 während bei major das umgekehrte Verhältniss' statt- findet, indem das ste Geisselglied deutlich länger als das Stielchen erscheint. Auch in Bezug auf die Glieder der Geissel überhaupt zeigen sich beim vulgatus auffallende- Unterschiede vom major. Die 6 ersten Glieder der Geis- sel sind nämlich ungefähr gleich lang und auch von gleicher Dicke, während das 7te und $8te nicht. nur deut- lich länger, sondern auch viel dicker erscheinen als eines der vorhergehenden. Beim g' sind die Geisselglieder alle von gleicher Länge, das Iste Glied aber etwas län- ger als das Stielchen. Das Mittelfeld des Hinterrückens ist in beiden Geschlechtern nicht glatt, sondern deutlich punktirt-runzlig. Der Stiel des Hinterleibs ist kaum et- was länger, als die hintersten Hüften. Diese Art ist in hiesiger Gegend besonders häufig, 3. 0Ooct. heterotomus. Schwarz, die Fühler an Rn | Basis, der Stiel des Hinterleibs und die Beine gelb; das 5te Glied’ der Geissel ist viel dicker als das 4te und 6te; das Mittelfeld des Hinterrückens glatt und glänzend; die Flügel kurz gewimpert. J.Q. L. 2 Lin. Diese Art unterscheidet sich von vulgatus durch et- was geringere Grösse und ein glattes Mittelfeld des Hinterrückens, hauptsächlich aber und zwar auffallend durch die Fühler des 2. Die Bildung derselben ist zwar im Allgemeinen ganz wie bei vulgatus, aber schon das 3te Glied der Geissel ist etwas, aber nur wenig dicker als das 2te und 4te, das öte Glied aber ist auffallend dicker, als das vorhergehende 4te und das nachfolgende 6te Glied. Die Fühler des Z sind grade so wie bei vulgatus gebildet; man kann daher die 9 beider Arten blos an der Sculptur des Mittelfeldes am Hinterrücken, aber auch hierdurch sehr leicht unterscheiden. Beide Geschlechter ziemlich häufig bei Aachen. 4. Ooct. hemipterus Hal. Schwarz, der Schaft an der Basis, das Stielchen und die Beine rothgelb; das Mittelfeld des Hinterrückens runzlig, die Flügel verkürzt. @. Lg. 1—%Lin. - Ooct. hem, Hal. Ent. Mag. Vol. I. pag. 344. Von dieser Art besitze ich nur‘Q, auch Mal. kannt das S nicht. An den Fühlern ist das Iste: "Glied da Geissel viel kleiner als das Stie!chen; die 6 ersten Glie- - der der Geissel erscheinen unter sich gleich lang und dick, das 7te und Ste ist aber etwas mehr verdickt und auch etwas länger als die vorhergehenden. Der Knopf ist .eiförmig und so lang wie die vorhergehenden zu- sammengenommen. Die Flügel sind sehr verkürzt und ragen nicht viel über den Thorax hinaus. Ich besitze 6 Q aus hiesiger Gegend. 5. Ooet..sublaevis. Schwarz, etwas glatter und glänzen- der, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibs und die Beine gelb; das Iste Glied der Geissel ist genau so lang wie das Stielchen; das Mittelfeld des Hinterrückens ist sehr klein. und glatt. @. Lg. 2 Lin. Durch die Fühler ist diese Art, von der ich nur ein einziges Exemplar besitze, sehr ausgezeichnet. Das Iste Glied der Geissel ist nämlich genau so lang wie das 'Stielchen, das 2te ist etwas länger als das Iste; die bei- den folgenden etwas kürzer als das 2te, aber unter sich von gleicher Länge. Die 4 ersten Glieder der Geissel sind unter sich auch fast genau von gleicher Dicke, während die % folgenden sich durch eine bedeutendere Dicke auszeichnen. Das öte und 6te Glied sind gleich lang und dick, das 7te und Ste ebenso. Der Knopf'ist schmal, elliptisch und nicht länger als die 3 vorherge- henden Glieder zusammengenommen. | Das einzige Exemplar meiner Sammlung ist aus der hiesigen Ga a 6. Ooct. insignis Hal. Schwarz, die Flügel etwas dun- kel, die Fühler an der Basis und der Kerr des Hinterleibes gelb; der Fühlerknopf elliptisch. I. 2. be FE Hal, im Ent. Mag. Vol. I. pag. 344. | Der Polynema ovulorum sehr ähnlich. Die ee glieder beim 2 sind mit Ausnahme des Knopfes unter sich fast von gleicher Länge, sah der Spitze hin-aber le DRS e allmählig etwas dicker werdend; der Knopf ist u. on länglich. Aus der Umgegend von London. Bier ist mir die ’ noch nicht ger die ER BOBDhyaN hen gehört allein Hal. an. b. Der Hinterleib sitzend. Gen. IL, se. m. ‚Die Fühler des 2 sind Helied- rig, die Radicula sehr deutlich, der Knopf nicht ge- ringelt; beim g' sind die Fühler 43gliedrig. Der Hin- terleib ist sitzend, die Tarsen ögliedrig; die Flügel ' haben einen kurzen, die Mitte des Flügels nicht er- reichenden Unterrandnerven. Es unterscheidet sich diese Gattung von \ Ooetonus, womit Hal. ihre Arten verbunden hatte, in gar zu we- sentlichen Stücken, um diese Trennung nicht zu rechtfer- tigen, der nicht gestielte Hinterleib und die deutliche -Radicula unterscheiden sie leicht von jener Gattung und von der nachfolgenden Litus sind die @ durch ihre A1- ‚gliedrigen Fühler ausgezeichnet, da wir bei Litus nur 9 finden. Die SZ stimmen zwar ın der Zahl der Fühler- glieder mit Litus überein, sind aber leicht an dem viel kürzern Subcostalnerven zu erkennen. _ | 00 0.Hal. beschreibt nur zwei Arten, mir sind er fünf ‚bekannt: 1. Rach. terebrator. Schwarz, die Fühler an der Ba- sis, der Rücken des Pro- und Mesothorax zum Theil, die Basis ‘des Hinterleibs und die Beine gelb; der Bohrer ragt etwas ‘vor und hat 4 von der Länge des Hinterleibs. 2. Lg. 2Lin. Die Fühler zeichnen sich durch die sehr lange Ra- ‚dicula aus, welche ungefähr halb so lang als der Schaft ist. Das ste Glied der Geissel ist kaum so lang als das Stielchen, die Glieder 2—# sind sehr verlängert, das te ist das längste von allen und hat die doppelte Länge des Isten Gliedes. Vom 2ten Gliede an nehmen die fol- genden nach der Spitze hin an Länge allmählig ab und eben so unmerklich an Dicke zu. Der Knopf ist etwas En er N 2 nA / l r schmal und nicht so lang wie die 3 vorhergehenden zu- sammengenommen. Der Schaft ist gelb, hat aber auf dem Rücken einen bräunlichen Streifen. Der Prothorax und der Rücken des Mesothorax sind gelb, der letztere ist mit 3 braunen Flecken versehen, wovon der mittlere sehr gross, die seitlichen sehr klein sind. Der Hinter- leib ist an der Basis fast bis zur Mitte gelb und so wie der Mittelleib mit zerstreuten sehr feinen und one langen Borsten versehen. iM Ich besitze nur 1 Q aus der Gegend von Aachen. \ F 2. Bach. sulphuripes. Schwarz, die Fühler an der Ba- sis, die Wurzel des Hinterleibs und die Beine gelb, erstere mit sehr verlängertem Knopf; das 1ste Glied der Geissel so lang wie das Stielchen; der Legebohrer kaum hervorragend. CH 2. Lg. 4 Lin. ! An den Fühlern ist die Radicula, welche deutlich sichtbar ist, der Schaft und das Stielchen gelb, die bei- den letztern haben auf dem Rücken einen braunen Strei- fen. Das Iste Glied der Geissel ist genau so lang wie das Stielchen, das 2te etwas länger als das Iste, das Ste Glied etwas kürzer als das 2te, das Ate wiederum etwas kürzer als das Ste. Die Glieder 5 und 6 sind gleich gross, merklich kürzer zwar, aber etwas dicker’ als die vorhergehenden, ungefähr so lang als breit. Der Knopf ist sehr verlängert und ungefähr von der Länge’ der % vorhergehenden Glieder. Der Mittelleib ist”ein-' farbig schwarz und der Hinterleib von der Basis ab bis. zur Mitte gelb. Der Legebohrer ist kaum sichtbar. An den Beinen sind die 4 hintern Hüften braun mit gelber Spitze. i Durch die Fühlerbildung, namentlich durch die Länge des Knopfes, so wie auch durch die Kürze des Lege- bohrers ist diese Art leicht von terebrator zu unterscheiden. A 2 und 1 g' aus der Gegend von Aachen. u . 3 Rach. litoralis Hal. Schwarz, die Fühler, der Hin- terleib an der Basis und die Beine theilweise gelb, bei erste-" 205° ren ist das Iste Glied der Geissel kürzer als das Stielehen; der ua er ist kaum sichtbar. J.Q. Lg. ? Lin. 2 - Syn. Ooctonus litoralis Hal. Ent. Mag. Vol. I. p. 344. Er ® PN "Diese; Art ist. von terebrator und en sehr leicht durch die Färbung der Beine, noch mehr aber durch die ganz verschiedene Bildung der Fühler zu un- terscheiden. Während nämlich bei jenen beiden Arten die Glieder der Geissel von 2—% sehr verlängert sind, und namentlich viel länger als 5—8, so finden wir die- ses: Verhältniss bei litoralis gerade umgekehrt, denn das Stielchen ist kleiner als der Schaft und die 4 ersten Glieder der Geissel sind offenbar kürzer und dünner als die 4 folgenden; der Knopf endlich ist ungefähr so lang wie die k vorhergehenden zusammengenommen. Beim & ist der Schaft kurz, das Aste Glied der Geissel kür- zer als das 2te; überhaupt nehmen die Geisselglieder nach der Spitze des Fühlers hin an Länge allmählıg zu, aber in demselben Verhältniss an Dicke ab, so dass das letzte Glied wirklich das dünnste ist. Der Hinterleib ist von der Basis ab nicht ganz bis zur Mitte gelb, und bei den d ist, dieses noch weniger der Fall als bei den Q. ©. Diese Art ist sehr Eauhe in hiesiger Gegend, und zwar kommen die Z viel häufiger vor als die 9. 4. Rach. pietus Hal. Schwarz, die Fühler an der Basis, der Thorax mehr oder weniger, die Basis des Hinterleibs und die Beine gelb; das Iste Glied der Geissel ist ein wenig kür- zer als das Stielchen, der Bohrer deutlich hervorragend, un- gefähr + von der Länge des Hinterleibs betragend. Q. Lg. ! Lin. Syn. Ooctonus pietus Hal. Ent. Mag. Vol. 1. pag. 344. - Gonatocerus flavus m. s. Beiträge zur Monogr. d. Pte- romalinen. S. 45. No. 3. Durch die relative Länge des 2ten Gliedes der Geis- sel ist diese Art sehr ausgezeichnet, denn mit Ausnahme‘ des Knopfes ist dieses Glied das grösste an der ganzen Geissel, es ist ungefähr 13 mal so lang als das Iste; das ste Glied ist etwas kleiner als das 2te. Das 4te und öte Glied unter sich gleich lang, aber einzeln genom- men etwas kürzer als das 3te. Das 6te, 7te und Ste 206 sind unter sich und mit % und 5 gleich an Länge,'aber beträchtlich dicker als diese beiden. Der Knopf ist schr verlängert und kaum etwas kürzer als die A vorherge- henden Glieder zusammengenommen. Was die Färbung der Fühler anbetrifft, so ist die ziemlich lange Badibuli blassgelb, Schaft und Stielchen gelb mit brasa Längs- strich. ‘Gelb ist ferner der Pro- und Mesothorax, der | letztere hat aber 3 braune Flecken, von denen der mitt- lere der grösste ist; das Schildchen ist braun und an den Seiten gelb eingefalst, zur Seite mit je einem brau- nen Fleckchen. Der Metathorax ist braun. Die Schen- kel haben in der Mitte kaum einen bräunlichen Anflug. Von dieser zierlichen Art besitze ich 2 @ aus der hiesigen Gegend, sie scheint also selten zu sein; Hal. fand sie bei London. 5. Rach. ater. Schwarzbraun, die Knice und die vorder- sten Schienen gelblich, das Iste Glied der Geissel beim I ist etwas kürzer als das Stielchen, das 5te Glied etwas dicker als das 6te; der Bohrer ragt kaum etwas hervor. 9.Q. Lg. 2 Lin. Sen Gonatocerus ater m. Ss, Beitr. z. Monogr. d. Plorkim | 1. Heft, S. 43. Diese Art unterscheidet sich von allen vorhergehen- den leicht durch die ganz dunkle Färbung des Körpers, Die Fühler zeichnen sich ebenfalls aus. Die Radicula ist klein und deshalb, so wie auch wegen der dunklen Färbung derselben schwer aufzufinden. Der Schaft ist ebenfalls dunkelbraun, ziemlich breit; das Stielchen hat eine schmutzig braungelbe Färbung, es ist nach der Spitze hin ziemlich erweitert und. bedeutend länger als das Iste Glied der Geissel. Die 4 ersten Glieder der Geissel sind überhaupt sehr kurz, unter sich fast von gleicher Länge, aber fortgehend fast unmerklich etwas dicker werdend. Das 5te Glied ist 'nicht nur bedeutend länger als das kte, sondern auch auffallend dicker als dieses und das nachfolgende 6te Glied. Die Glieder 6, 7 und 8 sind unter sich fast gleich lang, aber fortgehend etwas. dik- ker, so dass das 8te Glied die Dicke und ‚auch genau 207 die Länge des öten besitzt, Der Knopf ist eiförmig, kaum so lang wie die 3 vorhergehenden Glieder zusam- mengenommen. An den Beinen sind bisweilen auch die Füsse schmutzig gelb. 29Q@ und g' aus er Gegend. bin II. Litus Hal. Die Fühler des 9 Ogliedrig der Knopf einfach, die Tarsen ögliedrig. Dies ist der kurze Charakter der Gattung eh Hal. auf 2 Arten nach dem weiblichen Beschleetit ge- gründet hat, der ausführlichere Charakter soll in der Be- schreibung dieser Arten enthalten sein, jedoch finde ich ausser der Angabe eines sitzenden und eines fast sitzen- den Hinterleibes nichts, was zu dem Gattungscharakter gezogen werden könnte. Es ist also ganz einfach die Anzahl der Fühlerglieder, welche diese Gattung von Ra- chistus unterscheidet, so wie auch von der nachfolgen- den Leimacis. Die beiden von Hal. beschriebenen Ar- ten sind: | . "Lie. eynipsenus Hal. Schwarz, Kopf und Thorax dun- ik ri ‚Flügel braun lang gewimpert, die Beine Tuch. 5 Lg. # Lin: 'S. Ent, Mag. Vol. I. p. 345. | Kopf und Thorax sind gekörnelt, dunkel, die Stirne ‚breit, abgestutzt, der Scheitel fach, das Hinterhaupt ver- tieft, die Fühler des 2 haben eine sehr kurze Radicula, der Schaft ist länglich, gebogen, an beiden Enden zuge- spitzt, das Stielchen breit, zusammengedrückt. Die 6 Glie- der der Geissel sind klein, das 3te etwas kurz, nach der Spitze hin werden dieselben allmählig dicker und fast kuglig; das letzte Glied ist länger als die 3 vorbergehen- den zusammengenommen und eiförmig zugespitzt. Der Thorax ist kurz gewölbt, der Prothorax sehr kurz, bogig, der Metathorax gestutzt, der Hinterleib ist kurz sitzend, ‚dem Hinterrücken fest anliegend, etwas rundlich, zusam- mengepresst, der Bauch gekielt; der Legebohrer kaum ‘hervorragend. Die Flügel sind linearisch, die vordern 208 eiwas breiter und lang gewimpert, die Beine sind ge- nähert etwas dicker als gewöhnlich, die vordersten Ti- bien keulenförmig. | E Nicht selten im Grase unter Bäumen. I 2. Lit. dimidiatus Hal. Pechbräunlich, die Flügel durch- scheinend, gelblich, die Fühler an der Basis, ee Hinterleib und die Beine gelb, der After bräunlich. 9. Lg. 2 Lin. Mymar. dimidiatus Curt. G. — Ent. Brit, Bei dieser Art ist fast Alles wie in der Sect. B. ber Ooctonus (siehe meine Gattung Rachistus!), nur die Füh- ler sind 9gliedrig und die Flügel sind schmaler. An dem bräunlich gefärbten Kopfe ist der Mund bräunlich gelb, der Scheitel fast linearisch. Die Fühler sind gelb, nach. der Spitze hin bräunlich, die Glieder der Geissel sind , verlängert, nach der Spitze hin an Dicke zunehmend, _ das letzte Glied ist eiförmig, kaum doppelt so lang als das vorhergehende. Der Thorax ist pechbräunlich, das Schildehen röthlich, der Hinterleib fast. sitzend zusam-. mengedrückt, gelb, mit brauner Spitze. Die Beine sind schleif‘ gelb, die Vorderflügel fast linearisch, kurz ge- wimpert, die hintern schmaler und länger gewimpert. Fundort England. u; & Gen. IV. Leimacis m. Fühler des 9 8gliedrig, der Knopf einfach, des & 13gliedrig, die Tarsen 5glied- rig; die Flügel haben einen fast die Mitte des Vor- derrandes erreichenden Unterrandnerven. Der Hin- terleib ist sitzend. | m Diese Gattung charakterisirt sich von allen mit fünf Fussgliedern versehenen, durch die Länge des Subeos-- | talnerven und die @ überdies durch die 8 gliedrigen Fühler, 2 sie kann daher nicht leicht mit einer andern verwechselt, werden. Mir ist nur eine Art in dieser Gattung hier vor- gekommen, nämlich: | L. rufula. Braun, die Fühler an der Basis, der. Hinter- > leib bis fast zur Spitze und die Beine fast zinoberroth; die , Flügel etwas länger als der ganze Körper. dJ'. 2. ker 4 Lin. . if 4 . m 209 Bei dem 2 ist das Aste Glied der Geissel etwas. länger als das Stielchen, das 2te Glied ungewöhnlich lang, ungefähr von der Länge des Knopfes, was bei kei- ‚ner Art dieser Familie vorzukommen pflegt: (dass die- ses Glied nicht etwa aus zweien besteht, davon habe ich mich bei starker Vergrösserung unter dem Mikro- skop überzeugt!); die 3 folgenden sind ungefähr gleich lang, aber in ihrer Aufeinanderfolge allmäblig dicker wer- dend. Das letzte Glied ist fast eiförmig, nicht länger als die beiden vorhergehenden zusammengenommen. Beim d' ist das Iste Glied der Geissel nicht länger als das Stielchen, die übrigen sind etwas länger als das erste, aber unter sich von gleicher Länge und nach der Füh- lerspitze hin allmählig etwas dünner werdend. Die Flü- gel sind beim 9 etwas länger als der ganze Körper und lang gewimpert, beim Q etwas kürzer, der Subcostalnerv zeichnet sich in beiden Geschlechtern durch seine be- deutende Länge us. | Diese Art findet sich besonders häufig in hiesiger Gegend im Herbst auf Wiesen, jedoch die 3 viel häufi- ger als die 9. Gen. V. Gonatocerus Nees. Fühler des g" 13glied- rg, des 9 Ilgliedrig (die Radicula nicht mitgerechnet!), der Fühlerknopf beim 2 dreiringlig; der Hinterleib sit- zend; derLegebohrer beim 2 hervorragend; die Flügel mit kurzem Unterrandnerv. Die Gattung Gonatocerus, wie sie von Nees cha- rakterisirt worden, lässt sich weder mit Ooctonus noch mit Rachistus füglich vereinigen; denn da der Hinterleib nicht gestielt ist, so kann sie nicht mit jener, und weil der Fühlerknopf 3ringelig angegeben wird, nicht mit die- ser verbunden werden. Von Litus und Leimacis unter- scheidet sie die grössere Fühlergliederzahl beim 9. Um so weniger weiss ich aber auch diese Gattung unterzu- bringen, da ich in der Nees’schen Sammlung die betref- fenden Originalexemplare nicht mehr vorfand. Früher I. 14 210 hatte ich in den Beiträgen zur Monographie der Ptero- malinen den Rachistus litoralis für die Nees’sche Art ge- halten, was sich bei genauerer Erwägung nicht rechtfer- tigen lässt. Nees kennt nur eine Art, nämlich: Gon. longicornis Nees. Schwarz, glänzend, der Hin- terleib an der Basis und die Beine gelb. Lg. kaum 1 Lin. S. Nees Hym. Ichneum. aff. Mon. Vol. 11. p, 193. Kopf und Thorax sind dunkelschwarz, glänzend, der - Hinterleib ein wenig länger als der Mittelleib, verlängert eiförmig, niedergedrücki, platt, etwas kupferfarbig, das Iste Segment grösstentheils und der Bauch über das ste Segment hinaus blassgelb. Der Bobrer von der Länge des Hinterleibs, die Scheiden desselben behaart. Die Beine blassgelb. Beim JS sind die Fühler anders gebildet, die Glieder alle cylindrisch, und gleich lang, das letzte ein wenig kürzer. Die hintersten Schenkel haben an der Spitze einen breiten braunen Ring, die hin- tersten Tibien sind ganz, die mittlern in der Mitte braun. Da Nees über die Zahl der Tarsen bei dieser Gat- tung schweigt, so war ich'ungewiss, ob ich sie den Pen- tameren oder Tetrameren einverleiben sollte; da indess in der Gruppe der Tetrameren keine Gattung vorkommt, welche #lgliedrige Fühler im weiblichen Geschlecht be- sitzt (die Zahl der Fühlerglieder ist immer kleiner), so durfte ich wohl mit einiger Zuversicht annehmen, dass auch bei Gonatocerus Ögliedrige Tarsen vorkommen werden. Das & fand Nees auf Pinus sylvestris, das Z in einem mit Eichen untermischten Fichtenbestand unter Moos, beide in der Gegend von Sickershausen. Sect.IL Mit % Fussgliedern. a. Der Hinterleib sitzend. j Gen. VI. Anaphes Hal. Die Fühler des @ 12 lied. rig, des @ 9gliedrig, der Knopf einfach, die Tarsen Ak gliedrig; der Hinterleib sitzend, eiförmig. Die Flü- gel haben einen deutlichen und ziemlich langen ner+ vus ulnaris. | Bi | 2ıl Am Kopf ist der-Scheitel fast linearisch, die Stirn etwas ein- gedrückt; dieFühler des Q haben einen zusammengedrück- ten, an beiden Enden zugespitzten Schaft, das Stielchen ist breit, zusammengedrückt; das 3te Glied ist sehr kurz, die übrigen fast a nach der Spitze hin an Dicke etwas zunehmend, das letzte ist gross, länglich; das 9 hat eine fadenförmige Geissel mit fast gleichlangen Glie- dern. Der Prothorax ist sehr kurz, der Mesothorax kurz, gewölbt: Das Schildchen ist eiförmig, der Metathorax gerundet. ‘Der Hinterleib ist kurz, eiförmig, sitzend, der Bohrer kaum hervorragend. Die Vorderflügel sind etwas breit, die hintern linearisch und länger gewimpert. 1. An. pratensis. Schwarz, Fühler und Beine braun, an den erstern das Stielchen, an letztern die Trochanteren, die Kniee und Tarsen schmutziggelb; das 2te Glied der Geis- sel ist länger als das 3te; die Base lang gewimpert, O9. Lg. 3 Lin. Die Fühler des Q sind schlank, von Körperlänge, das Aste Glied der Geissel sehr klein, 4 von der Länge des Stielehens und kaum # von der Länge des 2ten Geis- selgliedes betragend.. Das 2— te Glied der Geissel ist sehr verlängert, dünn und das nachfolgende immer etwas kleiner als das vorhergehende; das öte und 6te von glei- cher Länge, jedes für sich zwar etwas kürzer als das kte, aber dicker. Der Knopf ist elliptisch und nicht län- ger als die 2 vorhergehenden Glieder zusammen. An den Fühlern der f ist der Schaft auf der Unterseite und das Stielchen gelb, die Glieder der Geissel werden nach der Spitze hin fast unmerklich kürzer und etwas dün- ner; das Aste Glied der Geissel ist fast doppelt so lang wie das Stielehen; die Flügel sind etwas rauchgrau; die Wimpern so lang wie die grösste Flügelbreite. Die Beine sind dunkelbraun, kaum dass die Schenkelringe, die Kniee und die Tarsen nebst den beiden vordersten Schienen etwas schmutziggelb durchscheinen. Häufig in hiesiger Gegend nach beiden Geschlech- ‚tern auf Wiesen. 212 2. An. autumnälis. Schwarz, Fühler und Beine braun, an den erstern der Schaft und das Stielchen, an letztern die Trochanteren, Kniee und Tarsen schutz seht, das 2te Glied der Geissel ist wi ie als das ea die er lang ge- wimpert. J.. + Lin. Diese Art = rin def halb so gross als die vo- rige und stimmt in der Färbung aller Körpertheile durch- aus damit überein, dagegen ist die Bildung der Fühler bei dem 2 eine sehr verschiedene. Das Stielehen ist hier wieder sehr klein, die 5 folgenden ‘Glieder sind aber ungefähr gleich lang, das 2te ist viel dünner wie die übrigen, das 3te bis’ Öte fast von gleicher Dicke. Der Knopf ist so lang wie die 2 vorhergehenden Glie- der zusammengenommen. Beim Z' werden die Glieder der Geissel nach der Spitze hin allmählig und fast un- merklich etwas länger und zugleich etwas dünner. Die Flügel sind schmal, die Wimpern länger als die grösste Flügelbreite. , In hiesiger Gegend häufig im. Herbst auf Wiesen. 3. An. flavipes. Schwarz, die Fühler an der Basis und die Beine gelb, das 2te Glied der Geissel ist nicht länger aber dünner als das 3te; die Flügel sind Schere mit sehr langen Wimperhaaren. @. Lg. + Lin. Gonatocerus flavipes m. s. Beit. z. Mon. d. Pter. 1. Hft. S. 43. In der Grösse und in der Form der Fühler stimmt diese Art genau mit autumnalis, aber die Färbung der Beine ist zu abweichend, um selbst als Varietät von autum- nalis gelten zu können. 7 Nur I 2 aus hiesiger Gegend. 4. An. parvus. Schwarzbraun, der Schaft, das Stielehen, der Mund und die Beine schmutziggelb, die Flügel schmal, die Wimpern doppelt so lang als die grösste Flügelbreite. J'. 2. Lg. kaum ; Lin. : Gonatocerus parvus m. Ss. Beit. z. Mon. d. Pier. 1. Hft. S. 43. i Noch etwas kleiner als flavipes und autumnalis, da- bei schmaler und die Flügel mit längerno Wimpern ver- sehen. Die Glieder der Geissel beim Z sind ungefähr - von gleicher Länge und Dicke, beim 9. kann ich das. 213 Verhältniss der Geisselglieder zu einander nicht mehr näher angeben, da ich das einzige 2 durch Zufall ein- gebüsst habe. Beide Geschlechter sind aus hiesiger Gegend. 5. An. fuseipennis Hal. Schwarz, die Flügel braun, die Fühler an der Basis und ae EROER blassbräunlich, 5, Q. Lg. ı Lin. “Ent. Mag. Vol. I. p. 346. Die Fühler etwas dick, besonders beim 9; die Flü- gel zart gewimpert. England. Hier ist mir diese Art noch nicht vorge- kommen. Gen. VII. Anagrus Hal. Die Fühler des $ sind 13- gliedrig, des @ Igliedrig, der Knopf einfach; die Tar- sen %gliedrig; der Hinterleib sitzend, kegelförmig zu- gespitzt. Die Flügel haben keinen oder nur einen punktförmigen nervus ulnaris. Am Kopfe ist der Scheitel linearisch, die Stirn nie- dergedrückt. An den Füblern des 2 ist das 3te Glied sehr kurz, die folgenden ungefähr gleich, das letzte gross, länglich. Die Fühler des 9 sind zusammengedrückt, et- was dick, die ersten Glieder der Geissel ein wenig kür- zer als die folgenden. Das Schildchen ist halbkreisig, der Hinterleib sitzend, kegelförmig verlängert, auf dem Rücken flach oder rinnenförmig, am Bauch zusammen- gedrückt, gekielt, der Bohrer äh kurz vorragend. Die Flügel sind gewimpert, die Wimperhaare kommen nicht aus dem Flügelrande, sondern etwas mehr einwärts aus dem Flügelfelde. 1. An. pallidus. Blassgelb, der Kopf, der Rücken des Mesothorax, der Bohrer ein w Rn hervorragend, die Flügel lang gewimpert, 9. Q. Lg. } Lin, Die Fühler des 2 sind blassgelb, das Iste Glied der Geissel etwas kleiner als das Stielchen, das 2te und 3te ungefähr gleich lang, das Akte etwas kürzer als das Ste, aber dicker als dieses. Der Knopf ist so lang wie die 214 0 td beiden vorhergehenden zusammen. Bei dem 8 sind die 3 ersten Glieder der Fühler etwas blass röthlichgelb, die übrigen bräunlich; das Iste Glied der Geissel ist so lang wie das Stielchen, das 2te etwas länger und die übrigen mit diesem letztern ungefähr von le ae Länge, nur allmäblig nach der Spitze hin dünner werdend. - Beide Geschlechter aus hiesiger Gegend. 2. An. flavus. Gelb, die Augen und die Spitze des deut- lich hervorragenden Bahbaıs schwarz; die Flügel schmal, SM - lang gewimpert. Q. Lg: + Lin. An den Fühlern ist das Iste Glied der Geissel klei ner als das Stielchen, das 2—6te ungefähr von gleicher Länge, aber diese Glieder werden nach der Spitze hin allmählig dicker, das 2te und 3te Glied ist schon be- trächtlich dünner als das 6te. Der Knopf ist etwas län- ger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen- genommen. Es scheint mir diese Art dem Incarnatus Hal. nahe verwandt zu sein. 3. An. debilis. Bräunlich, das Schildehen, der Metatho- rax, die Basis des Hiuterleibs und die Beine gelb; die Flügel schmal, lang gewimpert. Q. Lg. + Lin. Die Fühler sind schmutziggelb, das Aste Glied der Geissel ist kleiner als der Schaft, die folgenden von 2 bis 6 sind langgestreckt, in ihrer Aufeinanderfolge fast unmerklich kürzer, aber sehr deutlich dieker werdend. Der Knopf ist so lang wie die beiden vorhergehenden zusammengenonimen. Der Bohrer ist etwas vorragend. Nur 1 ©. 4. An. subfuscus. Braun, an den Fühlern ist das Stiel- chen röthlichgelb, das Schildchen und der Metathorax ist blass- gelb. Die Beine sind bräunlich, die Hüften an der Spitze, die Schenkelringe und Tarsen schmutziggelb. d'. Lg. + Lin, An den Fühlern. ist der Schaft bräunlich, das Iste Glied der Geissel ist etwas länger als das Stielchen, aber kürzer als das 2te; dieses letztere und die folgen- den Glieder haben ar gleiche Länge; die Flügel Pr 215 sind schmal und lang Barinpe: —_ Zus 1d aus ‚bie- siger Gegend. Es Felsen nun hier 3 von Hal. bestehe Arten dieser alte welche sehr schwer zu bestimmen sein möchten, weil auf die relative Grösse der Fühlerglieder in der Beschreibung keine Rücksicht genommen worden ist. Die Färbung heit aber bei diesen kleinen Thier- chen durch das Eintrocknen sich zu verändern, daher weniger zuverlässig. | 5. An. atomus Hal. Blassgelb und braun, Flügel durch- sichtig. 2. Lg. + Lin. Ent. Mag. Vol. I. p. 347. Ichneumon atomus L.: Kopf, Spitze der Fühler, Prothorax und After etwas bräunlich, die Flügel wasserhell, sehr schön gewimpert. Ueber das Citat von Ichn. atomus L. giebt Hal. am angeführten Orte keine nähere Auskunft; schwerlich dürfte dasselbe wohl ohne Fragezeichen hier sich rechtferti- gen lassen, da vielleicht nicht einmal feststeht, ob der Linne’sche Ichn. atomus zu dieser Gattung gehört. Viele der grössern Linne’schen Arten sind noch zweifelhaft, um wieviel mebr wird das nicht bei so kleinen Thier- chen der Fall sein. Solche durchaus zweifelhafte und vielleicht nie mit Gewissheit zu enträthselnde Citate blei- ben daher überhaupt besser weg. 6. An. incarnatus Hal. Roth mit schwarzen Augen, aa Schildchen blass, die Flügel Seh gelblich, Q. Le. ; Lin. Ent. Mag. Vol. I. p. 347. Bei dieser Art ist der Thorax weniger verlängert als bei der vorhergehenden; die Flügel kürzer gewim- “pert, die Fühler an der Basis und die Beine blasser. England. Diese und die vorhergehende Art sollen nicht selten sein im Herbst auf dem Grase unter Bäumen. 7. An. ustulatus Hal, Braun, die Fühler, der Rücken des Thorax und die Beine roth, die Flügel durchsichtig. J. "Lg. 5% Lin. Ent, Mag. Vol, 1. p. 347. 216 Kürzer als die beiden vorhergehenden und öngkler gefärbt; die Flügel wie bei atomus. Cor. England. b. Der Hinterleib gestielt. Gen. VM. Polynema Hal. Fühler des & 13gliedrig, des 2 9gliedrig, der Knopf einfach, der Schaft in bei- den Geschlechtern erweitert, gebogen und ein wenig verlängert; die Tarsen 4 gliedrig, der Hinterleib gestielt. Diese zierliche und an Arten hier reichste Gattung zeichnet sich weiter durch folgende Merkmale aus: der Kopf ist etwas dick und fast rund, der Scheitel breit und etwas flach, Kopf und Thorax sehr glatt und glän- zend; der Fühlerschaft ist kaum etwas länger als der Kopf erweitert und gebogen, das Stielchen ist breit zu- sammengedrückt, die Geissel des JS ist “linearisch, die Glieder derselben nehmen nach der Spitze hin an Länge unmerklich ab; beim Q ist das 3te Fühlerglied kürzer als das te, die übrigen werden nach der Spitze hin gewöhnlich etwas kürzer aber dabei dicker, das letzte Glied oder der Knopf ist gross und eiförmig. Der Mit- telleib ist convex, glatt, der Prothorax deutlich, das Schild- chen eiförmig, der Metathorax rundlich. Der Hinterleib, welcher gestielt ist, erscheint fast lanzetlförmig zuge- spitzt, aufsteigend, beim Q an der Spitze etwas flach mit kurzem oder auch verlängertem Bohrer, der Stiel ist wie bei den folgenden Gattungen fadenförmig und absteigend. Die Beine ea zart, a das Aste Fussglied so ya oder auch länger wie alle folgenden zusammengenom- men. Die Vorderflügel sind oa nach der Spitze hin umgekehrt eiförmig, gewimpert, der Subcostalnerv ist‘ sehr kurz, keulförmig (d. bh. der Nervus ulnaris*) ist fast *) Nervus ulnaris ete. ulna nennt Hal. denjenigen Theil des Unterrandnerven, welcher sich dem Vorderrande anschliesst. Unsern nervus subcostalis oder Unterrandnerven nennt er hu-. meralis, den ramus stigmaticus Nees cubitalis, und der. Verlän- gerung des ulnaris über den eubitalis hinaus giebt er den Na- | men radialis. 2 Be 217 in einen Punkt zusammengezogen), die Hinterflügel sind linearisch und länger gewimpert. j -&. Mit hellrothen Beinen. | 1. Pol. ovulorum Hal. Schwarzbraun, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibs und die Beine sammt den Hüf- ten hell rothgelb; das 'Iste Glied der Geissel ist so lang wie das Stielchen. Li ee sind mit sehr langen Wimperhaaren besetzt. I. 2. 4 Lin. Pol. ovulorum a s. Ent. Mag. Vol. I. p. 347. Eutriche gracilis Nees. s. Hym. Ichn. aff. Mon. Vol. II. p. 197. Mymar ovulorum Curt. &. — Ent. B. Ichneum ovulorum L.? S. N. — Tn, S. Schrk. F. B.! Cryptus ovulorum F.? S. P. Diese interessante und zierliche Art ist in hiesiger Gegend selten, sie unterscheidet sich aber von den ver- wändten Arten nicht schwer durch die Fühler. Das Iste Glied der Geissel ist nämlich so lang aber durchaus nicht länger als das Stielchen, das 2te und 3te Glied ist sehr verlängert, jedoch das erstere um % länger als das fol- gende, die Glieder %, 5 und 6 sind wieder kürzer als das 3te, aber unter sich ungefähr gleich lang; jedoch in ihrer Aufeinanderfolge etwas dicker werdend, auch sammt dem Knopf etwas dunkler gefärbt; dieser letztere ist nicht länger als die 3 vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen. An den Füssen ist das letzte Glied bräunlich, was mehr oder weniger bei allen Arten mit rothen Beinen vorkommt; die Flügel sind ein wenig län- ger als der ganze Körper und mit sehr langen Wimper- haaren besetzt *). | Zwei Varietäten des ' sind mir hier vorgekommen: a. Mit röthlichem Halse. b. Derganze Thorax und derHinterleib an der Basis röthlich. *) Als sehr lange Wimperhaare kann man hier diejenigen ‚anschen, welche der grössten Breite des Flügels an Länge we- "nigstens gleichkommen, lange Wimperhaare sind dann dieje- nigen, welche wenigstens die Hälfte der grössten Flügelbreite haben; die übrigen Ausdrücke, kurze oder ziemlich lange W. erklären sich hieraus leicht von selbst. Ich besitze 5 J und 29 aus der Gegend von Aachen. Nach Hal. zerstört diese Art die Eier von Pontia a sicae. Was die Synonymie derselben betriffi, so kann man jene Syn. von Linne, Fabricius und Schrank als ganz ungewiss ansehen; denn nach Hals eignem Aus- spruch - haben L. und Sehe sogar 2 Species unter dem Namen Ichn. ovulorum mit einander vermengt. Wie we- nig solche Citate nützen, ist bei Anagrus atomus Hal. ge- zeigt worden. Das Citat aus Nees kann ich mit Sicher- heit verbürgen, da ich die betreffenden Originalexem- plare in der Nees’schen Sammlung selbst verglichen habe. Wie schwankend die Ansicht über Ichn. ovulo- rum L. ist, zeigt sich auch daraus, dass Nees denselben zu der Gattung Teleas zäblt, welche Ansicht sogar Vie- les für sich hat. 2. Pol. pusilla Hal. Schwarzbraun, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibes und die Beine mit den Hüften rothgelb, das 1ste Glied der Geissel ist etwas kürzer als das Stielchen; die Flügel haben sehr lange Wimperhaare. 9. L 2 Lin. Pol. pusillus Hal. in Ent, Mag. Vol. I. pag. 348, In der Färbung weicht diese Art von der: vorher- gehenden fast gar nicht ab, nur die Fühlergeissel: ist entschieden mehr bräunlich, so dass blos der Schaft und das Stielchen röthlichgelb sind, aber die kleinere Gestalt und das Verhältniss der Fühlerglieder zu ein- ander ist charakteristisch genug, um eine Trennung völ- lig zu rechtfertigen. Das Iste Geisselglied ist nämlich kaum halb so gross als das Stielchen; das Verhältniss der übrigen Fühlerglieder zu einander ist grade so wie bei en nur sind überhaupt alle Glieder einzeln genommen bedeutend kürzer als bei jener Art. 5 Q aus hiesiger Gegend. 3. Pol. similis. Schwarzbraun, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibs und die Beine sammt den Hüften rothgelb, das Iste Glied der Geissel viel länger als das Stiel- 219 / chen, ‘die Wimperhaare an den Flügeln kurz. IQ. Lg 3 Lin. ni Yıh In der Grösse und im ganzen Habitus stimmt diese Art mit ovulorum auf das genaueste überein, aber durch zwei konstante Merkmale ist sie von dieser Art so wie auch von P. pusilla sehr leicht zu unterscheiden, näm- lich durch die viel bedeutendere Länge des Isten Geissel- gliedes, welches das Stielchen an Länge weit übertrifft und genau so lang wie das 3te Geisselglied ist. Auch die kurzen Wimperhaare sind für diese Art charakte- ristisch. Bei den @ ist der Schaft mit dem Stielchen gelb, das Iste Glied der Geissel ist ebenfalls oft etwas heller gefärbt als die übrigen; der Knopf erreicht nicht die Länge der 3 vorhergehenden Glieder zusammenge- nommen. Bei dem J sind die 3 ersten Glieder der Fühler ebenfalls gelb, das 3te kaum etwas kürzer als das Akte, dieses mit den folgenden ungefähr von gleicher Länge Ziemlich häufig nach beiden Geschlechtern in der Umgebung von Aachen. 4. Pol. longula. Schwarzbraun, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibes und die Beine mit den Hüften roth- gelb; das 1ste Glied der Geissel etwas länger als das Stielchen ; die Flügel nach der Spitze hin ziemlich breit und mit sehr langen Wimperhaaren besetzt. 9. Lg. stark 2 Lin. Von similis ist diese Art leicht durch die viel län- gern Wimperhaare und durch das verhältnissmässig viel kürzere Iste Glied der Geissel zu unterscheiden, von pusilla durch die in die Augen fallende Grösse und die ‚viel grössere Länge des een Geisselgliedes im Ver- hältniss zu a elchen Viel schwieriger aber sind die Unterschiede festzustellen zwischen dieser Art und ovu- lorum, obgleich, wenn man sie beide zusammen ver- gleichen kann, die grössere Flügelbreite für longula ent- scheidend ist; aber auch in den Fühlern zeigt sich bei genauerer Beobachtung ein Unterschied zwischen beiden 220 Arten. Bei longula ist 'z. B. das 2te Glied der Geissel so lang oder kaum kürzer als das 3te und Ate zusam- mengenommen; bei ovulorum ist dagegen das 2te Glied augenscheinlich kürzer als die 2 folgenden zusammen; bei longula ist ferner das Aste Glied der Geissel etwas länger als die Hälfte des folgenden, bei ovulorum aber beträgt die Länge desselben genau die Hälfte; das kte, öte und 6te Glied ist bei long: auch etwas dicker als bei ovul., wenn man sie nämlich mit den vorhergehen- den Gliedern vergleicht. 1 2 bei Aachen gefangen. RN: * Pol. atrata Hal. Schwarz mit durchsichtigen Flügeln, an den Fühlern das Stielehen, der Stiel des Hinterleibes und die Beine rothgelb, der Hinterleib fast knglig. Q. Le. fast 2 Lin. Pol. atratus Hal. s. Ent. Mag. Vol. I, pag. 348. Der Pol. fuscıpes ähnlich, die Fühler und Beine kürzer, die Flügel schmaler und sparsam gewimpert, der Hinterleib ist kurz und fast rund. England. Hier ist mir diese Art noch nicht vorge- kommen. £. Mit mehr oder weniger bräunlichen Beinen. 6. Pol. laeta. Schwarz mit rothen Fühlern, deren 5 letzte Glieder schwarzbraun sind; der Stiel des Hinterleibes und die Beine sind ebenfalls roth, letztere jedoch mit bräun- lichen Schenkeln und Hüften der vordersten Beine; die Flügel mit sehr kurzen Wimperhaaren. 9. Lg 2 Lin. An den Fühlern ist das Iste Glied der Geissel ent- schieden länger als das Stelchen, aber eben so deutlich kürzer als das 3te. Was die Färbung der Fühler anbe- trifft, so ist der Schaft an der Basis und auf der Rücken- kante etwas bräunlich und das 3te Glied der Geissel auch wohl etwas weniger intensiv braun gefärbt als die folgenden. Der Hinterleib ist etwas weniger 'stark ver- längert als bei den übrigen Arten, der Bohrer ragt nur wenig vor. Die Beine sind vorherrschend rothgelb, die vordersten Hüften ganz und die bintern an der Basis et- was bräunlich, die Schenkel sind ebenfalls alle an der Basis, die % hintern Schienen aber in der Mitte BRBe oder weniger schwach bräunlich. Von ovulorum, pusilla und longula unterscheidet sich diese Art auf den ersten Blick durch die -sehr kur- zen Wimperhaare der Flügel, von similis und atrata durch die verschiedene Färbung der Beine, von similis auch noch insbesondere durch die relative Länge des Asten Geisselgliedes. Ich besitze 3 2 von Aachen. # 7. Pol. erassieornis. Schwarzbraun, das 2te Glied der Fühler, die Schenkelringe und die Tarsen gelb, die Hüften, Schenkel, Schienen und der Stiel des Hinterleibes mehr oder weniger braun; das Iste Glied der Geissel ist so lang wie das 2te; die Flügel sind breit und haben kurze MamperBasze d' Lg. 2 Lin. Man könnte diese Art leicht für das Z von P. laeta halten, wenn nıcht die abweichende Färbung der Fühler und Beine dagegen spräche. An den letztern sind die Schenkel alle und die & hintern Schienen braun, nur an der Basis und Spitze röthlichgelb, die vordersten Schie- nen sind ganz rothgelb. Die Fühler sind dunkelbraun, nur das Stielchen ist gelblich, während bei laeta die 4 ersten Fühlerglieder gelb sind und nur der Schaft ein wenig bräunlich erscheint. Nur 2 4 sind mir bis jetzt bier ae rue 8. Pol. fuseipes Hal. Schwarz, das 2te Glied der Füh- ler, der Hinterleibsstiel, die Hüften und Schenkel an der Spitze, die Schienen an der Basis und Spitze nebst den Tarsen röth- lichgelb; bei dem 2 ist das Iste Glied der Geissel genau so lang wie das Stielchen,, aber bedeutend kürzer als, das 3te - Glied; die Flügel haben en Wimperhaare; der Bohrer ragt kaum etshas wor. .Ö. 2. Lg. 2 Lin. Pol. fuscipes Hal. s. Ent, Mag. Vol. I. p. 348. Diese Art unterscheidet sich sehr leicht durch die Färbung der Beine von der Isten Abtheilung «., von laeta und crassicornis ebenfalls leicht durch die langen Wim- - perhaare. Bei dem 2 ist das Iste Glied genau so lang 222 wie das Stielchen, aber nur halbso lang wie das 2te, dieses ist auch viel länger, wenn auch nicht doppelt so lang als das 3te. Die Glieder k, 5 und 6 sind zwar einzeln genommen jedes kürzer als das 3te, aber unter sich ungefähr gleich lang, nur an Dicke nach der Spitze hin zunehmend. Bei dem & ist der Schaft kurz, das Stielchen ebenfalls, aber ziemlich dick; das Iste Glied der Geissel etwas länger, als das Stielchen, aber deut- lich kürzer als das 2te Glied, dieses ist überhaupt das längste von allen, denn nach der Spitze hin nehmen die Glieder an Länge unmerklich ab, so dass das letzte Glied schon um ein Merkliches kürzer erscheint als das 2te der Geissel. | Nach Hal. findet sich diese Art in England; ich be- sitze 2 J' und 1 2 aus hiesiger Gegend. 9. Pol. elegans. Schwarz, das 2te Glied der Fühler, der Hinterleibsstiel, die Hüften und Schenkel an der Spitze, die Tibien an der Basis und Spitze sammt den Tarsen röthlich gelb; bei den Q ist das Iste Glied der Geissel genau so lang wie das Stielchen, aber nicht bedeutend kürzer als das 3te Glied; die Flügel haben Rune Wimperhaare; der Bohrer ragt zHönlick weit hervor. Q@ Lg. } Lin. Eutriche elegans m. Ss. "Beitr. z. Mon. d. Pter. 1stes Heft. S. 45. Diese Art stimmt in der Färbung der Beine und in der Bildung der Fühler ziemlich genau mit fuscipes, ist aber gar nicht schwer davon zu unterscheiden, indem sie viel kleiner und schlanker als fuscipes 2 ist, und bei dieser viel geringern Grösse doch einen viel län- gern Legebohrer besitzt, er ist wohl mehr als doppelt so lang wie bei fuscipes; der Hinterleib ist ferner stark verlängert, laber kurz gestielt; der-Stiel, welcher nicht länger als die hintersten Hüften erscheint, ist an seiner Basis bräunlich. Ich besitze 6 Q aus der Gegend von Aachen. 10. Pol. latipennis. Schwarzbraun, die beiden ersten, Fühlerglieder, der Hinterleibsstiel und die Beine sammt den Hüften röthlich gelb, die Basis der Hüften aber so wie die 223 Schenkel und Schienen mit einem bräunlichen Anflug; das Iste Glied der Geissel ist genau so lang wie das Bes die Flügel sind ‚breit und ziemlich laug gewimpert. d‘. Lg, ‚Lin, Von den bisher beschriebenen Arten unterscheidet sich lat. leicht durch die grössere Flügelbreite; die Wimperhaare betragen än Länge nicht viel mehr als die Hälfte der grössten Flügelbreitee An den Fühlern ist der Schaft Br klein, er erreicht nicht ganz die Höhe der Stirn, das Stielchen ist ebenfalls sehr kurz und fast kugelig. Der Stiel des Hinterleibes ist kaum länger als die hintersten Hüften. ‘Nur 1 Z wurde von mir in hiesiger Gegend ge- fangen. 11. Pol. pulla. Schwarzbraun, die beiden ersten Glieder der Fühler, der Stiel des Hinterleibs und die Beine röthlich gelb, letztere mit bräunlichen Schenkeln und Schienen; dieFlügel rm schmal und sehr lang gewimpert. d‘. Lg. + Kan, An den Fühlern überragt der Schaft dıe Stirne et- was, das Stielchen ist dick, fast kugelig; das Iste und 2te Glied der Geissel ist von gleicher Länge, die Geissel- glieder überhaupt nicht stark verlängert und alle unge- fähr von gleicher Grösse. Die Aehnlichkeit in Färbung aller Theile und in der Grösse mit latipennis ist sehr gross; es bedarf aber nur eines flüchtigen Blickes auf die Flügel, um beide Arten leicht von einander unter- . scheiden zu können; denn bei einer so grossen Diffe- renz in der Flügelbreite ist an eine Identität beider Spe- zies nicht zu denken. 2 S' aus der Gegend von Aachen. 12. Pol. euchariformis Hal, Schwarz mit durchsichti- gen Flügeln, die Beine pechbräunlich, das Stielchen und die Tarsen blass; der Bohrer verlängert. 2. Te. 3 Lin. P. euchar. Hal. s. Ent. Mag. Vol. I. pag. 348. Der Hinterleib ist sehr verschmälert, lanzettförmig, nur wenig länger als der (für die Arten dieser Gattung bedeutend!) lange Legebohrer; die Flügel sind zart ge- wimpert. Der Stiel des Hinterleibes ist bräunlich roth, | 224 die Tarsen an der Spitze bräunlich; das 2te und BIT) Glied der, Fühler gleich gross. England, ieh sellänt Hier ist mir diese Art noch nicht vorgekommen. Gen. IX. Mymar Hal. Die Fühler des S sind 13glie- drig, des @ Igliedrig, der Knopf einfach; der Schaft in beiden Geschlechtern weit über die Stirne hinaus verlängert; die Tarsen &gliedrig, der Hinterleib ge- stielt; die Flügel völlig linearisch, die vordern an der Spitze bloss erweitert. Diese ausgezeichneie Gattung, welche dön Typus für diese Familie bildet, lässt sich leicht an dem sehr verlängerten Schaft und der eigenthümlichen Flügelbil- dung erkennen. Der Kopf ist fast kugelig, der Scheitel breit, flach, fast quadratisch; die Fühler sind verlängert, beim © der Schaft sehr lang, linearisch, das Stielchen breit, zusammengedrückt; beim & sind die Fühler, viel länger noch die Glieder langgezogen, nach der Spitze hin allmählig etwas sich verkürzend. Der Thorax ist fast wie bei Polynema, der Prothorax noch grösser, der Hinterleib ist gestielt, mit kurzem Bohrer, die Füsse aus- gezeichnet schlank und verlängert. Die Vorderflügel sind gleichsam gestielt, indem sie bloss an der Spitze ausge- breitet sind, der Stiel erscheint fast haarförmig, sie sind mit langen Wimpern versehen. Durch die Mitte des aus- gebreiteten Theils am Vorderflügel läuft der Länge nach eine Borstenreihe, die Hinterflügel sind borstenförmig, viel kürzer als die vordern und kaum mit einigen Borsten versehen. Es ist nur eine Art in dieser Gattung bekannt, nämlich: 5 M. pulchellus Curt. Hal. Gelb, die Geissel, die Augen, die Spitze des Hinterleibes und der Vorderflügel schwirgbe aun, g. 2. Lg. 2 Lin. . M. pulch. Curt. Ent. Br. 411. Ent. Mag. Vol. . pP. En Die Fühler des 2 haben einen sehr langen Schaft, der an der Basis und Spitze verdickt ist, das Stielchen ist im Verhältniss zum Schaft sehr kurz, das ste Glied der Geissel ist etwas länger als das Stielchen, das 2te und 3te dagegen sehr stark verlängert, fast von der Grösse des Schaltes, das 3te aber ist immer noch ein wenig länger als das 2te, die 3 folgenden Glieder sind wieder sehr kurz, und zwar ist das 4te nur halb so gross wie das öte und dieses kleiner als das 6te; der Knopf ist etwas länger als die 3 vorhergehenden zu- sammengenommen. Bei dem J° sind die Fühler viel länger, auch ist das Aste Glied der Geissel viel länger als das Stielchen, übrigens sind die Glieder der Geissel unter sich fast von gleicher Länge. Der M. en: ist unstreitig die Re teste Art in der ganzen Familie, dabei wie es scheint sehr selten; denn seit mehrern Jahren hatte ich bloss ein einziges Z in hiesiger Gegend gefangen; in diesem Herbste aber hatte ich das Glück, beide Geschlechter in Wiesen zu schöpfen, so wie auch noch einzelne J'. In den bedeutenden Sammlungen der Herren v. Heyden, v. Roser und des Herrn Dr. Imhoff zu Basel, so wıe auch in der Sammlung des Wiener Kabinets findet sich diese Art nicht. Gen. X. Eustochus Hal. Die Fühler des 2 10glied- rig, der Knopf 2gliedrig; die Tarsen Agliedrig, die 4 hintern Schienen sind länger als die Füsse, der Hinterleib gestielt, beim Q mit sehr langem Bohrer; die Flügel ‚haben einen stark asereghgeei nervus ulnaris. Diese Gattung charakterisirt sich durch den 2glie- drigen Knopf, den sehr langen Bohrer und den stark verlängerten nervus ulnarıs von allen vorhergehenden leicht. Am Kopf ist der Scheitel breit und flach, die Fühler sind an der Stirn befestigt, der Schalt ist ziem- lich lang, spindelförmig, das Stielchen keulförmig, die 15 | 226 folgenden Glieder linearisch, aber das 6te, 7te und 8te sind kurz, stark verdickt und schliessen sich dadurch so an den Knopf an, gleichsam um eine Art Keule zu bilden. Es ist nur eine Art dieser Gattung bekannt. E. atripennis Hal. Schwarzbraun, die Fühler an der Basis, der Stiel des Hinterleibes und die Beine braunroth, die 4 hintern Schienen sind länger als die Füsse; der Bohrer ist etwas länger als der Hinterleib (den Stiel nieht mitgerechnet!), die Flügel sind russigbraun, vor der Basis mit einem dunkler ‚gefärbten Querbändchen. Q. Lg. 5, Lin. Mymar atripennis Curt. E. B. Buck atr. Ent, Mag. Vol. I. pag. 350. An den Fühlern ist das Iste bis Ste Glied der Geissel ungefähr von gleicher Länge, lang walzlich, das 2te ist aber ‘ein wenig länger, das Aste Glied ist nicht länger als das Stielchen, welches hier ziemlich lang ist. Die Glie- der % bis 6 der Geissel sind viel kürzer, aber auch viel dicker als die vorhergehenden, von diesen ist. das 6te ‚ das dickste. Der Knopf ist 2gliedrig und nicht länger als die 3 vorhergehenden zusammengenommen. Nur dadurch, dass man den Knopf für 2 Glieder zählt, kann man die Fühler für 40 gliedrig ausgeben, wie in unserer Gattungsdefinition nach dem Vorgange Haliday’s ge- schehen is. An den mittlern und hintersten Beinen sind die Schienen fast um ! länger als die Füsse. Die Flügel sind ziemlich breit und stark behaart, sie haben eine braune Färbung und ihre Wimperhaare erreichen nicht die grösste Flügelbreite an Länge. An der Basis erscheinen dieselben eine kurze Strecke glasshell und dahinter gleich mit einer deutlichen tiefbraunen, ziemlich stark markirten aber schmalen Querbinde, die Hinter- flügel sind linearisch. Von dieser auch in England sehr sellduph Art be- sitze ich nur 1 wohl erhaltenes 9. Gen. XI. Doriclytus m. Die Fühler des 2 10gliedrig, der Knopf 2gliedrig, die Tarsen Agliedrig, die k hin- 4 227 tern Schienen sind etwas kürzer als die Füsse; der Hinterleib kurz gestielt, der Bohrer länger als der Hinterleib, der nervus ulnaris der Flügel sehr kurz, fast unscheinbar. Diese Gattung hat mit der vorhergehenden eine ge- wisse Uebereinstimmung in der Körperform und könnte bei oberflächlicher Betrachtung leicht damit zusammen- geworfen werden; die unterscheidenden Merkmale, na- mentlich die von der Flügelbildung bergenommenen sind aber in dieser kleinen Familie von solcher Wichtigkeit, dass selbst die kleinsten Differenzen in dem Geäder auf verschiedene Gattungen zuversichtlich hindeuten. Auch in der Fühlerbildung zeigt sich eine Abweichung von Eustochus in Bezug auf die relative Grösse der einzel- nen Glieder der Geissel, doch ist diese wie wir in der Gattung Polynema sahen mehr zur Unterscheidung der Arten geeignet; wichtiger aber ist das Verhältniss der Länge der Schienen zu den Füssen in dieser und der vorhergehenden Gattung, und dieses Verhältniss trug ich kein Bedenken in den Gattungscharakter mit aufzu- nehmen. Ich besitze von dieser Gattung nur eine Art: Dor. vitripennis. Schwarzbraun, dieFühler an der Ba- sis, der Stiel des Hinterleibes und die Beine roth; der Bohrer etwas länger als der Hinterleib, die Flügel glashell mit kur- zen Wimpern. 9. Lg. ! Lin. An den Fühlern ist das Aste Glied der Geissel so lang wie das Stielchen, aber viel kürzer als das 2te, die Glieder 2 bis 6 der Geissel sind walzenförmig, viel länger als breit und nehmen nach der Spitze des Füh- lers hin wie an Länge ab, so an Dicke zu, der Knopf ist 2gliedrig und nur so lang wie die 2 vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Hinterleibsstiel ist kür- zer als die hintersten Hüften. Wenn wir die Fühler dieser zierlichen Ari mit de- nen des Eustochus atripennis vergleichen, so finden wir die 3 dem Knopf vorhergehenden Glieder der Geissel 228. hier länger , stark walzlich und weniger dick, die Füh- ler zeigen dadurch an der A weniger das Ansehen einer es Das einzige Q meiner Sammlahz ist aus der Gegend von Aachen. Rückblick auf die ganze Familie. Wie geringfügig und unbedeutend die Kenntniss der Familie in früherer Zeit war, geht daraus am deutlich- sten hervor, dass von Linne an, welcher den Ichneu- mon ovulorum und atomus beschrieb (beide vielleicht zu dieser Familie gehörend, aber wohl nie mit Gewiss- heit zu ermitteln!), bıs auf Nees v. Esenbeck, der ebenfalls nur 2 Arten gekannt und beschrieben hat (Gonatocerus longicornis und Eutriche gracilis!), darin ‚kein Fortschritt gemacht wurde; gewiss aus einem sehr natürlichen Grunde! Diese überaus kleinen und dabei schwächlichen Geschöpfe liessen sich nicht nur schwer ein- fangen, sondern auch noch schwerer behandeln; sie auf- zukleben ist nicht rathsam, dabei schrumpfen mehrere Ar- ten nach dem Tode so ein, dass sie für eine spätere Bearbeitung unbrauchbar werden. In meiner eigenen Sammlung besitze ich noch eine Menge solcher aufge- klebten, deshalb unbrauchbaren Exemplare und darunter noch manche neue Art, die ich aber mit Fleiss nicht berücksichtigt habe, weil nur vollkommne und gut er- haltene Stücke, nach welchen man vollständige Beschrei- bungen entwerfen kann, hier etwas nützen können. Gut erhaltene Exemplare sind bisweilen um so nöthiger, weil bei manchen Thierchen kaum mit der grössten Anstren- gung die Zahl der Fussglieder herausgebracht werden kann, selbst wenn man die Beine vom Körper getrennt und unter sehr starken Vergrösserungen betrachtet. Die- ses ist fast immer bei solchen Stücken der Fall, bei welchen die Gummimasse, die Fussglieder mehr oder weniger zusammengeklebt hat. Was ich aus früherer Zeit von diesen Thierchen noch unaufgeklebt besass, ist 229 mir dagegen als Material für die vorliegende Abhandlung sehr zu Statten gekommen, denn es fand sich noch manches Brauchbare darunter, welches sorgfältig aufge- weicht und an Silberdraht gespiesst eine allen Erforder- nissen genügende Beobachtung der einzelnen Körpertheile gestattete. Nur von einem Thierchen, dem Gonatocerus minimus m. (s. die Beiträge zur Familie der Pteromali- nen, Heft 1. S. 45. N. 6.), sah ich mich ausser Stande, eine genügende Beschreibung zu liefern, weil ich davon nur aufgeklebte Exemplare besitze und an denselben die Fussgliederzahl selbst bei sehr starker Vergrösserung nicht mit Sicherheit bestimmen konnte. So viel stellte sich ‚mir bei der noch zulässigen und oft wiederholten Untersuchung heraus, dass dieses kleinste aller mir be- kannten Hymenopteren eine neue Gattung bilden muss, deren genauere Begründung einer spätern Zeit aufbe- wahrt bleiben mag. | Ein Jahr vor der Publikation des Nees’schen Wer- kes, Hymenopterorum Ichneumonibus affınium Monogra- phia, dessen Druck, wenn ich nicht sehr irre, durch den Verleger lange aufgehalten worden war, erschien in dem Entomological Magazine die Abhandlung von Haliday über die Mymariden, welche durch Reichhaltigkeit des Materials und durch die zweckmässige Eintheilung der bekannten Arten in verschiedene Gattungen den ersten Fortschritt bekundete Uebersehen wir das Material, welches Hal. zu Gebote stand, so sehen wir, dass von einer erschöpfenden Darstellung, weder der Gattungen noch der Arten, bei ihm nicht die Rede sein kann, denn die hier niedergelegten Resultate meiner Untersuchungen, die sich blos auf eine so beschränkte Lokalität, wie es die nächste Umgebung meiner Vaterstadt Aachen ist, liefert hierfür wohl den besten Beweis Es werden vielmehr die fortgesetzten Untersuchungen in verschiedenen Ge- genden, in solchen namentlich, welche mit der hiesigen wenige Aehnlichkeit haben, z. B. bedeutende Höhen, wie in den Alpen, oder südliche Regionen, deren Fauna von 230 der unsrigen bedeutend abweicht, ganz andere Resultate ergeben, wie sie bisher durch die sehr vereinzelten Be- mühungen einiger Beobachter erzielt werden konnten. Denn wenn es sich bestätigt, dass alle Arten dieser Fa- milie in den Eiern anderer Insekten schmarotzen, und wenn es sich ferner als wahr herausstellen sollte, dass diese Schmarotzer immer oder meist auf eine bestimmte Art angewiesen sind, dann wird man leicht ermessen können, dass bei weitem die grösste Zahl derselben noch unentdeckt geblieben ist. Es wird sich daraus dann mit Gewissheit bestimmen lassen, dass eine grosse Anzahl derselben noch in andern Gebieten vorkommt, die bier nicht aufgefunden werden konnten, weil manche Insek- ten, z. B. Schmetterlinge, deren Existenz an gewisse Pflanzen gebunden ist, hier nicht vorkommen können. Und nun, welch ein unübersehbares Feld thut sich hier nicht dem Hymenopterologen auf! ein eben so grosses für die Entdeckung neuer Arten fast, wie für die Er- forschung ihrer Lebensweise. Hal.’ giebt nur von einer einzigen Art, der Polynema ovulorum, an, dass sie in Schmetterlingseiern vorkomme, von allen übrigen bis jetzt beschriebenen Arten ist die Lebensweise noch völ- lig unbekannt. Es ist gewiss zu bedauern, dass durch Unkenntniss oder Theilnahmlosigkeit eine grosse Menge von Bestrebungen früherer und auch wohl noch der heuli- gen Zeit, die Lebensweise der Insekten zu erforschen, für einzelne Ordnungen, namentlich für Hymenopteren, so unerspriesslich und dürfig geblieben sind; denn welcher Lepidopterolog bringt z. B. einen Schmetterling in Mehrzahl zur Verwandlung, ohne dass ihm nicht ein Theil * der Beute durch Parasiten zerstört würde, und wie viele von ihnen sind unbefangen genug, auch eine solche Er- scheinung für einen Gewinn der Wissenschaft zu halten, oder auszubeuten? oder wie viele giebt es wohl, welche ihren Blick so zu erweitern das Bedürfniss fühlen, dass sie, wie ein de Geer, Reaumur -und Schrank das ganze - 231 Gebiet der Entomologie umfassten, bloss um für die Wissenschaft den grösstmöglichsten Gewinn daraus zu ziehen? Der Gewinn für die Sammlung wird nur zu häufig mit dem für die Wissenschaft verwechselt. Wen- den wir das Vorhergesagte auf die Familie der Mymariden an, so ist einleuchtend, dass die Jahre lang getriebene Zucht einzelner Insektenordnungen, namentlich der Schmet- terlinge, für die Kenntniss der Lebensweise derselben, so gut wie gar keine Früchte gebracht hat, und wie viele herrliche Gelegenheiten mögen da unbeachtet ge- blieben sein, eine sonst mühsame und nicht zu erzwin- gende Aufklärung darüber zu gewinnen; es muss und kann also in dieser Beziehung noch Alles gethan werden. Zur bessern Uebersicht der Familie lasse ich zum Schluss dieser Abhandlung eine einfache Aufzählung der Gattungen und Arten folgen, welche zugleich auch einen Maassstab abgiebt für das Verhältniss der hier aufgefun- denen und der in England entdeckten und vorkommen- den Arten. Auch in Zukunft werde ich dieser kleinen Familie eine ungetheille Aufmerksamkeit zuwenden und namentlich zur Aufklärung ihrer Lebensweise es an Be- mühungen von meiner Seite nicht fehlen lassen, wobei ich auf eine thätige Unterstützung befreundeter Entomo- Bpen mit einiger Pyersicht rechne. onen eactus der.Familie. Sect. I. Mit 5 Tarsengliedern. a. Mit gestieltem Hinterleib. Gen. I. Ooctonus Hal. Spec. 1. major m. Aachen. 9. . vulgatus Hal. Aachen und England. RR . heterotomus m. Aachen. J. 9. . hemipterus Hal. Aachen und England. 2. . sublaevis m. Aachen. 9. ‚. insignis Hal. London. JS. 2. ’ or > LEE —EEHBEE DEE, Gen. ll. Rachistus m. 232 b. Mit sitzendem Hinterleib. % Spec. 1. terebrator. m. Aachen. 9. - 2. sulphuripes m. desgl. S. 2. - 83. litoralis Hal. Aachen und England. J. 2. - %&. pictus Hal. desgl. 9. | - 5 ater m. Aachen. I. 9. Gen. II. Litus Hal. Spec. 1. cynipseus Hal. England. 2. - 2. dimidiatus. Hal. desgl. 9. Gen. IV. Leimacis m. -Spec. 4. rufula m. Aachen. d. 9. Gen. V. Gonatocerus Nees. Spec. 1. longicornis Nees. Sickershausen. JS. 2. Sect. I. Mit 4 Fussgliedern. a. Der Hinterleib sitzend. Gen. VI. Anaphes Hal. Spec. 1. pratensis m. Aachen. dJ. 9. - 2. autumnalis m. desgl. I. 2. - 3. flavipes m. desgl. 9. - AM - 58. Gen. VI. Spec. a 8 ‚Om ww 8 Spec. A parvus m. desgl. 9. 2. fuscipennis Hal. England. I. 2. Anagrus Hal. pallidus m. Aachen. Jg. 2. 2. flavus m. desgl. 9. . debilis m. a 2. . subfuscus m. desgl. J. . atomus Hal. England. 9. . incarnatus Hal. desgl. 9. . ustulatus Hal. desgl. d. Gen. VII. Polynema Hal. ovulorum Hal. Aachen und England. 32 2. pusilla Hal. desgl. 9. 233 Spec. 3. similis m. Aachen. 9. 9. - %. longula m. desgl. 9. 5. atrata Hal. England. 9. 6. laeta m. Aachen. 9. - 7. crassicornis m. desgl. d.. 8. fuscipes Hal. Aachen und England. S. 2. - 9. elegans m. Aachen. 2. | - 40. latipennis m. desgl. JS. - 4A. pulla m. desgl d. - 42. euchariformis Hal. England. 2. Gen. IX. Mymar Hal. Spec. 1. pulchellus Hal. Aachen und England. 4. 2. Gen. X. Eustochus Hal. Spec. 1. atripennis Hal. Aachen und England. 9. Gen. XI; Doriclytus m. Spec. 1. vitripennis m. Aachen und England. 9. Nach dem vorstehenden Conspectus ergiebt sich fol- gendes Verhältniss der Gattungen und Arten: England zählt 7 Gattungen mit 18 Arten, die hiesige Gegend 9 mit 32 Arten, also fast doppelt so viele Arten. Von den 18 englischen Arten finden sich 9 auch hier, so dass also von der Gesammizahl aller Arten dieser Familie nämlich 42, nicht weniger als 31 in der Nähe von Aachen ' vorkommen. Die aus 19 beschriebenen Arten (den Go- natocerus longicornis Nees mitgerechnet!) bis jetzt be- stehende Familie hat _also durch die vorliegende Ab- handlung einen Zuwachs von 3 Gattungen und 23 neuen Arten erhalten. Wenn hieraus die Zahl der noch in Deutschland mit der Zeit zu entdeckenden Arten sich auch nicht mit Sicherheit ergeben sollte, so dürfte sie doch mit einiger Wahrscheinlichkeit auf mehr als hun- dert Arten anwachsen, sobald sich nur noch einige Kräfte. der Erforschung dieser Pygmäen unter den Hymeno- pteren mit der nöthigen Ausdauer zuwenden wollten. — 234 Die Argyresthien. beschrieben | von P. C. Zetltler. Die Begrenzung der Familie, zu welcher die Argyres- thien gehören, ist noch mit zu vielen Schwierigkeiten verknüpft, als dass sie bei der unvollkommenen Kennt- niss der Microlepidoptern nicht sehr wahrscheinlich miss- lingen sollte; sie bleibt am besten für eine spätere Zeit aufgespart, wo mehr monographische Arbeiten über die- sen Theil der Lepidoptern erschienen sein werden. Einst- weilen mögen daher folgende Bemerkungen hier ihren Platz finden. Wie das Genus Argyresthia früher aufge- stellt wurde, bildet es einen natürlichen Verein, der nur ein mehrfach abweichendes und deshalb abzusondern- des Glied (Ocnerostoma Piniariella, früher Argyr. Ar- gentella) beigemischt enthielt. Eine unverkennbare Ver- wandischaft im Bau als vollkommene Insekten verrathen die bisher mit dem Genus Tinea in der Familie D. ver- einigten Arten: (Genus Swammerdammia Hbn.) Caesiella und Cerasiella, die sich von Argyresthia fast nur durch ein vollkorne Hinterflügelgeäder trennen lassen. Die Lebensart ihrer Raupen — in einem leichten Gewebe. auf Blättern — ihre ausgebildetere Färbung und Behaa- rung — ihre gleichfalls in einem dem Tageslıcht ausge- setzten Gespinnste ruhende Puppe — lehren, dass für die Familie, von welcher Argyresthia ein wesentliches Mit- 4 235 glied ist, die etc Zustände den Charakter nicht bestimmen. An Swamm. Cerasiella und Caesiella schliesst ‚sich ohne Zweifel, wenn auch als eigenes Genus (Scv- thropia H.), Crataegella an; ihr Flügelgeäder hat das Eigenthümliche, dass das Pterostigma der Vorderflügel sich so sehr erweitert, dass drei Adern in dasselbe münden. Dadurch verliert die Beschaffenheit des Ptero- stigma etwas an Bedeutung für die Familie, da es hier offenbar die Neigung zeigt, sich in die Flügelmembran aufzulösen und mit dieser von gleicher Substanz zu werden. Weitere Untersuchungen werden das Verschwin- den des Pterostigma in dieser Verwandtschaft wahr- scheinlich noch vollständiger zeigen. Als Raupe er- scheint Scythropia dadurch als auf höhere Stufe gestellt, dass sie ihre Verpuppung nicht einmal in einem Cocon vornimmt. Das weitläufiige Gewebe, worin sie ihre Fut- terpflanze hüllt, erinnert an die Hyponomeuten. Bei die- sen sieht man nun sogleich das Pterostigma der Vorder- flügel in voller Ausbildung und dazu die Grundform des Adergerüstes wie bei den Argyresthien. Ein näheres verwandtschaftliches Verhältniss zwischen den glattköpfi- gen Hyponomeutiden und den wollköpfigen Argyresthien findet also bestimmt statt. — Noch giebt es ein Genus Calantica Hdn., von mir in der Aufzählung italienischer Falter charakterisirt, dessen Raupe aber unbekannt ist. Als vollkommenes Insekt hat es den Vorderflügelbau ähnlich wie Argyresthia, daher auch das Pterostigma. Es zeichnet sich durch breitere, vollständiger geaderte Hinterflügel, Bebaarung der Beine und sehr ausgebildete Augendeckel aus. Es gehört bestimmt mit Argyresthia in dieselbe Familie. — Endlich finde ich däs völlig aus- gebildete Pterostigma noch bei Plutella; diese Gattung gehört aber nach dem Tasterbau und dar jugendlichen ‚Zuständen zu einer eigenen Familie *). *) Aus welcher Ypsolophus zu entfernen und den Gelechien eng anzuschliessen ist. 236 Argyresihia, auf das Ausfressen der Blätter- und Blüthenknospen angewiesen, ist als Raupe ohne weitere Auszeichnung, als dass ihr Kopf und Prothorax von et- was festerem Bau ist, um zum Bohren geeigneter zu sein*). Die Verpuppung geschieht seltener (wohl nur bei den Arten der Abtheilung I., B. und Il.) in der Raupenwohnung als in einem Versteck hinter Rinde oder zwischen Moos und in der Erde. Auch an der Puppe ist nichts Auffallendes bekannt geworden. Der Schmetter- ling, der wohl durchgängig nur in einer Generation er- scheint, gehört schon zufolge seiner lanzettförmigen, langfranzigen Hinterflügel zu den niedern Formationen der Tineaceen. | Der Kopf, mit vielen Tineaceengattungen darin über- einstimmend, dass die Bedeckung des obern Theils aus aufgerichteten Haaren besteht, zeigt in seinem Bau die grösste Aehnlichkeit mit dem von Lithocolletis. Die Woll- haare reichen nämlich bis an die Querlinie, die von einer Fühlerbasis bis zur andern gezogen wird. Das Gesicht ist mit glatten, anliegenden Schuppen bekleidet. Die Taster hängen und sind weich mit wenig anschliessen- der Bekleidung, Der Rüssel ist kurz und ohne Spur von Tastern an’seiner Basıs. Die Fühler, kürzer als die Vorderflügel, mit verdicktem und verlängerten Wurzel- gliede, haben deutliche Glieder, die an ihrer Basis sich etwas verengen und gegen die Fühlerspitze bestimmtere Vorderecken und somit eine enischiedenere Kegelform. erhalten. Die Taster sind aber länger als bei Lithocol- letis, das 2te Glied am Ende etwas verdickt; die Kopf- haare kürzer. Bei Tinea sowohl wie bei Plutella zieht sich das Wollhaar auch über das Gesicht herab, und bei ersterer sind die Maxillartaster sehr ausgebildet, bei letzterer die Lippentaster von einer bei weitem voll- kommnern Bauart. — Die Beine haben weder im Bau, *) Sehr treffend hat Ratzeburg wegen dieser Eigeuheit das Genus Biastolere (Knospenbohrerin) genannt. Bei 237 noch in der Länge etwas Ausgezeichnetes. Die Vorder- schienen tragen auf der Unterseite an der Mitte ein nicht fest anschliessendes, bis fast zum Ende der Schienen reichendes Haarbüschchen; die Mittel- und Hinterschie- nen sied ziemlich schlank, glattschuppig und am Ende mit zwei Dornen bewaflnet; die Hinterschienen sind et- was zusammengedrückt, kurz vor der Mitte mit einem sehr ungleichen Dornenpaar und zwischen diesem und dem Endpaare auf der Unterseite etwas behaart. Die Krallen des letzten Fussgliedes sind nebst dem kleinen Haflläppchen in den Haaren versteckt. — Das Weibchen besitzt einen gegliederten Legestachel, den es bis auf $ die Länge von etwa zwei Hinterleibsgliedern hervortrei- ben kann. Die Flügel sind gestreckt, mit breiten Schup- pen bekleidet und langfranzig. Die Vorderflügel laufen in eine ziemlich lange Spitze aus, die ohne Abschup- pung nur von der Unterseite deutlich erkannt wird, da sie auf der Oberseite von den Flügelschuppen verdeckt und überragt wird. Sie haben eine lang gedehnte, hin- ten grade abgeschnittene, mit einer dünnen Ader ge- schlossene Mittelzelle.e. Auf dem Anfang des zweiten Längsdrittels entspringt aus der Subcostalader eine schräg nach hinten gelegte Ader, zwischen deren Endhälfte und dem Vorderrande die Membran zu einem sehr deutlichen verdunkelten Flügelmal verdickt ist. Nahe der Basis ist noch ein Ast, der sich dem Vorderrande von Anfang an nahe hält und sich vor der Mitte darin verliert. Endlich geht ein viel kürzerer Ast nahe an der Spitze der Zelle in den Vorderrand (Pruniella, Fagetella, Illuminatella);_ bei manchen Arten kommt er aus der Spitze selbst (Retinella, Arceuthinella), vereinigt also seine Basis hier mit dem bei jenen aus der Spitze auslaufenden Aste, Der dritte und letzte in den Vorderrand mündende Ast entspringt stets aus der Querader. In der Abtheilung 1. A. nimmt der Hinterrand 6 Aeste der Reihe nach aus der Querader auf, die nach den Arten verschiedentlich genäherte Ursprünge haben (z. B. hat Brockeella die 238 zwei vorletzten zu einer kurzstieligen Gabel vereinigt; bei Retinella ist der unterste etwas auf die Medianader gerückt). In der Abtheilung I. B. sind der 3te und Ate Ast zu einer langstieligen Gabel verschmolzen (Arceu- ihinella, Iluminatella). In der Abtheilung II., worin_die Flügelspitze weniger ausgezogen ist, fehlt bei Gyssele- niella ein Ast gänzlich, und der unterste steht auf der Medianader; bei Farinatella, wo die Zelle sich mehr zu- spitzt und sich der Gestalt der Ocnerostoma nähert, sehe ich überhaupt nur 6 Aeste, wovon 3 deutlich aus der Subcos- talader, 3 aus der Medianader entspringen. Der Raum der Zelle enthält am obern Ende eine sehr schwach abgegrenzte Nebenzelle und fast in der Mitte eine sehr zarte Längslinie als Zeichen einer Mittelfalte. Die Subdorsalader ist ein- fach, etwas gekrümmt und beträchtlich lang. Die ge- wöhnliche Flügelfalte geht anfangs die Medianader ent- lang, dann mehr zur Subdorsalader hin und endigt in einer Verdickung. Die lanzettförmigen Hinterfiügel haben einen abgerundeten Innenwinkel. Halter gross. Die Subcostalader geht in den Vorderrand an dessen Mitte über, und bleibt dann auf demselben bis an die Flügelspitze; auch der Hinterrand ist wie eine Ader ver- dickt. Die grosse Mittelzelle wird auf der vordern Seite von einer sehr feinen, mehr oder weniger verschwin- denden Linie begrenzt, die kaum etwas Aderartiges hat. Die an deren Ende hervorkommende Ader geht in den Vorderrand vor der Flügelspitze. Die hintere Grenzlinie der Zelle ist gleichfalls sehr zart. Mitten durch die Zelle geht der Länge nach eine Faltenlinie, an deren Ende aus der Grenzlinie eine Gabelader nach dem Hinterrande läuft (bei Gysseleniella ist sie einfach). An der untern Ecke entspringt eine kürzere, gleichfalls in den Hinter- rand auslaufende Gabel (Pruniella, Brockeella). Bei Re- tinella, Sorbiella und Gysseleniella ist diese kurze Gabel in zwei besondere Adern getrennt. Den innern Rand der Zelle bildet eine dicke, sich bis zum Hinterrande fortsetzende Medianader. Drei Linien, die zwischen ihrem 239 Ende und der Flügelbasis bis zum Hinterrande laufen, und deren mitlelste am meisten das Ansehen einer Ader hat, erkenne ich besser bei Gysseleniella als bei Pruniella. \ | Die Arten der Abtheilung I. haben eine eigene Weise zu sitzen, die Linne benutzt hat, um eine Art danach zu benennen (Tetrapodella). Sie ist bei Pygmaeella be- schrieben. Ob die einfarbigen Argyresthien darin mit jenen übereinkommen, ist noch zu beobachten. Treitschke hat von meinen 26 Arten nur 8 gekannt und sie mit 13 zu andern Gattungen gehörigen unter dem Gattungsnamen Oecophora zusammengestellt. Diese Uebertragung des Gattungsnamens widerspricht ganz den Merkmalen und den typischen Arten, die Latreille für sein Genus Oecophora gegeben hat*); sie muss also als durchaus verfehlt aufgegeben werden. Hübner hat die hierher gehörigen Arten in seinem Verzeichniss sehr vertheilt; sein Genus Argyresihia enthält wenigstens 3 derselben unter 4, und scheint also zur Aufnahme aller Arten geeignet, da die Merkmale, obgleich von der Fär- bung genommen („Grund der Schwingen perlweiss mit goldenen Streifen angelegt”), auf die bei weitem grös- sere Hälfte anwendbar sind. — Stephens, bei dem ich nur Arten der Abtheilung I. A. wiedererkenne, zerlegt diese ohne Noth in 2 Genera: Ismene und Argy- rosetia; jenes begreift die meiner Pruniella ähnlichen, dieses ganz wie bei Hübner die glänzendsten Arten. — -Am leichtesten erlauben die einfarbigen Arten (Blasto- tere) Abthl. I. B. und die nach meinem andern Typus gezeichneten Arten von Il. (Cedestis) eine Trennung, da wenigstens ihr Flügelgeäder ein wenig abweicht. Eine wirkliche Trennung musste ich mit der ehemaligen Ar- _ _ gyresthia argentella vornehmen, bei welcher das Flügel- *) Gen. erustac. et insect .IV. pag. 222. Palpi — — artieulo ultimo corniformi, ultra caput recurvo, — Linnaeella, Rösella, Leuwenhockella, bracteella, Oliviella, Brongniardella, Geof- froyella, flavella. 240 geäder so mangelhaft wie der Tasterbau ist und eine niedrigere Stufe der Ausbildung anzeigt. Andere systematische Versuche sind nicht bemer- kenswerth. Der Guenee’sche ist mir aagh nicht zu MER gekommen. Der Gatiungsname Argyresthia, den Stephens — ohne Noth — wohl absichtlich in Argyrosetia (Silber- motte) umänderte, ist aus &gyveos (Silber) und Is (= io3n«, Kleid) hergeleitet. Die Arten gruppiren sich auf folgende Weise: l. Palpi graciles, squamis appressis. Alae anteriores laevigatae, vitta dorsalı alba, aut unicolores. Venae ex cellulae discoidalis parte postica novem oriuntur. Oviductus 2 plerumque exsertus. A. Alae anteriores vitta dorsalı alba ARD signis ornalae. a) Vitta dorsali alarum anteriorum Bi tantum in- terrupta. (Argyresthia pr. Ismene Steph.) 1. Andereggiella F. R. 2. pruniella L. 3. nitidella F. %. spiniella F. R. 5) fagetella Mor. 6. conju- gella Z. 7. pulchella Lienig. 8. tetrapodella L. 9. glaucinella Z. b) Vitta dorsali al. ant. bis vel saepius interrupta. «. Minores. 10. fundellaTi. 11. retinella Z. 42) abdominalisZ. 13. dilectella 2. £. Majores. (Argyrosetia Steph.) 14. cornellafF. 15. sorbiella Tr. 16. pygmaeella H. 17. goedartella L. 18. brockeella H. B. Alae anteriores unicolores. Venae ex cellulae dis- coidalis parte postica octo oriuntur. Femina plerumque mare minor. (Blastotere Ratze- burg.) 19. arceuthina Z. 20. certella Z. 21. praeco- cella Z. 22. illuminatellaF. R. 23. glabratella Z. 9%. amiantella Kollar. r 241 II. Palpi breviusculi, incrassati, pilosuli. Alae anterio- res pulverulentae, fascia ante medium signatae. Cel- lula discoidalis postice venas octo sexve emittit. Oviductus @ absconditus. (Cedestis Z.) 25. gysseleniella Kuhlw. 26. farinatella Z. l. Aa. Argyresthia pr. Ismene Steph. | (Fig. 1—3.) | 1. Andereggiella F. R. | Capillis, thorace alisque anterioribus niveis, harum fascia media antice bifida lineaque longitudinali postica margines varie tangenti aureo-luteis. Var. a. fasciae ramo posteriore in costa cum linea conjuncto. | Oecophora. — F. v. Röslst. Beit. Taf, 74. Fig. 2. S. 209. — Dup. VIII. p. 469. tab. 305. fig. 9. Argyresthia. — Dup. Cat. 369. *Var. b. fascia cum linea non cohaerente (F.R. |]. c.) Leicht an der sehr scharfen, fast auf der Flügel- mitte stehenden, oben gespaltenen Binde der Vorder- flügel kenntlich. Grösse wie Pruniella (nach F. R. wie Goedartella). Rückenschild und Schulterdecken so wie der Kopf schnee- weiss, Stirn etwas glänzend. Fühler weiss und braun geringelt, am verdickten, schneeweissen Wurzelgliede auf der Vorderseite gewimpert. Taster kürzer als das Rückenschild, weiss. ‚An den Vorderbeinen sind die Spitzen der Schenkel, 3 Flecke der Schienen und die Fussgliederenden, besonders breit die äussersten, braun auf weissem Grunde. An den Mittelfüssen sind die Flecke viel zarter,, und die Mittelschienen haben nur ein Fleck- chen an der Mitte und eins am Ende. Die Hinterbeine sind ‚auswärts gelblich angelaufen mit graubräunlicher Schienenspitze und solchen Fussgliederenden. Hinterleib seidenglänzend, bräunlichgrau, an Bauch und After weiss Vorderfllügel ziemlich’ breit, etwas glänzend, schneeweiss. Auf der Mitte des Innenrandes steht eine, oben erwei- Il. 16 242 terte, goldbräunliche, dunkel gerandete, breite Binde, die sich etwas unter dem Vorderrande spaltet und mit ihren Aesten einen länglichen, halb ovalen, weissen Vorder- randfleck einschliesst; von ihrem vordern Arm zieht eine gelbliche Färbung längs des Vorderrandes bis zur Basis; der hintere dünne Arm verbindet sich auf dem Vorder- rande mit dem Anfange der goldbräunlichen hintern Flügelzeichnung. Diese besteht in einer fast striemen- ähnlichen Längslinie, die in ihrer Hälfte einen stumpfen Winkel macht und mit dessen Spitze den Hinterrand nicht fern vom Innenwinkel berührt, dann in die Flügel- spitze geht und sich hier mit Hülfe der goldbräunlichen Franzen ocellenähnlich gestaltet (was in F. oe. R’s sonst sehr kenntlicher Figur nicht genau wiedergegeben ist). Die Franzen unter der Flügelspitze sind grau und gelb- lich gemischt. F. v. R’s Varietät b.,, wo der hintere Ast der Binde mit dem Längsstreifen zusammenhängt, habe ich nicht gesehen. — Auf der glänzend graubräunlichen Unterseite ist der Innenrand schmal weisslich mit einem braunen Mittelfleck, und von einem braunen Punkte an, der hinter der Mitte des Vorderrandes steht, sind die Vorderrandfranzen weisslich. Die Franzen an der Spitze sind braungoldig, weiter abwärts schimmernd gelblich und grau. Hinterflügel hellgrau, sehr verloschen violettlich schim- mernd mit etwas hellern Franzen. Das Pärchen meiner Sammlung stammt eben so wie die von F. R. und Dup. beschriebenen Exemplare aus Wallis, wo Anderegg diese Art bei Brieg im Juli an Haselsträuchern sammelte. Dass er sie stels um die Mittagszeit gefangen habe, ist ihm leicht zu glauben. Da aber die Art nichts vor den verwandten Argyresthien voraus haben wird, so lässt sich vermuthen, dass er früh und in den späten Nachmittagsstunden einen reich- lichern Fang gemacht haben würde. x 243 2. Pruniella L. (Fig. 1.) Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus nitidis, ferrugineo-ochraceis, costa punctulata, strigulis costae ante apicem 3—% pallidis, dorso niveo, postice fascia parum obliqua cinnamomea interrupto. Phal. Tin. — Linnaei Faun. pag. 359. 1386. — * Clerck Icon. tab. 11. fig. 4. Tinea. — Hübn. fig. 175 (gut) p- 63. 26. — Euota Hübn. Cat. p. 408. 3930. — Tin. — Wien. Vzechn. 8.141. 75. — Ausg. Illig. I. S. 113. — Ausg. v. Charptr. S. 151. Oecophora — (du prunier) Dup. VIIE. p. 454. pl. 305. fig. 1. Eversmann Faun. 595. 1. — Zetterstedt Ins. lapp. 1008. 1. — Argyresthia — Z. Isis 1839. S, 204. I. var! hr & Dup. Cat. 368. Tinea comella Scop. Carn. p. 253. 656. Alucita ephippella Fabr. Ent. Syst. 3. 2. S. 330. 3. F’pholophus ephippium F, Suppl. 509. 18. Mit Recht unterscheidet F. v. Röslerstamm zwei früher als Varietäten zusammengezogene Arten, Pruniella und Nitidella. Wegen ihrer grossen Aehnlichkeit sind ° aber die für Pruniella gegebenen Beschreibungen der Auctoren fast mit gleicbem Rechte auf die eine, wie auf die andere anwendbar, und was davon für die eine mehr spricht, kann leicht blosser Zufall sein. Ob ich also die Stellen für die wahre Linne’sche Pruniella richtig gesammelt habe, ja ob nur meine hier beschrie- bene Pruniella die wahre Linn£esche ist, das sind Fra- gen, die erst noch künftig ihre volle Erledigung erhal- ten müssen. Mehr darüber in den Anmerkungen. Pruniella, in fast gleicher Grösse mit Nitidella, ist auf den Vorderflügeln über der Flügelfalte wenig hel- ler als gegen die Spitze, und daher tritt der Rand die- ser Färbung gegen den weissen Innenrand nicht als dicker. Längsstrich hervor; bei Nitidella ist die Farbe mit Ausnahme der Flügelspitze ein helles Fahlgelb, welches vom weissen Innenrande durch einen dicken, von der Basis ausgehenden Längsstrich von dunkler Ockerfarbe getrennt wird. Bei Pruniella geht die gelb- braune, gewöhnlich breitere und fast ganzrandige Binde 244 viel weniger gegen die Spitze geneigt und meist sehr deutlich in den Vorderrand hinter der Flügelmitte, und ist also durch die hellern Vorderrandstrichelchen von der Flügelspitze getrennt; bei Nitidella legt sich diese winklig gerandete und meist schmälere Binde sehr schief auswärts, mehr gegen die Flügelspitze hin und vereinigt sich mit der dunklen Farbe derselben, so dass sie, im Vergleich mit Pruniella, gewissermassen keine obere Hälite besitze — In der mehr gleichförmigen ocker- bräunlichen Färbung der Vorderflügel stimmt Pruniella am meisten mit Spiniella überein; bei dieser ist aber die Farbe noch dunkler, violettlich gemischt; die Binde lässt sich durchaus nicht bis zum Vorderrande verfolgen, sondern hört gleich über der Flügelfalte auf, indem sie sich ganz in die Grundfarbe auflöst; am Vorderrande befinden sich vor der Flügelspitze zwei verloschene, weissliche Randstrichelchen, die auch wohl zu einem Wischchen zusammenlliessen; es fehlt also das dritte, der Flügelspitze nächste Strichelchen, welches Pruniella immer besitzt; endlich ist Spiniella beträchtlich grösser (Vorderflügellänge 375° gegen 275”. — Die viel klei- nere Fagetella Ei Een leicht mit Pruniella zu ver- wechseln; bei ihr bildet der weisse Innenrand an der Stelle, wo die Binde und die Ockerfarbe zusammentref- fen, keine scharfe Ecke, sondern beide gehen in sanftem Bogen in einander über. Von mittlerer Grösse in diesem Genus, gewöhnlich etwas unter der folgenden, immer unter Goedartella. Kopf schneeweiss, unter den Augen, so wie am obern Rande des Gesichts unter dem Haarschopfe ‚rostgelblich; das glänzende Gesicht gelblichweiss; Fühler weiss‘ und schwarz geringelt; das weisse Wurzelglied auf der Unter- seite gelblich und am Vorderrande gelblich gefranzt. Taster glänzend weiss, auswärts kn Rücken- schild Hökhreeweiss mit rostbraunen Schulterdecken. Beine glänzend gelblich weiss; die vordern auf der Vorderseite rostgelb und wie die übrigen auf dieser Seite an den 245 Gliederenden der weissen Füsse braun, Vorder- und Mittelschienen mit drei braunen Flecken. Hinterschienen am Ende etwas bräunlich. | Hinterleib grau, am Bauche glänzend w weiss, weibliche Afterspitze weisslich. Vorderflügel meist etwas kürzer Ar bei Nitidella, glänzend, ziemlich dunkel rostbraun, gegen die Spitze am dunkelsten, von der Basis aus am Vorderrande am hellsten, bisweilen fahlgelblich. Dieser ist mit dunklern Punkten von ungleicher Grösse und Gestalt gezeichnet. Der Innenrand der Flügel ist fast bis zur Flügelfalte als eine Strieme glänzend schneeweiss. Die rostbraune Farbe über ihm verdunkelt sich an ihrem Rande von der Basis aus und tritt vor der Flügelmitte in einer kleinen, sehr stumpfen Ecke in die weisse Farbe hinein. Vor dem Innenwinkel erhebt sich eine ziemlich breite, fast ganz- randıge, etwas auswärts gekrümmte Binde; sie ist bis zur Flügelfalte dunkel gelbbraun, dann rostbraun und en- digt hinter der Mitte des Vorderrandes. Hinter ihr setzt sich der weisse Innenrandstreif noch etwas fort, aber seine weisse Farbe reicht nur bis zur Mündung der Falte und bildet also nur einen kleinen Fleck, der in einen länglichen, schlecht begrenzten, blassgelblichen übergeht; dieser ist kürzer als bei Nitidella und weni- ger weiss. Am Vorderrande folgen hinter der Binde vier, bisweilen fünf bleichgelbe Häkchen; das vorletzte und drittletzte sind am grössten, das letzte nahe an der Flügelspitze; die zwei letztern durchbrechen die gelb- braune Linie, womit der Vorderrand sö wie der Hinter- rand gegen die Franzen umzogen ist. Die Franzen an der Flügelspitze sind rostbräunlich mit brandigem Ende; die übrigen Franzen bräunlichgrau, am Innenwinkel mit weisslicher Basis. Die Flügellläche schimmert im Mittel- raum der Länge nach in den lichten Stellen sehr hel hlafarhig. Unterseite grau-bräunlich, der Vorderrand ist vom Anfange des zweiten Längsdrittels in einer sehr feinen, de . nach hinten erweiterten Linie weisslich. Vor der Spitze schimmern die drei Randhäkchen verloschen und ziem- lich in einander geflossen durch. Die Franzenenden um die Flügelspitze brandigbraun. Hinterflügel glänzend grau mit äusserst schwachem, violettlichem Schimmer und braungrauen Franzen. Diese Art ist, wenn alle Citate richtig sind, über das ganze gemässigte Europa verbreitet. ° Als Fundörter kann ich verbürgen die Gegend von Augsburg (zufolge Hübner's Abbildung), von Nixdorf in Böhmen und von Wien, von welchen beiden Orten ich Exemplare besitze. Um Wien ist sie im Mai, Juni und August (F. R.) nach ‘ Mann gemein an Prunus spinosa, noch häufiger ihre Raupe auf dem wilden niedrigen Weichsel, nie mit Niti- della zusammen. — Um Glogau scheint sie seltener zu sein als Nitidella und mit dieser nicht an gleichen Stellen zu fliegen. Ich fing sie 1846 an einem Obstgarten aus verschiedenem Gesträuch, besonders aus Carpinus beiu- lus, nur mit Fagetella zusammen. Ob die bei Treitschke von F. v. R. gelieferte Raupenbeschreibung wirklich zu Pruniella gehört, bedarf noch der Bestätigung; damals, als sie verfertigt wurde, galt Nitidella noch nicht einmal als abweichende Färbung. Ich selbst habe aus Weiss- dornraupen (Mehlbeerstrauch bei Tr. ist Crataegus) Ni- tıdella in Menge erzogen, und die Raupen schienen mir den dort beschriebenen ganz zu gleichen. An eine dop- pelte Generation glaube ich nicht. Anmerk. 1. Winne’s nicht ins Syst. nat. aufgenommene Beschreibung lautet: Pruniella: alis griseis, margine inte- riore linea longitudinali nivea medio interrupta. — Hab, in pruhetis. — Magnitudo seminis secalis. Alae superiores gri- seae; area a fronte ad apices fere alarum longitudinalis com- munis alba, medio interrupta. Caput et thoracis tergum nivex Pedes albi. Antennae corpore breviores, albo fuscoque annu- latae. . Dass die Bezeichnung der Lage der Binde nicht zu ur- giren sei, bedarf kaum der Erwähnung. Anders steht es mit der Grundfarbe, die grisea sein soll, Weder die von Niti- della, noch die von Pruniella ist nach unsern Begriffen staub- PP & h 247 grau. Dieselbe Farbe ertheilt Linne der Tortr. Schreberiana, der Botys stieticalis, der Tortr. (depressaria) heracleana, also sehr verschieden gefärbten Thieren. Ein Kenner des Linne- schen Lateins würde aber bei aller Nachsicht gegen ein so viel umfassendes Wort, bei unsrer Pruniella eher den Ausdruck testaceus erwarten, und da griseus doeh etwas Helleres bezeich- nen muss, hier lieber an Nitidella als an Hübner’s Pruniella denken. Aber dann hätte Zinne statt linea nivea medio in- terrupta von einer Binde sprechen müssen und kaum die Ver- dunkelung der Flügelspitze und den dunklen Strich in der Flügelfalte übergehen können. Wenn nun aber mehr Wahr- scheinlichkeit da ist, dass Linne die Hübner’sche Pruniella vor sich gehabt habe, so fehlt doch noch die nöthige Sicherheit, die sich wohl später wird gewinnen lassen. — Nach Zincken’s Angabe (in v. Chptier’s Ausgabe der Microlep. des Wien. Vzchn.) hat Clerck Pruniella in Abbildung geliefert; leider habe ieh die Clerck’schen Tafeln noch immer nicht zu Gesicht bekommen. Sollte aber auch diese Abbildung keine Auskunft geben, und Linnes Sammlung die Art nicht mehr enthalten, so bleibt immer noch die Vergleichung schwedischer Exem- plare, zu deren genauerer Untersuchung die Schweden ja wohl nach einer etwa 50jährigen Pause wieder kommen werden. Anmerk. 2. Zetterstedt hätte uns Licht gewähren können, wenn er eine vollständigere Beschreibung gegeben hätte. Wir erhalten von ihm nichts als eine Diagnose, worin die Vorder- flügel alae griseo-ferrugineae heissen. Er hat also Linne’s griseus nicht ganz aufgeben wollen. Da hellere und dunklere Stellen in dem color griseo-ferrugineus auf den Flügeln nicht unterschieden werden, so bleibt auch wieder etwas mehr Wahr- scheinlichkeit für Pruniella H, als für Nitidella. Sonderbarer- weise zieht er als Synonym Linne’s Tinea Tetrapodella an und frageweise Treitschke’s Oecoph. caesiella, und der Druckfehler in Treitschke’s Diagnose: capite thoraceque fuseis stalt niveis macht ihn so irre, dass er bloss wegen dieser Angabe das Zusammengcehören von Treitschke’s Pruniella mit der Zinne’schen bezweifeln zu müssen glaubt, obgleich Tr’s Beschreibung gleich so anfängt: „„Kopf schneeweiss” etc. — Anmerk. 3. Der Druckfehler bei Treitschke ist so eben erwähnt, Die hier gegebene Pruniella kann nur Nitidella sein; er nennt die Grundfarbe der Vorderflügel weisslichbraun, beschreibt einen ‚,goldbraunen, breiten Längsstrich durch die Mitte der Vorderflügel bis zur Hälfte” und bezeichnet die Binde als „einen solchen Querstrich, der den Vorderrand nicht berührt”. Allein, dass er auch unsere Pruniella gekannt habe, lassen die von ihm erwähnten Abänderungen schliessen. 248 Anmerk. 4. Schrank hat eine Schlehen - Gemeinmotte (Faun. boie. 2, 1. S. 127. 1857.), Tin. pruniella, die un- möglich die Linne’sche sein kann, wie er doch meint. Seine ganze Beschreibung lautet: ,Oberflügel etwas gerollt, braun- grau mit kurzen, dunklern Strichelehen. AufSchlehenstauden. Sehr klein; etwa se lang als ein Roggenkörnchen, aber vom Körperg ehalte kaum über die Hälfte der grössern Bälgleinklappe”. — Da gar viele seiner Species auf eine eben so wenig be- friedigende Weise beschrieben sind, und man doch seine Be- schreibungen nicht gut als nicht vorhanden ansehen kann (was er jedoch für den Fall verlangt, dass sie die Gegenstände nicht genügend bezeichnen), so erlaube ich mir hier die Frage, ob und wo und in welcher Beschaffenheit seine Sa noch vorhanden ist. Anmerk, 5. Von Duponchel’s Pruniella habe ich die Ab- bildung nicht zur Ansicht; aber der Beschreibung nach (ailes super. d’un brun- ee und une bande d’un hrun fonce qui {raverse toufe leur largeur) kann sie nur unsere Pru- niella sein. Anmerk. 6. Stephens hat 5 Arten hinter einander, wovon ich keine mit Sicherheit zu deuten weiss. Da sie so kurz be- schrieben sind, so gebe ich die Diagnosen und die Ueber- setzung der Beschreibungen. 1. Ismene semifusca Haw. al. ant. angustis fus- cis, tinctura purpurea, stria lata, alba, communi, secta in medio fascia abbreviata, recta, fusca (6— 63’). Vorder- flügel schmal, bräunlich mit Purpurschimmer, Vorder- rand mit einigen sehr kleinen, weisslichen Flecken, einem breitern dreieckigen nahe der Spitze und einem schwärz- lichen in der Mitte; der Innenrand breit weiss, getheilt durch eine schmale, abgekürzte, bräunliche Binde. Hin- terflügel glänzend bleifarbig mit einfachen (!) Franzen. Nicht ungewöhnlich um London. (Sie könnte der Grösse nach zu Spiniella gehören, aber diese hat keine schma- len Vorderflügel und keinen schwärzlichen Fleck in der Mitte, und ausserdem kommt noch eine Ism. semipur- purella von 64° mit ganz ungefleckten Vorderflügeln, die am Ende noch mehr Ansprüche auf die Artrechte der Spiniella hat.) | 249 -2..lsm. mendicella alis ant. cinereo-fusco pur- purascentibus, stria alba communi secta in medio fascia abbreviata recta tetragona fusca 55 — 6’. Vorderflügel purpurgraubraun (purplish - ashy-brown) mit ziemlich grossen, weisslichen Flecken am Vorderrande; Innenrand weiss, getheill durch eine schmale, abgekürzte vier- eckige bräunliche Binde. Hinterflügel bräunlich mit dun- keln Franzen. Sehr reichlich in Gärten um London. (Sie ist ganz und gar nicht Hübner’s Mendicella, wie Stephens meint; denn diese stellt ein verblasstes Exem- plar unserer Tin. ferruginella vor.) 3. Albistria Haw. alis ant. fulvo- purpureis, stria anlica communi nivea, posticis fuscis. 41— 6’. Vorder- flügel lohgelb-purpurfarben, ungefleckt, mit einem weis- sen Strich am Innenrande, der sich nicht bis zum Hinter- rande erstreckt und nur schwach durch Bräunlich ein wenig hinter der Mitte durchbrochen ist. Hinterflügel bräunlich. Ziemlich veränderlich in der Färbung, indem - einige Exemplare der purpurnen Farbe entbehren, wäh- rend sie bei andern vorherrscht; der blasse Innenrand- ‚strich ändert etwas in Breite und Länge. Weniger häu- fig als 3. (Man vergleiche die Ism. semipurpurella.) %. Pruniella al. ant. griseo - favicantibus, stria lata communi alba secta in medio fascia obliqua pur- purascente 5—6. Vorderflügel graugelb mit einigen weissen Punkten am Vorderrande und einem breiten weissen Streif am Innenrande, der durch eine schräge purpurfarbene Binde in der Mitte getheilt ist; Hinterflügel bräunlich. Gemein um London. (Griseo-flavicans ist nicht die Grundfarbe der Vorderflügel bei Pruniella, son- dern passt eher auf Nitidella, während die Binde, die bei keiner von beiden purplish aussieht oder den weis- sen Streif halbirt, bei beiden schräg läuft.) 5. Semipurpurella Steph. al. ant. fusco-purpuras- centibus, stria lata integra communi nivea (64). Vor- derflügel gestreckt, purpurbraun, ungefleckt; Innenrand mit einer breiten, unterbrochenen, schneeweissen Binde, 250 die sich gegen den Hinterrand ein wenig verdünnt ; Hin- terflügel bräunlich. Um London. Anmerk. 7. In Schiffermüller's Sammlung stecken als Pruniella zwei Exemplare , wovon das erste Pruniella H,, das zweite aber Spiniella ist (F. R.). Ueber Tin. Nitidella des Wien. Vzchn., welche Zincken bei v. Charptr. für eine Va- rietät der Pruniella erklärt, sehe man unter Nitidella. N 3. Nitidella. Fabr. Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus nitidis pallidis, apice obscuriore, dorso niveo fascia in apicem conversa cinnamomea interrupto, vilta disci ex basi cin- namomea. Tin. nitidella Fab. Ent. Syst. 3. 2. pag. 291. 16. alis antieis argenteis, lineola baseos arcuque communi dorsali fuseis. — Statura parva T. cornellae. Alae anticae argenteae nitidae lineola baseos Iunulaque communi fuseis. — Supplem, pag. 488. 40. ? Tin. — , silberweisserSchabe mit goldfärbigter Zeichnung Wien. Vzehn. S. 137. 58. — aus Jllig. 2, S. 98. 58. — AmıS: v. Chptr. S. 126. Argyresthia pruniella Z. Isis 1839. S. 204. 1. Var. a. Phal. tin. pruniella Rtzebg. S. 252. fi Argyresthia maritella F. R. in litt. Var. b., denudatella F. R, in litt. ut a, sed al. ant. apice, vitta disci fasciaque dilutis, obsoletis. Die wichtigsten Unterschiede von der vorigen Art habe ich bei derselben schon angezeigt; am leichtesten ist Nitidella daran zu erkennen, dass auf den Vorder- flügeln von der Mitte der Basis aus ein dicker, zimmt- brauner Längsstrich entspringt, und dass die schiefer ge- legte Binde sich in die Flügelspitze zieht. Grösse meist über Pruniella; Gestaltung und Färbung der Theile des Kopfs, Rückenschilds und Hinterleibs wie bei Pruniella. — Die Vorderflügel, meist etwas gestreckter und spitzer, sind von der Basis aus bis weit über die Mitte längs des Vorderrandes sehr blassgelb und auf dem weiss- lichen Vorderrande mit Ausnahme der Basis bräunlich punktirt. Als untere Grenze dieser hellen Färbung zeigt sich ein dicker, zimmtbrauner Längsstrich, der an der 251 Mitte der Basis entspringt, die Gegend diesseits und jen- seits der Flügelfalte einnimmt und etwa ı der Flügel- länge lang ist. Hinter ıhm ist die Grundfarbe bis zur Binde wenig verdunkelt. Der Innenrand ist schneeweiss und breitet sich hinter dem dunkeln Längsstrich bis zur Flügelfalte aus. Die Binde vor dem Innenwinkel wie bei Pruniella anfangend, ist hier am dunkelsten; sie ist gewöhnlich schmäler als bei der genannten Art und neigt sich mehr auswärts, woher das Weisse vor ihr einen spitzern Winkel bildet; ihr Rand ist eckiger und sie verliert sich in der wie bei Pruniella gefärbten, ver- dunkelten Flügelspitze; hinter ihr ist der Raum bis zur Mündung der Längsfalte noch schneeweiss, über diese hinaus aber in einem grössern Raum als bei Pruniella hellgelb. Die Vorderrandfranzen haben drei bleichgelbe, oft sebr deutliche Querstrichelchen, welche die gelb- braune, den hintern Flügeltheil umziehende Randlinie durchbrechen. Die Franzen sind wie bei Pruniella. Die Fläche schimmert ausser auf dem Längsstrich, dem Innen- rande und der Flügelspitze bisweilen sehr schön lila- farbig. | a Hinterflügel und Unterseite zeigen keine Unterschiede von Pruniella. Var. b. scheint auf den ersten Blick sehr abweichend; die ganze Vorderflügellläche ist bleichgelb ausser am Innenrande, der das gewöhnliche ‚Weiss hat. Bei ge- nauerer Betrachtung erblickt man aber nicht bloss den Längsstrich durch einen dunklern Ton angedeutet, son- dern auch die Binde, wenigstens in ihrem Anfange auf dem Innenrande; beide Zeichnungen sind sogar an den Rändern gegen die weisse Farbe mit, wenn auch sehr wenigen, bräunlichen Schuppen bekleidet. Bei sehr schräger Haltung lässt sich die Binde genau in der Rich- tung wie bei der Var. a. verfolgen. Die Flügelspitze - ist ganz hell mit nicht ganz vollständiger, brauner Rand- linie, aber mit dunkeln, gewöhnlich gefärbten Franzen. Von den hellen Vorderrandstricheln sind nur zwei deut- 252 lich, indem das dritte in der übrigen hellen Farbe ver- schwunden ist; sie sind grösser als bei der gewöhnlichen Nitidella und die braunen Zwischenräume enger. Vorder- randpunkte fehlen gänzlich. Die Unterseite der Vorder- flügel ist bloss heller und hat die drei Vorderrandstriche vor der Spitze so deutlich wie gewöhnlich. Nitidella lebt um Wien (Fabr. — Mann, von dem ich Exemplare als Maritella F. R. erhalten habe, fing sie bis jetzt bloss im Prater an Ahorn im Juni und Juli) — um Glogau sehr häufig besonders an Weissdorn- büschen — um Neustadt-Eberswalde (Ratzeburg) und wahrscheinlich noch an vielen Orten. Die Raupe lebt in Menge zu Anfang Mai in den Endknospen der Cratae- gusgebüsche und ohne Zweifel auch an Prunus- und Pyrusarten. Erwachsen lässt sie sich an einem Faden zur Erde und verpuppt sich in demselben unter Moos und vertrockneten Blättern. Der Schmetterling erscheint von Mitte Juni an und findet sich bis tief in den August. Er sitzt in den Gesträuchen, die seine Raupe nähren und lässt sich, je nach der Witteruug, leichter oder schwerer durch Klopfen zum Abfliegen bringen, am mei- sten Morgens und gegen Abend. — Die Var. b. fing Mann gleichfalls im Wiener Prater im Juni und Juli, „auf den rothblühenden Weissdornbäumen, ziemlich sel- ten, doch öfters in Begattung”. Mir scheint, dass Regen- wetter solche Abänderungen erzeugen kann. Anmerk. 1. Die oben mitgetheilte Diagnose und Be- schreibung des Fabr. zeigt zur Genüge, dass der Art kein an- derer Name gebührt. Die wenigen Worte des Wien. Vzchn. veranlassen wohl keinen Zweifel gegen das Zusammengehören der Nitidella S,V. mit der unsrigen, und wenn man überdies in der Fabrici’schen Beschreibung diese Nitidella des W. V. angezogen und dabei dieNotiz: Hab. in Austria mus. Schiffermüller findet, so möchte man wohl jeden Anstoss beseitigt glauben. Allein in Schiffermüller's Sammlung fand F. v. KR. so wie v. Chptr. ein Exemplar von Blach. pontificella H. 181 unter dem Namen Nitidella, und ein zweites, gleichfalls so benanntes sah erste- rer daneben, welches ihm zu &el. tenebrella H. 434 zu ge- hören schien. Da letzteres, obgleich nach Schiffermüller’scher 253 Manier an ganz kurzer Nadel, also ein ächt Schiffermüller- sches Exemplar, den Worten der Diagnose gar nicht entspricht, so verdient es hier weiter keine Beachtung und muss als ein aus Versehen hierher gerathenes Exemplar betrachtet werden. F. v. R. bemüht sich in seinem Protokoll über Schiffermüller’s Sammlung zu beweisen, dass Pontificella wirklich hier von jeher gemeint gewesen sei (das Exemplar steckt an einer ho- hen Nadel). Er schreibt: ‚‚Nitidella der Sammlung ist sehr bleich; die Silberlinien sind verwischt und daher der Raum an der Basis, die Streifen der Mitte und die Spitze vor dem Hinterrande, also der grösste Theil des Flügels weisslich, hin und wieder glänzend grau angelaufen, was man dann recht gut „silberweiss” nennen kann. Der Raum zwischen diesem Silberweiss ist hell goldgelb und bildet daher ‚,goldfarbige Zeiehnungen ”. Dieses Alles passt weit besser auf verblichene Exemplare der Pontificella (auf frische oder auf die bunte Hübner’sche Abbildung freilich nicht), als auf irgend eine Va- rietät der Pruniella, wie Zincken meint, welcher Pontificella F. durchaus nicht mit Nitidella S. V. vereint wissen will”. — Wer Pontificella in natura kennt, wird sich eine Vorstellung machen können, welchen Grad der Verderbniss ein Exemplar dieser Art erreicht haben muss, wenn die Worte des Wien. Vzehn. darauf anwendbar sein sollen. Nun war aber Schiffer- müller ein zu guter Kenner, als dass er so verdorbenes Zeug nicht seinem Werthe nach augenblicklich erkannt haben sollte. Wer darf ihm, dem gründlichen Naturforscher, zutrauen, dass er nach einem so unbrauchbaren Stück eine Diagnose verfer- tigt, ja dass er es auch nur in seine Sammlung aufgenommen habe? Steckt es jetzt darin — an einer nicht Schiffermüller- -schen Nadel — so ist es offenbar später durch eine fremde Hand hineingerathen, um eine Lücke auszufüllen; trifft die Diagnose darauf — und das Zutreffen ist doch wohl ein sehr erzwungenes — so ist das doch nur davon die Folge, dass es der Diagnose angepasst, nicht dass sie nach ihm entworfen wurde. Und sollte, wenn das Exemplar von Anfang an schr schlecht war, es im Laufe der Jahre nicht schlechter und da- durch weniger zutreffend geworden sein?! Und wie will man die Evidenz der Thatsache aufheben, dass Fabricius die Schiffer- müller’sche Nitidella beschrieben hat! Wenn nun endlich in der Sammlung zwei Nitidella neben einander stecken, und also ein Vertauschen und Verwechseln von Namen und Insekten noth- wendig stattgefunden haben müss, ähnliche Fälle sich aber dort gar sehr oft wiederholen, so ist man doch wohl zu dem Schlusse berechtigt, dass die Namen des Wien. Vzchn. — so sehr auch bei dem Werthe desselben daran gelegen sein muss, zu wissen 254 welche Thiere sie bezeichneten, — nicht mehr aus der Ver- borgenheit der Schiffermüller’schen Sammlung hervorgeholt werden dürfen, sondern dass sie da nur eintreten können, wo gültige gedruckte Zeugnisse unwiderlegbar für sie sprechen. Anmerk. 2. Zetterstedt hat eine Oec. curvella Ins, lapp. 1009, die ein sehr gutes Bindeglied zwischen Var. a, und b. abgiebt; sie ist auf den Vorderflügeln wie Var. b., aber die Binde ist als ein deutlicher, gelbbrauner Bogen vorhanden. Diese Curvella fand Zetterstedt in ganz Schweden nicht selten. Er hält sie für Linne’s gleich hinter der Pruniella aufgeführte Phal. curvella (Faun. Suec. S. 359. 1387); allein hier sollen die ganzen Vorderflügel schneeweiss sein, an der Spitze asch- grau (apices alarım einerei) und die Binde oder der arcus communis soll gleichfalls einereus sein. Wann sieht aber Asche so aus wie die Binde und die Vorderflügelspitze der Nitidella ? Ich bezweifle also das Zusammengehören beider Namen. Vgl. die Anmerkung 2. zu Cornella. Anmerk. 3. Die Stephens’sche Ism. ossea: alis ant. osseo-albis, lueidis, subargenteis, stria abbreviata tenuissime (?) obliqua eiliisque lutescentibus (Süd-England) scheint zur Var. denudatella zu gehören; sie steht aber hinter Clematella, die eine ächte Tinea ist. 4. Spinella F.R Major, capillis ac thorace niveis; alis anterioribus violaceo-cinnamomeis, dorso niveo semel distinctissime interrupto, sirigulis costae ante apicem duabus albidis subobsoletis. Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 204. 3. — Lienig Isis 1846. S. 293. — Dup. Cat. 368. Am ähnlichsten der Pruniella und Fagetella, beide, vorzüglich die letztere, in der Grösse weit übertreffend. Von ersterer unterscheidet sie ihre viel dunklere und eintönigere Vorderfllügelfarbe, der Mangel des äussersten Vorderrandstrichelehens vor der Spitze, und der Mangel einer den Vorderrand erreichenden Binde, indem sie sich _ nur bis zur Flügelfalte verfolgen lässt. Bei der kleinen Fagetella ist die Grundfarbe viel heller und rostfarbener und der Innenrand von der Basis bis zum braunen Rand- fleck schmäler. 255 Der Kopf und seine Theile, das Rückenschild und der Hinterleib sind wie bei Pruniella gefärbt; nur ist der obere Augenrand hinter dem Fühler auch ganz deut- lich gelb. Die Hinterfüsse-haben grössere braune Flecke an den Gliederenden; die Schienen sind bloss bei einem meiner 3 Exemplare auswärts am Ende gebräunt. Vor- derflügel 3% — 373” lang, gelbbraun in verschiedener Tiefe (bei einem Pärchen zimmtbraun, bei einem Weib- chen mit weniger gelblicher Beimischung), violettschim- mernd, ausser an den Rändern dieser Farbe gegen den Innenrand. Der Vorderrand ist von der Basis aus bis etwa gegen die Mitte lichter mit bräunlichen Punkten; weit vor der Spitze zeigen sich in den Vorderrandfran- zen zwei verloschene, weisslichgelbe Strichelchen, ziem- lich nahe an einander; beim Männchen sind sie zusam- mengeflossen und bilden eine längere lichte Stelle in den Franzen. Innenrand schneeweiss, nicht ganz bis zur Falte; die braune Verdunkelung in der Falte hat einen ziemlich gradlinigen Rand gegen das Weisse und keine in dasselbe wie bei Pruniella vorspringende Ecke. Der braune Innenrandileck ist breit, verdunkelt, und trifft mit der bräunlichen Farbe der Flügelfalle in einem rechten Winkel zusammen. Das Weisse hinter dem Fleck ist schmal und kürzer als bei Pruniella. Franzenfärbung wie bei dieser. | Unterseite gelbbräunlich-grau, am Vorderrande vor der Spitze mit den zwei sehr verflossenen, hellen Strichen; es zeigt sich also auch hier nichts von dem letzten Strichel- chen vor der Spitze, welches die zwei vorigen Arten so deutlich haben. Hinterflügel wie bei Pruniella, mit mehr gelblich- grauen Franzen. Diese seltene Art wurde von Mann bei Reichstadt in Böhmen und von Madam Lienig in Lievland zu An- fang Juni, vom Pastor Standfuss aber in Schlesien bei Warmbrunn im Juli oder August aufgefunden. * EN ai mn 256 Anmerk. Stephens Arten Ism. semifusca und Semi- purpurella, die vielleicht hierher gehören, sind unter Pru- niella Anmerk. 6. aufgeführt. ä 5. Fagetella Moritz. Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus fuscescen- tiferrugineis violaceo-micantibus, dorso angustius niveo, semel interrupto. Kaas v. Charptr. Zünsler, ete. des W. V. S. 125. Anm. Argyr. — (Moritz) Z. 1sis 1839. S. 204. 2 — Schles. Tauschvereinsplatt IV. 1843. S. 20. V. 1844. S. 18. — Dup. Cat. 368. — *Supplem. pl, 87. pag. 484. Die ziemlich einfarbig rostbraunen Vorderflügel mit schmalem, weissem Innenrande zeichnen diese kleine Schabe vor der vorigen und Pruniella "aus. Grösse ge- wöhnlich unter der von Pruniella. Kopf und Rücken- schild wie bei dieser. Beine seidenglänzend gelblich- weiss; die Vorderschienen auf der Vorderseite mit einer braunen Längslinie und wie die Mittelschienen mit vier braunen Punkten. Hinterschienen weisslich, und nur der innere Dorn des untern Paares an der Spitze braun. Alle Füsse weiss mit braunen Gliederenden; am breite- sten ist das Braune an den Hinterfüssen. Hinterleib dunkelgrau, am Bauche seidenartig weisslichgelb. After weisslich. | Vorderfügel (2% — 275° lang) ziemlich breit und kurz, rostbraun, an der Basis hell, übrigens auf der Vorderrandhälfte schön lila- oder hellpurpurfarbig schim- mernd. Auf dem sehr schmalen, hellen Vorderrande sind verloschene, dunkle Punkte zu bemerken, und vor der Spitze treten, wenn auch sehr undeutlich und kaum von einander unterscheidbar, zwei bis drei helle Strichel- chen hervor; oft bilden sie nur einen dünnen, verwisch- ten Längsstrich auf den Vorderrandfranzen. Der Innen- rand ist schmäler schneeweiss als bei den vorigen Ar- ten; die Grundfarbe reicht also, und zwar ohne beson- dere Verdunkelung, weiter über die Flügelfalte hinweg gegen den Innenrrand, und ihr Rand gegen das Weisse 257 ist gradlinig. Der Innenrandfleck ist dunkel gelbbraun und breit, und-an seinem gegen die Basis gewendeten Rand bildet das Weisse keine scharfe Ecke, sondern einen sehr flachen Bogen. Hinter dem Fleck folgt eine sich am Innenwinkel und Hinterrande hinstreckende, sehr lichte Stelle der Grundfarbe, die bis zur Mündung der Fügelfalte entweder diese Farbe behält oder rein weiss ist. Franzen um die Flügelspitze rostgelb, von einer bräunlichen Linie umzogen und am Ende bräunlich; die Hinterrandlranzen grau, am Innenwinkel mit heller Basis. Unterseite glänzend grau; Vorderrand in einer nach hinten breitern Linie bleichgelb; diese ist binter der Flügelmitte unterbrochen. Franzen um die Spitze gelb- lich mit breitem, brandigbraunem Ende. Hinterflügel grau, violettlich glänzend, mattgrau ge- franzi. Um Braunschweig im August an Rothbuchen (Zin- cken); in Böhmen bei Reichstadt und Nixdorf nicht sel- ten (F. R.); desgleichen um Frankfurt a. d. O. und Glo- _ gau; sehr häufige um Salzbrunn in Schlesien. Um Posen ae Fe} fing Loew ein Exemplar am öten Juli. Bei Glogau fing ich die Art nicht selten von der Mitte des Juni an bis in den August an ungemischtem Schlehengesträuch und auch mit Nitidella zusammen an Weissdorn. Um Salz- brunn klopfte ich im Juli ganze Schaaren aus dem Roth- buchengesträuch eines Waldrandes (bei Conradsthal). Anmerk. 1. Zixcken nenut die Art aus Versehen grösser (statt kleiner) als Pruniella, Er will in ihr Zinxe’s Paren- thesella (Faun. 367. 1435) erkennen. Wenn man auch an der Magnitudo culicis, worunter Linne die des eulex pipiens zu verstehen pflegt, als einer zu beträchtlichen Grösse keinen Anstoss nehmen will, so lehren die Worte: singulis (alis) li- ‚nea alba longitudinalis a basi ad medium excurrens, ut insec- tum linea utrinque alba notatum adpareat, dass er eine andere Art vor Augen gehabt haben miuss. Offenbar war sein Exem- plar ungespannt. Hätte er Fagelella gemeint, so musste er die linea alba als communis bezeichnen. Da sie hier am In- nenrande läuft, erscheint sie bei geschlossenen Flügeln nicht als doppelte Linie (linea utrinque alba notatum), sondern als ll, 17 258 ein einfacher, weisser Rückenstreif‘ ‘Um Linne’s Vorstellung | zu entsprechen, kann die Linie nur am Vorderrande oder in der Mitte des Flügels laufen, weil nur so am ruhenden Schmet- terling zwei getrennte Linien sichtbar werden. Welche Art Linn€E gemeint hat, weiss ich nicht; manche Varietät der Plut eostella entspricht seiner Beschreibung. Auf ae: rostrella zu verfallen, wie Stephens, ist etwas stark. Anmerk. 2. Ob Stephens Ism. semitestacella (Iustr. IV. 8.249. 7.) al. ant. ochraceo-testaceis immaculatis, stria alba, communi seeta in medio fascia obsolela, subochracea 5. Vor- derflügel ocker- -scherbenfarbig‘, ungefleckt, am Innenrande mit einem . weissen Streif, der in der Mitte schwach durch eine‘ dunkle, een Binde unterbrochen wird; Hinterflügel bräunlich (um London im Juni); hierher gehöre, muss die Ab- bildung in Curtis brit. entomol. XV, pl. 719. lehren, einstwei- len muss geltend gemacht werden, dass bei Fagetella der weisse Innenrand ganz und gar nicht in der Mitte durchbrochen, und der Purpurschimmer nicht zu übergehen ist, wenn er bei an- dern nahen Arten hervorgehoben wird. Anmerk.3. Als Tin. pygmaeella steckt in Schiffermiller? s Sammlung ein Exemplar der Fagetella. (Man sehe Anmerk. I. zu Pygmaeella.) i 6. Conjugella Z. (Fig 2. 3.) Capillis ac thorace flavidis; alıs anterioribus cinereo- brunnescentibus, violaceo -nitidulis, dorso fascia brunnea interrupto exalbido, strigula costae ante Erna macu- ları exalbida. Argyresthia — Z. Isis 1839. S, 204. 4. — Schles. Tausch- vereinsbl. V. 1844. S. 18. — Lienig Isis 1846. S. 293. 3. — Dan Cat. 368. Bei dieser Art herrscht mehr das Aublkeng mit we- niger Gelb gemischte Braun vor als bei irgend einer der vorigen Arten; ihr sicherster leichtester” Unterschied ist ausser der blassgelklichen Farbe des Rückenschildes, der Kopfhaare und des Innenrandes der Vorderflügel, der grosse, einfache gelblichweisse Vorderrandstrich vor der Spitze der Vorderflügel, . ausserdem steht sieukau der Spiniella in der Grösse nach, während sie ee drei andern darin übertrifft. In der Zeichnung der Flügel- 259 spitze stimmt sie damn mit Pulchella Lg, dass diese gleichfalls nur einen einfachen Strich hat; aber bei die- ser ist er sehr fein und schiefer gelegt; dieselbe Pul- chella ist beträchtlich kleiner, auf den Vorderflügeln dunk- ler und einfacher, und auf Kopf, Rücken und Innenrand schneeweiss statt gelblich. Tetrapodella hat diese Theile gleichfalls schneeweiss gefärbt, ist meist noch kleiner als Pulchella, auf den Vorderflügeln violettlich- grau elc. Grösse etwas veränderlich, bisweilen fast wie von Spiniella. Hückenschild und Kopfhaare weisslichgelb, letztere gelblicher. Schulterdecken gelbbraun. Fühler weiss und braun geringelt; das weissgelbe, verdickte Wurzelglied am Vorderrande mit einigen abstehenden Schuppenhaaren. Taster gelblich, von gewöhnlicher Ge- stalt und Länge. Vorderbeine glänzend gelblich, auf der Lichtseite mit einer vollständigen, violettbraunen Linie bis zum Ende der Füsse; diese sind ausserdem an den Gliederenden braun und die Schienen haben vier Fleck- chen in gleichen Abständen; die Hüften sind grau unter- laufen. Die Mittelschienen haben obenauf drei braune Fleckchen und die Mittelfüsse eben da braune Glieder- enden; das Endglied ist fast ganz braun. An den Hinter- beinen ist die Schiene auswärts am Ende gebräunt, eben so. wie die Fussglieder, und ausserdem noch öfters grau unterlaufen. Hinterleib grau mit seidenglänzendem, gelb- lıchem Bauch und gelblichem After. Vorderllügel (27; — 375‘ lang) meist sehr merk- lich schmäler als bei Spiniella, graubräunlich, hell vio- lettlich schimmernd, mehr oder weniger reichlich mit hellen Punkten besprengt. Der von der Basis aus hellere Vorderrand hat dunkle Pünktchen und an der Mitte ge- wöhnlich einen kleinen, bräunlichen Fleck; vor der Spitze ist sie verdunkelt, so dass der gelbweissliche, mit dem freien Ende schief nach innen gerichtete Randfleck um so stärker hervortritt. Der Innenrand ist gelblichweiss. Eine strichförmige Verdunkelung der Grundfarbe von der 260 Basis aus bildet die Grenze und tritt in einiger Entfer- nung vor der Binde als schwache Ecke hervor, dann aber stärker und in blässerer Färbung zurück. Die Binde ist am dicksten am Innenrande, verdünnt sich ein- wärts, indem sie die Richtung schief nach aussen nimmt, und erreicht nicht immer den Vorderrand hinter dem Mittelfleckchen desselben. Hinter der Binde, die wie bei Nitidella entfernter von der Flügelbasis steht als bei Spiniella, ist die helle Farbe des Innenrandes noch in einem Fleck sichtbar, der nicht scharf begrenzt und in Punkte aufgelöst, sich noch am Hinterrande verfolgen läss. Die Franzen‘ um die Flügelspitze sind an ihrer Basis und an ihrem Ende braun, dazwischen wenig hel- ler; die übrigen Franzen sind bräunlich grau. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel Sinisen graubraun, am Vorderrande hinter der Mitte mit sehr: kleinen, gelblichen Pünktchen. Der gelbliche Fleck der Vorderrandfranzen ist sehr deutlich und bisweilen steht davor noch ein kleiner Strich. Die Franzen um die Spitze sind braun. Die Binde scheint am Innenrande sehr ver- loschen durch. a Hinterflügel grau, sehr verdünnt violettlich schim-- mernd, mit hellern Franzen. Diese noch wenig bekannte Art ist in Böhmen um! Reichstadt und Nixdorf im Mai und Herbst an Ebereschen. und Schlehensträuchern häufig (F. R.). In Schlesien. wurde sie einmal bei Kreisewitz im Juni gefangen (Tausch- vereinsblatt — ich habe das Exemplar gesehen) und ich selbst klopfte ein schönes Weibchen am Tten Juli 1835 im Glogauer Festungsglacis, worin kein Sorbus und‘ Prunus wächst, aus dem Laube einer jungen Ulme. In Lievland fliegt die Art im Mai, Juni und August (Lienig).. Anmerk. Treitschke hat diese Art durch Zusendung aus Böhmen gehabt, sie aber für Tetrapodella oder seine Caesiella gehalten und daher ihre Kopf- und Rückenfarbe als Merkmal der letztern angegeben. j FOR | 261 HT. Pulchella Lienig. ea ac thorace niveis, alis anterioribus violaceo- ‚fuscis, vitta dorsali postice incrassata et abrupte desi- nenti nivea, strigula costae ante apicem tenui alba. Argyresthia — pulchella Lienig Isis 1846. S. 293. 4. Mein einzelnes weiblichesEzemplar, das auf dem lin- ken Vorderflügel verölt ist, hielt ich für Conjugella; die An- sicht des sehr schönen Lienig’schen zeigte mir das Zu- sammengehören beider und ihre Rechte eigener Art. Pulchella ist kleiner und‘ breitflügliger als Gonju- gella, in der Grösse wie Tetrapodella. Kopf, Fühlerba- sis und Taster sshneeweiss; Fühler weiss und braun geringelt. Beine feiner gezeichnet als bei Conjugella. Vorderflügel violettbraun mit dunklern Stellen; als solche zeichnet sich die obere hintere Begrenzung der schneeweissen Innenrandfarbe aus; diese bildet eine Strieme, die sich nach hinten erweitert und dann an der sonstigen Binde gradlinig und senkrecht abgeschnit- ten aufhört. Hinter dieser sonstigen Binde, die sich nicht über die Flügelfalte verfolgen lässt, kommt keine helle Stelle mehr, sondern nur längs des Hinterrandes einzelne weisse Schüppchen. Der Vorderrand zeigt auf der Mitte weisse Pünktchen und vor der Spitze ein weis- sen Häkchen, dessen freies Ende sehr schräg einwärts ‚gerichtet ist; hinter ihm, also der Flügelspitze näher, lässt sich noch ein sehr verloschenes nnd viel feineres Strichelchen in den Vorderrandfranzen entdecken. Fran- zen um die Flügelspitze dunkelbraun, in der Mitte heller, die übrigen graubraun. Auf der violettlich braungrauen Unterseite ist das. Vorderrandhäkchen sehr deutlich; der Vorderrand hat weissliche Pünktchen, und die Innenrandstrieme scheint sehr verloschen durch. ' Hinterflügel grau, violettlich schimmernd; die bräun- licbgrauen Franzen an der Basis etwas gelblich. 262 Das lievländische Exemplar erhielt ich von Madam Lienig mit der Notiz: „selten, Flugzeit unbekannt”. Das meinige wurde bei Gastein am 12. August gefangen. ! 8. Tetrapodella Linne. _Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus fusco- caesiis, basi ochracea, costa albo-maculata, dorso niveo fascia fuscescenti interrupto. | Phal. Tin. — Linn. Syst. nat. 1, 2. S. 890. 388. Argyresthia — Z. Isis 1839. — Lienig Isis 1846. S. 294. 5. — Dup. Cat. 368. — Schles. Tauschb. IV. 1843. S. 20. — H. Schfr. Topog. von Regensburg. 3, S. 202. 1053. Ismene — Stephens Il. IV. S. 249. 5. Fponomeuta — Steph. Cat. 7288. Oecoph. tetrapodella Dup. Ban S. 457. pl. 305. fig. 2. Oecoph, caesiella Tr. IX., 2. . 157. X, 8. 8. 97 und 293. ! Tinea — Hobn. fig. 360. , ? Mompha. — Höbn. Cat. S. 414. 4012. Durch die bläulichgrauen, an der Basis selbst gel- ben Vorderflügel mit scheeweissem Innenrande und eben solchem Kopf und Rückenschild etc. vor den zwei vori- gen Arten ausgezeichnet. ı Rückenschild und Kopfhaare schneeweiss; Schulter- decken wie die anstossende Vorderflügelbasis ockergelb. Fühler weiss und braun geringelt, unterhalb gelblich; das weisse Wurzelglied ist vorn gelblich gewimpert. Obergesicht und Taster glänzend gelblich weiss. Beine: seidenglänzend gelblich, auf der dem Leibe zugewende- ten Seite weisslich. Die Vorder- und Mittelfüsse haben blassbräunliche Gliederenden; die Hinterbeine sind auf der Lichtseite grau angelaufen; die Fussglieder an der Basis weisslich oder grösstentheils weisslich und am Ende grau. Hinterleib grau, am After weisslich, am Bauche glänzend weisslich mit grauer Basis der Segmente. Vorderflügel 23 lang, ziemlich breit und kurz, vie leitgrau, glänzend, an der Basis ockergelb, in die Flügel- spitze verdunkelt und mit weissen Punkten bestreut. Der Innenrand ist nicht ganz bis zur Flügelfalte schnee- 263 | weiss; im Innenwinkel erweitert sich diese Farbe, doch nicht in derselben Reinheit und ohne scharfe Begren- zung. Vor dem Innenwinkel beginnt eine wenig -aus- wärts geneigte, bräunliche Binde, die mit etwas welligen Rändern erweitert zum Vorderrande zieht, wo sie von beiden Seiten durch ein weisses Eleckchen bezeichnet ıst; auswärts wird sie von lichtem, weiss gemischtem Grunde eingefasst. Der Vorderrand hat an seiner Mitte weiss- liche Pünktchen und gegen die Spitze 2 (selten 3 oder 1) nicht recht scharfe, etwas mit einander verflossene weisse Häkchen, die aus den Franzen in die Flügellläche hineinreichen. Dicht hinter der Flügelspitze zieht eine braune Linie auf den Franzen, welche dahinter hell bräunlich nnd dann sehr breit braun sind. Die Hinter- randfranzen sind grau, gegen den Innenwinkel weisslich. Unterseite glänzend bräunlich grau, am Vorderrande mit einigen weisslichen, verloschenen Punkten und den zwei Häkchen vor der Spitze. Hinterflügel ziemlich breit, wie die ganze Unterseite ‚sehr verdünnt violettlich schimmernd, Franzen grau, an der Basis gelblich grau. Diese Art lebt um Dresden (eo. Ti.), um Reichstadt in Böhmen im Mai und August an Schlehensträuchern häufig (F. R.) — in Baiern um Regensburg selten (H. Schffr.); in Schlesien um Glogau, in der Mark Branden- burg um Frankfurt sehr häufg an Schlehengebüschen zu Ende Mai und im Juni. Dass sie zweimal im Jahre erscheine, glaube ich nicht, da ich sie nur zu der von mir angegebenen Flugzeit treffe. Ausser Deutschland findet sie sich in Frankreich (Dup.) — in England um London im Juni (Steph.) — Schweden (Linne) — in Lievland (Lienig.). Die Raupe soll nach Madam Lienig gesellschaftlich unter Gespinnst an Blättern der Sorbus aucup. leben und sich wie Myponom. evonymi in einem länglichen, aufge- hängten Gespinnst verpuppen. Dies scheint mir aber nicht mit dem Charakter des Genus übereinzukommen 3 a 264 - und ich vermuthe hier eine Verwechselung mit einer andern Art, vielleicht mit Caesiella, wie sie bei Treitschke selbst vorkommt. Obgleich ich die Raupe noch nicht bis zu ihrer Entwickelung verfolgt habe, so glaube ich sie doch zuverlässig zu kennen, weil mir der Schmetter- ling schon ausgekrochen ist. An den Schlehenästen, die ich im ersten Frühling im Wasser ans Fenster stelle, -um mich an der Brick der Blüthen zu erfreuen, bleiben jedesmal einige Blüthenknospen, nachdem sie sich bis zu einem gewissen Grade entwickelt haben, ungeöffnet und zeigen sich bei genauer Betrachtung aus- . gelressen. Das Kr krigeht nach Zerstörung einer Knospe an eine andere, bohrt sich von oben hinein, spinnt das Loch zu und frisst in kurzer Zeit die Blüthen- theile ganz aus, so dass die leere Hülle nur oberwärts ein ganzes Klümpchen Koth enthält. Das Räupchen ist rasch und bewegt während des Kriechens den Vorder- körper tastend schnell hin und her. Es wird 234% Jang, ist etwas dick, nach vorn mehr verdünnt als nach hin- ten, mit sehr kleinem, etwas herzlförmigem, glänzend schwarzem Kopfe; das Nackenschild ist braun, in der Mitte durch eine helle Längslinie getheilt,; das Afterschild hellbraun, glänzend, behaart. Grundfarbe des Körpers schmutzig hell bräunlich geib. Ueber die Mitte jedes Ringes geht ein granatrothes Band, das sich in der Ko N aonaitte rautenförmig erweitert, ac unten aber sich verdünnt und über dem Seitenwulst mit einer Erweite- rung endigt. Der Seitenwulst trägt einen eben so schön rolhen Fleck, und darunter en noch zwei Flecke über einander; nur die drei ersten Segmente haben keine Seitenflecke. Die Bauchfüsse sind sehr klein, ey lindrisch, klar, mit vollständigen Hakenkränzen; der Bauch zwischen jedem Paar ist blassroth. Krallenfüsse‘ braunfleckig, Die Luftlöcher konnte ich nicht erkennen. Einzelne Härchen zeigen sich auf dem Rücken und den Seiten. — Meine Diagnose der Raupe ist: larva cras- siuscula, capite parvo atro, pallidissime cerina, fasciis - y in Ehe nn Sa % OEER he; 265 phoeniceis utrimque attenuatis, pedibus ventralibus mi- nutis. — Da ich die Raupen nicht weiter hütete, so ent- fernten sie sich und verpuppten sich am Fussboden, am Fenster erschienen dann einzelne Schmetterlinge im Mai. Anmerk. 1, In Treitshkes ®ec. caesiella stecken nicht weniger als drei Arten: Die Diagnose gehört zu Te- trapodella, die Beschreibung des Schmetterlings zu Tetrapo- della und Conjugella, und die Raupenbeschreibung (zufolge X. 3. S. 207.) zu Tin. Cerasiella. Anmerk. 2. Hübner’s Tin. Caesiella ist für unsere Art viel zu gross und in den Hinterflügeln zu breit, sie hat am Innenwinkel einen schwarzen Fleck, der der Tetrapodella . ganz fehlt. 9. Glaucinella Z. Capillis ac thorace exalbidis; alis anterioribus niti- dis fuscescenti-caesiis, basim versus flavido - micantibus, dorso angüste pallido, fusco semel interrupto fuscescen- tique air, Argyr. — Isis 1839. S. 205. 6. — Schles. Tschb. 1V. 1843. S. 20. VI. 1845. S. 15. — Dup. Cat. 368. Eine der kleinsten Arten des Genus; unter den vo- rigen Arten stimmt nur Conjugella mit ihr in der gelb- lich weissen Kopflarbe überein; von allen aber, deren Innenrand nur einen braunen Fleck hat, weicht Glauci- nella dadurch ab, dass der Innenrand schmäler hell ge- färbt, nur gelblich und mit bräunlichen Querstrichen ge- zeichnet ist. Rückenschild glänzend weissgelblich mit bräunlichen goldglänzenden Schulterdecken. Kopfhaare bleichgelb- lich; Stirn glänzend und weisslicher. Fühler weisslich, verloschen bräunlich halb geringelt mit weissgelblichem, vorn gewimpertem Wurzelgliede. Taster gelblich, kür- zer als bei den vorigen Arten. Beine seidenglänzend, gelblich; die hintern auswärts grau angelaufen. Hinter- leib bräunlich grau mit weisslichem After und seiden- artig schimmerndem, weisslichem Bauche. | 266 & | Vorderflügel ziemlich schmal (1,42 lang), leb- haft glänzend, besonders gegen die Basis violettlich grau mit bräunlicher Beimischung und heller marmorirt. Der Innenrand ist unrein gelblich weiss, einwärts ohne scharfe Grenze, an der Basis aber in der Gegend, wo sonst der dunkle Längsstrich ist, mehr eingeengt als dahinter, mit mehrern dünnen, verloschen bräunlichen, welligen Quer- strichen, wodurch hier der Grund noch trüber und un- reiner erscheint, so dass man seine eigentliche Farbe nur in einer gewissen Richtung sicher erkennt. Der Innenrandfleck am Innenwinkel ıst deutlich, breit, braun, einwärts erweitert, aber nicht bis zur halben Flügelbreite zu verfolgen; er steht senkrecht und scheint seine Rich- tung auf die Mitte des Vorderrandes zu nehmen, wo bei manchen Exemplaren eine Verdunkelung wahrzunehmen ist. Hinter ihm ist die Gegend des Innenwinkels hell mit Querwellen, wie vor ihm. Der Vorderrand hat ein paar nur in gewisser Richtung sichtbare, kleine, weisse Stellen in der Gegend der Mitte, am deutlichsten hinter der Verdunkelung, welche das obere Ende der braunen Binde bildet. Franzen um die Flügelspitze dunkel, am Innenwinkel grau. — Unterseite glänzend braungrau; am hellern Innenrande lässt sich in gewisser Richtung der dunkle Fleck sehr verloschen erkennen. Hinterflügel hinter der Basis etwas breit, grau, sehr schwach violett- lich schimmernd, graufranzig. | | An einem hinsichtlich des Flügelgeäders untersuch- ten Weibchen zeigt sich die Sonderbarkeit, dass an dem linken Flügel der dritte aus dem bintern Ende derjMittel- zelle entspringende Aderast ganz sicher fehl. Da die Art mit den vorigen“so nahe verwandt ist, so fiel mir das sehr auf. Es liess sich bei allem Betrachten des präparirten Flügels nichts weiter wahrnehmen, als bis- weilen eine Schattenlinie an der Stelle der Ader, wie 3 von einer schwachen Verdickung des Flügels. ‚Ich prä- parirte daher auch den rechten Flügel, und hier ist die” Ader so vollkommen -wie die übrigen. Dafür ist die 267° ; neunte nur zur Hälfte und zwar in der Basalbälfte da; die achte hört an beiden Flügeln auf, ehe sie sich mit der Medianader verbindet. Diese seltene Art fing ich bis jetzt bloss bei Glo- gau an dem gemischten Schlehen-, Eichen- und Espen- gesträuch eines Waldrandes (bei Hermsdorf) in Gesell- schaft der Tetrapodella am 17ten und 18ten Juni 1834. Seitdem erhielt ich nur ein verflogenes Männchen eben dort am 24sten Juli 1842. Ihre Nahrung findet sie wohl eben so wie Tetrapodella an Schlehen, und da sie mit dieser fliegt, so wird sie leicht übersehen. Bei ihrer Zartheit ist sie der Beschädigung sehr unterworfen. l. A.b. „. (Fig. 4. 5.) 10. Fundella Tischer (F. R.). Capillis ac thorace niveis, alis anterioribus albis ni- ‚tdulis, fuscescenti transverse striolatis, striolis apicem versus densioribus, puncto striolave apicis nigra. Oecophora — F. v. Röslerst. Beitr. Taf. 15, fig. 4. S. 24. — Treitschke X. 3, S- 211. und 294. — (Oee. petite fronde) Dup. VIll. S. 463 Taf. 305. fig. 6. Argyresthia — Zell. Isis 1839. S. 205. 7. — Dup. Cat. 368. — v. Tiedemann im Preuss. Provinzialbl, 1845. S. 538. — Lienig. 1846. S. 294. 6. — Schles. Tschb. IV. 1843. S. 20. — V. 1844: S, 18. Varietät b. als, ant. praesertim in apice fuscescenti pulveratis, striolis nullis, signis dorsalibus distinctioribus, Von den kleinsten Arten, am ähnlichsten der Reti- nella; allein sie hat viel stärker braun geringelte Füh- ler, und auf den Vorderflügeln sind die Strichelchen an den Rändern am schärfsten, und am Innenrande zeich- nen sich zwei durch ihre Dunkelheit als Fleckchen aus; bei Retinella sind die meisten Strichelchen im Mittelraum hinter der Flügelmitte gehäuft, und weder am Innen- noch am Vorderrande tritt eins als Fleckchen hervor. Rückenschild und Kopf scheeweiss, der Haarschopf reicht bis nahe an die Spitze des Wurzelgliedes der braun und weiss geringelten Fühler. Gesicht glänzend. 268 Taster von Länge desselben, weisslich. Beine seiden-. glänzend weisslich, die vordern auf der Vorderseite der Schienen und Füsse braun. Hinterleib weisslich grau, am Bauche heller. . Vorderflügel ziemlich breit, glänzend weiss, fast schneeweiss, mit zahlreichen, etwas netzartig zusammen- fliessenden, aus gelbbräunlichem Staube bestehenden, welligen Querstricheln, die am Vorderrande am deutlich- sten und dunkelsten erscheinen. Am Innenrande zeich- net sich gewöhnlich eins in der Mitte und ein stärkeres am Innenwinkel als Fleckehen aus, und bisweilen noch eins an der Unterhälfte des Hinierrandes. In der Flügel- spitze häufen sich schwarze Stäubchen zu einem Punkt oder kurzen Strich. (Als Kleeblatt, wie in F. R’s. Ab- bildung, zeigt sie keins meiner 15 Exemplare, wovon eins von F. R. selbst mitgetheilt) Die Franzen sind um die Flügelspitze gelbbräunlich, weiter gegen den Innen- . winkel immer heller; noch heller werden die des Vorder- randes. Unterseite gelbbräunlich mit verksäheen lichten Stellen. Hinterflügel ziemlich a, hellgrau, schwach muschel- artig ERETSCH Varietät b. ein sehr schön erkaltenek beträchtlich grosses Männchen, ist auf den Vorderflügeln dadurch ausgezeichnet, dass die Stäubchen, statt in Querstrichel- chen zu wolkigen Stellen zusammengeflossen sind; am dunkelsten ist die Flügelspitze, in welcher zwei schwarze Punkte, deren oberer der kleinere ist; die Vorderrand- franzen sind an der Basis in einem deutlichen Längs- strich weiss und beginnen an einem bräunlichen, ver- loschenen Vorderrandfleckchen hinter der Flügelmitte. Der Vorderrand ist auch von der Basis aus, doch sehr schwach bestäubt. An der Mitte des Innenrandes, am - Innenwinkel und über demselben nahe am Hinterrande liegt je ein brauner, deutlicher Fleck. Die ganze Unter- seite ist einfarbig bräunlich grau. — Die Zeichnungen + N \ ne REDEN RE EN 269 den Flügelspitze, und besonders die des Innenrandes, lehren, dass das Exemplar nicht wohl etwas PIRIEAER als Varietät der Fundella sein kann. Fundella fliegt in Böhmen um Reichstadt — in Schle- sien in Gebirgsgegenden (am Probsthainer Spitzberge im Juni, bei Reinerz im Juli) — in Preussen um Danzig (v». Tdm.) — in Lievland bei Kokenhusen häufig (Lienig). Sie wird aus den: Nadeln der Fichten und Tannen ge- - klopft, an denen ihre Raupe ohne Zweifel lebt. Bei Glogau ist sie noch nicht gefunden worden und scheint bei der Seltenheit dieser Nadelholzarten in unsern Wäl- dern hier nicht einheimisch; die Angaben bei F. v. R.und Tr. beruhen auf einer Verwechselung mit Retinella. Hl... Betinella Z..(Fig.-#.5.)..-. Capillis ac thorace niveis, alis ant. albis nitidulis fuscescenti transverse striolatis, striolis in disco, praeci- pue post medium et in apice congestis, puncto apicis nigro. _ Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 205. 8. — Dup. Cat. 368. Schles. Ber. IV. 1845. S. 20. — v. Tiedemann im Preuss. Pro- vinzialbl. 1845. S. 538. Am sichersten unterscheidet man sie von der vori- gen an der Anhäufung und dem Zusammenfliessen der Querstrichelchen im Mittelraum hinter der Mitte der Vor- - derflügel, während bei Fundella die Strichelchen grade im Mittelraum am lichtesten stehen und an den Rändern gehäuft sind. "Grösse und Gestalt der vorigen; doch sind die Vor- ' derflügel gestreckter. Rückenschild und Kopf wie bei Fundella. Fühler weiss, sehr verloschen oder gar nicht bräunlich geringelt. Beine und Unterseite des grauen Hinterleibs seidenglänzend weisslich. Der weibliche Lege- stachel steht aus dem weissen Afterbusch weit hervor. Vorderflügel glänzend weiss mit bräunlichen kurzen Querstrichen, die gegen die Basis hin spärlicher und heller werden. Unterhalb des Vorderrandes zieht von der Basis aus, über der Flügelfalte, eine sich erweiternde 270 Verdunkelung, die hinter der Flügelmitte eine grössere wolkichte Stelle bilde. Auch der Raum dahinter hat in der Mitte bis zur Flügelspitze einen Längsschatten, von welchem nach beiden Seiten hin die Strichelchen zum Rande laufen. Unter den Strichelchen des Vorder- randes zeichnet sich eins als Fleckchen am Anfange der Vorderrandfranzen aus; am Innenrande sind nur dünne, einzelne Strichelcben. In der Flügelspitze liegen schwarz- braune Schüppchen zu einem Punkt gehäuft, der durch ein weisses, unterbrochenes Häkchen gegen die Flügel- fläche abgeschlossen wird. Die Franzen dahinter sind schmutzig, bräunlich weiss, an den Enden bräunlich, und so entsteht in der Flügelspitze ein nicht ganz regelmäs- siges Augenlleckchen. Die Hinterrandfranzen sind weiss- lich, und es lassen sich zwei von der Spitze herabkom- mende, sehr verloschene, bräunliche Linien in ihrer Oberhälfte wahrnehmen. — Unterseite bräunlich grau, kaum mit hellern Stellen; Franzen hell, an der Flügel- spitze brandig braun. | Hinterflügel wie bei Fundella. ee Die Art fliegt bei Glogau in reinem Laubwalde von der Mitte des Juni an bis in den Juli; hier bewohnt sie die niedern Sahlweidenäste, an denen sie ohne Zweifel auch als Raupe lebt, vielleicht zu gleicher Zeit mit Pyg- maeella. Auch sie fliegt fast nur gegen Abend. Auf den Reinerzer Seefeldern fing ich %# schöne Weibchen wie- der an Salıx caprea, am 29sten Juli. Bei Glogau ist mir die Art noch nicht auf feuchtem Boden vorgekommen, sondern nur in den Gehölzen der trocknen Hügelkette um Hermsdorf und Jakobskirch. — v. Tiedemann fand sie bei Danzıg nicht häufig an Himbeergesträuch; dieser Aufenthalt kann nur zufällig sein. ‚42. Abdominalis Z. ' Capillis ac thorace .niveis, abdomine carneo; alis anterioribus albis aureo-maculatis, lineis duabus ex basi abbreviatis aureis. al 271 Argyresthia — Z. Isis 1839. S. 205. 9. — Lienig 1846 8. 294. 8. — Dup. Cat. 368. Jhr gelbröthlicher Hinterleib unterscheidet sie leicht von allen fleckigen Argyresthien, ausser von der folgen- den; diese hat aber sehr dunkelbraun und weiss gerin- gelte Fühler und Tarsen, und auf den Vorderflügeln die goldnen Flecke auf einem vorzüglich gegen die Spitze violettlich glänzenden Grunde, während bei Arg. abdo- minalis der Grund der Vorderflügel schneeweiss bleibt. Ausserdem sind die Hinterflügel der letztern bei weitem weniger zugespitzt, Grösse wie Fundella oder darunter. Rückenschild schneeweiss mit goldgelben Schulterdecken. Kopf schnee- weiss; die Fühler weiss beschuppt, nur wegen des durchschimmernden Grundes und der abgesetzten Ringe blassbräunlich geringelt aussehend; Wurzelglied erwei- tert, auf dem Rücken schneeweissschuppig, auf der Un- terseite gelbiich, am Vorderrande gewimpert. Taster kurz, weiss. Beine seidenglänzend weisslich; die vor- dern auf der Vorderseite der Schenkel und Schienen braun; die hintern mit auswärts bräunlichen Enden der Tarsenglieder. Hinterleib gelbröthlich, im Leben noch’ dunkler fleischfarben, weiss behaart und beschuppt, be- sonders am Bauche. Der weibliche Legestachel hervor- stehend, mittelmässig gross. Vorderflügel glänzend weiss, gegen die Spitze mit Muschelschimmer, Alle Zeichnungen haben reine, etwas glänzende Goldfarbe. Aus der Schulter kommt eine breite Längslinie oder Strieme, die sich ein wenig vom Vorderrande entfernt und dann einem Flecke auf der Mitte desselben anschliesst. Eine zweite aus der Basis entspringende breite Linie geht dicht unter der Falte und endigt noch vor der Flügelmitte an einem meist weggewischten Innenrandlleck, hinter welchem ein grös- serer folgt, der sich einwärts verlängert und mit dem oben angegebenen des Vorderrandes und einem zweiten, gleich hinter diesem folgenden mehr oder weniger voll- en A an v % N, 272 ständig in Verbindung ‚steht. Beide ‚gelbe Längslinien lassen eine weisse zwischen sich, die in den Innenrand an der Flügelhälfte übergeht. Vor der Spitze liegen am Vorderrande noch zwei, am Hinterrande 4—2 Flecke, bisweilen mit ein paar schwarzen Schüppchen bestreut. Die Flügelspitze selbst hat ein schwarzes Schuppen- strichelchen am Rande. Die schmutzig weissgelblichen Franzen sind um die Flügelspitze am ef an den Enden bräunlich. Unterseite licht gelblich grau‘, sehr verloschen hell marmorirt. Hinterflügel ziemlich breit, lanzettlich, spitz, sehr hell grau mit etwas Muschelschimmer. Ich entdeckte diese Art um Glogau in den a des Hermsdorfer Höhenzuges an Wachholdersn rn a aus denen ich sie gegen Abend durch Klopfen zum Ab- fliegen brachte und bei Tage in den Schirm klopfte. Sie ist nicht sonderlich wi aber bei ihrer Zartheit schwer rein zu erhalten. Ihre Flugzeit ist der Juni. Madam Lienig fand sie auch in Lievland, aber erst im Juli; sie entdeckte auch das Püppchen am Wachholder. 13. Dilectella n. sp. : Capillis ac thorace niveis, abdomine carneo; alis ant. aureis, postice in colorem: lilacınum transeuntibus, macu- lis marginalibus albidis obsoletis. _ Der Unterschied von Arg. abdominalis, für deren dunkle Varietät sie leicht zu halten sein möchte, ist bei letzterer angezeigt. Grösse der vorigen. „Rückenschild schneeweiss mit goldnen Schulterdecken. Kopf mit schneeweissem,Schopf, Gesicht glänzend gelblichweiss. Taster ziemlich lebhaft gelb. Fühler sehr auffallend weiss und schwarzbraun geringelt; Wurzelglied erweitert, auf dem Rücken schnee- weiss, an der a Unterseite gelb, am Vorder- rande mit Eisen, kurzen Härchen. Beine gelblich, glänzend, die vordern auf der Vorderseite der Schenkel 273 und Schienen Hs alle Fussglieder an den Enden ringsum braun. — Hinterleib Hersehfarben, am Bauche weisslich. Vorderflügel Rn Sera und Breite wie bei Arg. abdominalis, glänzend, von der Basis bis zur Mitte goldfarben gefleckt; die Flecke fliessen zusammen; der . Vorderrand ist hier grauviolettlich; der -Innenrand hat eine schmale, weissliche Basis und in einiger Entfernung dahinter einen weisslichen, violettgrau beschuppten Fleck. Gegen die Mitte wird der lilafarbene Grund immer deut- licher und in der Flügelspitze herrscht er vor; er ist mit dunklern Atomen ziemlich dicht bestreut. Die Gold- farbe zeigt sich darin nur als gestaltloses Gewölk. An dem Vorder- und Innenrande treten goldbräunliche Flecke, mit weisslichen Stellen wechselnd, deutlicher hervor, be- sonders am Vorderrande gegen die Spitze. Die hellen, gelblich grauen Franzen sind um die Flügelspitze an den Enden gebräunt. Unterseite glänzend gelblich grau. Franzen an der obern Hälfte. Bes mit bräunlichen Enden, am Innen- winkel sehr hellgrau. _ ' | Die muschelartig schimmernden, hellgrauen Hinter- füügel sind lanzettförmig und viel länger und zugespitzt, und feinspitziger als bei Arg. ee Das Vaterland meines einzelnen männlichen Exem- plares ist die Glogauer u Näheres ist mir weiter nicht bekannt. ll. A. b. 2 Argyrosetia p. PRRNEDE 41. Cornella Fabr. Capillis, thorace alisque anterioribus niveis nitidulis, his rare brunneo transverse striolatis, fascia, macula dorsi prope basim apiceque brunneis. Tin. cornella Fabr. Ent. Syst. 3, 2. S. 291. 17. — Supplem. pag. 488. Al. Oecophora cornella Tr. IX. 2,8. 162. X. 3. S. 210. und 294. | ll. 18 274 Oecophore du cornouiller. Dip: VIII. S. 459. tab. 305. fig. 3 — Eversmann Faun. Volg. 595. 3. — F, v. Röslst. Beitr. Taf. 15. Fig. 3. S. 23. — Argyresthia sparsella Z. Isis 1839. S. 205. 10. — Dup. Cat, 368. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. S. 20. — v, Tiedemann im Preuss. Provinzialblatt 1845. S 538. — H. Schffer. Topogr. von Regensburg. 3. S. 203. Yponomeuta curvella_ Stephens Cat. 7292. — Ismene eiauelie Steph, 1Wllustr, IV. pag. 250. 8. | Yponom. eurva, the brindled ermine Haw. brit. Dep. *Var. b. fascia in striolas raras soluta (F. v. R. 1. e. p.24.). Sie hat einige Aehnlichkeit mit Nitidella; aber ihr. fehlt auf den Vorderflügeln die gelbe Grundfarbe und die aus der Basis kommende Linie; ihre Binde geht in den Vorderrand weit vor der Spitze, wie bei Pruniella; ihr gegen die Basis hin gefleckter Innenrand lässt sie am leichtesten erkennen. Grösse etwas unter Nitidellaa Kopf und Rücken- schild schneeweiss. Fühler weiss und braun geringelt; Wurzelglied rein weiss, etwas verdickt, am Vorderrande gewimpert. Gesicht etwas glänzend, gelblich weiss. Taster weiss, von Rückenschildslänge. Rüssel so lang wie der Hinterleib. Beine glänzend, schmutzig weiss; auf der Lichtseite sind die vordern gebräunt, die übri- gen hellbraun, fleckig; am dunkelsten sind die Enden der Hinterfussglieder. Hinterleib braungrau, am Bauche weisslich. Vorderflügel breiter und kürzer als bei Nitidella, schmäler als bei Tetrapodella. Von der Basis bis zur Binde ist die weisse Fläche mit hellbraunen Querstrichel- chen bestreut, am meisten am Vorderrande. Die dunkle gelbbraune Binde geht vom Innenwinkel, etwas schräg auswärts gelegt und erweitert zum Vorderrande, den sie, mehr oder weniger breit, oder in Striche aufgelöst er- reicht. In der Mitte zwischen ihr und der Basis hat der’ Innenrand ein Fleckchen von verschiedener Grösse, bis- weilen ein blosses Querstrichelchen, das bis zur alte: reicht. Die Flügelspitze ist gelbbraun; diese Farbe bil- det einen nicht weit von der Binde anfangenden Längs- Sir 275 wisch, der mit dem Vorder- und Hinterrande durch Striche und Fleckchen zusammenhängt und in der verdunkelten Flügelspitze endigt. Diese ist von einer dunkeln Linie‘ umzogen. Die Franzen um sie sind schmutzig hell- grau, an der Endhälfte braun; die Hinterrandfranzen bräunlichgrau. Var. b. von F. R. beschrieben, bat Aehnlichkeit mit Fundella; die ganze Vorderflügelfläche ist mit kleinen Strichen und Punkten bestreut, und nur eine kleine An- häufung derselben auf der Mitte zeigt die Stelle der son- stigen vollständigen Binde. Die ganze Unterseite der Vorderflügel ist graubraun glänzend; nur die Vorderrandfranzen sind ausser gegen die Flügelspitze weisslich, eben so die Hinterrandlinie. Hinterflügel weniger fein zugespitzt als bei Tetrapo- della, glänzend bleigrau, gelblich grau gefranzt. Diese Art ist um London in Gärten und an sumpfi- ‚gen Plätzen, wo viel Weiden wachsen, nicht ungewöhn- lich (Stephens). In Deutschland wurde sie entdeckt: um Regensburg (H. Sch.) — Dresden und Schandau (v. Tischer) — Nixdorf und Reichstadt in Böhmen häu- fig im Juni an Birnsträuchern. ev. Tiedemann fing sie bei Danzig ziemlich häufig; Eversmann in den Gouver- ments Casan und Örenburg Nach Fabricius lebt die Raupe auf Cornus. Anmerk. 1. Fabrieius Beschreibung passt sehr gut. Er führt als Synonym die Tin. sparsella des W. V. S. 14l. 66. auf, und aus diesem Grunde habe ich den ältern Namen Spar- sella für die Species angenommen, obgleich die Worte. des W. V.: „weisslichter, schwarzgesprengter Schabe” nicht recht passen wollten. Bei der Besichtigung der Schiffermüller’schen Sammlung traf F.v. R. zwei sehr ähnliche Arten unter diesem Namen vereinigt: nämlich Gelechia electella und Gelechia blan- della F. R., denen jene Worte angemessener sind. Da Falr. bloss den Namen des W. V. eitirt; nicht aber deren Art be- schreibt, wie seine Angabe: habitat in Saxoniae corno lehrt, so kann dadurch kein Zweifel entstehen, ob seine Art und die unsrige einerlei sei. 276 Anmerk. 2, Stephens Citat wäre so zweifelhaft, wie die meisten ans seinem Werke, wenn er nicht ganz zuletzt zufäl- lig eine Angabe machte, die volle Gewissheit giebt; er sagt nämlich: manche Exemplare haben 1— 2 bräunliche, dreieckige Flecke an der äussersten Ecke des Innenrandes gegen die Ba- sis. — Er hält seine Art für die Linne’sche Phal. curvella, ab- weichend von Zetterstedt, welcher unsere Nitidella dafür an- sieht (vergl. Anm. 2. zu Nitidella). Wäre nicht in Linne's Be- schreibung die Zeichnung der Vorderflügel aschgrau, statt gelbbraun, so wäre ich gar nicht abgeneigt, die Stephens’sche Ansicht als die richtige anzunehmen. Die Angabe bei Linne: habitat in pomariis passt auf keine Art so ausschliesslich wie auf die unsrige. Er Anmerk. 3. Scopoli’s Phal. Punctella (Faun. Carn. pag. 253. 655.) passt hierher ziemlich gut, aber nicht ganz überzeu- gend, weil er über die Innenrandzeichnung nichts Genügendes mittheilt. Grösse, nächste Nachbarschaft bei Comella (-pru- niella) und alae niveae sprechen für die Identität. = 15. Sorbiella (Ti.) Tr Capillis ac thorace albidis; -alıs anterioribus albis nitidis, pallide brunneo-strigulatis, macula dorsı medii fasciaque in apicem flexa marginemque posticum semel tangente brunnescentibus. Oecophora — Treitschke IX. 2. S. 160. X. 3. S. 210 und 294. — F. v. Röslst. Beitr. S. 22. Taf. 15. Fig. 2. (zu kurz, amHin- terrande zu gelb, in der Spitze zu zeichnungslos ) N — Z. Isis 1839. S. 205. 11. — Lienig Isis 1846. S. 294. 7. — Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. — Dup. Cat. 368, — *Supplem. pl. 87. pag. 487. Sie übertrifft die vorige in der Grösse um ein Be- deutendes und hat auf Kopf, Rückenschild und Vorder- flügeln kein reines, sondern ein mit Gelblich gemischtes Weiss; die Binde erreicht nıe den Vorderrand, sondern setzt sich bis in die Flügelspitze fort. | Grösse gewöhnlich über der: von Goedartella. Rücken- schild und Kopf nur weiss, am trübsten und mit Gelb gemischt auf den Schulterdecken, dem Gesicht, den Tastern und an der Unterseite des vorn gewimperten » Wurzelgliedes der braun und weiss geringelten Fühler. 4 277 . Taster auswärts meist hellbräunlich angelaufen. Beine glänzend weisslich, auf der Lichtseite- bräunlich unterlau- ‘fen; an den Vorderbeinen ist die ganze Vorderseite braun; die Hinterfussglieder an den Enden kaum merk- lich dunkler als an den Anfängen. Hinterleib braungrau, am Bauche weisslich; beim Weibchen der After gelblich mit lang hervorstehendem, braungelbem Legestachel. Vorderflügel glänzend, weiss mit Gelb angelaufen, nur am Innenrande fast rein weiss. Von der Basis an ist die Fläche über der Flügelfalte mehr oder weniger reichlich blass - gelbbräunlich gegittert oder doch mit welligen Querstrichelchen gezeichnet. An der Mitte des Innenrandes liegt ein gelbbräunlicher, bis zur Falte hin- reichenderFleck, von sehr verschiedener Gestalt, der meist oberwärts erweitert und entweder senkrecht gestellt oder etwas gegen die Basis ‘geneigt ist. (Bei einem Exem- plar zeigt sich an ihm oben an der Falte ein gegen die Basis gerichteter, gespitzter Fortsatz.) Die dunklere Binde hängt schräger nach aussen als bei Cornella; sie ist breit und nimmt in der Flügelhälfte die Richtung gegen die Flügelspitze, doch dem Hinterrande näher als dem Vorderrande; ersterem nähert sie sich mit einer fleckar- tigen, dunkeln Erweiterung, die, wenn sie verlischt, als wirklicher Fleck unter der Mitte des Hinterrandes übrig bleibt; von ihr gehen nach dem Vorder- und Hinterrande, besonders gegen die Spitze, gelbbräunliche, gebogene Striche. Am Vorderrande zeichnet sich unter-den punkt- ähnlichen Strichelchen ein fleckenähnliches hinter der Mitte aus, nach welchem eine breitere, weissliche Lücke folgt. Die Franzen sind hell gelblich grau, um die Spitze an den Enden gebräunt. | Unterseite glänzend grau bräunlich, mit heller Fran- zenbasis um die Flügelspitze. Hinterflügel gestaltet wie bei Cornella, nur etwas ge- streckter, glänzend grau mit hellen Franzen. Die bräunlichen Schuppen sitzen nicht fest auf; bei Regenwetter und beim Fliegen verlieren sich viele, und 278 die Zeichnungen bleiben dann nur theilweise übrig, wäh- rend, den Erimeen nach zu urtheilen, die ‚üzemplares noch unversehrt sind. Diese Art ist im Riesen- und Egahib sehr ver- breitet und bisweilen sehr häufig. So war sie nament- lich bei Salzbrunn am: Sattelwalde in grosser Menge. Ein von Kuhlwein zu Ende August gefangenes Exemplar besitze ich aus der Umgegend von Salzburg, Madam Lienig entdeckte die Art auch in Lievland. Sie. lebt, wie es scheint, nur im Gebirge und im höhern Norden. Ihre Nahrungspflanze, der Ebreschenbaum, ist bei Glogau in Wäldern nicht selten; aber noch habe ich die Schabe nicht daran auffinden können. Nach F. e. R’s Vermu- thung, die ich jedoch nicht theilen kann, :nährt sie sich auch von Prunusarten. Die Naturgeschichte ist durch die Fischer’schen und Lienig’schen Beobachtungen ziem-. lich vollständig bekannt (m. s. Tr. und die Isis), Die Verpuppung geschieht wie bei Pygmaeella in. einem dichten Gespinnst, das in ein weiteres, gitterarti- ges eingeschlossen ist. Die Flugzeit fängt in der Mitte Juni an. u. Anmerk. Stephens Argyrosetia setmifasciella Illustr. IV. S. 252. 2. könnte unsere Art sein, wenn sie Querstrichel- chen besässe, über die Stephens schweigt, und wenn bei Sor- biella wirklich der erste Innenrandfleck bis zur Basis ginge, und ihre Zeichnung wirklich golden wäre. Stephens giebt so- gar an, dass der Fleck zuweilen mit der Binde zusammen- hänge, was bei Sorbiella nie vorkommt. Es wäre sonderbar, wenn Sorbiella um London in der Ebene häufig wäre, bei uns aber fehlte. 16. Pygmacella Hübn. Capillis ac thorace flavidis; atis anterioribus nitidis- simis, pallide flavidis, macula dorsi ante medium, fascia antice abbreviata maculaque marginis postici aureobrun- nescentibus. Punr Tin. — Hübn. fig. 353. (ziemlich schlecht). 2 RE Argyresthia — Hübn.- Cat. S. 422. 4110. 1, 5 rat 279 u Argyresthia — Zell. Isis 1839. 8.205. 12. — Lienig Isis 1846. S. 294. 9 rgyresthia Dup. Cat. 368. — Schles. Schmtauschbl. IV. iz S. 20, — VI. 1845. S. 15. — Herrich- Schffr. Topusr von Regensbg. 3. S. 203. Oecophora — Treitchske IX. 2. S. 159. X. 3. S. 209. und 294. — — F.v. Röslerstamm Beitr. Taf. 15. Fig. 1. 8. 22. — — Schles. Schmtauschbl. III. 1842. S. 17. ? Argyrosetia literella (Haw.) Steph. Wlustr, IV. S. 253. Von den grössten Arten des Genus, kenntlich an den sehr glänzenden, gelblichen Vorderflügeln, deren goldbräunliche Binden weit vor dem Vorderrande auf- hören. “In der Grösse meist über Sorbiella, seltener wie Goedartella. Rückenschild glänzend gelblich mit dunkel goldgelben Schulterdecken. Kopf bleichgelb behaart, auf dem Gesicht etwas glänzend. Fühler schwarz und weiss geringelt, am weissgelblichen, wenig verdickten Wurzelgliede vorn gewimpert. Taster dünn, hellgelblich, von Rückenschildslänge. Beine glänzend, schmutzig, hell- gelb, die vordern auf der ganzen Lichtseite, die mittlern an der Schenkel- und Schienenspitze, die hintern an den Schienen braun unterlaufen. Hinterleib dunkelgrau mit gelblichweissem Bauche; Legestachel ziemlich lang. wi Vorderflügel ziemlich breit, mit sehr lebhaftem Glanze, mehr oder weniger tief gelblich, am Innenrande am lich- testen. Nur in der Mitte zeigt sich der Länge nach dunkle Bestäubung und Beldbeitanliche Querstrichelchen; der Vorderrand bleibt also als auszeichnende Eigenthüm- lichkeit dieser Art in beträchtlicher Breite einfarbig und hell. Nicht weit vor der Mitte hat der Innenrand einen braungoldnen, senkrechten Fleck, der bis zur Flügelfalte hinaufreicht, und sich hier an die dunklere Bestäubung und einen breiten, auf der Flügelfalte von der Basis her- ziebenden, gleichfarbigen Strich anschliesst. Hinter der Mitte ist die meist breitere, braungoldne Binde; sie liegt schief nach aussen, hat wellige Ränder und verlischt schon auf der Hälfte der Flügelbreite; oberwärts erwei- . 280 tert sie sich ein wenig, und bisweilen zeigt sie sich am Ende ausgerandet. Unter der Mitte des Hinterrandes liegt ein verschieden gestalteter Fleck von verschiede- ner Grösse. Die Flügelspitze ist wenig dunkler als die übrige Fläche, zuweilen mit sehr verloschenen Fleckchen. Die Franzen sind hell braungelblich, um die Flügelspitze an den Enden gebräunt. o4 Unterseite glänzend graubräunlich, am Innenrande mit einem weisslichen, verloschenen Mittelfleck und einem solchen am Innenwinkel; die Franzen sind über und unter der Flügelspitze an der Basis sehr hell. Hinterflügel breiter und weniger fein zugespitzt als bei Goedartella, violetllich grau mit gelbbräunlichgrauen Franzen. | Veränderlichkeit zeigt sich nur in der Grösse, in der Lebhaftigkeit der Grundfarbe der Vorderflügel und der Reichlichkeit der Verdunkelung im Mittelfelde der- selben. Diese Art ist in Schlesien, besonders im Gebirge, oft sehr häufig; auch bei Glogau findet sie sich nur in den Laubwaldungen des Höhenzugs bei Jakobskirch und Hermsdorf, nicht in der Ebene jenseits der Oder. In Böhmen lebt sie um Nixdorf nicht selten; auch in Sachsen kommt sie vor (F.R.) desgleichen in Baiern um Regens- burg (H. Schf.). Ausserbalb Deutschlands wurde sie von Madam Lienig in Lievland beobachtet. Sie bewohnt ausschliesslich Salix caprea, aus deren Laube ich sie im Juli bei Goldberg in ganzen Schwärmen abklopfie; ihre Flugzeit beginnt schon im Juni. ' Die Raupe sammle ich an den Sahlweidensträuchern, die auf trocknem Boden zwischen Birken und Eichen wachsen, zu Anfang Mai; sie bewohnt die noch nicht völlig entwickelten Herztriebe, und ihre Wohnung wird an der Verdickung der Blattbüschel ziemlich leicht er- kannt. Die Beschreibung des Aussehens der Raupe haben F. vo. R. (bei Tr.) und Lienig gegeben. Zur Ver- wandlung begiebt sie sich auf die Erde. Bei mir ver- 251 . puppte sie sich in der Schachtel am Boden unter den dürren Weidenblättern. Schon in den ersten Tagen des Juni krochen mir die Schmetterlinge aus, hauptsächlich Morgens; am ten Juni waren um 8 Uhr manche noch nicht völlig ausgewachsen, und manche erschienen wahr- scheinlich noch später aus der Puppe. In der Ruhe hal- ten sie den Kopf ganz abwärts, fast auf dem Boden auf- liegend, und den Hinterleib senkrecht in die Höhe ge- richtet, dabei halten sie die Hinterbeine dicht am Leibe und werden also nur von den % vordern Beinen getra- gen; etwas beunruhigt, wiegen sie den Hinterkörper auf und ab. Beim Kriechen halten .sie ihn horizontal, und bedienen sich der Hinterbeine. Gern nehmen sie eine Stellung an der Decke der Schachtel, also im Freien an der Unterseite eines Blattes; doch sitzen sie auf dem Boden ganz eben so. ü Anmerk. 1. Tin. pygmaeella ‚, goldfärbigter Schabe mit ‚bleichem Innenrande” Wien. Vzehn. 141. 70. wird von Hübner ‘ im Catalog für seine Tin. pygmaeella erklärt, die unbezwei- felt die unsere ist. v. Charptr. fand das Exemplar der Schiffer- müller’schen unkenntlich oder nicht vorhanden (s. Zünsler ete. des W.V!S. 150.); Treitschke schweigt darüber. F. v. Röslerstamm fand aber in der Sammlung ein sehr verblichenes Stück unse- rer Fagetella auf die doch die Worte des Verzeichnisses im geringsten nicht anwendbar sind! Abermals ein Beispiel der Unzuverlässigkeit der Schiffermülier'schen Sammlung. Anmerk. 2. Stephens Sucht, überall bei den Arten dieser Abtheilung von Argyresthia griechische Buchstaben zu erblik- ken, ist wahrscheinlich Schuld, dass seine Argyr, literella nicht mit Sicherheit angeführt werden kann. Weder hat der . erste Innenrandfleck auf den’ Vorderflügeln der Pygmaeella die Gestalt eines griechischen +, noch der Hinterrandfleck die eines 2. Auch die Grösse (55; —53/“) der Literella gegen die der -Goedartella (5 -— 6’) erregt Bedenken. Er beschreibt seine Li- terella so: ‚al. ant. argenteis, literis 3 fasciaeformibus aureis costam non attingentibus. Vorderflügel silbrig mit goldener Beimischung, mit 3 in gleichen Zwischenräumen aufgestellten, goldenen, abgekürzten Binden, welche griechischen Buchstaben ähneln; die erste nahe der Basis ähnelt einem ;, die zweite in der Mitte wie ein umgekcehrtes %, die dritte am Hinterwin- kel wie 2; Franzen goldbraun. Hinterflügel bleifarben, gold- N 282 braunfranzig. Kopf und Rückenschild rothgelb - (fulvescent [wie bei @oedartella]). Wenig veränderlich; bei manchen Exemplaren sind die Goldbinden etwas deutlicher und stärker als bei andern. Scheint selten zu sein; ich besitze drei schöne Varietäten, von denen zwei Haworth’sche Originale und in Coombe wood gefangen; ich hatte das Insekt vorher zu Da- renth im Juni erhalten. | Ä Anmerk. 3. Die Stephens’: sche Mierogetin pygmaeella (Haworth) Wlustr. 4. S. 269. hat nichts mit unserer Argyresthia zu schaffen. Man s. Anm. 3. zu Nepticula rufella. Anmerk. 4. Vielleicht gehört noch zu Pygmaeella Es- pers Tin. Rudolphinella Naturforscher XXV. tab. II. fig. 1., die zu sehen ich noch nicht Gelegenheit hatte. v. Chptier erwähnt ihrer in seiner Schrift über das Wien. Vzchn. $. 165 als einer ad marginem crassiorem alarum anticarum verwisch- ten Goedartella. f 17. Goedartella Linne. Capillis ac thorace flavidis; alis ant. nitidissimis, fa- vidis, fasciis 3 aureis, prima integra, secunda antice "late furcata, tertia marginali maculas duas pallidas in- cludente. | Phal. tin. Goedartella Linn. Syst. nat. I. 2. pag. 897. 436. — Faun. Suec. ed. 2. pag. 361. 1401. — *Clerck. Phal. tab. 2. fig. 14. Tinea -—- Fabr. Syst. Ent. pag. 664. 53. — Entomol. syst. 3. 2. pag. 320. 146. — Sup. pag. 497. 87. Tin. — Wien. Vzehn, S. 143. 29. — Ausg. von Chrptr. 8. 165. — Ausg. Illiger’s U, S. 121. 29. Tin. — Hübn. fig. 133. (schlecht) S.55. — Ratzeburgs Forst- ins. II. S. 252. 3. Tin. — Schrank Faun. boic. U. 1. S. 131. 1868, Oecophora — Treitschke IX. 2. S. 162. 6. und X. 3. 8. 294. Kollar. Schm. von Oestr. 98. Zetterstedt Ins. lappon. 1009. 3. — Erersmann Faun, Volg. pag. 595. 5. Oecophore de Goedart Dup. VII. pag. 466. pl. 305. fig. 8. - Oecophora — Lienig in den Schriften der RR LANIEEN Ge- sellschaft 1840. S. 119. Oecophora -- Schles. Schmtausehbl. ZAL. 1842. S. Ki . Tiedemarn Preuss. Provinzialbi. 1845. S. 538. Argyrosetia — Stephens Cat. 7294. — ‚Mustr. ie; 2 or a 283 Argyresthia — Hübn. Cat. pag. 422. 4107. — Zell. Isis 1839. S. 205. 13. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. S. 20. — V. 1844. S. 18. — H. Schffr. Topog. von Regensburg II. S. 203. 1059. .— Duponchel Cat. pag. 369. Phal. semiargentella Donovan brit. Ins I. pag. 76. pl. 65. fie. 2. 3. Var. b. alıs anterieribts aureis, signis rubroauratis. ‘ Var. c. alis ant. aureis subunicoloribus, fasciis ob- soletis. | Zetterstedt ]. e. Var. c. Var. d. ramo fasciae furcatae posteriore cum fascia submarginali infra costam conjuncto. Von Arg. pygmaeella dadurch zu unterscheiden, dass die Mittelbinde der Vorderflügel steis mit beiden Gabelästen den Vorderrand ran statt dass sie bei dieser schon in der Flügelmitte aufhört und nur aus- nahmsweise etwas ausgerandet und dadurch gabelförmig erscheint; auch zeichnen sich bei Goedartella die Schul- terdecken nicht wie bei dieser durch Dunkelheit vor der übrigen Färbung des Rückenschilds aus.. Brockeella ist an der schneeweissen Farbe auf Kopf und Rücken- schild, desgleichen in den Flecken der Vorderflügel zu erkennen; ihre erste Binde breitet sich auf dem Vorder- rande ohne Unterbrechung bis zur Basis aus, und was bei Goedartella eine sehr seltene Ausnahme ist, (var. d.) ist bei ihr Regel ohne Ausnahme, dass nämlich der hintere Ast der Gabelbinde mit der Submarginalbinde zusammenhängt. Grösse etwas veränderlich, stets über der von Pru- niella. Rückenschild hell goldglänzend mit gleichfarbi- gen Schulterdecken. Haarschopf des Kopie gelblich; . Gesicht, so wie die dünnen Taster etwas glänzend, fast weiss Fühler weiss und schwarz geringelt, am- wenig verdickten, weisslichen za. vorn gewimpert. Beine glänzend weisslich; die # vordern Schienen bräun. lich gefleckt, die lieben) so wie die ganze L.chtseite der Vorderbeine bräunlich angelaufen; alle Fussglieder sind obenauf an den Enden gebräunt. Hinterleib braun- 284 grau mit gelblichem After und weisslichem Bauche; Er gestachel mässig lang. Ä | Vorderflügel ziemlich breit, sehr glänzend, mit mehr oder weniger vorwaltendem Gelb. Nicht- weit von der Basis steht eine etwas einwärts geneigte ziem- lich grade, bräunlich goldene Binde, die auf dem Vorder- rande bleicher wird und bei genauer Betrachtung ein weissliches Randfleckchen einschliesst; sie reicht hier in sehr verloschener Färbung bis zur Basis. Die Mittel- binde spaltet sich über oder an der Falte in zwei sehr di- vergirende Aeste; diese schliessen ein helles Dreieck der Grundfarbe ein, in welchem der Rand mit einem bis drei dunkeln Strichelcben gezeichnet ist, von denen das erste gewöhnlich das schärfste ist. Die hellen, bin- denförmigen Zwischenräume der Grundfarbe sind am Innenrande am breitesten und hellsten, und der zwischen der ersten und zweiten Binde ist breiter als der zwi- schen der zweiten und dritten. Die dritte Binde beginnt dicht am Innenwinkel und zieht am Hinterrande hin, in- dem sie so den ganzen hintern Raum des Flügels ein- nimmt; sie enthält zwei kleine Flecke der Grundfarbe, den einen am Hinterrande unter der Mitte, den zweiten verloscheneren am Vorderrande dicht an der Flügelspitze. Die gelbbräunlichen Franzen sind um die Flügelspitze am dunkelsten. Unterseite schwach glänzend, hell gelbbraun mit zwei hellen, verloschenen Vorderrandfleckchen vor der Flügelspitze und zwei ähnlichen oft zu Binden verlän- gerten Innenrandflecken. Binterflügel lanzettförmig, scharfspitzig, violettlich- grau, braungraufranzig. Var. b. in der höchsten Ausbildung ist ausgezeich- net schön. Die Grundfarbe ist ein helles Goldgelb, am Vorderrande am hellsten, und die Zeichnungen, in der Gestalt ohne Abweichung von Var. a., sind, gleichfalls am Vorderrande weniger lebhaft, ein prächtiges Roth- gold. Es giebt Exemplare, die fast eben so rothe / 285 Zeichnungen und dabei den hellen ers eee Grund haben. Var: c., in welcher Zetterstedt mit Unrecht eine eigne Art vermuthet, hat die Grundfarbe der Vorder- flügel fast so lebhaft wie die Zeichnungen, weshalb bei ' oberflächlicher Betrachtung die ganze Fläche lebhaft und dunkel goldgelb erscheint. Bei schiefer Haltung des In- sekts lassen sich die Binden erkennen; der Vorderrand zeigt sich heller mit dunklen Punkten. ' Var. d. ist so selten, dass sie mir nur einmal voilll ständig und ausserdem zweimal als Monstrosität vorge- kommen ist. Die vollständige Var., ein Männchen hat eine sehr helle Grundfarbe und srsishlieheeidene Zeich- nungen; etwas über der Flügelmitte geht von dem hintern Aste der Gabelbinde fch® der Mitte der Hinterrand- binde ein breiter Arm hinüber und trennt den binden- föormigen Raum der Grundfarbe in zwei ansehnliche, un- - gewöhnlich breite Gegenflecke. Beide Monstrositäten sind weiblich und haben die Zeichnungen in geröthetem Golde; bei dem ersten gehört der linke Vorderflüge! zu Var. a., der rechte zu Var. d.; dieser hat noch das Ausgezeich- nete, dass die Gabelbinde am Innenrande nur halb so breit ıst als auf dem linken Flügel; von den beiden durch die Trennung entstandenen Gegenflecken, ist der - obere der grössere. Beim zweiten Exemplar gehört nur der linke Vorderflügel zur Var. d., und hier ist der obere Fleck viel kürzer als der untere; ausserdem ist der drei- eckige von der Gabelbinde eingeschlossene Vorderrand- fleck in zwei ziemlich gleiche Flecke getrennt. Diese Art ist über das ganze mittlere und einen Theil des nördlichen Europa's verbreitet. Sie lebt im südlichen England, in Schweden bis nach Lappland hin- auf, in Lievland, im Casanschen und Orenburgschen; in Deutschland überall. Sie bewohnt Birken und Erlge- hölze, .nach H. Sch/fr. um Regensburg Buchen; nach v. Tiedemann fliegt sie an Syringa vulgaris (ich ver- muthe eine Verwechselung mit Gracil. syringella). Ihre - RR. EEEE.N ka \ A x * r En Sy 2 ) - ee | 286 Flugzeit ist im Juni, Juli und dem Anfange des August. (nach Schrank schon im Mai). Die Raupe lebt in den Kätzchen der Birke und Erle, vielleicht auch in Knospen; ich habe sie immer nur gefunden, wenn sie sich einen Ort zur Verpuppung suchte, nämlich im April, in der aufgesprungenen Rinde alter Stämme, hinter deren locke- rer Rinde man oft die Puppen in Menge findet. Ohne Zweifel gehen viele Raupen auch in die Erde. ‚Die Be- schreibung der Raupe giebt Tr. a. a. O. Anmerk. Zetterstedt’s Var. b., Q duplo major; faseiae ala- rum albae confluentes apicem totum late argenteum effhicientes scheint mir durch Abreibung entstanden zu sein; wenigstens habe ich noch nie die zwei weissen Flecke am Vorder- und Hinterrande mit dem hellen bindenförmigen Raum der Grund- farbe (zwischen Binde 2 und 3) an unversehrten Exemplaren verbunden gesehen. | 18. Brockeella Hübn. | Capillis ac thorace niveis; alis anterioribus nitidissi- mis brunnescenti-aureis, bası, fascia anlıce coarciata ma- culisque costae 3, anguli postici unica niveis. Tin. — Hübn. fig. 362. (262.) Oecophora — Treitschke IX. 2. S. 164. X. 3. S, 294. Oecophore de Brockeel Dup. VIII. pag. 464. pl. 305. fig. 7 Argyresthia — Hübn. Cat: S. 422. 4109. 0 — Zell. Isis 1839. S. 205. 14. — Lienig Isis 1846. S. 2394. 10. — Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. V. 1844. S, 18. — Dup. Cat. 369. Argyrosetia Brockella Stephens Wllustr. IV. S. 252. 3. — — I-W-ella Haworih Lepid. brit. 569. — Stephens Catalogue 7296. Ausgezeichnet durch schneeweissen Kopf und Rük- Re und eben solche Farbe der Flecke der Vor- derflügel, welche letzieren breiter und kürzer sind als A bei Goedartella, w Etwas kleiner als Goedartella. Gesicht und Te etwas glänzend, weisslich, letztere mehr gelblich. Füh- ler schwarz und weiss geringelt, das weisse Wurzelglied vorn gewimpert. Beine glänzend, schmutzig weiss; die / 287 vordern auf der Lichtseite braun, die andern an den Schienen bräunlich angelaufen, an den Füssen obenauf mit bräunlichen Gliederenden. Hinterleib braungrau, am After gelblich, am Bauche weiss; der Legestachel wenig vorstehend. i | Vorderflügel sehr glänzend; die schneeweisse Grund- farbe nimmt einen geringern Raum ein als die bräunlich- goldenen Zeichnungen. Wir sehen der leichtern Beschrei- bung wegen die Goldfarbe als Hauptfarbe an. Die Basis ist in einem vom Vorderrande abgeschnittenen, sich am Innenrande ausdehnenden Flecke schneeweiss. Nach einem bindenartigen Zwischenraum folgt noch vor der Flügelhälfte eine vollständige, breite, gegen den Vorder- rand verengte schneeweisse Binde. Der Vorderrand hat auf der Mitte einen kleinen halb eiförmigen, dann einen grössern ähnlich gestalteten oder dreieckigen, und end- lich dicht an der Spitze einen schmalen, strichförmigen, schneeweissen Fleck. Auf dem Innenwinkel liegt ein grosser, schneeweisser Fleck, dessen abgerundete Spitze sich dem zweiten Vorderrandfleck sehr nähert. Franzen um die Flügelspitze goldbräunlich, gegen den Hinterwin- kel ins Weissliche übergehend. Unterseite glänzend graugelbbräunlich mit den durch- scheinenden weisslichen Zeichnungen der Oberseite. Hinterflügel breiter als bei Goedartella und weni- ger fein gespitzt, grau, sehr schwach violettlich schim- mernd, mit gelblichgrauen Franzen. Bei weitem seltner als Goedartella, auch weniger verbreitet: im nördlichen Frankreich (Dup.); im süd- lichen England (Stephens); in Lievland (Lienig); in Schlesien (Glogau, Reinerzer Seefelder 29. Juli ein 2); in Brandenburg (Frankfurt: Metzner); in Sachsen (um Dresden und Schandau: Tr.). — Sie fliegt zu gleicher Zeit mit Pygmaeella, aber nur in Birkengehölzen. Die Raupe lebt nach Madam Lienig im April in Birkenkätz- chen und sogar an Fichtennadeln, mit denen sie sich 288 It aufziehen liess. In Lievland scheint in Art a selten zu sein als bei uns. Er Anmerk. 1. Ich mache hier ausdrücklich auf Hawortls Witz aufmerksam, welcher aus den goldgelben Zeichnungen lateinische Buchstaben herausfand und diese zu der herrlichen. lateinischen Benennung I-W-ella benutzte. Wie mögen die Engländer dieses Wort aussprechen! RE TER Anmerk. 2. Stephens hat noch mehrere Arten dieser Ab- theilung, die ich nicht zu entziffern weiss. Ich führe sie hier bloss nach ihren Diagnosen auf. 1) Aurivittella Haw. (Ilustr, 4. pag. 253. 5.) alis ‚ant. ar- genteis, vilta sinuata rubro-aurea nitidissima.. 5—53/4. (Darenth wood im Juni 2 Ex.) Ä 2) Aurifaseiella (Illustr. 1. e. 6.) alis ant. argenteis niti- dissimis, vitta lata irregulari interrupta eupreo-aurea lu- cida. 55. (Darenth wood im Juni einmal.) 3) I-V-ella Haw. (Illustr. 1. ec. 7.) alis ant. argenteis, li- teris I-V subaureis faseiae -formibus junetis. 53 —53/, (Darenth im Juni seiten.) Anmerk, 3. Eversmann stellt in seiner Fauna S. 595. zwi- sehen Pruniella und Cornella eine Oee. trimaeculella, die ieh nicht kenne; nach der Beschreibung scheint sie mir gar keine Argyresthia zu sein. l. B. Blastotere Ritzbg. (Fig. 6.) 19. Arceuthina Z. (Fig. 6.) Capillis ac thorace niveis, antennis albo fuscoque annulatis , alıs anterioribus nitidissimis virescenlii - Ori- chalceis. i Argyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 15. | — Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. VI. 1845.8.15. — Arceuthinella Dup. Cat. S. 269. Unter den einfarbigen Arten sieht sie der folgenden am ähnlichsten; diese hat aber ein helleres, nicht mit Grün gemischtes Gelb auf den Vorderflügeln und als wesentlichen Unterschied ein gelb glänzendes Rücken- schild und ockergelbe Kopfhaare, während Arceuthina zum Unterschiede von allen andern Arten dieser Abthei- lung auf Rückenschild und Kopf schneeweiss ist. 289 Grösse noch unter Arg. fundella. Rückenschild schneeweiss mit messingfarbenen Schulterdecken. Füh- ler braun und weiss geringelt, Wurzelglied weiss, etwas verdiekt, vorn gewimpert. Schopf schneeweiss. Ge- sicht glatt, glänzend, mehr oder weniger gelb. Taster glänzend weisslich, etwas länger als der Kopf, ziemlich schlank. Beine glänzend, ee an den Fuss- gliederenden obenauf gebräunt. Hinterleib grau, an Bauch und After weisslich. # Vorderflügel sehr lebhaft glänzend, einfarbig mes- singfarben mit etwas Grünlich gemischt; Franzen grau, an der.Flügelspitze von gelb glänzenden Schuppen gröss- tentheils verdeckt. Unterseite einfarbig bräunlich grau. Hinterflügel lanzettförmig, lang zugespitzt, hellgrau mit etwas Lilaschimmer, gelbgraufranzig. Das Weibchen hat an der Basis breitere Hinter- flügel und einen gelblichen, kurzen Legestachel. \ Wahrscheinlich sehr verbreitet und nur wenig be- obachtet — um Neu-Strelitz in Mecklenburg häufig (F. R.) um Frankfurt am Main sehr häufig (v. Heyden) — bei Glogau in den Wäldern um Hermsdorf nur an Wach- - holder und keineswegs häufig gefunden, vielleicht des- wegen, weil sie erst nach Sonnenuntergang durch Klop- fen zum Auffliegen gebracht wird. . Ihre Flugzeit fällt in die zweite Hälfte des Mai. Ohne Zweifel lebt ihre Raupe an Juniperus communis. 20. Certella.n. sp. Capillis ochraceis, antennis albo fuscoque annulaiis, thorace alisque anterioribus nitidissimis, dilute orichal- ceis. (1 Q.) Der sehr lebhafte Glanz und "die messinggelbliche Farbe der Vorderflügel sind ihr nur mit Arceuthina ge- mein. Ausser dem ei dieser angezeigten Unterschiede in der Farbe des Kopfes und Rückenschildes hat sie weniger spitz zulaufende Hinterflügel. 1. 19 Grösse über Arceuthina (Vorderflügelläinge 25). Rückenschild einfarbig, wie die Vorderflügel. Kopf hell ockergelb behaart; eben so gefärbt ist auch das Wur- zeiglied der braun und weiss geringellen. Fühler. . Ge- sicht glänzend weisslich. Taster wenig glänzend, hell gelb, von Kopfeslänge, ziemlich schlank. Beine ‚seiden- glänzend, schmutzig weisslich ockergelb, ohne Verdun- kelungen, ausser der braun angelaufenen Lichtseite der ‚vordern. Hinterleib ee am Bauche weisslich. Vorderflügel etwas gestreckter als bei Arceuthina, sehr glänzend, hell messingfarben; Franzen grau, um die Flügelspitze glänzend une Unterseite glänzend bräunlichgrau. Hinterflügel an der Spitze breiter und weniger fein spitzig als bei Arceuthina, glänzend hellgrau, gelblich graufranzig. Das einzelne Männchen fing ich im Juli bei Reinerz an einem hohen Berge im Fichlön® und Tannenwalde; ob Wachholder da wuchs, ist mir nicht mehr erinnerlich. 21. Praecocella 2. Capillis exalbidis; antennis albo fuscoque annulatis, thorace alisque anterioribus nitidulis ochraceis, his rufes- centi suflusis. Argyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 16. — Dup. Cat. 369. — Schl. Schmtauschbl. IV. 1843. S. 20. VI. 1845. S. 15. Am nächsten der Illuminatella, mit der sie in der gelblichen Färbung ziemlich übereinkommt; sie hat aber auf den Vorderflügeln einen röthlichen, fast rosen- farbenen Hauch, der dieser gänzlich abgeht, und ‚viel feiner und schärfer gespitzte und grauere Hiniepiägh, Ariane: ockergelb. Kopfhaare weisslich mit ein. ‚wenig Gelb gemischt. Gesicht glalt und; glänzend, _ Fühler weisslich, auf der Oberseite deutlich braun ‚geringelt, auf der Unterseite beim Männchen sehr schwach gezäh- a nelt; das schwach verdickte Wurzelglied, so wie die | ‚Taster, blass ockergelblich; diese von Kopfeslänge, we- nig. schlank. Beine glänzend, hell ockergelb, nur die vordern auf der Lichtseite gebräunt. Hinterleib hell röth- lichbraungrau, am Bauch weisslich. „ Vorderflügel ziemlich breit, schwach glänzend, blass ockergelb, im ganzen Mittelraum mit schwachem, rosen- irköne Anflug, nur an den Gegenrändern in sehr ge- ringer Breite ohne diesen. Am Hinterrande der Discoi- dalzelle zeigt sich eine erhabene Stelle, die leicht als ein graues Querstrichelchen angesehen werden kann. Unterseite etwas glänzender hell braungrau,- hinten heller mit gelblicher Franzenbasis. Hinterflügel lanzettlich, feinspitzig, doch nicht lang zugespitzt, grau mit schwachem, violetllichem Schimmer; Franzen gelbgrau. Das etwas kleinere Weibchen hat den röthlichen Anflug der Vorderflügel sehr schwach, und seine Hinter- flügel sind spitzer. Selten, bis jetzt nur in der Glogauer Gegend ge- funden. Das erste Exemplar, ein Männchen, fing ich zu Anfang März am Fenster, wo seit einigen Tagen Weiden- 'äste im Wasser standen. Ein paar erhielt ich zugleich mit Arceuthina an Wachholdersträuchern im Mai, und meh- rere klopfte ich in Gesellschaft des Nematopogon Swam- merdammellus aus den spärlichen Abiessträuchern in _ den Birkenhölzern um Hermsdorf. 22. Iluminatella F. R. Capillis pallide ochraceis, antennis albo fuscoque annulatis; ihorace alisque anterioribus nitidis dilute ‚ochraceis. | Argyr. — Z. Isis 1839. S. 205. 17. — Lienig Isis 1846. 8. 294. 11. Argyr. — Dup. Cat. S. 369. Oecophora. — Oec. illuminee Dup. VI. pag, 462. pl. 305. hg. 5. ..,Tinea (Blastotere) Bergiella (Sazesen) Rente; Forst- a a 1l. S. 246. Taf. 15. Fig. 4. 292 Von der vorigen durch lebhaftern Glanz und Man- gel des tklichen Anflugs auf den bleichocker- ‚oder isabellgelben Vorderflügeln, so wie durch breitere Hin- terflügel sicher verschieden. Grösse etwas wechselnd über und unter Praeco- cella; mein grösstes Männchen hat fast volle 3% üder- Bnksänne | Rückenschild etwas slönzend bleich ockerähält Kopf. | haare eben so, ohne Glanz. Fühler weisslich und braun deutlich geringelt, beim 9 gegen die Spitze auf der Bauchseite sehr schwach gezähnelt. Wurzelglied glän- zend bleichgelb, fast zu einem Augendeckel erweitert, vorn gewimpert. Gesicht glänzend. Taster von Kopf- länge, gelblich, dünner und schlanker als bei Praeco- cella. Beine glänzend, schmutzig hell gelblich, nur die vordern auf der Vorderseite braun. Hinterleib graugelb- lich, am Bauch weisslicher. Legestachel wie bei Prae- cocella, ein wenig hervorstehend. — Vorderflügel ziem- lich breit, ganz einfarbig, sehr blass ockergelb oder blass isabellgelb mit ziemlich lebhaftem Glanze. Auch hier bildet sich auf der Querader der Discoidalzelle eine Erhöhung, die ein wenig Schatten wirft. Franzen weni- ger glänzend, am Hinterwinkel am hellsten. Eintehaeite graugelblich, am dunkelsten grau am Vor- derrande von dir Basis aus. Hinterflügel gegen die Spitze merklich ‚breiter ai bei Pesch ls spitz, glänzend hellgrau mit blass grau- gelben Franzen. Sie lebt in Böhmen bei Nixdorf vom Mai ei zum Juli in Kiefer- und Lerchengehölzen (F. R.) — in Sach- sen um Dresden (v. Ti) — am Harz und ih Thüringer- walde auf Fichten (Rtzbg.) — um Frankfurt am Main - als schädliches Forstinsekt (v. Heyden) — in Schlesien am Probsthainer Spitzberge an Fichtenbüschen zu Ende Mai und Anfang Juni nicht selten (Z.) — in Lievland um : Kokenhusen (Lienig). Nach Ratzeburg. fällt, die Flug- zeit in das Ende Juni und den Anfang Juli. Die Natur- 293 eschichte a. in Knospen meist jüngerer Fichten, sel- 1oh älterer ‘Bäume lebenden BER Biel ME aa 0. 23. Glabratella n. sp. ' Capillis ochraceis, antennis albido fuscoque suban- nulatis articulo basali pallido; aliıs anterioribus nitidis cano-albidis. | Die viel stärker geglätteten, nicht bleichgelben, son- dern grauweisslichen Vorderflügel und die schärfer und länger gespitzen Hinterflügel geben den Unterschied von Iluminatella. Die folgende grössere Amiantella und die oft eben so grosse Ocnerostoma piniariella haben fast denselben Glanz der Vorderflügel, und die erstere hat auch die gelbliche Behaarung des Kopfes; aber bei keiner von beiden lassen sich an den Fühlern hellere und dunklere Ringe erkennen, die unsere Gla- bratella auf der ganzen Rückseite ziemlich deutlich zeigt. Ausserdem hat Amiantella ein glänzend hell graues Wur- zelglied der Fühler, statt eines hell gelben, und gespitz- tere Hinterflügel als Glabratella, und bei Piniariella sind die ganzen Fühler einfarbig grau und die Hinterflügel gleichfalls etwas dünner zugespitzt. Grösse der zwei Weibchen, wie die von Argyr. ar- ceuthina; das einzelne Männchen ist noch kleiner. Rük- kenschild einfarbig, von Farbe und Glanz der Vorder- flügel. Kopfhaare ockergelb, dunkler als bei Illumina- tella. Fühler an der Wurzelhälfte ziemlich deutlich weiss- lich und braun geringelt; gegen die Spitze verschwinden die Ringe, und die Fühler zeigen sich glänzend grau, beim nahen unten sägespitzig; das glänzende Wurzel- glied ist gelblich, in gewisser Richtung so unrein gelb- weisslich schimmernd, wie das glatte glänzende Gesicht und die Taster, welche von der Länge des Gesichts und ziemlich schlank sind. Beine wie die Taster ungelleckt, nur die vordern auf der Lichtseite braun angelaufen. ne — > 9 re em Hinterleib grau, etwas glänzend, am Bauch heller; Lege- stachel ein wenig hervorstehend. © ww un win | Vorderflügel von’ der Gestalt ‚kieibei Illuminatella, lebhaft glänzend, grauweisslich, oder sehr licht grau, am Vorderrande kaum etwas dunkler, mit kaum kennbarer gelblicher Beimischung. Die quergehende Erhabenheit zeigt sich-auf der bei Illuminatella bemerkten Stelle nur bei zwei Exemplaren; bei dem dritten ist die Fläche eben. Franzen gelblichgrau. Unterseite licht gelbbräunlichgrau, viel weniger glänzend als auf der Oberseite. Hinterflügel lanzettförmig, gespitzter als bei Uleemibe: tella, weniger lang zugespitzt als bei Amiantella, glän- zend hellarau mit glanzlosen, gelbgrauen Franzen. Mein männliches Exemplar, kenntlich an den weniger schlanken Hinterflügeln, und den gegen die Spitze ge- zähnelten Fühlern ist kleiner als die 2 Weibchen, gegen die Regel in dieser Abtheilung. Diese seltene Art fing ich bei Reinerz im Fichten- walde an herabhängenden Zweigen in der Mitte des Juli. 2%. Amiantella Kollar. n. sp. Capillis lutescentibus; antennis alisque ae nitidis, canis, unicoloribus (9 2 mus. Metzneri). Geringerer Glanz und tieferes Grau der Vorder- flügel, spitzere Hinterflügel, einfarbige, graue Fühler un- terscheiden diese Arı von Glabratella, der stärkere Glanz der Vorderflügel und die gelblichen ei von Ocnerost. piniariella. Grösse etwas unter Fagetella, wie eine grosse Oc- nerost. piniariella. Rückenschild glänzend grau. Kopf- haare ockergelb. Fühler sehr glänzend, einfarbig silber- grau, am Wurzelgliede heller. Gesicht silberweisslich. Taster hängend, kaum von Gesichtslänge, grau, schwach glänzend. "Beißb glänzend, hellgrau, die vordern auf der Lichtseite braun. Hinterleib grau, Bauch gelbweisslichh beim 9 mit silberweisslichem, beim WERBEN ge lichem After. A er Jr > Vorderflügel sehr wenig breiter als bei Ocn. piniari- ella, lebhaft glänzend, silbergrau, beim Weibchen etwas dunkler, gegen die Spitze lichter, mit der Erhöhung der Querader wie bei den vorigen Arten. Unterseite so wie die ganzen Hinterflügel weniger glänzend und ein wenig dunkler grau; die Hinterflügel lanzettlich,. scharf spitzig mit mässig langer Zuspitzung. Das Weibchen hat etwas edLade Vorderflügel und eine dünnere Hinterflügelspitze. Vaterland Oestreich; Näheres ist mir nicht bekannt. | I. Cedestis Z. 25. Bundle; Kuhlw. (Fig. 7—9.) Capillis ac thorace griseis; alis ant. subopacis albis, griseo -pulvereis, basi subfasciata fasciaque ante medium luteo-aureis. .Argyr. — (Kw.) Z, Isis 1839. S. 205. — - Lienig Isis 1846. S. 294. 13. Argyr. Schles. Schmtauschber. IV. 1843. S. 20. — VI, 1845. S. 15. Argyr. Gysseliniella Dup. Cat. 369. ' Oecophora Gysseleniella F. v. Rsist.s Beitr. Ss. 210. Taf. 74. Fig. 3. ..:Oecophora Gysselinella Dup. VIII. pag. 461. pl. 305. fig. 4. Nur der folgenden Art ähnlich, grösser und lichter als diese, ‚mit hell braungoldgelber Basis und solcher Binde, was beides der Eurisnlella fehlt. In der Grösse meist unter Pruniella. Rückenschild und Kopfhaare weiss und grau gemischt und dunkler bestäubt, Gesicht glatt, weisslich. Fühler an der Spitze sägezähnig, weisslich, etwas glänzend; auf der Rückseite braungrau geringelt; Wuraeliinl wenig verdickt. Taster von. Kopflänge, lichtgrau, ziemlich dick, haarschuppig, hängend... Beine weisslich glänzend, die vier vordern auf der Lichtseite mit bräunlichen Atomen, die hintern kaum ein wenig bräunlich angelaufen. Hinterleib gras mit weissem Bauch und Afterbusch. 296 Vorderflügel mässig breit, fast"glanzlos, im Grunde weiss, aber sehr dicht braungraustaubig ‚ am dunkelsten gegen die Spitze; bei genauer Beikahlinz sind bloss . die Endränder der Schuppen sehr schmal braun... Dicht an der Basıs, von dieser durch einen linienförmigen Raum getrennt, liegt ein runder, goldbräunlicher Fleck, der fast von dem Vorder- zum Innenrande reicht. Fine goldbräunliche Binde folgt vor der Mitte; sie ist auf der Vorderrandhälfte am breitesten, auswärts etwas convex und durch den anstossenden gelichteten Flügelgrund schärfer hervortretend, als gegen die Basis hin. Auf der Querader liegt ein sehr verloschenes, goidfarbenes Quer- wischchen, und eben so, jedoch öfter in einem grössern Umfange, ist die Flügelspitze gefärbt. Die Franzen licht- grau, um die Flügelspitze bräunlich bestäubt und an den Enden brandig braun. — Unterseite glänzend bräunlich- weissgrau mit» durchschimmernder, bräunlicher Binde; Franzen weisslich mit brandigen Enden der Flügelspitze gegenüber. Hinterflügel ziemlich breit, scharf zugespitzt, hell- grau mit selslichensiagst Franzen. Das seltene Weibehen hat kürzere Vorderilügel und schärfere Zeichnungen. Der gar nicht häufige Schmetterling fliegt in Liev- land (Lienig), um Wien bei Rodaun und Lichtenstein, in Böhmen bei Nixdorf und Reichstadt (F. R.), ferner bei Dresden (v. Ti.) und in Schlesien bei Glogau und Salzbrunn. Ich fing meine Exemplare im Juni und Juli, indem ich sie an Waldrändern aus den Nadeln. der böbbin Kislergeswänebe klopfte. 26. Farinatella2. | a ee CGapillis ac thorace griseis,; alıs ant. subopaeis ‚gri- - seis, fascia ante, nube lata post medium. apiceque fus- cescentibus. | Berener" 2% rgyresthia — Z. Isis ren S, 206. 20. hr wer PE ' B. = lite En — Schles. Schmtauschblatt. IV. 1843. S. 20. — VI. 1845..8. | - e A ei — Dup. Cat. 369. ‚ah IR Oecophora — FF v. Hoslerst” s Beitr, S. 21l. Taf. 74. Fig- 4. f | i ‘ Kleiner und dunkler als die vorige Art, ohne die ‚schöne, braungoldene. Farbe derselben und hinter der Mitte der Vorderflügel sehr verdunkelt.. . Grösse der Fundella. Rückenschild und Kopf weiss- lichgrau, braun bestäubt. Gesicht weisslich. Taster bräun- „liehgrau, noch ein wenig kürzer als bei Gysseleniella, ah haarig. Fühler vollständig weisslich und braun ‚geringelt. Hüften, Hinterbeine und ‚Baneh silberweisslich; die vier vordern Beine grau und ziemlich dicht braun überflogen. _Hinterleib oben dunkel grau, mit weisslichem Afterbusch. Vorderflügel fast ohne Glanz, grau, eichlich dunkel bestäubt, von der Basis aus am Vorderrande dichter als am Innenrande. Vor der Mitte ist eine gelbbraune Binde, schmäler als bei Gysseleniella, auswärts convex und durch einen schmalen, bindenförmigen, fast weisslichen "Raum der Grundfarbe hier besonders gehoben. Hinter dieser hellen Stelle verdunkelt sich die Grundfarbe wie- der zu einem breiten, die ganze Breite einnehmenden Nebel, hinter welchem die Vorderrandfranzen vor der Flügelspitze einen weisslichen Fleck haben. In der Flügelspitze sind die Stäubchen, das heisst die Enden der Schuppen, am dunkelsten und hier und da schwarz. “Franzen nur am Innenrande hell grau, übrigens bräunlich bestäubt und mit braunen Enden. — Unterseite etwas . glänzend, grau mit lichterer Franzenbasis. Hinterflügel schmäler .. länger gespitzt als bei Gysseleniella. Sie fliegt bei Wien am Lichtenstein — in Böhnen bei eichitadı und Nixdorf (F. R.) — bei Dresden (v.Ti.) -— in Mecklenburg (F. R.) — in Schlesien um Glogau, und bei Salzbrunn (Z.) — in Lievland (Lienig) — an Kiefern meist in Gesellschaft der Gysseleniella ; bei Salz-- brunn fand ich sie ziemlich häufig, Gysseleniella nur ein- mal; bei Glogau aber: ist erstere seltener. In Böhmen! ist sie nach F. R. häufig. Ihre und.der ee Nahrung ist ohne Zweifel die Kiefer. . + 46 Anmerk. In der Isis 1846 steht aus Versehen Farinatella H. 322; diese Art kommt bei Hübner ion vor. 1 2 = ÖOcnerostoma n. gen. Be; (Fig. 10— 12.) Caput comosum, epistomio laevi. Antennae alis anterioribus breviores, setaceae, arti- culo basalı crassiusculo. Palpi brevissimi, bulbilliformes. Haustellum brevissimum. “ Alae anteriores (unicolores, acuminatae), cellula dis coidali acuminata, postice imperfecta, venas quin- que emittente. — posteriores lanceolatae, venis Ei furcatis. Dieses Genus steht den einfarbigen Argyresthien so nahe, dass ich es früher damit vereinigte und die Kürze der Taster aus einer zufälligen Kescaee der- selben beim Fangen bherleitete. Die Guter eh des Flügelgeäders liess zuerst die generische Abweichung erkennen. Das Mal auf den Vorderflügeln ist ausge- breiteter und verflossener und nimmt die ganze Länge des Hauptastes der Subcostalader ein. Die Zelle ist hin- ten gespitzt und kaum durch eine Querader geschlossen; die Subcostalader gabelt sich in der Flügelspitze, nach- dem ein kurzer Ast noch in den Vorderrand gegangen is. Die Medianader theilt sich in drei am Hinterrande endigende Aeste. Aus dem Hintertheile der Zelle ent- springen also fünf Aeste, von denen der zweite’eine Gabel bildet. An der Flügelspitze sind die Ränder. in ansehnlicher Breite verdickt, und die obern zwei der Endadern der Zelle verlieren sich in der. Verdickung, ohne’ zum eigentlichen Rande zu gelangen. Im ‘Raum der Zelle ist keine Spur einer Nebenzelle oder einer Längsfalte. — Die Hinterflügel sind viel plötzlicher zu- gespitzt als bei den Arg saadithiegi Sie haben keine ge- schlossene Zelle. Die Subcostalader geht früher in den Rand über. Eine auf dem hintern Theil des Vorder- randes laufende Ader scheint grade aus der Basis zu kommen, wenigstens hat sie diese Richtung; aber ihr Anfang ist nicht zu erkennen. An sie legt sich der sehr feine Stiel einer ganz deutlichen Ndersabel, Die Me- “dianader spaltet sich in eine kurze Gabel, und unter ihr geht eine feine Linie zum Hinterrande als Andeutung einer Falte. Die sehr kurzen Lippentaster sind’ knospenförmig haarschuppig, kaum unter den Gesichtsschuppen her- vorstehend. Der etwas längere Rüssel ist aufgerollt. Jährlich erscheinen zwei Generationen. Die Raupe lebt wahrscheinlich in Kieferknospen. | ing Der Gattungsname ist aus örngss (faul) und sr (Mund) gebildet. ‚ | | 4. Piniariella Z. _ Capilli cum antennis cinerei; alae anteriores nitidae, Cinereae albidaeve. | ‚Var. a. alae ant. albidae, Argyresthia argentela — Z. Isis 1839. S. 205, 18. — Lienig Isis 1846. S. © |: — Dup. Cat. pag. 369. Argyresthia — Schles. Schmtauschbericht. IV. 1843. S. 20. v1. 1845. S. 15. Oecoph. galactitella Eversm. Faun. Volg. 595. 4. rear Cat. 369. Var. b. alae ant. cinereae plumbeaeve. Piniariella Z. Isis 1. c. Veränderlich in der Grösse und Färbung, selbst im Glanz der Vorderflügel; ähnlich der Argyr. amiantella und der Coleoph. larıcella. Jene hat gleichfalls einen Haarschopf, aber von gelblicher Farbe, statt der grauen er oder weisslichen der Piniariella; "Coleoph. täricollamtet einen ganz glatten Kopf; beide Arten ‚haben aber Taster von der Länge des Gesichts oder Kopfs wi ein ver- schiedenes Flügelgeäder. | | TE APPS: Grösse wie Coleoph. laricella, selten etwas darüber. Kopf grau oder weisslich behaart; in eben dieser. Farbe ‚sind die undeutlich gegliederten, fast fadenförmigen, beim J'kaum ein wenig faserspitzigen Fühler. Gesicht heller, et- was glänzend. Hüften und Schenkel silbergrau oder weiss, die übrigen Theile der Beine heller; die ee Fuss- glieder obenauf an der Spitze so wie die Vorderbeine vorn gebräunt. Hinterleib silbergrau oder weisslich be- schuppt, bisweilen bei Varietät a. unter den SENDER fleischroth. Vorderflügel ziemlich lebhaft oltinabhkh en weisen weisslichgrau oder ziemlich dunkelgrau, gegen die Spitze heller und geglätteter. Hinterflügel und Unterseite glanz- loser und grauer; die Hinterflügel heller gefranzt, die Unterseite der Vorderflügel bei des Stammart gegen die Spitze meist weisslich. | Diese Art lebt in Lievland (Lienig) — bei Dresden (v. Ti) — bei Frankfurt a. M. (v. Heyden). Bei Berlin, Frankfurt a. d. O. und Glogau ist sie nicht selten, in Kiefergehölzen, in denen sie aus niedern Aesten alter. Bäume und aus Sträuchern geklopft wird. Sie erscheint zweimal, zuerst im April und Mai, ‚dann zu Ende Juni, im Juli und August. Die ae Exemplare finden sich im Frühjahr, die meisten hellen im Sommer. Anmerk. Linze’s Phal. argentella Faun. Suee. pag. 367. 1431: (tota argentea, immaculata — hab. in abiete — mi- nuta; lola cum alis et artubus argentea nitidissima. Alae in- feriores lanceolatae, utrinque ciliatae. Antennae corpore bre- viores, fusco-annulatae. Oculi nigri) haben Fab. und Steph. auf den Crawmbus perlellus gedeutet — mit welchem Unrecht, lehren die Worte minuta — alae inferiores lanceolatee — De bitat in abiete. Unbezweifelt ist diese Zinne’sche Ar; entella eine Art:meines chemaligen Genus Argyresthia; doch fange / ch’ an, meine Deutung auf die vorliegende Art zu bezweifeln. Linn legt anf die Fühlerfärbung ein solches Gewicht, dass. er da ach seine Diagnose im Syst. nat. 2, 1. 89. 421 in die Worte: tota argentea antennis fuscoannulatis abändert. Meine Kiefernschabe hat so wenig weiss und braun geringelte Fühler, dass man sie eben daran von ähnlichen Argyresthien unter- scheiden kann, kaum dass die Fühlerglieder auf der Unterseite von einander geschieden sind, und dadurch in den Einkerbun- “ gen einen dunkler erscheinenden Schatten zulassen. Auch fällt mir jetzt der Wohnort: ‚in abiete” mehr auf als früher; doch ist dieses Bedenken das geringste, da meine Art wohl auch an Fichten vorkommen kann, die bei uns zu selten sind, als dass ich das Gegentheil bisher erfahren konnte. Sollte Linne die Färbung der Kopfhaare übersehen und eine Arg. elabratella oder gar Illuminatella vor sich gehabt haben? Ich sehe mich genöthigt, Linne’s Benennung für meine Art wieder aufzugeben. Galactitella Ev. ist ein Name, dessen Bedeutung nur zu Var. a. passt; ich habe also den auf beide Varietäten passenden gewählt, womit ich früher, als ich die grauen Ex: emplare als eigne Art ansah, diese bezeichnet hatte. Bireie!ı s ti ein ’ Seite: Seite: Argyresthia H. . . 240 Aurivittella (Argyroset.) Argyrosetia Step. . . 273 Haw. ... . 288 Blastotere Rizedg. . . 288 Bergiella (Tinca) Rizbg. 291 Cedestis Z . . ....29 Brockeella Ya ) Ismene Steph. . . . ...240 Hübn. . . - 286 Ocnerostoma Z. . . 298 Caesiella Deren. ) Tr. 265 rer Certella (Argyr.) Z. ..289 Abdominalis(Argyr.)Z. 270 Comella (Tinea) Scop. . 243 Albistria (Ismene) Haw. 249 Conjugella (Argyr.)Z. 258 Amiantella Era ) Cornella (Argyr.) Fabr. 273 Roll... 29 Curva (Yponom.) Haw. . 274 Anderegpgiella F. R. Curvella(Oecoph.) Zistdt. 254 A RE PER 241 “Curvelia(Yponom.) Steph. 274 Arceuthina (Argyr.) 2. 288 Denudatella(Argyr.)F.R. 250 Arceuthinella(Argyr) Dup. 88 Dilectella (Argyr.) Z. 272 Argentella (Phal.) Zinn. 300 Ephippella (Alueit.) Fabr. 243 Aurifasciella (Argyroset.) Ephippium ( Ypsoloph. ) | Ber aha eis 283 EBobr, eu ia ee ’“ ' Seite : F agetella(Argyr.)Mor. 256 Farinatella(Argyr.) Z. 296 Fundella (Argyr.) Tr. 267 Galactitella (Oecophora) Eversm. . - 299 Glabratella(Argyr. )Z. 293 Glaueinella(Argyr.)Z. 265 Goedartella (Argyr.) Lin. . . 282 Bassöleniella (Argyr jf Kuhlw. 295 Gysseliniella (Occoph, ) Dy. . 295 Illuminatella er ) IB ai 291 I-V-ella Areweieh) Has. 288 1-W-ella (Argyroset.) Haw. 286 Literella (Argyros.) Steph. 281 Maritella (Argyr.) F. R. 250 Mendicella (Ismene) Steph. 249 Nitidella (Argyr.) Fabr, 250 Ossea (Ismene) Steph. 254 Parenthesella (Phal.) Zinn. 257 Piniariella (Ocnerost.) Zion ac Au oh ar Pontificella (Elach.) F. . 252 Praecocella (Arg.) Z. 290 Pruniella (Tin.) Schrank. ‚Seite: 243. 248 Pruniella (Arg.) Linn. Pruniella (Ismene) Steph. Pulchella (Arg.) Lienig Punctella (Phal.) Scop. . Pygmaeella(Arg.) Hübn. 278 Pygmaeella e W ) ; Steph.’ mn m 281 Retinella (Argyr.) Z. 269 Rudolphinella ( Tinea ) Ep: Er Semiargentella ( Phal. ) Donovan . 283 Semifasciella (Argmiuget.} Steph. . 278 Senifusca (Ismene) Haw. 248 Seimipurpurella (Ismene) Steph. Nuss MOSER Semitestacella ( Ismene) Steph. . PER Da SEE . 258 Sorbiella (Argyr.) Tr. 276 Sparsella (Argyr.) Z. 274 Spiniella*) (Arg.) F.R. 254 Tetrapodella (Argyr.) Linne 0. 2. 0% 262 Trimaculella aa Eversm, . 238 *) So, und nicht Spinella, wie es S. 254 durch einen Druckfehler lautet, heisst die Species. = al aan . a 2 [© } 314 uf: lyaıaı mar ad ie 303 Die Gracilarien, | beschrieben von P. CC. Zeller. Nachdem schon längst von den Engländern die Graci- larien als eigene Gattung aufgestellt worden waren, glaubte Treitschke sie mit den Coleophoren zusammen- ziehen und nur als erste Abtheilung seiner Gattung Or- ‚nix betrachten zu müssen. Duponchel nahm das Genus der Engländer an. Ich habe es 1839 in mehrere aufzu- lösen und als eine kleine Gruppe der auf der niedrig- sten Stufe stehenden Tineaceen zu betrachten versucht. Die Gracilarien unterscheiden sich von allen Tinea- ceen als Schmetterlinge und Larven sowohl im Bau wie in ihren Sitten. Ihre Hauptmerkmale sind: 1) die Maxil- lartaster sind lang, fadenförmig, mehrgliedrig und ab- stehend; 2) die len sind durch Behaarung, vorzüglich längs der untern Seite, verdiekt; 3) die Vor- derflügel haben eine sehr lange Mittelzelle, von welcher am hintern Ende 7—9 Adern auslaufen; die Subcostal- ader ist nicht weit von der Basis unterbrochen; die Hin- terflügel sind lang, schmal, spitz mit unvollkommener Mittelzelle; %) die Raupen haben 14 Beine (B. 5. 6. 7.); 5) sie miniren in der Jugend in Blättern; erwachsener rollen sie gewöhnlich die Blätter oder Blatttheile zu Röh- ren von verschiedener Gestalt. Das erste und zweite: Merkmal l lässt die Gracilarien: am leichtesten erkennen; die lange. Mittelzelle der Vor- derflügel und die Unterbrechung der Subcosialader in der Nähe der Basis haben sie mit den Lithocolletiden und mehrern Lyonetien gemein. Die Zahl und Stellung der Bauchfüsse ist wie bei denL ithocolletisraupen; diese bleiben ihre ganze Lebenszeit hindurch Blattminirerinnen und verstehen daher so wenig wie andere Schabenrau- pen die Kunst, die bisweilen sehr ausgezeichneten For- men von Blattrollen hervorzubringen. Nur einige Arten aus dem Treitschke'schen Genus Tortrix leisten Aehnliches. Fliege. Grösse etwas veränderlich, meist viel be- trächtlicher als bei andern Blattminirern. Kopf gerun- det, auf dem convexen Scheitel gewöhnlich mit glatt anlie- gender, seltener mit seitwärts etwas erhobener, bisweilen: (Gen. Coriscium ) mit aufgerichteter Behaarung. Ober- gesicht*) breit, etwas gewölbt mit anliegenden Haaren. Augen seitlich, fast halbkugelig; hinten etwas abgeflacht, breit getrennt. Ocellen fehlen. Fühler oberhalb der Augen, vor dem senkrechten Durchmesser derselben ein- geselzt, von mehr als Körperlänge, fein, borstenförmig, an der Spitze nach dem Tode rückwärts gekrümmt; Wurzelglied dick und länger als 2—3 der Peitschen- glieder; die übrigen Glieder (gegen 65 bei Orn. melea- gripennella, über. 90 bei Grac. elongella) cylindrisch, an der Basis wenig verengt; gegen die Fühlerspitze treten auf der Unterseite die Siren der Glieder mehr hervor und bilden bei der Profilansicht Zähnchen, die an dem todten Thiere wegen der Füblerkrümmung um so stär- ker sichtbar werden; die Bekleidung der Glieder sind *) Da die Wörter Hypostoma und Epistoma falsche Bil- dungen, wenigstens nicht Substantiva gen. neutr., sondern Ad- | jectiva fem. sind, so habe ich Epistomium als das sprachlich richtige Wort dafür angenommen; ich bin aber sehr bereit, es aufzugeben, sobald festgesetzt sein wird, dass Giypeinloden Facies dasselbe ausdrücken, und dann wäh HEN a ziehen. ' FEBE air er tl WIOBlz 305 Schuppen, nirgends Haare. — Kinnladentaster faden- förmig, von ausgezeichneter Länge, fast halb so lang wie die Lippentaster — nach Cortis dreigliedrig: das erste Glied kurz; das zweite doppelt so lang; das dritte ein wenig länger und gekrümmt (gewöhnlich ist auch das Endglied grade), spitz, behaart, meist mit anliegen- den Haaren, parallel abstehend, und dadurch um so deut- licher in die Augen fallend. Lippentaster von Rücken- schildslänge oder etwas länger oder kürzer, ziemlich schlank, zugespitzt, meist stark aufwärts gekrümmt, mit glatt anliegender Beschuppung, unterwärts oft mit etwas abstehenden Haaren; nur auf der Unterseite des zwei- ten Gliedes verlängern sie sich bisweilen (Gen. Coris- cium) in einen Haarbusch von verschiedener Stärke. Das Wurzelglied ist das kürzeste, das zweite Glied viel länger, cylindrisch, wenig zusammengedrückt; das End- glied meist eben so lang, dünner, gegen das Ende zu- gespitzt. Rüssel spiral, dünn, von doppelter Länge der Lippentaster, oder genauer (bei Gr. Franckella) so lang wie Vorderschiene und Vorderfuss zusammengenommen. Rückenschild klein, mit glatter Bebaarung. Schul- terdecken klein, ohne Auszeichnung. Kragen des Pro- thorax durch Haarschuppen ersetzt. — Beine ansehn- lich lang, die hintern die längsten. Die Vorderhüfte ist lang, cylindrisch, wenig zusammengedrückt. Der Vorder- schenkel eben so lang und dünner; der Mittelschenkel kürzer, dicker, zusammengedrückt, auf der Unterseite oft mit längeren Schuppenhaaren und dadurch noch dicker aussehend; Hinterschenkel noch kürzer und dicker und zusammengedrückt, fast oval. Die Vorderschiene bedeutend kürzer als der Schenkel, cylindrisch, hat auf der untern Seite-einen anliegenden Haarbusch von mäs- siger Stärke; er nimmt das mittelste Längsdrittel ein. Die Mittelschiene länger als der Schenkel, ceylindrisch, ziemlich dick, hat am Ende zwei kurze, sehr ungleiche Dornen und auf der Unterseite der ganzen Länge nach mehr oder weniger reichliche, lange Schuppenhaare, 1. 306 wodurch sie oft sehr dick erscheint. Die Hinterschiene fast doppelt so lang wie der “Schenkel, ziemlich dünn, nach unten dicker, sehr zusammengedrückt, mit zwei Paar Dornen; das obere sitzt auf der Unterseite nicht weit von der Basis, ist lang und sehr ungleich, der län- gere hat die Länge von 2? —3 der Schiene; das untere Paar, wie gewöhnlich unterwärts am Ende sitzend, ist viel kürzer und auch sehr ungleich. Die Oberseite der Schiene hat öfters spärliche lange Haare, die Unterseite kürzere, aber gedrängtere. — Die Füsse sind alle dünn und zart und sehr abweichend vom übrigen Beine gefärbt, gewöhnlich weiss oder weissiich und mit Seidenglanz, und oft an den Enden, wenigstens auf der Oberseite dunkel. Nur am Hinterbein ist das erste Fussglied et- was kürzer als die Schiene; sonst ist es länger und also ausgezeichnet lang, von der doppelten Länge des zwei- ten Gliedes. Die Länge der vier letzten Glieder hat das Verhältniss %:3:12:1. Die Sohle ist mit kurzen, ge- gen das Fussende längern Haarspitzen beseizt. Die Krallen sind sehr kurz und meist in den Härchen der Fussspitze versteckt; zwischen ihnen befinden sich runde Haftläppchen (am Hinterfuss der Gr. Syringella sah ich sie sehr deutlich). Die Flügel sind länger als der Körper, und beson- ders die hintern sehr schmal, alle ohne Innenwinkel, fein spitzig und nach hinten verdünnt, die vordern sehen aber wegen der mit der Fläche gleichgefärbten Franzen gewöhnlich nach hinten sehr erweitert aus oder wenig- stens nicht verdünnt. Franzen der Vorderflügel lang, die des Vorderrandes und in der obern Hälfte des Hin- terrandes breitgedrückt und der Flügelfläche ähnlich ge- färbt; die übrigen dünn, haarförmig, grau. Die der Hın- terflügel sehr lang, 23— 3mal so breit wie die Hinter- flügel selbst, alle haarförmig und bräunlich grau oder grau. Auf den Vorderflügeln entspringt aus der Ba- sis eine kurze, starke Ader, läuft nahe am Vorderrande hin und vereinigt sich bald mit demselben. Die Mittel- % $ nn 307 zelle ist sehr lang und ziemlich schmal, nach hinten et- was erweitert; ihr Hinterende ist fast grade abgeschnit- ten, durch eine sehr zarte Querader gebildet, oder sie- läuft auch spitz zu, z. B. Gr. ononidis, Cor. quercetellum. Aus der Subcostalader entspringt nicht weit von der Ba- sis ein zum Vorderrande gehender Ast und vor diesem ist sie in beträchtlicher Länge gleichsam unterbrochen, indem sie von der Flügelmembran kaum zu unterschei- den ist. An ihrem hintern Umfange entspringt eine ver- schiedene Zahl von Aderästen: bei den meisten Graci- larien 9, und dann gehen 4 zum Vorder- und 5 zum Hinterrande; der äusserste am Vorderrande und der äusserste des Hinterrandes kommen aus der Querader (Gr. elongella, stigmatella); die zwei vorletzten des Hin- terrandes bilden fast eine Gabel. Der eine des Hinter- randes fehlt, und die zwei vorletzten bilden eine voll- ständige Gabel Gr. phasianipennella; eine weniger lang- stielige bei Gr. quadrisignella. Bei Gr. ononidis, wo die Zelle spitz zuläuft, entspringt der dritte des Vorder- randes mit dem nächsten Aste aus demselben Punkte; der letztere Ast gabelt sich und sendet den einen Zin- ken zum Vorderrande, den andern zum Hinterrande. Dieselbe Gabel, aber bis auf die Basis gespalten, findet sich auch bei Cor. quercetellum. Sehr vollständig und langstielig zeigen sie Orn. guttiferrella uud melcagripen- nella; hier ist sie vom dritten Vorderrandaste weit ge- trennt. Bei Cor. quercetellum ist ein L.ängsstrich als Zeichen einer Falte mitten durch die Zelle sehr kennt- lich. Die gewöhnliche Falte geht unter der Medianader hin, meist zwischen ihr und der Subdorsalader. Die Subdorsalader hat eine verschiedene Länge und Gestalt; sie ist schwach Sförmig gekrümmt und ziemlich kurz, bei Gr. elongella, stigmatella, ziemlich grade bei Orn. guttiferella, länger und ziemlich grade bei Gr. syringella, phasianipennella, Cor. alaudellum, gekrümmt und noch länger bei Gr. Ononidis. Sie fehlt ganz und gar bei ‚Cor. quercetellum, wo man jedoch bei genauer Unter- 308 i suchung ihren Verlauf durch eine sehr schwache Ver- stärkung der Membran angedeutet findet. — Die Hinter- flügel haben hinter der Haftborste eine stumpfe Her- vorragung, aus deren hinterm Ende zwei Adern hervor- treten; die eine dem Vorderrande nähere hört bald auf; die andere entferntere nähert sich ihm unter einer Bie- gung und läuft erst vor der Flügelspitze in ihn aus. Fast durch die Flügelmitte zieht eine sehr fein anfan- gende Linie; sie nähert sich der eben bezeichneten, mit welcher sie bei Gr. stigmatella durch ein schiefes, bei Orn. guttiferella durch ein fast senkrechtes Queräderchen verbunden ist, daran- schliesst sich dann eine, in den Hinterrand auslaufende Gabelader. Nahe dem Hinter- rande kommt ein Hauptaderstamm aus der Basis und theilt sich in drei im Hinterrande endigende Aeste. Eine Querader, welche eine Mittelzelle bildet, kann ich durch- aus nicht wahrnehmen. | Hinterleib ziemlich schlank, beschuppt, mit unbe- deutendem, selten (Orn. meleagripennella) ansehnlichem Afterbusch. aus welchem die an einander geschlossenen, gerundeten, löffelförmigen Genitalzangen des Männchens zum Theil hervorstehen. Beim Hervortreiben derselben durch einen Druck auf den noch weichen Hinterleib tritt an ihrer Basis zu jeder Seite ein starker, gekrümmter, sie an Länge übertreffender Haarbusch hervor. Die weibliche Legeröhre ist kurz; die innere Structur ist noch ganz unbekannt. Eier. Ihre Gestalt ist nicht bekannt. Sie werden einzeln an die Blätter der Nahrungspflanzen abgesetzt, bei einer Art mehrere an ein Blatt (Gr. Syringella). Raupe ziemlich schlank mit deutlichen Einschnitten. Kopf herzförmig, schwach behaart. Die Warzen auf dem Körper stehen wie gewöhnlich, nämlich auf jedem Ringe neben dem Rückengefäss zwei: die erste weiter aus- wärts als die zweite. Ueber dem kleinen runden Luft- loche steht eine grössere und unter ihm eine kleinere Warze; tiefer abwärts folgt wieder eine grössere Warze. Para 309 Nacken- und Afterschild haben wenig Festigkeit oder sonstige Auszeichnung. Das Charakteristische der Raupe ist der Mangel des vierten Paares der Bauchfüsse. Diese haben vollständige Hakenkränze an der Sohle. (Vergl. Gr. phasianipennella.) Puppe schlank mit spitzen, divergirenden Flügel- scheiden, über welche zwischen den noch längern der Fübler die der Hinterbeine hinausragen. Cremaster ab- gerundet, ohne Dornen oder Borsten. Sie ruht in einem seidenen Gewebe (Gr. ononidis, phasianipennella) oder unter einem hautarligen, ziemlich grossen Gespinnst (Gr. elongella), welches sie entweder innerhalb ihrer frühern Wohnung (Gr. phasianipennella) oder an einer Fläche an der freien Luft (Gr. elongella) oder an der Erde, im Moos etc., angelegt hat. Puppenruhe nach der Jahres- zeit verschieden. Die Generation ist bei den meisten, vielleicht allen Arten eine doppelte. Bei Gr. phasianipennella und ononidis scheint sie nur einfach zu sein. Die Schmetter- linge der ersten erscheinen zu Ende Mai und im Juni, die der zweiten im Herbste; die Entwickelung der letz- tern nimmt einen sehr beträchtlichen Zeitraum ein, und viele Schmetterlinge schlafen den Winter hindurch in zusammengerollten Blättern (Gr. elongella), oder im Ge- büsch (Gr. phasianipennella, falconipennella) oder auch in Rilzen und Winkeln versteckt (Gr. stigmatella z. B. in Gartenhäusern) und fliegen in den ersten warmen Frühlingstagen. — Der Flug ist ziemlich langsam und schwebend, während dessen, der Schmetterling leicht für eine kleine Mücke angesehen und nicht schwer ge- fangen wird. Seinen Ruheplatz nimmt das Thier am liebsten auf Blättern der Gewächse, die seine Raupe nähren. Von diesen wird es Morgens und spät Nach- miltags am gewöhnlichsten durch Klopfen oder Stören aufgescheucht. Freiwillig fliegt es in der Dämmerung, Die Art des Sitzens zeichnet es sehr aus. Es sitzt nämlich mit dem Vorderkörper sehr hoch, indem Schienen 310 und Fuss der vier vordern Beine ziemlich senkrecht auf der Fläche stehen. Die Hinterbeine liegen der Länge nach am Hinterleib und stehen bisweilen ein wenig unter denFlügeln hervor. Mit deren Spitze berührt der Schmet- terling gewöhnlich die Fläche, oder sie ist doch sehr ge- senkt. Sie ruhen, ein etwas convexes Dach bildend, an einander, und die Fühler liegen in gerader Linie auf ihrer Mitte, über die Spitze fast hinwegreichend. Die Franzen stehen etwas aufrecht. Die Taster sind dem Obergesicht angelegt, und die Spitzen der Maxillartaster liegen auf der Fühlerbasis. Ermuntert wedelt das Thier entweder mit beiden Fühlern nach vorn, oder nur mit dem einen, während der andere auf seiner gewöhnlichen Stelle in Ruhe bleibt. Das Laufen geschieht mit mässi- ger Geschwindigkeit, | Nahrung. Im Freien besteht sie wahrscheinlich bloss im Thau, nicht in Süssigkeiten. Ich habe eine Gr. Franckella mit Zuckerwasser gefütter, Wegen’der Kürze des Rüssels musste sie die Beine mehr auseinander- sperren, also minder hoch stehen; während sie mit der Rüsselspitze in dem Safte schnell pinselte, ruderte und wedelte sie mit den Fühlern. Die Raupen sind in der Jugend wahrscheinlich alle Blattminirerinnen, und manche bleiben es zeitlebens (Gr, ononidis). Die meisten kommen in einem (noch näher zu bestimmenden) Alter aus dem Blatte hervor und be- reiten nun aus einem Blattstücke eine eigenthümliche Wohnung. Entweder rollen sie das Blatt von der Spitze an zu einem Cylinder auf (Gr syringella, oder bereiten eine umgekehrte Düte daraus (Gr. stigmatella) falconi- pennella) oder sie beissen einen Blattstreifen ab und rollen ihn zu einem schlanken Kegel auf. Von Gr. Sy- ringella bleiben manche Raupen nach F. p. Röslerstamms Beobachtung stets Minirerinnen. Orn. meleagripennella lebt nach demselben Naturforscher entweder zwischen zusammengezogenen Blättern oder in umgebogenen Blatt- 31l rändern, Orn. Guttiferella nach vo. Tischer gleichfalls auf die letztere Weise. Die Nahrung derselben ist örschlädden einige Kind monophag, aöläge eniophag. Zu den erstern gehören: Gr. Franckella und Cor. quercetellum (auf Quercus pe- dunculata), Gr. Stigmatella (Salix viminalis, triandra, helix — nach F. v. R. auch Wollweiden), Rufipennella (Acer platansides?), Elongella (Alnus glutinosa), Cor. alaudellum (Ligustrum vulgare), Orn. Guttiferella (Pyrus malus), Grac. Ononidis (Ononis spinosa), Phasianipennella (Polygonum hydropiper — nach o. Tischer auch persicaria), Orn. caudulatella ohne Zweifel an Salıx alba und Gr. quadri- signella wahrscheinlich’ an Rhamnus frangula; — zu den letztern: Gr. Syringella (Syringa vulgaris, Ligustrum vul- gare), Populetorum (Populus tremula, nach F. v. Rösler- stamm auck an Birken), Orn. meleagripennella (Prunus spinosa hauptsächlich; nach F. v. R. auch Sorbus aucu- paria und Betula alba). — Gr. Falconipennella lebt sehr wahrscheinlich an Quercus pedunculata und Alnus gluti- nosa. Die Familie ist also vorzugsweise auf Bäume an- gewiesen; an Sträuchern lebt, so viel bis jetzt sicher bekannt, nur. Gr. ononidis, an einer einjährigen Pflanze Gr. Phasianipennella. | Verbreitung. Die meisten Arten leben im mitt- lern Europa, ihre Nordgrenze ist noch so wenig er- forscht, wie ihre Südgrenze. Als die am weitesten nach Norden hinauf gehende Art kenne ich bis jetzt Syringella, welche noch an der Nordküste des finnischen Meer- busens bei Helsingfors vorkommt. Die Arten bewobnen die Ebene und das hügelige Land; im hohen Gebirge wurde bis jetzt Simploniella beobachtet. Systematische Eintheilung. Die drei Gattungen: Gracilaria, Coriscium und Ornix, die ich fruher aufgestellt habe, glaube ich beibehalten zu können, weil die Auffindung ihrer Merkmale ohne alle Schwierigkeit geschieht. Die natürlichste Gattung 312 von allen ist die dritte, indem die dazu gehörigen Arten ausser dem Haupimerkmale auch noch in andern Dingen, namentlich der Flügelbreite und dem Aderverlauf über- einstimmen und von den zwei andern Gattungen ab- weichen. ‚Das Genus Gracilaria zerfällt eben so wie Co- riscium nach dem Flügelgeäder in zwei Abtheilungen, die gewissermassen einander parallel laufen; beide Ge- nera, an Artenzahl sehr ungleich, enthalten Arten mit und ohne Franzenschwänzchen, mit 9 und 8 aus der Mittel- zelle entspringenden Aesten. Ich überlasse es meinen Nachfolgern, die zwei letzten Coriscien, wenn sich bei Citrinellum ein gleicher Aderverlauf erwiesen hat, zu der ersten Abtheilung von Gracilaria zu stellen und Cor. quer- cetellum als eignes Genus beizubehalten. Nach dem Flügelgeäder und der Behaarung des Kopfes würde sich die richtigste Eintheilung und mindestens vier Genera ergeben: a) Gracilarien mit glatten Köpfen und 9 Ader- ästen der Vorderflügelzelle; b) Gracilarien mit glalten Köpfen, 8 Aderästen der Zelle und vollständiger Sub- dorsalader der Vorderflügel; c) Cor. quercetellum wie b, aber ohne Subdorsalader; d) Ornix wie b, aber mit wolligem Kopfe. — Von mehreren Arten ist aber aus Mangel an Exemplaren das Geäder noch nicht unter- sucht, und überdies ist die Untersuchung mit keineswegs unerheblichen Schwierigkeiten verbunden. Daher glaube ich entschuldigt zu sein, wenn ich einer weniger natür- lichen Eintheilung folgte, bei welcher das Erkennen der Merkmale so ausserordentlich erleichtert wird. Ueber- dies würde es sich nur um die Versetzung von zwei Species und Erhebung einer Unterabtheilung zu einer Hauptabtheilung unter eigenem Namen handeln, um die ganze Anordnung nach dem Flügelgeäder herzustellen. — Die drei Genera sind folgende: I. Gracilaria. 1. Capilli appressi. | 2. Palpi labiales squamis appressis, fasciculo pilorum articuli secundi nullo. Il. Coriscium. 1. Capilli appressi. 2. Palporum labialium articulus secundus infra fasei- culo pilorum instructus est. II. Ornix. Caput lanatum. Palpi labiales, . appressis, fasciculo pilo- rum nullo. VD Grracilaria (Haworth) Z. Gracillaria Haw., Steph., Dup. Ormix ex p. Tr. (Fig. 13 — 18.) A. Gracilaria pr. alarum anteriorum cellula discoi- dalis novem venas emittit. Meist die grösseren Arten, deren Vorderflügel an der Mitte des Vorderrandes gewöhnlich ein helles, nicht selten verloschenes, flaches Dreieck haben oder einfarbig sind, mit wolkigen Verdunkelungen und zerstreuten dun- keln Punkten. Ihr wesentliches Merkmal besteht in den 9 aus dem Hinterrande der Mittelzelle der Vorderflügel entspringenden Adern. Hierher gehören: 1. Franckella H. 2. Oneratella Z. 3. Stigmatella Fabr. 4. Falconi- pennella Hbnr. 5. Hemidactylella S. V. 6. Picipennella F. R. 7. Populetorum Z. 8. Rufipennella H. 9. Elon- gella L. 10. Roscipennella H. (F.R.) 41. Tringipennella F.R. 12. Limosella F.R. 13. Syringella Fabr. (14. Sim- ploniella) ? | B. Euspilopteryx (Euspilapteryx) Steph.? Alarum an- teriorum cellula discoidalis octo venas emittit. Sie gehören alle zu den kleineren Arten und sind dadurch ausgezeichnet, dass ihre Vorderflügel auf sehr dunkelem (braunem oder schwärzlichem) Grunde helle Punkte oder Flecke meist in lebhafter Farbe haben. Ihr “wesentliches Merkmal ist aber die Zahl der aus dem Ende der Diskoidalzelle kommenden Adern; es sind 8, 314 und von diesen in der Regel 2 zu einer Gabel zusam- mengellossen. EUREN! “ a) Ciliorum caudula nulla. =» (14. Simploniclla F.R.?) 15. Lacertella FR. 16. Pha- sianipennella H. 17. Quadruplella Z. 18. Quadri- signella 4. 19. Ononidis Z. z Kst b) Giliis caudula instructis. 20. Pavoniella Mtzn. 21:Kollariella F. R. A. Gracilaria propria. (Fig. 13— 16.) 1. FranckellaH. j Alis anterioribus rufis violaceo-nitidis, triangulo co- stalı maximo ad costam producto dorsoque ad basim flavis. Tinea Franckella Hübn. ig. 379. — Calotripis — Hübn. Cat. 425. — Ornix — Collar Verzchn. S. 99. — &racillaria — Dup. Cat. pag. 372. — Graeilaria — Zell. Isis 1839. S. 209, 1, — Lienig Isis 1846. S. 297. 1. — Herrich- Schffr. Topogr. von Regens- burg 11. S. 204. — v. Tiedemann Preuss. Provinzialbl. 1845. S, 538. Ornix hilaripennella Treitschke IX, 2. S. 196. X. 3.8. 297. Gracillaria — (plume gaie) Dup. VIII. p. 583. pl. 511. fig. 1. Gracillaria Thunbergella Stepkens Cat. 7596. 12. — lllustr. IV. p. 366. 12. ? Tinea Thunbergella Fabrie. Ent. syst. 3. 2. pag. 326. 170. — Snpplem. pag. 493. 71: * Graciluria Thunbergii Haworth 529. Zweiter Grösse, sehr characterisirt durch das violeitt- glänzende Vorderflügelende und das grosse, hellcitronen- gelbe Dreieck auf demselben, das mit seiner abgestumpf- ten Spitze den Innenrand nicht erreicht, und dessen Basis - sich auf dem Vorderrande verlängert. Rückenschild und Kopf braunröthlich mit Violett- schimmer, beim Weibchen viel heller gefärbt und nur schwach schimmernd. Scheitelschuppen nach allen Seiten hin niedergelegt und etwas über das Gesicht hinweg- ragend; dieses ist hellgelb; Fühler bräunlichgelb, dunkler geringelt, beim Männchen gegen das Ende schwach fa- 315 serspitzig. Die vier Taster hellgelb, die Lippentaster von Rückenschildslänge, aufgekrümmt, am Endgliede -aus- wärts vor der Spitze braun. Innenrand der Schulter- decken gelb. Brust, Schenkel und Schienen der vier vorderen Beine violettbraun, die Schienen durch die Be- schuppung stark verdickt. Die vier 'vordern Füsse glän- zend weiss, auf einer Seite an den Gliederspitzen braun. Hinterbeine an der äusseren Hälfte des Hüftgliedes und der innern Hälfte des Schenkels glänzend weisslichgelb. Die äussere Schenkelhälfte ist bräunlich; Schiene viel heller mit dunkler Spitze; das obere Dornenpaar sitzt nahe an der Basis, und der längere Dorn erreicht nicht die Schienenspitze; das Endpaar ungleich und ziemlich kurz. Der Fuss schmutzig weiss und so wie das ganze Bein glänzend. — Hinterbeine grau, am Bauche grau- gelblich; männliche Afterzangen noch heller gelbligh. Die Vorderflügel sind rostroth, mit einem herrlichen violeiten Glanz, beim Weibchen minder lebhaft und schön. Die Basis des Innenrandes hat einen einwärts nicht schar[ begrenzten blassgelben Fleck. Den halben _ Vorderrand, fast in gleichem Abstande von der Spitze und der Flügelbasis nimmt ein hell citronengelber, drei- eckiger Fleck ein, dessen kürzeste Seite gegen Jie Flügel- basis gewendet, und so wie die längere gegen den Aussenrand gewendete, etwas wellig ist; seine Spitze ist unter der Flügelfalte, nicht weit vom Innenrande, gerade abgeschnitten, er ist ohne Punkte auf dem Vor- derrande. Die Franzen gehen aus dem Purpurfarbenen und Rostrothben allmählich in helles Rostgelb über, und die des Innenwinkels sind hellgrau. Auf der Unterseite sind sie grau, mit hellgelben Ge- genrändern und rostgelben Franzen, ausser am Innen- winkel, wo sie wie auf der Oberseite sind. Hinterflügel auf beiden Seiten glänzend grau, die Franzen grau mit etwas Gelb gemischt. Abänderungen giebt es nicht, ausser in der Grösse und Schönheit der Färbung, die aber von der Witterung 316 und Länge des Fluges abhängen. Die Art hat eine sehr weite Verbreitung. Am weitesten nach Westen hin wurde sie bei Paris (Duponchel), nach Norden in Lievland (Lienig), nach Süden in Ungarn (Treitschke), Oesterreich und Baiern aufgefunden. Sie hält sich in Eichengehölzen auf, in denen die noch unvollständig beobachtete Raupe \bei uns an quercus pedunculata) an Eichenlaub lebt. ‚Nach Lienig ist diese grünlich und spinnt ein flaches, pergamentartiges Gewebe. Der Schmetterling fliegt zu- erst zu Ende April und im Mai, dann zu Ende Juli und im August. Er wird im Frühjahr aus dem dürren, im Sommer aus dem grünen Laube der niedern Eichenäste geklopft und ist nirgends selten; er scheint aber, ob- gleich Treitschke den August als die alleinige Flugzeit angiebt, vorzugsweise im Frübjahr gesehen zu werden. Stephens kennt nur den Herbst als Flugzeit um London. Anmerkungl. Die Stephens’sche Graeillaria Thunbergella gehört sicher hierher. Seine „wahrscheinlich eigene Art”: Die Vorderflügel tief violettroth, mit einem kleinen gut be- grenzten, goldgelben Dreieck vor der Mitte des Vorderrandes, Hinterflügel und Franzen dunkelbräunlich — ist mir nicht vorgekonmen und scheint mir sehr verdächtig. — Die Fabrici- sche Tinea Thunbergella kann den Vorderflügeln nach zu Gracilaria Franckella gehören, obgleich darin die Farbe des Dreiecks als Grundfarbe angenommen, und dabei die genaue Begrenzung der Farben vorenthalten wird. Die übrigen An- gaben widersprechen aber viel zu sehr. Die Hinterflügel sollen goldfarben (auratae) und ungefleckt sein. — Hier lässt sich gar nicht einmal ein Schreibfehler annehmen, denn durch den Zusatz: immaculatae wird jener Angabe eine viel zu grosse Wichtigkeit gegeben, als dass man nicht anzunehmen hätte, Fabricius habe etwas Auffallendes an den Hinterflügeln gesehen und sich dadurch zu diesen ungewöhnlich ausführlichen An- gaben bewogen gefühlt; denn bei den nächst vorhergehenden und folgenden Arten nennt er die Hinterflügel einfach cinereae oder fuscae, oder er schweigt ganz über sie. Ferner nennt er die Fühler „kurz und schwarz”, was sich auf keine Weise von Franckella sagen lässt. Dass der Körper gelb mit schwar- zem Hinterleibsrücken sein soll, lässt sich eher mit Interpre- tation annehmen. Da Fabricius die Art aus dem Bosc’schen 317 Museum beschrieb, so hatte Stephens gar keinen sichern Grund, sein Art sofort mit der Fabrici’schen für einerlei zu erklären. 'Anmerk. 2. Costa hat in der Fauna del regno di Napoli tab. VI. fig. 3. eine vielleicht hier in die Nähe gehörige Art ohne Namen und ohne Beschreibung. Ich habe das Nöthige darüber in der Aufzählung italienischer Babe unter Gracilaria mitgetheilt. 2. Oneratella n. Sp. Palpis flavidis ante apicem fuscis; alis anterioribus brunneo-rufis, postice flavido mixtlis, triangulo costae _ medio, apice truncato plicam longitudinalem superante stramineo. Var. b, alıs anterioribus violaceo - brunneis, ceterum ut a. In der Grösse etwas über Gracilaria Franckella; sie unterscheidet sich von dieser leicht durch den Mangel des gelben Innenrandflecks an der Basis und das viel kleinere, hinterwärts auf dem Vorderrande nicht verlän- gerte Vorderranddreieck — von Gr. Stigmatella, der sie am nächsten verwandt ist, durch die hellen Taster und die Ausdehnung des Vorderflügeldreiecks, welches mit seiner abgeschnittenen Spitze über die Flügelfalte hin- wegreicht. Die Gestalt und Ausdehnung dieses Dreiecks ist dieselbe wie bei Gr. Falconipennella, aber die Farbe ‘ desselben ist bei dieser stets verdunkelt, so wie die der Taster. G. Hemidactylella stimmt in der Grundfarbe der Vorderflügel mit Oneratella; aber .das Dreieck ist mit dieser Farbe überzogen, schmutzig röthlich, nicht hell strohgelb, und die Stirn ist röthlich weiss, nicht blass strohgelb. Wegen der hellen Farbe und Schärfe des Vorder- flügeldreiecks steht Oneratella zwischen Franckella und Stigmatella; nach der Gestalt des Dreiecks ist sie mit Falconipennella und Hemidactylella näher verwandt. Rückenschild, Kopf und Vorderflügel braunröthlich mit schwachem Purpurschimmer. Durch die Rückenschilds- mitte geht der Länge nach eine feine, gelbliche Linie; 318 + eben so ist der Innenrand der Schulterdecken gefärbt. Scheitelhaare seitwärts wenig hervorstehend; und die über die Stirn hinwegreichenden sind von den Fühlern an wie das Obergesicht hell strobgelb. Vor dem Fühler am Augenrande hat dieses einen kleinen, braunen Fleck oder Strich. Fühler gelblich und braun geringelt, länglichen Wurzelgliede auf der Unterseite blassgelb. Taster blassgelb; die Lippentaster aufgekrümmt von Rük- kenschildslänge; das Endglied auswärts vor der Spitze braun. Brust dunkel röthlichbraun, so wie die vier vor- dern Schenkel und Schienen. Vorderschiene an der | Mitte mit einem weissen Fleckchen; die vier Vorderfüsse glänzend weiss, an den Gliederspitzen mit einem brau- nen Punkt; Hinterbeine schmutzig, glänzend, röthlich- weiss; an der Aussenhälfte der Schenkel dunkler bräun- lich als an der Schienenspitze. Hinterleib bräunlichgrau, an Bauch uud After hellgelb. | Vorderflügel am dunkalsten längs des Innenrandes und an den Rändern des Dreiecks. An beiden Seiten der Flügelfalte ist nahe der Basis die Grundfarbe ge- lichtet und gelblich, ebenso am Vorderrande hinter dem Dreieck. Dieses steht von der Flügelspitze etwas wei- ter ab als von der Basis, ist hell strobgelb mit etlichen rothbräunlichen Pünktchen auf dem Vorderrande, hat et- was gekrümmte, convergirende Seiten und reicht mit der abgeschnittenen Spitze über die Flügelfalte hinweg. Die Franzen sind grau am Innenwinkel; die Vorderrand- hälfte derselben ist schuppenarig und erst von der Fär- bung der Flügellläche, dann auswärts heller und dunkler ee Die Unterseite ist gelblich braungrau, hinten gelb- licher, ohne durchscheinende Zeichnung. | Binterflügel auf beiden Seiten etwas glänzend grau, Franzen mit fölicher Beimischung. Die Var. : hat an allen Theilen die dunkle Färbung sehr verdunkelt und dadurch die helle sehr ausgezeich- net. Auf den Vorderflügeln ist die helle Stelle an der 319 Basis ganz, und die am Vorderrande gegen die Spitze grösstentheils verdeckt. Ein Pärchen der Var, a. und ein Weibchen der Var. b. habe ich bei Glogau gefangen. Näheres habe ich nicht darüber aufgemerkt. | Anmerk. Hübner hat Fig. 314. eine Tin. Onustella, ‚Calotripis Onustella Catalog S. 425. 4138, die in der Färbung und Gestalt des Vorderflügeldreiecks eine grosse Ueberein- stimmung mit Oneratella zeigt. Er stellt sie sogar mit Franckella und Hemidactylella in einen Verein zusammen. Den- noch lässt sich die specifische Uebereinstimmung aus dem Grunde noch nicht annehmen, weil diese Onustella viel zu breite Vorder- nnd Hinterllügel, hellgelbes Rückenschild und Kopf und einfarbig graue Vorderflügelfranzen hat. Herr Mann mel- det mir, dass er Tin. Onustella H. bei Wien gefunden habe. Da Hübner seine Vereine aufs Gerathewohl nach den Farben bildete, weshalb bei ihm Elach. illigerella und Ypsol. striatella mit den angeführten Gracilarien verbunden sind, während seine Upupaepennella weit davon geirennt steht, so kann aus der von ilım angewiesenen Stelle seiner Onustella noch kein Argu- ment für die Identität dieser Art mit meiner ÖOneratella ge- nommen werden. 3. Stigmatella Fabr. (Fig. 16.) ‚Palpis externe rufescentibus, basi apiceque exalbi- dis; alis anterioribus rufis, purpureo-nitidulis, triangulo costali exalbido, intus in dentem exeunte, plicam tangente. Tinea stigmatella Fabr. Ent. Syst. 3. 2. pag. 361. 76. — Sup- plem. pag. 490. 56. — Schrank Faun. boie. 2. 1. S. 106. 1801. Gracillaria — Stephens Cat. 7594. — Illustr. IV. pag. 366. 10. — Duponchel Cat. 372. Gracilaria — Zell. Isis 1839. S 209. 2 — Lienig Isis 1846. S. 297. 2. — Herrich-Sch. Topogr. von Regensb. 3. S. 294. Gracilaria — v. Tiedemann Preussisch. Proviunzialbl. 18435. S, 538. Tinea wpupaepennella Hübn. Fig 203. S. 68. 9. — Caloptilia _ ak Cat. pag. 427. 4161. — Ornix — Treitschke IX. 2. S. 195. 1. X. 5, S. 217. und 297. — Sodoffsky: Bulletins d. naturf. aan zu Moscau 1837. S. 130. — v. Siebold Preuss. Pro- vinzialbl. XXV. S. 423. — Bouche Naturgesch. der Insekten S. 130. 50. — Zetterstedt Insect. lappon. 101l. — KFversmann Faun, Volg. pag. 601. 1. — Gracillaria ( plume de huppe) Dup. Vi. pag. 602. Taf. 311. fig. 13. IT ee 320 * Tinea triangulella Panzer Faun. XVM. fig. 23. nn * Gracillaria trigona, the triangle-marked red. Haworth 528. Var. b. alis anterioribus dilutissime ochraceis, circa triangulum fuscescentibus. Var. c. ut a, sed triangulo costali dilute BERIOEO, costa tanlum punclato. In der Grösse über Gr. Franckella, selten wie diese, charakterisirt durch die zahnartige, schief nach hinten gerichtete Verlängerung der Spitze des- Gostäldreiecke auf den Hohdlerfugeih: t Rückenschild und Kopf grauroth. Fühler gelblich und braun geringelt. Ä Öbergesicht mit einem blassgelben Mittellleck, der sich mehr oder weniger ausbreitet und bisweilen die ganze Fläche ausser dem Augenrande ausfüllt; selten nehmen die äussersten Spitzen der über die Stirn ber- abhängenden Schuppen an dieser Färbung Theil. Maxil- lartaster blassgelb, aussen röthlich; Lippentaster auf dem ganzen Rücken, auf der Innenseite des zweiten Gliedes, der feinen Spitze des Endgliedes und der äussern Seite der Basis gelblich; das Uebrige, also die Aussenseite fast des ganzen Endgliedes und des Endtheils am zwei- ten Gliede sind rothbraun; das zweite Glied ist am Ende etwas verdickt; sie sind von Rückenschildslänge und aufgekrümmt. Die Brust und die vier Vorderbötie an Schenkel und Schiene ziemlich hell rothbraun; die Füsse weiss, nicht selten braunroth angeflogen, obenauf mit rolhbraunen Gliederenden. Hinterbeine an der Hüfispitze und der untern Schenkelhälfte gelblich weiss, an der obern Schenkelhälfte aussen rothbraun, an der Schiene und dem Fuss schmutzig röthlich weiss mit dunklern Gliederenden. Hinterleib röthlich grau, am Bauch gelb- lich weiss. z | Vorderflügel roth, am Vorderrande am dunkelsten, am Innenrande am hellsten, gegen die Spitze gelichtet, überall mit einigem Purpurschimmer. Das Vorderrand- preieck sitzt der Basis näher als der Flügelspitze; die \ A ae PerT Een 321 kürzere, der Flügelbasis zugekehrte Seite ist convex, die entgegengesetzte, viel längere etwas concav, indem. die Spitze sich hakenförmig nach aussen biegt und dabei die Flügelfalte berührt, bisweilen auch etwas darüber hinausgeht. Es ist durch dunkle Färbung scharf be- grenzt, weisslich oder gelbweisslich, in der Mitte durch grauröthliche Schuppen nebelig, auf dem Vorderrande mit einer unbestimmten Zahl rothbrauner Punkte. Bei Var. c. ist es am lebhafltesten gelb und ohne Verdunke- ‘lung in der Mitte. Die Franzen um die Flügelspitze sind roth, aussen mit bräunlichen Querstreifen; die am Innenwinkel sind grau. Unterseite braungrau mit feinen, rostgelblichen Rän- dern; die Franzen um die Spitze sind rostbraun, am Ende braun, die um den Innenwinkel wie oben. | Hinterfiügel (etwas breijer als bei Oneratella) glän- zendgrau mit gelblich grauen Franzen. | Var. b. hat überall an den dunklen Stellen einen bleichen, grauröthlichen Ton mit dunklern Punkten und schwachem Purpurschimmer. Am dunkelsten sind die Vorderflügel um das Costaldreieck und am Vorderrande zwischen diesem und der Basis. Die Franzenspitzen sind besonders dunkelbraun. Die Unterseite ist wie gewöhn- lich gefärbt. Das Weibchen ist etwas kleiner und breitflügliger. Diese sehr verbreitete Art fliegt zweimal im Jahre, zuerst im Frühjahr nach der Ueberwinterung im April und Ma:, dann von der Mitte Juli an durch den ganzen Herbst bis zum Winter. In Böhmen kam sie Herren Mann und Fischer v. Röslerst. einzeln im Juni und Juli vor. Da Fischer e. Röslerst. die Raupen noch im September und October fand, von denen er die Schmet- terlinge im Frühling erhielt, so ist eine doppelte Gene- ration unzweifelhaf. Gewiss ıst es aber, dass viele Schmetterlinge im vollkommnen Zustande überwintern. Man findet sie in Gartenhäusern und andern Verstecken mitten im Winter in der Gesellschaft von Alucita hexa- 1. 2 322 dactyla, Depressaria laterella, arenella etc., die im Früh- jahr fliegenden schienen mir jedesmal Zeichen der Ueber- winterung an sich zu tragen. Ihr eigentlicher Aufenthalt sind Weidengesträuche der verschiedensten Art, und von diesen klopft man sie am gewöhnlichsten herunter. Der Schmetterling ist mir nie häufig vorgekommen. Nach. v. Tiedemann ist er bei Danzig häufig. Ausser Deutsch- land wurde er gefunden: in Frankreich, England, Süd- schweden, Lievland und dem östlichen Mittelrussland. Din Raupe lebt auf Wollweiden (Salix caprea) nach F. v. Röslerst.; ich selbst fand sie auf Salix helix und viminalis. Ausserdem bewohnt sie auch Espen (Lienig). An den Weiden spinnt sie eine Blattspitze zu einem Kegel oder einer umgekehrten Düte, in welcher sie lebt, und die einwärtsgekehrte Oberhaut des Blattes abfrisst. Ist ihr die Wohnung zu eng, oder gewährt sie nicht mehr Futter genug, so wandert sie aus, und gründet ein neues Haus. Das alte vertrocknete enthält einen guten Vorrath braunen Kothes. Madam Lienig leugnet diese Bauart der Stigmatella ab; sollte bei ihr keine Verwech- selung vorgefallen sein? (F. v. Röslerst. meldete mir, dass er aus Espenraupen Gr. populetorum erzogen habe. Seine Raupenbeschreibung von Gr. Stigmatella, bei Treitschke a. a. ©. abgedruckt, weicht erheblich von der Lienig’schen ab, und die Richtigkeit der ersteren kann ich bestätigen.) — Zu der Beschreibung der Puppe giebt Bouche a. a. O. einen nothwendigen Zusalz. Anmerk. 1. Stephens hat noch drei Arten, über deren Be- rechtigung ich nur nach der Ansicht von Originalen zu ur- theilen wage. Als etwas ziemlich Ueberflüssiges, da wahr- scheinlich andere eben so wenig wie ich entscheidende Schlüsse daraus ziehen werden, füge ich diese Arten mit ihren Diagno- sen hier bei und des Vergleichs wegen auch die Charaktere seiner Stigmatella. | a) Stigmatella Nro. 10. alis anticis nitidis rufo -cinereis s. subrufis, semifascia (in) medio costali trigona alba postice emarginata. 55 — 65’. Erz, 323 b) Semifascia Nro. 8. alis ant. einereo purpureis, semi- faseia tenui anlica costali antrorsum obliqua punctisque costalibus albis 53—6’. Im Sommer um London. ec) Purpurea Nro. 9. alis ant. purpureis, semifascia media trigona postice emarginata, costali cinereo-alba 7’, Juni um London. d) Ochracea Nro. 11. alis ant. ochraceis, semifascia media trigona albida postice emarginata 6— 63°. (Mit Stigm. zusammen gefunden.) Anmerk. 2. Costa hat Faun. napol, Taf. 6. Fig. 2. eine Oecophora triangulosella aus Abruzzo, die wegen der tibiae pedum mediorum late squamatae sicher in dieses Genus gehört, bei welcher er selbst anfragt, ob sie nicht die zu dun- kel gerathene Hübner’sche Upupaepennella sein könne. Dies muss verneint werden, da er an mehreren Stellen seiner Be- schreibung, so wie in seiner schlechten Abbildung dem Costal- dreieck eine silberweisse Färbung giebt. 4. Falconipennella H. Palpis externe fuscis apice exalbido; alis anteriori- bus griseo-brunneis, triangulo costali dilutiore obsoleto» costa fusco striolato - punctata. Tinea — Hübner Fig. 317. — Poeciloptilia — Hübn. Cat. pag. 427. 4162. — Orniv — Treitschke IX. 2. S. 203. X. 3. S. 237. — Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 3. Dup. Cat. 372. — Herr.- Sch. Topogr. v. Regensb. 3. S. 204. — v. Tiedemann Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 538. — Lienig Isis 1846. S. 297. 3. ? Gracill. hemidactylella Dup. VII. pag. 601. pl, 311. Fig. 12, Var. b. epistomio et squamarum frontalium apicibus albidis. In der Grösse wie Gr. Stigmatella, von dieser ver- schieden durch schmälere Vorderflügel, braunere, mehr marmorirte Farbe, das verloschene Costaldreieck und den punktirten Vorderrand.. Am ähnlichsten ist sie der Gr. hemidactylella; sie ist aber stets grösser, auf den gestrecktern Vorderflügeln düsterer, brauner, auf dem Vorderrande reichlicher punktirt, zum Theil mit braunen Strichelchen; auch der Innenrand hat hinter er Mitte gewöhnlich braune Punkte. Hell rothbraun auf Rückenschild, Kopf und Ob seite des verdickten Wurzelgliedes der Fühler; diese gelblich und rothbraun geringelt, Obergesicht entweder eben so dunkel wie der Scheitel oder in der Mitte hel- ler und weisslich, oder ganz weisslich mit bräunlichem Augenrande und weisslicher Spitze. (Var. b.) Taster auf der Oberseite schmutzig weisslich, übrigens roth- braun, oft auch auf der Innenseite vor der feinen weiss- lichen Spitze. Die Lippentaster sind schlanker und am Ende des zweiten Gliedes weniger verdickt als bei Gr. Stigmatella. — An den vier vordern Beinen sind Schenkel und Schie- nen, an den Hinterbeinen die Aussenbälfte des Schenkels rotlhbraun mit violetllichem Schimmer; die vier vordern Füsse sind schmutzig weissgelb, heller als an den Hinterbeinen die gewöhnliche Stelle an Hüfte und Schen- kel und als die Schiene und der Fuss derselben; die Fussgliederspitzen sind obenauf braun, an den Hinter- füssen bloss gebräunt, so wie an der Schienenspitze. Hinterleib dunkel rauchgrau, am Bauche weisslich oder gelblich. Vorderflügel in verschiedener Tiefe und Beimischung von grauer Farbe rothbräunlich, am dunkelsten an der Basis bis zu der gegen dieselbe gewendeten Seite des Costaldreiecks, nach hinten immer heller, mit dunklen Punkten und Fleckchen und fast ohne allen violettlichen Schimmer. Vom Costaldreieck ist immer der der Flügel- basis zugewendete Theil am lichtesten; es reicht mit der grade abgeschnittenen Spitze über die Flügelfalle weg und hat auswärts vor der Spitze eine Ausrandung. Die Grundfarbe in einer mehr oder weniger hellen Abstu- fung überzieht es und lässt manchmal sein Dasein nur so eben erkennen; sein Vorderrand ist mit dunkelbraunen, doch bisweilen etwas verloschenen Punkten gezeichnet, dieunter der Loupe theilweise als kleine Linien erscheinen. 325 Diese Punkte setzen sich bis vor die Flügelspitze fort. ‚Auch der Innenrand ist gewöhnlich bis weit über den - Anfang der Franzen hinaus dunkelbraun punktstrichig. Franzen am Innenwinkel grau, um die Spitze hell braun- röthlich, mit braunen Querstrichen an ihrem Ende. Unterseite braungrau mit sehr feiner, gelblich weis- ser, braun punktstrichiger Vorderrandlinie. Franzenbasis um die Flügelspitze gelblich, übrigens wie oben. Hinterflügel schmäler als bei Gr. Stigmatella, grau mit gelblich grauen Franzen. Das Weibchen ist in allen Theilen. weniger ‚schlank als das Männchen. | Var. b. ein Männchen und zwei chen. sind auf den Vorderflügeln ziemlich hell mit deutlichem Dreieck; das Obergesicht hat die oben angeführte helle, gelb- liche, sehr auffallende Färbung; bei dem einem Weibchen ist sie weisslich. | Gr. falconipennella wurde bei Wien (Tr.), Regens- burg (Herrich-Schff.), in Böhmen (F. o. R.!), Schlesien (bei Glogau), Brandenburg (um Frankfurt und Berlin), Preussen (bei Danzig v. Tdem.!) und Lievland (bei Ko- kenhusen: Lienig’) gefunden. Wie weit sie nach Westen reicht, muss erst noch ausgemacht werden. Sie fliegt in Eichen-, Birken- und vorzüglich in Erlengehölzen, aus deren Aesten sie herabgeklopft wird. Ihre eigentliche Flugzeit ist der hohe Sommer und der: ganze Herbst. Nach Treitschke fliegt sie in Oesterreich im Juni und sitzt vorzüglich an Ahornstämmen (beide Notizen sind ‚mir etwas verdächtig; vergl. den Aufenthalt der Gr. he- midactylella). Sie kommt aber auch im April vor und dann wohl durchgängig als überwinterter Schmetterling. Häufig ist sie nirgends. Die Raupe ist noch unbeobach- tet. Ich habe öfters an Eichenlaub solche Düten, wie Gr. Stigmatella an Weiden macht, gefunden, aber die Raupen, an deren Aussehen ich mich nicht mehr erin- nere, nicht erzogen. AnErlen sah ich noch keine solche Düten. Anmerk. 1. Hübner’s Abbildung stellt die Art schr un- kenntlich dar; sie kann aber zu keiner andern Art gehören, Treitschke’s Beschreibung scheint nach dieser Abbildung ver- fasst zu sein, da sie aufs Genaueste damit übereinstimmt , und die wichtigsten Merkmale z. B. das Costaldreieck, die in! zen um die Spitze übergeht, Die Grösse, ‚wie ken nclla”, giebt hier ein Hauptmoment für die Bestimmung. Anmerk. 2, Duponchel’s Beschreibung ist so, dass sie auch auf unsere Gr, Hemidactylella anwendbar ist, vielleicht mit Ausnahme der als rouge-brun bezeichneten "Grundfarbe. Da ich die Abbildung, die hier allein entscheiden kann , nicht zum Vergleich habe, so muss ich die Entscheidung erst später erwarten. 5. Hemidactylella. Syst. Vind. (F. R.) Palpis externe brunneo-rufis apice albido; aliıs an- terioribus fusco-rufs, triangulo costali dilutiore, costa fusco - punctata. Tinea —, oraniengelber, rothbraunpunktirter Schabe. Wien. Vzehn. S. 144. 41. — Neue Ausg. 1. S. 125. — Ausg. von v. Charpentier S. 173. — Hübn. fig. 276. — Calotripis — Hübn. Cat. pag. 425. 4136. ? Gracillaria — Stephens Cat. 7497.— llustr. IV. pag. 367. 13. Tinea hemedactylella Fabr. Ent. Syst. 3. 2. pag. 307. 90. Jpsolophus hemedactylus Fabr. Supplem. 506. 6. Kleiner und etwas breitflügliger als die vorige, mit viel röthlicherm Tone der Vorderflügel, deren Vorder- rand auf der Mitte nur mit braunen Punkten, nicht Punkt- strichen bezeichnet ist, während der Innenrand gar keine besitzt. Grösse der Gr. Franckella. Rückenschild und Kopf braunroth wie” das Gesicht und die Taster. Letztere sind auf der Rückenseite und an der Spitze weisslich- gelb. Fühler gelb und rolhbraun geringelt. Die Schen- kel und Schienen der vier Vorderbeine sind heller und kupfriger als bei Gr. falconipennella. Die vier Vorder- füsse an der Basis der Glieder weiss, gegen die braune Spitze braunröthlich, vorzüglich dunkel auf der obern Seite. Hinterbeine an den gewöhnlichen Stellen der Hüfte und des Schenkels schmutzig hellgelb, an der End- # 327 hälfte des letztern auswärts braunroth; Schiene und Fuss schmutzig hellgrau gelblich, an den Gliederenden mit rothbräunlicher Verdunkelung. Hinterleib grau mit weissgelblichem Bauche. | | Vorderflügel braunroth, von der Basis aus heller, am dunkelsten und zwar wie ein dicker Strich an der gegen die Basis gewendeten Seite des Costaldreiecks; sie verdunkelt sich dann wieder in der Flügelspitze und schillert auf den dunklen Stellen schwach purpurfarbig. Das helle, aber verloschene Vorderranddreieck hat eine abgestumpfte Spitze, die jenseits der Flügelfalte nicht deutlich begrenzt ist; auf dem Vorderrande zeigen sich innerhalb des Dreiecks mehrere feine, braune Punkte, ein paar verloschene grössere dahinter, sie haben nicht die längliche Gestalt wie bei Gr. falconipennella. Die - Franzen um die Spitze sind heller als diese, aber dunk- ler als die lichten, etwas rostgelb gemischten Stellen der Fläche, und auswärts mit braunrothen, verflossenen Querlinien. Die übrigen Franzen sind grau. Unterseite grau, mit sehr feinen, rostgeiblichen Ge- _ genrändern; der Vorderrand ist verloschen braun punk- tirt, und die Punkte sind bier linienförmig; die Franzen um die Spitze sind rostbräunlich, am Ende brauner. - Hinterflügel glänzend grau mit gelblichgrauen Fran- zen. Diese Art fliegt bei Wien im Prater im Juli und September an Ahorn (F. v. Rslst., Mann) nach Stephens ist sie im südlichen England an Waldplätzen und Hecken nicht selten im August. Anmerk. 1, Die deutschen Worte des Wien. Vzchn. be- zeichnen unsere Art nur schlecht, und die des Fabricius lassen sich nur zur Noth darauf anwenden; an ein Erkennen der Art aus denselben ist nicht zu denken. Nur so viel geht daraus hervor, dass die Art eine Gracilaria ist. Wichtiger ist Hüb- ner’s Zeugniss im Catal., dass seine Abbildung die Schiffer- müller’sche Art vorstellt. Diese ist nach v. Charp. nicht mehr in Schiffermüller's Sammlung; vorlanden; F. v. Röslerstamm fand sie aber in den Supplementen derselben; er schreibt: „In den Supplementen steckt mit No. 25 (also ohne Namen) cin Stück, 328 welches jedoch nur aus den vier Flügeln besteht, die auf ein Stückchen Papier von derForm des fehlenden Hinterleibes ge- leimt sind”. — Hübner’s Figur giebt keine richtige Vorstellung unserer Art; sie ist zu gross, auf’ den Vorderflügeln gegen die Spitze mit einem braunen, liegenden, lateinischen = und ohne graue Franzen am Innenrande. Für Gr. falconipennella ist sie zu breitflüglig, zu hell roth und gegen die Vorderflügel- spitze zu verdunkelt. Daher wird sie mit weniger Bedenken zu meiner Hemidactylella gezogen als zu Faleonipennella. Anmerk. 2. Ob Stephers &r. Hemid. wirklich zu unse- rer Art gehört, ist noch sehr fraglich. Er giebt ihr eime Grösse von 8— 8%’; also wäre sie, wenn man seine Grösse- angaben für die übrigen Arten berücksichtigt, bei weitem die grösste bekannte Gracilaria! Die Beschreibung passt aber auf die Hübner’sche Abbildung. Anmerk. 3. Ucber Duponchel’s Gr. Hemid., die im Cata- loge auf meine Auctorität (in der Isis a. a, ©. — — habe ich Jlübner’s Hemidactylella mit Faleonipennella vereinigt) zu Gr. falconip. als Synonym gezogen wird, habe ich unter der vori- gen Art, Anmerk. 2., gesprochen. 6. Picipennella. F. R. n. sp. | Palpis fuscis, apice albo; alis anterioribus luteo-fuseis, macula albida obliterata costali ante medium, punclis costae fuscis albidisque alternantibus. Zweiter Grösse, wie Gr. franckella, ver wandt mit den zwei vorigen; auf den dunkel gelbbräunlichen Vorder- flügeln ist von dem Costaldreieck nur die gegen die Basis gewendete Ecke, aber in besonders heller, weiss- licher Farbe übrig; ausserdem hat der Vorderrand hin- ter diesem Fleck mehrere weissliche, mit dunkelbraunen wechselnde Punkte; und alle Füsse sind ea und dunkelbraun gelleckt. Rückenschild und Kopf gelbbräunlich; die hell und dunkel braun geringelten Fühler sind auf der Lichtseite des Wurzelgliedes dunkelbraun, auf der Schattenseite weisslich., Die Mitte des Obergesichts ist weisslich mit dunklen Schuppen bestreut. Taster dunkel gelbbraun; die Lippentaster mit hellem Rücken gegen die Basis und sehr ausgezeichneter, weissgelblicher Spitze, vor welcher. 329 das Dunkelbraune einen vollständigen Ring bildet. Alle Hüften, Schenkel und Schienen violettbraun; am Hinter- beine ist die Hüftspitze und die Unterhälfte des Schen- kels sehr auffallend blass schwefelgelb; die Fussglieder sind alle an der Basis silberweisslich (an den hintern ist es jedoch eingeschränkter), dann tief braun, die Schien- dornen weiss; Hinterleib grau, am Bauch hell gelblich; Afterklappe gelblich, oben braun angeflogen. Vorderflügel lehmgelb braun, etwas wolkig, mit schwachem, violettem Schimmer. Nahe der Basis ist als innere Begrenzung des hellen Vorderrandflecks ein schräg nach aussen gerichteter rautenförmiger Fleck, die dunkelste Stelle des Flügels; er endigt an der Flügel- falte.e An seinem Aussenrande ist ein scharf gegen ihn abgegrenzter weisslicher Fleck, der innerste Theil. des kaum in seinem Umfange wieder zu erkennenden Costal- dreiecks; er geht nach hinten zu in dunklere Färbung über, und nimmt daher nur einen schmalen dreieckigen Raum ein. Hinter ihm hat der. Vorderrand- weissliche und schwarzbraune, mit einander wechselnde Punkte; von den schwarzen sind die hintersten etwas länger. Gegen die Flügelspitze zeigen sich in der Mitte und an den Rändern einzelne dunkle Stellen. Die Franzen um die Spitze sind etwas heller als die Grundfarbe, auswärts mit drei schwärzlichen Querlinien, die übrigen Fran- zen grau. Unterseite braungrau, am Vorderrande mit wechseln- den, hellen und braunen Punkten. Die Franzen um die Spitze rostbraun, am Ende mit schwärzlichen Querlinien. Hinterflügel glänzend grau mit grauen Franzen. Ich besitze nur das einzelne beschriebene Männchen. Nach Mann’s Mittheilung ändert die Art etwas ab mit helleren Fleckchen und hellerer Färbung. Gr. picipennella ist eine Entdeckung Mann’s. Er fing sie bei Wien im Wäldchen hinter Mauer an Kiefern, Tannen und Eichen, aber nur sehr spärlich, im April und September. 330 7. Populetorum. Z. Palpis basi apiceque pallidis; alis anterioribus os- seis, griseo-nebulosis, puncto costali pone medium uno duobusque distantibus in plica nigris; cilüis apicis fuscis. Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 4. — Lienig Isis 1846. S. 297. 4 Gracil. tetraonipennella Dup. Cat. 372. Grösse der Stigmatella, aber die Flügel etwas ge- streckter; die Art ist an dem schwarzen Vorderrand- punkt auf ihren fahlgelben Vorderflügeln gut zu erken- nen. Vor diesem Punkt ist gewöhnlich ein helles Co- staldreieck, wenn auch ohne scharfe Umrisse, vorhanden; daher gehört die Species in die Verwandtschaft der Stigmatella. Rückenschild, Kopf und Vorderflügel beingelb mit etwas Grau gemischt, Fühler gelblich und bräunlich ge- ringelt, etwas heller als die Schuppen des Oberkopfes; Taster eben so; auswärts sind sie vor der Spitze braun angeflogen; an den Lippentastern nimmt diese braune Farbe die ganze Aussenseite ein, nur nicht die Basis und die Spitze, und auch das zweite Glied ist am Ende braun. An den vier Vorderbeinen sind Schenkel und Schie- nen dunkelbraun, obenauf jene mit zwei, diese mit einem weisslichen Fleckchen. Die Mittelbeine sind an diesen Thei- len, besonders an den Schienen auf der Unterseite durch Schuppen stark verdickt, und die zwei Enddornen auf der Innenseite und an der Spitze weisslich. Die vier vordern Füsse sind glänzend weisslich, an den Glieder- enden braun. An den Hinterbeinen ist an der gewöhn- lichen Stelle die Farbe fahl gelblich mit Grau hier und da angeflogen, die Schenkelspitze braun; Schiene und Fuss schmutzig weisslich, auswärts braungrau unterlaufen, an den Fussgliedern nur die Basis weisslich. Hinterleib grau, an Bauch und Afterklappe gelblich. Die Vorderflügel sind grau neblig, besonders um die helle, das sonstige Gusto bildende Stelle. 4 331 Vor und hinter diesem bildet sich dieses Grau oft zu Vorderrandflecken, von denen der hintere schräg ein- wärts zum Vorderrande geht und hier unter der Spitze des Costaldreiecks einen Innenrandfleck bildet, vor und hinter welchem sich eine helle Stelle am Innenrand be- findet; aber bisweilen ist von dieser Zeichnung gar nichts vorhanden. Am Ende der zweiten dunkeln Vorder- randstelle ist der ausgezeichnete, schwarze, immer sicht- bare Punkt; vor und hinter diesem zeigen sich öfters braune Pünktchen, und gegen die Flügelspitze zu drückt sich einer gewöhnlich dauerhaft aus. Vor der Flügel- spitze sind mehrere graue Nebel. Unter der Flügelfalte liegt unter der Spitze des Costaldreiecks ein schwarzer Punkt, und ein grösserer über der Falte nicht weit von ihrer Mündung. Die Franzen um die Spitze sind braun- schuppig mit helleren Querlinien an ihrem Ende; die um den Innenwinkel sind grau. Unterseite dönkelbranı am Vorder- und Innenrande sehr schmal gelblich. Die Franzen um die Flügelspitze sind an ihrer Basis gelblich, nach aussen braun. Hinterflügel glänzend grau mit glanzlosen Franzen. Das Weibchen ist auf den breitern Vorderflügeln meist dunkler gezeichnet. Selten; von F. v. Rslist. in Böhmen aus Espen- und Birkenraupen, die der von Gr. stigmatella ähnlich schie- . nen, mehrmals erzogen. Bei Frankfurt a. d.O. und Glo- gau fing ich die Schmetterlinge fast nur in ungemisch- ten Espengehölzen, in schönen Exemplaren im Juni und Juli; doch auch im April und Mai erhielt ich Exemplare, die abgeflogen waren und dadurch verriethen, dass sie den Winter als Schmetterlinge verlebt hatten, und dass eine Sommergeneration besteht. Madam Lienig fing die Art in Lievland; ich sah lievländische Exemplare. 8 Rufipennella. H. Alis anterioribus rufis, postice purpurascentibus; fe- moribus tibiisque qualuor anterioribus nigro-fuscis, fe- morum poslicorum basi albida. 332 .. Tinea — Hübn. Fig. 204. S. 67. 3. — Haploptilia Hübn. Cat. pag. 428. 4170. aa Ornix — Treitschke IX. 2. S. 198. x. 3.8. 297. es Zetter- stedt Inseet. lapp. 1011. Ä Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 5. — Dup. ‚Cat. 372. _ ?Gracillaria Stephens Cat. 7598. — Hlustrations IV. pag. 367. 14. | R Kleiner als Gr. stigmatella, kaum wie Gr. franckella; nächst verwandt mit Gr. elongella, und von dieser ver- schieden durch ihre Kleinheit, ihre breitern Vorderflügel, die Dunkelheit ihrer Schenkel und Schienen und den grossen weisslichen Fleck an der Basis dan Binter- schenkel. Rückenschild und Kopf rostroth; Obergesicht heller. Fühler gelblich und grau verloschen geringelt, am Wur- zelgliede auf dem Rücken braunroth, auf der Schatten- seite weisslich. Taster rostroth, einwärts hell gelblich. Die vier Vorderbeine an Schenkel und Schiene schwarz- braun, violettlich schimmernd mit weisslichen Flecken; der Fuss glänzend silberweisslich mit braunen Glieder- spitzen. An den Hinterbeinen sind die Hüftspitze und die Schenkelbasis weisslich, das übrige wie an den Mittelbeinen; Schiene und Fuss schmutzig weiss glänzend, auf dem Rücken und der Aussenseite der Fussglieder bräunlich unterlaufen. Hinterleib grau, am Bauche glän- zend weisslich. R Die Vorderflügel sind etwas kurz, in der Farbe wie das Rückenschild, gegen die Spitze zu dunkler und mit schwachem Purpurschimmer. Entweder zeigt sich weiter keine Zeichnung, oder es sind zwischen dem Innenrande und der Flügelfalte braune Punkte, oder der Vorderrand hat einzelne Punkte. Ein Exemplar hat nur einen grös- sern Punkt in der Flügelmitte über der Falte und einen andern gegen die Flügelspitze. Die Franzen sind heller als die Flügelspitze, die am Innenwinkel grau. Unterseite dunkelgrau mit feinen, gelblichen Gegen- rändern; die Franzen der Flügelspitze rostfarbig, aus- am 333 wärts brauner. Hinterflügel glänzend grau mit glanz- losen Franzen. nn RN Die Raupe ist im Treitschke’schen Werke von FE. eo, Rslst. genau beschrieben worden. Sie lebt an Spitz- ahorn (ob Acer pseudo-platanus oder platanoides, ist mir nicht gemeldet) in dütenförmig zusammengesponne- nen Blattspitzen im Juni. Der Schmetterling erscheint im Juli. Bis jetzt kennt man als sicheres Vaterland Böh- men, und zwar in der Gegend um Nixdorf, und ausser- dem Baiern, wo Hübner die Art in Laubwäldern fing Treitschke’s Angabe: in Oesterreich kann sich nach F. o. Rslistm’s. Ansicht auch auf Gr. elongella beziehen. Zeiterst. zeigt Finland als Aufenthaltsort an." Anmerk. 1. Hübner’s Abbildung hat in meinem Exemplar des Werkes die Fühler zu kurz, die Vorderflügel zu dunkel und die ganzen Franzen derselben grau. Im Text werden die zwei letztern Abweichungen sonderbarerweise bestätigt. Seine Art kann aber doch nichts anders sein, da seine Signipennella und vielleicht auch Gryphipennella zu Gr. elongella gehören. Anmerk. 2. Die Stephens’sche Rufipennella gehört zu- folge der femora nigra im Gegensalze zu femora rufeseentia der Gr. elongella zu unserer Art. Seine beiden Arten haben einerlei Grösse (6 - 65’), während Gr. Stigmatella bei ihm nur 55— 63’ hat. Gr. elongella ist zwar manchmal (nach F. -v, Rsistm’s Meldung, nicht nach meiner eigenen Erfahrung) so klein wie Gr. rufipennella und dann unter Gr. Stigmatella oder wie diese; aber nie erreicht Gr. rufipennella die Grösse der gewöhnlichen Gr. elongella. Stephens sieht auf den Vorder- flügeln seiner Rufipennella schwarze und kastanienbraune Fleck- chen; letztere besitzt unsere Art nicht. Was also die femora nigra beweisen, das wird dureh die Flügel, Grösse und Zeichnung wieder zweifelhaft gemacht. 9. Elongella. Linn. (Fig. 43 — 15.) Alis anterioribus rufis postice purpurascentibus; fe- moribus tibiisque quatuor anterioribus brunneo- vel ci- nereo-rufis, coxis posticis apice albidis. Phalaena Tinea elongella Linn. Syst. I. 2. pag. 890. 385. — Faun Suce. pag. 368. 1437, — Tinea — Fabr. Ent. Syst. 3. 2. pag. 307. 89. — Ornix — Zetterstedt Ins. lappon. 1011. — Gra- 334 eillaria — Stephens Cat. 7599. — Steph. lllustr. IV. pag. 367.15. — Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 6. — Lienig Isis 1846. S. 297. 5. — Dup. Cat. 372. — H.-Schfr. Topogr. Begensb, 3. S. 204. 1086. -- v. Tdem. Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 538, F’psolophus elongatus Fabr. Suppl. pag. 506. 5. Alueita ochrodactyla Syst. Vind. pag. 145. I. Ornix signipennella Treitschke IX. 2. S. 200. 5. X. 3. S. 297. — Graeillaria — (plume marquee) Dup. VI. pag. 598. pl. 311, Fig. 11. | Var. b. ut a, sed punctis duobus disci in alis anterio- ribus supra plicam fuscis. Phal. Tin. punctella Linn. Syst. I. 2. pag. 890. 386. — Faun. Suec. pag. 368. 1438. ! Tin, — Fab. Ent. Syst. 3. 2, pag. 308. 95. Tin. signipennella Hübn. Fig. 196. S. 68. — Poeciloptilia — Hübn. Cat. pag. 427. 4165. — Ornix— Zetterstedt Ins. lapp. 1011. Var. c, ut b, sed puncto disci tertio fusco apicem Versus. Gracillaria signipennella Dup. 1. e. fig. 10. Var. d, ut a, sed punctis alarum anteriorum fuscis multis, potissimum juxta dorsum. Gracill. roscipennella (Grace. testacee) Dup. VIII. pag. 596. 1723. pl. 311. Fig. 9. — Cat. 372. ? Gracill, roscipennella Stephens Cat. 7601. — Ulustr. IV. pag. 368. 17. Var. e, alis anterioribus dilute ferrugineis, disco vio- laceo, oblique dissecto. Var. f, alis anterioribus violaceis, marginibus ferrugi- neis, basi ferrugineo-mixta. x Erster Grösse, selten zweiter. Diese Art unterschei- det sich von Gr. rufipennella durch ihre gewöhnlich viel beträchtlichere Grösse, die schmälern Vorderflügel, die graurothen Schenkel und Schienen, den Mangel der hel- len Basis des Hinterschenkels. Rückenschild und Kopf rostroth. Fühler dunkler geringelt als bei Rufipennella. Taster rostroth, einwärts gelblich. Die Brust, alle Schenkel und die vier vordern. Schienen braunroth oder auch grauroth oder graubräun- 335 lich, die vordern bisweilen mit Purpurschimmer. Die vier vordern Füsse sind weniger rein weiss, als bei Ru- fipennella, an den Gliederspitzen obenauf braun. Hinter- beine nur an der Spitze der Hüfte gelbweisslich; Schen- kel ganz bräunlich; Schiene und Fuss schmutzig weiss- lich, bräunlich unterlaufen. Hinterleib grau, am Bauche gelblich weiss, so wie an der Afterzange. Vorderflügel schmal, rostroth in verschiedener Tiefe, nach hinten in zunehmender Dunkelheit und mit Purpur- schimmer. Bei eınem Exemplar breitet sich die Dunkelheit und der Schimmer fast über den ganzen Flügel aus. Die Franzen um die Flügelspitze sind rostbraun, am Ende dunkler; darunter und am Vorderrande heller rost- gelb, am Innenwinkel grau. Als Stammart sehe ich die Exemplare an, denen alle Flügelzeichnung fehlt. Var. b. oder Linne’s Punctella hat vor der Flügelmitte dicht über der Falte einen schwarzbraunen Punkt und in eini- ger Entfernung gegen die Basis hin noch einen; zwi- schen beiden ist der Grund heller, während sich an beide Punkte in entgegengesetzter Richtung leichte dunk- lere Schatten anschliessen. Nicht selten sind ausser den Punkten der Var. b. zwischen der Falte und dem Innenrande und auch gegen die Spitze braune Pünktchen. (Var. d.) Vor der Spitze zeichnet sich oft ein Punkt vor denen der Var. b. durch seine Grösse aus (Var. c.), dabei sind die Pünktchen in verschiedener Zahl und Stärke vorhanden. — Var. e. ist sehr selten, ich sah nur ein Exemplar der F. v. R’schen Sammlung; es hat den Mittelraum der Vorderllügel violett gefärbt und ringsum breite helle Ränder; vor der Mitte geht eine Linie der Grundfarbe sehr schief von der Basis her ge- gen den Hinterwinkel durch das violette Mittelfeld hin- durch. — Var. f. ein Männchen in Metzner’s Sammlung aus der Frankfurter Gegend, hat die ganze Fläche dun- kel violett. Der Innenrand ist sehr schmal rostgelb, der Vorderrand breiter und an der Basis erweitert, wo auch überhaupt aus dem Violettlichen das Rosigelbliche mehr 336 | hervorschimmert; aus der Flügelspitze geht eine dunkle Linie durch die Franzen nach der Länge und endigt mit einer brandigen Verdickung. Unterseite grau; Vorderrand nach hinten zu breiter werdend, rosigelb; eben so dieFranzen um die Spitze, von welcher aus ein dunklerer Strich sie der Länge nach durchzieht; die des ee sind grau mit gelblicher Basis. Hinterflügel glänzend grau mit glanzlosen Eräinden deren Wurzel gegen die Flügelbasis hin gelblich ist. In Deutschland in vielen Gegenden nicht selten — um Wien (Tr.), Augsburg (Hbnr ), Regensburg (H.-Schff.), Berlin, Frankfurt, Glogau (Z ), Breslau (Standfuss); ferner in Ungarn (Tr.), Preussen (um Danzig o. Tdm.), Lievland (um Kokenhusen Lienig), Schweden (bis. Ostrogothien Zetterstedt), England (um London Stephens) und Frank- reich (im Departement du Nord Duponchel). Sie fliegt hauptsächlich im Herbst in Erl- und Eichengehölzen, nach der Ueberwinterung auch einzeln zu Ende April. Bei Salzbrunn in Schlesien fing ich ein Männchen der Var. d. schon am 12ten Juli. Anmerk. I. Linne’s Beschreibung seiner Phal. elongella bezeichnet meine Art so sicher, dass nicht abzusehen ist, warum Stephens den Namen mit einem Fragezeichen aufge- führt hat. Anmerk. 2. Bei Phal. punctella, in deren Diagnose vier braune Punkte auf den Vorderflügeln erwähnt werden, setzt Linne zur Erläuterung hinzu, diese vier braunen Punkte seien in gleichen an aufgestellt. Da er ausserdem sagt, sie sei der vorigen (Elongella) sehr ähnlich und nur durch die Anwesenheit von Punkten verschieden, so bleibt nichts übrig, als an eine unserer Elongella-Varietäten zu den- ken. Wenn man nun die vier Punkte finden will, so wird man sie zunächst auf einem Flügel als aequali spatio. remotae in einer Linie hinter einander oder im Quadrat aufgestellt suchen — aber nicht finden. Meine Var. e. hat drei Punkte hinter einander, nicht vier, und den letzten doppelt so weit vom zweiten, als dieser vom ersten steht. Um Linne’s Be- schreibung zu verstehen, hat man sich ein ungespanntes Exem- plar der Var. b. vorzustellen und die Pnnkte beider Vorder- rn Art dos Auffassung. nr an Hr Sons gekommen zu sein, Signipennella Fr. sei „vera punc-. inne”. 4 Anmerk. 3. Fabricius hat eine Tin. punctella, Ent. Syst. 3.2. pag. 308. 95. — Supplem. pag. 490. 52., die er für die Linne’sche Punctella und zugleich für Alueitella Syst. Vind. ausieht. Wie wenig er bei ersterer Ansicht seiner Sache ge- wiss ist, gel t daraus hervor, dass er seine Art im System ziem- lich weit von Tin. elongella trennt und sie im Supplement so- gar in verschiedene Genera bringt, und dass er die Linne’ sche Augabealis testaceis in alis einerascentibus ändert. Es ist-also auch gewiss, dass seine und Zinne’s Arten verschieden sind, ‚und dass die Citate aus Linne bei ihm gestrichen werden müssen. Die Alucitella des Wien, Vzchn. ist, wenn auch nicht ı Schiffermüller's Sammlung (denn in oe fehlte sie aha zur Zeit der v. Charpentier’schen Durchsicht), doch nach der sehr treffenden Diagnose (goldglänzender Schabe mit zwei düstern Querflecken) einerlei mit Phal. Pedella Linne (oder er sehr schlecht abgebildeten Angustipennella Hübn.). Wie "abrieius ‚aber die Worte des Wien. Vzehn. mit denen seiner Diagnose | (alis anlicis linearibus cinerascentibus, punctis qua- iuor fuseis) übereinstimmend finden konnte, das ist ein Räth- - el, dessen Lösung ich Anderen überlasse. Gewiss aber ist "abricius. bei seiner Tinea sehr unglücklich gewesen. | ımerk. 4. Das sonderbare Citat: Alue. ochrodaetyla ist in Isis 1811. S. 881. besprochen worden. -Anmerk.5. Mayrella H. Fig. 322. hat Treitschke als unzweifelhaft zu unserer Art gezogen. Diese Abbildung mit ihrer dick aufgetragenen, glänzenden Farbe auf den Vorder- flügeln und der offenbar absichtlichen Verdickung an der un- tern Hälfte der Fühler stellt, wenn auch wegen der falschen Vordengügelfärbung nicht sehr treffend, eine Coleophora vor, d zwar die von mir in der Isis 1839. S. 206. als 2te dieses Genus aufgeführte Art. "Anmerk. 6. Steph. Roseipennella: alis ant. lividis fusco parce punctulatis, antennis fuseis, so gross wie Elongella, hat eine livide, purpurfarben angelaufene, mit vier braunen Pünkt- chen und mehrern Atomen bezeichnete Vorderflügellläche; ihre Beschreibung hat nichts, was sie vou den Varietäten der Elon- gella ausschlöse. m dh "Anmerk. ea Gracillaria hat der Ab- bildung nach dieselbe Farbe wie Elongella und auch im Texte 22 Be Tv une couleur testacde. Von der Farbe der Beine theilt chel nichts mit. Er erhielt sein Exemplar. zugleich mit En von Signipennella aus dem nördlichen Frankreich eingeschickt. Anmerk. 8. Stephens hat eine Graeill. violacea (Il- lustr. 1. e. pag. 368.): alis ant. purpureo - violaceis, a atro - - pur- pureo nebulosis (55—6’') aus der Umgegend von London, die zuVar f. gehören würde, wenn nicht ihre Franzen bräun- lich wie die Hinterflügel sein sollten, während sie bei. Elongella var. auf der, die Flügelspitze_ einfassenden Parthie eine helle Rostfarbe haben, wie der Vorder- und Innenrand der. Vorder- flügel. Vielleicht hat der Unterschied nur in der ‚bekannten Eilfertigkeit Stepheus seinen Ursprung. TR: 10. Roscipennella.H. (F. R.) Alis anterioribus pallidis crebro fuscescenti- puncta= tis, ciliis apicis externe fuscus, tibiis quatuor anterioribus fusco-nigris (1 spec. mus. F. R.). Ben Gracil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 7. ; / age Tinea — Hübn. Fig. 198. S. 68. 7. — Poeciloptilia — Hübn. Cat. pag. 427. 4067. ?Ornix — Treitschke IX. 2. S. 202. X. 3. S. 297. Von dieser Art sah ich nur das einzelne Rslı simsche Männchen aus der Schweiz und besitze nur die. oben. und in der Isis mitgetheilte Diagnose. Dass ich bei Ab- fassung derselben eine wirkliche Art vor mir hatte, hielt ich für ausgemacht; auch geht aus der Farbe der Schie- nen hervor, dass an keine Var. der Elongella zu denken is, von welcher man Var. d. oft für Roscipennella H. erklärt hat. Be: hal Anmerk.1. Hübners Abbildung ist von Fig. 196. (Sig- nipennella = Elongella Var. ce) in der Flügelgestalt und Fär- bung schr verschieden; sie kann also doch recht ent eine eigene mit der Röslerstschen übereinstimmende Art sein, ob- gleich die Vorderflügelfranzen auswärts nicht braun, ind die Beine gar nicht ‚sichtbar sind. Sicherheit wird schwer ‚zu Ce) langen sein, da über Wübners Original nichts bekannt un a dem Register nur zu erschen ist, dass es zu einer um ups ‚ burg nicht einheimischen Art A Die Bedeutung de des Na mens Roseipennella weiss ich nicht; da er. stels ont verändert in Hübners Werken wiederkehrt, so darf man Be eher für Roseipennella annehmen. Eben so rät hselhaft nir die deutsche Hübner’ sche Benennung: Falchfederfär- MH: ge Schabe, ; 1) Anmerk. 2, Treitschke hat seinen Worten nach mehrere _ Exemplare dieser Art vor sich gehabt; um so mehr ist es zu verwundern, dass in dem Cataloge seiner Sammlung keine Ros- eipennella vorkommt. Fr ist won dem specifischen Unterschiede seiner Art überzeugt; seine Merkmale wollen aber nicht recht - auf unsere Art passen. Letztere hat schwarzbraune Schenkel und Schienen der vier vordern Beine; bei ihm sind die Füsse (das h. Beine) durchaus hell aschgrau, im Gegensatz zu den rothbraunen Schenkeln und Schienen der Signipennella (Elon- gella). Was er über die Bildung des Hinterrandes der Vorder- flügel sagt, bezieht sich mehr auf verdorbene Exemplare, als auf die eharakteristische Beschaffenheit einer mit Elongella verwandten Art. Endlich widerspricht sich Treitschke in Dia- gnose und Beschreibung; dort haben die Vorderflägel Thom farbe (al. ant argillaceis), hier sind sie hell lehmbraun, wie eine helle versteinerte Holzfläche. F. v. Röslerst. hielt die Treitschke’sche Roseipennella mit Bestimmtheit für Elongella var., und bei der Durchsicht seiner Sammlung „gab Treitschke _ ask zu, dass das einzelne Exemplar, welches unter diesem Namen darin steckte, nicht zu Hübner’s Fig. 198. gehöre und ei vor Alter gar nicht zu erkennen sei”!! — Dennoch Mare ich diesen Namen nicht zu Elongella zu ziehen, haupt- lich PB: der Verschiedenheit der Beine. Ha k 0 7 A. Tringipennella F. R. 2: Alis anterioribus latiusculis albis, dorso posticeque. gilvescentibus, ‚punctis fuscis dispersis; tibiis quatuor anterioribus fusco -nigris. .Gracilaria — Z. Isis. 1839. S. 209. 8, — Dup. Cat. 372. 2 Gracill, leucopennella Steph. Cat. 7602. — Wlustr. IV. 3 pag. 368. 17. s # Leicht ‘als eigne Art zu erfertiän und von den an- dern Arten zu unterscheiden; durch die breitern Vorder- flügel und die grauweisse, nur am Innenrande und nach ka in Beingelb übergehende Farbe derselben mit aufgestreuten bar Punkten. Die folgende Art ist viel kleiner, und auf den ganz beingelben "Vorderflügeln \ ee ak; Tr. 340 e: dı IT| A liegen reichliche, aus gehääften Sc jüppen gebildete le lecke, die mehr oder weniger zusammenfliessen. In der Grösse Tr Rufipennella, ‚also, weit, unter Elongella, noch breiter in’ den Vorderflügeln als jene. Rückenschild und Kopf weissgrau, Fühler bräunlich'weiss- . grau, schwach geringelt. Taster aufgekrümmt, kürzer als das Rückenschild, weissgrau; das zugespitzte End- '_glied ist auswärts braun, an der Spitze selbst weisslich, Die vier vordern Schenkel und Schienen, von denen die letztern nicht so dick sind wie die erstern, schwarz- braun; ihre Füsse aber glänzend weiss, an den Glieder- enden braun. Die Hinterbeine haben graubraune, nach unten hellere Schenkel und übrigens 'eine silbergraue, an den Gliederenden verdunkelte Farbe. Hinterleib grau mit hell graugelblicher Behaarung des Afters. Vorderflügel breit, etwas sine hellgrau weiss- lich, zwischen Innenrand und Längsfalte in gegen die Flügelspitze zunehmender Breite ins Beingelbliche über- gehend. Nier und da sind, am meisten hinterwärts, feine schwärzliche Stäubchen ausgestreut; mehr zeichnen sich die ziemlich grossen schwarzbraunen Punkte aus; sie haben verschiedene Grösse und bilden zwei unregel- mässige Reihen, von denen die obere, etwa aus acht Punkten bestehende unter dem Vorderrande, die zweite, ärmere, über der Fiügelfalte hinzieht. Die Franzen um die Flügelspitze sind Neingelblich mit braunen een: die übrigen sind hellgrau. | Eurateche Böllerait am Vorderrande weisslich, nach hinten und auf den Franzen um die Spitze gelblich. Hinterfügel kürzer und breiter als bei Rufipennella, auffallend kurz zugespitzt, auf beiden Flächen heilgrau mit gelblichgrauen Franzen. 3 u Diese seltene Art fliegt bei Reichstadt in Böhmen im Juni auf Gras (F. v. R.\ Ich selbst fing bei Giogau ein Männchen im Sommer zwischen Nadelwaldung an einer trocknen, kräuterreichen Anhöhe im’ Grase: Viel- leicht lebt sie auch in England. 41 Anmerk. Das Stephens’ ht Synonym lässt Zweifel zu, daher lasse ich seine Worte folgen: „alis ant, Pen silaceis, atomis minutissimis paueis sparsis; posticis fuseis 5 — 6. Vorderflügel sehr blass, silberbraun oder bleich, bis- aelen ' weisslich schwefelfarben, mehr oder weniger spärlich _ mit äusserst kleinen, bräunlichen Atomen punktirt; Franzen und Hinterflügel ähshih tiefbraun.” 42. Limosella F.v.R.n. sp. Parva, alis anterioribus latiusculis, osseis, punclis seriatis-postice confluentibus fuscis; tibiis quatuor ante- rioribus cinereo -fuscis. | ’ Coleophora — Duponchel Cat. pag. 371. — *Supplem, IV, ‚pag. 488 pl. 87. Viel kleiner als die vorige (Vorderflügellänge 2) und auf. den Vorderflügeln einfarbig bleichgelb, ohne Weiss oder Weissgrau; die Punkte sind zerflossen und gedrängt, und die aber Reihe nimmt den ganzen Vor- ‚>derrand ein. Rückenschild gelblichgrau, Kopf, gelber mit vorn ‚übergekämmten a lchausen Fühler gelblich, “bräunlich geringelt. Obergesicht weiss, ringsum bräun- ‚lich eingefasst; Maxillartaster weisslich, am Ende braun. -Lippentaster kürzer als das Rückenschild, aufgekrümmt, "weiss, auswärts elwas grau; das Endglied gelbbraun, an „der Basis weisslich, an der Spitze weiss. Die vier vor- dern Schenkel und Schienen sind graubraun, alle an der Mitte ‚weisslich gefleckt: die Mittelschienen durch Haar- schuppen erweitert; alle vier Füsse glänzend weiss, oben- “auf an den Gliederspitzen braun. Hinterbeine an den Schenkeln graubraun, gegen das Ende hellgrau, Schiene “und Fuss schmutzig weisslichgelb, an den leeren »fleckartig bräunlich. Hinterleib grau, Afterklappe und Behaarung des vorhergehenden Ringes gelblich. ' Vorderflügel beingelb oder hellockergelb. Bei un- » verwischten ae ssnlamen ist der ganze ee bis «zu. den Vorderrandfranzen braun, und daran hängen die fleckarig aus dunkeln Stäubchen zusammengesetzien 342 Punkte als erste Reihe. Die zweite über. der Längsfalte hinziehende Reihe besteht aus getrennten, nach hinten fleckartlig vergrösserten Punkten. Eine dritte, aus weiler getrennten, blässern und kleineren Punkten bestehende Reihe trägt der Innenrand. Gegen die Flügelspitzen sind die braunen Stäubchen mehr wolkig mit dunklern Stellen. Die Punktreihen verwischen sich heidhi oder laufen auch, indem sich die Punkte vergrössern, in. einander und werden dadurch undeutlich. Die Franzen um. die Spitze sind auf der Wurzelbälfte gelblich und braunstaubig; ihre ‚Aussenhälfte, so wie die übrigen Franzen hellgraugelblich, Unterseite grau, nach binen gelblichgrau, mit gelb- lichen Franzen. Hinterflügel viel feiner na als bei AHnEinen, nella, sehr keikeanı mit helleren Franzen. Ein etwas blässeres, schwächer punktirtes ee ohne Hinterleib aus ‘der Metzner’schen Panmnnh scheint weiblich zu sein. ' Vaterland die Wiener Gegend. Mann enitijeete Ad Art und fing sie ziemlich selten im Mai und Juni in Ge- hölzen. 13. Syringella Fabr. Alis anterioribus Juteo-brunneis, postice fuscescen- tibus, maculis albidis costae dorsique, prope basim sub- fasciatis; ciliis apicis fusco - marginatis, tibiis waainas an- terioribus fusco -nigris. Reaumur mem. 1, 1. pag. 303 und 315. tab. 17 fig. s_ı, Tinea syringella Fer Ent. system. 3, 2. pag. 328: alis au- ratis, strigis variis albis, postieis nigro-marginatis. — Supplem, pag. 496. 84. — Schrank Faun. beie. 2, 1. S. 136. 1881. — Bouche: Schädliche Garteninsecten (Berlin, 1833) S. 10, — Herrich- Schff. Topogr. von Regensburg 3, S 204. 1088. — Dup, Cat. 372. — Stephens Illustr. iv, pag. 364. 3. Ornix — v. Siebold Preuss. Provinzialbl. Bd. 25. S. 413, Gracilaria Zell. Isis, 1839. 8. 209, 9. — Lienig, Isis, 1846, S. 298. 6. — v. Tiedemann: Preuss. Provinzialbl. 1845, 8. 538. Ornix ardeaepennella Treitschke IX, 2. S. 05. X, 3.8. 298. — (plume de heron) Dup.Vill, p. 589. uk 3ll. fig. 5 (unkenntlich). 343 Graeillaria ‚anastomosis, the lilac slender moth, Curtis british Entomology X, pl. 469. — Stephens Cat. 7587. re Lepid. 530. 13. | | | -Kenntlich an den angenehm gelbbraunen Yard flügeln 'mit weissen Kar Randflecken, von denen die der Basis nächsten zu Binden zusammen- laufen; vorzüglich leicht aber wird sie im Freien an ihrem Aufenthalte, den Fliederbüschen, erkannt. ‚Grösse einer kleinen Franckella oder wie Rufipen- nella. Rückenschild bräunlich, mit weisslichen Flecken; Kopf schmutzig weisslich oder gelblich mit sehr hellem Obergesicht; Fühler weisslich und braun geringelt. Alle Taster weisslich und hellbraun gefleckt; die Maxillar- taster spitz und länger als der senkrechte Durchmesser der Augen. Lippentaster von- Rückenschildslänge, auf- gekrümmt, auswendig am Ende des zweiten Gliedes und vor der Spitze des zugespitzten Endgliedes mit einem braunen Fleck. Vorderhüften oben am Halse weiss, . dann so wie die Schenkel und Schienen und die Mittel- beine an denselben Theilen schwarzbraun mit weissen Fleckchen. Die Mittelschienen sind am meisten durch die Beschuppung verdickt. Hinterbeine seidenartig grau, die Schenkel an der Endhälfte bräunlich verdunkelt; die Schienen gegen das Ende weisslich. Alle Füsse glän- zend weiss, die hintern etwas unrein, und an den Glie-, derenden fleckartig bräunlich, während die vier vordern nur obenauf braun punktirt sind. Hinterleib grau, am Bauche weisslich, am After, besonders des Männchens, gelblich behaart. Vorderflügel breit, anscheinend (durch die schuppen- “artigen Franzen) nach hinten erweitert. Grundfarbe ein lichtes, angenehmes Gelbbraun, vorzüglich vor der Flügel- spitze im Mittelraume braun und fast schwarz verdun- kelt. Die Basis ist schmutzig gelblich weiss marmorirt. In einiger Entfernung kommt eine schräg nach aussen 'gelegte weissliche, aufs gehe Binde, an welche sich das Helle der Basis oft herniärle anschliesst, wodurch v ein gelbbräunliches. Innenranddreisck; abgegrenzt: wird. Die über die Mitte gehende querlinienartige Binde steht steiler und ist öfters in der Mitte durchbrochen; sie er- weitert sich am Vorderrande. Hinter ihr liegt am Fran- zenrande ein schlecht begrenztes Dreieck, über dessen Spitze der Grund wolkig braun und schwarz ist... Weiter gegen die Spitze folgt am Vorderrande ein Dreieck, das einwärls braun eingefasst ist, und. dessen Spitze. sich hakenförmig nach wie biegt. Endlich befindet sich. ein weisses, Den gesäumtes Halches in den Franzen über der rn Um diese herum sind die Franzen erst gelbbraun, dann weisslich und am Ende braun; diese Farben verfliessen weiter abwärts in ein dunkles: Braun- grau, das sich gegen den Innenrand lichtet. Unterseite dunkelgrau; auf dem Vorderrande liegen von der Mitte an bis zur Suilan vier bis fünf weisse; in der Grösse wechselnde, nicht scharf begrenzte Fieckchen. Hinterflügel spitz, ohne lange Zustritziihll auf beiden Seiten grau. Das Weibchen hat etwas kürzere und gewöhnlich heller gefärbte Flügel. | eh: Schabe HE sehr verbreitet. Sie lebt’ ın der Ebene und in gebirgigen Gegenden in Deutschland, in Frankreich, England, Polen (ich sah Exemplare aus der Gegend von Warschau), -den Ostseeprovinzen Russlands (ich habe Exemplare aus Helsingfors in Finnland); überall an den Gebüschen von Syringa vulgaris, deren. Blätter sie oft sehr verwüstet. Sie erscheint in. den. letzten ° Tagen des April und fliegt den Mai hindurch; die-zweite Generation zeigt sich schon zu Ende Juni, und von ihr sah ich Exemplare bis zum 6. September bin. X Der Schmetterling sitzi am liebsten auf den Blähese des ihre. Raupe ee Strauchs. Ik er Die Raupe ist in Treitschke’s Werk von Ei . Rös- lerstamm beschrieben worden. Nach Curtis Josh das Weibchen drei bis zwölf Eier in einer Reihe. auf’ die. Unterseite eines Blattes längs der Blattrippen; nach fünf 345 bis'sechs Tagen kriecht das Räupchen aus. Ausser den Blättern der Syringa dienen auch die des Ligustrum vul- gare zur Nahrung, und am letztern ist die Raupe bei Glogau nicht selten. In manchen Jahren gehört sie zu den schädlichen Garteninsekten, denn die von ihr be- ‘wohnten Blätter werden braun und fallen ab, und das bisweilen an ganzen Gebüschen. Nach Bouche nährt diese Gracilaria acht Arten Ichneumonen und Diplolepi- den, zu welchen (nach Curtis) Pimpla stercorator ge- hört. — Es ist merkwürdig, dass Syringella weder im Wiener Verzeichniss, noch in Kollar’s Verzeichniss der Schmetterlinge Niederösterreichs vorkommt, und. Dr auch Hübner sie nicht kannte. R Anmerk. 1. Ich habe zwar den Schmetterling noch nieht aus Ligusterraupen erzogen; da aber nur Syringella, nicht Cor. alaudellum bei Glogau fliegt, so kann die Nahrungspflanze nicht bezweifelt werden, um so weniger, als Curtis sie für Sy- ringella bestätigt. — Es scheint mir jetzt unsichrer als ehe- mals, dass Jleaumur’s Il, 1, pag. 306. 315. tab. 16. fig. 8—10 zu 2 alaudellum zu ziehen sei. (Vergl. Isis 1838 S. 679. 112.) Anmerk. 2. Dass der Zweifel, den Treitschke gegen die Fabrici’sche Syringella erhebt, unberrunnet sei, habe ich, Isis 1833 S. 679 bewiesen. fl 14. Simploniella (Boisduv.) FR. Alis anterioribus niveis, fascia prope basım, fascıa media postice angulata strigisque 3 — % posticis sub- confluentibus [tere: nigro-marginatis. Ornix — F. v. Röslerstamm Beitr. Taf, 70. Fig. 3. S. 197. Elachista — Dup. Cat. pag. 377. — *Dup. Suppl. pag. 491. P): 305. Sie hat etwas Aehnlichkeit mit den Argyresthien aus didei Verwandtschaft der Goedartella; vielleicht weicht ihr Flügelgeäder ein wenig von dem der bisher beschrie- benen Gracilarien ab und schliesst sich dem der folgen- den Arten an. Ihre schneeweisse Farbe mit hellgelben Zeichnungen lässt diese Art in ihrem Genus sehr leicht erkennen. | . 346 Grösse kaum wie von Gr. Syringella, -Rückenschild und Kopf mit ihren Theilen rein weiss, etwas glänzend. u a ee Er Fühler schmutzig: gelblich, dunkler schwach geringelt, gegen die Basis ‚ehe weisslicher; das lange 'Wurzet- glied ist obenauf weiss, unten bräunlichgelb, 'am ‚Ende vorn mit einem braunen Pünktchen, Lippentaster eiwas hängend, fadenförmig, schwach gekrümmt, das’ zweite Glied aussen an der Spitze verdunkelt; das dritte von der Länge des zweiten, kurzspitzig. Die vier vordern Beine sind an der Schenkelmitte und der Basis und dem - Ende der Schienen braun; die sehr ungleiehen Dornen der Mittelschienen an der Wurzelhälfte braun. Hinter- schenkel schinutzig weiss; Hinterschienen auf dem Rücken _ gefranzt, auswärts an der Basis und vor der Spitze gelb- bräunlich. Alle Füsse haben gelbbräunliche Glieder- enden. Hinterleib gelblichgrau, am Bauche weiss. Vorderflügel ziemlich breit, scheinbar (durch die tet rg nach hinten erweitert, schneeweiss mit angenehm bräunlichgelben, fast safrangelben Zeichnungen. An der Basis des Vorteilen ist eim schwarzer Punkt. In einiger Entfernung davon steht eine senkrechte, ziem- lich gerade Binde. Fast auf der Flügelmitte folgt eine einwärts schräge Binde, ‘deren untere Hälfte auswärts sich erweitert und mit der Verlängerung sich an den obern Theil der folgenden bindenförmigen Querlinie an- schliesst. Diese liegt noch geneigter, parallel einer sehr nahen, ähnlich gestalteten, mit deren unteren Hälfte. sie bisweilen (d. h. bei meinem Weibchen) zusammen- fliesst. Alle bisherigen Zeichnungen sind mit Schwarz fein gesäumt. Es kommen dann noch zwei gelbliche, hakenförmige Querstriche, deren Farbe so wie an den zwei früheren sich über die Hinterrandfranzen strichför- mig fortsetzt. Hinter der Flügelspitze ist in den weissen Franzen ein tiefschwarzes Querstrichelchen. — Man könnte als Grundfarbe der hintern Flügelhälfte auch das - Gelbe annehmen, und hätte darin vier weisse‘ Vorder-_ randfleckchen: 1 viereckig, 2 und # ER 3 fast 347 \ ) wie.eine Querlinie; am Innenrande läge ein grosser drei- eckiger Fleck zwischen dem ersten und. zweiten Vorder- randileck; er so wie die drei ersten des Vorderrandes sind schwarz gesäumt. er ef Dasanscito, gelbbräunlich, am Vorderrande mit ver- loschenen, einwärts zugespitzten, weissen Fleckchen; die ‚hintersten verlängern sich am meisten. Der schwarze Strich in den Franzen ist sehr deutlich. ‚ Hinterflügel schmal, lang zugespitzt, hell gelblichgrau mit hellern Franzen. Vaterland die Schweiz. Der Schmetterling wurde in. vielen Exemplaren am Simplon in der zweiten Hälfte des Juli um Weissdorn-, Weiden- und: Birkensträucher beı Sonnenuntergang gefangen. (F. e. R.) Mein Pärchen erhielt ich von F. v. Röslerstamm. Anmerk. Die Maxillartaster sind ganz deutlich, Auen förmig, gekreuzt; alle übrigen Merkmale sind elrschfalle die der Gracilarien. Wenn also Duponchel die Art unter die Ela- Peren setzt, so ist das bestimmt ein Fehler. Bo a. Euspilopteryx. ı Shen ; (Fig. 17, 18.) ©0095. Lacertella FR. Wi rag ME Alis anterioribus nitidulis violaceo - fire, maculis quatuor alternatim oppositis aureolis; pectore llavo- maculato. Pre er: Gracil. — Zell. Isis 1839 S. 209, —_ Lienig Isis 1846. S. 298. 7, — Dup. Cat. 372. | | * Euspilapteryx auroguttella Stephens Cat. 7584. — Illustr. IV. "SBENE BANNER Var. bh. antennis fuseis, apice albo. (1 mas.) Von den kleinsten Arten des Genus, von den vo- rigen Arten durch helle, tropfenförmige Flecke auf dem ‚dunklen Grunde der Vorderflügel leicht zu unterscheiden; den drei folgenden näher, aber stets sicher daran zu erkennen, dass der erste goldgeibe Fleck vom Vorder- ‚rande getrennt, der erste Innenrandfleck aber bis zur ‚Basis hin ausgedehnt ist, Rückenschild und Kopf etwas 345 glänzend, violettllich dunkelgrau; Obergesicht fast eisen- glänzend. Fühler schwärzlich grau mit Glanz, bisweilen an den zehn bis zwölf vorletzten Gliedern weiss. (Var. b. Maxillartaster ganz braun; die Lippentaster kürzer als das Rückenschild, spitz, wenig gekrümmt mit feiner weisser Spitze. Hüften mit goldgelben, nicht metallischen Flecken, die vordern nur auf der vom Licht abgewandten Seite. Die vier vordern Schenkel und Schienen violeit- braun, Füsse schneeweiss, mit braunen Gliederenden, Die Hinterbeine sind an den Schenkeln auswärts gold- gelb, an den Schienen und Füssen bleigrau, auswärts gelblich angelaufen. Die Fussgliederwurzeln. weisslich, so wie die Schienendornen. Hinterleib grau, am After kaum ein wenig gelblich. | Vorderflügel breit, (Länge um 2’) violettlich dunkel- grau, etwas glänzend, am Vorderrande dunkelbraungrau, ohne Glanz. Vor der Mitte ist dicht unter dem Vorderrande ein länglich runder Fleck. Darauf folgt vor der Spitze ein länglicher, einwärts abgerundeter Vorderrandlleck von verschiedener Grösse. Am Innenrande ist ein dritter, der von der Basis anfängt und gewöhnlich. unter .der Mitte des ersten Vorderrandfleckes aufhört; er ist von allen der gestreckteste und reicht nicht überall bis an die Flügelfalte. Der vierte ist klein, gegen innen abge- rundet und liegt zwischen den beiden Vorderrandflecken am Innenwinkel. Alle vier Flecke sind in der Grösse und Farbe etwas veränderlich; an frischen Exemplaren haben sie ein schönes Goldgelb, bei geflogenen mehr Schwefelgelb; sie haben keine dunkle Einfassung. Die grauen Franzen schimmern bei ganz reinen Exemplaren in gewisser Richtung um die Flügelspitze‘ feurig und sind an der Basis und an ihren Enden dunkel, dazwi- schen aber von einer dunklen Linie durchzogen. Unterseite’ glänzend grau; die Franzen sind an der Wurzel ein wenig gelblich. sach dein Hinterflügel ziemlich breit, spitz, ohne verlängerte ‚Spitze, grau mit lichtern Franzen. 020303 STZTEE usb (bio allints SE N ni vr ” 349 -H218- a5 2 „Diese . Art fliegt in Böhmen im Mai und Juni an Fich- ten, Erlen und Vers ae Sträuchern (F. R.), in Sachsen um Dresden und Schandau (v. Tischer), bei Glo- gau zu Ende April und im Mai, dann im August an ver- schiedenen Stellen, am meisten in Laubgehölzen, doch auch in einer Kieferschonung und an einer mit gemisch- tem Gesträuch bewachsenen ann Immer flog sie aus Jem Grase auf, setzte sich an Halme, worauf sie mit den Fühlern wedelte, und diess sich gegen Sonnenuntergang am meisten antreffen; wegen ihrer dunklen Farbe wird sie, aber sehr leicht en Ich vermuthe, dass ihre Raupe an einer niedern Pflanze, vielleicht an einem Ru- mex lebt. Ausserhalb Deutschlands kommt sie in Liev- "land vor (ich sah Exemplare) und in Sicilien um Messina, wo sie schon zu Anfang April fliegt. F Anmerk. I: Den Namen wählte F. v. Röslerstamm für diese Schabe, weil er in ihrer Zeichnung mit der von Lacerta (Salamandra) maculata eine gewisse Aehnlichkeit zu schen glaubte. Anmerk. 2. Stephens Euspil. auroguttella, nach einem einzelnen, vielleicht alten Exemplar beschrieben, scheint “unsere Art zu sein; wenn dieses der Fall ist, so muss sein spe- zifischer Name eintreten. Sein sprachlich falsch benanntes Ge- nus, Euspilapteryx, gründet er hauptsächlich auf ein Merkmal, das auf unsere Lacertella nicht zutrifft; es soll nämlich ge- kriüimmte Maxillartaster haben, während sie bei seiner Graeil- laria ‚grade sind. Denn Lacertella hat eben so grade Maxil- lartaster wie die andern Graeilarien. Auch wäre dieser Unter- schied für ein Genus wirklich zu unerheblich, wenn nicht wich- tigere Merkmale dazu kämen. Was er von der Flügelzeich- nung und von der breiten Hinterflügelform sagt, passt Alles gut auf Lacertella; dass aber ihre Lippentaster sehr kurz seien, kann man im Vergleich mit denen von Gracil. syringella gar ‚nieht, auch nicht füglich von einer andern Art sagen. -- Die Beschreibung der Lage der Flecke auf den Vorderflügeln passt recht gut aufLacertella, ausser dass bei dieser_der erste in der Wirklichkeit nicht am Vorderrande hängt. Diese Abweichung liesse sich durch Oberflächlichkeit der Betrachtung erklären. Weniger leicht lässt sich eine Erklärung für die Bezeichnung der Grundfarbe der Vorderflügel als glänzend goldig (glossy metallic gold) auffinden. Dieses Citat ist also durchaus noch 350 nicht so sicher, dass es ohne Fragezeichen angeführt werden dürfte. Daraus ist vielleicht zu erklären; ‚dass wir es von Fi- scher v. Röslerstamm (Beitr. S. 253) auf eine Oolegplora, aber. gewiss mit Unrecht, gedeutet sehen. Merkwürdigerweise hat Stephens noch eine Auroguttella (Glyphipteryx auroguttella Illustr. IV. pag. 274. 9), de- ren Beschreibung hinsichtlich der Grundfarbe und Lage und Farbe der Flecke viel besser als die von jener auf unsere La- certella anwendbar ist. Auch die Gattungsmerkmale geben kein Hinderniss für diese Deutung, wenn man annimmt, Ste- phens habe die Maxillartaster übersehen. Diese Glyphipt. auro- guttella steht in der Familie der Yponomeutidae, jene Euspil. auroguttella in der der Tineidae. 16. Phasianipennella Hbn. Alis anterioribus nitidulis fuscis, gulta dorsi medii pallida distinctiore intus nigro-marginata, aliis circa mar- gines obsoletissimis. Reaumur Memoires. Il. 1. pag. 287. en — Hbn. fig. 321. — Cosmopterye — Hbn. Cat. 424. — Hübn. Larv. lepidopt. VIII. Tin. VI. Alueitäform. B. a. 4 1. a—e. Kal Ornix — Treitschke IX. 2. S. 209. 13. X. 3. S. 298. — Zell. Isis 1838.'S. 675. 100. Gracilaria — Zell. Isis 1839. S. 209. 11. — Lienig: Isis 1846. S. 298. 9. — Duponchel Cat. 372. — Schlesische Schmetterlings- tauschberichte II. 1841. S. 12. IV. 1843. S. 21. VI. 1845. S. 15. Kenntlich an dem hellen, dreieckigen,' schwarzge- randeten Innenrändtropfen der Vorderflügel, während an- dere Tröpfchen am Vorder- und Innenrande sehr verlo-' schen oder gar nicht sichtbar werden. An der folgen- den nächst verwandten Arı sind: vier schwefelgelbe, dun- kelgerandete Tropfen, alle in gleicher Lebhaftigkeit vor- handen. Grösse in der Regel über -Lacertella. Rücken- schild und Kopf mit seinen Theilen gelblichbraun, "glän- zend. Fühler verloschen hell und dunkel geringelt. Lip- pentaster von Rückenschildslänge, aufgekrümmit, faden- förmig, spitz; das zweite Glied am Ende wenig verdickt; das Endglied bisweilen in gewisser "Richtung an Ba a und Spitze weisslich scheinend. Schenkel oe Mo der. vier. vordern Beine schwarzbraun; Fussglieder an der Wurzelhälfte gewöhnlich schneeweiss, übrigens gelb- braun. Hinterbeine braungrau mit Wrsnuher Pucsgli- derbasis. Hinterleib Kr & Vorderflügel breit, ih hinten anscheinend (durch. die Franzenfärbung) erweitert, glänzend, braun, mit sehr schwacher violettlicher Beimischung. Fast an der Mitte des Innenrandes, gleich nach dem Anfange der Franzen, zeigt sich ein kleines blassgeibliches, auf demselben ru- hendes Dreieck, das um die meist abgerundete Spitze tiefschwarz eingefasst ist, und etwas über die Flügelfalte reicht. Am Vorderrande zeigen sich gewöhnlich vor der Spitze auf den Franzen zwei gelbliche, ganz verloschene Tröpfchen. . Bei den deutlichst gezeichneten Exemplaren lässt sich auf dem Vorderrande nicht sehr weit von der Basis ein noch verloscheneres Tröpfchen wahrnehmen; noch seltener ist eins am Innenrande noch näher der Ba- sis und mehr wie ein Längsstwich zu bemerken, und eine helle Stelle auf den Franzen am Innenwinkel und eine noch unbedeutendere vor der Flügelspitze, so dass also sieben helle Stellen herauskommen. Die Franzen um die Flügelspitze sind mit braunen Schattenlinien. bogenartig durchzogen und am Ende braun; die am Ianenrande sind grau. Ä Unterseite glänzend grau; in den Franzen des Vor- der- und Rinterrandes zeigen sich die hellen Stellen von der Oberseite. (a | Hinterflügel ziemlich lang gespitzt, grau niit lichteren Franzen. Beim Weibchen werden die innern Enden der Tropfen deutlicher und sind zum Theil dunkel unzogen. Diese Art wurde in Deutschland an verschiedenen Stellen beobachtet: in Böhmen um Nixdorf (F. v. R.), in Sachsen bei Dresden und Schandan (v. Tischer), in Schle- sien bei Liegnitz (Tauschvereinsblatt) und Glogau. An letzterem Orte wohnt sie in Erlgehölzen und zwischen Weidengesträuch, überhaupt auf feuchtem Boden, wo ihre Nahrungspflanze Polygonum hydropiper reichlich wächst, en . A 352 und in dem Gesträuch der Umgebung. Sie fliegt im Sep- tember und Oktober und nach der Ueberwinterung im ersten Frübjahr, wo sie von Hr. 9. Tischer bei Dresden und von mir bei Glogau gefunden wurde. Wie es a: ist sie ziemlich Kate sie kommt aber wege ihrer Kleinheit und Dunkelheit und ihres späten Flugs wenig zu Gesicht. In einem Gehölz brachte ich sie gar nicht selten zum Auflliegen, indem ich am Spätnachmiltag (am 16. Oktober) Eichengesträuch niedertrat. Im Fe- bruar fing ich ein paar Exemplare, die auf dem Eise der überschwemmten. Wiesen unter Weidengesträuch fast er- starrt sassen. Ausserhalb Deutschlands wurde diese Art noch in Lievland von Madam Lienig und um Paris von Reaumur beobachtet. Die Raupe lebt an Polygonum be nach v. Tischer auch an Polyg. persicaria, am gewöhnlichsten in schattigen Erlgehölzen, oft auch an frischen, etwas umbuschten Quellen, bisweilen selbst an kühlen Plätzen bei Zäunen und Häusern. Die Pflanzen machen sich bei gewöhnlicher Betrachtung nur dadurch kenntlich, dass an an ihren Blättern am Rande breite Streifen fehlen. Dies kann auch durch den Frass von Noctuenraupen gesche- hen sein. Betrachtet man aber die Pflanzen von der Seite, so bemerkt man am Ende der Lücken in den Blät- tern auf der Unterseite leicht die Kegel, welche die Pha- sianipennellaraupe aus den Blatistreifen aufrollt. Der- gleichen trägt manche Pilanze ein Dutzend, gewöhnlich aber nur 1—3. Schon in der Mitte des August ist das Räupchen aufzufinden. Es lebt dann als Minirerin zwi- schen den beiden Blatthäuten, zwischen denen es die _ Blattsubstanz herausfrisst; die entfärbten Stellen in den Blättern verrathen seinen Aufenthalt. Die minirte Stelle hat keine regelmässige Gestalt und findet sich an den verschiedensten Stellen, in der Regel aber an der Nic zelhälfte des Blattes. Die Raupen BR zu ‚sehr ve schiedenen Zeiten zu ihrerReile. Sie verlassen die, i- mine und verfertigen den Kegel. . In welchem Lebens- alter sie sich an diese Arbeit begeben, ist noch zu be- t ıchten. Sie fangen den Kegel am Blattrande an, in- dem sie i in einer a er Linie einbeissen ot so einen Streifen abschneiden, der mit dem breitesten Ende noch. an dem Blatte hängt; diesen Streifen rollen sie zu einem abgestumpften rer auf, dessen Basis sie mit weisser Seide an das Blatt heften. Der Blattrand geht wendeltreppenartig und nicht anschliessend um den Ke- gel bis zur Spitze. Gewöhnlich wird der Blattstreif von der Basis des Blattes aus gegen die Spitze bin aufge- “rollt, seltner in entgegengesetzter Richtung. Je älter gie Raupe wird, desto mehr wächst der Kegel an, indem die Raupe den Streifen immer breiter nimmt. Dabei überschreitet sie den Mittelnerv des Blattes nur, wenn es jung und zart ist. In einem Falle sah ich, dass sie ihren Streifen zu schneiden hinter der Mitte angefangen und. dann die ganze Blattspitze als Fortsetzung dessel- ben behandelt hatte. Die Oberseite des Blattes ist am Kegel nach aussen gekehrt, der perpendikulair an der Unterseite des Blattes hängt. In seinem Innern wohnt die Raupe; sie nährt sich von dem untern Theil der Wände und legt ihren Unrath unten auf einen Haufen. Steht ihr die Wohnung nicht mehr an, so verlässt sie dieselbe, um aufeinem andern Blatte eine neue zu bauen. Die Raupe wird 2— 24! lang; sie ist schmutzig grünlich hellgrau, an der untern Hälfte etwas klar, Ei der Rückenhälfte dunkel grüngrau mit deutlichem, Auer lerem Rückengefäss. Kopf herzförmig mit hervorstehen- dem dunklerem Maule, glänzend Mnigdeihfich oben schwarzllechig; das Stirndreieck ist tief umschrieben, und- die Spitze desselben läuft mit der hellen Längslinie zu- sammen, die mitten durch das Rückenschild zieht. Die Spindel steht unter dem Maule ziemlich lang hervor. Das Nackenschild glänzt, ist aber wenig BOrKSKKHCH! etwas gelblich; die helle Mittellinie erweitert sich hinten. Zu jeder Seite derselben hat der Hinterrand zwei schwarz- braune Flecke. Din Maren 2 ee un ‚Doppel- “Fii HM | | 23. K 354 loupe als braune Punkte zu erkennen; die Borstenhaare ziemlich lang, noch länger auf den hintersten Ringen, am Kopf und an der Seite. Luftlöcher deutlich als dun- kele Pünktchen; auch die verbindenden Tracheen schim- mern als weissliche Fäden durch die Haut... Afterschild- chen ohne Auszeichnung, ein dunkler, gerundeter Fleck. Krallenfüsse bräunlichgelb, auswärts gebräunt. Bauch- füsse mit vollständieeh, Hakenkränzen. | ler Die Verssnbadg geschieht in. .der Raupenwohnung, in einem eng anschliessenden, etwas durchscheinenden Gewebe, welches an der Spitze des Kegels mit. einer dicken, schneeweissen Schnur, die etwa ein Fünftel der Länge des Puppengespinnstes hat, aufgehängt. wird. Das Kopfende ist eben. \ Das Püppchen ist schlark, gelbbräunlich, glänzend; an dem dunklern, auf dem Rücken schwärzlichen Hin- terleibe matt. Hinterleibsringe mit dicken, etwas'glän- zenden Hinterrändern. Flügelscheiden. spitz. zulaufend, breit getrennt und divergirend; die 'perlschnurförmigen braunen Füsse der Hinterbeine ragen beinahe bis ans Afterende, und die ebenso gestalteten und gefärbten, gra- den, etwas biegsamen Füblerscheiden reichen noch über dasselbe hinaus. Das Afterende ist abgestumpft, kegel- förmig und ganz unbewallnet. Der Kopf ist etwas con- vex. Der Hinterleibsrücken hat einzelne Härchen. Sehr oft findet man stait der Puppe das längliche Cocon eines Ichneumonen im Gespinnst, und statt, des ‚jungen Räupchens das nackte Püppchen eines Pteromalinen. Die Ausbildung des Schmetterlings in der. Puppe wird in ungefähr drei Wochen vollendet sein, Will man Püppchen sammeln, so muss man die Blätter mit den grössten Kegeln abschneiden. 7: Br 17. Quadruplella Z. Ra Alis .anterioribus nitidulis fuscis, Be „quatuor ‚ob- longis obliquis sulphureis alternatim ‚opposilis; peclore sulphureo-maculato. das. Abbiurısg "Wr @racil. — 2. Isis 1839. S. 209, 13. — Lienig: Isis 1846. S. 298. 8..— Dup. Cat. 372. — Schles. Schmtauschvereinsbl. IV. I S. 21. VI. 1845. 8. 15. ‚Var. b. guttis pallidis fuscescenüi impuris (A mas.) 'Von der vorigen unterscheiden sie ihre % scharf dnadrebenen schwefelgelben Tropfen auf den Vorder- flügeln und ihre schwefelgelbfleckige Brust; von ‚Quadri- signella, die auch vier Tropfen hat, dhdübele dass diese schräg und schmal, nicht breit, fast senkrecht und gross sind; ferner durch schwächere und blässere Fleckchen auf den Hüften, und durch den Mangel weisser Fühler- spitzen, - “Grösse nicht ganz wie Phsiähkpeniblh, Rücken- schild und Kopf gelblichbraun, glänzend; Obergesicht heller, mehr oder weniger gelblich. Fühler braun, grau geringelt. Maxillartaster einwärts gelblich. Lippentaster von Rückenschildslänge, fadenförmig, spitz, etwas aufge- krümmt, gelbbraun; obenauf an der Basis weisslich; das Endglied an der Basis und der feinen Spitze weisslich. ‘Vorderhüften ‘unter dem Kinn schwefelgelb; die übrigen Hüften mit einem solchen Querlleck über die Mitte und ‚die hintern am Ende mit einem. Die vier vordern Schen- kel und Schienen dunkelbraun; die Mittelschienen auf der untern Seite durch Schuppenhaare verdickt; die vier vordern Füsse an der Basis schneeweiss, übrigens braun, und die äussersten Glieder mit reichlicherem Braun als Weiss. Die Hinterschenkel sind an der Wurzelhälfte aus- 'wärts schwefelgelb, sonst bräunlich; das übrige Bein ist grau mit weissen Wurzelhälften der Glieder. Hinterleib 'grau, am Bauche weisslich, am After gelblich. " Vorderflügel breit, nach hinten anscheinend (durch die erhan) erweitert, ziemlich hell gelbbraun, kaum mit einem äusserst schwachen Hauch von Lila- farbe. Die Zeichnung bilden vier schwefelgelbe, dunkel- braun eingefasste Fleckchen oder Tropfen. Am Vorder- rande liegt der erste vor der Mitte und ist schmal, ab- gerundet, schräg gelegt, die halbe Flügelbreite” errei- a chend; der zweite vor der Spitze, hängt weniger schräg und ist kürzer; über der Spitze zeigt sich noch in de Franzen ein ganz verloschener, Kieibhiere Tropfen. Am Innenrande eg der erste Tropfen näher der Basis, als der am Vorsehrände: er ist stumpfdreieckig und ruht mit der längsten Seite auf dem Rande. Der zweite liegt nahe am Tara; fast in der Mitte zwischen dem ersten und zweiten Vorderrandfleck; er ist ‚spitz drei- eckig und hängt mit seiner Spitze etwas nach hinten über. — Die Franzen um die Flügelspitze sind von meh- rern dunkeln Schattenlinien durchzogen und an den En- den braun, die. des Innenrandes grau. Auf der grauen Unterseite SO die Fleckchen äusserst verloschen durch. | Hinterflügel ziemlich breit, spitz, nicht lang a ein grau, heller gefranzt. Bei einem Männchen, Var. b., sind die Tropfen bei ' weitem nicht so lebhaft gelb gefärbt, wie bei der Stamm- art, sondern bleichgelblich, mit braunen Stäubcehen be- schmutzt; der erste Innenrandfleck ist kurz, und nur am Innenrande deutlich. Dem zweiten Vorderrandfleck ge- genüber zeigt sich auf den Hinterrandiranzen eine sehr verloschene helle Stelle, wovon sich auch bei Var. a. etwas wahrnehmen lässt. | Quadruplella lebt in Böhmen bei Reichsstadt (F. e. R.), in Schlesien bei Glogau und in Lievland bei Kokenhu- sen (Lienig). — (Ich San lievländische Exemplare); über- all selten. Ich habe bis jetzt nur fünf Exemplare gefan- gen; das eine am 18. Juni um ein gemischtes Gestränch nach Sonnenuntergang. Ein Männchen fand ich in einer Schächtel todt, in welcher ich ein Blatt von Cirsium lan- ceolatum mit der Raupe von Tortr. Wahlbomiana aufbe- wahrt hatte; ob die Raupe daran gelebt hatte, weiss ich nicht, da das Blatt schon entfernt worden war, als ich die todte Gracilaria bemerkte. Madam Lienig fing die Art im Mai am nr von A hd tu same, Tu 357 El, r si 48. Quadrisignella, 2, (Pie: 17: % Alis' anterioribus fuscis, lilacino- nitidulis, gutlis qua- tuor majusculis sulphureis alternatim oppositis; pectore | TBB Raculaın; antennarum apice albo. | ‚Gracil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 12. — Dup. Cat. 372. — Schles Schmtausehvereinsbl. IV. 1843. S. 21. VI. 1845. S. 15. ».. Sehr leicht an. den grossen, ‚sehwefelgelben, drei- eckigen Tropfen der Vorderflügel und der weissen Füh- kamptze zu erkennen. Rückenschild und Kopf braun mit ziemlich lebhaf- a Bell zielenlichem Schimmer. Fühler braun, weiss- lich geringelt, am Endviertel ganz weiss. Maxillartaster einfarbig; Lippentaster auffallend kurz, etwas dick, doch fadenförmig; das zweite Glied am Ende ein wenig ver- ‚diekt, das Endglied obenauf an der Basis ee an der feinen Spitze weiss. Die vier vordern Schenkel und ‚Sthienen dunkel violettbraun. Die Vorderhüften haben an..der Basis, nahe am Halse einen grossen schwefel- gelben Fleck; die Mittelhüften haben über der Mitte einen solchen Fleck; die Hinterhüften sind am Ende, sowie die ‚Wurzelbälfte der Hinterschenkel schwefelgelb gefärbt. Mit- telschiene unten reichlich behaart. Die 4 vordern Füsse sind schneeweiss, an den Gliederspitzen fein braun. An den Hinterbeinen sind die Endhälfte des Schenkels, die Schiene und der Fuss graubräunlich; die vier letzten Fussglieder weisslich, am Ende bräunlich. Hinterleib grau mit hellerem Bauche und ockergelblicher Afterklappe des Männchens. | Vorderflügel breit, nach hinten (durch die Franzen- färbung) anscheinend erweitert, braun lilaglänzend, mit ‚vier grossen schwefelgelben, scharf begrenzten Rand- tropfen. Die Einfassung der Tropfen erscheint in gewis- ser Richtung zötkeelden, Der erste Fleck liegt am In- nenrand, nicht weit von der Basis, und ist dreieckig mit abgerundeter Spitze. Der zweite liegt am orderrana: weit vor der Mitte, ist kleiner und einwärts erweitert und abgerundet. Der ii am Innenrande, am Anfange der Franzen, ist der grösste und bildet ein gleichschen- keliges Dreieck, dessen Spitze weit‘ über der Flügel- hälfte liegt. Der vierte, kleiner, dreieckig, weniger grad- ling, hängt mit seiner Basis am Vorderrande‘ vor der Flügelspitze. Die Franzen um diese glänzen an.ihrer Basis violettlich; dann sind sie braun bestäubt, und eben so gefärbt am Ende; die Innenrandfranzen sind grau. Unterseite grau mit den matt durchscheinenden Flek- ken der Oberseite; die Franzen um die Flügelspitze braun gesäumt. | Hinterflügel an der Basis merklich breit, fast Bu lanzettlich, grau, heller gefranzt. Diese schöne Art Wide bis jetzt bloss um Glogau. gelunden, wo sie sehr selten ist. Ich fing beide Ge- schlechter im Mai an Hecken neben Laubwaldungen; einmal (am 8. Mai) drei Exemplare nach einem lauen, kurzen Regen, längs einer Hecke, um Rhamnus’ frangula. 19. Ononidis Z. (Fig..18.) Minuta, alis anterioribus fuscis, guttulis costae %, dorsi %, apicis 1 argenteis; epistomio argenteo, palpis albis. | Graeil. — Zell. Isis 1839. S. 209. 14. — Schles. Schmtausch-_ vereinsbl. III. 1842. S. 17. IV. 1843. S. 21. VI. 1845. S. 15. — ononiella Dup. Cat. 372. — * Dup. Suppl. pag. 323. pl, 77. Die kleinste Art, durch die silberweissen Tröpfchen auf den braunen Vorderflügeln höchst ausgezeichnet. Die folgende hat auf viel Hetlanarh Grunde silberweisse Quer- siriche, | Rückenschild braun. Die braunen Schön die Hin- terkopfes legen sich zum Theil über das Wurzelglied der braun und weisstich geringelten Fühler hinweg. Das ganze Öbergesicht ist rein weiss, und diese Farbe geht in die dunkle Farbe des Hinterkopfes allmälig über. ‘Die Maxillartaster sind auffallend klein, hängend, spitz, weiss- lich; Lippentaster kürzer als das Rückenschild, hängend, etwas aufgekrümmt, spitz, auf der Unterseite nicht ganz 359 platt, indem die Haare etwas abstehen, weiss, am zwei- ten Gliede auswärts bräunlich angeflogen. Die vier vor- ‚dern Beine an Hüfte, Schenkel und Schiene braun; die ‚Füsse weiss, auf der Vorderseite schneeweiss; ihre Glie- derspitzen. breit, braun. Hinterbeine weniger tief braun; ‚die Füsse weiss; an den Spitzen aller Glieder, auch der Hüften, desgleichen an der Basis der Schenkel und des ‚ersten Fussgliedes weiss. Hinterleib etwas glänzend grau. ‚„Vorderflügel 2—13/' lang, mässig breit, nach hinten Be die Farbe der a anscheinend allmälig erweitert; dunkel gelbbraun; am Vorder- und Innenrande je vier und in der Flügelspitze selbst mit einem silber- weiss glänzenden Tropfen. Der erste am Innenrande liegt nicht weit von der Basis; die Entfernung zwischen dem zweiten und dritten ist beträchtlicher als die der übrigen: Tropfen. Die des Vorderrandes liegen denen des Innenrandes abwechselnd schräg gegenüber. Der erste des Vorderrandes und der zweite des Innenrandes laufen oft in eine sehr stumpfwinklig gebrochene, schräge Querlinie zusammen; der zweite des: Vorderrandes ist der längste und bildet eine schräge halbe Querlinie; der vierte des Vorderrandes bildet nach aussen einen con- caven Haken. Alle haben eine dunkle Einfassung. In der Flügelspitze ist ein runder, sehr glänzender Punkt, über welchen die Grundfarbe weit in die Franzen hin- ausgeht. Diese wird von einer schwarzbraunen Bogen- linie begrenzt, worauf nach einem grauen Zwischenraume eine neue schwarzbraune Bogenlinie dicht vor dem Ende der Franzen folgt. Auf der grauen Unterseite scheinen die weissen Stel- len selten und verloschen durch; nur der Vorderrand- ‚haken vor der Spitze ist ganz deutlich. “Binterflügel schmal, von der Basis aus zugespitzt, grau, heller na Sie lebt in Böhmen bei Reichsstadt selten (F.». R.), in Schlesien bei Glogau an einer einzelnen Stelle, und in. Lievland bei KL an rean (Lienig — ich sah Exem- a nn 360 plare von dort). Der Aufenthaltsort bei Glogau ist eir Kiefernschonung auf lehmigem Hügelboden, und zwar eine mit Ononis spinosa reichlich versehene Stelle der- selben, wo von dieser Pflanze die jungen ‚Kiefern viel- leicht vertrieben worden sind. Hier fing ich zuerst von der Mitte des Juni an bis in den Juli die kleinen, leicht zu übersehenden Schaben, die bei Tage fast nur durch Niedertreten ihrer Futlerpflanze zum Auffliegen gebracht werden können. An lauen Abenden fliegen sie leichter und sind nicht schwer zu fangen. Im Sitzen haben sie das Benehmen der andern Gracilarien. Hier entdeckte ich auch die Raupe. Diese ist vierzehnfüssig, hellgrünlichgelb, mit honig- gelbem Köpfchen, dessen Stirn eine breite Platte trägt, und mit einer Längsfurche des Nackenschilds. Länge höchstens drei Linien. Der kleine umgekehrt herzför- mige Kopf steckt tief im Nackenschilde und hat auf der Stirn eine sehr breite, fast parallelrandige, hornglänzende Platte, welche .das so sehr erweiterte Stirndreieck ist. Die grossen halbkugeligten Augen sind runzlig. Das Ge- biss ist FUHRENB AN Zei und hat beiden Seiten grosse, schwarze Punkte. Der Körper ist eiwas platt, besonders das Nackenschild, das eine Mittelfurche der-Länge nach hat. Die Segmente sind scharf abgesetzt, auf dem Rük- ken unbehaart, gleichsam abgerieben, an den Seiten mit äusserst kurzen, nur unter der Loupe sichtbaren Härchen. Kopf und After haben längere und reichlichere Behaa- rung. Die Vorderbeine sind klein und sitzen auf star- ken Höckern; die Bauchfüsse klein (das vierte Paar fehlt). Bei der jugendlichen Raupe scheint der Inhalt des Ma- gens auf 6 Ringen, nämlich 4—7 und 41 und 12 durch. - Sie minirt die untern, ältern Blätter ihrer Nahrungspflanze, indem sie die obere Epidermis an dem grössten Theile des Blattes ablöst und das Blattmark ‚davon abnagt; die untere Blalthaut lässt sie unbeschädigt, weshalb die Blät- ter von unten ganz gesund aussehen. Gegen die Basis oder gegen die Spitze des minirten Platzes oder an bei- \ 361 ‚den, ‚zeigt sich eine: Ansammlung grosser, schwarzer Un- ‚rathkörner. Die Raupe scheint "och in neue Blätter zu ‘gehen; denn bisweilen ist ein ganzes Trifolium minirt "und die Raupe nur in dem einen Foliolum enthalten. ‚Sie kriecht ziemlich langsam und spinnt dabei einen Fa- ‘den. Schon zu Ende des Mai krochen mir die Räupchen aus den vertrocknenden Blättern heraus, geschäftig nach einem zum Einspinnen passenden Orte, oft weit weg su- „chend. Das weisse Gespinnst wird in einer Ecke ange- legt. Es hat die doppelte Grösse der Raupe und spitzt sich nach beiden Seiten zu. Am dritten Tage ist die Raupe zu einer ganz gelben Puppe geworden, die durch ‚das Gespinnst deutlich ARE Erst später bekommt ‚die. Puppe gelbbräunliche Flügeldecken. Völlig ausgebildet ist sie schlank, gelb, mit gelbbrau- nen Flügeldecken und schwärzlichem, spitzem Kopfe. Der Kopf glänzt etwas, geht in einen ae spitzen Hök- ker aus und ist vom Nacken abg gesondert, Die spitzen, gegen die Basis dunkleren Flögelscheiden stehen mit ihrer ‚Spitze frei hervor, lehnen sich also damit nicht an die Beine ‘und Fühlerscheiden an. Die Hinterbeinscheiden und die gekörnelten Fühlerscheiden ragen noch um 44 Hinter- "leibssegmente darüber hinaus, bis ungefähr zum vorletz- ten Segmente. Die Vorder- und Mittelbeinscheiden en- digen in grossen Entfernungen von einander und von den ‚Binterbeinscheiden. Die Afterspitze geht fingerhutförmig; unter der Loupe zeigt sich vor dem abgerundeten Ende zu jeder Seite eine kleine Spitze zum Eingreifen in die abgestreifte Haut. Die Hinterleibsringe sind deutlich von einander getrennt und seitlich schwach gerandet. Das ‚ Rückenschild ist deutlich in zwei Hälften getheilt, und durch die Mitte der Vorderbälfte geht eine bis auf den Kopf fortgeseizte, feine, gelbliche Linie. Schon am 2. Juni hatte ich Puppen, die gestört im Gespinnste sich sehr lebhaft bewegten. Am 44. Juni er- schien mir der erste Schmetterling, dessen Betragen nichts Ausgezeichnetes.. hat. - Eine, doppelte. Generation scheint bei ibm nicht vorzukommen... dag more f Ian 0 a 0 ei ig il a 20. Pavoniella Mtzn. n. Sp. a; ruhe ir ee Alis anterioribus subcaudulatis aureis, strigulis k.co- stae, 3 dorsi lineolaque ex media basi argenteis, fusco- marginatis, puncto apicis atro, pupilla argentea. Gracil. pavonipennella Mann in lit. (d'. — mus. Metzn.).. Der vorigen am nächsten verwandt, leicht an 1. Franzenschwänzchen der hellern goldgelben Grundfarbe der Vorderflügel und den schräg gegen einander gerich- teten silberweissen Randstrichen zu erkennen. Sie. er- innert am meisten an die Gattung Lithocolletis. Ein wenig grösser als die vorige. Rückenschild gold- gelb, Kopf mit den Tastern weiss. Fühler bräunlich, kaum kennbar geringelt. Maxillartaster ziemlich kurz, locker behaart; Lippentaster kürzer als das Rückenschild, aufgekrümmt, pe mit etwas abstehender Behaa- rung auf der Unterseite, zumal am Anfange des dritten Gliedes, aber ohne buschige Verlängerung. Die vier-vor- dern Schenkel gelbbraun; Schienen und Füsse, so wie die ganzen Hinterbeine schneeweiss und braun gefleckt, wobei die erstere Farbe an den Füssen, letztere an den Schienen überwiegt. Hinterleib grau mit gelblichern, beim Männchen auf der. Unterseite weissem Afterbusch und am Bauche mit weisslichen Hinterrändern der Segmente, Vorderflügel breit, goldgelb, schwach glänzend. Von den vier, Vorderrandstrichen sind die drei ersten mit ih- ren Spitzen schräg auswärts, der vierle einwärts gerich- tet. Der erste, am Anfange des zweiten. Längsdrittels, verlängert sich in einer feinen Vorderrandlinie fast bis zur Basis; seine Spitze, so wie die des zweiten Striches ist gradlinig abgeschnitten. Der dritte ist dünn und geht spitz zu. Der vierte liegt etwas weiter vom .drilten. ab, als die drei vorhergehenden unter sich, hat die ‚breiteste Basıs und krümmt ven mit nach aussen gerichteter Con- 363 cavtiäteinwärts bis vor den schwarzen, silberweiss auf- geklickten Punkt in der Flügelspitze. Die kurze aus der Basis .entspringende Längslinie ist dem Innenrande nahe; sie krümmt sich aufwärts über die Flügelfalte - weg und verdickt sich etwas vor ihrer Spitze. Die zwei ersten Innenrandstriche sind kürzer und etwas dünner als die Vorderrandstriche, und liegen abwechselnd mit diesen; der erste ist etwas schräger gelegt. Der dritte ist ein dreieckiges Fleckchen, mit der Spitze gegen den dritten Vorderrandstrich gerichtet, mit dem er auch (auf - dem linken Flügel des Männchens) zu einem schiefen Querstrich zusammentrifft. Hinter der Flügelspitze spal- tet sich die Grundfarbe auf den Franzen zu zwei diver- girenden, ein weisses Dreieck umschliessenden Strichen, deren oberer an seinem Ende ein sehr kurzes Franzen- schwänzchen darstellt. Darunter sind die Franzen weiss- lich, gegen den Innenwinkel grau. Ä Auf der bräunlich grauen Unterseite scheinen ie weissen Stellen des Vorderrands verloschen durch, am deutlichsten die äusserste. Auch das weisse Franzen- dreieck hinter der Flügelpitze ist deutlich und bräunlich eingefasst. Die Hinterflügel sind lang gespitzt, grau, hell ge- franzt. | Er Vaterland die Gegend von Wien, von woher das beschriebene Pärchen der Metzner’schen Sammlung stammt. 21. Kollariella. F.R. | Alis anterioribus caudulatis, brunneis, dorso strigu- lisque &—5 costalibus niveis. © Isis 1839. S. 209. 15 — Dup. Cat. 372. Grösse der vorigen oder ein wenig beträchtlicher. Rückenschild oikeanaiss: am Rande beaadh Kopf schnee- weiss; die Schuppenhaare legen sich etwas über die Basis der bräunlichen, ungeringelten Fühler hinweg, Maxil- lartaster klein, dünn, weiss. Lippentaster kürzer als das Rückenschild, BROS IR spitz, nur unten an. der Spitze des zweiten Gliedes mit etwas lockerem Haar, schnee- weiss. Vorderhülte oben am Halse weiss, sonst so wie der Schenkel braun. Mittelhüfte oberwärts, Hinterhüfte an der Spitze schneeweiss. Die vier vordern Schienen und Füsse sind braun und schneeweiss gefleckt wie die Hinterfüsse. Die Hinterschenkel und Schienen sind weiss- lich; erstere auswärts vor der Mitte verdunkelt, letztere vor der Spitze mit einem schrägen braunen Gürtel. Hinterleib grau, Bauch ausser an der Basis der BER weisslich. Vorderflügel (2,5; — 275’ lang) ziemlich breit, et- was glänzend, gelbbraun mit einer schmalen, rein weis- sen Innenrandstrieme, die fast bis an den beschupptien Theil der Franzen reicht. Der Vorderrand hat am Anfange des zweiten Längsdrittels eine sehr schräge, ‘weisse Quer- linie, länger als die folgenden, am Anfange verdickt, weit hate der Flügelbälfte endigend; an ihe verdünntes Ende schliesst sich nahe dem Bude der Innenrandstrieme ein kurzes, weisses Längsstrichlein, das sich auch bis- weilen weit davon trennt. Die zweite, schmälere Quer- linie hat eine sehr abändernde Länge: an einem Exem- plar ist von ihr nur ein verloschenes Randfleckchen da; bei einem andern ist sie in ihrer Mitte. unterbrochen. Die dritte steht weiter von’ der zweiten ab, als diese von der ersten und ist kurz, zugespitzt, auf der Innen- seite schwarzbraun gesäumt. Die vierte ist ein blosser Vorderrandhaken, gegen aussen concav. Die fünfte, nur . auf die Franzen gezeichnet, umzieht die Flügelspitze von oben her, so wie eine andere, braun gesäumte dieselbe von unten her einfasst. Die ocellenähnliche Flügelspitze ist braungelb, in der Mitte schwarz, am Rande verdun- kelt und aus ihrer Mitte kommt das schwarze a Franzenschwänzchen. ” Unterseite bräunlich; die drei letztens weissen Vondes- randzeichnungen sind wie der Bogen unter der Be 27 4; 365 | ganz deutlich, die zwei innern Vorderrandstriche aber sehr verloschen, und die Innenrandstrieme fehlt. Bi Hinterflügel. ziemlich schmal, von der Basis aus zUu- gespitzt, grau, heller gefranzt. a "Vaterland die Gegend von Wien. ' Näheres über ce | Naturgeschichte ist mir nicht bekannt. | Anmerk, 1. Es giebt eine Tinea Kollarella Costa Faun. Napol., die ich in der Aufzählung der von mir in Ita- lien rahponen Lepidoptern als Gelech. Kollarella beschrie- ben habe. Sie ist synonym mit Gelech. flavedinella F: R. Isis und Lita tuteella Dup. und Tortr. Walkenaerana Dup. Da sie zu einer andern Schabenfamilie gehört als die Gracilaria, auch die speeifische Benennung nicht ganz dieselbe ist, so werden beide zu Ehren des berühmten Wiener Entomologen benannte Arten ihre Namen nicht verändern dürfen. Anmerk. 2. In Mann’s Catalog kommt eine Graeil. im- perialella n. Sp. vor, die ich in natura nicht gesehen habe. Mann theilt mir Folgendes darüber mit: „Ich besitze von die- ser Art nur cin Stück, und zwar das Original, wovon Se. Ma- Jestät der Kaiser die Abbildung in Höchst Dero Zimmer haben. Dieses Stück kann ich der Gefahr des Transportes nicht aus- setzen. Ich fing es am 2. Mai 1840 im Prater an einem 'Traun- benkirschbaum (Prunus padus) und am 9. Mai noch eins, das mir ‚leider die Bücherläuse auf dem Spannbrett aufzehrten. Das Exemplar meiner Sammlung hat kaum 2‘ Vorderflügel- ‚länge und ist also die kleinste Art des Genus. Die Vorder- fügel sind goldfarben mit einer silberfarbenen Querlinie nicht weit von der Basis und vier silberfarbenen Vorderrandstrichel- chen und’ zwei solehen Innenrandfleckehen. Alle diese Zeich- ‚mungen sind 'anf beiden Seiten eingefasst. Die Vorderrand- striche liegen fast in gleichen Entfernungen von einander, der hinterste an der Spitze; die zwei ersten sind schräg nach anssen gelegt, und die zwei Fleckehen des Innenrandes stehen ‘etwas hinter ihrer Spitze. — Die Hinterflügel sind grau; die Franzen haben die dreimalige Flügelbreite. — Kopf und Tho- rax sind goldfarbig wie die Vorderflügel; die langen Beine sind TR mit weissen Schienendornen, das letzte Fuss- glied ist weiss” . Ueber die Beschaffenheit der Taster ist nichts gesagt. Es lässt sich, da Mann dies Thier im Freien beobachtete und die ausgezeichneten Sitten der Graeilarien kennt, mit Wahrschein- lichkeit annehmen, dass diese Imperialella eine wirkliche Gra- cilaria sei, der ihr Platz dann wohl zwischen Gr. On onidis und Pavoniella anzuweisen sein möehte. Kae! Akad Anmerk. 3. Dup. führt in seinem Catalog S. 372. noch folgende Die auf: Merulaepennella Dup.;. Begran- (beide Ba eh Herluni ) und Treitschke's Cueulipen- nella. — Ueber Cueulipennella s. m..die Anm. zu Corise. alaudellum. Die drei Arten, Begrandella, Nigroseriptella und Plumbella kenne ich gar nicht; zufolge des Catalogs sind sie in den Supplem, pl. 89. ee, — Bra, Merulaepennella Dup. ist pl. 310. Fig. 8. abgebildet und S. 595. beschrieben. Sie scheint in die Nähe der Gr. mh zu gehören, deren Grösse sie hat. „Die vier Flügel sind mit Inbegriff der Fran- zen auf beiden Seiten schwärzlich grau (nach der Abbildung sind die Vorderflügel röthlich braun), die vordern mit mehre- ren zerstreuten, schwarzen Punkten (die Abbildung zeigt drei Reihen). Kopf und Rückenschild von der Farbe der Flügel. Die Unterseite des Hinterleibs ist wie die Beine und die Füh- ler weisslichgrau. Aus dem Departemement du Nord”. Coriscium Z. Elachista p. Duponchel. (Fig. 19 — 21.) A. Alarum anteriorum cilia caudulata; cellula dis- coidalis acuta poslice venas octo emittit; vena subdor- salis deest. | 1. quercetellum Z. B. Alae anteriores sine caudula; cellula discoida- lis obtusa postice venas novem emittit; vena subdorsa- lıs adest. 2. alaudellum Dup. (3. citrinellum F. R3? | J A; 1. Quercetellum Z. Br (Fig. 19— 21.) I VERTHR -Alis anterioribus caudulatis griseo-luteis, striolis qua- tuor costae, duabus dorsi albis, intus era marginal, primo pari in angulum conjuncto. rd ir 1E ir Reaumur Memoires I. 1. pl. 3. fig. 9—12. pa Coriscium quercetellum Z. Isis 1839. 'S. 210. gi rhL, 367 pag.973 — - #* Supplem.- pl. 86. pag. 470. rei Schmtausch- bericht IV. 1843. S. 21. — VI. 1845. 8. 15. vr m ‚Gracilaria quercetella Z. Isis 1838. S. 708. 171. Var. b. striolis distinctioribus; terlia costali in Strigam — producta (2 2). | “So gross wie Graeil ee nehme die kleinste Art in Coriscium. "Rückenschild grau bräunlich. Kopf gewöhnlich hel- Yen: am Obergesicht weisslich. Fühler schwarz und grau fein geringelt. Maxillartaster ausgezeichnet lang, dünn, fadenförmig, weiss. Lippentäster länger als das Rücken- schild, aufgekrümmt; das zweite Glied von der Basis aus zunehmend, durch Behaarung auf der Unterseite stark verdickt mit in den Haarbusch gemischten Borsten; es ist innen weiss, auswendig ausser an der Spitze braun; das dritte Glied ist viel länger als das zweite, borstenförmig, fein spitzig zulaufend, weiss, auf der Bauch- seite und an der Spitze braun. Brust und Beine glän- 'zend, schmutzig gelblich weiss; Schienen und Füsse schwarzbraun und weiss gefleckt. Die Mittelschiene ist nur gegen die Spitze etwas verdickt, ohne Haarbüsche; die Hinterschiene auf der Rückenseite mit einer Reihe etwas abstehender Haare. Hinterleib braungrau, am Bauche glänzend weiss. Vorderflügel ziemlich schmal, grau gelbbrännlich oder gelbbräunlich nach hinten kann erweitert aus- sehend. In einiger Entfernung von der Basis ist eine schräge, weisse Querlinie, auf dem Innenrande erweitert, (daher, auf der gegen die Basis gewendeten, dick schwarz - gerandeien Seite mit einspringendem Winkel; bisweilen ist die ganze Linie zu einem Winkel gebrochen, dessen unterer Schenkel der kürzere ist und einen Innenrand- fleck vorstellt. Der zweite Vorderrandstrich steht vor der Mitte und ist schief nach aussen gerichtet und ge- krümmt. Der dritte weiter von dem zweiten, als dieser von dem ersten entfernt, schräg, etwas gekrümmt, bei recht hellen Exemplaren bis zum Hinterrande verlängert a Yan Kun (Var. b.); an einem: Exemplar ist..die ‚so RE Linie vor dem Ende unterbrochen; der vierte, schiefe Vorderrandstrich ist dem dritten so nahe, ‚wie der zweite dem ersten; er schliesst mit dem dritten, wenn. dieser’ eine Querlinie bildet, einen schwarzen, weisslich punk- tiren Längsstrich der Flügelspitze ein. Auf dem Innen- rand liegt vor der Mitte ein weisslicher, in der Mitte et- was erweiterter Strich, eigentlich ein sehr stumpfwin- . keliges Dreieck, gewöhnlich durch bräunliche Schuppen verdüstert, bei Var. b. aber ganz rein und wie die Vor- derrandstriche gegen die Basis von einem breiten, schwar- zen Rande, gegen den Hinterrand mit einer feinen, schwar- zen Linie gesäumt. Hinter der Flügelspitze haben die Franzen ein schwarzes Schwänzchen; über demselben liegen zwei weissliche, braun eingefasste Dreiecke ; unter ihm sind die Franzen mit einer braun eingefassten, gegen den Hinterrand divergirenden, verloschenen, weis-. sen Linie durchzogen. Die übrigen Franzen sind grau. Unterseite grau; nur die Franzenzeichnung ist zu bernerken. Hinterilügel ziemlich schmal, von der Basıs. aus lang zugespitzt, grau, heller gefranzt. | / Var. b. scheint nur weiblich zu sein und im Sommer vorzukommen. Diese Art bewohnt die Eichengehölze um Berlin, Frank- furt und Glogau — bei Wien (E, R.) und bei Paris, wo. Reaumur die Raupe beobachtete. Diese minirt in den. Eichenblättern, aus denen ich selbst sie schon erhalten habe. Eine Beschreibung giebt es davon noch nicht. Der Schmetterling fliegt von Ende Juni an durch den ganzen Herbst. ar im Frübling fliegt er. Es giebt, zwei Generationen, in deren keiner er häufig ist. ı _ Anmerk. Duponchel hat pl. 309. -Fig. 4. 8. 546 eine Ela-. chista Curtisella, die dem Cor. quercetellum etwas ähn-' lich sieht. Es fehlt aber das Franzenscbwänzchen; die erste Querlinie steht zu weit von der Basis ab, und ihr oberer Schenkel ist viel kürzer als der untere, und in der Mitte ist eine vollständige, gebrochene Linie, deren unterer Theil nicht‘ einmal erweitert ist. Ueberdies kennt Dup. unser Cor. querce- 369 tellum, daher zu erwarten steht, dass er darin seine El. Cur- tisella wieder erkannt haben würde, wenn beide wirklich einer- lei Species wären. Auch ist es kaum denkbar, dass er ein so offenbar mit den Gracilarien verwandtes Thier wie Cor. querce- tellum, in eine falsche Familie gestellt haben sollte. B. 2. Alaudellum Dup. Alis anterioribus albido griseoque nebulosis, macu- lis (una ante medium distincliore) costae, dorsi discique postici obsoletis, fuscescentibus, albido cinctis. Elachista alaudella Dup. Will. pag. 525. pl. 308. fie. 1. — Catalogue pag. 376. Ornix (Graeil.) cuculipennella Z. Isis 1838. S, 679. 112. Coriscium ka Fb Z. Isis 1839. S. 210. 2 — Lienig Isis 1846. S. 298. 2. — Dup. Cat. pag. 373. Y Mn iarv; lepid. VI. Tin. VI. Alucitaef. B. a. fig. 2. a—f. Weder der vorigen noch der folbanden Art ähnlich; auch mit keiner Gracilaria zu verwechseln. Grösse wie Cor. citrinellum. Rückenschild und Kopf staubig grau, dunkler punktirt. ‚Fühler braun und hell- grau geringelt. Obergesicht nach unten hin weisslich. Maxillartaster weisslich, lang, fadenförmig. Lippentaster von Länge des Rückenschildes, aufgekrümmt; auf dem Rücken und ein- wärts weiss, auswärts und an der Bauchseite bräunlich; das zweite Glied an der Spitze unten mit einem mäs- sigen, braun gemischten Haarbusch; das Endglied etwas länger, dünn, spitz, an der Basis mit einem bräunlichen, unvollständigen Gürtel. Beine an den Schenkeln und Schienen braun und schmutzig gelb weisslich gefleckt, an den Füssen mit weissen Gliederspitzen. ‚ Mittelschienen wenig verdickt; Hinterschienen schmuz- zig gelblich, gegen die Spitze bräunlich. Hinterleib bräun- lich grau mit weisslichem Bauch. Vorderflügel ziemlich schmal, schmutzig weissgelb und staubgrau gemischt; die Zeichnungen bestehen aus gehäuften, braunen Stäubchen, bisweilen mit gelblicher ' Beimischung, und die grössern Randflecke sind alle weiss- I. 2% 370 lich eingefasst. Nicht weit von der Basis stehen zwei Randfleckchen schief gegenüber, eine sehr schräge nach aussen gelegte, in der Längsfalte unterbrochene Quer- linie darstellend. Deutlicher ist ein Vorderrandlleck vor der Mitte, der bis zur Falte reicht; ein kleinerer, meist verloschenerer folgt dahinter, unter dessen Spitze nahe am Hinterwinkel ein gerundetes Fleckchen liegt. Ein drit- tes Vorderrandfleckchen ist, wie mehrere einwärts vor der Spitze stehende, noch verloschener und nebelhaft mit diesen vermengt. Die Franzen um die Spitze haben die helle Grundfarbe der Flügel und an der Spitze meh- rere Querreihen brauner Stäubchen; die übrigen Fran- zen sind grau und ohne Schuppen. Unterseite bräunlich grau; die Franzen um die Spitze an der Basis hell, an ihrem Ende braun bestäubt. Hinterflügel schmal, sanft zugespitzt, grau, hell- franzig. / Diese Art ist sehr verbreitet, aber wenig bekannt. Sie lebt in Frankreich im Departement du Nord (Dup.), in der Schweiz (F. R.), in Baiern bei Augsburg, wo Herr Freyer die Raupe häufig auf der Rainweide (ligustrum) fand. Mann fing, wie er mir schreibt, mehrere Exem- plare bei Wien in einem Walde bei Mauer an Tannen, bei denen, so viel ich weiss (ich machte mit Hrn. Mann dorthin eine Excursion), kein. Liguster wächst. Bei Cöln am Rhein wurde am ten September an Buchen ein Exemplar gefangen, das ich besitze. Endiich lebt die Art auch bei Kokenhusen in Lievland (Lienig), und ich habe drei lievländische Exemplare zur Benutzung bei der Beschreibung vor mir. Ausser dem September weiss ich keine bestimmte Flugzeit anzugeben. Es giebt sehr wahrscheinlich eine doppelte Generation. Anmerk.1. Treitschke hat eine Ornix eueulipennella: alis antieis fusco-griseis nebulosis (IX. 2. S. 204.) aus Ungarn und Sachsen, wie sich aus seinen Worten ergiebt, nach einer Mehrzahl von Exemplaren beschrieben. Ueber sie gewährt seine hinterlassene Sammlung keine Auskunft, mehr, da die Art 371 ‘ darin nieht vorkommt. F. v. Röslst., der diese Sammlung vor ihrer Umordnung durchsah, schrieb mir über Orn. cuculipen- nella: ‚Was Treitschke für eine Art beschrieb, weiss 6ott; . ich weiss mich nur zu erinnern, dass ich die paar, oder viel leicht gar nur das einzelne Stück in seiner Sammlung (unge- achtet er in den Worten, es gleiche kein Exemplar dem an- dern, das Vorhandensein von mehrern zu verstehen giebt) gar nicht -einer genauern Ansicht würdigte, weil nichts daran zu erkennen war”. Dass er sich über die Art nicht vergewisserte, ist sehr zu bedauern; denn nun sind wir völlig auf Treitschke’s Beschreibung und seine Citate angewiesen, Hübner’s Fig. 192., die er anzieht, und {rotz dem, dass er sie nicht sehr lobt, in der Beschreibung offenbar vor Augen hat und wiedergiebt, kann unmöglich zu unsrer Art gehören. Auch nach dem Text S. 70. sind die Vorderflügel graulich weiss, hinterwärts mit braun- und schwarzscheckigen Streifen, also ganz anders als bei Cor. ligustrinellum. Die zweite Abbildung des Schmetter- lings, im Raupenwerke, kann ich nicht beurtheilen, weil ich sie nicht habe. Nach F. v. Röslstm’s. Mittheilung ist sie aber „von Fig. 192. himmelweit verschieden, und hat eine Aehnlich- keit mit Cor. ligustrinellum”. Auch hat ihm Freyer geschrie- ben, dass die Raupe und die Futterpflanze der letzten Art ge- nau mit der Hüdner’schen Abbildung stimme. Wenn das Alles sich so verhält, was doch noch nicht ganz sicher ist, so haben wir immer erst die eine Cuculipennella, und zwar die jüngere, während die ältere zum’Namen berechtigte „im Frühjahr an Wachholdersträuchen um Augsburg” (Hbn.) neu entdeckt wer- den muss. Zu ihr gehört dann aber die Treitschke’sche Cueuli- pennella, deren Beschreibung ganz vortrefflich "mit Hübners Bild und Worten zusammentrifft, aber auf keine bekannte Gra- cilarienart anwendbar ist. . Anmerk. 2. Duponchel’s Abbildung und Beschreibung pas- sen so gut auf unsere Art, dass ich kein Bedenken trage, mei- nen Namen als den jüngern einzuziehen. Dabei bleibt nur ein Räthsel zu lösen, das nämlich, wie Dup. die so ausgezeich- neten Maxillartaster hat übersehen und die Art zu Elachista stellen können. Bei Cor. Ligustrinellum, das er nach keinem Original, sondern nur nach meinen Angaben in der Isis. kannte, zeigt er aus irgend einem unbekannten Grunde Frankreich als ‚Vaterland an; er wird doch wohl Cöln noch nicht zu Frauk- reich geschlagen haben? Da aber seine Elach. alaudella die- selbe Art ist, so ist seine Angabe richtig.| Anmerk. 3. Wenn die Raupe dieser Art wie die der Graeilaria Stigmatella auf den Blättern der Rainweide wirk- 372 lich dütenförmige Wohnungen anlegt, so kann Reaumur’s rou- leuse des feuilles du tro@ne nicht einerlei damit sein, wie ich Isis 1838 S. 679. anzunehmen geneigt war; denn sie hat die Kunsttriebe der Gracilaria Syringella, mit der sie wahrschein- lich auch als Art zusammenfällt. (Vergleiche Gr. Syringella Anmerk. 1.) x 3. Citrinellum F. R. ' Alis anterioribus dilute sulphureis, disco este liter griseo-nehuloso, punclis in disco sparsis fuscis ob- soletis. Ä Coriscium citrinellum Z. Isis 1839. S. 210. 3. — Lienig Isis 1846. S. 298.1. — Dup. Cat. pag. 373. E Gracilaria citrinella F. v. Röslst. Beitr. S. 196 Taf, 70. Fig. 2. a. b. Var. b. maculis nonnullis in disco hepaticis. (F. R.l.c.) 1% mus. Mtzn. Durch die blass schwefelgelbe Farbe der Vorder- flügel in der ganzen Familie ausgezeichnet. Grösse einer kleinen Grac. falconipennella. Rückenschild und Kopf blass schwefelgelb. Fühler weisslich grau, verloschen dunkler geringelt. Maxillar- taster fadenförmig, ziemlich lang, bis zur Fühlerbasis hinaufreichend. Lippentaster blass schwefelgelb, länger als der Thorax, stark gekrümmt; das zweite Glied unten an der Spitze mit einem ansehnlichen Haarbusch; das dritte Glied etwas länger, dünn, feinspitzig und an der Bauchseite grau angeflogen. Beine blass; die vordern an Schenkel und Schiene auf der Lichtseite gebräunt; alle Füsse weiss mit braunen Gliederspitzen, die vordern am breitesten braun. Mittelschienen wenig verdickt; Hinterleib grau mit gelblich weissem Bauche. Vorderflügel ziemlich schmal, "blass schwefelgelb, im Mittelraum, am meisten auf der Vorderrandhälfte, grau neblicht oder mit sehr zerstreuten schwarzbraunen Pünktchen; diesseits und jenseits der Längsfalte auch am Vorderrande stehen bisweilen sehr feine Pünktchen. -- Bei einem Weibchen der Metzner’schen Sammlung 373 - zeigen sich ausser verloschenen, grauen Punkten grös- sere braunröthliche Flecke im Mittelraum der Länge nach und vier solche Fleckehen in grossen Zwischenräumen auf dem Vorderrande (Var. b.). — Die Franzen an der Flügelspitze haben die gelbe Grundfarbe; die übrigen sind dunkelgrau. Ä Unterseite grau; die Flügelspitze ist von gelblich weissen Franzen eingefasst, und diese Farbe zieht auf dem Vorderrande in einer feinen Linie von da ab bis zur Flügelhälfte. - Hinterflügel schmal, lang zugespitzt, grau mit hellern Franzen. Diese Art wurde von Mann in Böhmen bei Reichstadt entdeckt; dann kam sie um Wien im August an Ulmen (Ulmus campestris) im Prater und im April an Kiefern bei Tivoli vor. Metzner fing sie bei Frankfurt a. d.O.; Madam Lienig bei Kokenhusen in Lievland im Mai. Duponchel zeigt auch Frankreich als das Vater- land an. Es giebt eine doppelte Generation. v Ornmix (Tr) Z (Fig. 22 — 26.) Durch den wolligen Kopf, die wenigstens nicht mit einem Haarbusch versehenen Lippentaster, die breiten Flügel (die breitesten in der ganzen Familie) von den zwei vorhergehenden Gattungen sicher und natürlich unterschieden. Die Vorderflügel haben bei den - zwei untersuchten Arten (Meleagripennella und Guttiferella) eine hinten grade abgeschittene Mittelzelle mit 8 Adern; die vierte und fünfte sind zu einer langstieligen Gabel vereinigt, deren Zinken vor der Flügelspitze an den Ge-. genrändern endigen. A. CGilia non caudulata. Ä 1. meleagripennella N. 2. anguliferella Z. 3. guttiferella Z. B. Cilia caudulata. 4. caudulatella Z. 374 A. A. Meleagripennella Hübnr. Alis anterioribus fusco-cinereis, dorso albido- fair- nato, costae strigulis crebris albidis, ciliis‘ ai obtusis, externe fusco-cinclis. Tinea — Hübn. Fig. 189. (sehr schlecht) S. 69. Tichotripis — Hübn. Cat. S. 425. 4139. Ornix — Treitschke IX. 2. S. 207. X. 3. S. 298. — — 2. Isis 1839. S. 210. 1. — Lienig Isis 1846. S. 298. 1. — H.-Schfr. Topogr. v. Regensburg 3. S. 204. 1089. — Schles. Schmtauschber. IV. 1843. S. 21. — Dup. Cat. pag. 373. — *Dup. Supplem. pl. 86. pag. 467. — vr. Tdem. Preuss. Provinzialbl. 1845. S. 538. / Gracilaria — Stephens Cat. 7586. — Wlustr. IV. pag. 364. 2. In der Grösse der Gracil. phasianipennella oder ein wenig grösser (also bei Treitschke viel zu gross) ist sie durch die vielen, weissen Vorderrandstrichel- chen der bräunlichen Vorderflügel kenntlich und nur mit der folgenden Art leicht zu verwechseln. Von dieser unterscheidet sie sich dadurch, dass ihr im Mittelraum gegen die Flügelspitze der weisse Längsstrich fehlt und dass die Franzen der Flügelspitze gegenüber auswärts nur von einer (nicht zwei) vollständigen, braunen Linie durchzogen sind. Kon und Rückenschild weissgrau mit Braun " sprengt. Der Scheitelhaarschopf grau, mehr oder weni- ger verdunkelt, seitwärts, besonders um die Fühler, reich- lich mit schwärzlichen Haaren vermischt. Auch das Obergesicht ist struppig behaart, weisslich. Fühler braun und weisslich geringelt. Maxillartaster ziemlich kurz, spitz, weisslich, etwas abstehend behaart. Lippentaster kürzer als der Thorax, hängend, fast grade,spitz, nicht ganz glatt, weisslich; das Endglıed über der Basis unterwärts mit einem dunkelgrauen Punkt. Die vier vordern Beine hräunlich, weissfleckig, an den Füssen weiss mit braunen Gliederspitzen; Mittelschenkel und Mittelschienen etwas verdickt. Hinterbeine an den Schenkeln und Schienen schmutzig graugelblich, jene an der Basis braunfleckig; ihre Füsse bräunlich mit weisslichen Gliederwurzeln. | 375 Hinterleib-grau, mit starkem, blondem Alterbusch, der beim Männchen besonders lang ist. Vorderflügel breit, nach hinten durch die gefärbten _ Franzen erweitert scheinend; bräunlich grau, weiss- staubig, vorzüglich längs des Innenrandes. Der Vorder- 'rand hat fast von der Basis aus schief nach hinten ge- richtete weisse Strichelchen, die nach hinten zu immer schärfer und länger werden; die hintersten nehmen eine mehr senkrechte Stellung an. In der Flügelfalte bemerkt man vor der Hälfte ein braunes Fleckchen, und ein grösseres, eckigeres gegen den Innenwinkel; beide ver- wischen sich leicht; doch ist gewöhnlich eins vorhanden. Gegen die Flügelspitze steht im Mittelraum ein wenig deutliches, braunes Längsstrichelchen, einwärts von einem weisslichen Fleckchen begrenzt. Die Flügelspitze hat einen braunen, augenähnlichen Punkt. Hinter diesem läuft auf den Franzen eine einwärts schattirte, bräunliche Bogenlinie und gegen die Spitze derselben eine schärfere zweite, die sich an ihrer untern Hälfte verdoppelt, wäh- rend hinter ihrer obern Hälfie die Farbe weiss bleibt; hier sind die Franzen auch gleichsam abgestumpft, so dass ihr Umriss einen ziemlich flachen Bogen bildet. Die Franzen am Hinter- und Innenrande sind grau, nur auf der Basis etwas beschuppt. Unterseite braungrau; die Vorderrandfranzen haben deutliche weisse Randstrichelchen. Die Franzen um die Flügelspitze sind hier an ihrer äussern Hälfte noch deut- licher gezeichnet, als auf der Oberseite. Die Hinter- randfranzen werden durch eine gelbliche Linie von der Flügelfläche geschieden. Hinterflügel ziemlich breit, allmählıg zugespitzt, grau, leichter gefranzt. Ornix meleagripennella ist wahrscheinlich eine sehr verbreitete, überall nicht seltene, aber schlecht gekannte Art. Bei Berlin, Frankfurt und Glogau ist sie eine der häufigsten Arten ihrer Familie. Sie lebt in Baiern bei Augsburg (Hübner) und Regensburg (MH. Sch.) — ın 376 Rheinpreussen bei Elberfeld (woher ich Exemplare sah) — in Sachsen bei Dresden (v. Tischer), — in Böhmen bei Nixdorf und Reichstadt (F. R.), — in Oesterreich (Tr.), — in Preussen bei Danzig (v. Tiedemann), — in Lievland bei Kokenhusen und anderwärts (Lienig), — in England (Stephens) ziemlich selten. Sie fliegt schon zu Ende April und vorzüglich im Mai in Birkengehölzen und um Schlehengebüsche, darauf in der zweiten Gene- ration im Juli und August. Auch im Juni wurde sie ein- zeln beobachtet. Die Raupe lebt nach Tr. (oder vielmehr F. v. Rösler- stamm) an Ebereschen, Birken, Schlehdorn und Haseln (s. Anmerk. 2.). In der frühesten Jugend minirt sie die Blätter, wie mir F. R. meldet. Die Beschreibung theilt Treitschke's Werk mit; ich habe ihre Richtigkeit noch nicht geprüft. Anmerk. 1. In meinem Exemplare des Hübner’schen Werkes ist die Abbildung völlig unkenntlich. Die Gestalt aller Flügel ist falsch; die grauen Vorderflügel haben in der Mitte zwei schwärzliche Gegenflecke und einen einzelnen Fleck im Mittel- raum davor; auf dem Vorderrande aber gar keine weisse Strichelchen ete. Wie man unsere Art darin zu erkennen ver- macht hat, wäre mir unbegreiflich, wenn nicht die Hübner’sche Beschreibung voraussetzen liesse, dass andere Exemplare der Hübner’schen Tafeln besser gemalt seien als das meinige. Auch in v. Fischer’s Tafeln ist die Figur nach des Besitzers Bezeich- nung ganz erbärmlich. Anmerk. 2. Hr. P. Bouche schickte mir Exemplare dieser Art als Tin. avellanella Schrank. In der Fauna boica II, 2. S. 138. 1887 kommt eine Art dieses Namens vor, aber ohne andere Angaben als diese: „Wohnort unter der Blatthaut der Haselstaude im September und October; die Raupe minirt plätz- lich”. Eine Beschreibung des Schmetterlings oder der Raupe fehlt gänzlich. Der Name kann also nicht angenommen wer- den, wenn sich nicht erweist, dass bloss unsere Art die Hasel- blätter „‚plätzlich” minirt, was nicht wahrscheinlich ist. Bouche hat ohne Zweifel die Raupe am Haselstrauch gefunden. Anmerk. 3. Ornix meleagripennella Eversmann Fauna Volg. pag. 601 soll die Grösse der Graceilaria stigmatella und braunrothe (fusco-rufae) Vorderflügel haben, mit einer DE ER 377 sehr grossen, weissen Winkellinie und drei weissen Vorder- randstrichelchen. Diese kann demnach nicht unsere Art sein. 2. Anguliferella n. sp. . Alis anterioribus fusco-cinereis, dorso albido-fari- nato, costae strigulis crebris albidis, striola disci ante apicem albida, ciliis apicis convexioribus externe bis fusco - cinctis. Der vorigen Art äusserst ähnlich, aber sicher speci- fisch von ihr verschieden durch die bei derselben an- gegebenen Merkmale. Der Aussenrand der Franzen um die Flügelspitze bildet einen convexeren Bogen, dessen Convexität scheinbar dadurch noch erhöht wird, dass die äussere braune Einfassungslinie der Franzen voll- ständig ist. Bei’ Meleagripennella ist sie nämlich der Flügelspitze gegenüber, also nabe ihrem obern Ende, breit unterbrochen und durch eine besonders helle, weisse Farbe ersetzt, die bei oberflächlicher Betrachtung als nicht mehr zu den Franzen gehörig erscheint; auch ist der untere Theil dieser Linie viel verloschener, als die innere vollständige Einfassungslinie.e Bei Anguliferella ist die äussere Linie aber gerade der Flügelspitze gegen- über vollständig und beinahe so scharf wie die innere; nur an ihrem untern Drittel hat sie eine kleine weisse, wenig bemerkbare Stelle. Vor der Flügelspitze liegt im Mittelraum ein ziemlich langer, weisslicher Strich, der einwärts durch eine bräunliche Stelle begrenzt wird, an dem äussern Ende aber mit dem viertletzten Vorderrand- striche zu einem spitzen Winkel zusammenläuft. Dieser Winkel hat den specifischen Namen veranlasst. — Die hintersten Vorderrandstriche sind bei unserer Art dünner und beträchtlich schiefer gelegt. Der Hinterrand wird durch eine dünne, fast reine, weissliche Linie von den Franzen getrennt, von welcher bei Meleagripennella kaum je eine Spur vorhanden ist. — Taster, Fühler und Beine und Flügelgestält sind an beiden Arten dieselben. Die Hinterflügel sind aber bei Anguliferella weniger fein spitzig. 378 Mein einzelnes Männchen erhielt ich ‘von "Herrn Mann, der bei Wien bis jetzt nur ein paar Exemplare fing. Der Vergleich derselben mit der gemeinen Melea- gripennella überzeugte uns von ihren Artrechten. Näheres über Flugzeit und Nahrung ist mir nicht bekannt. ® 3. Guttiferella Z. (Fig. 22 — 25.) | Alis anterioribus violaceo-fuscis, striga gultisque triangularıbus costae 2, dorsi una albis nitidulis; capillis ferrugineis. Ornixz guttiferella Z. Isis 1839 S. 210. 2. — Lienig Isis 1846. S. 298. — Schles. Schmtauschbericht IV, 1843. S. 21. — VH, 1545 S. 15. — Duponchel Cat. pag. 373. R Oecophora — Dup. VIII, pag. 495. pl. 306. fig. 11 (gut). Var. b, striga in medio interrupta. Ihr rothhaariger Kopf, jihre silberichtglänzenden, weissen Costaldreiecke auf den Vorderflügeln zeichnen diese Art sehr aus. Grösse selten wie von Gr. stigmatella, gewöhnlich etwas darunter. Rückenschild von der Farbe der Vor- derflügel. Kopf mit dichten, aufgerichteten Haaren; diese rothgelb, an der Seite bräunlich, auf dem Obergesicht an Länge abnehmend und weisslicher. Fühler braun und weiss geringelt. Taster gelblich weiss; Maxillar- taster eiwas dick, gerade und spitz, Lippentaster wenig gekrümmt oder gerade und hängend, kürzer als das Rückenschild, von der Basis aus verdünnt, am zweiten Gliede etwas zusammengedrückt. — Brust, Schenkel und Schienen sind an den Bindtbäifen viel heller, chocolat- braun mit weisslichen Flecken. Mittelschienen verdickt durch Schuppenhaare. Die vier vorderen Füsse glän- zend weisslich, an jedem Gliederende obenauf mit einem braunenFleckchen; die Hinterfüsse sind obenauf schmutzig- grau, ihre Glieder nur an der Basis, so wie auf der ganzen Unterseite, weisslich. Hinterleib grau mit einem ‚starken, schmutzig gelblichen Afterbusch. 379 Vorderflügel 3“ oder etwas darüber lang, breit, nach hinten Haroh die bunten Franzen anscheinend er- weitert, braun, violettlich glänzend. Nicht weit von der Basis steht eine schiefe, weissliche Querlinie; sie ist auf der Falte zu einem sehr stumpfen, gegen die Basis ge- öffneten Winkel gebrochen; der untere, viel kürzere Schenkel ist reiner weiss und stärker als der obere. Nicht selten (Var. b.) ist er in der Mitte durchbrochen, und bisweilen ist der obere Schenkel fast gar nicht zu bemerken. Am Vorderrand folgt erst an der Mitte, der Querlinie näher, als diese der Basis, dann in gleichem Abstande ein kleines, weisses, glänzendes, schmales Dreieck mit ein wenig schief nach hinten geneigter Spitze. Ein ähnliches Dreieck ruht im Innenwinkel fast mitten zwischen diesen beiden. Vor der Flügelspitze zeigen deutliche Exemplare zwei, selten ein weissliches Häkchen auf den Vorderrandfranzen und einen einzelnen, entspre- chenden Strich auf den Hinterrandfranzen, wodurch die Flügelspitze, jedoch wenig, einem Ocellus ähnlich sieht. Beim Weibchen sind die Zeichnungen grösser, schärfer und glänzender. Die Franzen sind braungrau, mit drei braunen Querlinien durchzogen. Nur die dem Innen- winkel nächsten sind einfarbig heller grau. Auf der dunkelgrauen Unterseite zeigen sich alle - Randflecke klein, weisslich und ohne Glanz. Die Hinterflügel sind bis über die Mitte breit, dann - allmählig scharf zugespitzt, grau mit helleren Franzen. Das Weibchen ist kleiner, schmalflügliger und viel schärfer gezeichnet. Diese Art fliegt in Gärten; wahr- scheinlich sehr verbreitet, zuerst im April (nach v. Ti- scher, Lienig) im Mai und (nach Duponchel) im Juni, dann (nach Dup.) im Juli und August. Sie ist nicht häufig. Ich fing sie bei Berlin, Giogau und Frankfurt, und erhielt Exemplare aus Lissa, im Grossherzogthum Posen. Herr ». Tischer beobachtete die Raupe bei Dres- den und Schandau, Madam Lienig den Schmetterling in Lievland bei Kokenhusen, Duponchel in Frankreich. Die 380 Raupe lebt vom Juli bis in den August auf dem Apfel- baum in dem bauchig oder schotenförmig umgeschla- genen Rande eines Blattes. Die Ränder des umgeschla- genen Blattstückes sind fest angesponnen. Sie frisst ihre Wohnung von innen aus, wobei sie jedoch die nach aussen gekehrte Blatthaut unversehrt lässt. Sie erscheint in zwei Varietäten: entweder einfach erbsengelb oder glasarlig blassgrün. Zur Verwandlung verfertigt sie zwi- schen Baumrinde oder in den Spalten der Gartenspa- liere etc. ein papierartiges Gespinnst, in welchem sie lange unverwandelt liegen bleibt. Die Puppe ist schlank und braungelb und überwintert. Der Schmetterling er- scheint im April des nächsten Jahres. Eine gleiche Le- bensweise bat Ornix meleagripennella. (Mittheilung des Herrn v. Tischer.) Anmerk. 1. Die Notiz über den Aufenthalt und die Raupe der Oecophora serratella bei Treitschke (IX, 1. S. 169) gehört zufolge einer brieflichen Nachricht des Herrn F.v. R, zu un- serer Guttiferella. . Anmerk. 2. Tin. Merianella Hbn. Fig. 134. S. 55. 3. (um Augsburg im Frühling) kommt unserer Art ziemlich nahe; die Querlinie und die drei Randfiecke stimmen ihrer Lage nach, aber viel weniger in der Gestalt. Was aber vorläufig die Vereinigung hindert, ist der mit ihnen gleichgefärbte, silber- graue Längsstrich in der Flügelspitze, den der Text in Veber- einstimmung mit der Abbildung dem Schmetterling ertheilt. Dass die Hinterflügelgestalt ganz anders und die Fühler nur halb so lang sind wie bei Orn. guttiferella, veranlasst viel minderes Bedenken. Den Namen Merianella könnte die Art doch nicht erhalten, da sie nicht einerlei mit Linne’s Phal. Merianella, und diese erst wieder aufzufinden ist. B. 4 Caudulatella Z. (Fig. 26.) Alis anterioribus nigro-caudulatis albidis, in plica nigro-maculalis, apice nigricanti strigam coeruleam con- tinente. Ornix — Z. Isis 1839. S. 210. 3. — Lienig Isis 1846. S. 298. — Schles. Schmtauschbericht IV, 1843. S. 21. VI, 1845. S. 15. Ornix caudatulella Dup. Cat. pag. 373. 381 Grösser als die vorige Art und höchst ausgezeichnet durch die weissliche Farbe der Vorderflügel, die schwärz- lich graue Flügelspitze mit der bläulichen Querlinie, das Franzenschwänzchen etc. Rückenschild weiss mit schwarzem Schulterfleck. Kopfhaar ganz weiss, auf dem Gesicht kurz. Fühler weisslich, nur auf der Bauchseite schwach geringelt. Taster weiss, Maxillartaster ziemlich dick, gerade, mit stark abgesetztem Endgliede; Lippentaster kürzer als das Rückenschild, fadenförmig, wenig spitz, elwas zusammen- gedrückt und auf der Unterseite etwas haarig., Rüssel "lang, aufgerollt. Brust weiss. Die Vorderhüften sind braun bestäubt, Vorderschenkel und Schienen auf der Lichtseite braun, sonst so wie die Füsse weiss und braunfleckig, die Füsse nur obenauf an den Glieder- enden. An den Mittelbeinen sind die Schenkel braun, ‚ gegen die Basis nur bestäubt, unten auf der hintern Hälfte mit langen braunen Schuppenhaaren; die Schienen sind braun und weiss gefleckt und dünn, nur gegen die Spitze etwas dicker; die Füsse wie an den Vorderbeinen. Hinterbeine weiss, Schiene etwas zusammengedrückt, sehr kurz behaart auf den Schneiden, der längere Dorn des oberen Paares ist für die Gracilarienfamilie ausser- ordentlich kurz und steht weiter von der Basis ab als gewöhnlich; die Fussglieder sind an der Spitze punkt- förmig braun. — Hinterleib grau, am Bauche und dem weiblichen Afterrande weiss. Vorderflügel nach hinten erweitert und (auch ohne Franzen) stumpf, weiss. Der Vorderrand hat an der Basıs ein schwärzliches Fleckchen, und öfters auch weiterhin schwärzliche Fleckchen von verschiedener Grösse, In der Flügelfalte liegen hinter einander 3 bis k langgezogene Punkte oder Fleckchen von verschie- dener Grösse, von denen bei einem Weibchen die zwei mittelsten zusammenlaufen. Hinter der Mitte wird die Fläche grau, und diese Farbe verdunkelt sich gegen die Spitze immer mehr. In einiger Entfernung vor ihr geht 382 eine an beiden Enden weissliche, übrigens hellblaue, etwas glänzende, dunkel gesäumte, ziemlich gerade Linie querüber. Weiterhin folgt eine gegen aussen convexe, weissliche, an den Enden weisse Querlinie und schliesst in der Spitze einen gerundeten Raum ab, der auswärts auf den Franzen von einer bläulichen Linie eingefasst ist. Diese bläuliche, glänzende Linie auf dunkler Unterlage ist erst mit einer weissen, dann vor dem Ende der Franzen mit einer braunen Linie umzogen, aus welcher das schwärzliche Franzenschwänzchen hervorsteht.: Die übrigen ‚Franzen sind bräunlich grau. Unterseite dunkelgrau; der Vorderrand hinter der ' Mitte schmal weiss. Die Spitze ist weissfleckig und mit einer theilweise blauglänzenden Linie auswärts eingefasst. Hinterflügel ziemlich breit, sehr allmählig zugespitzt mit kurzer Spitze, die beim Weibchen viel stumpfer als beim Männchen ist. Diese seltene Art wurde gefunden bei Ofen (F. R.), bei Glogau (Z.), Posen (Löw), Rawicz im Grossherzogthum Posen und um Kokenhusen in Liev- land (Lienig). Ich fing.sie zu Anfang Juli an einer Allee von Salix alba, als ich Tortr. Hartmanniana einsammelte. Madam Lienig giebt den Mai und Juni als Flugzeit an, so dass zwei Generationen erwiesen sind. Index specierum. Seite Alaudella (Elachista) Dup. 369 Alaudellum (Ceriseium) Dup. DAR Anastomosis (Graeill.) Curt. 343 Anguliferella (Ornix) 377 Ardeaepennella(Ornix) Tr. 342 Auroguttella (Euspil.) Stph. 349 Auroguttella (Glyphipt.) Stph. . a ne Avellanella(Tinea) Schrank 376 Seite Begrandella (Graeill.) Dup. 366 Caudulatella (Ornix) 380 Citrinellum (Coriscium) F. R. \ . . 872 Cueculipennella (Ornix) Tr. 370 Curtisella (Elachista) Dup: 368 Elongatus (Ypsoloph.)Fabr.334 Elongella (Graeil.) Linn. 333 Falconipennella(Graeil.) Hübn. 323 383 Seite Fran ckella(Graeil. )Hübn.314 Guttiferella (Ornix) . 378 Hemedactylella Tin.) Fabr. 326 Hemedactylus (Ypsoloph.) Fabr. . : . 326 Hemidactylella (Gracil ) BRum.., ı; meRradehrlena (Gra- eil.) Syst. Vind. . 326 Hilaripennella (Ornix) Tr. 314 Imperialella (Gracil.) Mann: 365 Kollarella (Gelech.) Costa 365 Kollariella(Graeil.)F.R.363 Lacertella (Gracil.) F,R. 347 Leueapennella (Graeill.) Steph. . 339 Ligustrinellum Fe en) RI en RT )F.R. 341 Mayrella (Tin.) Hübn. 337 Meleagripennella (Or- nix) Hübn. Meieagripennella (Ornix) Eversm. a Merianella (Tinea) Hübn. Merulaepennella (Gracill.) Bun, MEN . 366 Nigroscriptella (Graeill. ) ıDipsaiaın weise +.366 Ochracea (Gracill.) ST. 323 Ochrodactyla (Alueit.) Syst. Vind. In E84 Oneratella (Gracil.) . 317 Ononidis (Gracil.) ‚358 Ononiella (Graeill.) Dup. 358 323 . 574 . 376 380 Onustella (Tin.) Hübn. . 319 Pavoniella (Gracil.) N, u, 002 Palkinnspenutäla . (Gracil.) Hübn. . . . 350 Pieip BE (Gracil.) Seite F. R. “0.8328 Plumbella (Graeill.) Dup. 366 Populetorum (Graecil.) 330 Punctella (Phal.) Linn. . 334 Punctella (Tin.) Fabr . 337 Purpurea (Gracill.) Sfeph. 323 Quadrisignella (Gra- cilaria). . ».23357 Quadruplella (Graeil, ) 354 Quercetellum (Coris- cium ) 0 ERRLL Roscipennella (Gracill.) Dup. . . 334 ou ee lhaindeih ) Hübn. . 338 Rufipennella (Graeıl. ) Hübn. “6” N Semifascia (Gracill.) Steph. 323 Signipennella (Ornix) Tr. 334 Simploniella (#racil.) Dibastni. Stig matellm (Graeil. ) Fabr. sähe 389 Syringella(Gracil. )Fabr. 342 Tetraonipennella (Gracill.) Dup. . . KraEB0 Thunbergella (Tin.) Fabr. 314 Thunbergella (Gracill.) Steph. . RE! Triangulella (Tin ) Panzer 320 Triangulosella(Oecophor.) Cost. i 31081,..328 Trigona (Graeill.) Kichöohi 320 Tringipennella (Gracil.) F.R.. u a 9 Upupaepennella (Tin )Hübn.319 Violacea (Graeill.) Steph. 338 . 849 384 Ueber die europäischen Baubfliegen (Diptera asilica) Prof. Dr. HI. Loew in Posen. Die Familie der Raubfliegen ist eine nach allen Seiten hin so scharf begrenzte, dass bis jetzt keine Fliege auf- gefunden worden ist, von welcher es zweifelhaft sein könnte, ob sie dieser Familie zuzurechnen sei oder nicht. Nichtsdesto weniger zeigt sich innerhalb derselben ein grosser Reichthum der mannichfaltigsten Formen, welcher ihr Studium zu einem besonders anziehenden macht. Es verlohnte sich wohl der Mühe, diesen Reichthum der verschiedensten Formabänderungen aller einzelnen Theile und die Mannichfaltigkeit ihrer gegenseitigen Verbindung zu durchmusiern und darin den allen gemeinsamen, scharf ausgeprägten Typus der Familie aufzusuchen. Sicherlich würde ich die mir so nahe tretende Versu- chung zu solch einer Schilderung nicht an mir vorüber gehen lassen, wenn ich nicht fürchten müsste, meinen Lesern nur Bekanntes zu sagen und wenn nicht alles, was ich etwa hier vorbringen könnte, schon in einer durchaus befriedigenden Weise von Herrn Macguart in seinem Werke über die aussereuropäischen Zweillügler gesagt worden wäre. | 385 Dem deutlich ausgeprägten Familientypus ist es zu- zuschreiben, dass die alten Entomologen (bis zum Er- scheinen der Meigen’schen Klassifikation) sämmtliche Raubfliegen in eine Galtung zusammenfassten, die sie Asilus nannten, ausser mehreren Schriftstellern der Zeit vor Linne, wendet nur Scopoli diesen Namen anders (auf die Familie der Empidea) an und nennt die Linne- sche Gattung Asilus statt dessen Erax. Im Allgemeinen ist damals der Gattung Asilus wenig Fremdartiges bei- gemischt wroden, doch haben Fabricius und Rossi in dieser Beziehung gefehlt, indem ersterer Arten der Gat- tung Hybos, letzterer gar eine Cyllenia und eine Toxo- phora beimengen. Der sich mehrende Artenreichthum nöthigte Meigen _ zur Spaltung in mehrere Gattungen, die er vorzugsweise auf die Anwesenheit und den Bau des Fühlergriffels be- gründete; diese Gattungen sind: 4. Laphria, drittes Fühlerglied am Ende stumpf, ohne Fühlergriffel; 2. Di- octria mit einem aus zwei dicken Gliedern gebildeten Fühlergriffel, also die Fühler scheinbar ögliedrig. 3. Da- sypogon, das 3te Fühlerglied spitz mit kurzem End- griffel. &. Asilus, das 3te Fühlerglied spitz mit langer Endborste. 5. Leptogaster, das 3te Fübhlerglied mit ‚Griffel, die Füsse ohne Pulvillen. — Zu diesen Gattungen fügte zunächst Fabricius im Syst. Antl. in Meigen’s Ansichten eingehend, die Gattung Damalis hinzu, welche er nicht gut durch ein gerundetes 3tes Fühlerglied und das Vorhandensein einer Endborste charakterisirt, wäh- rend das Charakteristische mehr im Bau des Kopfes und der Hinterbeine, so wie im Flügelgeäder lieg. — Später nahm Wiedemann noch die von Illiger vorgeschlagene Gattung Ommatius an, welche durch die gefiederte Fühlerborste charakterisirt wird und fügte endlich noch die Gattung Ceraturgus hinzu, deren Fühlergriffel fast wie bei Dioctria gebaut ist, nur dass sich die beiden Glieder desselben noch mehr sondern und dass das letzte das vorhergehende an Länge sehr übertrift. ll. 25 a Re 4 a 386 Auf diesem Standpunkte etwa befand sich die Sy- stematik der Familie der Raubfliegen, als ihr Herr Mac- quart seinen Fleiss zuwendete und eine weitere Gliede- rung versuchte, welche im Allgemeinen nicht unglücklich ausgefallen ist, obgleich sie der wissenschaftlichen Kritik im Einzelnen manchen Angriffspunkt bietet. Der viel reichere wissenschaftliche Stoff, welcher den Dipterologen unserer Tage zu Gebote steht, macht es gar sehr leicht, einzusehen, dass Meigen und seine nächsten Nachfolger die Hauptgruppen der Raubfliegen weder richtig erkannt, noch zur Sonderung der von ihnen aufgestellten Gattungen ein glückliches Merkmal gewählt haben; die Beschaffenheit des Fühlergriffels ist zur Scheidung der Gattungen oft von sehr untergeord- netem Wertbe, da man sich selbst bei sehr enger Be- srenzung der Gattungen hin und wieder gar nicht un- erhebliche Unterschiede seines Baues innerhalb derselben gefallen lassen muss. — Naturgemäss zerfallen die Raub- fliegen in zwei grosse Gruppen, welche durch einen scheinbar nur geringfügigen Unterschied im Flügelbaue gesondert sind, der indess auf die ganze Lebensweise derselben vom grössten Einflusse ist. Es mündet näm- lich die zweite Längsader des Flügels entweder in den Flügelrand, (Leptogaster, Damalis, Ceraturgus, Dioctria, Dasypogon), oder in die ersie Längsader (Laphria, Asilus, Ommatius); durch letztern Umstand wird die Flugeskraft, wie dies auch bei Gattungen anderer Gruppen, z.B. der- jenigen der Syrphiden der Fall ist, ausserordentlich ver- slärkt; es gehören demnach in die zweite Gruppe die flugfertigeren, kühneren Wegelagerer, deren ganzes Waffen- und Rüstzeug darnach artet, denen kaum eine erlesene Beute zu gross, zu stark oder zu fest gepanzert ist; in die erste Gruppe gehören die trägeren Flieger mit ge- ringerer Wehr und sanfterer Bekleidung, die zwischen Halmen und Blättern strauchdieben und ihre wehrlose Beute morden, während jene an hochgelegenen Stellen an Baumstämmen und Felsblöcken ihre Spähe halten 387 und wie der Blitz auf den hartgeschildeten Käfer oder die wehrhafte Wespe herabstürzen: nur die- kahleren Arten der ersten Gruppe treiben ihr räuberisches Hand- werk mit einer der zweiten würdigen Keckheit und Kraft, denen sie auch im äuseren Baue mehr ähneln; vor allen mögen sich in dieser Beziehung die grossen Dasypogonen auszeichnen, welche Herr Macquart in der Gattung Microstylum vereinigt hat. — Dieser Ansicht ge- mäss hätten Meigen und Wiedemann die Linne'sche Gattung Asilus wohl zunächst in zwei Gattungen auflösen sollen, die sich noch heute als für gar manchen Zweck ausreichend erweisen würden. — Herr Macguart hat diese beiden Gruppen richtig erkannt; nur Damalis und Lepiogaster hat er in seinen Dipteres exotiques einen Platz in der zweiten Gruppe angewiesen, während er ihnen unzweifelhaft in der ersten zukommt. Er hat also dem oben erwähnten Unterschiede im Flügelgeäder nicht so entscheidenden Werth beigelegt, wie ich ihm getrost beilegen zu können glaube. Ueberhaupt treten die bei- den grossen Gruppen, in der Eintheilung, welche er giebt, durchaus nicht so deutlich hervor, wie sie es sollten. Ich sehe es als eine von ihm der bereits bestehenden systematischen Eintheilung gemachte Concession an, wenn ‘er die ganze Familie der Raubfliegen in drei Gruppen: Dasypogonartige, Laphriaartige und Asilusartige eintheilt, und kann ihm in Beziehung auf diese Concession nicht Unrecht geben; nur das scheint mir nicht zu billigen, dass er die Dasypogonartigen und Laphriaartigen in eine Hauptabtheilung vereinigt und ihnen als zweite Haupt- abtheilung die Asilusartigen gegenüberstellt. Ich be- trachte die Dasypogonartigen Raubfliegen als die erste Hauptabtheilung, welche sich von der zweiten durch das Ausmünden der zweiten Längsader in den Flügelrand auf das schärfste unterscheidet. Alle übrigen Raublliegen bilden die zweite Hauptabtheilung; diese zerfällt in zwei Unterabtheilungen; in die erste derselben kommen die Arten, deren Fühler am Ende stumpf sind, sie mögen 388 einen Fühlergriffel haben oder nicht; diese Unterabthei- lung ist die der Laphrienartigen Raubfliegen; alle Arten derselben zeichnen sich durch breite Körperform aus. Die zweite Unterabtheilung ist die der Asilusartigen Raub- fliegen; bei ihnen sind die Fühler spitz, mit. einem mehr oder weniger borstenförmigen Endgriffel versehen, die Körperform ist im Allgemeinen gestreckt und schlank; nur wenige Gattungen (Craspedia, Mallophora) nähern sich in der allgemeinen Körperform den Laphrienartigen Raubfliegen. Es wäre wohl angemessen, in Werken all- gemeineren Inhalts bei diesen drei Abtheilungen stehen zu bleiben und für sie die Namen Dasypogon, Laphria und Asilus als Gattungsnamen anzuwenden. Ehe ich mich zu einer Durchsicht der mir bekann- ten europäischen Arten wende, muss ich ein Paar Worte über die für die Benennung der Arten wichtigsten Grund- sätze vorausschicken, da in der Ertheilung der Artnamen von einzelnen Seiten ein Missbrauch getrieben wird, der unverzeihlich ist, weil er eine grenzenlose Verwirrung in der Synonymie herbeiführen muss. Das Bestreben, die älteren umfangreichen Genera in kleinere, enger be- grenzte aufzulösen, ist, wenn es ein Uebel ist, ein Zeit- übel, vielleicht ein nothwendiges, um eine schärfere Ein- und Uebersicht zu erhalten. Ich habe hier nichts da- gegen zu sagen, und kann den Nutzen eines solchen Verfahrens wohl begreifen, vorausgesetzt, dass es nicht ohne besonnene Umsicht ist. Wenn eine Gattung aber in dieser Weise in kleinere Gattungen zergliedert wird, so versteht es sich ganz von selbst, dass keiner der Artnamen, welcher bereits in der alten Gattung verwen- det war, je in einer der kleineren neuen Gattungen, die zu ihr im Verhältnisse von Untergattungen stehen, ver- wendet werden kann; das ist ein alter und von allen gewissenhaften Schriftstellern längst anerkannter Grund- satz, und doch wird er von mehreren ganz aus den Augen gesetzt. Ein zweiter Grundsatz, gegen den eben- falls nicht gesündigt werden darf, ist der, dass in den 389. neuen, aus einer alten Gattung gebildeten Gattungen ein und derselbe Artname durchaus nicht früher angewen- det werden darf, als bis letztere eine allgemeine Auf- und Annahme gefunden haben; aber auch dann noch ist die Ertheilung ein und desselben Artnamens an Arten nahe verwandter Galtungen, wenn auch nicht absolut unleidlich, so doch leicht verwirrend und deshalb. ta- delnswerth. Es müssen und werden immer Werke er- scheinen, die mehr einem praktischen als rein wissen- 'schaftlichem Zwecke huldigend nicht in alle Einzelnheiten der wissenschaltlichen Systematik eingehen können und deshalb bei weiter umschriebenen Gattungen stehen bleiben müssen; was soll wohl in ihnen mit solchen doppelt vergebenen Artnamen angefangen werden, wenn die Arten in eine und dieselbe dieser Gattungen zu stehen kommen müssen? Dass die Missbräuche, von denen ich rede, wirklich stattfinden, will ich nur mit en Paar Beispielen aus der grossen Anzahl der sich von selbst darbietenden belegen. — Scopoli hatte schon einen Erax rufipes und de Geer einen Asilus rufipes be- schrieben, als auch Fabricius einem Asilus denselben Namen ertheilte; dass ıhn dann Fallen wieder auf eine Laphria anwendete, verdient gewiss nicht gebilligt zu werden; Herr Macquart nennt noch drei andere Arten, welche in das Meigen-Wiedemann’sche Genus Asilus gehören, mit demselben Namen, eine in der Gattung Asılus Macq., eine Lecania Mcq. und einen Erax Mcq. — Den Namen rufiventris hat Herr Macquart an einen Asi- lus, einen Erax, einen Proctacanthus und eine Mallophora vergeben, also viermal in der Gattung Asilus Meig. Wied, ausserdem auch noch an eine Discocephala, eine Unter- gattung von Dasypogon, während es doch schon einen Dasyp. rufiventris Wied. giebt. — Der Name tibialis wurde von Fabricius einem Asilus ertheilt, Meigen er- theilte ebendenselben einer Laphria, Herr Macguart von neuem einem Asilus, einer Trupanea, einem Lophonotus, einem Erax und einer Mallophora, so dass derselbe Art- _ 390 name, wenn wir die Gattung auch nur im Sinne Wiede- mann’s nehmen, 6mal in ihr vorkommt. Aehnliche und schlimmere Beispiele liessen sich in Menge aufführen. — Doch wende ich mich von dem Unerspriesslichen einer solchen Aufzählung lieber zur speciellen Anwendung der oben hervorgehobenen beiden Grundsätze auf die Er- theilung der Artnamen in der Familie der Raubfliegen. Aus dem ersten jener beiden Grundsätze folgt klärlich, dass alle die Artnamen, welche vor der Zerspaltung der Gattung Asilus durch Meigen, von frühern Schriftstellern vergeben worden sind, keiner zweiten Art in der ganzen Familie der Raubfliegen ertheilt werden dürfen; in ganz gleichem Umfange müssen die Artnamen, welche Scopoli in der Gattung Erax vergab, und ein Theil der von Fa- bricins im Syst. Antl. vergebenen Namen vermieden wer- den; letzterer nahm zwar die Meigen’schen Gaitungen an, verkannte sie aber so vielfältig, dass sein Syst. Antl., obgleich der Zeit nach später als Meigen’s Klassifikation, doch in dieser Beziehung zum Theil den Werken der vormeigenschen Zeit gleichgestellt werden muss. In der Meigen-Wiedemann’schen Epoche sind als feststehende Gattungen zu betrachten: Ceraturgus, Leptogaster, Di- octria, Dasypogon, Damalis, Laphria, Asilus und Omma- tius. Alle Namen, die in dieser Epoche an eine Art einer dieser Gattungen vertheilt worden sind, gehören zu denen, welche künftig in keiner der Untergattungen, in welche sie aufgelöst werden wird, statthaft sind; je- der bereits in einer derselben vergebene Artname: ist in jeder anderen zwar nicht absolut unstatthaft, gehört aber jedenfalls zu den schlecht gewählten. Ein Bei- spiel möge dies erläutern. Meigen hat einen Asilus va- ripes; Herr Macqguart bildet für einige Asilusarten die Gattung Lophonotus und nennt eine Art derselben vari- pes; dieser Artname ist entschieden unstatthaft. — Mei- gen hat einen Asilus pilipes, Herr Macguart nennt eine Laphria mit demselben Artnamen; geradezu unstatthaft kann er nicht genannt werden, aber schlechtgewählt ist 391 er jedenfalls. Wenn so hinsichtlich der Vertheilung der Artnamen verfahren wird, wenn sie so ohne sorgsame Ueberlegung in der flüchtigsten Eile verschleudert wer- den, so kann es gar nicht auffallen, wenn einige, und wahrhaftig nicht die unwissenschaftlichsten unserer über- rheinischen Nachbarn Ach und Weh über die Verwirrung in.der Benennung der Arten rufen und ihr dadurch ab- zuhelfen suchen, dass sie für jede Art einen andern, in der ganzen langen Reihe der Arten nicht wieder vor- kommenden Namen verlangen. Das Ziel, nach welchem sie streben, ist ein aller Billigung werthes; der Weg, den sie zur Erreichung desselben einschlagen wollen, ein extremer Umweg, der sich nothwendig in ein Laby-* rinth verlieren würde. Darüber, dass sie ihn einzuschla- gen versucht haben, kann man sich keineswegs wun- dern, wenn man bedenkt, wie nahe ihnen die auf der gewöhnlichen Heerstrasse der Namengebung aufgestellten abschreckenden Beispiele der Verwirrung sind. Die Ver- meidung der oben als unstatthaft und ebenso der als schlecht gewählt bezeichneten Namen wird sie sicher- lich mit der bisherigen Weise der Namensertheilung zu versöhnen im Stande-sein. — Die untergeordneten Gat- tungen, in welche irgend eine der oben aufgezählten acht grösseren Gattungen zerfällt werden mögen, dürfen durchaus keinen Artnamen gemeinschaftlich haben, ehe sie nicht als allgemein bekannt und angenommen gelten können; auch dann aber gehören in zwei oder mehreren derselben vorkommende Artnamen zu den ganz schlecht gewählten; wenn ein Schriftsteller eine Gattung in Unter- gattungen theilt und in allen oder fast allen denselben Artnamen anwendet, so zeugt das nicht nur von einer sehr grossen Aermlichkeit der Erfindungsgabe, sondern auch von einer grossen Anmaassung, welche sich für absoluten Gesetzgeber und die neugebackenen Gattungen gar oft leider ein sehr halbgares Gebäck für die Ewig- keit gegründet und für der allgemeinen Billigung gewiss hält, Aus diesem Gesichtspunkte ist es zu beurtheilen, 392 wenn Herr Macquart z. B. die Gattung Asilus in Unter- gattungen theilt und unter diesen einem Asilus, einem Lophonotus, einem Erax und einer Trupanea den Namen incisuralis giebt. — Ich wünsche nicht, dass Herr Mac- quart das, was ich hier über seine Weise der Namen- gebung gesagt habe, als einen feindseligen Angriff an- sehen möge; in der That achte ich ihn als Verbreiter des von Meigen Geleisteten unter seinen Landsleuten und als selbstständig weiterstrebenden Dipterologen viel zu sehr, als dass ich nicht herzlich wünschen sollte, seine schriftstellerischen Leistungen von dem, was in meinen Augen als Flecken derselben erscheint, befreit zu sehen. Dass ich hier allein gegen ihn gesprochen habe, hat seinen Grund nur darin, dass er der einzige ist, welcher in neuerer Zeit die Familie der Raublliegen ausführlicher bearbeitet hat. l. Dasypogonartige Raubfliegen. Sie umfassen die Gattungen Damalis, Leptogaster, Ceraturgus, Dioctria und Dasypogon Meig. — Von die- sen sind, soweit bis jetzt bekannt, die Gattungen Dama- lis und Ceraturgus in der europäischen Fauna nicht re- präsentirt. Alle bis jetzt bekannt gewordenen Arten der Gattung Leptogaster und der Gattung Dioctria zeigen eine so vollkommene Uebereinstimmung im Bau aller Körpertheile, das es bisher noch niemandem hat einfal- len können, sie in kleinere Gattungen spalten zu wollen. — Ganz anders steht es mit der Gattung Dasypogon; sie enthält, im Sinne Meigen’s und Wiedemann’s genom- men, Arten von höchst verschiedener Organisation, so dass der jetzige Stand der Dipterologie eine Auflösung in kleinere Gattungen gebieterisch fordert. Herr Mar- quart hat eine solche Auflösung versucht; die von ihm angenommenen Gattungen heissen: Microstylum, Dasypo- gon, Xiphocera, Dolichodes, Discocephala, Acnephalum, Senobasis und Plesiomma; sein Versuch kann in sofern 393 gelungen genannt werden, als die grosse Mehrzahl der eben genannten Gattungen wirklich eigenthümliche, ge- sonderte Gruppen bezeichnen. Weniger gelungen scheint mir die Aufstellung der Gattungsmerkmale; entschiedene Missbilligung aber verdient es, dass auch er wieder nur einzelne, auch bei nur oberflächlicher Ansicht deutlich hervortretende Gruppen als eigene Gattungen abgeson- dert hat, während zu gleicher Absonderung berechtigte Gruppen unberücksichtigt geblieben sind; sein Verfahren ist also auch wieder mehr ein Nebenweg als ein syste- matischer Fortschritt, mehr eine Abzweigung, als eine systematische Auflösung. So ist die Gattung Dasypogon auch in dem Sinn, in welchem er sie nımmt, immer noch eiu Convolut sehr heterogener Arten. Ich habe dieselbe im Nachfolgenden, soweit es bei blosser Berücksichtigung der europäischen Arten geschehen kann, weiter aufge- löst; wenn ich die einzelnen Abtheilungen nicht gerade- hin als selbstständige Gattungen, sondern als der Gattung Dasypogon untergeordnete Gruppen (wenn man lieber will, als Subgenera) behandelt habe, so ist das mit gu- tem Bedacht geschehen, um die Ertheilung bereits ver- gebener Namen an zweite und dritte Arten von vorn herein unmöglich zu machen. i Von den Gattungen, welche Herr Macquart von Da- sypogon abgezweigt hat, sind: Microstylum, Dolichodes, Discocephala, Senobasis, und Plesiomma bisher im Ge- biete der europäischen Fauna noch nicht entdeckt oder mir wenigstens nicht bekannt geworden; es bleiben von denselben also nur die Gattungen Xiphocera und Acne- phalum nebst Dasypogon selbst übrig; die beiden erste- ren nehme ich in seinem Sinne an, ordne sie aber der Gattung Dasypogon als Gruppen unter; eben so behan- dele ich die von Stephens auf Dasypogon brevirostris begründete Gattung Leptarthrus und die von mir früher schon (Entomol. Zeitung. 1844. pag. 165) für jubatus er- richtete Gattung Anarolius. Mit Einschluss der 4 eben genannten Gattungen lassen sich die mir bekannten euro- . päischen Arten in 17 scharf gesonderte Gruppen brin- gen. Weitere Erfahrungen werden die ‚Bestimmung der- selben, vielleicht auch ihre Anzahl noch modifiziren, doch. darf ich wohl hoffen, dass sie die Grundlage jeder spä- teren Klassifikation bleiben werden, da sie wenig durch Uebergänge vermittelt zu sein scheinen. Leid thut. es mir, dass ich, namentlich für die Bearbeitung der 'Gat- tung Dasypogon, kein reicheres Material benutzen konnte; ich war ganz und gar auf die Arten beschränkt, weiche von Zeller und von mir selbst zusammengebracht wor- den sind. Mehrfache Aufklärung habe ich der Ansicht der im Königl. Museum zu Berlin aufbewahrten Arten der Hoffmannsegg’'schen Sammlung zu danken*). Gen. 1. Leptogaster. Diese Gattung, welche Latreille „Gonypes” nannte, muss den von Meigen früher (1803) publizirten Namen behalten. Der eigenthümliche Verlauf der Flügeladern und der Bau der Beine, namentlich der Mangel der Haft- läppchen, die durch eine einzelne, dornartige Borste er- setzt sind, unterscheiden sie im Systeme, der besonders schlanke Körperbau und das eigenthümlich abweichende Betragen in der Natur gar wesentlich von allen benach- barten Gattungen. Die Behaarung des Fühlergriffels ist weniger charakteristisch, da sie vielen Arten so gut wie ganz fehlt; es zeichnen sich eigentlich nur Leptog. gut- tiventris und Leptog. subtilis nebst der Mehrzahl der ex- otischen Arten dadurch aus; auch findet sie sich bei mehreren anderen Gattungen dieser Familie. Exotische Arten dieser Gattung hat Miedemann sieben beschrie- *) Der Schluss gegenwärtiger Arbeit, welcher die sehr viel Schwierigkeiten bietende Gattung Asilus umfassen wird, ist für den nächsten Baud der Linnaea bestimmt; ich ande es mit dem grössten Danke anerkennen, wenn mir die Besitzer europäischer Asilusarten ihr Material zur Bearbeitung anver- trauen wollten. 395 ben und zwar: Leptog. fervens, niger und rubidus aus Südamerika, Leptog. Histrio Say aus Pensylvanien, Lep- tog. nitidus aus Nubien, von Leptog. vittatus Wied. und glabratus. Wied. ist das Vaterland bisher unbekannt ge- blieben. Zu diesen aussereuropäischen Arten fügt Mac- quart in den Dipt. exot. I. 2. 155 noch 2 hinzu; von der einen, welche er Audouinii nennt, ist das Vaterland un- bekannt; die andere ist aus Carolina und wird von ihm nitidus genannt, ein Name, der ihr nicht bleiben kann, da es nicht nur eine gleichnamige Wiedemann’sche Art giebt, sondern da Herr Macquart selbst denselben Na- men schon einmal, und auch das erstemal schon zuviel, in den Dipt. du N. d. 1. Fr. an eine in den Suites a Buf- fon wieder aufgeführte europäische Art vergeben hat; um die Ertheilung eines neuen Namens zu vermeiden, -nimmt die Art am besten den ihr auf Macguart’s Tafel ertheilten, im Texte dann leider aufgegebenen Namen Leptog. Gigas an. — Europäische Arten sind bisher fol- gende neun aufgestellt: 4) cylindricus de Geer; 2) ti- puloides Fbr.; 3) fuscus Meig.; 4) pumilus Macq.; 5) gut- tiventris Zetterst.; 6) nitidus Macq.; 7) hispanicus Meig.; 8) Pallasii Wied.; 9) pallipes Ros. Von diesen 9 Arten fallen die drei ersten zusammen und die vierte ist entweder nichts als Varietät derselben Art, oder eine so flüchtig und ungenügend charakterisirte Art, dass sie nicht berücksichtigt werden kann; Leptog. eylindricus Meig. und Leptog. pallipes v. Ros. sind einerlei mit Lep- tog. guttiventris Zetlerst. — Es bleiben so 5 bisher be- kanntgemachte europäische Arten übrig, zu denen ich 6 neue hinzufügen kann, während mir Leptog. variega- . tus (= nitidus Macq.), bispanicus und Pallasii bis jetzt noch nicht vorgekommen sind. Doch füge ich, da die Vollständigkeit hier so leicht zu erlangen ist, auch über diese Arten das ‚Nothwendige aus Meigen’s und Mac- quart’s Schriften hinzu. 396 Spec. 1. Leptog. palparis 9; palpis, antennarum- que articulis 1 & 2 flavis. Long. corp. 6,, lin, long. al. 375 lin. Vaterland: Stanchio. TRGESE Eine höchst ausgezeichnete Art. Untergesicht und Stirn grauweiss; der Rüssel braunschwarz, Taster rost- gelb; der Knebelbart besteht aus äusserst wenigen gelb- lichweissen Härchen; erstes und 2tes Fühlerglied rost- gelb, das 3te sehr schlank zugespitzt, an der Wurzel ebenfalls rostgelb, sonst, wie der nicht deutlich behaarte Griffel, braunschwarz; die Borstenhärchen des Hinterko- pfes licht fahlgelblich. Thorax aschgrau, die Brusiseiten etwas, aber gar nicht viel weissgrauer als die Oberseite, auf welcher zwei genäherte bräunlichgraue Mittellinien lie- gen, die ganz vorn anfangen, aber hiche bis zu dem Schild- chen heit Seilänkriehek nicht deutlich; die Schulter- ecke rothgelb, bei frischen Exemplaren weissbereift. Der Hinterleib grau, die Hinterränder der Ringe etwas heller, unmittelbar vor denselben auf jedem Ring eine braun- schwärzliche Querbinde; auf den vorderen Ringen ist diese Binde dunkler, besser begrenzt und in der Mitte in eine nach vorn gerichtete Spitze ausgezogen; auf den hinte- ren Ringen ist sie minder dunkel, breiter und nach vorn hin undeutlich begrenzt. Die Beine sind bräunlichgelb, Vorder- und Mittelschenkel an der Spitze hell kastanien- braun; das letzte Drittheil der Hinterschenkel dunkel ka- stanienbraun, doch die Spitze selbst wieder etwas heller; Spitze der Hinterschienen schwarz; die Füsse schwarz, das erste Glied bis gegen seine Spitze hin bräunlichgelb, die folgenden an der Wurzel bräunlich. Flügel braun getrübt, gegen Hinterrand und Spitze hin fast glasarlig; die zweite Submarginalzelle sehr lang gestielt, weit, ge-. gen den Flügelrand hin wieder verengert, so dass sie eine langelliptische Gestalt hat; die dritte Hinterrands- zelle nach dem Flügelrande hin breiter; die vierte ver- hältnissmässig breit und langgestielt; die kleine Querader steht ungefähr auf der Mitte der Diskoidalzelle. 397 - Anmerk. Leptog. palp aris kann mit keiner mir bekann- ten Art verwechselt werden; Leptog. hispanicus, der ihm ver- wandt scheint, unterscheidet sich durch ganz schwarze Fühler, blassgelbliche Beine u. s. w. hinlänglich. Er kann nach Mei- gien’s Angaben etwa so bezeichnet werden: \ Spec. 2. Leptog. hispanicus, antennis nigris, femoribus tibiisque pallide flavis, apicem ver-. sus brunnescentibus. Long. corp. 5 lin. Long. al. 22 Jin. | | Syn. Leptogaster hispanicus Meig. VII. 76. 4. Vaterland: Spanien. „Gleicht dem Leptog. fuscus (cylindricus de Geer, non Meig.). Untergesicht weiss mit weissem Barte; Stirn und Fühler schwarz. Mittelleib oben braungelb mit drei ungleichen schwarzen Striemen; Brustseiten grauweiss, vom dunkelen Rücken scharf abgeschnitten. Schenkel und Schienen vorne gelb, hinten in Braun übergehend; Füsse schwarz, nur das erste Glied oder die Ferse gelb. Schwinger gelb mit bräunlichem Knopfe. Flügel fast glas- helle.” Anmerk. Unter allen mir bekannten Arten ist Leptog. nigricornis die einzige, welche ganz schwarze Fühler hat; es ist aus Meigen’s Angaben ersichtlich, dass sich Leptog. hispa- nicus durch feinweisses Untergesicht, durch die schwarzen Strie- men auf dem Thorax, durch hellere Färbung der Brustseiten, sowie der Schenkel und Schienen hinlänglich von Leptog. ni- gricornis unterscheidet. / Spec. 3. Leptog. guttiventris, SQ; antennarum articulo secundo rufo-ferrugineo, stylo terminali distincte pubescente, femoribus posticis ante apicem nigro-annulatis (l. maculatis). Long. corp. 5 — 555 lin.; long. al. 3, — 325 lin. | Syn. Leptogaster cylindrieus Meig. Syst. Beschr. II. 343. 1. Tab. 21. 16. Leptog. guttiventris Zetterst. Dipt. Scand. I. 187. 2. — pallipes v. Itos. Correspondenzbl. des würtemb. landw. Vereins 1840. 1. 1. 398. Vaterland: Deutschland, Dänemark, Schweden; die beschriebenen Exemplare aus der Posener Gegend. Von schlankem Körperbau; Untergesicht weiss, ge- gen die Fühler hin minderrein gefärbt; Knebelbart weiss; Taster und Rüssel schwarz; Fühler braunschwarz, das zweite Glied rostroth, am Grunde in der Regel rostbraun; der Fühlergriffel deutlich (d. h. schon durch eine mässig vergrössernde Loupe wahrnehmbar) behaart. Scheitel und Hinterkopf bräunlich-aschgrau, die zerstreuten Här- chen auf letzterem in der Scheitelgegend schwarz, sonst licht gefärbt. Die Brusiseiten, das Schildchen und die Gegend unmittelbar vor dem Schildchen weissgrau, oder wohl richtiger grau mit weisslichem Schimmer; die Ober- seite des Thorax übrigens bräunlichgrau mit einer schwärz- lichbraunen, vorn gespaltenen Mittelstrieme und zwei vorn sehr verkürzten Seitenstriemen, die alle drei hinten zu- gespitzt und abgekürzt sind. Die Schulterbeule und die Schwiele zwischen der Flügelwurzel und dem Schild- chen rothgelb. Hinterleib grau, die Hinterränder der Ringe etwas heller; vor denselben auf jedem Ringe eine schwärzlichbraune, breite, nicht scharfbegrenzte Quer-- binde; nicht selten der Hinterrand der ersten Leibes- ringe zum Theil gelb gefärbt, was bei frischen Exem- plaren, wo die Grundfarbe durch den grauen Reif ver- steckt wird, weniger auffällt, als bei ölig gewordenen. Beine gelb; die Spitzenhälfte der hintersten Schenkel lebhaft rostgelb, vor der Spitze mit einem schwarzen Bändchen, was oft in Flecke aufgelöst ist; die Vorder- schienen mit einer meist undeutlichen, die Mittelschie- nen dagegen mit einer deutlichen braunen Längslinie; die Hinterschienen nur an der Wurzel hellgelb, dann durch das Rostgelbe in das Rostrothe übergehend, auf der Mitte der Aussenseite mit einer grossen schwarzen Längsstrieme; alle Fussglieder gelblich, an der Spitze lebhaft rostbraun, das letzte ganz rostbraun mit schwar- zer Spitze; die schwarze Behaarung giebt den Füssen ein dunkles Ansehen. Die Flügel etwas länger als bei “ - 399 den meisten andern Arten, glasartig; die 2te Submargi- nalzelle ist äusserst lang, ihr Stiel kurz, von gleicher Länge mit dem Stiele der 2ten Hinterrandszelle, alle Hinter- randszellen von langgestreckter Gestalt, die 3te gegen den Hinterrand hin nicht erheblich breiter, die 4te un- gestielt, äusserst selten ganz kurz gestielt; die kleine Querader steht auf dem ersten Drittheile der Diskoidal- zelle. e | Anmerk. 1. Die Art istso kenntlich, dass sie nicht wohl mit einer anderen verwechselt werden kann. Dass dieselbe Ark Zetterstedt!'s Beschreibung von Leptog. guttivenlris zu Grunde gelegen hat, bezweifle ich gar. nicht, wenn er auch die Farbe der 4 letzten Tarsenglieder schwarzbraun nennt. Wenn Zetierstedt a. a. ©. sagt, dass die Flügel nur den 3ten Theil von der Länge des Hinterleibes hätten, so ist das ein Versehen (vielleicht ein blosser Druckfehler), welches in der Bestimmung nicht irre machen darf. Anmerk. 2. Die Beschreibung, welehe Meigen von Lep- tog. cylindriens giebt, passt entschieden auf gegenwärtige Art, auch die Abbildung- Tab. 21, fig. 16 stellt sie dar, überdies gehören ihr sowohl der in Fig. 11 abgebildete Fühler, als der in Fig. 14 abgebildete Flügel. Anmerk. 3. Vebrigens mag sie von manchem anderen Schriftsteller entweder mit Leptog. cylindricus zusammenge- worfen, oder für denselben gehalten worden sein; ein Nach- weis lässt sich darüber nicht führen: doch enthalten fast alle Beschreibungen ein oder das andere Merkmal, welches sich besser auf Leptog. eylindrieus als auf Leptog. guttiventris deu- ten lässt. Namentlich spricht auch der sehr plumpe Hinterleib in der de Geer’schen Figur mehr für Leptog. cylindricus als guttiventris. Am leichtesten könnte noch Asilus tipuloides _ Schrank Faun. Boic. III. 161. 2556 auf Leptog. guttiventris be- zogen werden, da er die Beine als rothbraun beschreibt. Spec.4. Leptog. gracilis S'; gracillimus antennarum articulo secundo flavo-ferrugineo, Stylo terminali nudiusculo; femoribus posticis ante apicem valde incrassatis re a nn Long. corp. 57% !in.; long. al. 2.5 lin. Vaterland: von Makrıi. Rüssel und Taster schwarz, Untergesicht und Kne- belbart schneeweiss; Fühler schwarz, das 2te Glied leb- 400 haft rostgelb, das te verhältnissmässig breit und kurz, der Griffel nicht deutlich behaart. Scheitel und Hinter- kopf oben gelbgrau, weiter unten weisslich; die zerstreu- ten Härchen des Hinterkopfes alle blass. en und Hüften schneeweiss bereift; Oberseite des Thorax grau- bräunlich, hinten (wie das Sohildehom) weissschimmernd; auf derselben eine dunkelbraune, vorn undeutlich ge- spaltene Mittelstrieme und zwei vorn stark abgekürzte Seitenstriemen, die hinten alle drei spitz endigen und etwas abgekürzt sind. Der Hinterleib ist braungrau, auf der Oberseite seiner ganzen Länge nach und ohne alle Unterbrechung bis ganz nahe zum Seitenrande dunkel- braun gefärbt; am 2ten, 3ten und Aten Ringe ist der Seitenrand des Hinterleibes ganz schmal und nicht sehr deutlich gelb gefärbt; dieselbe Farbe haben die Hinter- leibseinschnitte auf der Unterseite; Haltzange kastanien- braun. Die Beine sind gelblich; die Hinterschenkel ge- gen die Spitze hin stark verdickt, rostgelb mit breitem, braunschwarzem Ringe. Die beiden letzten Drittheile der Hinterschienen braunschwarz; Vorder- und Mittelschienen mit undeutlicher brauner Längslinie; erstes Fussglied weisslich, die äusserste Spitze desseiben und die A fol- genden Glieder geschwärzt. Flügel verhältnissmässig kurz, glasartig. Die zweite Submarginalzelle von mittle- rer Länge, ihr Stiel kurz und von gleicher Länge mit dem Stiele der 2ten Hinterrandszelle; die Hinterrandszellen von mittlerer Länge, die 3te am Flügelrande nur wenig breiter, die te gestielt; die kleine Querader steht etwas jenseit des ersten Drittheils der Diskoidalzelle. Anmerk. 1. Leptogaster gracilis unterscheidet sich von Leptog. guttiventris, dem er ziemlich ähnlich ist, durch kür- zere Fühler und den kahlen Fühlergriffel, kürzere Flügel, Kürze der 2ten Submarginalzelle, durch das Vorhandensein eines Stieles an der 4ten Hinterrandszelle, durch die Ausbrei- tung der braunen Färbung über die ganze Oberseite des Hin- terleibes, weissere Färbung der Brustseiten und Metatarsen, dunklere Färbung der Hinterschienen und aller Tarsen u. s. w. Anmerk. 2. Weniger nahe verwandt ist er Leptog. ey- lindrieus, von dem er sich durch das weisse Untergesicht, mehr 401 am Ende angeschwollene und nicht längsliniirte, sondern mit einem schwarzen Bändchen versehene Hinterschenkel, kürzere Fühler u. s. w. unterscheidet, Anmerk. 3. Von Leptog. nigricornis unterscheidet sich Leptog. gracilis ausser durch die helle Färbung des 2ten Füh- lergliedes, durch seine viel schlankere Gestalt, weissen Schim- mer des Untergesichts und der Brustseiten u. s. w. hinlänglich. Anmerk. 4, Schlankheit und erheblichere Grösse, Kürze der Fühler und plumpe Gestalt ihres dritten Gliedes unter- scheiden ihn leicht von Leptog. pubicornis. Spec. 5. Leptog. subtilis. 9; gracillimus; rostro flavo, antennis pallide flavis, apice brunneis; ab- domine flavomaculato. Long. corp. 375 lin.; long. al. 22; lin. — | Vaterland: Italien, wo Zeller ein Weibchen am Aöten August bei Neapel fing. Von äusserst zartem Körperbau. Der Rüssel rost- gelb; die Taster scheinen dieselbe Farbe zu haben, sind aber nicht deutlich ‚wahrnehmbar; das sehr schmale Untergesicht sammt dem aus wenigen Härchen bestehen- den Knebelbarte schneeweiss. Die beiden ersten Glie- der und die Wurzel des dritten Gliedes der Fühler gelb, die Fühlerspitze braun; das dritte Glied eiförmig, wenig zugespitzt, klein, deutlich behaart; der Fühlergrißel län- ger als das 3te Fühlerglied, sehr deutlich behaart. Stirn und Hinterkopf aschgrau mit blassen Härchen. Thorax obenauf bräunlichgrau, ohne die gewöhnlichen dunklen Striemen; statt deren finden sich zwei genäherte, glän- zend schwarze Mittellinien, die freilich wohl durch eine unnatürliche Reibung entstanden sein könnten. Die Brust- seiten schimmern grauweiss; einen eben solchen Schim- mer zeigt das Hinterende des Thorax und das Schildchen Der Hinterleib ıst braun, unmittelbar vor und unmittel-- bar hinter jedem Einschnitte liegt eine schmale gelbe Binde, die durch den braunen Einschnitt selbst getrennt sind; ausserdem findet sich auch auf der Mitte des 2ten Ringes noch eine solche Binde: jede dieser Binden ist ‚eigentlich aus zwei Flecken gebildet, die auf den vor- II. 26 402 dern Ringen mehr zusammenfliessen, als auf den hintern und auf den letzten ziemlich undeutlich werden. Die Beine sind gelblich, die Spitzenhälfte der Hinterschenkel rostgelb, vor der Spitze selbst ein schmales schwarz- braunes Bändchen; die Hinterschienen grösstentheils rost- gelb, unmittelbar vor der Spitze ein ziemlich breites braunschwarzes Band. Das Aste und die Wurzel: der folgenden Fussglieder gelblich; die Spitze der Isten und die letzten Fussglieder ganz rostroth. Die Flügel von mittlerer Länge, glasartig; der Stiel der zweiten Sub- marginalzelle sehr lang, die Zelle selbst von mittlerer Länge, ziemlich weit, an ihrer Mündung ein klein wenig verengt; die 3te Hinterrandszelle am Flügelrande merk- lich erweitert, die kte ziemlich weit und nach Verhält- niss lang gestielt; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Discoidalzelle. — - Anmerk. 1. Der eigenthümliche Bau der Fühler und die Färbung des Hinterleibes unterscheiden Leptog. subtilis von allen andern Arten. Im Verlaufe der Flügeladern steht.er Leptog. arrlalns sehr nahe, bei dem aber die Bildung der Fühler eine ganz andere ist. Anmerk. 2, Die von Macquart als Leptog. nitidus be- schriebene Art muss in der Hinterleibszeichnung Aehnlichkeit mit Leptog. subtilis haben. Ich schalte die Beschreibung der- selben aus Macquart deshalb hier ein, kann aber doch die Be- merkung nicht ganz unterdrücken, dass derselben vielleicht ein verdorbenes Exemplar zu Grunde gelegen haben, kann, . da alle Leptogaster- Arten durch Abreiben auf der Oberseite des Thorax, an den Brustseiten und auf dem _Hinterleibe schwarz werden, auch auf letzterem sich wohl in der Nähe der Einschnitte gelbe undeutliche Flecke zeigen. Sagte Mac- quart nicht ausdrücklich, dass die Flügel die Länge des Hin- terleibes hätten, so liesse sich wohl vermuthen, dass Hr. Mag. nur ein verriebenes Stück von Leptog. eylindriceus vor sich ge- habt habe, So lässt sich die Art- nicht übergehen und sie möge deshalb hier sammt den Angaben Hrn. a re einen Elız finden. Spec. 6. Leptog. variegatus, rostro antennisque, nigris; abdomine nigro flavomaculato. Long. corp 42, lin. — | 403 Syn. Leptogaster nitidus Maeg. Dipt. d. N. Asil. 12. 3. ft ‘ Gonypes nitidus- Macg. Suit. Dipt. I. 316. 4. er. ‚Leptog. nitidus Meig. Syst. Beschr! V1lI, 77. 5. Vaterland: Frankreich (Macq.). Glänzend schwarz. Knebelbart und ÜUntergesicht gelblichweiss (letzteres nach den Angaben in den Dipt. d. N. schwarz); Rüssel und Fühler schwarz, Thorax und Hinterleib sehr glänzend schwarz; der Hinterrand ‚der Hinterleibsabschnitte rothgelb; ein gelber Fleck je- derseits am Vorderrande des öten und 6ten Abschniltes (nach den Dipt. d. N. auch des 3ten und 4ten). Beine ‚gelb; an den Vorder- und Mittelfüssen ist das Iste und 2te Glied gelb, das übrige schwarz; Hinterschenkel und Hinterschienen mit einer schwarzen Längslinie, die Schie- nen mit schwarzer Spitze, an den Tarsen nur das ste Glied gelb. Die Flügel von der Länge des Hinterleibes, ‚welcher kürzer als — Leptog. Eylaudr a: is, — Der Name. hat abgeändert werden müssen, da es bereits eine gleichnamige Wiedemann’sche Art giebt. ‚Spec. 7. Leptog. cylindricus, 5'Q; antennarum ar- ticulo secundo flavoferrugineo; femoribus pos- ticeis longitudinaliter nigro-lineatis; cel- lula submarginali secunda longa a. ter pedunculata. Long. corp. — 67; lin. jene al. 27; — 375 lin Ä Syn. Asilus cylindricus de Geer Ins VI. 99. 10. Tab. Sy. 13. % Asilus lividus Geoff. Ins. li. 474. 17. Asilus tipuloides Fabr. Syst. Ent. 795. 20. — Ent. Syst. 1V. 385. Leptogaster tipuloides Meigen Classifieat. 242. 1. tab. X1l. 16. > Dasypogon tipuloides Fabr. Syst. Antl. 172. 37. Gonypes tipuloides Latr. Hist. nat. XIV. 309. ea eylindrieus Latr. Gen. Crust. IV. 301. — Cons. gener. 443. Asilus tipuloides Schrank Faun. hoie. 141. 161. 2556. Leptogaster tipuloides Fall, Asil. 13. 1. — — fuscus Meig, Syst. Beschr. II. 344. 2. — — eylindricus Macg. Dipt. d. N. Asil. 11. 1. ? Leptogaster fuscus Macg. Dipt. d. N, Asil. 12. 2. m 4 404 Gonypes cylindrieus Macg. Suit. I. 315. 1. ? Gonypes fuscus Maeg. Suit, 1. 315.3. Leptog. cylindricus Zeller Isis 1840. 42, 2.— ‚ Zetterstedt Dipt. Scand. 1. 186. 1. 4 31 Vaterland: Frankreich, Deutschland , Dänemark, Schweden, Russland bis nach dem östlichen Sibirien. Er gehört zu den minder schlanken Arten. Rüssel und Taster schwarz, Knebelbart gelblichweiss, Unterge- » sicht weissgelblich (bei einem besonders kleinen Exem- plar weiss); Fühler schwarz, das 2ie Glied rostgelb oder rostroth, das 3te eiförmig mit ziemlich langer Zuspitzung, der Griffel nicht deutlich behaart; Stirn gelbgrau; der Hinterkopf, besonders nach den Seiten und nach unten hin, mehr aschgrau; die zerstreuten Härchen auf dem- selben von lichtbräunlicher Farbe. Die Brustseiten licht aschgrau; die Oberseite des Thorax braungrau, hinten und auf dem Schildchen aschgrau; die gewöhnlichen 3 Striemen sind dunkelbraun, die mittelste durch eine hellere, nicht immer deutliche Linie’gespalten, die seit- lichen vorn verkürzt, alle drei hinten spitz und den Hin- terrand nicht erreichend. Hinterleib aschgrau mit einer dunkelbraunen ununterbrochenen nicht sehr breiten Mittel- strieme. Beine gelblich, zuweilen rostgelblich; Hinter- schenkel beiderseits mit mebr oder weniger deutli- cher, schwarzer Längslinie; eine feinere schwarzbraune Längslinie findet sich nicht selten auf den mittelsten, sehr selten dagegen auch auf den vordersten Schen- keln; die Vorder- und Mittelschienen haben eine, die Hinterschienen jederseits eine schwarze nach der Schie- nenspitze hin breiter werdende Längslinie; an den hin- tersten Schienen fliessen in der Nähe der Spitze diese Linien so zusammen, dass dieselbe ganz schwarz ist. Die Füsse sind von der Spitze des Asien Gliedes an schwarz, doch ist bei heller gefärbten Exemplaren auch die Wurzel des 2ten, zuweilen selbst des 3ien Gliedes gelblich. Die Flügel sind verhältnissmässig kurz, glas- artig mit sehr wenig bemerkbarer graulicher Färbung; \ 1 405 die 2te Submarginalzelle ist von mittlerer Länge, ihr Stiel ziemlich kurz, aber stets erheblich länger als der Stielder 2ten Hinterrandszelle, welche viel länger als die ‚öte ist; die 3te Hinterrandszelle erweitert sich am Flügel- rande sehr wenig; die Ate ist ziemlich breit und kurz gestielt; die kleine Querader steht ein wenig jenseits des ersten Drittheils der Diskoidalzelle. Anmerk.l. Leptogaster eylindricus unterscheidet sich von Leptog. pedunculatus und Leptog. pubicornis durch den viel kürzern Stiel der zweiten Submarginalzelle, von Leptog. pu- bicornis ausserdem noch durch den Mangel der Härchen an der Unterseite des 3ten Fühlergliedes und durch die ganz ab- weichende Zeichnung der Beine. Anmerk, 2. Welche der vielen verwandten Arten doder einzelne Schriftsteller für Leptog. eylindriens oder tipuloides genommen habe, wird sich nimmer vollständig bestimmen las- sen. Der von Fabricius ertheilte Name beruht auf dem Ver- ' kennen einer Linne’schen Art, hat also keine besondere An- sprüche auf Beibehaltung. Der de G@eer’sche Name kann sich nicht füglich auf eine andere Art als auf gegenwärtige oder auf die als Leptog. guttiventris beschriebene beziehen, da nur diese beiden Arten in Schweden einheimisch sind; de @eer’s Figur stellt das Thier ziemlich plump. dar, so dass sie sich mehr wie gegenwärtige Art ausnimmt, welche überdies nach Zettersted’s Zeugniss in Schweden die viel gemeinere ist Ich wende deshalb den de Geer’schen Namen, wie Zetterstedt und vor ihm schon andere, an. Dass gegenwärtige Art zugleich der Leptog. fuseus Meigen’s sei, scheint mir nicht wohl zu be- zweifeln; er unterscheidetLeptog. fuseus von Leptog. guttiven- tris (eylindrieus Meig.) durch den ganz braunen Hinterleib und die kürzern Fühler; das passt sehr gut; dass Leptog. fus- cus kleiner sei, lässt sich zwar eigentlich nicht sagen, wider- spricht aber obiger Ansicht auch nicht, da Leptog. eylindricus in seiner Grösse sehr veränderlich ist; wenn Meigen dagegen in der Diagnose sagt: Flügel von der Länge des Hinterlei- bes, so muss man wohl annehmen, dass diese Angabe auf einem blossen Versehen beruhe; widerspricht er doch damit sich selbst. — Was Leptog. fuscus Maeg. sei, lässt sich nicht recht errathen; wenn ich mich nicht irre, so ist es nur eine aus Meigen entlehnte Art. | Spec. 8. Leptog. pedunculatus 9,9; antennarum articulo secundo apice, tertio bası rufo-ferrugineis, 406 femoribus püstjehe longitudinaliter nigroli- neatis; cellula Re secunda brevi, longissime pedunculata. — Long. corp. 513 — 6% lin. Long. al. 3%; — 377 lin. Vaterland: Sicilien, wo Zeller mehrere Exemplare am 30sten und 31sten Mai bei Syrakus, dann noch ein Männchen am Tten Juni ebenda und ein arlureh am 30sten Juni auf dem Aetna fing. Eine Leptog. cylindricus äusserst ähnliche Art die sich aber von demselben durch anderen Verlauf der‘ Flügeladern so constant unterscheidet, dass sich an ih- rer Selbstständigkeit gar nicht zweifeln lässt. Rüssel und Taster schwarz; der nach Verhältniss reichhaarige Knebelbart ist weisslich; das Untergesicht gelblichweiss, oder messinggelb, zuweilen fast goldgelb schillernd. Fühler schwarz, das 2te Glied rostroth mit brauner Wur- zel; die Wurzel des 3ten Gliedes, obgleich in geringer Ausdehnung, doch meist recht deutlich rostroih; die Ge- stalt des 3ten Gliedes ziemlich schmal und lang; gegen die Spitze hin bemerkt man an demselben, wie auf dem Griffel mit Mühe kleine Härchen. Stirn und Hinterkopf gelbgrau, die Härchen auf letzterem von einer ganz ver- dünnten bräunlichen Farbe. Brustseiten 'grauweiss schim- mernd, in der Gegend unter der Flügelwurzel gelblicher, besonders bei dem Männchen. Thorax obenauf gelbgrau, mit drei dunkelbraunen Striemen, deren mittelste vorn durch eine hellere Längslinie gespalten ist. Gestalt und Lage der Striemen wie gewöhnlich; bei einem ganz frischen und unverletzten Exemplare, welches übrigens dieser Art mit Sicherheit angehört, ist die Oberseite des Thorax heller und von den dunkelen Striemen nicht mehr als eine schwache Spur zu sehen. Der Hinterleib ist gelbgrau mit einer dunkelbraunen Mittelstrieme, die in der Regel ununterbrochen, bei dem Weibchen indess an den Einschnitten oft verengt, zuweilen ganz durch- brochen ist. Die Färbung der Beine ganz wie bei Lep- togaster cylindricus, nur das Schwarze in der Regel et- u RE N 407 was ausgebreiteter. Die Flügel glasartig mit sehr wenig 'bemerkbarer graulicher Färbung; die 2te Submarginal- zelle kurz, ihr Stiel reicht etwas über das Ende der Discoidalzelle hinaus; 2te Hinterrandzelle er- beblich, zuweilen viel länger als die 3te, die 3te am Flügelrande kaum breiter; die kte kurzgestielt, sehr. sel- ten sitzend; die kleine Qucrader etwa auf der Mitte der Discoidalzelle. _ Anmerk. Ich bemerke, dass bei Leptog. eylindrieus der Stiel der 2ten Submarginalzelle stets weit vor dem Ende der Discoidalzelle endigt. Spee. 9.. Leptog. nigricornis d&\, 9; robustus; an- tennis nigris, femoribus posticis ante apicem nigro - cingulatis. — Long. corp. 441 — 5,75 Iin. long. al. 3— 3775 Iın. Vaterland: Sicilien, wo Zeller diese Arı am 12ten Mai in Mehrzahl bei Syrakus fing. Wiederum Leptog. cylindricus ähnlich aber durch kürzeren Hinterleib und ganz schwarze Fühler unter- ‚schieden; auch von Leptog. pedunculatus durch diesel- ben Merkmale und ausserdem noch durch die grössere Länge der 2ten Submarginalzelle wohl unterschieden. Taster, Rüssel und Fühler schwarz; Knebelbart weiss- lich; Untergesicht weissgelblich. Stirn und Hinterkopf. aschgrau; die Härchen auf letzterem ganz licht bräun- lich. Brustseiten und Hüften weissgrau; Oberseite des Thorax aschgrau mit drei dunkelbraunen Striemen, die aber in der Regel mit einander verfliessen, so dass der "grösste Theil der Oberseite sehr dunkel gefärbt ist; der -Hinterleib ist dunkel aschgrau, auf der Mittellinie ge- bräunt, welche Bräunung indess keine deutliche Längs- linie bilde. Beine gelblich, in das Braungelbe über- gehend; Mittelschenkel auf der Innenseite mit einer gros- : sen schwarzbraunen Stelle, welcher auf der Aussenseite eine etwas kleinere, bloss dunkelbraun gefärbte Stelle “entspricht; die Hinterschenkel haben unmittelbar vor der "Spitze auf der Innen- und Aussenseile einen grossen 408 braunschwarzen Längswisch; oft hängt diese dunkle! Zeichnung ganz zusammen und. .erstreckt sich in der Regel als feine schwarzbraune Linie weit nach der: Schenkelwurzel hin; Vorder- und Mittelschenkel haben auf. der Vorderseite, die Hinterschenkel auf beiden Sei- ten eine unmittelbar hinter der Wurzel beginnende, sehr . breite schwarzbraune Linie; ‚die Schienenspitze ist vorm und in der Mitte in geringer, hinten in’ grosser Ausdeh- nung schwarz gefärbt. Die Füsse sind vonder Spitze des Asten Gliedes an schwarz. Die Flügel sind glas- artig; die Iste Submarginalzelle lang, ihr Stiel kurz, kaum etwas länger als der der 2ten. Hinterrandszelle, welche viel länger als die 3te, am Flügelrande wenig breiter ist; die 4te Hinterrandzelle ist kurz gestielt; die kleine Querader steht etwas vor der Mitte der Discoi- dalzelle. Anmerk. Die schwarze Farbe der Fühler, dunkle Kör- perfärbung, verhältnissmässige Kürze des Hinterleibes und die grosse Ausbreitung der dunklen Färbung auf den Beinen sind die Hauptmerkmale dieser Art. Spec. 10. Leptog. pubicornis 2; robustior; an- tennarum articulo secundo basique tertii rufo-fer- rugineis, articulo tertio subtus distincte pu- bescente; femoribus postieis latissime nigro-cin- gulatis. — Long. corp. 37% lin. long. al. 2 lin. Vaterland; Ungarn; ich fing die Art bei Ofen. Rüssel und Taster schwarz; Untergesicht gelblich; der untere Augenrand lebhaft weiss schimmernd. Füh- ler schwarz; das 2te Glied und die äusserste Wurzel des 3ten rostroth; das Ste Glied von schlanker Gestalt, auf der Unterseite, besonders gegen die Spitze hin, deutlicher behaart, als bei irgend -einer andern Art. Scheitel und Hinterkopf braungrau, die Härchen auf letz- terem ‘ganz licht bräunlich. Brustseiten gelblichgrau, _ Hüften mehr weissgrau; die Oberseite braungrau, fast braun; die Spur von einer dunkelbraunen, vorn durch eine verhältnissmässig breite, lichtere Linie gespaltenen en ni 409 ' Längsstrieme ist deutlich; Seitenstriemen nicht vorhan- den. Hinterleib braungrau, oben auf der Mittellinie dunkler. Beine gelblich; die Vorderschenkel gegen die Spitze hin in ziemlicher Ausdehnung bräunlich; die Mit- telschenkel vor der Spitze mit breiter, verwaschener, ringsumgehender Bräunung; Hinterschenkel vor der Spitze mit breitem, mehr als den dritten Theil ihrer Länge ein- nehmendem, verwaschenem dunkelbraunem Bande; Vor- derschienen mit sehr undeutlicher, brauner Längslinie; die Mittelschienen nur auf der Aussenseite gelblich, sonst fast von der Wurzel an braun; die dicken Hinterschie- nen sind von der Spitze bis fast zur Wurzel hin durch- aus schwarzbraun; Füsse von der Spitze des Isten Glie- des an schwarz. Flügel glasartig; die 2te Submarginal- zelle ziemlich kurz, ihr langer Stiel endigt erst etwas jenseits des Endes der Discoidalzelle; &te Hinterrands- zelle kurz gestielt; die kleine Querader auf der Mitte der Discoidalzelle. t ' Anmerk. Der Flügeladerverlauf nähert diese Art dem Leptog. pedunculatus, der sich aber sonst zu sehr unterschei- det, als dass ein näherer Vergleich nöthig wäre. Zuletzt möge hier noch die ausgezeichnetste, mir bis jetzt unbekannt gebliebene Art dieser Gattung ange- reiht werden: Spec. 11. Leptog. Pallasii 9; ater, alis semifus- 618. Long. corp. A%£, lin. Syn. Leptog. Pallasi Wied. Zool, Magaz. I. 2. 37. —.Meig. Syst. Beschr. 11. 345. 3. „Nackt, Rückenschild schiefergrau, in gewisser Rich- tung, schwarz; Brusiseiten fast weisslich. Erste Ringe des Hinterleibes sehr dünn; der letzte fast keulenför- mig, alle lichigrau gerandet. Beine blassgelb: ein Ring -.an dem Schenkel, die Spitze der Schienen und Füsse i braun; Hinterbeine viel länger als die andern, keulför- mig, dicht über der ah Spitze ist der Ring. 'Schwinger blass. Flügel an der Wurzelhälfte braun, übrigens glasshell. In Südrussland”. — 410 Man wird sich in‘der Bestimmung der Leptogaster- Arten nicht leicht irren, wenn man nur auf geringfügige Abweichungen im Verlaufe der Flügeladern nicht zu viel Gewicht legt, die bei keiner Art selten sind. ‚Gen. 2. "Dioctria. | 2 Die Gattung Dioctria ist im mittlern Europa wie es scheint reicher als im Süden und Norden unseres Welttheils repräsentirt. So viel ich auffinden kann, sind bisher 33 europäische Arten beschrieben worden. Schon Zeller hat bei der Publikation ‘der ihm damals bekannten europäischen Asiliden. in der Isıs von 1840 sich mit vol- lem Rechte dahin ausgesprochen, dass viele Varietäten als angeblich selbstständige Arten getrennt worden sind und in der Bestimmung dar bereits beschriebenen Arten gar manches schwankend ist. Ich kenne bis jetzt nur 16 „europäische Arten, sie und. ihre Varietäten umfassen aber die Synonymie von mindestens 28, wahrscheinlich 29 der bisher beschriebenen Arten, so dass von diesen nur Wiedemanni, annulata, bicincta, infuscata und vielleicht fuscipes noch einer weitern Ermittelung bedürfen. Die meisten der andern Arten und Varietäten besitze ich in so viel Exemplaren und Varietäten, dass ich die Syno- nymie in mehren Punkten wesentlich zu berichtigen im Stande bin. Im Voraus muss ich bemerken, Als die Farbe des Untergesichts und der Beine keine zuverläs- sigen Merkmale zur Unterscheidung der Arten geben; auch die Färbung der Flügel so wie die der Schulter- schwiele ist nicht immer zuverlässig; . die leichtesten und besten Merkmale zur sichern Unterscheidung ähn- licher Arten giebt der Bau des Fühlerhöckers und der Fühler, die Behaarung oder Bestäubung des Thorax und. der Bau der Hinterbeine, so dass von einer erheblichen , Schwierigkeit in der en nn der Arten nirgends die Trike sein kann. g14 Spec. 4. Dioct. oelandica, & 2; atra, urn ın utroque sexu aequaliter nigris, sin] 411 oimrufo-testaceis, tibiarum apice tarsisque nigri- ni cantibus. — Long. corp. 6— 7% lin, | Syn. Asilus oelandicus Linne Faun. Suee. II. 1916: — Linne ‘Syst. nat. XII. 1008. 15. Dioctria oelandica Meig. Class. 11. 256. — Meig. Syst. Beschr. 11. 241. (cum synon.). — Maceg. Dipt. d. N. Asil. 14. 1. — Macg. Suit. a Buff. Dipt. I. 289. 1. — Zeller Isis 1840. 35. 1. — Loew Prgr. 1840. 14. 1. Loew Isis 1840. 534. 1. Leitenit Dipt. Scand. 1 182. 1. Vaterland: der grösste Theil von Europa, doch wie es scheint, mit Ausnahme des Südwestens; nach Macg. Dipt. exot 1. 2. 25. findet sich im Pariser Museum ein angeblich aus Gouadeloupe stammendes Exemplar und auch seine Dioctria vicina aus Brasilien trennt er nur mit Zweifel von D. oelandica. Beide Geschlechter einander sehr ähnlich. Glän- zend schwarz. Untergesicht messinggelb schimmernd, der Mitte nach dunkler, fast schwarz, unmittelbar unter ‘der Fühlerwurzel glänzendschwarz. Knebelbart mes- singgelblich, Kinnbart, Tasterhaare, Haare des Hinter- kopfes schwarz. Die beiden ersten Fühlerglieder schwarz- haarıg, 2tes Glied halb so lang wie- das Iste, das. 3te ein wenig kürzer als die beiden ersten zusammen. Tho- rax glänzend schwarz; auf der Oberseite mit zwei leicht verreibbaren von einander entferntliegenden dunkel grau- braun bestäubten Längslinien; die sehr kurze Behaarung, derselben ist schwarz; die Schillerstriemen der Brust- seiten deutlich, gewöhnlich von etwas grauer Messing- farbe, zuweilen fast goldgelb. Hinterleib einfarbig schwarz, nur die Spitze der Genitalien braunröthlich. Hüftglieder in der Regel schwarz; Schenkel und Schienen rothgelb, die bintersten Schienen an der Spitze nur mässig ange- schwollen, der Metatarsus der Hinterbeine nicht verdickt; die Schienenspitze ist an allen Beinen, an den hintersten in grosser Ausdehnung, geschwärzt (selten nur gebräunt), die Füsse sind ganz schwarz. Schwinger gelblich. Flü- gel geschwärzt, am Vorderrande am dunkelsten, auf der 412 ganzen Fläche mit vratstechn Scherhön nicht selten ‚haben einige der mittleren, sehr selten fast an Besen) einen scharfbegrenzten hellen Kern: ? | Spec. 2. Dioct. Reinhardi F& 9; atra, nitida, lineis duabus angustis cinerascentibus postice ab- breviatis in- Ihoracis dorso, femoribus tibiisque bası stramineis. — Long. corp. 5—5# lin. Syn. Dioctria Reinhardi Meig. Syst. Beschr. 1. 247. 13. tab. XIX. 19 & 24. — Macgq. Dıpt. d. N. Asil. 17. 8, — Maeg. Suit. a Buff. Dipt. I. 291. 9. — Zeller Isis 1840. 40. 5. Vaterland: fast ganz Europa, vorzugsweise‘, wie es scheint, mit Ausnahme des südwestlichsten Tbeiles. Beide Geschlechter einander sehr ähnlich. Glän- zend schwarz; das Untergesicht schimmernd messing- gelb, zuweilen fast weisslich, unter den Fühlern in er- heblicher Ausdehnung schwarz, glänzend. Knebelbart von der Farbe des Untergesichts. Die Behaarung der Taster, des Kinnes und der beiden ersten Fühlerglieder schwarz; Astes Fühlerglied kaum ein und ein halbes Mal so lang als das 2te, das 3te so lang wie die beiden ersten zusammen; der Höcker, auf welchem die Fühler stehen, besonders klein. Der Thorax durchaus glänzend schwarz; die Oberseite mit äusserst kurzen schwarzen Härchen und zwei sich nach hinten hin verlierenden, ziemlich feinen, dunkelgrau bestäubten Längslinien, zwi- schen denen sich zuweilen die Spur einer ähnlichen, aber viel feineren Mittellinie zeigt. Brustseiten ebenfalls glänzend schwarz; von der Flügelwurzel zum Prothorax- stigma eine graue, zuweilen weissliche, öfter fast mes- singfarbige Schillerstrieme, andere nicht vorhanden. Hin- terleib einfarbig schwarz, an dem Bauche vor den Ein- _ schnitten häufig- mit helleren, aber nie sehr deutlichen _ Binden. Das Iste Hüftglied grösstentheils schwarz, das 2te blassstrobgelb. Beine schwarz, ‘das ste Drittheil aller Schenkel in die äusserste Wurzel allerSchienen strohgelb, zuweilen mehr wachsgelb; die alleräusserste Spitze der 413 Schenkel, .doch stets in sehr geringer Ausdehnung, bräun- lich; die ‘Spitze der Hinterschienen sehr wenig ange- schwollen, der hinterste Metatarsus nicht verdickt. end ger wachsgelblich. Flügel glasartig mit wässrig bräun- lichem Farbentone, am Vorderrande mehr gelbbräunlich. - Spec. 3. Dioct, atricapilla 2 & 2; atra, pa- rum ‚nitens, pedibus saepissime. concoloribus, alis dimidiatim sed indeterminate in mare atratis, in foemina brunnescentibus. Long. corp. 455 — 5% lin. Syn. ‚&. Dioctria atricapilla Meig. Classif. I. 256. 4. — Fall. Dipt. Suec. Asil. 7. 4. — Germ. & Ahr. Faun. 11. 23. — Maeg. Dipt. d. N. Asil. 21. 15. Dioct. atrata Meig, Syst. Beschr. II. 254. 26. Q. — nigripes Meig. Classif. 1. 257. 5. — Meig. Syst. Beschr. II. 246. 10. — rurlarg: Suit. & Buff. Dipt. E 291. 7. Diset. fuscipennis Fall. Dipt. Asil. 257. 5. — Falleni Meig. Syst. Beschr. II. 246. 11. Q. Var. pedib. ex p. rufesc. Dioct. geniculata. Meig. Syst. Beschr. 11. 243. 5 0 — fuscipes Maceq. Suit. a Buff. Dipt. I. 292. 15. — } Meig. Syst. Beschr. Vl1. 70. 30. if Dioct. fuscipennis var. rufimana Loew Progr. 1840. 14. 4, — Loew. Isis 1840. 535. 4. = Dioct. Juscip. var. geniculata. Loew. Prgr. 1840. 14. 5. % Loew Isis 1840. 535. 5. SÜP. — füseipennis Zeller Isis 1840. 35. 2. Loew : Prgr. 1840. 14. 3. — Loew, Isis 1840. 5%. Bu 7 Zetterst. Dipt. Scand. I. 184. 4.. Vaterland: ganz Europa. Männchen: schwarz mit nur mässigem 1 Glanze, das Untergesicht seidenartig braunschwarz, en unter den Fühlern glänzend schwarz. Knebelbart, die Behaa- rung der Taster, des Kinnes, des Hinterkopfes und der beiden Isten Fühlerglieder schwarz. Astes Fühlerglied etwa A3mal so lang als das 2te, das. 3te so lang wie die beiden Isten zusammen. Der Fühlerhöcker nur von mässiger Grösse. Die Oberseite des Thorax ist durch- aus schwarz, mit äusserst kurzen schwarzen Härchen / ER 414 besetzt, fein punktirt und deshalb matt; uweii minder punktirte und deswegen glänzendere, ein kleines Wenig erhabene Mittelstriemen und ‘zwei sehr 'undeutliche, ähn- lich gebildete Seitenlecke machen sich bemerklich. Brust- seiten glänzend schwarz, die gewöhnlichen Schillerstrie- men vollständig vorhanden, in der Regel von bronze- bräunlicher Farbe und deshalb wenig in die Augen fal- lend; zuweilen heller und mehr’ kiesfarbig, Bit auch deutlicher; Hinterleib einfarbig schwarz, auch seine sehr kurze Behaarung ist schwarz; die ganz feinen schmutzig- weisslichen Hinterrandsäume sind etwas deutlicher als bei den Männchen der vorigen Arten. Hüften und Beine schwarz und schwarzhaarig, die gewöhnliche Bewimpe- rung der Hinterschenkel schmutzig weisslich, die der Hinterschienen oft bräunlich weiss; das Ende der hin- tersten Schienen sehr wenig angeschwollen, der hinter- ste Metatarsus nicht eigentlich verdickt. Schwinger schwe- felgelb. Flügel verhältnissmässig kurz; ganz und gar elyätzliah a) von der Wurzel bis zur Mitte schwär- zer, die Grenze dieser schwärzeren Färbung verwäschen, doch pflegt dieselbe unmittelbar am Vorderrande und auf der Flügelmitte am weitesten zu reichen. Weibchen. Es weicht vom Männchen in folgen- den Stücken ab: das Untergesicht ist zwar unmittelbar unter den Fühlern anch glänzend schwarz, übrigens aber von schönem, messinggelbem Schimmer übergossen, des- sen Farbe oft sehr hell, nicht selten silberweiss ist. Die Farbe des Knebelbartes stimmt mit der des Unterge- sichts überein; die Behaarung der Taster geht mehr in das Braune über, die des Kinnes ist gewöhnlich schwärz- lich, die des Hinterkopfes und des Isten Fühlergliedes stets schwarz wie bei dem Männchen. Auf der Ober- seite des Thorax ist die Behaarung nicht schwarz, son- dern braungelblich, so dass sie die schwarze Grundfarbe etwas verdeckt und der ganzen Oberseite ein et- was graubräunliches Ansehen giebt; drei durchgehende bräunlich aschgrau, dazwischen zwei schwarze Längs- 415 linien- sind recht deutlich, die gewöhnlichen Seitenflecke ziemlich undeutlich. Die Striemen der Brustseiten licht kiesgelb, zuweilen fast weiss, deshalb stets viel mehr in. die Augen fallend als bei dem Männchen. Die feinen schmutzig weisslichen Hinterrandssäume der einzelnen Abdominalsegmente meist deutlicher als bei dem Männ- chen, zuweilen etwas verbreitert und dann nach vorn bin braunröthlich, die sehr kurze Behaarung des Hinter- leibes in der Regel schwarz, nur am After fahl “gelblich, zuweilen in grösserer Ausdehnung so gefärbt. Schwin- ger weniger lebhaft gelb als bei dem Männchen, zuwei- len schon im Leben etwas bräunlich, nach dem Ver- trocknen gewöhnlich von dieser Farbe. Die Behaarung der Hüften gleicht in ihrer Farbe der des Knebelbartes; die längeren Borstenhärchen der Beine sind braunroth, die kurze Behaarung der Füsse ganz licht, auch die Wimpern an den Schenkeln und Schienen der hintersten Beine lichter als bei dem Männchen. Flügel stets viel heller als bei dem Männchen, was bei letzterem sch wärz- lich oder schwarz ist, ist bei dem Weibchen nur bräunlich oder braun, bei einzelnen Exemplaren sind die Flügel nur bräunlich, in der Wurzelhälfte sehr wenig dunkler; doch finden sich auch andere Exemplare, bei welchen die Flügelfärbung fast ganz der bei dem Männchen ge- wöhnlichen gleicht. Ä Varietät. Es findet sich ‘eine sehr abweichende Farbenvarietät, welche ich bisher nur im weiblichen Ge- ‚schlechte kenne: sie zeichnet sich durch die zum Theil braunrothe oder gar braungelbe Färbung der Beine sehr aus; ich besitze in meiner Sammlung zehn Weibchen, welche eine vollständige Uebergangsreihe bilden, in die auch Meigen’s Dioctria geniculata gehört. Die Beschrei- bung der extremsterExemplare wird zur Kenntlichmachung dieser Varietät genügen. Untergesicht und Striemen der Brustseiten fast silberweiss; die Behaarung des Hinter- leibes durchaus von licht fahlgelblicher Farbe, statt schwärzlich, deshalb ausserordentlich viel deutlicher und 416 der Hinterleibsfärbung für das blosse, Auge einen. minder ‘schwarzen, mehr braunschwarzen- Ton "gebend; die ein- zelnen Hinterleibsabschnitte mit ungewöhnlich verbrei- terten Säumen. Vorder- und Mittelbeine rothgelb_ (bei den meisten Exemplaren der Varietät mehr braunroth), die Hüftglieder, die Schienenspitze und die Tarsen schwarz- braun. Hinterbeine braunschwarz, das Spitzendrittheil der Schenkel rothgelb (bei andern braunroth), Flügel grau- lich glasartig, nur an der Wurzel und am Vorderrande und auch da nur hellbräunlich getrübt. — So etwas fremdartiges diese Varietät für den ersten Anblick auch haben mag, so können die ihr angehörigen Exemplare doch durchaus für nichts weiter als für unausgefärbte Exemplare der Dioctr. atricapilla gelten; wahrscheinlich kommen auch ähnlich gefärbte männliche Exemplare vor. Da das Männchen erheblich früber als das Weib- chen erscheint und der eigentliche Flug erst mit der Er- scheinung des letzteren beginnt, müssen sich dieselben der Beobachtung nothwendig viel mehr ‘entziehen. Anmerk. Die oben gegebene Synonymie bedarf meines Erachtens keiner besondern Rechtfertigung. Dass sich Fallen und Meigen getäuseht haben, wenn ersterer von Dioetr. atri- capilla und fuscipennis und letzterer von seiner Dioetr. nigri- pennis beide Geschlechter vor sich zu haben glaubten, ist klar. Spec. 4 Dioctr. Harcyniae g'&2; atra alis mysta- ceque in utroque sexu concoloribus,thorace abdo- mineque subcoerulescentibus, nitidis. Long. corp. 3— & lin. Ä Syn. Dioctria Harcyniae Loew Ent. Zeit. 1844. 381. Vaterland: Sie wurde bisher nur auf dem Harze und in Thüringen von Herrn Rector Lüben aufgefunden. Beide Geschlechter einander sehr ähnlich, Ganz und gar glänzend schwarz, nur die beiden untersten Drittheile des fein gerunzelten Untergesichts und die ge- wöhnlichen Zeichnungen der Brustseiten, welche voll- ständig vorhanden sind, weiss schimmernd; die Schwin- ger lebhaft schwefelgelb, die Flügel recht gleichmässig re a und ziemlich dunkel geschwärzt. Fühlerhöcker wenig vortretend;; Fühler etwa von der Länge der Kopfbreite: ‚das Iste Glied nicht ganz doppelt so lang, wie das 2te, das 3te fast so lang als die beiden ersten zusammen; Fühlergriffel verhältnissmässig gross, elwa von der Länge ‚des Asten Fühlergliedes. “ In gewisser Richtung ee der untere Theil des hinteren Augenrandes nebst zwei Fleckchen über dem Halse weissschimmernd. Der Tho- 'rax ist obenauf schwarzhaarig, durchaus glänzend, ziem- lich lebhaft blauschimmernd, ohne alle Spur von Striemen. Die schwarze Farbe des durchaus glänzenden Hinter- leibes zieht mehr in das Violette als in das Blaue; die Behaarung desselben ist wenig wahrnehmbar, äusserst fein und kurz, auf der Oberseite grösstentheils schwarz, nur ganz vorn und weiter an der Seite hin ist sie län- ger und fast weisslich; auch ist sie am After des Weib- chens in der Regel Baler. während sie an den männ- ‚lichen Genitalien schwarz oder doch schwärzlich ist; die Form des Hinterleibes ist bei dem Männchen sehr linienförmig, bei dem Weibchen streifenförmig, flach. Die Beine sind durchaus glänzendschwarz (bei unausge- färbten Exemplaren zuweilen dunkel pechbraun), nur der äusserste Saum der Schenkelspitzen ist rothbraun, die Bedornung und Behaarung derselben grösstentheils gelb- lich; die bürstenföürmige Bewimperung.an den hintersten Schenkeln und Schienen ist verhältnissmässig ziemlich stark ; die letzteren sind an der äussersten Spitze kuge- lig angeschwollen; das Iste Glied der hintersten Füsse stark verdickt. h Spec.5. Dioctr. Gagates, J &%; atra, nitida, pedibus concoloribus, thorace laevi; alis in mare dimidiatim nigricantibus, in foe- mina pallide brunnescentibus. Long. corp. 37 Jin. Syn. Dioctr. semihyalina Meig. Syst. Beschr. II. 254 27. dd. — Geagates Meig. Syst, Beschr. II. 248. 14. 9. he 27 418 Vaterland: Portugal; die Exemplare, nach welchen Wiedemann die von Meigen mitgetheilten Beschreibun- gen gemacht, befinden sich noch‘ im Königl. Museum zu Berlin und sind auch die von mir beschriebenen. Männchen. Durchaus glänzendschwarz; Fühler schwarz, die beiden sten Fühlerglieder gleichlang, zu- sammen etwa oder kaum so ling als das 3te Glied; beide mit verhältnissmässig langen schwarzen Haaren; das 3te Fühlerglied ist ne als gewöhnlich, besonders auf der Oberseite, behaart. Untergesicht seidenarlig braunschwarz, ganz von oben gesehen dunkelgelb schim- mernd. Knebelbart sehr sparsam, schwarz. Fühlerhöcker überaus niedrig. Thorax durchaus glänzendschwarz, auf der Oberseite ohne Spur von Striemen und Bereifung. die gewöhnlichen Schillerstriemen an den Brustseiten sind vollständig vorhanden und deutlich in die Augen fallend, von braungelber Farbe. Hinterleib glänzend- schwarz mit sehr kurzer schwarzer Behaarung. Die Beine sind schwarz, die Knie und die äusserste Wurzel der hintersten Schenkel, beide in geringer. Ausdehnung braungelb; die hintersten Schienen sind am Ende sehr stark verdickt, eben so der hinterste Metatarsus, dessen Verdickung gegen sein Ende hin immer stärker wird; die folgenden Glieder der hintersten Beine sind von kugliger Gestalt. Die Schwinger sind gelb. Die Wurzel- hälfte der Flügel ist braunschwärzlich, die Spitzenhälfte wasserklar, die Grenze beider Färbungen ist kurz, aber sanft verwaschen. Weibchen: Es weicht von dem Mähnehsibfein Folgendem ab: Untergesicht in jeder Richtung. deutlich messinggelb, Knebelbart gelblich; auch an den beiden ersten Fühlergliedern die Behaarung nicht so dunkel, wie bei dem Männchen. Flügel ganz anders gefärbt, nämlich die Spitzenhälfte weniger glasartig, die Wurzel- hälfıen nur sehr wenig gebräunt, eines so in das andere verwaschen, dass kein rechter Contrast beider: Färbun- gen deutlich wird, obgleich sich in der Gegend der Yo ) N erene 419 Asten- em ziemlich OFEN, ein querlaufender NR. 1 oa il ae "Anmerk.. Wiedemann beschreibt das Männchen bei Mei- gen als Dioetr. semihyalina; das Exemplar, nach welchen seine Beschreibung der Dioctr. Gagates gemacht ist, hat er eben- falls für ein Männchen angesehen; ich muss es m ein Weib- chen halten und halte es mit voller Bestimmtheit für das Weib- chen der Dioctr. semihyalina, da es mit ihr in allen den Form- merkmaien vollkommen übereinstimmt, durch welche sich die .Dioetria - Arten sonst speeifisch unterscheiden, Die Unter- schiede beider finden ihre Analoga vollständig in den Sexual- unterschieden verwandter Arten. Ich habe für die Art den von Wiedemann dem Weibchen ertheilien Namen beibehalten, da der des Männchens zu unpassend ist und die Bildung eines neuen Namens mir überflüssig und unberechtigt schien. Spec. 6. Dioct. speculifrons d'; atra nitida, pedibus concoloribus, thoracis dorso brunneo-tomentoso, alis hyalinis. — Long. corp. % lin. — / Syn. Dioctria speculifrons Meig. Syst. Beschr. IL. 255. 28. Vaterland: Portugal; das in dem Königl. Museum zu ‚Berlin befindliche Exemplar, nach welchem die von Mei- gen mitgetheilte Wiedemann’sche Beschreibung gemacht ist, hat auch .mir als Original gedient. Männchen: durchaus glänzend schwarz. Fühler schwarz, das ste Glied fast 14mal so lang als das te, beide schwarzhaarig; das Ste Fühlerglied ziemlich schlank, sehr nackt, etwas länger als das Iste und 2te zusammen. ‘ Fühlerhöcker sehr: niedrig. Untergesicht schwarz mit einem eigenthümlichen Feitglanze, welcher sich von oben gesehen in einen weisslichsilbergrauen Schiller verwandelt. Der Knebelbart sparsam, schwarz; Backen- bart und Behaarung des Hinterkopfes von derselben Farbe. Die Oberseite des Thorax mit ganz kleinen ro- then Schulterpunkten, sehr kürzer schwärzlicher Behaa- rung und fast bronzebraunem Filze, von welchem zwei nahe bei einander befindliche schmale Mittellinien. und zwei breite Seitenstriemen unbedeckt -bleiben und des- “halb: glänzendschwarz erscheinen. ‘Die gewöhnlichen 420 Schillerstriemen an den glänzendschwarzen Brustseiten sind zwar vollständig vorhanden, doch ist die nach der. Vorderhüfte hinlaufende schmal; alle fallen sehr wenig in das Auge, da sie eine ziemlich dunkle bronzebraune Farbe haben. Das Schildchen und der Hinterleib sind glänzend schwarz, letzterer mit sehr kurzer, schwarzer Behaarung besetzt. Beine durchaus schwarz, nur die Kniee in ganz geringer Ausdehnung braun; die Hinter- schienen am Ende nur sehr wenig verdickt; das Iste Glied der hintersten Füsse kaum eigentlich verdickt, doch er- heblich stark. Schwinger gelb. Flügel glasartig, an der Wurzel und am Vorderrande kaum etwas gelblich. Spec. 7. Dioctr. cothurnata, 2; atra, alis dilute brunnescentibus, pedibus rufis, pleurarum ma- culis micantibus nullis. Long. corp. 543 — 67; lin. Syn, Dioctr. cothurnata Meig. Syst. Beschr. II. 244. 6. — umbellatarum Meig. Syst. Beschr. 244. 7. Vaterland: Mitteleuropa; ich besitze sie aus den verschiedensten Gegenden desselben. Männchen: Ich habe es in fremden Sammlungen mehrmals gesehen; so viel ich mich erinnere, ist es dem Weibchen sehr ähnlich. In meiner Sammlung be- ‘finden sich durch einen Zufall nur Weibchen. Weibchen: überall glänzend schwarz; das Unter- gesicht mit dunklerem oder hellerem messinggelben Schimmer, unmittelbar unter den Fühlern glänzend schwarz. Knebelbart ziemlich stark, von der Farbe des Untergesichts. Taster schwarz oder braunschwarz, mit fahlgelber Behaarung; eine ähnliche, aber mehr in das Bräunliche übergehende Färbung hat auch das Kinn und der Hinterkopf, welche zuweilen erheblich dunkler, hin und wieder, besonders am Hinterkopfe, selbst schwärz- lich ist, der hintere Augenrand ist von unten bis oben mit einem gleich breiten, scharf abgegrenzten, messing- gelb schimmmernden Saume besetzt, welcher sich aber 421 nur bei günstiger Lage des KopfeS ganz 4 SB lässt. Fühlerhöcker klein; die beiden ersten Fühlerglieder mit braunschwarzen oder braunen Haaren besetzt, das Iste etwa i2mal so lang als das 2te, das 3te kaum ganz so lang‘ wie die beiden ersten zusammen. Die äusserst kurze Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist von fahlgelblicher Farbe, doch verdeckt sie die schwarze Grundfarbe nicht sehr, auf der Mitte finden sich drei sehr deutliche graue l.ängslinien, von denen die mittlere nicht sehr viel schmäler als jede der seitlichen ist; zwi- schen ihnen liegen zwei glänzend schwarze Längslinien; die schwarzen Seitenflecke sind undeutlich. Brustseiten glänzend schwarz, eine graue, zuweilen etwas messing- farbige, öfters fast weissliche Strieme läuft von der Flü- gelwurzel zum Prothoraxstigma, sonst sind die Brustseiten durchaus ungefleckt; das Schulterstück ist nicht selten rothbraun oder roth, dieselbe Farbe hat zuweilen die ‚ zwischen der Flügelwurzel und dem Schildchen liegende Schwiele. Der Hinterleib ist einfarbig, glänzend schwarz, die Einschnitte fein weisslich gesäumt, was aber oft kaum zu bemerken ist; die sehr kurze Behaarung des Hinterleibes ist stets von fahlgelblicher Farbe. Schwinger gelb. Erstes Hüftglied schwarz, weisslich behaart, be- sonders das vorderste auch etwas gelbweisslich schim- mernd; das 2te Hüftglied und die Beine in der Regel lebhaft rothgelb, zuweilen braunroth, an den Vorder- Om ee encn das letzte Dritiheil, an den Hinterschienen meist die beiden letzten Drittheile schwarzbraun, doch ist diese Färbung zuweilen auch auf einen kleineren Theil der Schienen beschränkt, wie sie sich umgekehrt zuweilen über den grössten Theil aller ausbreitet; die Füsse sind stets schwarzbraun; die Färbung der Schen- kel ist sehr veränderlich, gewöhnlich sind sie ganz un- gefleckt, doch finden sich auch Exemplare, wo die hin- ‘tersten Schenkel die Spur eines schwarzbraunen Ringes zeigen; bei den extremsten Exemplaren dieser Varietät "haben die Vorder- und Mittelschenkel einen langen Dr 2 schwarzbraunen Wisch, der schon vor 2 Mitte Di \ und bis zur äussersten Spitze reicht; die Hinterschenkel zeigen denseiben Wisch, nur ist er stets viel breiter, zu- weilen so breit, dass er auf der Unterseite ‘wieder zu- sammenfliesst:. Die hintersten Schienen sind am Ende etwas angeschwollen; der hinterste Metatarsus’ nicht ver- dickt. Die kurze Behaarung der Beine ist grösstentheils fahlgelblich, die längeren Börstenkukekehi meist braun- roth, die Bewimperung der hintersten Schenkel und Schienen weisslich. — Die Flügel sind zwar ziemlich glasartig, haben aber doch eine ziemlich starke bräun- liche ne an Wurzel und Vorderrand sind sie BIER braungelb. Anmerk. 1. Dioct. cothurnata ist der Dioct, rufipes und _ flavipes am ähnlichsten; von beiden unterscheidet sie sich schon allein durch den Mangel der Schillerstriemen an den Brustseiten leicht; ausserdem von Dioect. rufipes durch den viel kleineren Fühlerhöcker und die geringere Länge des ersten Fühlergliedes, von Dioct. flavipes durch die mehr glänzende Oberseite des Thorax, bedeutendere Grösse und viel plumperen Körperbau, anderer Unterschiede gar nicht zu gedenken. Anmerk. 2. Bei der Veränderlichkeit, welche Dioetr. cothurnata in der Farbe der Behaarung des Kinns und des Hinterkopfes zeigt, scheint es mir ganz unbedenklich, Dioctr. umbellatarum mit ihr zu vereinigen; der einzige einigermaassen erhebliche Unterschied, den Meigen’s Angaben enthalten, ist der, dass bei Dioct. umbellatarum der Backenbart (nicht der Kinnbart ) schwarz sein soll; ich besitze Exemplare, welche ganz unbestreitbar zu Dioctr. cothurnata gehören, und eine schwärzliche, von oben gesehen eine schwarze Färbngg des- selben zeigen. Spec. 8. Dioctr. humeralis, A &2; atra, nitida, thoracis dorso opaco, cinereo, callo humerali et scutelli margine d), aut toto scutello Q ru- fescentibus, abdominis cingulis pedibusque fla- votestaceis, tarsis subtus non punctalis. de Corp. 342 — 4-7, lin. Syn. Q‘. Dioctr. aurifrons Meig. Syst. Beschr. JII., 252. 23. ° 2. — flavipennis Meig. Syst. Beschr, I. 252. 22. g.& 2. — humeralis Zeller Isis 1840. 36. 3. 423 hl Vaterland : als solches EB nur u mit vo Ilkommener Sicherheit bekannt, wenn, wie fast nicht zu bezweifeln, die Citate aus Meigen hierher SPnuTch: auch Oesterreich. Männchen: ea "Das Untergesicht messinggelb, zuweilen fast goldgelb schimmernd, unmit- telbar unter den Fühlern glänzendschwarz. Knebelbart sparsam, hellgelblich; eine dunklere, meist fast schwärz- liche Farbe hat die Behaarung der Taster und des Kin- nes; die Belaarung des Hinterkopfes ist sehr sparsam und ebenfalls ih Den hintern Augenrand fasst - ein weissschillernder Saum ein. rn, nicht sehr gross, aber doch erheblich vortretend; das Iste Fühler- glied über A$mal so lang als das 2te; die Behaarung dieser beiden Glieder ist oben schwarz, auf der Unter- seite geht sie aus dem Schwarzbraunen in das mehr Fablgelbe über; das 3te Fühlerglied kaum länger als die beiden ersten zusammen. Die Oberseite des Thorax ist bräunlichgrau bestäubt, ganz glanzlos, mit zwei sehr scharf begrenzten, glänzendschwarzen, hinten sehr ver- kürzten Längslinien; schwarze Seitenflecke sind bei un- verriebenen Exemplaren nicht vorhanden. Die Schulter- platte, ein Theil der zwischen Flügelwurzel und Schild- chen liegenden Schwieie®und der Rand des letzteren sind stets roth. Die Brustseiten sind glänzendschwarz, die Flügelwurzelgegend häufig braunroth., Die gewöhn- lichen Schillerstriemen sind in ziemlicher Vollständigkeit ‚vorhanden, aber schmal, die vordere unmittelbar unter dem Prothoraxstigma etwas unterbrochen; sie sind bei allen meinen Exemplaren von einer trüben, bronzebräun- lichen Farbe und deshalb nicht in jeder Richtung leicht zu erkennen. Der Hinterleib ist glänzendschwarz; 2ter Ring mit schmalem weisslichen Hinterrandssaume; der 3te Ring in der Vorderecke mit gelblichem Seitenlleck; hinten mit sehr deutlichem gelben Hinterrandssaume; kter Ring mit querliegendem gelben Flecke in jedem Vorderwinkel, die beide eine in der Mitte ziemlich breit 424 | unterbrochene Binde bilden, am Hinterrande breit gelb gesäumt; öter Ring vorn jederseits mit einem fast linien- förmigen Querflecke, die beide eine in der Mitte nur schmal unterbrochene Binde bilden, hinten mit schmalem gelben Saume; die folgenden Binden mit immer schmä- leren Hinterrandssäumen; die Flecken und Säume bald heller gelb, bald mehr bräunlichgelb, auch in ihrer Aus- dehnung ein wenig veränderlich. Hüften und Beine hell röthlich gelb, die Spitze der hintersten Schienen sehr wenig angeschwollen, der Metatarsus derselben gar nicht. verdickt; an den vordersten Beinen der grösste Theil der Schienen und die Füsse, an den mittleren nur die Füsse, oft nur die vier letzten Glieder derselben, an den hintersten meist nur das letzte Glied gebräunt. Schwin- ger gelblich. Flügel grau getrübt, die Wurzelhälfte braun- schwärzlich. Weibchen: es unterscheidet sich von dem Männ- chen dadurch, dass nicht nur die Schulterplatte, sondern auch eine breite von ihr über der Flügelwurzel bin bis zum Schildchen laufende Strieme, das ganze Schildchen und ein grosser Fleck unter der Flügelwurzel roth ge- färbt sind. Die Füsse sind in der Regel in geringerer Ausdehnung gebräunt als bei dem Männchen. Die Hin- terrandssäume der einzelnen Abdominalsegmente sind meist breiter als bei dem Männchen und die in den Vorderwinkeln liegenden Flecke ziehen sich mehr nach innen, so dass sie weniger unterbrochene oder ganze Binden bilden; ausnahmsweise finden sich auch auf der Mitte des 2ten Ringes zwei gelbe Seitenflecke. Den auffallendsten Unterschied zeigen aber die Flügel; sie sind fast glasartig, aber mit sehr entschiedenem gelb- braunen Farbentone, welcher an Wurzel und Vorder- rande in das Gelbe übergeht; häufig zeigt sich auf der Flügelmitte ein schwacher bräunlicher Nebel, welcher in seiner Lage der Grenze der dunklen Färbung auf den Flügeln des Männchens entspricht. 2 r a a u = Anmerk. Zeller hat bei Publication der Dioetr. humeralis geglaubt, sie nicht mit den beiden von mir oben unter den Synonymen angeführten Meigen’schen Arten identifieiren zu dürfen ; ich gebe gern zu, dass Meigen’s Beschreibungen nicht nur ungenügend sind, sondern auch. manches scheinbar Wider- sprechende Gialtir: nichtsdestoweniger bin ich der festen Veberzeugung, dass Dioctr. aurifrons und Dioctr. flavipennis nichts als die beiden Geschlechter der Zeller’schen Dioetr. hu- meralis sind und dass genauere Durchforschung der europäi- schen Dipternfauna dies Resultat vollkommen feststellen wird; ich habe den Zeller’schen Namen, der gar keinem Zweifel un- terliegen kann, da ich meine Exemplare durch die Gefälligkeit ' desselben erhielt, vorgezogen, da durch die Beibehaltung des- selben die Synonymie nicht vermehrt wird; bestätigen weitere Untersuehungen meine Ansicht unwiderleglich, so ist es immer noch Zeit, der Art, wenn es nölhig scheinen sollte, den Namen D. aurifrons wiederzugeben. Spec. 9. Dioctr. rufipes J & 2; atra, abdomine concolore, alis subhyalinis; thoracis dorsum lineis duabus angustis cinerascentibus, primus anten- narum articulus secundo duplo longior, tuberculus frontalis permagnus. — Long. corp. 575 — 6 lin. } Sm. Asilus rufipes de Geer Ins. V1. 97. 6. tab. XIV. 2. — frontalis Fbr. Ent. syst. IV. 388. 55. Dioct. — Fbr. Syst. Antl. 150. 5. — Latr. Gen. Crust. IV. 300. — Meig. Classif. 1. 257. 7. Dioetria rufipes Meig. Syst. Beschr. II. 242. 3. — Macg. Dipt. d. N. Asil. 15. 2. — Maceg. Suit. ä Buff. Dipt. 1. 290. 3. — Zttrst. Dipt. Scand. 1. 183. 2. Dioctria flavipes var. ß. Fall. Dipt. Suec. Asil. 7. 2. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa; im Süden un- seres Welttheiles scheint sie selten zu sein oder zu fehlen. — Beide Geschlechter einander sehr ähnlich, nur der Hinterleib des Männchens viel schlanker als der des Weibchens. Schwarz mit mässigem Glanze. Unterge- sicht messinggelb, zuweilen fast weiss, unter den Füh- lern glänzendschwarz. Knebelbart weisslich oder gelb- lich; eine ähnliche Farbe hat die Behaarung des Kinnes am, und der Backen. Der weisse Schiller am hintern Augen- rande reicht nicht bis zur oberen Augenecke. Fühler- höcker grösser als bei allen andern Arten und die Art ie charakterisirend; das Iste Füblerglied voll- kommen so lang wie das 2te, ‚das: 3tehein wenig kürzer als die beiden Asten zusammen. Die Behaarung auf der Oberseite des Thorax ‘fahlgelb, bei dem Männchen län- ger und dichter als bei dem Weibchen, so dass bei letzterem die glänzendschwarze Grundfarbe viel weniger verdeckt wird und sich die beiden grauen Längslinien viel deutlicher ausnehmen, zwischen denen sich die Spur einer 3ten feinern findet. Brustseiten glänzend- schwarz, die Schillerstriemen vollständig vorhanden, weiss oder messinggelb schimmernd. Schwinger gelb, Hinter- leib einfarbig schwarz mit äusserst kurzer fahlgelblicher Behaarung. Hüften schwarz, weisslich behaart und schim-. mernd. Vorder- und Mittelbeine rothgelb, selten fast braunroth, die äusserste Spitze der Schienen, die Spitze des Asten und alle folgenden Fussglieder dunkelbraun; die Hinterfüsse ganz braunschwarz, äusserste Wurzel und Spitze der Schenkel, und äusserste Wurzel der Schienen schmal rothgelb; die Spitze der hintersten Schienen nur mässig angeschwollen, der hinterste Metatarsus nicht eigentlich verdickt. — Flügel glasartig mit braungrauer Trübung, an Wurzel und Vorderrand mehr braungelb. Spec. 10. Dicctr. flavipes 9 & 2; atra, abdomine concolore, thoracis dorso cinerascente lineis dua- bus intermediis maculisque lateralibus, atris sube- levatis, alıs subhyalinis, femoribus laete testaceis, posticis saepissime litura sublineari nigra superius signalis. Long. corp. A275 — 575 Iin. Syn. Asilus hyalipennis For, u Syst. IV. 388. 54. Dioetr. — . For. Syst. Antl. 150.4. — flavipes Meig. Classif. I. 257. 2. — Fall. Dipt. Suee. Asil, 7. 2. var. «. & y. — Maeg. Dipt. d. N. Asil-15. 3. — Maceg. Suit. a Buff. DDR l 20. L—% Zitrst. Dipt. Scand. 1. 183. 3. 2 427 0.000, Dioetr. varipes Meig. Syst. Beschr. II. 245. 8. — Mag. 00005. Dipt. d. N. Asil. 16. 4. — Macg. Suit. a Buff. Dipt. | 1. 290. 5. | | 24 Dioctr. Jrontalis. Meig. Hl, 247. 12. — Macg. Suit. a Buff. 291. 8. ic “ Dioctria rufipes Zeller Isis 1840. 38. 4. — Loew Isis 1840. 535. (excel. var.) — Loew. Prog. 14. 6. (excl. var.) ' Vaterland: ganz Europa, im Süden scheint sie: spar- nn6r vorzukommen; doch besitze ich sie mehrmals aus Dalmatien. n Das Weibchen gleicht dem Männchen sehr'und un- terscheidet sich von ihm fast nur durch die plumpere ‘Körpergestalt. Schwarz, glänzend; das Untergesicht mit weissem Schimmer, dessen Farbe nach oben hin meist etwas in das Gelbliche übergeht, aber nur selten durchaus eine blass messinggelbe Farbe hat; unmittelbar unter den Fühlern ist die Färbung des Untergesichtes glän- zendschwarz. Fühlerhöcker nur von mässiger Grüssd, am Ende ziemlich scharfeckig; das IAste Fühlerglied Az mal so lang als das 2te, das 3te so lang als die bei- den Ästen zusammen. Knebelbart sparsam, weiss oder etwas gelblich; dieBehaarung an Kinn und Backen weisslich, weiter am Hinterkopfe hinauf wird sie fahlgelblich, ganz oben ist sie bräunlich oder gar schwärzlich. - Der hin- tere Augenrand weiss gesäumt, aber nicht bis oben hin- auf. Die Oberseite des Thorax mit überaus kurzer fahl- gelblicher Behaarung, aber nur wenig. grau bestäubt, fein punktirt, zwei hinten abgekürzte Linien und die ge- wöhnlichen Seitenflecke kahl und fast unpunktirt, des- halb tiefer schwarz und glänzend. Brusiseiten glänzend- schwarz, die er. Schillerstriemen vollständig yarhanden, sehr in die Augen fallend, gewöhnlich von weisser, zuweilen, besonders nach oben hin, von blass messinggelblicher Farbe. Hinterleib einfarbig, glänzend- schwarz. Schwinger gelb. Beine hell rothgelb; an den vier vordern ist die äusserste Spitze der Schienen und des Asten Fussgliedes schwarzbraun, die vier letzien Pe Te u a" RC RS $ Fussglieder ganz schwarzbraun, nur an der äussersten Wurzel etwas gelblich; die Vorder- uud Mittelschenkel sind nie eigentlich dunkel gefleckt, obgleich die Spitze derselben bei den ausgefärbtesten Exemplaren zuweilen eine fHleckenartige Bräunung zeigt; die Hinterschenkel haben nicht selten dieselbe bellrothgelbe Farbe wie die vor- dern, häufiger zeigt sich auf der Oberseite derselben jenseits der Mitte ein schwarzbrauner Wisch, welcher sich nicht selten so vergrössert, dass er nicht nur den Schenkel als breiter Ring ganz umspannt, sondern sich auch auf der Oberseite bis fast zur Schenkelwurzel und bis ganz zur Spitze ausdehnt; die hintersten Schienen sind gewöhnlich mit alleiniger Ausnahme der Wurzel, zuweilen nur zur Hälfte oder gar nur zum dritten Theile schwarzbraun; Hinterfüsse ganz schwarzbraun;-die Spitze der hintersten Schienen stark angeschwollen, das Iste Glied der hintersten Beine zwar dick, aber nicht eigent- lich verdickt, cylindrisch. Schwinger gelb. Flügel glas- artig, nur wenig graulich, an Wurzel und Vorderrande zwar nur schwach, bei gehörig ausgefärbten Exemplaren aber doch recht deutlich gelblich, sehr'selten geht diese gelbliche Farbe mehr in das Bräunliche über, Dioctr. flavipes kann nur mit der; folgenden Art ver- glichen werden, bei welcher darüber das Nähere. Anmerk. Meigen sagt (Syst. Beschr. VI. 330.), dass sich in der Fabricius’schen Sammlung als Dioctr. hyalipennis be- zeichnet, die von ihm als Dioctr. graeilis beschriebene Art finde; ich habe keinen Grund, dies zu bestreiten, muss aber ausdrücklich bemerken, dass Meigen’s stillschweigende Voraus- setzung, dass seine Dioct. gracilis demnach einerlei mit Dioct. hyalipennis Fbr. sei, gewiss irrthümlich ist, Dioet. graeilis gehört vorzugsweise dem Süden Europa’s an und kommt selbst noch an der Nordküste Afrika’s vor; was im Norden gefangen und für Dioct. gracilis erklärt worden ist, ist, so viel es mir bekannt geworden, stels falsch bestimmt gewesen, wie ich einst sogar das 9 der Dioct. rufipes als Dioct. gracilis erhielt. Fabr. beschrieb seine Dioct. hyalipennis nach dänischen, im Lund’schen Museuni vielleicht noch aufzufindenden Exemplaren; sie können nicht wohl einer andern Art als der in Dänemark 429 nicht seltenen Dioet, flavipes angehört haben; mögen uns un- sere Kopenhagener Nachbarn darüber Auskunft geben; fällt diese, wie ich zu glauben Grund habe, aus, so wird die Art künftig den Fabricius’schen Namen wieder erhalten müssen. — Noch will ich bemerken, dass Dioct. hyalipennis der Meigen- schen Classification, wie von Meigen selbst bemerkt, gar nicht hierher gehört, sondern der in der Syst. Beschr. als vitripennis beschriebene Dasypogon hottentotta des Fabricius ist. -- Wenn Meigen (Syst Beschr. VI. 330.) angiebt, dass nach Ausweis der Fabricius’schen Sammlung Dioct. frontalis Fabr. einerlei mit Dioctr. rufipes de Geer sei, so vergisst er hinzuzusetzen, dass wohl die Dioct. frontalis der Classification mit der gleich- namigen Fabricius’schen Art einerlei, aber die Dioet. frontalis der Syst. Beschr. davon verschieden und nichts als eine Varie- tät der Dioet. flavipes sei. — Dass auch Dioct. varipes hier- her gehöre, ist von selbst klar. | Spec. 11. Dioctr. Baumhaueri S & 2; atra, ab- domine concolore, thoracıs dorso cinerascente, li- neis duabus intermediis maculisque lateralibus atris subelevatis, alis subhyalinis, femoribus rufo-tes- taceis, omnibus superius nigro-lituratis. ae corp. k — 525 lin. Syn. Dioctria Baumhaueri Meig. Syst. Beschr. II. 245. 9. — Maeg. Dipt. d. N. Asil. 16. 5. — Macg. Suit. ä Buff. Dipt. 1. 290. 6. Vaterland: als solches bisher nur das westliche Deutschland, Frankreich und Belgien bekannt. Das Weibchen gleicht dem Männchen sehr und un- terscheidet sich von ihm fast nur durch die plumpere Körpergestalt. Schwarz, glänzend; das Untergesicht mit. sehr blass messingfarbigem, fast weissem Schimmer, un- mittelbar unter den Fühlern glänzendschwarz. Fühler- höcker nur von sehr mässiger Grösse, am Ende nicht sehr scharfeckig; das 1ste Fühlerglied kaum 14mal so lang als das 2te, das 3te so lang als die beiden Isten zusammen. Knebelbart sparsam, gelblich oder weiss; die Behaarung an Kinn und Backen weisslich, weiter am Hinterkopfe hinauf wird sie fahlgelblich, ganz oben ist sie bräunlich, häufig gar schwärzlich. Der hintere Augen- dh Fe ER 5 et N, 430 rand weiss gesäumt, aber nicht: bis oben hinauf. “Die Oberseite des Thorax mit überaus kurzer fahlgelblicher Behaarung und deutlich grau bestäubt, fein punktirt, zwei hinten abgekürzte Linien und die gewöhnlichen Seiten- flecke kahl und fast unpunktirt, deshalb tiefer schwarz und glänzend. Brustseiten glänzendschwarz; die ge- wöhnlichen Schillerstriemen vollständig vorhanden, sehr in die Augen fallend, unten von fast weisser, oben von weisslich messinggrauer, zuweilen mehr messinggelber Farbe. Hinterleib einfarbig, glänzendschwarz. Schwin- ger gelb. Beine seltener hellrotbgelb, meist von schmuz- zigerer, oft fast braungelber Farbe; an den vier vordern ist die äusserste Spitze der Schienen, zuweilen die Innen- seite derselben in grösserer Ausdehnung und die Spitzen- hälfte des Isten Fussgliedes schwarzbraun, die vier letz- ten Fussglieder ganz schwarzbraun, zuweilen an der äussersten Wurzel etwas gelb; die Vorder- und Mittel- schenkel sind auf der ganzen Oberseite schwarzbraun gefärbt, bei heller gefärbten Exemplaren reducirt sich diese Färbung auf einen nicht weit von der Wurzel be- ginnenden linienförmigen Längswisch, bei noch hellern lässt er gar das Wurzeldritibeil der Schenkel frei und ist nicht selten auf der Mitte der Vorderschenkel unter- brochen; die Grundfarbe der Hinterschenkel ist meist dunkler als die der andern, übrigens haben sie dieselbe schwarzbraune Zeichnung, welche aber ausgedehnter ist und fast ohne Ausnahme jenseits der Mitte den Schenkel als breiter Ring umspannt, so dass zuweilen nur auf der Unterseite an Wurzel und Spitze die helle Grundfarbe hervortritt; dann ist gewöhnlich auch das 2te Hüftglied. geschwärzt; die hintersten Schienen sind fast stets mit alleiniger Ausnahme der äussersten Wurzel schwarzbraun gefärbt; sehr selten erstreckt sich die helle Färbung auf das ste Viertheil derselben; hinterste Füsse ganz schwarzbraun. Die Spitze der hintersten Schienen. stark angeschwollen; das Iste Glied der hintersten Beine dick, doch kaum eigentlich verdickt, cylindrisch, an der äus- Hi j 431 “sersten Wurzel fast unmerklich zusammengezogen. — "Schwinger gelb. Flügel glasartig nur wenig graubräun- ‚lich, bei dem Weibchen oft fast ganz glasshell, an Wurzel “und Vorderrand ‚zwar nur schwach, aber. wenigstens bei - ‘dem Männchen stets recht deutlich bräunlich gefärbt. vie: Anmerk. Aus dem Vergleiche der Beschreibung dieser und der vorigen Art wird man die grosse Achnlichkeit beider ‚leicht entnehmen können. Für den ersten Anblick zeigen sich ‚nur Färbungsunterschiede, am auffallendsten in der Färbung der Schenkel und nächstdem in der Färbung des Untergesichts, weniger auffällig, aber beständig genug, in der Flügelfärbung, Auch die genaueste Untersuchung liess mich keinen recht be- stimmt unterscheidenden Formunterschied entdeeken; ich glaube gefunden zu haben, dass bei D. Baumhaueri das Iste Fühler- glied ein ganz geringes kürzer, der Kopf ein klein wenig kleiner, der Fühlerhöcker ein wenig niedriger und, von hin- ten gesehen, oben weniger eckig, die Oberseite al Thorax ein wenig mehr bestäubt, der Metatarsus der hintersten Beine “nicht vollständig so eylindrisch ist; doch sind in der That die 4 ‚eben aufgeführten Differenzen so Be gering, bei einzel- nen Exemplaren so fast ganz und gar verschwindend, dass "ich auf dieselben durchaus kein Gewicht legen darf An dass sich der Verdacht, dass auch Dioetr. Baumhaueri nichts als eine Varietät der Bioktr. flavipes sei, durchaus nicht zurück- weisen lässt. Trotzdem könnte ich mir nicht gestatten, beide Arten zu vereinigen, da ich einen entschiedenen Uebergang von einer zur andern noch nicht nachweisen kann, uud da das Vorkommen beider Arten der Vereinigung zu widersprechen scheint. Zeller fing Dioctr,. flavipes 68 nal und sah darunter keine Dioctr. Baumhaueri; ich habe von derselben Art, um mich: über die Extreme ihrer Farbenvarietäten zu belehren, nach und nach über 100 Exemplare im Posenschen und in Schlesien gefangen und nie eine Dioctr. Baumhaueri darunter gefunden. Dagegen erhielt ich die Dioctr. Baumhaueri ‘öfter "aus dem westlichen Deutschland, ohne je Dioectr. flavipes dar- unter zu finden; namentlich sandte mir Hr. Winnertz in Cre- ‚feld alle seine Dioctrien; es war eine lange Reihe der Dioetr. Baumhaueri darunter, älter auch hier keine Dioctr. flavipes. — _ Vielleicht findet ein schärferes Auge als das meine einen be- stimmteren Unterschied; vorläufig ist am Färbungsunterschiede festzuhalten und weiter zu beobachten. ".; ’% hr RN a rare a. © un .. ee 132 Spec. 12. Dioctr. linearis, A&P9; gracilis, atra; abdominis cingulis pedibusque pallide testa- ceis, posticis brunneovariegatis, tarsis omnibus subtus obscurepunctatis. Long. corp. k—5 lin. Syn. Dioctr. linearis Fabr. Syst. Antl. 389. 60. — en Syst. Beschr. V1. 330. Vaterland: Deutschland. Beide Geschlechter einander sehr ähnlich, nur das Männchen, wie gewöhnlich, viel schlanker als das Weib- chen. Glänzendschwarz; das Untergesicht weiss schim- mernd, nach oben hin zuweilen etwas mehr hell mes- singgelblich, unmittelbar unter den Fühlern glänzend- schwarz. Knebelbart ziemlich sparsam, weiss; auch am Kinn und an den Backen ist die Behaarung weisslich, oben am Hinterkopfe hell fahlgelblich; der hintere Augen- rand ist bis zur obersten Ecke mit einem gelblichweiss schimmernden Saume eingefasst. Fühlerhöcker scharf vortretend, aber nur von mittelmässiger Grösse; die Be- haarung der beiden ersten Fühlerglieder braun, das Iste Glied fast doppelt so lang als das 2te, das 3te nicht ganz so lang als die beiden Isten zusammen. Oberseite des Thorax sparsam mit fahlgelblichen Härchen besetzt und sehr dicht mit einem fast bronzebräunlichen Filze bedeckt, welcher zwei sehr glänzende, schwarze, das Schildchen nicht erreichende Mittellinien und zwei eben so glänzende und sehr scharf begrenzte Seitenflecke übrig lässt. Die glänzendschwarzen Schulterplatten haben häufg vorn und hinten einen kleinen rothen Punkt. Brustseiten glänzendschwarz; die gewöhnlichen Schbiller- striemen vollständig vorhanden und sehr in die Augen fallend, weiss, zuweilen nach oben hin messinggelblich. Hinterleib glänzendschwarz, mit sparsamer und zarter fahlgelblicher Behaarung, welche seinem Glanze nichts nimmt; der 3te und die folgenden Ringe hinten gelb oder braungelb gesäumt, der 4te breiter als der te, die folgenden allmälig wieder schmäler, in den Vorder- ecken des 3ten, ten und öten Ringes liegen gelbe an ° Seitenflecke, Weldhe auf dem &ten und 5ten Ringe in der Regel sich zu einer Binde vereinigen, die um so ansehnlicher ist, da sich mit ihr auch der helle Hinter- rand des vorhergehenden Ringes vereint; das letzte Hinterleibssegment ist bei dem Weibchen oft: sehr breit braungelb gerandet. Die äusseren Genitalien beider Ge- schlechter sind zum Theil braunroth, zum Theil schwarz. Schwinger gelb. Hüften und Beine von blasser, mehr wachsgelber als strohgelber Farbe; an den vordersten und mittelsten ist in der Regel nur die Unterseite der Füsse schwarzbraun punktirt und die alleräusserste Spitze ‚der Mittelschienen mit einem ganz kleinen schwarzbraunen Punkte gezeichnet; häufig ist auch auf der Oberseite die Spitze des letzten Fussgliedes, selten auch die der vorhergehenden dunkelbraun gefärbt. ‘Die Grundfarbe der Hinterbeine ist in der Regel etwas dunkler als die der vordern, bei den hellsten Varietäten findet sich mit- ten auf der Oberseite der Schenkel ein schwarzbrauner Wisch, eine braune Längslinie auf der Aussen- und eine auf der Innenseite der Schienen, auch ist die alleräus- serste Spitze der Schenkel stets schwarzbraun und die vier letzten Fussglieder sind auf der Unterseite stets dunkelbraun punktirt; bei den dunkelsten Varietäten ver- schwindet dagegen die helle Grundfarbe der Hinterbeine viel mehr; der schwarzbraune Wisch auf den Hinter- schenkeln nimmt fast die ganze Oberseite derselben ein, ‘die Schienen sind, mit Ausnahme der äussersten Wurzel, und die Hinterfüsse ganz schwarzbraun. Die Spitze der hintersten Schienen nicht sehr bedeutend aber sehr kugelförmig angeschwollen, der hinterste Metatarsus nicht verdickt, überhaupt nur von mässiger Stärke, eylindrisch. Flügel fast vollkommen glasartig, kivanbn mit einer merk- üben wässrigbräunlichen Färbung, an a Wurzel etwas gelblich. Spec. 13. Dioctr. gracilis, & 2; atra pedibus anterioribus femoribusque posticis rufis, II. 28 334 alis subhyalinis, thoracis dorso nitido pleurarum fascia anteriore integra, me- tarso postico crassissimo. — Long. SErp: ee 312 lin. Syn. De gracilis Meig. Syst. Besehr, n. 248. 15.— Macg. Dipt. d. N. Asil. 18. 9. — Macegq. Suit. I. 291. 10. Vaterland: das südliche Europa und nördliche Afrika; Herr Macquart hat sie sicherlich nur aus Versehen un- ter den Dipteren Nordfrankreichs aufgezählt. u Beide Geschlechter einander sehr ähnlich, doch das Männchen viel schlanker und die Färbung der Hinter- beine dunkler. Glänzendschwarz; Untergesicht sehr blass messinggelb, unten fast weiss, unter den Fühlern nur in sehr geringer Ausdehnung schwarz. Knebelbart sehr sparsam, weiss; die Behaarung an Kinn und Backen hat dieselbe Farbe, Fühlerhöcker Klee die Behaarung der beiden ersten Fühlerglieder bräunlich, das 2te nur we- nig kürzer als das Iste, das 3te von der Länge der bei- den Asten zusammen. Oberseite des Thorax durchaus glänzendschwarz, vollkommen unbestäubt, äusserst kurze fahlgelbliche Härchen bilden drei überaus feine Längs- linien. Brustseiten glänzend schwarz, Schillerstriemen vollständig vorhanden, weiss schimmernd, über der Hin- terhüfte noch ein ziemlich ansehnlicher, weisslich schim- mernder Fleck. Hinterleib glänzendschwarz, die Ein- schnitte nur, wie bei vielen andern Arten, ganz fein weisslich gesäumt, doch zeigt sich vor dem 4ten und 5ten Abschnitte noch die Spur einer gelbbräunlichen Binde. Beine rothgelb, an den Vorder- und Mittelbeinen sind die Füsse, mit alleiniger Ausnahme der Wurzel des AstenGliedes, braun; bei dem Weibchen zeigt die Spitze und Innenseite der Schienen daselbst eine kaum merk- liche Bräunung, welche bei dem Männchen ausgebreite- ter und dunkler ist und sich auch auf der Oberseite der Mittelschenkel zeigt; bei dem Weibchen ist nur die al- leräusserste ee der Hinterschenkel schwarzbraun, bei dem Männchen ist es dagegen die ganze OhaspaRe: die Er & I; x ” 435 hintersten Schienen und Füsse mit alleinig ser Ausnahme ‚der äussersten Wurzel bei beiden een dunkel- schwarzbraun. Die Spitze der hintersten Schienen ist merklich angeschwollen, der hinterste Metatarsus sehr verdickt, doch bei dem Weibchen merklich weniger als bei dem Männchen. Schwinger gelb. Flügel fast voll- kommen glasartig, kaum etwas he, getrübt. Anmerk. Dioetr. gracilis ist die nächste Verwandte der folgenden Art, von welcher sie sich durch erheblichere Grösse, schlankere Körperform, die Vollständigkeit der Schillerbinden an den Brustseiten und durch die dunkel schwarzbraune Fär- bung aller Tarsen leicht unterscheidet. WVUebrigens lege man auf die von mir über die Färbung der Beine gemachten An- gaben kein zu specielles Gewicht; ich kann nicht übersehen, welche Varietäten in dieser Beziehung, vorkommen mögen, da ich nur ein einzelnes Pärchen vor mir habe, welches Zeller am 30sten Juni bei Catanea fing. — Dass nach Meigen’s An- gabe gegenwärtige Art als Dioctr. hyalipennis in der Fabriecius- schen Sammlung stecken soll, dass aber die von Fabrieius be- sehriebene hyalipennis Sinberlieh von Dioctr. gracilis ver- schieden ist, habe ich oben in der Anmerk. zu Dioctr. flavi- pes her erwähnt. ‚ Spec. 14. Dioctr. lateralis, A & 9; atra, abdo- mine basi vix coarctato, plerumque luteo-cingulato, interdum unicolore; thoracis dorso nitido, pleu- rarum fascia micante anteriore superius late interrupta, antennarum articulo tertio praecedentibus conjunctis aequali. Long. 6orpX 22522342 Tin. Syn. Dioctr. lateralis Meig. Classif. 1. 258. 8. ex. p. — | Meig. Syst. Beschr. II. 249. 16. — Maeg. Dipt. d. N. Asil. 18. 10. — Macg. Suit. & Buff. Dipt. I. 291. 11. Loew Progr. 1840. 14. 7. — Loew Isis 1840, 536. 7 Asilus haemorrhoidalis Meig. Classif. 1. 270, Dioetr. — Meig. Syst. Beschr, 11. 250. 18. — Maceq. Dipt. d. N. Asil. 19. 13. — Macg. Suit. a Buff. I. 292. 13. — Zeller Isis 1840. 41. 6. | Vaterland: der grösste Theil des mittleren und nörd- lichen Europa’s. 436 Beide Geschlechter RA sehr ähnlich, das Männ- chen minder plump gebaut als das Weibchen, auch die Hinterbeine desselben in der Regel dunkel. Unterge- sicht blassmessinggelb, zuweilen fast goldgelb, zuweilen dagegen auch fast vollkommen weiss; unmittelbar unter den Füblern glänzendschwarz. Knebelbart sparsam, weiss- lich, dieselbe Farbe hat die Behaarung des Kinns und der Backen; hinterer Augenrand, aber nicht bis zur obern Ecke, weiss gesäumt. Behaarung der beiden Isten Fühlerglieder mehr braun, als schwarz, das ste Glied kaum 13mal so lang als das 2te, das dte so lang wie die beiden Asten zusammen. -Oberseite des Thorax glän- zendschwarz, fast kahl, durchaus ohne Bestäubung; die fahlgelblichen Härchen desselben bilden drei Längslinien, von denen die mittlere sehr fein ist, unmittelbar vor dem Schildchen stehen sie etwas dichter und bilden ganz am Seitenrande eine wenig bemerkbare, kurze Strieme, welche vom Schildechen nach der Schulterge- gend hinläuft. Brustseiten glänzendschwarz, Schiller- striemen weiss oder etwas gelblich, deutlich in die Augen fallend, aber nicht vollständig vorhanden; es findet sich nur der unterhalb des Prothoraxstigma liegende Theil der vordern Strieme, das von der Fühlerwurzel senk- recht hinabsteigende Strichelchen, der Punkt unterhalb desselben und noch ein ziemlich ansehnlicher Fleck un- mittelbar über der Hinterhüftie. Hinterleib schwarz mit sehr kurzer bräunlicher Behaarung, welche aber dem Glanze desselben nichts nimmt; hinter dem 2ten, grade auf dem 3ten und unmittelbar vor jedem folgenden Ein- schnitte findet sich eine braungelbe oder gelbe Quer- binde; die hinter dem 2ten Abschnitte ist gewöhnlich in zwei Seitenflecke aufgelöst, die auf dem 3Sten Ein- schnitte die breiteste, die folgenden werden immer schmäler, so dass sie eigentlich nur bräunlichgelbe Hin- terrandssäume bilden; die Ausdehnung der Binden ist etwas veränderlich, zuweilen lässt sich nur mit Mühe eine Spur derselben entdecken. Schwinger gelb, Hüften 437 e. u Beine blass röthlichgelb; die vier vordern- bei bei- den Geschlechtern stets ohne dunkle Zeichnung, wenn auch die Mittelschenkel zuweilen an der Spitze mehr ‚gebräunt; die hintersten sind bei dem Weibchen ent- weder ganz rothgelb und nur die alleräusserste Schenkel- spitze ein wenig braun, oder die Hinterschenkel haben jenseits der Mitte einen schwarzbraunen Wisch, welcher sich oft zu einem Ringe erweitert und sich nicht selten auf der Oberseite bis gegen Wurzel und Spitze hin ver- längert, oder es sind auch die Schienen zum Theil, ht ganz und gar braun; selten nur sind bei dem “Weibchen auch die hintersten Fiss braun gefärbt; bei dem Männchen ist die dunkle Zeichnung der Hinter- schenkel stets vorhanden, zuweilen wenig ausgedehnt, zuweilen den grössten Theil der Schenkel einnehmend, die Schienen sind gewöhnlich mit alleiniger Ausnahme ihrer Basis dunkelbraun, die bintersten Füsse gewöhnlich braunroth, der Metatarsus häufig, die folgenden Glieder nur selten dunkelbraun. Die Spitze der hintersten Schie- nen und der hinterste Metatarsus sehr angeschwollen, bei dem Weibchen kaum weniger als bei dem Männchen. ‚Flügel glasartig, an Wurzel und Vorderrand sehr wenig gelblich. Anmerk. Dass gegenwärtige Art die Meigen’sche Dioectr. hacmorrhoidalis sei, unterliegt keinem Zweifel, um so weni- ‚ger, da auch die Mittheilungen, welche mir ‘Hr. Winnertz über ein Meigen’ sches Original- Exemplar machte, diese Ansicht be- stäligen, dass der Name nicht beibehalten werden kann, da er auf dem Verkennen einer Fabricius’schen Art beruht, versteht sich von selbst. Ebensowenig ist es zweifelhaft, dass ich die von Meigen gegebene Beschreibung der Dioctr. lateralis auf unsere Art bezieht; Meigen’s Beschreibung passt nicht nur auf einzelne Exemplare derselben vollkommen, sondern es hat auch nach Meigen von andern Sammilern in dortiger Gegend keine der eben beschriebenen ähnliche zweite Art aufgefunden ° werden können. “ Spee. 15. Dioctr. longicornis, 9 & 9; nigra, an- tennarum articulo lertio praecedentibus 438 eanjanstie: multo hs | Long Corp. 3— 375 lin. Syn. Dioctr. lateralis Meig. Classif. I. 258. 8. ex. p. 1 Dioctr, longicornis Meig. Syst. Beschr. 11. 249. 17. — Maceg.Dipt. d. N. Asil. 19, 11. — ars, Suit. ‚a Buff. Dipt. I. 291. 12. Vaterland: Europa mit Ausnahme der. nördlichsten Theile. Ä Beide Geschlechter sehr äbnlich undleicht an dem sehr eigenthümlichen Fühlerbau zu erkennen. Glänzendschwarz; Untergesicht bis zu den Fühlern goldgelb, oder doch dunkel messinggelb. Knebelbart ‘gelblich. Behaarung am Kinn und am untersten Theile der Backen weisslich oder graulich, am Hinterkopfe schwarz; hinterer Augen- rand bis zur Oberecke weiss schimmernd eingelfasst. Fühlerhöcker niedrig, breit, jederseits kurz gehörnt; Fühler entfernter als bei andern Arten, die beiden Isten Glieder kurz, das ste fast doppelt so lang als das 2te, das 3te viel länger als die beiden Asten zusammen. Oberseite des Thorax glänzendschwarz, fast kahl, ohne von Härchen gebildete Längslinien. Die Schillerstriemen der Brustseiten wenig in die Augen fallend, weiss oder silbergrau schimmernd, unvollständig; es findet sich nur der unter dem Prothoraxstigma liegende Theil der vor- dern Strieme, die von der Flügelwurzel grade abstei- gende Linie und das Fleckchen unter ihr; ausserdem schillert noch ein Fleckchen über der Hinterhüfte ziem- lich deutlich. Schwinger gelb. Alle Hüften schwarz. Die Vorder- und Mittelbeine rotbgelb mit schwarzbrau- nen Füssen, die Hinterbeine braunschwarz mit gelbrothen Knien, ziemlich stark angeschwollener Schienenspitze und sehr verdicktem Metatarsus. Flügel. gleichmässig graubraun getrübt. Spec. 16. Dioctr. calceata, 9; atra, abdominis segmentis 2, 3 & 4, femoribus bie rubro-testaceis. Löne: corp. 3— 377 lin. 4 % Y n iR 439 ' Syn. Dioctr. calceata Meig. Syst, Beschr. II. 253. 24. Vaterland: Oesterreich, Italien. Schwarz; Untergesicht weiss, unmittelbar unter den Fühlern glänzendschwarz. Der Knebelbart weisslich, Behaarung am Kinn schwärzlich, am Hinterkopfe schwarz. Der Fühlerhöcker klein, die beiden Isten Fühlerglieder kurz, das Iste etwa I2mal so lang als das 2te, das 3te etwas länger als die beiden Asten zusammen. Thorax schwarz, auf der Oberseite ziemlich matt, und bei mei- nen Exemplaren mit einer Spur breiter grauer Striemen. die Schulterplatte und die Schwiele zwischen Schildchen und Flügelwurzel zuweilen zum Theil oder ganz roth. Brustseiten glänzendschwarz, ohne Schillerstriemen. Aster Hinterleibsring schwarz, 2ter gelbrotb, oben an der Wur- zel mit schwarzem, halbkreisigem Flecke, 3ter und Ater ‚ganz gelbroth, zuweilen mit der Spur einer rothbraunen Querbinde ; die folgenden Ringe schwarz mit hellen Hinterrandssäumen, der Saum des dten meist ansehnlich, der der folgenden sehr schmal. Schwinger schmutzig- gelb. Beine gelbroth, das Spitzendrittheil der vorder- sten Schienen und alle Füsse dunkelbraun; die Spitze ‚der hintersten Schienen kaum merklich angeschwollen, der hinterste Metatarsus gar nicht verdickt, nicht einmal stark, aber etwas kurz. Flügel fast glasartig mit gelb- bräunlichem oder bräunlichem Farbentone, an Wurzel ‚und Vorderrand etwas gelblich. Gen. 3. Dasypogon. A. Vorderschienen mit Enddorn. Iste @ruppe des Das. luetuosus — Saropogon. Verhältnissmässig nackte Arten, Untergesicht gleich- ‚breit, wenig gewölbt, der Knebelbart fächerförmig, nicht auf das Untergesicht hinaufsteigeud. Fühler nahe bei einander, der Griffel stets sehr kurz, sonst von verschie- dener Bildung. Thorax nicht stark gewölbt, auf der Mitte der Oberseite mit kurzen Borstenhärchen. Hinter- 440 leib lang, bei dem Weibchen mehr breitgedrückt, bei dem Männchen mehr cylindrisch. Beine ziemlich schlank, Hinterschienen nicht verdickt. ' Bei den hier beschrie- benen Arten 4te Hinterrandszelle verengt, zuweilen bei Varietäten geschlossen; 6te Hinterrandszelle fast geschlos- sen oder geschlossen. Sie erinnern an Dioctria, bes. Spec. 1. —, an manche Laphrien, z. B. Spec. 3. —, auch an die Formen der 3ten Gruppe, z. B. Spec. 4 —; de- nen der 2ten sind sie am nächsten verwandt. | Spec. 1. Das. eucerus d. Long. corp. 425 !in. d‘ mystace nigro antennarum articulo.tertio praeceden- tıbus conjunctim duplo longiore. — Vaterland: Ich fing das Männchen in den letzten Tagen des April zu Mermeriza und im Mai zu Makri. Männchen: glänzendschwarz mit hellen Beinen. Un- tergesicht lebhaft messinggelb, fast goldgelb; der sparsame Knebelbart, die Behaarung der Taster, des Kinnes. der Bak- ken, des Hinterkopfes und der Stirn tiefschwarz, ietztere glänzendschwarz, doch zieht sich der Schimmer des Unter- gesichtes am Augenrande etwas aufsie herauf, ist aber da- selbst blässer; Fühler schwarz, das 3te Glied doppelt so lang als die beiden ersten zusammen, auf der Oberseite, besonders in der Isten Hälfte mit ziemlich vielen schwarzen Härchen; auch die beiden ersten Glieder schwarzhaarig. Der Fühlergriffel undeutlich. Hinterkopf gelb bestäubt., Thorax durchaus schwarz; die Schulterstücke und eine von ihnen ausgehende Seitenstrieme zeigen eine grau- gelbliche, fast messingfarbene Bestäubung; eine weniger dichte Bestäubung haben . zwei auf der Mitte liegende hinten abgekürzte Striemen; auch das schwarze Schild- chen ist an der Wurzel hell bestäubt. Die längeren Borstchen auf der Oberseite des Thorax und auf dem ‚ Schildchen schwarz, die auf den Seitenstriemen jedoch gelblich; die kurzen Härchen in der Schultergegend fahlgelblich, sonst ebenfalls schwarz. Brustseiten glän- I) K; 441 ‚zendschwarz, mit graulich messinggelben Schillerstrie- men, welche dieselbe Lage wie in der Gattung Dioctria haklon; Auch die ha Hüften zeigen eine ähnliche Bestäubung, ihre Behaarung aber ist schwarz. Der schwarze Hinterrücken hat jederseits einen messinggelb schillernden Fleck. Der Hinterleib durchaus glänzend- schwarz; der Iste Ring desselben an den Seiten mit fahl- gelblichen Borsten; der 2te etwas verlängert, durch eine Querlinie getheilt, er und der folgende Abschnitt haben einen ringsumlaufenden feinen weissen Hinterrandssaum, welcher den andern Abschnitten fehlt. Beine gelb, die ‚äusserste Kniespitze der hintersten schwärzlich, was aber - nur einen Punkt bildet; die Farbe der Füsse geht durch Gelbbraun nach der Spitze hin in Schwarzbraun über; an den bintersten bräunen sich schon die Schienen ge- gen die Spitze hin; übrigens sind die Beine verhältniss- mässig sehr kahl, die Schienen mit einzelnen schwarzen Borstchen besetzt. Schwinger sehr lebhaft gelb. Die Flügel glashell mit schwarzbraunen Adern, bei dem einen Exemplar am Vorderrande und um die Naenadern ‚eiwas gebräunt. Weibchen: unbekannt. _Spec.2. Das. jugulum, 3 & 9; Long. corp. 4% ‚— örz lin. | d mystace nigro, pedihus nigro flavoque variis. Q abdomine rufo-fasciato. Vaterland: die Insel Rhodus, wo ich die Art ım Mai öfters fing; auch die benachbarte Küste Kleinasiens. Männchen: schwarz; die Beine schwarz und gelb- lich. Untergesicht mit lebhaftem weissen Schimmer, wenn man es von oben betrachtet; ganz von unten ge- sehen gleissendschwarz; der sparsame Knebelbart, wie alle andere Behaarung des Kopfes, tiefschwarz. Stirn weiss schimmernd, der Scheitel tiefschwarz, was nach vorn in drei undeutliche Spitzen ausläuft, von denen die eitlichen nur kurz sind. die mittelste aber bis zu den 442 Fühlern reicht. Fühler schwarz, die Unter- und Innen- seite der beiden ersten Glieder, zuweilen auch noch die Wurzel des 3ten Gliedes braun gefärbt; das 3te Glied wenig länger als die beiden ersten zusammen, auf der Oberseite ınit einigen kurzen Härchen; der Fühlergriffel kurz, dick, stumpf, wie es scheint eingliedrig. Thorax schwarz, an den Brustseiten glänzend, auf der Oberseite mit weisslicher Bestäubung, welche, wenn sie vollständig vorhanden ist, zwei nahe bei einanderliegende und hin- ten vereinigte Mittellinen und zwei breite, hinten und vorn keilförmig endende Seitenstriemen unbedeckt lässt; gewöhnlich ist sie unvollständiger, so dass sie nur eine Umsäumung des Randes der Oberseite und zwei feine Mittellinien bildet; vorn unter der Wölbung des Thorax läuft sie immer deutlich von einem Schulterstücke zum andern und bildet eine jochförmige Zeichnung Die Schulterstücke selbst haben eine rothgelbe, unter der weissen Bestäubung sehr versteckte Färbung. An den Brustseiten zieht sich eine weissbestäubte, wagerechte Strieme von der Flügelwurzel gegen die Schulter hin; unter der Flügelwürzel und über den Hüften haben ein Paar Stellen eine undeutliche braune Bestäubung. Schild- chen schwarz, nur an der Basis etwas weisslich be- stäubt. Auch der Hinterrücken ist schwarz und hat je- derseits eine grauweiss bestäubte Beule. Hinterleib glän- zendschwarz mit sehr kurzen und zerstreuten schwarzen Härchen, die schwarze Behaarung der Genitalien etwas länger und dichter; der 2te und 3te Hinterleibsring ha-- ben einen sehr feinen weissen Hinterrandssaum, von einem ähnlichen zeigt sich an der Seite des 4ten eine kaum erkennbare Spur. Die Färbung der Beine ist ziem- lich veränderfich, so dass ınan in dieser Beziehung _ zwei Varietäten -unterscheiden kann; bei der dunkler gefärbten sind die Beine schwarz, nur die Unterseite aller Schenkel, das äusserste Knie, die Vorder- und Mit- telschienen sammt der Wurzel des Isten Gliedes dieser Füsse blassgelb; bei der hellgefärbten Varietät ist die 443 ‚schwärze Färbung auf die Oberseite der Schenkel be- ‚schränkt, an allen andern Stellen dagegen durch eine ‚rothgelbe Farbe ersetzt. Die Schwinger waren im Leben ‚lebhaft gelb, durch das Vertrocknen haben sie bei fast allen Exemplaren eine braunrothe Färbung angenommen. Flügel glasartig mit dunkelbraunen Adern. Weibchen: Untergesicht und Vorderstirn messing- gelb schimmernd, Knebelbart gelblich, die beiden ersten Fühlerglieder und die Wurzel des 3ten in der Regel rothgelb. Die Bestäubung auf dem Thorax und den ‚beiden Beulen des Hinterrückens messinggelb, doch ohne Glanz, auf der Oberseite des Thorax mehr über die ganze Fläche ausgebreitet als bei dem Männchen, also eine weniger deutliche Zeichnung bildend. Der 2te bis 6te Hinterleibsring mit rostrother, in der Mitte erweiter- ter Hinterrandsbinde; bei den meisten Exemplaren er- reicht diese Binde auf dem 3ten, Aten und öten Ringe den Vorderrand; zuweilen ist dies auch noch auf dem 6ten Ringe der Fall. Die Beine sind ganz und gar gelb, bei dunkler gefärbten Exemplaren findet sich auf der Oberseite der Schenkel eine braunschwarze Längslinie, welche aber nur auf den hintersten bis gegen die Spitze reicht. Alles übrige wie bei dem Männchen. — Bei mehreren Weibchen meiner Sammlung zeigt die ganze Flügelfläche eine wässrigbräunliche Trübung, während sie sonst ganz glashell sind; -einen specilischen Unter- ‚schied besründet das nicht. Spec.3. Das. plaiynotus SA2®. — Long corp. 37.52, In, g\ mystace alle flavescente, femoribus nigris; 2 abdomine nigro, femoribus basi nigris. Vaterland: die Gegend von Makri und Patara, wo ich die Art im Mai fing. - Männchen: schwarz. Untergesicht von oben ge- sehen fast silberweiss, von unten dunkel zimmtbraun; Knebelbart ziemlich dicht, von hellgelblicher Farbe; sonst 444 alle Behaarung des Kopfes tiefschwarz. Die Stirn weiss bestäubt, der Scheitel und ein zwischen ihm und den Fühlern liegendes Fleckchen tiefschwarz. Fühler schwarz, die Spitze des 2ten Gliedes, oft die ganze Unter- und Innenseite der beiden ersten Glieder rothbraun; das 3te Fühlerglied etwa I3mal so lang als die beiden ersten zusammen; zuweilen an der Spitze auf der Unterseite braun, auf der Oberseite bei allen meinen Exemplaren. ohne Härchen; der Fühlergriffel sehr kurz und dick; das 2te Glied desselben tritt aus dem Asten wie ein dünner ganz kurzer Stachel hervor, ist aber nicht bei allen Exemplaren gleich gut wahrnehmbar. Der Hinter- kopf hat einen bronzebraunen Schimmer. Auf der Ober- seite des schwarzen Thorax bildet die graulichweisse Bestäubung eine deutliche Zeichnung; diese besteht aus einem jochförmigen Theile, welcher vorn unter der Wöl- bung des Thorax und auf den gelbbräunlich gefärbten Schulterstücken liegt, ferner aus zwei sich bis zur Naht hin keilförmig verschmächtigenden und hinter derselben sich wieder, zu einem kleinen dreieckigen Flecke er- weiternden Mittelstriemen, welche vorn mit der den ganzen Seitenrand bis zum Schildchen hin einfassenden Strieme in Verbindung stehen, ‘endlich noch aus einer feinen und wenig deutlichen Mittellinie; es sind dem- nach zwei undeutlich geschiedene, ziemlich breiteMittel- linien und zwei noch breitere, vorn abgekürzte, an der Naht etwas eingeschnürte Seitenstriemen schwarz, welche sämmtlich schon in einiger Entfernung vom Hinterrande des Thorax vollkommen zusammenlliessen. Die längern Borsten auf der Oberseite des Thorax sind dick, schwarz, nur vor der Flügelwurzel zuweilen fahlgelb: statt der kurzen Härchen finden sich kurze steife Borsten von schwarzer Farbe, welche fast kleinen Stacheln gleichen; das Schildchen und die Seitenbeulen des Hinterrückens weiss bestäubt; an den glänzendschwarzen Brustseiten - läuft eine weissbestäubte Strieme- von der Flügelwurzel gegen die Schulter hin; ausserdem finden sich an den- m 445 selben noch ein Paar schwer wabrnehmbare, dunkel- braun bestäubte Stellen. Hinterleib durchaus glänzend- schwarz, etwas breiter als-bei den vorhergehenden beiden Arten, der 2te und 3te Ring mit äusserst feinem weiss- lichen Hinterrandssaume, der am 3ten Ringe zuweilen un- deutlich ist; Behaarung des Hinterleibes sehr kurz, zerstreut, schwärzlich; an den ken finden sich etwas längere schwarze Härchen, nur an der Spitze der innern Klappen schmutzig weissliche Färbung der Beine veränderlich, so dass man zwei Varietäten unterscheiden kann, welche aber durch Uebergänge verbunden sind; bei der dun- kelsten Varietät sind die Beine schwarz, alle Kniee roth- gelb, an den Mittel- und Vorderbeinen die Aussenseite der Schienen und die Wurzel des Isten Fussgliedes fahlgelb; bei der hellsten Varietät sind nur die Schen- kel bis gegen die Spitze hin schwarz gefärbt, an allen andern Stellen ist die schwarze Färbung durch eine braune oder braunrothe ersetzt. Die ans im Le- ben gelb, nach dem Vertrocknen meist bräunlichroth. Flügel glasartig, vor der {sten Längsader dunkel schwarz- braun; eine schwarzbraune, ganz allmälig verwaschene Trübung erstreckt sich bis etwa zur Gegend der klei- nen Querader oder auch weiter, nach hinten überschrei- - tet sie die vorletzte Längsader nicht. Weibchen: Untergesicht von oben betrachtet ziem- lich lebhaft messinggelb, von unten gesehen dunkelgelb. Knebelbart und die ganze Behaarung des Kopfes von derselben Farbe wie bei dem Männchen, nur sind die Borsten oben am Hinterkopfe in der Regel alle fahlgelb, während sie bei dem Männchen in der Regel schwarz sind. Die Fühler stets heller als bei dem Männchen, ge- “_ wöhnlich die beiden ersten Glieder bräunlich rostroth mit dunklerer Oberseite, das 3te schwarzbraun; bei ein- zelnen Exemplaren ganz rostroth, nur die Spitze des 3ten Gliedes dunkelbraun. Die Bestäubung des Thorax bei verflogenen Exemplaren graulich messinggelb, bei recht frischen rein messinggelb, stets ohne Glanz und 116 stets von der Flügelwurzel an nach hinten hin allmälig‘ in das Weisse übergehend. Die weisslichen Säume am Hinterrande des 2ten und 3ten Leibesringes undeutlich. Die Schenkel nur bis zur Mitte schwarz; an den hinter- sten reicht diese Färbung etwas über die Mitte hinaus, auf der Oberseite zuweilen bis gegen die Spitze hin; übrigens haben die Beine eine fast rostrothe Färbung. welche an den Schienen und Füssen der Vorder- und Mittelbeine mehr in das Gelbe übergeht; die Spitze aller Füsse ist bei den meisten Exemplaren stark gebräunt. Die ganze Flügelfläche weniger glasartig als bei dem Männchen; was bei leizieröm schwarzbraun gefärbt ist, hat bei dem Weibchen eine gelbbraune Färbung. In allem Uebrigen gleicht das Weibchen dem ähdiehk Ge. schlechte. _ Anmerk. 1. Ich habe die Beschreibuug dieser und der beiden vorhergehenden Arten so ausführlich gegeben, da noch mehrere ähnliche Arten, deren Vergleichung mir nicht mög- lich war, zu concurriren scheinen; zu diesen Arten gehört zu- erst Das. leucocephalus Meig. (T. U, 259.); aus Meigen’s An- gaben geht auf das sicherste hervor, dass er den beschriebe- nen Arten wohl verwandt, aber ganz sicher mit keiner der- selben einerlei ist. Ferner beschreibt Meigen als Laphr. flavi- cineta und Laphr. scutellaris (T. li. 296. 16 & 17.) zwei Da- sypogonen, die vielleicht in gegenwärtige Gruppe gehören und höchst wahrscheinlich die beiden Geschlechter, Laphr. flavicineta das Weibchen und Laphr. scutellaris das Männchen ein und derselben Art sind. Auch von dieser Art, oder diesen Arten sind die oben beschriebenen sicher verschieden, wie aus einer genauern Vergleichung der Meigen’schen Au apEE unwiderleg- bar hervorgeht. Anmerk. 2. Die beschriebenen Arten re im Kör- perbaue und im Betragen viel mehr dem Das. teutonus als dem Das. diadema, während die nächstfolgende Art in diesen Beziehungeu letzterem viel mehr ähnelt. Sollte die sich meh- rende Artenzahl weitere Unterabtheilungen nöthig machen, so ergeben sie sich nach dieser Andeuflung von selbst. Spec. 4. Das. luetuosus Z & 9; E, lin... d‘ mystace flavescente, pedibus rufis. Ya 2 abdomine nigro, Podilns rufis. 447 Syn. Das. luctuosus Meig. Syst‘ Beschr. II. 259. 3. Vaterland: Italien, und wenn der Meigen’sche Name von mir nicht falsch angewendet ist, auch Portugal. Männchen: schlanker als die vorhergehenden Arten; schwarz. Das Untergesicht bronzebraun, fast kupferroth, nur mit geringem Glanze. Stirn schwarz, Knebelbart dicht, etwas fächerförmig aus einanderstehend, von glän- zender hell messinggelber Farbe. Die übrige Behaarung des Kopfes tiefschwarz. Fühler schwarz oder dunkel braunschwarz, das 3te Glied nicht ganz 13 mal so lang als die beiden ersten zusammen, auf der Oberseite meist mit ein paar Härchen. Fühlergriffel sehr kurz, stumpf, wie es scheint: eingliedrig, Thorax schwarz, auf der Oberseite desselben zeigt sich die Spur einer braunen Bestäubung und tiefer schwarz gefärbter Längslinien. Die Schulterbeulen graulich messinggelb bestäubt; der Seitenrand zeigt nur bei sehr gut erhaltenen Stücken eine ähnliche Bestäubung. An den Brustseiten läuft eine ähnlich bestäubte Strieme von der Flügelwurzel gegen die Schulter hin, auch finden sich bei unverletzten Exem- plaren daselbst noch ein paar andere bestäubte Stel- len, und selbst die schwarzen Hüftglieder zeigen einigen messinggelben Schimmer. Die ganz kurzen Härchen _ wie die längeren Borsten des Thorax sind schwarz. Schildchen schwarz. Hinterrücken schwarz, jederseits _ mit einer messinggelb bestäubten Beule. Hinterleib durch- aus glänzendschwarz, mit sparsamer und ‚kurzer schwar- zer Behaarung, die nur an den Genitalien etwas länger ist; der 2te und dritte Ring mit äusserst feinem weissen Hinterrandssaume; auch am %ten Ringe die Spur eines solchen. Beine gelbroth, die Spitzenhälfte‘ oder doch das Spitzendrittheil der hintersten Schienen und alle Füsse schwarzbraun; die äusserste Spitze der hintersten Kniee schwarz, was aber nur einen kleinen Punkt bildet; Vorder- und Mittelschienen gewöhnlich an der Wurzel oberwärts etwas geschwärzt. Schwinger gelb. Flügel 448 schwärzlich, am Vorderrande und auf der Mitte noch dunkler, an der äussersten Wurzel mehr schwarzbraun. _ Weibchen: Untergesicht messinggelb. Die Fühler in der Regel heller als bei dem Männchen, oft theilweis braunroth, besonders die Unterseite und Spitze der ersten beiden Glieder. Die weisslichen Säume am 2ten, 3ten und 4ten Hinterleibsabschnitte sind deutlicher als bei dem Männchen, vor dem Seitenrande meistentheils . etwas erweitert, besonders auf dem 3ten und 4ten Ab- schnitte, so dass sich da kleine schmutzig-weissliche Quer- fleckchen zeigen; der Vorderrand dieser Fleckchen er- scheint nach dein Vertrocknen oft gelblich; an den Sei- ten des öten Ringes jederseits a Anfang eines hellen Ehen smmes Beine gelbroth, die Spitzenhälfte der Hinterschienen und alle Füsse rothbraun, nur bei einem meiner Exemplare ziemlich dunkelbraun. Flügel nicht so dunkel wie die des Männchens; von der Wurzel bis zur Mitte von ziemlich. dunkler gelbbrauner Farbe, von da an mehr schwärzlichbraun. Anmerk. Bei der Anwendung des Meigen’schen Namens auf gegenwärtige Art muss ich voraussetzen, dass sich seine Beschreibung auf ein Weibchen und zwar auf eines mit unge- wöhnlich dunkel gefärbten Beiren beziehe; auf das Männchen lässt sie sich nicht deuten, Ich hoffe, dass ich das rechte ge- troffen habe; freilich ist die Körperlänge des Das. luctuosus in Meigen’s Werke auf 8; Linien angegeben, eine Grösse, welche "gegenwärtige Art schwerlich je erlangt. 2te Gruppe des Das. Diadema und teutonus. — Dasypogon. Wie die Arten der vorigen Gruppen, aber der Bart reicht bis gegen die Mitte des Untergesichtes herauf und wird dann noch bis zu den Fühlern durch etwas zer- streutere und kürzere Härchen fortgesetzt. ‚ Spec. 5. Das. teutonus, PS & 2; Long. corp. 75 lin: Sg & 29: niger; facie, Ihoracis margine laterali magnis- que pleurarum maculis aureo-micantibus. 449 Syn. Asilus teutonus Linne Syst. nat, ed. XII. 1008. 11. ‘Da. — Meig. Syst. Beschr. II. 258. 7. (eum sy- nonymis). — Macg, Dipt. d. N. Asil 22.1. — Mag. Suit. a Buff. I. 293. 2 — Zeller Isis 1840. 43. Vaterland: Mitteleuropa; in Deutschland überall nicht gar selten. Die Art ist zu bekannt und zu leicht zu erkennen, als dass eine weitere Beschreibung derselben hier am Platze wäre. Spec. 6. Das. Diadema J\ & 2 815 — 1125 Tin. d' ater, alıs pedibusque concoloribus; humer!s promi- ... nulis; © nigra, abdominis cingulis 3—6 superius rufo-ferrugi- | neis pedibus interdum piceis; pilis occipitis pro- thoracisque pallidis, nigris interdum parce ad- mixlis. Syn. Asilus diadema Fbr. Sp. Ins. 1. 462. 11. 4. — punctatus Fbr. Sp. Ins. II. 463. 15. Das. a, Meig. Syst. Beschr. II. 260. 4- ( cum synonymis). — Maceg. Dipt. d. N. Asil. 23. 2. — Maceg. Suit. Dipt. 1. 293. 1. — Zeller Isis 1840. 43. ..eX.Pp. Vaterland: Mittel- und Südeuropa; ich fand ihn auch in Kleinasien häufig. Männchen: tiefschwarz, auch alle Be- haarung und die Flügel. Untergesicht verhältnissmässig breit, messinggrau, ohne erheblichen Glanz, auf der Mitte oft schwärzlich; das 2te Fühlerglied zuweilen an der Spitze, zuweilen auch auf der Unterseite rothbraun. Die Schulterecken ziemlich stark hervortretend, so dass der Thorax von oben gesehen ein länglich viereckiges An- sehen hat. Schulterschwielen mehr oder weniger deut- lich grau bestäubt; eine ähnliche Bestäubung läuft ganz oben an den Brustseiten von der Flügelwurzel gegen die Schultern hin. Schwinger gelb. Hinterleib etwas plump cylindrisch, durchaus schwarz, die männlichen Genitalien ziemlich gross. Die Beine von etwas plum- N. 29 450 pem Bau. — Bine Varietät hat dunkelkastanionbrane Beine und Schulterstücken. ar Weibchen: in seiner ganzen ‚Fätbudge höchst ver- änderlich, so dass mehrere Varietäten unterschieden werden müssen; allen diesen Varietäten ist die plumpe Gestalt des Hinterloihos und der Beine gemeinsam; bei allen treten die Schulterecken ‚erheblich hervor und bei allen die Behaarung an Rüssel, Tastern, Kinn, Hinterkopf, Stirn, Prothorax und an den Seiten der ersten Hinter- leibsringe, obgleich in ihrer Färbung ziemlich veränder- lich, dh vorherrschend hell; Var. 4. nur auf dem Scheitel und an der Sofas des 2ten Fühlergliedes ein Paar schwarze Härchen, sonst die Behaarung des Kopfes durchaus fahlgelblich; auch auf dem Prothorax und auf dem Seitenrande des Thorax herrscht die fablgelbliche Behaarung vor; Schultern und Hinterecken des Thorax, häufig der ganze Seitenrand kastanienbraun. Hinterleib durchaus schwarz, im Hinter- winkel des 2ten bis öten Ringes, wie bei allen Varietä- ten, ein weisser Querfleck. Die drei ersten Hinterleibs- abschnitte auf dem Hinterwinkel mit ziemlich langer schmutzigweisser Behaarung. Beine durchaus schwarz, entweder nur auf der Unterseite der Schenkel und an der Basis der Schienen, oder ganz und gar schmutzig dunkelbraun. Flügel gelbbräunlich, an Wurzel und Vorl derrand gelber, Bei frischen Exemplaren ohne braune Säume der Adern, bei verflogeneren stets mit solchen Säumen. Die Farbe der Fühler ist bei dieser, wie bei allen andern Varietäten sehr veränderlich; gewöhnlich nur die beiden ersten Glieder zum Theil, oft auch ein Theil des 3ten Gliedes braunroth. ' Var. 2. ganz wie var. I., nur.der Ate, öte und 6te Ring auf der Mitte der Oberseite roth, was überall vom Seitenrande weit entfernt bleibt und auf dem öten Ringe am breitesten ist. Alles Uebrige hat diese Varietät mit der vorigen gemein; ich fing beide nur in Kleinasien, aber da an denselben Stellen in grosser Menge. 451 nr Die Foströfhl Färbung auf dem Hinterleibe beginnt schon auf dem 3ten Ringe, dessen Hinterrand sie einnimmt; si& erreicht fast aha Seitenrand_ dieses Ringes und erweitert sich in der Nähe desselben etwas; auf dem 4ten und öten Ringe reicht die rostrothe Fär- bung bis nahe zum Seitenrande; der 6te Ring ist ent- weder gar nicht, oder nur am Hinterrande, oder auf der ganzen Mitte rostroth gefärbt, zuweilen hat auch noch der 7ie Ring einen rothen Fleck. Beine schwarz, bei unausgefärbten Exemplaren pechbraun. Der Behaarung des Hinterkopfes und des Prothorax mischen sich ein- zelne. schwarze Härchen bei; auch mehrt sich die Zahl derselben auf dem Scheitel, sie finden sich ebenfalls auf dem IAsten Fühlergliede ein; die Behaarung der Taster, des. Kinnes und der Backen ist entweder durch- aus fahl, oder zum Theil schwärzlich; bei einem meiner Exemplare ist sie letzteres nur an den Tastern, bei einem andern nur an Kinn und Backen. In allem Uebrigen gleicht sie durchaus den beiden ersten Varietäten, von denen sie namentlich auch im Körperbau: durchaus nicht bemerkbar abweicht. Anmerk, Man hat für diese Art die Wahl zwischen zwei Namen, da Fabr, zu gleicher Zeit das Männchen als Asil. dia- dema und das Weibchen als Asil. punctatus beschrieb; da letz- terer Name auf das Mänuchen gar nicht passt, es überdies schon vor dem Erscheinen der Fabrici’schen Spee. Ins. einen Asil. punctatus gab, so muss die Wahl nothwendig auf erste- ren Namen fallen; er ist ziemlich nichtssagend, kann aber eben deshalb nicht unpassend genannt werden. 8 preic; 7. Das. oylindrieus, S & 2, Long. corp. 625 — 855 lin. d' ater alıs pedibusque concoloribus, hümeris non pro- minulis; © nigra, abdominis cingulis 3—5 superius semper ru- foferrugineis, pedibus rufis inlerdum nigricantibus; pilis occipitis prothoracisque nigris, vix umquam pallidis aliquot admikxtis. Syn. Asil. eylindricus Fbr. Ent. Syst. IV. 381. 24. — Filet Class. I. 267. Das. cylindricus Fbr. Syst. Antl. 165. 6. — Meig. Syst. Beschr. II. 262 7. — Maeg. Dipt. d.N. Asil. 24. 4. Das. fasciatus Meig. Syst. Beschr. II. 261. 5. — Maeg, Dipt. d. N. Asil. 24. 3. m ii Vaterland: Mittel- und Südeuropa. Männchen: dem der vorigen Art auf das Täu- schendste ähnlich und nur sehr schwer davon zu un- terscheiden. Etwas kleiner; die Stirn verhältnissmässig etwas schmäler, die Schulterecken weniger vortretend; der Hinterleib nach Verbältniss schlanker und die Geni- talien verhältnissmässig kleiner; die Beine von etwas zarterem Baue. Sonst sehe ich durchaus keinen Unter- schied. i _ Weibchen: dem der vorigen Art ebenfalls sehr ähnlich; kleiner und von zarterem Baue; Untergesicht hel- ler, fast weisslich, Knebelbart weisslich. Die Behaarung der Taster, des Kinnes, der Backen, des Hinterkopfes, der Stirn und des Prothorax stets schwärzlich mit selte- ner und sparsamer Beimischung heller Härchen; die Be- haarung der Hüften weisslicher und feiner, als bei dem Q des Das. Diadema; die Behaarung auf den Hinterwin- keln der drei ersten Hinterleibsabschnitte kürzer und ganz vorherrschend schwärzlich; der 3te, kte und Ste Hinterleibsring auf der Oberseite steis zum grössten Theile rostroth, häufig auch noch ein Theil des 6ten; die Form des Hinterleibes schlanker cylindrisch, als bei dem Weibchen der vorigen Art. Beine auch im Ver- hältniss zur Körpergrösse des Insekts schlanker als bei jener, oft rostgelb oder rostrotl, zuweilen pechbraun oder ganz schwarz. Alles Uebrige wie bei der vori- gen Art. Anmerk. Das. cylindrieus und fascialus werden jetzt wohl von allen Beobachtern für identisch gehalten, ‚so dass diese Vereinigung keiner weitern Vertheidigung bedarf. Es werden aber auch beide gegenwärtig, und zwar von den besten Beobachtern für blosse Varietäten des Das. Diadema gehalten (conf. Zeller Isis 1840. 43.); in der That ist die Achn- lichkeit beider überaus gross und die Möglichkeit, dass sie ‚weiter nichts als Varietäten einer Art sein könnten, wohl an- zuerkennen, nichtisdestoweniger scheint mir die Identität bei- der noch keinesweges vollständig erwiesen. Die schlankere Gestalt und stets geringere Grösse gegenwärtiger Art scheint es doch räthlicher zu machen, sie, so lange der Beweis des Gegentheiles nicht ganz vollständig geführt ist, als selbstän- dige Art zu betrachten. Beobachtungen im Freien können allein entscheiden. Die meinigen reichen dazu nicht aus. Ich habe Das. Diadema sehr oft in der Begatiung gefangen, stets gehörten beide Geschlechter dieser Art ganz entschieden an, Von Das. fasciatus habe- ich bisher nur fünf Weibchen gefan- gen; das Männchen, welches ich mit grosser Bestimmtheit hierher rechnen zu dürfen glaube, habe ich nicht selbst ge- fangen. Be Vorderschienen ohne Enddorn. a. Von gestreckter Körperform. öte Gruppe des Das. sabaudus. — Stenopogon. Sehr schlanke und nur mässig behaarte Arten. Der Kopf etwas höher als breit; das Untergesicht sehr schmal, nach oben hin noch schmäler wedend mit grossem, fast kielförmigem, weit hinaufreichendem Höcker; Knebelbart ihborstie, wird nach oben hin kürzer, reicht bis ganz nahe zu den Fühlern; diese stehen unmittelbar bei ein- ander, sind nur von mittlerer Schlankheit; ihr Griffel von milllerer oder mehr als mittlerer Länge. Stirn gleich breit, aber sehr schmal; Augen im Verhältniss zu ihrer Breite sehr hoch; der Rüssel verhältnissmässig gross und vorstehend. Der Thorax mässig gewölbt, vorn ganz kurzhaarig, hinten mit langen Borsten. Hinterleib schlank eylindrisch, ziemlich kahl, die männlichen Geni- talien verhältnissmässig klein. Beine lang und ziemlich schlank, die Hinterschienen einfach, am Ende nicht ver- dickt; die Schenkel mehr oder weniger verdickt, auf der Unterseite mehr oder weniger stachlig, besonders die vordersten. Die Aste Hinterrandszelle am Ende mehr oder weniger verengt, die kte und 6te geschlossen oder fast geschlossen. Sie erinnern in ihrer ganzen Gestalt mehr als alle anderen Dasypogonen an die‘ ehlgpbananı Aum der Gattung Asilus. Lihr; Spec. 8, Das. coracinus, 9, Long. corp. 41,5, lin. Q atra, pedibus non, Vaterland: ange hl Italien, doch traue ich de An- gabe nicht ganz und hege den Verdacht, dass die Art möglicherweise eine exolische, vielleicht brasilianische sein könne; neu ist sie jedenfalls und so möge denn ihre Beschreibung bier einen Platz finden. Weibchen: durchaus glänzendschwarz; die Ober- seite des Thorax zeigt die schwache Spur eines grau- weisslichen Striches und die Hinterecken desselben sind kastanienbraun. Untergesicht neben der Mundöfnung glänzendschwarz, der Untergesichtshöcker mit grauweiss- lichem Reife, das Untergesicht zwischen dem Uhnterge- sichtshöcker und den Fühlern lehmgelblich bestäubt. Fühler schwarz. Der -Hinterleib durchaus glänzend- schwarz, die ersten Ringe im Hinterwinkel mit weiss- lichem Schimmer, der jederseits den Anfang eines Hin- terrandsaumes bildet. Beine bräunlich rostroth, stark bedornt, besonders auf der Unterseite der Vorderschen- kel. Flügel schwärzlich, ganz am Vorderrande mehr braun, der Hinterwinkel heller, der Flügelanhang weiss- lich; 3te und Akte Längsader am Ende sehr genähert, Akte und 6te Hinterrandszelle fast geschlossen. Schwinger hell. Der Knebelbart und die ganze Behaarung, auch die Bedornung der Beine ohne Ausnahme schwarz. Spec. 9. Das. milvus, Z& 0; Long. corp. ML Ah Im, g' & 9; nigricans, cinereo-pilosus, tibiis basi tarsisque De } Vaterland: die Inseln Rhodus und Leros, wo ich ihn einigemal fing. "455 00 Männchen und Weibchen: schwärzlich, von dün- ner grauer Bereifung und lJichtfahlgelblicher, auf der Unterseite fast weisslicher Behaarung dunkelgrau. Un- tergesicht neben dem Mundrande an auf ‚dem Untergesichthöcker grau bestäubt, zwischem dem Höcker ii den Fühlern und noch weiter an den Seiten herab ist die Bestäubung diehter und von graulichweis- ser Farbe. Knebelbart und die Behaarung der schwar- zen Taster licht fablgelblich, im reflektirten Lichte weiss- licher. Die uns an dem Rüssel, dem Kinn und den Backen weisslich, weiter oben an dem grau- lich bestäubten Hinterkopfe und auf dem Halskragen wieder mehr fahlgelblich, auf der wenig grau bestäubten Stirn und an den beiden ersten Behlachaden schwarz; an letzteren zuweilen mit einzelnen llseihan Härchen. Fühler braunschwarz. Die aldken und das Pro- thoraxstigma dunkelbraun; die Oberseite des Thorax mit sehr schwacher graulicher Bereifung, ohne eine scharfbegrenzte nn doch machen sich zwei dunk- lere, vorn erweiterte Mittelstriemen bemerklich, welche nur’ durch eine schmale hellere Linie getrennt werden und neben denen noch jederseits eine dunkle Linie liegt, die sich vorn nach aussen krümmt. Die Behaarung der Oberseite: des Thorax besteht aus ganz kurzen schwarzen Härchen, vor dem Schildehen werden die- selben schnell länger und nehmen dabei eine fahlgelb- liche Farbe an; auch am Seitenrande und auf den Schul- terecken stehen längere Borstchen, welche auf der Schul- terecke und unmittelbar vor der, Flügelwurzel grössten- theils schwarz, sonst aber licht fahlgelblich sind. Die Brustseiten und Hüften sind ganz und gar grau bestäubt ‘und mit licht fahlgelblichen, fast weisslicben Härchen besetzt. Hinterleib schwarz, vorn mit sehr zartem grau- lichen Anfluge und mit licht fahlgelblicher Behaarung, die auf den vordern Ringen etwas länger ist; bei dem ‚Männchen ist sie länger als bei dem Weibchen und bis zum Hinterleibesende anliegend und von gleicher Färbung, 456 bei dem Weibchen dagegen ist sie auf den hintern Rin- gen weniger licht und aufgerichtet. Schenkel schwarz, mit schwarzen steifen Borsten auf der Unterseite, welche besonders auf den vordersten und mittelsten sehr dicht stehen; die vordersten haben unmittelbar vor der Spitze ein kastanienbraunes Bändchen, wovon sich auf der mit- telsten und hintersten eine Spur findet; die Behaarung der Schenkel ist bei dem Männchen länger als bei dem Weibchen, durchaus von derselben Farbe, wie die übrige Behaarung des Körpers, nur auf der Vorderseite der Hinterschenkel schwarz; bei dem Weibchen ist sie sehr kurz, auf Vorder- und Unterseite der Mittel- und Hinter- schenkel schwarz. Die Farbe der vordersten Schienen - und Füsse ist in der Regel ein lichtes Kastanienbraun, an den mittelsten Schienen pflegen die beiden letzten Drittheile dunkler kastanienbraun gefärbt zu sein; die Schienen und Füsse der Hinterbeine sind oft ganz schwarz, zuweilen ist indessen das Wurzeldrittheil der Schienen sammt den ganzen Füssen hell kastanienbraun. Die Be- dornung der Schienen und Füsse schwarz, die Behaarung bei dem 2 kürzer und schwarz, bei dem & auf der Innenseite fahlgelblich. Die Flügel mit gleichmässiger ziemlich dunkelbrauner Trübung, an der Wurzel und am Vorderrande mehr gelbbraun; die 1ste Hinterrandszelle am Ende sehr verengt, Ate und 6te geschlossen oder fast geschlossen, in dieser Beziehung ziemlich veränder- lich. — Die Farbe der hellen Behaarung fällt bei ein- zelnen Exemplaren mehr in das Fahlgelbliche, Bu an- dern mehr in das Weissliche. Spec. 10. Das. a d‘ & 9; Long. er 92, — 125, lin. JS & 2 cinereus, nervis alarum löneithäihfiE 3ch valde ones | Syn. Asil. elongatus Meig. Class. I. 248. 9. Das. _ Meig. Syst. Beschr. I. 265. 11, — Macg. Suit. Dipt. 1. 295. 11. 457 ' Vaterland: das südlichere Europa und Kleinasien. © Männchen und Weibchen: die Grundfarbe des Körpers eigentlich schwarz, aber überall von einer grau- gelben Bestäubung bedeckt, so dass sie ein gelblich aschgraues Ansehen erhält. Untergesicht überall gelb- grau bestäubt, auch neben der Mundöffnung. Dieselbe Bestäubung hat auch der Hinterkopf, auf der Stirn aber ist sie mehr gelbbräunlich. Das Iste Fühlerglied rost- gelb mit brauner Spitze, das 2te rostroth oder rostbraun, das 3te braunschwarz, hellere und dunklere Färbung kommt nicht selten vor. Die Behaarung des Kopfes ohne Ausnahme fahlgelblich, auch die der beiden ersten Fühlerglieder und der Knebelbart. Der Thorax und das Schildchen überall mit graugelber Bestäubung bedeckt, auf der Mitte zwei nahe bei einander liegende, vorn breitere, hinten mehr verschwindende, braunere Längs- linien; neben ihnen noch zwei ähnliche vorn und hinten abgekürzte; dieSchulterecken röthlich. Die Härchen und Borsten auf dem Thorax ohne alle Ausnahme fahlgelb- lich, vorn sehr kurze Härchen; an den Seiten und bin- ten, so wie am Rande des Schildchens lange Borsten; zwei Borstenreihen laufen neben den dunkeln Mittel- striemen weiter nach vorn. Die Grundfarbe des Hinter- leibes schwarz von zarter graugelber Bestäubung be- deckt, die ihm ein gelblichgraues Ansehen giebt; sie reicht bei dem Männchen bis zu den Genitalien, die ‚eine röthliche Farbe haben, zuweilen indessen zum Theil gebräunt sind; bei dem Weibchen reicht sie dagegen nur bis zum Hinterrande des 6ten Ringes heran, so dass das Ende des Hinterleibes glänzendschwarz, häufig mit einem rostrothen Mittelflecke auf dem letzten Abschnitte _ erscheint; die Behaarung des Hinterleibes ist nur an den beiden ersten Abschnitten länger, an den folgenden sehr kurz und fein, bei dem Männchen überall fahlgelblich und bis zum Ende des Hinterleibes anliegend, bei dem Weibchen auf den letzten Abschnitten ein wenig dunk- ler und grade abstehend; Vorderbeine. bräunlich, die 458 Schenkel auf der Oberseite mit einer sehr grossen, auf der Vorderseite mit einer etwas kleineren, grauschwärz- lichen Längstrieme; . die Aussenseite der Schienen und die Spitze aller Eeseiahler zuweilen, das letzte Fuss- glied immer dunkler graubraun. ‚Die Mittelbeine gleichen in ihrer Färbung den Vorderbeinen, nur sind die dunk- len Striemen der Schenkel vollkommen in’eine einzige ver- einigt und die dunklere Zeichnung der Schienen und Füsse; ist deutlicher. Hinterbeine durchaus . grauschwärzlich, eine längliche Stelle auf der Unterseite ‚der. Schenkel unmittelbar vor der Spitze- und das äusserste Knie bräun- lich. Die Behaarung der Beine ist sehr: kurz und über- all von fahlgelblicher Farbe; dieselbe Farbe haben die an ihnen befindlichen längeren Borsten; dieselben sind auf der Unterseite der Schenkel etwas sparsam, an. den Schienen stehen sie verhältnissmässig dichter. ., Klauen schwarz, das erste Drittheil braunroth. Flügel ziemlich glasartig, doch mit recht deutlicher, gleichmässig ver- breiteter Trübung, die Adern dunkelbraun, an Wurzel und 'Vorderrand mehr gelbbraun; die Iste Hinterrands- zelle am Ende sehr verengt, die Akte und 6te geschlos- die Akte bei einzelnen Exemplaren, wie wohl sehr selten, etwas geöffnet. Anmerk. Die Beschreibung, welche Meig. von Das. elon- gatus giebt, würde auf Das. callosus bezogen werden müssen, wenn er nicht ausdrücklich angäbe, dass die Bedornung der Beine durchaus licht sei; der Umstand, welcher die Deutung dieses Meigen’schen Namens auf gegenwärtige Art bedenklich machen könnte, ist der, dass Meigen die 4te Hinterrandszelle ausdrücklich offen nennt, während sie bei gegenwärtiger Art in den beiweitem- meisten Fällen geschlossen ist; da er sich über den Grad dieser Oeffnung nicht ausspricht, so scheint es mir wohl statthaft, anzunehmen, dass er zufällig bei der An- ferligung seiner Beschreibung ein in dieser Beziehung abwei- chendes Exemplar zu Rathe gezogen habe. Alle übrigen An- gaben Meigen’s stimmen gut genug. | Spec. 11. Das. callosus. d'; Long. corp. 925 lin. d' einereus nervis alarum longitudinalibus 3 & % Er parum convergentibus. ir NS 459 ‚Sym Asil, callosus W°dem. Zool. M. 1. 2. 30. — Meig. Syst. ‚Beschr. Il. 333, 42 kw Vaterland: das südliche Russland (das von mir ver- glichene ‚Exemplar im Königl, Museum. zu Berlin); auch ‚im nördlichen Russland (zwei Männchen in meiner Samm- lung). Männchen: der vorigen Art äusserst äbnlich, doch sicher verschieden. Die ganze Körperfarbe dunkler; die Fühler ganz schwarz; der Bart und die Behaarung auf den beiden vorderen Dritiheilen des Thorax etwas kürzer. Die " rothbraune Schulterschwiele ist sehr deutlich. Die Vorder- schenkel haben an der Unterseite sparsamstehende, ohne Ausnahme schwarze Borsten, an denSchienen und Füssen stehen nur vereinzelte schwarze unter den weisslichen. An den Mittelbeinen befinden sich an den Schenkeln viele schwarze Borsten unter den hellen, an den Schie- nen sind sie grösstentheils schwarz, an den Füssen herr- schen aber die weissen Borsten sehr vor. Die Hinter- beine stimmen in dieser Beziehung mit den Mittelbeinen überein. Die männlichen Genitalien sind verhältnissmäs- sig grösser und kolbiger, roth, oben mehr braunroth. - Der Vorderast der 3ten Längsader entfernt sich von die- ser weniger, die erste Hinterrandszelle ist weiter oflen, auch die kle etwas’ geöffnet. Anmerk. Bei den beiden Exemplaren meiner Sammlung sind die Borsten der Schienen auf der Aussenseite fast ohne Ausnahme schwarz, auf der Innenseite fast ohne Ausnahme hell, Spec. 12. Das. ochreatus SP & 9; Long. corp. 1 11 lin. g & 9 flavo-cinereus, abdomine nigro,-maculis dorsali- bus maximis rufo-ferrugineis, antennis nigris. Vaterland: Kleinasien und Griechenland. Männchen und Weibchen: Die Grundfarbe des Körpers ist, zwar schwarz, aber sie, „Ist zum grossen Theil von einem ockergelben Anfluge bedeckt, so dass 460 sie ein graugelbes Ansehen erhält. Das Untergesicht gelb bestäubt, nur neben der Mundöffnung eine glän- zendschwarze Stelle; eine eben solche Bestäubung hat der Hinterkopf, auf der Stirn ist sie weniger deutlich und dunkler. Der Knebelbart und die ganze Behaarung des Kopfes ockergelb, an den beiden ersten Fühlerglie- dern dunkler, die Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder zuweilen dunkelbraun, besonders auf der ÜUnter- seite; der Fühlergriffel kaum von mittlerer Länge; das 2te Glied weniger schlank, als bei der vorigen Art, das 3te steht als ganz kurzes Borstchen aus dem Ende desselben vor. Die Oberseite des Thorax ist dicht ok- kergelb bestäubt, zeigt aber zwei dunkler braune, vorn breitere und nach hinten hin mehr verschwindende Mit- telstriemen, welche durch eine hellere Linie getrennt - sind; neben ihnen erscheinen (wenn man den Thorax von vorn beleuchtet) noch zwei ähnliche, die sich vorn mehr nach aussen neigen. Brustseiten schwarz, überall ockergelb bestäubt, daher dunkelgelbgrau. Die Schulter- schwielen sind ockergelb. Die Behaarung des Thorax, der mit den Brustseiten gleichgefärbten Hüften und des, ganz und gar gelbbestäubten Schildchens ist durchaus ockergelb; auf den vordern beiden Drittheilen des Tho- rax ist sie kurz, doch länger als bei den vorberbeschrie- benen Arten gegenwärliger Gruppe; am Seitenrande des Thorax und auf seinem hintern Drittheille, so wie am Rande des Schildchens besteht sie aus langen Borsten, Der Hinterleib ist schwarz, ziemlich glänzend; bei dem Männchen beginnt in der Regel auf dem 3ten, bei dem Weibchen dagegen meist schon auf dem 2ten Ringe eine Reihe zusammenbängender, dunkel rostgelber, fast rostrother Rückenllecke; diese Flecke sind überaus gross, die vordersten mehr von dreieckiger, die folgenden mehr von trapezischer Gestalt, vorn schmäler als hinten; auf den letzten Ringen bedecken sie häufig fast die ganze Oberseite; der Rauch ist glänzendschwarz, der letzte Ring bei dem Männchen fast immer rostrotb, sehr häufig _ 461 auch ein grösserer oder kleinerer Theil des vorletzten; die Unterseite des weiblichen Hinterleibes bat dieselbe Färbung, nur ist die Färbung der beiden letzten Ab- schnitte in der Regel viel aiakter ja sie sind nicht sel- ten ganz schwarz. Der 2te bis Ste Hinterleibsabschnitt mit weissem Hinterrandssaume, der vom 2ten bis Aten an der Seite zwar wenig, aber doch deutlich erweitert ist. Die Behaarung des Hinterleibes sehr kurz, nur an den ersten Ringen etwas länger, gelblich, bei dem Weib- chen auf den letzten Hinterleibsringen sehr kurz und zerstreut, abstehend, an den Genitalien wieder etwas länger und dichter. Beine ockergelb, an den vorder- sten Schenkeln etwa das Iste Drittheil, an den Mittelschen- keln die Hälfte und an den hintersten die beiden ersten Drittheile ringsum schwarz; sowohl die feineren Härchen als die starken Borsten sind an den ganzen Beinen ohne Ausnahme von gelber Farbe; letztere stehen an den 'Vorderschenkeln sehr dicht und sind da besonders stark. Flügel gleichmässig gelblichbraun getrübt, an Wurzel und Vorderrand ist die Färbung intensiver und mehr braungelb; der Hinterwinkel und der Flügelanhang ha- ben auch bei dem Männchen durchaus keinen weissen Schimmer; die erste Hinterrandszelle am Flügelrande ziemlich verengert, die Ate und öte entweder am Rande selbst geschlossen oder ein klein wenig geöffnet. Anmerk. Bei verflogenen Exemplaren ist die als rostgelb beschriebene Behaarung und Bestäubung viel blasser; wo die Grundfarbe rostgelb ist, nimmt sie an diesem Verbleichen nicht Theil, Spec. 13. Das. sabaudus, JS & 2; Long. corp. 8 ZN. g & 2 cinereo-flavus, abdomine superius aurantiaco, antennis maxima ex parte rufis; alarum angulo posteriore in mare albido. Syn. Asil. sabaudus Fbr. Ent. Syst. IV. 385. 10. Das. — Meig. Syst. Beschr. II, 265. (cum synon.). — Maceg. Suit. Dipt. I. 294. 7. Vaterland: der grösste Theil des südlicheren‘ und südlichsten Europa; meine Exemplare aus ltalien. Männchen und Weibchen: denen der vorigen Art so ähnlich, dass eine ausführliche Angabe der Un- terschiede zur Kenntlichmachung derselben ausreicht. Das. sabaudus ist stets merklich kleiner "und stets von schlankerem Baue als Das. ochreatus; Behaarung und Bestäubung lebhafter ockergelb. Erstes Fühlerglied rost- gelb; 2tes unten rostgelb, oben meist dunkler; 3tes Glied dunkelrostroth, an Wurzel und Spitze dunkelbraun; dunklere Fühlerfärbung habe ich nicht beobachtet, häu- fig aber hellere, zuweilen sind die ganzen Fühler rost- gelb und nur der Fühlergriffel braun, welcher etwas schlanker als bei Das. ochreatus ist. Die Schulterschwie- len sind in grösserer Ausdehnung rothgelb gefärbt. Das Schildchen hat in der Regel einen ockergetben Hinter- rand. Der männliche Hinterleib ist auf der Oberseite fast ganz und gar orangegelb, nur der Aste Ring und die Wurzel des 2ten sind schwärzlich, der Hinterrand des sten überdies mehr oder weniger gelb gesäumt. Ganz am Seitenrande des Hinterleihes liegt jederseits eine schmale, durch die ziemlich dichte gelbe Bestäu- bung dunkelgrau erscheinende, bis auf den letzten Ring | reichende Längsstrieme, welche nur durch die gelbge- färbten Hinterrandssäume der Ringe unterbrochen wird; die männlichen Genitalien sind von sehr lebhafter oran- gegelber Farbe; die Unterseite des männlichen Hinter- leibes ist vom 3ten Ringe an ebenfalls orangegelb ge- färbt, nur bei einzelnen Exemplaren ist der ‘te Ring verdunkelt; die beiden ersten Ringe schwarz, deutlich gelbbestäubt und davon grau. Die Oberseite des weib- lichen Hinterleibes ist wie die des männlichen gefärbt, doch erweitert sich die dunkle Seitenstrieme in der Regel vor jedem Einschnitte etwas, auch wird sie an den letzten Ringen dunkler und etwas glänzend, und’ der Binterrand dieser Ringe ist oft sehr verdunkelt; auf der Unterseite ist die Färbung wie bei dem Männchen, doch ER 463 ist, in der Regel der bei weitem grösste Theil des 3ten und oft auch noch ein Theil des kten Ringes verdunkelt. Die Schwärzung der Vorderschenkel FORCE sich auf einen Wisch an der Aussenseite und einen kürzeren an der Innenseite; an den Mittelschenkeln findet sich ge- _ wöhnlich nur an der Vorderseite ein dunkler Wisch und auch an den hintersten ist die Unterseite immer hell ge- färbt. Der Hinterwinkel des Flügels und der Flügelan- hang bei dem Männchen mit sehr deutlichem weissen Schimmer. ' Anmerk. 1. Hierher gehört noch eine ganz ähnliche Art, von der ich ein weibliches Exemplar im Königl, Museum zu Berlin sah. Es gleicht ganz und gar dem Weibchen des Das. -sabaudus, aber die Fühler sind ganz schwarz, die Flügelfläche ist mehr gebräunt und contrastirt deshalb in ihrer Färbung mehr gegen die Vorderrandszelle, Die Beine, ganz besonders die Schenkel, sind weniger dornig. Die Grundfarbe des Tho- rax ist ebenfalls durch gelbe Bestäubung verdeckt, aber durch- aus dunkel ohne heller gefärbte Schulterecken, Anmerk. 2. Das. brevipennis Meig. gehört entweder hier- her oder in die nächstfolgende Abtheilung; ich sah das von Meig. beschriebene typische Exemplar im Königl. Museum zu Berlin. Es ist nieht. ganz so gross als Meig. angiebt; die Fühler sind braunschwarz, das Iste Glied bräunlichroth. Die dunkeln Striemen des Thorax sind ziemlich glänzend; die Beine sind nur mit zerstreuten und kurzen weisslichen Borsten besetzt, an den Vorderschienen und Vorderfüssen sind sie et- was länger und gelblicher. Im Uebrigen kann ich nur auf die von Meig. (Thl. 11. pag. 267.) een Wiedemann’sche Beschftibine verweisen, 4te Gruppe des Das. exquisitus. — Habropogon — Kleinere Arten von ähnlicher langgestreckter Körper- form wie die der vorhergehenden Gruppe, mit beson- ders bei dem Weibchen sehr langem und schlankem Hinterleibe. Untergesicht und Stirn von kaum mittelmäs- siger aber überall ig Breite; ersteres unten wohl etwas gewölbt, aber ohne eigentlichen Höcker; der weichhaarige, dichte Bart ei bis zur Mitte oder bis etwas über die Mitte desselben. Fühler nahe bei einander, ziemlich kurz, der Griffel ‘von mittlerer"Länge. " Thorax ziemlich gewölbt. Beine ein wenig plump, die Schen- kel, auch die Spitze der hintersten Schienen ein wenig verdickt. Die Füsse sind sehr kurz, an den vordersten und mittelsten das Aste Glied nur sehr wenig länger. als jedes der 3 folgenden, das letzte Glied das: längste; an den hintersten Füssen ist das Iste Glied fast so. lang wie die 2 folgenden zusammen, welche aber ‚äusserst kurz sind, und ist etwas verdickt. Die Schenkel auf der: Unterseite ohne Borsten, nur behaart, auf der Unterseite der hintersten wohl etliche borstenartige stärkere Haare. die Ste und Ate Längsader laufen parallel zum Flügel- rande, die 4te Hinterrandszelle ist weit offen, die 6te: geschlossen oder fast geschlossen: Spec. I Das. exquisitus ?& 9. Long. corp. 3, u lin, Z & 2 thoracis dorso brunneo-albidoque vario, fcmo- ribus salis incrassatis. Syn. Das. exquisitus Meig. 11. 267. 14. (2) — rutilus Meig. VI. 70. 46. (d‘). | 4 Vaterland: Spanien und lalien; von Zeller im Mai, und Juni auf Sicilien öfters gefangen. T Männchen: Knebelbart sehr licht gelblichweiss, fast die ganze Stelle, auf welcher er‘steht, glänzend-' schwarz; auch der Seitenrand der Mundöffnung 'glän-' zendschwarz. Das Untergesicht schimmert gelblichweiss,; Fühler lebhaft rostroth, das Iste Glied zuweilen gebräunt, die beiden ersten Glieder gelblichweiss behaart. Hinter-: kopf braun, am Augenrande gelblichweiss, "eben so die, Stirn; die Behaarung beider von gelblichweisser Farbe.‘ Die Oberseite des Thorax zeigt. drei umberbraune, von. dunklerem Braun eingefasste Striemen; die mittelste‘ derselben (wie bei allen Angaben über Thoraxzeichnung, von vorn beleuchtet und von oben betrachtet) beginnt ganz vorn, erweitert sich zuerst etwas und wird dann ganz allmälig wieder schmäler; die seitlichen sind vorn 465 sehr verkürzt und durch eine auf der schiefen Quer- naht liegende weissliche Linie durchschnitten; schon vorn am Halse beginnen zwei ansehnliche graulichweisse oder gelblichweisse Längslinien, welche sich, indem sie auf die Oberseite des Thorax steigen, der röthlichen, aber weissbestäubten Scnulterbeule anschliessen und von da an sanft convergirend die Grenze zwischen der Mittel- strieme und den Seitenstriemen bilden; unmittelbar vor der Naht verschwinden sie fast, bilden aber dann gleich hinter ihr noch ein deutlicheres weissliches Fleckchen; - die Seitenstriemen sind auch an ihrer Aussenseite in der Regel durch eine weissliche Längslinie begrenzt, doch ist diese nicht selten von dunklerer gelbbräunlicher Farbe. Die Brustseiten haben dieselbe Farbe, wie die Striemen des Thorax. Das Schildchen hat auf der Mitte graue, am Rande braune Bestäubung; die Behaarung auf ihm und dem Thorax ist ohne Ausnahme von hellgelblich- weisser Farbe. Hinterrücken dunkelbraun, jederseits eine weissııch schimmernde Stelle. Die Färbung des Hinter- leibes sehr veränderlich; bei den am schönsten gefärb- ten Exemplaren ist der Äste Ring grösstentheils röthlich ‚mit weisslicher Bestäubung und einem kleinen schwar- zen Mittellleck; die Basis des 2ten Ringes ist schwarz, sein grösster Theil und alle folgenden Ringe orangeroth, ‘die Farbe der letzten und der Genitalien hellchocoladen- farbig; jeder Ring hat einen schmalen mehr oder we- niger deutlichen, den Hinterrand wenigstens auf den vor- deren Ringen nicht erreichenden Mittelstrich; am Seiten- 'rande jedes Ringes liegt ein vom Hinterrande ausgehen- der gelblichweisser Fleck, welchen ein dunkler Saum von der Gestalt eines umgekehrten V umgiebt; bei den dunkelsten Exemplaren ist die rothe Färbung des Hinter- leibes ganz verschwunden und in ein dunkles, grau- schimmerndes Braun übergegangen; die Mittellinien der Ringe bilden eine nicht in jeder Richtung gleich deut- liche, ununterbrochene Mittellinie, die hellen Seitenflecke haben ein graugelblicheres Ansehen und ihre dunkle 1. 30 466 Säumung tritt wenig hervor; die Genitalien haben eine dunkelbraune Farbe. Der Bauch hellbraun oder dunkel- braun, nach der Farbe des ganzen Insektes. Die Be- haarung des Hinterleibes ist licht gelblichweiss, an den beiden ersten Ringen und den Genitalien erheblich län- ger, sonst äusserst kurz. Die Farbe der Beine ist so veränderlich wie die des Hinterleibes, bei den hellsten Stücken. sind sie durchaus von lichter Chocoladenfarbe, nur das letzte Fussglied und gewöhnlich fast die ganze Hinterseite der Hinterschenkel und Hinterschienen von schwärzlicher Farbe; bei den dunkelsten Exemplaren sind sie durchaus schwärzlich, nur die Unterseite der Schenkel und die Aussenseite der Schienen zeigt den mehr oder weniger deutlichen Rest der chocoladenfar- benen Färbung. Die Schenkel sind stets ansehnlich ver- dickt, bei dem Männchen mehr als bei dem Weibchen. Die ganze Behaarung der Beine, auch die an den Schie- nen eingemengten sehr zarten Borsten sind von weisser Farbe. Flügel glasartig mit wässrigbräunlichem Farben- tone und dunkelbraunen Adern. Das Weibchen: es gleicht dem Männchen sehr, am meisten weicht es in der Färbung des Hinterleibes ab; an diesem zeigt sich nämlich nur selten eine Spur der rothen Färbung; gewöhnlich ist er fast so wie bei der oben beschriebenen dunkelsten Varietät des Männ- chens gefärbt, nur dass die schwarze Mittelstrieme brei- ter und viel undeutlicher begrenzt ist; bei verriebenen Exemplaren sind die hinteren Ringe ganz und gar schwärz- lich und etwas glänzend; der letzte Leibesring ist stumpf kegelförmig und stets glänzend, bei hellen Exemplaren rostroth, bei dunkleren rostbraun oder schwarz; die Be- haarung des Hinterleibes ist überaus kurz, auf dem grös- sten Theile desselben abstehend. Anmerk. 1, Bei dunklen Exemplaren ist oft ein Theil der schönen Thoraxzeichnung minder deutlich und die als weisslich beschriebenen Theile derselben haben dann wohl ein graugelb- liches oder gelbbräunliches Ansehen, doch bleibt die Gestalt der- 467 ‚selben i in allem Wesentlichen dieselbe; diese und die ansehnliche Verdickung der Schenkel sind wicht Kennzeichen gegen- wärtiger Art. Bei einzelnen Exemplaren ist der Hinterkopf auch am Augenrande braun. Anmerk. 2. Von Das. exquisitus habe ich das typische Exemplar vergleichen können; in Das. rutilus lässt sich die ‚heller gefärbte Varietät des Männchens nicht verkennen. ,Spee. 15. Das. longiventris, 9 & 2; Long. corp. 12 _ 6, lin. SK& 2 thorace brunneo-cinereoque vario, femoribus pa- ‘rum incrassatis. - Vaterland: Kleinasien und die Inseln des griechi- schen Archipelagus, wo ich die Art einige Male fing, Männchen: Üntergesicht licht messinggelb oder ‚weissgelblich; der Knebelbart so wie die Behaarung des Kopfes und der beiden ersten Fühlerglieder fahlgelblich oder gelblichweiss; die Stelle, auf welcher der Knebel- bart steht, ist zum grössten Theile glänzendschwarz, ‚ebenso die Gegend neben dem Mundrande. Hinterkopf und Stirn bräunlich, ersterer am Augenrande hellgrau- lich, letztere auf dem Scheitel dunkler und unmittelbar über den Fühlern mit einem glänzendschwarzen punkt- förmigen Grübchen. Fühler schwarz, das 3te Glied in der Regel an der Wurzel rostroth, zuweilen ganz rostroth, wo dann die beiden ersten Glieder braun sind. Der Thorax hat eine dunkelbraune Mittelstrieme, welche durch eine hellbraune Längslinie getheilt ist, und welcher sich die nicht ganz so dunkel gefärbten Seitenstriemen vorn vollkommen anschliessen. Die Schulterstücke sind röth- lich gefärbt und weissbestäubt; unmittelbar über ihnen findet sich ein weissgrauer Fleck, welcher mit der ziem- lich breiten hellgrauen Strieme in Verbindung steht, welche die braune Seitenstrieme äusserlich säumt; von der Mitte des Thorax an ist die braune Mittelstrieme von den Seitenstriemen durch eine weisslichgraue Linie getrennt, welche mit der hellen Färbung auf und über der Schulter nie in Verbindung steht. Das Schildchen 468 ist in der Regel ganz und gar grau bestäubt. Die Brust- seiten sind braun, haben aber oben eine von der Flügel- wurzel aus beginnende, grauweisslich oder gelbweiss- lich bestäubte Strieme, welche sich vorn mehr oder we- niger deutlich gegen die Wurzel der Vorderhüfte hinab- zieht. Die Behaarung des Thorax ist obenauf fahlgelb- lich, oft fast hellbräunlich, an den Seiten und unten lich- ter, fast weisslich. Bei einzelnen Exemplaren ist die Gegend unter der Flügelwurzel hellbräunlich gefleckt. Hinterleib sehr schmal und lang, vorn schwarzbraun aber aschgrau bereift, hinten geht seine Farbe bei den meisten Stücken mehr oder weniger in ein etwas schmuz- ziges Grauroth über; jeder einzelne Ring hat einen dunk- len Strich auf der Mitte; diese Striche erreichen den Hinterrand nicht vollkommen, sind vorn deutlicher und schwarz, auf den hinteren Ringen sind sie meist nur braun oder verschwinden auch ganz; sie bilden zusam- men eine deutliche Mittelstrieme. Die männlichen Geni- talien sind nicht sehr gross, entweder von graurother oder brauner, zuweilen von fast schwärzlicher Farbe. Die kurze Behaarung des Hinterleibes ist von fahlgelb- licher oder gelblichweisser Farbe, an den beiden ersten Ringen und an den Genitalien merklich länger. Die weisslichen Seitenfiecke des Hinterleibes sind weniger deutlich als bei der vorigen Art und bilden mehr eine fast gleichbreite ununterbrochene Strieme. Bauch dun- kelgrau, hinten etwas heller. Färbung der Beine ziem- lich veränderlich; gewöhnlich die Vorderseite der vor- dersten, die Oberseite der mittelsten, die Hinterseite der hintersten Schenkel, die Innenseite und die äusserste Spitze aller Schienen, so wie alle Füsse schwärzlich, alles Uebrige aber bräunlich; bei dunkler gefärbten Exemplaren breitet sich die schwärzliche Färbung so aus, däss nur auf der Unterseite der Vorder- und Mittel- schenkel, so wie auf der Aussenseite der Schienen die hellbraune Färbung übrig bleibt. Die Schenkel sind nur ° mässig verdickt, bei dem Männchen mehr als bei dem 469 Weibchen. Sowohl. die feinere Behaarung als die länge- ren Borstchen sind an den ganzen Beinen ohne Aus- nahme von gelblichweisser Farbe. Flügel glashell mit ganz wässrigbräunlichem Tone. Das Weibchen: es gleicht dem Männchen sehr; der Hinterleib sehr schlank, stets dunkelbraun mit gelb- lichaschgrauer Bestäubung und schwarzer, nach hinten hin verschwindender Rückenlinie; die weissliche Seiten- strieme meist deutlicher als bei dem Männchen; die bei- den letzten Hinterleibsabschnitte auch bei nicht verrie- benen Exemplaren stets glänzend, entweder schwarz oder pechbraun, der letzte zuweilen dunkelrostroth. Die lichte Behaarung des Hinterleibes sehr kurz, auf den hinteren Abschnitten abstehend. Varietät: 2 Z von der Insel Rhodus: kleiner als alle übrigen Exemplare; Untergesicht und Bart vollkom- men weiss, auch der vordere Theil der Stirn weiss. Die Fühler brennend rostroth, der Fühlergriffel sehr kurz, wenig über halb so lang wie bei den gewöhnlichen Exemplaren. Hinsichtlich der Färbung des Hinterleibes und der Beine gehören beide Exemplare zu den dunk- leren. Durch die Kürze des Fühlergriffels könnte diese Varietät leicht zu der Ansicht Veranlassung geben, dass sie eine eigene Art sei; ich glaube bei der überaus grossen Uebereinstimmung in allen andern Stücken einer solchen Ansicht nicht beitreten zu dürfen. Anmerk. Trotz aller Aehnlichkeit dieser und der vor- hergehenden Art unterscheidet man beide, wenn man sie ver- gleichen kann, doch gar leicht daran, dass bei Das. longiven- tris der Hinterleib schlanker und länger, die männlichen Ge- nitalien viel kleiner und die Schenkel weniger verdickt sind. Hat man nur eine beider Arten vor sich, so wird man sich bei der Bestimmung derselben am besten an die Thoraxzeich- nung halten; ein sehr gutes Merkmal liefern die braunen Striemen, welche bei Das. longiventris vorn vereinigt, bei Das. exquisitus aber ebenda durch eine weissliche Linie getrennt sind. 470 5te Gruppe des Das. glaucius. — Xiphocerus*) “ Ziemlich schlanke Arten, mit cylindrischem, aber hinten nicht erheblich verschmächtigtem Hinterleibe. Kopf ziemlich dick; das Untergesicht von mittlerer, überall gleicher Breite; der unterste Theil desselben ist zwar etwas erhöht, bildet aber keinen Höcker. Stirn nach obenhin mässig verbreitert, der Ocellenhöcker sehr we- nig vortretend. Knebelbart dicht aber kurz; er bedeckt nur den unteren Theil des Untergesichtes. Das Endglied der Taster etwas verdickt. Der Rüssel kurz und dick, grade nach unten gerichtet, die Spitze auf eigenthüm- liche Weise gegen den Thorax hin gebogen. Fühler lang oder sehr lang; das 2te Glied im Verhältniss zum sten sehr kurz: das 3te Fühlerglied stets mehr als dop- pelt so lang wie die beiden ersten zusammen, an der Spitze mit undeutlichem, rudimentärem, oder doch sehr kurzem Griffe. Der Thorax mässig gewölbt. Beine schlank, das Iste Fussglied an allen erheblich verlängert. Der ganze Körper nur mit kurzer und feiner Behaarung bedeckt; die Beine sehr kahl; die längeren Borstchen kurz und dünn, nur an den hintersten Schienen bemerk- licher. Die Iste Hinterrandszelle nicht verengt, kte sehr verengt oder eben geschlossen, 6te geschlossen oder ein wenig geöffnet. — Der höchst eigenthümliche Bau des Rüssels macht diese Gattung sehr kenntlich. — Spec. 16. Das. glaucius, P & 9; 5% — 75; lin. d* nigricans, pedibus concoloribus; abdominis segmentis omnibus glauco-fasciatis, postice flavo-marginatis; Q nigricans, pedibus thoracisque margine laterali rufo- testaceis; abdominis segmentis glauco-fasciatis, postice flavo-marginatis. Ä (* Herr Macg. hat diese Gruppe in seinen Dipteres exotiqu als besondere Gattung unter dem Namen Xiphocera abgeson- dert; er rechnet dazu den Das. limbatus Fbr., humeralis Wdm,, Percheronii Macq. und Reynaudii Macg. — Ich hoffe, dass di Abänderung der Endung keinen Anstoss erregen werde. Fi 471 Syn. Asilus glaucius Rossi Faun. Etr. II. 327. 1565. tab. IX. 4 (2.) — Fabr. Ent. Syst, IV. 386. 46. (2.) -- Meig. Klassifik. I. 269. (9) | Laphria glaucia Fabr. Syst. Antl. 163. 30. (Q.) — Meig. Syst. Beschr. II. 303. 31. (2.) Das. variegatus Wdem. Zool. Mag. II. 32. (2.) -- Wdem. Dipt. exot. 1. 226. 22. (2.) — Wdem. Aussereurop. Zweifl. I. 396. 48. (2.) Vaterland: Italien; von Zeller im Juli bei Messina gefangen; Wiedemann giebt als Vaterland seiner Exem- plare Sibirien an. Männchen: es weicht in der Färbung vom Weib- chen erheblich ab und ist bisher noch von keinem Schriftsteller beschrieben worden. Die Grundfarbe des ganzen Körpers ist ein keinesweges tiefes glanzloses Schwarz. Untergesicht weiss, fast silberweiss schim- ‚mernd; Knebelbart weiss. Die beiden ersten Glieder der schwarzen Fühler kurz, das Iste etwa 3mal so lang wie das 2te, das 3te fast 3mal so lang als die beiden ersten zusammen; Fühlergriffel ganz rudimentär, so dass das Ende der Fühler nur ein wenig eingekerbt erscheint. Stirn und Hinterkopf schwarz, mit weisslicher, nur am Augenrand dichterer Bestäubung, Die Behaarung der beiden Asten Fühlerglieder, der Stirn, des Hinterkopfes und der Taster von schmutzigweisslicher Farbe. Die Schulterschwiele, der Seitenrand und der äusserste Hin- terrand des Thorax, sammt den Brustseiten und dem Schildehen weisslich bestäubt; die Grundfarbe des Sei- tenrandes zuweilen dunkelbraun; auf der Mitte der Ober- seite des Thorax findet sich ganz vorn der wenig deut- liche Anfang einer feinen weisslichen Mittellinie, ganz hinten vor dem Schildchen das breitere Ende derselben. Die Behaarung des Thorax ist schmutzigweisslich, vorn und an den Brustseiten von weisserer, nach hinten hin mehr von gelblichweisser Farbe; auf der Oberseite des Thorax ist die Länge derselben nirgends erheblich, doch wiederum vorn nicht so gering wie bei manchen andern Arten; der schwarze Hinterrücken hat jederseits eine 472 weiss bestäubte Beule. Der 2te bis 7te Ring des Hin- | terleibes haben jeder einen sehr schönen dunkelcitro- nengelben Hinterrandssaum, der ziemlich gleichmässig um den ganzen Hinterleib herum geht, nur an der Seite desselben etwas erweitert ist; durch das 'Eintrocknen erhalten diese Hinterrandssäume häufig ein dunkelrost- rothes oder fast rostbraunes Ansehen; übrigens sind sie auf allen Ringen ziemlich von gleicher Breite, nur auf dem 7ten etwas schmäler. Ausserdem hat jeder Ring eine sehr breite bläulichweiss schimmernde Querbinde; die Aste breitet sich vom ersten Ringe auch auf den Vorderrand des 2ten aus und bedeckt den feinen, wenig bemerkbaren gelblichen Hinterrandssaum des Isten Rin- ges, ist auch gewöhnlich ganz; die der nachfolgenden Ringe sind in der Mitte von der schwarzen Grundfarbe schmal durchschnitten; die des 6ten Ringes ist häufig, die des schmalen 7ten Ringes in der Regel ganz. Alle diese Binden rühren von einer höchst zarten, weiss. schimmernden Bestäubung her und verschwinden des- halb leicht, so dass sie häufig .nur auf den vordersten und hintersten Ringen, oder gar nur auf den vordersten wahrnehmbar bleiben. Die Behaarung des Hinterleibes überall kurz, nur auf den beiden Isten Ringen und an den männlichen Genitalien etwas länger und von unrei- nerer Färbung. Genitalien von mittlerer Grösse, Halt- zangen mit rothbrauner Spitze, sonst schwarz. Beine schwarz, die Wurzel der Schienen in veränderlicher, die der hintersten in grösserer Ausdehnung röthlich gefärbt; die kurze und zarte Behaarung der Beine weiss, auch ° die feinen Borstchen der Schienen und Füsse haben eine gelblichweisse Farbe. Flügel schmutzigbräunlich, doch ziemlich glasartig, auf der Mitte die Spur einer etwas stärkeren Bräunung; Adern rostbräunlich, an Spitze | und Hinterrand dunkler. Die 4te Hinterrandszelle ge- schlossen oder fast geschlossen. Weibchen: Bei dem Weibchen ist die Schulter- schwiele, der Seitenrand und die Hinterecken des Thorax j “ EN 473 mehr oder weniger bräunlichgelb gefärbt und mit gelb- bräunlicher oder graugelblicher Bestäubung bedeckt. Die- selbe Farbe hat die Bestäubung des Schildchens, welches häufig ebenfalls nraun gefärbt ist. Auch die Bestäubung der Brustseiten bat eine mehr graugelbliche Färbung. Der Hin- terleib hat dieselbe Färbung wie bei dem Männchen, doch ist der gelbe Hinterrandssaum des 7ten Ringes in der Regel breiter als die vorbergehenden, und der 8te Ring ist ganz und gar gelbroth oder rothbraun. Bei einzel- nen Abänderungen breiten sich die gelben Binden mehr aus, besonders am Seitenrande. Die weissbestäubten Binden haben dieselbe Lage wie bei dem Männchen, sind aber gewöhnlich viel undeutlicher. Hüften schwarz; Beine gelbroth; die äusserste Wurzel der Vorderschen- kel, die äusserste Spitze aller Schienen und die Füsse in der Regel von der Spitze des Asten Gliedes an schwärzlich. Flügel wie bei dem Männchen, gewöhnlich um die Adern herum mehr gebräunt; von der Spur einer stärkeren Bräunung auf der Mitte ist nichts zu sehen. In allem Uebrigen gleicht es dem Männchen. Anmerk. In der Beschreibung, welche Rossi und Fabr. vom Asilus glaucius geben, lässt sich das Weibchen gegen- wärtiger Art nicht verkennen; aber auch in Wiedemann’s Be- schreibung des Das. variegatus kann es nicht verkannt wer- den, so auffallend auch sein Vorkommen in Sibirien scheinen mag. In den aussereuropäischen Zweiflüglern sagt er zwar: „an den Fusswurzeln ist das Iste Glied schwarz”, was auf Das. flavieinetus gar nicht passt; dafür sagt er aber in den Dipt. exot.: „tarsorum artieulus apicalis solus niger”. Dieser Widerspruch in beiden Beschreibungen lässt sich wohl nur er- klären, wenn man entweder annimmt, dass er in dem später erschienenen Werke dasselbe habe sagen wollen, oder wenn man voraussetzt, dass es heissen soll: ‚nur das 1ste Glied nicht schwarz”. — 6te Gruppe des Das. nigripennis. — Holopogon. Kleine zarte Arten; Körperfarbe schwarz, Behaarung zart, aber verhältnissmässig lang, auf der Oberseite des Hinterleibes ganz kurz. Der Kopf verhältnissmässig ziem- r een. | 474 lich breit. Untergesicht von mittlerer gleichmässiger Breite, nur sanft gewölbt ohne Höcker; der Knebelbart reicht bis zu den Fühlern. Diese stehen unmittelbar bei einander, sind von schlankem Baue und haben einen ziemlich langen oder sehr langen, schlanken Griffel; die beiden ersten Fühlerglieder fast gleich. Die Stirn. wird nach oben hin etwas breiter, auf dem Scheitel ist sie nur wenig verlief. Thorax kurz, stark gewölbt, mit be- stäubter Zeichnung. Hinterleib bei dem Männchen mehr cylindrisch, oft etwas zusammengedrückt, bei dem Weib- chen dagegen etwas breitgedrückt. Die männlichen Ge- nitalien sehr klein. Die vier vordern Beine nicht plump, ' das Iste Fussglied derselben etwas verlängert. An den Hinterbeinen sind die Schenkel ebenfalls nicht verdickt, die Schienen dagegen sehr stark keulförmig, auch die Tarsen, besonders das ste Glied derselben, verdickt; die Schenkel sind zart behaart, an den Schienen und Füssen finden sich auch längere Borstenhärchen. Die hinterste Submarginalzelle ist lang und schmal; die Iste Hinterrandszelle am Ende nicht verengert, die kte Hinter- randszelle weit offen, die 6te Hinterandszelle geschlossen. Spec. 17. Das dimidiatus, ? & 9; Long. corp. 2 __9$, ]ın. 9 & 2 alis nigris apice hyalinis, maculis duabus mi- nutis in thoracis dorso interscapularibus cineras- centibus, interdum minus distinctis. Syn. Dasyp. dimidiatus Meig. Syst. Beschr. Il. 280. 34. (9‘.) — fuscipennis Meig. — _ Il. 280. 35. (Q.) Vaterland: Ober-Italien und: Sardinien; nach Mei- gen’s Angabe auch Oesterreich. Glänzendschwarz. Untergesicht und Knebelbart bei dem Männchen mehr gelblich, bei dem Weibchen mehr weisslich; der Knebelbart, besonders bei dem Weibchen, dünn. Fühler schlank mit langem spitzigen Griffel. Stirn schwarz, wenig bestäubt, die Behaarung derselben grös- stentheils schwärzlich. Hinterkopf schwarz mit schwärz- + En licher Behaarung; Backenbart schmutzig weisslich. Tho- rax obenauf glänzend schwarz; von der Behaarung der Oberseite ist an meinen Exemplaren nicht viel übrig, - doch deutlich wahrzunehmen, dass entweder nur schwärz- liche, oder helle und schwärzliche Härchen vorhanden gewesen sind; vorn neben dem Schulterstücke liegt ein kleiner, wenig ansehnlicher, grau bestäubter Fleck, sonst sind, wenigstens an meinen Exemplaren, keine grauen Zeichnungen vorhanden. Die schwarzen Brustseiten sind weissgrau bestäubt und tragen helle Härchen. Hinter- leib glänzend schwarz, sehr zart weisslich behaart. Beine durchaus schwarz mit weisslicher Behaarung; die länge- ren Borstchen sind an der Aussenseite der Schierref®und an den Füssen schwarz. Die Hinterschienen sind’ zwar recht stark verdickt, doch nicht ganz so sehr wie bei den anderen Arten dieser Gruppe; dasselbe gilt von dem ersten Gliede der Hinterfüsse. Die Flügelfärbung ist für diese Art höchst charakteristisch; sie sind näm- lich von der Wurzel aus gleichmässig geschwärzt; diese Schwärzung bricht auf dem 2ten Drittheile plötzlich ab, so dass das Spitzendrittheil graulichglasartig ist. .“ Anmerk. Bei sehr verflogenen Exemplaren ist die Fär-” bung auf den beiden ersten Drittheilen der Flügel mehr braun- schwärzlieh als schwarz, immer aber ziemlich scharf begrenzt; dadurch und durch die unvollständigere Zeichnung des Thorax unterscheidet sich Das. dimidiatus leicht von Das. timidus. Spec. 18. Das. timidus 9. Long. corp. 37; lin. g alıs nigricantibus apice dilutioribus; thoracis linea lon- gitudinali media, maculis duabus humeralibus alte- risque lateralibus brunneo-cinereis. Vaterland: Italien. | Männchen: Ganz und gar schwarz, auf dem Hin- terleibe sehr glänzend. Hinterkopf schwarz, schwarzhaa- rig, desgleichen die Stirn und die beiden ersten ziemli gleich langen Glieder der schwarzen Fühler; 3tes A lerglied so lang, wie die beiden ersten zusammen, schlank. » 476 Fühlergriffel lang und dünn. Untergesicht mit gelber Be- stäubung. Der etwas dünne Knebelbart ist schwarz, in der Mitte aber vorherrschend gelb. Die Behaarung der Backen ist weifsgraulich. Die Oberseite des Thorax mit einer braunbestäubten Zeichnung; diese besteht aus einer braunbestäubten, undeutlich schwarz liniirten Mittelstrieme, welche schon weit vor dem Schildchen mit 2 Spitzen endigt; ferner aus zwei ziemlich grossen, aber wenig deutlichen Schulterflecken und einigen bogenförmigen Flecken am Seitenrande, die aber ebenfalls nicht sehr deutlich sind. Man könnte auch sagen, die Oberseite des Thorax sei braun bestäubt und habe 2 breite, je aus 2 gesofdertep Flecken bestehende, vor dem Schildchen zusammenhängende schwarze Seitenstriemen. Die Brust- seiten sind etwas graubestäubt. Die Behaarung der Ober- seite des Thorax: ist fein, grade abstehend, schwarz; an den Brusiseiten ist sie weissgraulich, vorn fast weiss und etwas wollig, Die Behaarung des -glänzendschwarzen Schildchens ist schwarz. Hinterleib und Genitalien glän- zendschwarz mit unten abstehender und mässig langer, berseits sehr kurzer und anliegender schwarzer Behaa- ung, nur die beiden ersten Ringe loser, länger und fast weisslich behaart. Beine durchaus schwarz mit feiner weisslicher, die bintersten mit etwas gelblicher Behaa- rung; alle längeren Härchen und Borsten schwarz. Die Flügel geschwärzt, die Spitzenhälfte minder dunkel als die Wurzelhälfte. Anmerk. Die eigenthümliche Thoraxzeichnung sichert die Rechte gegenwärtiger Art. Auch unterscheidet sie sich in der Flügelfärbung von den ihr nahe stehenden Arten, wohin Das. dimidiatus und wahrscheinlich auch die mir unbekannten Das. auribarbis und brunnipes zu rechnen sind. Spec. 19. Das. nigripennis, 9 & 2; Long. corp & 12 ER, ln. alarum nigricantium bası alba, abdomine omnino atro; $ alis nigricantibus, maculis cinerascentibus in thoracis- dorso interscapularibus postscapularibusque con- nexis. 477 PER Dasypogon nigripennis Meig. Syst. Beschr, II. 278. 29. — 5 ‚@erm. Faun. IX. 23. — Loew Isis 1840. 536. 2. Vaterland: Mitteleuropa. | Männchen: Schwarz, der Hinterleib glänzend mit 'violettem Wiederscheine. Knebelbart sehr dicht, glän- zend goldgelb. Fühler schwarz, das 3te Glied kürzer als bei den verwandten Arten und im Verhältniss zu sei- ner Länge ziemlich breit; der Griffel äusserst lang und spitz; er kommt an Länge dem 3ten Fühlergliede voll- kommen gleich; die Behaarung der beiden ersten Füh- lerglieder ist schwarz. Stirn graubraun bestäubt, ihre Behaarung ochergelblich mit untermischten schwarzen Borsten. Hinterkopf schwarz, mit schwarzer Behaarung, die Härchen am Kinn weisslich. Thorax schwarz, die grauen Flecke an den Schultern bei allen meinen Exem- plaren wenig deutlich; vorn ist er mit gelber Behaarung bedeckt; seine Hinterhälfte und das Schildchen schwarz- haarıg. Brustseiten graulich bereift, mit schmutzig weiss- 5 5 5 licher Behaarung Die Behaarung des Hinterleibes an den beiden ersten Ringen länger und grösstentheils weiss- lich, an den folgenden Ringen (auf der Oberseite über- all) schwarz. Beine bei ausgefärbten Exemplaren stets durchaus schwarz; die Hinterschienen und hintersten Füsse äusserst verdickt; die Behaarung der Schenkel weisslich, diejenige der Schienen etwas gelblicher, auf der Aussenseite der Hinterschienen schwarz; die längeren Borstchen auf. der Aussenseite der Hinterschienen und auf allen Füssen, zuweilen auch anderwärts, schwarz. Das Wurzeldrittheil der Flügel ist weiss mit vorherr- schend rothem Schimmer, das übrige schwärzlich mit vorherrschend grünem Schimmer. Weibchen: Es unterscheidet sich von seinem Männ- chen durch Folgendes: Untergesicht weissgrau oder grau- weisslich; der Knebelbart viel sparsamer als bei dem Männchen, durchaus schwarz, oder doch nur mit ein paar eingemengten gelblichweissen Härchen. Stirn schwarz, lichtgrau bestäubt, schwärzlich hehaart. Auf der Ober- N ae 478 seite des Thorax liegt ein ansehnlicher. grauer Fleck in- nerbalb der Schulterecke, ein damit verbundener liegt hinter ihr und reicht bis an die Quernaht. Behaarung des Thorax viel kürzer und sparsamer als bei dem Männ- chen, vorn lichtfahlgelblich, hinten und auf dem Schild- chen schwarz. Die Behaarung des Hinterleibes an den Seiten und unten weisslich, auf der Oberseite äusserst kurz, mit Ausnahme eines Theiles der vorderen Ringe, schwärzlich und deshalb schwer wahrzunehmen. Behaa- rung Jer Beine fast wie bei dem Männchen, nur sind die Borsten auf der Aussenseite der vorderen Schienen ın der Regel auch zum grösseren Theile schwarz. Flügel von. der Wurzel bis zur Spitze mit gleichmässiger braun- schwärzlicher Färbung, grün und roth schillernd. — Ich habe das Weibchen mehrmals mit dem Männchen im Akte der Begattung getroffen. Anmerk. 1. Nicht ohne Schwierigkeit ist die Beurthei- lung einiger Weibchen, die entweder eine Varietät gegenwär- tiger Art sind, oder eine eigene, nahe verwandte Art ausma- chen. Ich habe sie früher mit Dasyp. fumipennis Meig. iden- tifizirt, unter diesem Namen in der Isis beschrieben und für eine Varietät von Das. nigripennis erklärt. Letzterer Ansicht bin ich noch jetzt; die Bestimmung als Das. fumipennis aber muss ich jetzt für irrthümlich halten. Die Beschreibung, welche Meig. von Das. fumipennis giebt, passt auf sie auf das Ge- nauste, nur bezeichnet Meig. die Flügel als „sehr verdünnt braun”, während sie bei den in Rede stehenden Exemplaren von ziemlich dunkler braunschwärzlicher Farbe sind. Ich habe seither eine Art kennen gelernt, auf welche auch letztere An- gabe passt, so dass diese Art für den wahren Das. fumipennis angesehen werden muss, dessen Weibchen sich trotz aller Aehn- lichkeit von den in Rede stehenden durch die viel schlankere Gestalt des 3ten Fühlergliedes und die viel weniger dunkle Flügelfärbung unterscheidet. — Gegenwärtige Varietät unter- scheidet sich von dem Weibchen des Das nigripennis, wie es gewöhnlich vorkommt, durch Folgendes: das 3te Fühlerglied ist ein klein wenig länger; der Fühlergriffel, genau von der- selben Gestalt wie bei den normalen Weibchen, kommt eben deshalb dem 3ten Fühlergliede an Länge weniger nahe; der Knebelbart ist aus schwarzen und weissen Härchen gleiehmäs- sig gemischt; Behaarung der Stirn grösstentheils schmutzig 479 ‚weisslich mit untermischten schwarzen Härchen; die Behaarung des Hinterkopfes unten schmutzig weisslich, oben fahlgelblich mit untermischten schwarzen Härchen; die Behaarung des Tho- rax im Allgemeinen wie bei den normalen Weibchen, doch hin- ten und selbst auf dem Schildchen die kürzeren Härchen zum grossen Theile fahlgelblich. Anmerk. 2. Das. minutus Schrk, Faun. Boiec. IIJ. 161. 2557. dürfte wohl als Synonym zu gegenwärtiger Art und nicht zu Das. venustus, wie es Meig. thut, zu bringen sein, da Schrank nichts von einem grauen Filze auf den letzten Hinterleibsab- schnitten erwähnt. Wenn ich denselben oben nicht mit aufge- führt habe, so ist es nur deswegen geschehen, weil die Ver- ‚gleichung der Schaeffer’schen Abbildung von entscheidendem Gewicht ist, und ich zu derselben im Augenblicke keine Ge- legenheit habe. Spec. 20. Das. venustus, d' & 2; Long. corp. 213 —3 lin. &\ alarum nigrarum basi alba: tomento flavo-cinereo ab- domen postice legente; ® alis nigris; maculis brunneo-cinereis in thoracis dorso interscapularibus distinctissimis, postscapularibus nullis. Syn. Asilus venustus Rossi Faun. Etr. 11. 328. 1568. Tab. IX. 7. — minutus Fbr. Ent, Syst. IV. 390. 63. — Meig, Klass. I. 249. 6. Dioctr. minuta Fabr. Syst. Antl. 152. 14. Dasypogon Iris Meig. Klass. I. 253. 5. _ minutus Meig. Syst. Beschr. 11. 277. 28. — Maeg. Dipt. d. N. Asil, 26. 7. — Macg. Suit. Dipt. I. 299. 23. Vaterland: Frankreich und ganz Italien. Ihr Vorkom- men in Deutschland ist noch nicht mit Bestimmtheit nach- gewiesen. Männchen: Durchaus schwarz. Untergesicht gelb- lichweiss bestäubt mit hellgoldgelbem Knebelbarte, dem nur ganz unten ein paar schwarze Härchen beigemengt zu sein pflegen. Stirn schwarz, bei unverletzten Exem- plaren unmittelbar über den Fühlern, vorn am Augen- rande und vor dem vordersten Punktauge grauweisslich bestäubt, so dass eine Art schwarzer Zeichnung übrig 480 bleibt; die lange Behaarung der Stirn und des schwar- zen Hinterkopfes ist durchaus schwarz, unten am Kinn. ist sie grauweisslich. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder schwarzhaarig, das Ste recht schlank, der Griffel von ziemlicher Länge. Die Oberseite des Thorax hat vorn innerhalb der Schulterecke jederseits einen grossen, sehr ansehnlichen, hellgelbgraulich bestäubten Fleck; sonst ist sie durchaus schwarz; die Behaarung auf ihr, auf dem Schildehen und auf dem grössten Theile der Brustseiten schwarz, auf den Hüften dagegen grösstentheils weisslich. Hinterleib schwarz, die nörderens Ringe violett schim- mernd, der kte, 5te und 6te mit gelbgrauem Filze be- deckt, von dem sich eine querbindenartige Spur oft auch auf der Vorderhälfte des 3ten Ringes findet. Die männ- lichen Genitalien und die Bea des Hinterleibes schwarz. Beine durchaus schwarz; Behaarung derselben grauweisslich, an der Spitze der Schenkel, auf der Aus- senseite der Hinterschienen und an den Füssen schwarz; alle längeren Borsten an Schienen und Füssen, selbst ein- zelne der längeren Härchen an den Schenkeln schwarz; kleine Verschiedenheiten in der Färbung der Behaarung sind nicht selten. Hinterste Schienen und Füsse stark verdickt. Das Wurzeldrittheil der Flügel ist weiss ohne besondern Farbenschimmer, die ganze übrige Flügelfläche geschwärzt mit vorherrschend rotbem Schimmer. Weibchen: Untergesicht hellgelbgraulich bestäubt, gelblichweiss schimmernd; Knebelbart viel sparsamer als bei dem Männchen, durchaus schwarz; Behaarung der Stirn kürzer, als bei dem Männchen, unter den schwar- zen Haaren auch einige grauweissliche. Die Behaarung des Hinterkopfes ist nur oben schwarz, unten hellgrau und am Kinn grauweisslich. Die glänzendschwarze Ober- seite des Thorax hat dieselben beiden Flecke wie bei dem Männchen, nur sind sie von graubrauner Farbe; ihre Behaarung ist wie die des Schildchens etwas sparsam, kürzer als bei dem Männchen, schwarz. Die etwas grau bestäubten Brustseiten haben lichtgrauliche Behaarung. 481 -Hinterleib ohne grauen Filz, glänzend schwarz mit vio- lettem Schimmer, die Behaarung sehr kurz, schwärzlich, 'an den beiden ersten Ringen länger und. zum Theil grau- weisslich. Die ganze Flügelfläche ist gleichmässig ge- schwärzt und hat rothen und grünen Schimmer. Anmerk. Von dem Weibchen des Das. nigripennis unter- scheidet sich das gegenwärtiger Art leicht durch die schlan- 'kere Gestalt der Fühler, die ganz schwarze Behaarung der Oberseite des Thorax und den Mangel der grauen Flecke hin- ter den Schultern. Spec. 21. Das. siculus, d «0; Long. corp. 272 — >93 .hn: | d alis dilute cinereo-nigricantibus, abdominis cingulis 3 & % tomento flavo cinereo vestitis; @ thoracis dorso antice lineolis quatuor cinerascentibus signato; maculis binis tomentosis flavomicantibus in abdominis segmentis 3 & &. Syı. Dasypogon siculus Macg. Suit. Dipt. I. 300. x (d') nr Meig. Syst. Beschr. VII, 72. 49. (0') Vaterland: Sicilien, wo er zuerst von A. Lefebere entdeckt, auch von Zeller im Juni und Juli mehrmals ge- fangen wurde. Männchen: Schwarz. Untergesicht graugelblich be- stäubt, goldgelb schimmernd; Knebelbart goldgelb, unten am Mundrande mit einigen schwarzen Härchen. Stirn schwarz, unmittelbar über den Fühlern, vorn am Augen- ‚rande und unmittelbar vor dem vordersten Punktauge graugelblich bestäubt, so dass eine Art schwarzer Zeich- nung übrig bleibt; die Behaarung der Stirn ist schwarz, nur auf dem Scheitel mischt sich ein und das andere graugelbliche Härchen ein. Fühler schwarz, die beiden ersten Glieder schwarzhaarig, das 3te Glied schlank mit langem Griffel. Hinterkopf schwarz und schwarzhaarig, doch der Backen- und Kinnbart grauweisslich. Auf der Oberseite des Thorax laufen zwei weisslichgraue Längs- linien von vorn bis über die Mitte, vorn erweitern sie sich zu einem dunklergrauen wenig deutlichen Flecken, HI. ' 31 wm in 482 der innerhalb der Schulter liegt; ein ähnlicher aber-kaum noch wahrnehmbarer liegt hinter der Schulter. Die Be- haarung auf. der Oberseite des Thorax und auf dem Schildchen ist schwarz, nur ganz am Vorderrande des ersteren finden sich weissgrauliche Härchen. Die grau- bestäubten Brustseiten haben weissliche, oben und un- mittelbar vor den Schwingern etwas schwärzliche Behaa- rung. Der Hinterleib ist glänzend schwarz, die Oberseite des 3ten und Akten Ringes von einem zarten graugelben Filze bedeckt, welcher ganz von vorn betrachtet, sehr schön goldgelb schimmert; am Hinterrande des 2ien und am Vorderrande des öten Ringes findet sich die Spur einer gleichgefärbten, oft in 2 Flecken aufgelösten Quer- binde. Genitalien schwarz. Die Behaarung des Hinter- leibes ist an den vordersten Ringen ziemlich lang und von fahlgelber Farbe, an den hintersten äusserst kurz. und schwarz. Beine schwarz, die Behaarung derselben schmutzig weisslich, an der Spitze der Schenkel und auf der Aussenseite der Hinterschienen schwarz; die länge- ren Borstchen an Schienen und Füssen fast ohne Aus- nahme schwarz. Flügel verdünnt schwärzlich, ziemlich glasartig, mit auffallendem, fast ausschliesslich grünem Schimmer. Weibchen: Die Bestäubung des Untergesichtes ist heligraugelblich mit gelblichweissem Schimmer; der Kne- belbart sparsamer als bei dem Männchen entweder ganz schwarz, oder unten schwarz und oben aus schwarzen und goldgelblichen Härchen gemengt, oder blos am Mund- rande schwarz und sonst durchaus goldgelblich. Die Oberseite des Thorax hat vorn dieselben hinten abge- kürzten Linien wie bei dem Männchen, nur sind sie von mehr bräunlichgrauer Farbe als bei jenem, hängen mit dem innerhalb der Schulter liegenden Flecke vollkom- men zusammen, dieser verbindet sich wieder mit dem weisslichgrauen linienförmigen Fleckchen hinter der Schul- terschwiele, so dass der Thorax von oben betrachtet, 4% hinten sehr abgekürzte und vorn breit und ‘deutlich 483 verbundene Längslinien zeigt. Die Brustseiten haben einen hellgrauen, von oben betrachtet fast weisslichen Schimmer und schmutzig weissliche Behaarung. Die Be- haarung auf dem Schildchen und auf der Oberseite des rar ist schwärzlich, nur am Vorderrande des letzte- ren weissgraulich. Hinterleib durchaus glänzend schwarz, vorn mit längerer und fahlgelblicher, {hinten mit äus- serst kurzer und unrein weisslicher Behaarung; der 3te und 4te Ring haben jeder zwei nebeneinanderliegende Flecke, die mit einem ganz überaus feinen, kaum wahr- nehmbaren bräunlichen Filze bedeckt sind und ganz von vorn betrachtet, lebhaft gelb schimmern; sie sind nicht immer gleich deutlich bemerkbar. Flügel sehr verdünnt schwärzlich, glasartig, am Hinterrande mit vorherrschend srünem, am Vorderrande mit vorherrschend rothem Schimmer. | Anmerk. 1. Herr Macg. hat nur das Männchen gegen- wärtiger Art gekannt, Er fragt, ob es nicht eine blosse Va- rietät von Das. melaleucus sein könne. Die Frage beweist, dass er Das. melaleucus weder gekannt noch Meigen’s Beschrei- bung genau durchgelesen hat; an eine Identität beider ist gar nieht zu denken. Anmerk. 2. Die Weibchen des Das. sieulus, deren Kne- belbart zum grössten Theile goldgelblich ist, erinnern sehr an Meigen’s Das. auribarbis, nur will die Beschreibung der Ober- seite des Thorax nicht ganz passen, überdies sagt Meig., dass die Beschreibung von Das. auribarbis sich auf das Männchen beziehe. Es kann also gegenwärtige Art nicht wohl für Das. auribarbis erklärt werden, wenigstens nicht nach den bisher ‚ermittelten Thatsachen. | Spec. 22. Das. fumipennis, J & 9; Long. corp. 225 — 975 lin. g\ alis dilutissime cinereo-nigricantibus, maculis cinera- "scentibus in thoracis dorso interscapularibus post- scapularıbusque connexis ; 0 alis dilute cinereo-nigricantibus, maculis cinerascenti- bus in thoracis dor&o interscapularibus postscapu- larıbusque connexis. ‘Syn. Dasypogon fumipennis Meig. Syst. Beschr. H. 278. 30. (Q.) ’ Ein 484 — Macgq. Suit. Dipt. I. 299. 24. e) — Zeller Isis 1840. 45. (Q.) Dasypogon albipilus Meig. Syst. Beschr. II. 281. 36. (Q. ) Vaterland: Mittel- und Südeuropa; bei Posen zu- weilen in grosser Anzahl im Juli. Zeller fing ein ein- zelnes Männchen am 25. Juni bei Syrakus. Männchen: Schwarz; das Untergesicht graugelb- lich, bei dem Sicilischen Exemplare grauweisslich be- stäubt; der Knebelbart etwas sparsam, schwarz, ganz un- ten enthält er in der Regel einige weissliche Härchen, seltener sind auch im oberen Theile desselben Härchen von dieser Farbe beigemischt. Fühler schwarz, die bei- den ersten Glieder schwarzhaarig, das 3te Glied beson- ders schlank und schmal. Fühlergriffel lang und dünn. Stirn schwarz, nur am Augenrande und unmittelbar vor dem vordersten Punktauge mit einer Spur von bräun- licher Bestäubung; die Behaarung derselben ist schwarz, auf dem Scheitel aber in der Regel weisslich. Hinter- kopf schwarz mit weisslicher Behaarung, nur unmittelbar am Augenrande stehen schwarze Härchen. Backen- und Kinnbart weisslich. Auf der Oberseite des Thorax liegen ganz vorn innerhalb der Schultern zwei lichtgraulich be- stäubte, hinten sehr spitze, dreieckige Fleckchen; ein anderes von mehr trapezischer Gestalt liegt jederseits hinter der Schulter; beide Fleckchen sind nur durch eine sehr undeutliche und bräunlicher gefärbte Bestäubung verbunden. Die Behaarung des Thorax ist vorn grau- weisslich, hinten und auf dem Schildeben schwarz, doch finden sich nicht selten auf der Mitte des letzteren auch ziemlich viel weissliche Härchen. Die etwas grau‘ be- stäubten Brustseiten sind weisslich behaart. Der Hinter- leib ist durchaus glänzend schwarz mit violettem Wie- derscheine; seine Behaarung ist auf den ersten Ringen länger und weisslich, auf den nachfolgenden sehr kurz und schwarz. Beine durchaus schwarz, die Behaarung derselben weisslich, nur auf der Aussenseite der hinter- sten Schienen in grösserer oder geringerer Ausdehnung 485 schwarz oder doch schwärzlich gefärbt; die längeren Borstenhärchen sind in der Regel an den vordersten Schienen alle weisslich, an den mittelsten Schienen sind die in der Nähe der Spitze, an den hintersten Schienen und an allen Füssen sind sie sämmtlich schwarz; die hintersten Schienen und Füsse sind sehr verdickt. Flü- gel glasartig mit schwarzgraulicher Trübung, am Hinter- rande mehr grünlich, am Vorderrande mehr röthlich schil- lernd. Bei ganz frisch ausgeschlüpften Stücken sind die Flügel etwas glasartiger, ihr Schimmer am Hinterrande mehr violett, am Vorderrande mehr grün; zuweilen fin- den sich Exemplare mit erheblich dunkleren Flügeln, auf denen der rothe und grüne Schimmer mehr durcheinan- der vertheilt ist. Weibchen: Das Untergesicht in der Regel etwas heller, der Bart entweder aus schwarzen und gelblich- weisslichen Härchen gemischt, oder ganz und gar gelb- weisslich, nur am Mundrande mit einigen schwarzen Här- chen. Stirn mehr bestäubt als bei dem Männchen, ihre Behaarung weisslich, vorn graulich. Die bestäubten Flecke auf der Oberseite des Thorax mehr weissgraulich; das vordere 3eckige Fleckchen durch eine gleichfarbige Be- stäubung mit dem hinter der Schulterecke liegenden in grosser Breite verbunden, so dass heide Flecke zusam- men jederseits eine grosse fast hufeisenförmige Zeich- nung bilden. Die Behaarung auf der Oberseite des Tho- rax ist grauweisslich, hinten graulich, vor dem Schild- chen stehen in der Regel ziemlich viel schwarze Härchen. Die Behaarung des Hinterleibes vorn länger und weiss- lich, hinten kürzer und schmutzig weisslich, auf der Ober- seite nach hinten hin schwärzlich, aber schwer wahrzu- nehmen. Die Behaarung der Beine pflegt an der Aus- senseite der Hinterschienen weniger dunkel als bei dem Männchen zu sein; auch finden sich unter den längeren ‚Borstchen an denselben gewöhnlich etliche hellgefärbte. Flügel ein klein wenig dunkler als bei dem Männchen. ‚Alles Uebrige wie bei diesem. we Dre Did A nr We Fe. 7 ze rar “u vH i Az Spec. 23. Das. ‚slanipes, ka a fen Bew Sat Ar — 375 lin. SUQ als, purissime hyalinis. & Syn. ?? Dasypogon priscus Meig. Syst.Beschr. H. 279. 32. Das. laniger Zeller Isis 1840. 45. — clavipes Loew Isis 1840. 537. Vaterland: Deutschland. Männchen: Durchaus schwarz; die ganze Behaa- rung zart und ohne Ausnahme schneeweiss, selbst die längeren Borstchen auf den Schienen, nur die auf den Füssen schwarz, auch da auf dem ersten Fussgliede oft weiss. Der Knebelbart sehr dicht und lang. Die Fühler schlank, auch an ihnen die Behaarung der beiden ersten Glieder weiss, doch am 2ten Gliede etliche etwas stär- kere schwarze Borstchen. Thorax und Schildchen ziem- lich dicht und lang behaart. Die Behaarung auf der Un- terseite des Hinterleibes sehr dicht und ziemlich lang, auf der Oberseite wie bei allen Arten dieser Abtheilung sehr kurz. Die Innenseiten der Hinterschienen und des hintersten Metatarsus auch bei dieser Art mit fahlgelb- lichem Filze, der in bestimmter Richtung messinggelb schimmert. Untergesicht und der vordere Theil der Stirn grauweisslich bestäubt. Die Oberseite des Thorax hat jederseits einen weissgraulich bestäubten Fleck innerhalb der Schulter und einen andern in grosser Breite damit zusammenhängenden hinter der Schulter, doch sind die- selben selbst bei ganz gut konservirten Exemplaren sehr wenig deutlich. Flügel auf das reinste glasartig, fast et- was weisslich; Adern gelblich, in der Nähe des Hinter- randes braun. is Weibchen: Es unterscheidet sich vom Männchen durch Folgendes: Der Knebelbart hat ganz unten am Mundrande zuweilen einige schwarze Härchen. Die Be- haarung des Thorax, des Schildchens, des Hinterleibes und der Beine ist weniger rein weiss als bei dem Männ- chen, und nimmt einen Tahlgelblichen Farbenton an, der auf der hinteren Hälfte des Thorax und auf dem Schild- Ft n:, K En 4 g # 487 ‚ chen am deutlichsten wird. Häufig finden sich vor dem 'Schildchen eine ziemliche Anzahl schwärzlicher Härchen. Die grauen Flecke auf der Oberseite des Thorax sind ‚viel deutlicher und die Behaarung des Hinterleibes: ist weniger lang und dicht; in allem Uebrigen gleicht es dem Männchen. | Anmerk. Das. laniger ist eine von gegenwärtiger ganz verschiedene Art. Die Beschreibung von Däs. priscus Meig. würde sich auf sie anwenden lassen, wenn Meigen nicht sagte, dass die Hinterschienen unten weissfilzig wären, und wenn er die Flügel nicht: „kaum etwas graulich’ nennte, während er „sie gewiss bei gegenwärtiger Art vollkommen Sladertig ge- nannt hätte. Vebrigens ist seine Beschreibung so unvollstän- dig und ungenau, dass nur die Ansicht eines typischen Exem- plars alle Zweifel lösen dürfte. ite Gruppe des Das. laniger. — Eriopogon. Kleinere, mit zarter, aber dichter Behaarung bedeckte "Arten, die auch auf der Oberseite des Hinterleibes lang ist; in ihrem Ansehen denen der vorigen Gruppe etwas ähnlich, auch von recht ähnlichem Baue des Kopfes; die "Fühler erheblich schlanker, das 2te Glied im Verhältnisse zum ersten sehr kurz; das 3te Fühlerglied und der Füh- lergriffel sehr schlank. Die Beine von schlankem Baue, _ die Hinterschienen. nicht keulförmig und die hintersten Füsse gar nicht verdickt. Die männlichen Genitalien sehr klein. Die Aste Hinterrandszelle am Ende nicht verengt, die kte offen, die 6te geschlossen. Spec. 24. Das. laniger 9. Long. corp. 37% — 375 lin. , ‚d alis purissime hyalinis, abdomine ollage longissime "albolanato. Syn. Dasypogon laniger Meig. Syst. Beschr. 11. 282. 39. ‘Vaterland: Portugal. Männchen: Schwarz, glänzend; der Kopf, der Tho- 'rax, der seitwärts zusammengedrückte Hinterleib und die ‘sehr schlanken Beine mit sehr langer schneeweisser Be- haarung; die Behaarung auf der Oberseite des Hinter- 488 leibes zwar kürzer als auf der Unterseite, doch eben- falls lang und abstehend. Die Hinterschienen am Ende kaum etwas verdickt. Flügel rein glasartig, fast etwas weisslich; Adern De an der Spitze und am Hin- terrande mehr Drsunleh | Ste Gruppe des Das. manicatus. — Heteropogon. Schwarze mässig behaarte Arten von mittlerer Grösse mit rostroihen mehr oder weniger ausgebreiteten Quer- binden auf dem flachcylindrischen Hinterleibe. Thorax kurz und hochgewölbt; der Kopf sehr tief stehend, was: ihnen ein buckliges Ansehen giebt. Kopf sehr breit, nicht hoch und sehr kurz. Das Untergesicht von gleichmässi- ger beträchtlicher Breite, ohne Höcker. Der Knebelbart besteht aus unmittelbar über dem Mundrande stehenden, viel längeren und stärkeren Knebelborsten und aus einer feinen und nicht sehr dichten bis zu den Fühlern hin- aufgehenden Behaarung. Fühler unmittelbar beieinander- stehend; die beiden ersten Glieder von mässiger, ziem- lich gleicher. Länge; das 3te Glied schlank mit langem spitzigem Griffel. Stirn nach oben hin nur sehr wenig breiter werdend, aber auf dem Scheitel sehr vertieft, mit sehr scharf hervortretendem Ocellenhöcker. Hinterleib auf der Oberseite sehr kahl. Die Beine von ziemlich schlankem Baue, ziemlich borstig; die Schenkel nicht ver- dickt, die Hinterschienen gegen das Ende hin merklich verstärkt, aber kaum eigentlich verdickt; die hintersten Füsse etwas kürzer als die vordersten, an allen das Iste Fussglied merklich verlängert; bei den bekannten Männ- chen haben die vordersten Füsse und die Mittelschie- nen eigenthümliche Haarverzierungen, welche den Weib- chen fehlen. Erste Hinterrandszelle nicht verengt, Ate weit geöffnet, 6te geschlossen oder fast geschlossen. Spec. 25. Das. manicatus, A&9Q. Long. corp. 7 lin. SR &Q alis infuscatis, margine anteriore flavo; tarsorum anticorum articulo primo in mare niveo-piloso. 489 .. Syn. Dasypogon manicatus Meig. Syst. Beschr. II. 268. 16. — 0... Mag. Suit. Dipt. I. 296. 13. -- „ Vaterland: Frankreich. “Ich besitze diese Art nicht und muss deshalb ganz und gar auf Meigen’s Beschreibung verweisen, da die von Herrn Macquart gegebene eine blosse Uebertragung der Meigen’schen ist. Wenn ich ihr hier ausnahmsweise einen Platz gegönnt habe, so ist es nur deshalb gesche- hen, um gegenwärtige Gruppe auf eine bereits publizirte Art begründen zu können, deren Stellung keinen Zwei- fel.zu haben scheint. Von der nächstfolgenden Art un- terscheidet sich Das. manicatus gar wesentlich durch den Bau der Vorderfüsse des Männchens, von der letzten ge- genwärtiger Gruppe wohl am leichtesten durch die Flü- gelfärbung. _Spec. 26. Das. scoparius, Z&Q. Long. corp. 8 — 6%; lin. g\' & 2 alis aequaliter nigris; tarsorum anticorum artlicu- lis 2, 3 & & in mare extus niveo-pilosis. "Vaterland: Kleinasien, wo ich denselben einige Male bei Mermeriza im Mai fing. Männchen und Weibchen: In der Farbe der Be- haarung so veränderlich, dass ich hier im Voraus bemer- ken muss, dass sich alle Angaben über dieselbe auf hell- gefärbte Exemplare beziehen; bei den dunkelsten Exem- plaren ist die ganze Behaarung, den Knebelbart nicht ausgenommen, schwarz; die Behaarung unmiltelbar vor und hinter der schwarzen Haarflocke an den Mittelschie- nen des Männchens ist bräunlich, die Behaarung an dem 2ten bis Akten Gliede der Vorderfüsse bleibt schneeweiss. Untergesicht schwarz, weissschimmernd; Knebelbor- sten lang, schwarz; Knebelbart in der Regel reinweiss, mit ein paar eingemengten schwarzen Härchen am Augen- rande. Fübler schwarz, die beiden ersten Glieder schwarz- haarig, auf der Unterseite des 2ten eine besonders lange Borste. Stirn schwarz, weisslich bestäubt, schwarzhaarig. 490 Die Behaarung des Hinterkopfes unten schneeweiss, oben schwarz, an Tastern und Rüssel schwarz. Behaarung des Thorax bei dem Männchen länger, zart, silberschimmernd, auf der Oberseite zwischen den Flügelwurzeln 'grössten- theils schwarz. Unter der Flügelwurzel' ein schöner Fä- cher ochergelblicher Haare. Bei dem Weibchen ist die Behaarung kürzer, ihre Farbe mehr graulichweiss, und die schwarze Behaarung auf der Oberseite noch ausge- breiteter. Uebrigens finden sich auf dem Halskragen, vor den Schulterecken und über der Flügelwurzel Stets schwarze Borsten. Eine grau bestäubte Zeichnung des Thorax ist vorhanden, aber wenig deutlich begrenzt; die Bestäubung innerhalb der Schulterecken lässt vorn nur eine schwarze Mittelstrieme übrig; die hinter der Schul- terecke zieht sich, immer undeutlicher werdend, bis zur Flügelwurzel hin; ganz hinten ist der äusserste Hinter- rand und ein Stück der Mittelstrieme weissgrau bestäubt. Brustseiten bei hellen Exemplaren mit dichter lebhaft- weisser, bei dunklen Exemplaren mit sparsamerer grau- weisslicher Bestäubung. Schildchen glänzendschwarz, gewöhnlich mit 2 langen Borsten am Hinterrande. Der Hinterrücken schwarz, jederseits mit einer weisslich be- stäubten Beule. Der Hinterleib schwarz; der 2te Ring hat einen schmalen, die beiden folgenden haben einen breiten, in der Mitte etwas erweiterten Hinterrandssaum von rostrother Farbe; im Hinterwinkel dieser Ringe geht‘ die rostrothe Farbe in einen weisslichen Schimmer über, welcher sich am Seitenrande wieder nach vorn zieht; der folgende Ring hat gewöhnlich auch noch eine breite rostrothe Binde, aber im Hinterwinkel nichts Weissschim- merndes; auf den beiden folgenden Ringen’ ist das Rost- rothe von sehr veränderlicher Ausdehnung, zuweilen sind sie ganz schwarz. Die Oberseite des Hinterleibes mit feiner dichter Punktirung und sehr kurzer Behaarung, deren Farbe in der Regel der Farbe des Theiles gleicht, auf welchem sie steht; die Behaarung deikerstiin Ringe und der Unterseite länger und weisslich; an den letzten ps 7 491 ® Ringen und an den männlichen Genitalien ist die Behaa- rung in: der Regel schwarz. Beine schwarz, die Wurzel ‚aller Schienen und Füsse in sehr verschiedener Ausdeh- nung dunkel rothbraun; Behaarung der Schenkel weiss- lich, an der Spitze derselben meist schwarz; an den Schienen und Füssen schwarz, doch an der Wurzel der Mittel- und Hinterschienen in der Regel weissschimmernd; die ziemlich dichtstehenden Borsten der Schenkel und Schienen ohne Ausnahme schwarz; bei dem Männchen ist das 2te, 3te und Akte Glied an der Aussenseite von schneeweissen Härchen dicht gewimpert; ausserdem ha- ben die Mittelschenkel kurz vor der Spitze ein Büschel- chen schwarzer Härchen, die Mittelschienen aber auf ih- rer Mitte ein viel ansehnlicheres; vor und hinter dem- selben ist die Vorderseite der Schienen schneeweiss be- haart. Die Flügelfläche hat eine gleichmässige, ziemlich dunkle Schwärzung; die des Weibchens weichen von dem des Männchens in der Färbung nicht merklich ab. Spec. 27. Das. succinctus, 2; Long. corp. gi lin. 9 alis subhyalinis, nervis distinctissime nigro-limbatis, thoracıs dorso antice brevissime piloso. Vaterland: die Gegend von Brusa, wo ich sie Im Hochsommer auf dem Olympus fing. Männchen: unbekannt. Weibchen: Dem der vorigen Art so ähnlich, dass eine Angabe derjenigen Unterschiede, welche eine Tren- nung nöthig machen, zur Charakterisirung hinreicht. Grös- ser und etwas plumper gebaut. Die Behaarung des Hin- terkopfes ist auch oben schmutzig weisslich; auf der Oberseite des Thorax ist die Behaarung viel weniger zart, sparsamer, viel kürzer und anliegend, während sie bei dem 9 des Das. scoparius abstehend ist. Die grau- bestäubte Zeichnung des Thorax scheint eine ganz ähn- liche zu sein, nur wird die schwarze Mittelstrieme von der grauen Bestäubung weiter nach hinten begleitet und 492 ist deutlicher durch eine feine helle Mittellinie getheilt. Die Binden des Hinterleibes mehr rostgelb als rostroth; die des öten Ringes bedeckt fast die ganze Oberseite desselben. Die Flügel ziemlich glasartig mit sehr deut- lichen braunschwarzen Säumen der schwarzen Adern. Anmerk. Der grosse Unterschied in der Flügelfarbe würde mir zur Trennung dieser und der vorigen Art kaum als ein genügender Grund erscheinen, aber die ganz andere Art der Behaarung auf der Oberseite des Thorax scheint mir keinen. Zweifel über ihre Selbständigkeit zuzulassen. 9te Gruppe des Das. brevirostris. — Isopogon. Thorax kurz und sehr hoch gewölbt; Kopf sehr tief stehend, was ihnen ein buckliges Ansehen giebt. Kopf sehr breit, nicht hoch, sehr kurz. Untergesicht von gleichmässi- ger beträchtlicher Breite, ohne einen Höcker. Die Haare des Knebelbartes durchweg von gleicher Beschaffenheit, er reicht bis zu den Fühlern und wird nach obenhin weniger dicht. Fühler beieinanderstehend; die beiden ersten Glieder verhältnissmässig ziemlich kurz; das 3te Glied schlank mit langem Griffel. Stirn nach obenhin kaum breiter, auf dem Scheitel sehr vertieft, mit stark hervortretendem Ocellenhöcker. Hinterleib sehr kurz- haarıg. Die männlichen Genitalien sind klein; bei dem Weibchen ist der öte Hinterleibsring zugespitzt, die drei folgenden Ringe sind sehr schmal und bilden eine vor- streckbare Legröhre. Beine von mittlerer Schlankheit, Schenkel nicht eigentlich verdickt, doch die hintersten etwas stärker als die andern; das erste Fussglied über- all mehr oder weniger verdickt. Erste Hinterrandszelle nicht verengt, Alte weit offen, 6te geschlossen. — Herr Stephens hat für Das. brevirostris die Gattung Leptar- thrus begründet und sieht als Hauptkennzeichen die ver- längerten Hinterfüsse des Männchens an. Ich kann die- ses Merkmal nicht als Gattungsmerkmal RR und deshalb weder die SEPPRURSER Gattung, noch deren Namen annehmen. BEN E 493 ke 28. Das. brevirostris, A & 2; Long. Borp. ko 53, lin. g & Q mystace nigro, metatarso Boshren maris articulis sequentibus conjunctis multo longiore. Syn. Dioctr. brevirostris Meig. Klass. 1. 255. 1. tab. XIM. fig. 16. 17. Das. longitarsis Fall. Dipt. Suec. Asil. 13. 4. — armillatus Fall. Dipt. Suee. Asil. 12. 3. — Dbrevirostris Meig. Syst. Beschr. II. EM Ar Maeg. Dipt. d. N. Asil. 25. 6. — Macg. Suit. Dipt. I. 298. 20. — Ztirst. Dipt, Scand. I. 179. 4. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa. Männchen: Schwarz. Untergesicht glänzend- schwarz, stark gewölbt, nur am Augenrande ein klein wenig weisslich bestäubt. Knebelbart ziemlich dicht schwarz, die Spitzen der Härchen heller. Stirn glän- zendschwarz, sehr wenig bestäubt, mit langer schwarzer 'Behaarung. Fühler schwarz. Hinterkopf-grauschwarz mit grauweissem Saume am Augenrande; er ist, wie das Kinn, weisslich behaart. Oberseite des Thorax glänzend- schwarz, punktirt; die Schulterschwielen und zwei nahe bei einander liegende Längslinien unpunktirt und glän- zender; die Gegend unmittelbar über der Fühlerwurzel zeigt einen weisslichen Schimmer. Brustseiten mit weiss- lichem Schimmer, welcher an einzelnen Stellen dichter ist, besonders ausgezeichnet ist ein kleiner Fleck unmit- telbar unter der Schulterschwiele. Die Behaarung des Thorax ist auf dem Halskragen und an den Brustseiten weisslich; auf der Oberseite ist sie schwärzlich, nach hinten hin länger mit helleren Spitzen und einzeln un- termengten weisslichen Härchen. Das glänzendschwarze 'Schildchen ist grösstentheils weisslich behaart. Hinter- leib eylindrisch, etwas zugespitzt, glänzendschwarz, deut- lich punktirt. Die Behaarung desselben ist sehr kurz und hat einen lebhaften weissen Schimmer, obgleich sie gegen das Licht gesehen fast schwärzlich erscheint; an der Unterseite des Ö6ten Ringes steht dichtere schwärz- liche Behaarung. Schenkel schwarz, obenauf mit kürze- N ei IE in ee u 5 2 x 494 ren schwarzen, unten mit längeren weisslichen Härchen; die hintersten haben an der Spitzenhälfte, auch auf der Un- terseite schwarze Härchen. Schienen mit kürzeren weissli- chen Härchen und längeren schwarzen Härchen und Bor- sten; die vordersten ganz schwarz; an den miltelsten ist das Iste Drittheil roth gefärbt, die beiden letzten Drittheile sind schwarz; die hintersten werden gleich in der Nähe der Wurzel sehr dick und nehmen von da bis zur Spitze an Dicke eher ab als zu; sie sind etwa bis zur Mitte roth gefärbt. Füsse schwarz; die vordersten und mittel- sten von gewöhnlichem Baue; an den hintersten ist das 1ste Glied ausserordentlich lang und schlank, sehr zu- sammengedrückt, etwa 3mal so lang als die vier folgen- den Glieder zusammen. Flügel glasartig, die Randzelle und ein Saum um die vorletzte Längsader gebräunt, welcher letztere sich oft ziemlich weit auf die Flügel- fläche ausbreitet; in der Nähe der Flügelspitze haben alle Adern verfliessende braune Säume, was der ganzen Flügelspitze ein braunes Ansehen giebt. Weibchen: Ausser durch die abweichende Ge- stalt des Hinterleibes unterscheidet es sich von dem Männchen durch Folgendes: Die Beliaarung am Hinter- kopfe und am Kinn ist häufig mehr gelbgraulich als weisslich; bei solchen Exemplaren hat auch die Behaa- rung des Halskragens, der Brustseiten und der Hüften dieselbe Farbe. Auf der Mitte der Oberseite des Tho- rax ist die Behaarung schwarz, an den Seiten und hin- ten aber graugelblich. Aehnlich ist auch die Behaarung des Schildchens gefärbt. Die Behaarung des Hinterleibes hat nur sehr selten einen so reinweisslichen Schimmer wie bei dem Männchen und auch dann nur in der Nähe des Seitenrandes; gewöhnlicn ist sie von gelblicher Farbe; jeder Ring hat überdies im Hinterwinkel einen mehr oder weniger deutlichen, grauweisslich bestäubten Fleck. Auf der Unterseite des Hinterleibes bat kein Ring län- gere und dichtere, oder schwärzliche Behaarung. Die Färbung der Beine wie bei dem Männchen;. wo letzteres weissliche Behaarung hat, ist dieselbe mehr gelblich, 495. überdies ist auch die Oberseite der Schenkel an ihrer Wurzel oft gelblich behaart, an den hintersten Schenkeln zuweilen die ganze Oberseite, an der Unterseite dersel- ben finden sich bei keinem meiner Exemplare schwarze Härchen; der Bau der Vorder- und Mittelbeine wie bei ‚dem Männchen; die hintersten Schienen nur sehr wenig verdickt, das Äste Glied der hintersten Füsse nur etwa so lang, wie die vier folgenden Glieder zusammen, nicht zusammengedrückt, erheblich stärker als bei dem Männ- ‚chen. Flügel weniger glasartig als bei dem Männchen; von ‘der Wurzel bis zur kleinen Querader hin er- ‚streckt sich eine mehr ‘oder weniger zusammenhän- gende braune Trübung, welche in der Nähe des Vorder- randes früher als auf der Flügelmitte aufhört; in der Nähe der Flügelspitze sind die Adern nur sehr wenig, oder gar nicht braun gesäumt. Die Farbe der Behaa- rung. und die Flügelfärbung sind überhaupt ziemlich ver- änderlich. Spec. 29. Das. vitripennis, 9; Long. corp. 5 lin. Q mystace tenui, flavido - cinereo; ( melatarso poslico maris articulis # sequentibus conjunctis vix ae- quali). Syn. ? Asilus hottentottus Fbr. Ent. Syst. IV. 388. 7. — Meig. Klassif. I. 270. ?Dioctr. hottentotta Fbr. Syst. Antl. 151. 7. — hyalipennis Meig. Klassif. I. 255. 2. Das. vitripennis Meig. Syst. Beschr. 11. 274. 25. — Zttrst. Dipt. Scand. I. 180. 5. Vaterland: Nord- und Mitteleuropa. “Männchen: Ich besitze es nicht. Nach Meigen’s und Zetterstedt’s Angaben zeigt der Metatarsus der hin- tersten Beine keine ungewöhnliche Verlängerung, indem er den folgenden Gliedern zusammengenommen kaum gleichkommt. Weibchen: Schwarz. Untergesicht verbältniss- mässig nicht so breit als bei der vorigen Art und wenig "gewölbt, überall braun bestäubt, von der Seite gesehen weisslich schimmernd. Der Knebelbart ist von graugelb- licher Farbe und.überaus dünn, nur am Mundrande et- — 496 was länger und dichter, so dass der grösste Theil des Untergesichtes fast kahl erscheint. Fühler schwarz, Istes und 2tes Glied sehr kurz, etwas dick, ihre Behaarung grösstentheils gelbgraulich; das 3te Glied und der Griffel lang und schlank. Stirn schwarz, sparsam mit kurzen graugelblichen Härchen besetzt. Hinterkopf grauschwarz mit weissem Saume am Augenrande und mit schmutzig- weisslicher, sparsamer Behaarung, dieselbe Farbe hat die Behaarung des Kinnes und der Taster. Die Ober- seite des Thorax ist schwarz und stark punktirt; zwei unmittelbar bei einander liegende, nur undeutlich getrennte Mittellinien und die grossen je aus zwei schiefen Flecken gebildeten Seitenstriemen sind nur sehr weitläufig punk- tirt und glänzendschwarz; sie werden von den Mittel- linien durch eine graubräunlich bestäubte Strieme ge- trennt, welche vorn sehr breit ist, aber sich bald so verschmälert, dass sie hinter der Mitte linienförmig aus- läuft; eine Reihe graubestäubter Flecke bildet eine ganz unregelmässige von der Schulter bis zum Schildchen laufende Seitenstrieme. Die Brustseiten sind weissgrau bestäubt, sehr sparsam mit weisslichen Härchen besetzt. Die Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist vorn sehr kurz und ziemlich anliegend, hinten länger und mehr abstehend, überall von fahlgelber Farbe, nur auf den glänzenden Mittellinien schwarz. Das glänzend- schwarze Schildchen ist an seiner Basis und am Hin terrande graubräunlich bestäubt, an letzterem mit einigen fahlgelben oder bräunlichen Härchen besetzt. Hinterleib schwarz punktirt, mit einigem Glanze, überall mit sehr kurzer, anliegender, gelblich oder weisslich schimmern- der Behaarung. Der Hinterwinkel und der Seitenrand des Asten Ringes in ziemlicher Ausdehnung weiss be- stäubt; auch jeder der drei folgenden Ringe hat im Hin- terwinkel einen grossen weissbestäubten Fleck. Schen-" kel ganz schwarz, die Farbe ihrer Behaarung bald mehr’ fahlgelblich, bald mehr weisslich. Die Schienen haben ausser den ganz kurzen fahlgelblichen Härchen längere‘ NN 497. schwarze Haare und Borsten; die vordersten sind schwarz, an der Wurzel lebhaft roth; an den mittelsten reicht die rothe Färbung etwa bis zum 3ten Viertheile; an den hintersten ist nur die etwas verdickte Spitze schwarz; an den Füssen ist das Iste Glied nur mässig serkinzum an den hintersten merklich kürzer als die vier folgenden, Glieder zusammen; das Iste Fussglied ist mit Ausnahme der etwas geschwärzten Spitze lebhaft roth, an den Mittel- und Hinterfüssen ist in der Regel auch der grösste Theil des 2ten Gliedes rothbraun; sonst sind die Füsse ‚schwarz. Die langen schmalen Flügel rein glasartig, eine ziemlich BL braune Trübung erstreckt sich von der Wurzel bis zu den Isten yerstlene sie ist da ziem- lich senkrecht begrenzt; nach hinten überschreitet sie die letzte Längsader nur wenig, auch ist sie zwischen den mittleren Längsadern durch helle Schweife durch- brochen. Anmerk. Das Citat aus Fabricius ist zweifelhaft, da er unter andern Angaben, welche sich auf gegenwärtige Art nicht wohl deuten lassen, auch die macht, dass die Beine schwarz seien; noch zweifelhafter wird es dadurch, dass Wie- demann in der Fabricius’schen Sammlung das Weibchen gegen- wärliger Art als Dioctr. nigrita bezeichnet vorfand. Es ist bis jetzt gar kein Grund vorhanden, zu dem zweifelhaften Fabricius’schen Namen zurückzukehren. 10te Gruppe des Das. hybotinus. — Oligopogon. In der Körpergestalt einem Hybos, fast noch mehr ‚einer Dioctria ähnlich; Kopf äusserst niedrig und breit, fast wie bei Discocephala, aber nicht so kurz wie bei dieser. ÜUntergesicht von ziemlich ansehnlicher gleich- mässiger Breite; schwach gewölbt, ohne Höcker; der Knebelbart nimmt die untere Hälfte desselben ein und besteht nur aus wenigen, ziemlich starken Borstchen. Fühler unmittelbar bei einander stehend; die beiden ersten Glieder sehr kurz, von fast gleicher Länge; das ste Glied schlank mit einem stark behaarten Griffel von mittlerer Länge. Stirn nach oben hin nur sehr mässig ll. 498 verbreitert, aber auf dem Scheitel ausserordentlich ver- tieft, so dass der Fühlerhöcker sehr stark hervortritt. Rüssel von mittelmässiger Länge, vorwärts stehend. Tho- rax sehr hoch gewölbt, kurz und sparsam behaart. Hin- terleib flach cylindrisch, fast streifenförmig, sehr. kahl. Die äusseren männlichen Genitalien klein. Beine von wenig schlankem Baue; die Hinterschenkel ziemlich an- sehnlich verdickt und die Hinterschienen deutlich keulen- förmig; das Aste Fussglied überall etwas verlängert. Erste und Ate Hinterrandszelle nicht verengt, die 6te schon vor dem Flügelrande geschlossen. u Spec. 30. Das. hybotinus, 2 & 2; Long. corp. 225 — 275 lin. Vaterland: Die Insel Rhodus, wo ich beide Ge- schlechter im Mai fing. Männchen und Weibchen: Einander sehr ähn- lich, fast nur durch die Genitalien unterschieden. Glän- zendschwarz. Das Untergesicht und die Stirn bräunlich- aschgrau bereift. Die sparsamen Borstchen des Knebel- bartes und die Behaarung der beiden ersten - Fühler- glieder schwarz; die Härchen des Fühlergriffels ziemlich dicht, fast so lang als dieser selbst, ebenfalls schwarz; Stirn unbehaart, nur auf dem Fühlerhöcker ziemlich lange schwarze Borstchen. Hinterkopf schwarz, grau- weiss bereift, mit sehr dünner und zarter weisslicher Behaarung. Kinnbart weisslich. Thorax hoch gewölbt, glänzendschwarz, sparsam mit kurzen schwärzlichen Här- chen besetzt. Auf der Oberseite des Thorax vorn in- nerhalb der glänzendschwarzen Schulterecke ein an- sehnliches, scharfbegrenztes aschgrauliches Fleckchen; es hängt mit einem viel kleineren hinter der Schulter- ecke zusammen und auf dieses folgt noch ein ganz ähn- liches, welches unmittelbar über der Flügelwurzel liegt; ein oft nicht recht deutliches liegt vor dem Schildchen. Die Brustseiten sind ganz und gar weisslich bestäubt Hinterleib glänzendschwarz mit sparsamer, vorn etwas INS 499 längerer und weisslicher, hinten kürzerer und schwärz- licher Behaarung; in der Vorderecke des 3ten, Akten und öten Hinterleibringes liegt ein kleiner dreieckiger, schneeweiss schimmernder Fleck, von welchem sich zu- weilen auch in der Vorderecks des Ö6ten Ringes eine Spur finden. Die Vorder- und Mittelbeine kürzer als die hintersten; die Schenkel alle etwas verdickt, die hinter- sten am meisten, alle schwarz mit rothbrauner Spitze; die Behaarung derselben ist in der Nähe der Wurzel mehr weisslich, in der Nähe der Spitze mehr schwärz- lich. Schienen rothbraun mit schwarzbrauner Spitze, ge- gen das Ende hin etwas verdickt, die hintersten keul- förmig; die Borsten und die Behaarung derselben schwärz- lich, auf der Innenseite der vorderen ziemlich hell schim- mernd. Füsse von der Wurzel aus mehr oder weniger rothbraun, gegen das Ende hin schwarz; das Iste Glied der hintersten hat auf der Unterseite eine bürstenartige Behaarung von unreinweisslich schimmernder Farbe. Flü- gel glasartig, von der Wurzel bis über die Hälfte hinaus mit einer verwaschenen bräunlichen Trübung. ilte Gruppe des Das. elegantulus. — Stichopogon. Langgestreckte, flache sehr kahle Arten von höch- stens mittelmässiger Grösse. Die Augen sehr vorgequol- len, vorn mit viel grösseren Feldern. Untergesicht sehr kurz, von mittelmässiger Breite, nach oben hin etwas verengt, ohne Höcker. Der Knebelbart dachförmig, auf die Nähe des Mundrandes beschränkt, über ihm auf dem Untergesicht zuweilen noch sparsam längere Härchen. Fühler ziemlich nahe bei einander, die beiden ersten Glieder kurz, ziemlich gleich, das 3te von mittlerer Länge, der Fühlergriffel sehr deutlich abgesetzt, er be- steht aus einem ziemlich langen cylindrischen Wurzel- gliede und aus einem kürzeren borstenförmigen End- gliede. Stirn nach oben ausserordentlich erweitert, vorn fast gerundet, sattelförmig ausgehölt, doch der Ocellen- höcker nur sehr wenig vortretend. Mundöffnung gross, 500 rundlich; die Taster schlank und sehr kahl. Thorax sehr flach und sehr kahl. Hinterleib flack, striemenför- mig, sehr kahl. Die männlichen Genitalien von sehr mässiger Grösse, das oberste Stück derselben bedeckt die andern schildförmig; die weiblichen Genitalien haben zu unterst zwei zugespitzte, verschieden gestaltete La- mellen. Beine ziemlich schlank, sehr kahl, doch die Schienen und ganz besonders die Füsse mit langen Borsten besetzt; die Vorder- und Mittelschenkel sind stets etwas stärker als die hintersten, bei den meisten Arten ziemlich deutlich verdickt; das ste Fussglied ist nicht verlängert, doch an den Vorder- und Mittelfüssen ein wenig länger als das folgende, an den hintersten Füssen übertrifft es dasselbe an Länge noch mehr. Die Iste Hinterrandszelle am Ende eh verengt, die kte am Ende wenig verengt und an der Wurzel stets gestielt, was dem Flügelgeäder ein ziemlich eigenthümliches Ansehen giebt; die 6te Hinterrandszelle ist schon etwas vor dem Flügelrande geschlossen. Anmerk. 1. Sandplätze in der Nähe des Wassers sind der Lieblingsaufenthalt der Arten gegenwärtiger Gruppe; sie haben mit vielen anderen einen solchen Aufenthalt liebenden Insekten die Kahlheit, die vorgequollenen Augen und die zarte weisse Bestäubung gemein. Anmerk. 2. Meigen’s Das. elegantulus ist eine Mischart. Das von ihm beschriebene Männchen kann nieht zu dem von ihm beschriebenen Weibchen gehören; ein typisches Exem- plar des letzteren sah ich im Königl. Museum zu Berlin; es war mit dem Weibchen des unten beschriebenen Das. inaequa- lis identisch. Typische Exemplare des Männchens fand ich daselbst nicht vor; seine Beschreibung lässt es zweifelhaft, ob er das Männchen des im Folgenden beschriebenen Das. scali- ser oder des Das. tener, oder vielleicht das einer anderen mir nicht bekannten Art vor sich gehabt habe. Ich habe sehr lange Bedenken getragen, den Meigen’schen Namen aufzuge- ben, doch bleibt in der That nichts anderes übrig, wenn er nicht ganz willkürlich einer der vermengten Arten zuertheilt werden soll, wo dann zu befürchten steht, dass seine Anwen- \ dung fortwährend eine schwankende Blerken und in die Syno- = nymie mehr Verwirrung als Aufklärung kommen werde. 4 8 en 501 Spece. 31. Das. scaliger, | & 2; Long. corp. 27; — 425 Iin. | . Ä g & 2 fasciis abdominis aequalibus albo-cinereis, an- tennis testaceis. | Syn. ??Das, elegantulus Meig.11. 270. 18. (die Beschr. des 4.) Vaterland: Italien, wo ihn Zeller bei Neapel im August und bei Rom im September fing; ich besitze das Weibchen auch aus dem südlichen Russland. Männchen: Untergesicht bräunlich rostgelb, unten heller. Knebelbart weissgelblich, über ihm auf dem Un- tergesicht keine längeren Härchen. Fühler durchaus gelbröthlich, der Griffel schwarz; die beiden ersten Füh- lerglieder nur sparsam mit kurzen fahlgelblichen Här- chen besetzt. Stirn mit hellbrauner Bestäubung und sehr sparsamer und zarter fahlgelblicher Behaarung. Thorax obenauf mit graulichbrauner, zuweilen mit mehr asch- grauer Bestäubung, in welcher sich dunkelbraune Längs- striemen undeutlich unterscheiden lassen; bei einzelnen besonders deutlich gezeichneten Exemplaren sieht man eine dunkle ganz vorn beginnende Mittelstrieme, gleich daneben innerhalb der Schulter jederseits einen drei- eckigen braunen Fleck; zwei hinter ihm liegende braune Flecke haben eine grauweissliche Umsäumung und bil- den die Seitenstrieme; bei dunkler gefärbten oder nur etwas weniger gut erhaltenen Exemplaren ist in der Regel nur zu erkennen, dass eine vorn nicht verkürzte Mittelstrieme und jederseits eine vorn verkürzte Seiten- strieme von dunklerer Farbe vorhanden ist. Brustseiten grauweiss bestäubt. Die Oberseite des Thorax äusserst kahl, mit sehr kurzen fahlgelblichen Härchen besetzt, nur in der Nähe der Flügelwurzel einige längere Borst- chen von derselben Farbe. Die Oberseite des Hinter- leibes mattschwarz, zuweilen braunschwarz; jeder Ring hat einen äusserst schmalen, sehr häufig nicht erkenn- baren, schmutziggelblichen Hinterrandssaum; die Hinter- ecken des ersten Ringes sind in ansehnlicher Ausdeh- nung braungraulich bestäubt; der 2te bis 6te Ring haben 502 am Seitenrande eine breite graubräunliche Bestäubung die sich als schmaler Saum am Hinterrande heraufzieht; auf dem 2ten Ringe bildet sie noch eine ansehnliche, in der Mitte unterbrochene Vorderrandsbinde. Der Tte Hinterleibsring graubräunlich bestäubt mit schwarzem oder braunschwarzem, mehr oder weniger ausgebreitetemMittel- flecke; der letzte Ring und die Genitalien ganz und gar bräunlich bestäubt, aber gewöhnlich von ziemlich heller Grundfarbe. Bauch nur bei den dunkelsten Exemplaren ganz und gar aschgrau; gewöhnlich nach hinten hin in das Braune übergehend. Nicht selten ist fast der ganze Bauch lebhaft ockergelb gefärbt; diese Farbe pflegt sich dann auch auf den Seitenrand der Ringe zu erstrecken, säumt nicht selten auch auf der Oberseite den Hinter- rand und nimmt die letzten Abschnitte ganz ein; ob- gleich auf der Oberseite durch ‘die Bestäubung mehr verdeckt und deshalb nicht so grell wie auf der 'Unter- seite hervortretend, giebt sie doch auch ersterer ein ziemlich verändertes Ansehen. Beine schwärzlich mit grauweissem Reife; die Hälfte oder die beiden ersten Drittheile aller Schienen und die Wurzel des Isten Fuss- gliedes gelbrötblich; gewöhnlich das 2te Hüftglied und die äusserste Wurzel der Schenkel, wenigstens an den. hintersten, von derselben Farbe. Schenkel ziemlich stark, die vorderen bedeutend stärker als die hintersten; alle mit sehr kurzen weisslichen Härchen, nur in der Nähe der Spitze oberwärts etliche helle Borstchen, Schienen und Füsse mit vielen weisslichen starken Borsten, welche sich an den Vorder- und Mittelbeinen durch ihre Länge auszeichnen. Flügel mit sehr deutlicher grauer Trübung, so dass man sie nicht wohl glasartig nennen kann; nur die äusserste Wurzel derselben etwas rostgelblich; die Adern dunkelbraun. Weibchen: Untergesicht weiss, unter den Fühlern in das Gelbliche oder Gelblichbraune übergehend. Kne- belbart weiss oder gelblichweiss, über ihm auf dem Un- tergesicht keine längeren Härchen. Fühler wie bei dem 503 ‚Männchen. Stirn mit aschgrauer oder graubrauner Be- ‚stäubung und sehr sparsamer und zarter, fahlgelblicher ‚Behaarung. Hinterkopf oben mit graubräunlicher, unten “mit weisslicher Bestäubung, unten sammt dem Kinn weiss "behaart, oben mit fahlgelblichen Borsten. Die Färbung auf Thorax und Schildchen wie bei dem Männchen. Die ‚Oberseite des Hinterleibes ist mattschwarz; Aster bis öter Ring mit schmalem. braungelblichem, weissgraulich bestäubtem Hinterrandssaume, die beiden folgenden Ringe ‚mit schmälererm; Aster Ring mit Ausnahme eines fast 'halbmondförmigen Mittelflleckens weissgraulich bestäubt; ‚am 2ten ‚bis Ööten Ringe säumt weissgrauliche Bestäubung ‚den Seiten- und Vorderrand, ist aber in der Mitte des letzteren stets von der schwarzen Farbe durchbrochen; Zter und 8ter Ring durchaus aschgrau bestäubt; sie zei- "gen durch Verreibung zuweilen eine Art Zeichnung, welche derjenigen der vorderen Ringe ähnlich ist. ‚Bauch ‚durchaus aschgrau, der letzte Ring gewöhnlich rothbraun. Nicht selten ist die Grundfarbe des Hinter- leibes am Seiten- und Hinterrande der Ringe, auf der Oberseite der letzten Ringe und auf dem grössten Theile ‚der Unterseite aller Ringe ein deutliches Rothbraun, was ‚der ganzen Färbung. des Hinterleibes ein sehr veränder- tes Ansehen giebt. Die untersten Lamellen der weib- lichen Genitalien braunroth, die Spitze gewöhnlich heller, ‚lang, sehr stark hakenförmig gekrümmt. — Beine und Flügel wie bei dem Männchen. Spec. 32. Das. tener, | &2: Long. corp. 143— 2, lin. A & 2 fasciis abdominis aequalibus albidis, antennis nigris. Syn. %? Das. elegantulus Meig. Syst. Beschr, 11,270. 18. (die Be- schreibung des Männchens). Vaterland: Ich besitze diese Art nur aus der Gegend von Patara und Xanthus, wo ich sie einige Male ım Mo- nat Mai fing. ! 504 Männchen u. Weibchen: Untergesicht rein-weiss, Knebelbart weiss. Fühler schwarz, weisslich bestäubt, das 2te Glied an der Wurzel etwas gelblich; die beiden ersten Glieder sehr spärlich mit kurzen schmutzigweisslichen Här- chen besetzt. Die Stirn entweder grauweisslich oder bräun- lich, oder hellgrau bestäubt, mit sehr zarter und zer- streuter, hellfahlgelblicher Behaarung. Hinterkopf weiss- lich bestäubt, oben bräunlicher oder grauer, unten sammt dem Kinn mit feiner weisser Behaarung, oben mit schmuz- zigweisslichen Borstchen. Die Oberseite des Thorax bald mehr grauweisslich, bald mehr gelbgraulich!bestäubt; mit der Spur dunkler Striemen, welche noch undeutlicher als bei der vorigen Art sind, übrigens ungefähr dieselbe Gestalt und Lage haben; auch die Behaarung des Thorax zeigt sich in nichts von derjenigen der vorigen Art ver- schieden. Die Brustseiten und Hüften sind stets viel reiner weiss bestäubt und behaart. Der Hinterleib ist wie bei der vorigen Art gezeichnet, doch ist die Bestäu- bung stets weisslicher; auf dem IAsten Ringe lässt sie nur einen kleinen rundlichen Mittellleck frei; der 7te Ring hat nur ein kleines ‚schwarzes Mittelstrichelchen und ist sonst von ihr ganz und gar bedeckt; der Ste Ring stets ganz grauweisslich bestäubt. Bauch bei dem Männchen fast ganz und gar glänzendschwarz, bei dem Weibchen grauweisslich bereift mit glänzendschwarzer Mittellinie. Die oberste Lamelle der männlichen Geni- talien scheint roströthlich gefärbt zu sein, doch ist sie von weisslicher Bestäubung so dicht bedeckt, dass sich ihre Grundfarbe nicht deutlich erkennen lässt. Die un- tersten Lamellen der weiblichen Genitalien sind ziemlich hell gefärbt und haben eine viel kürzere und weniger hakenförmig gekrümmte Spitze als bei dem Weibchen. der vorigen Art. Hüften und Schenkel durchaus schwarz mit weisser Bestäubung und Behaarung, welche letztere mehr lange Härchen, als bei der vorigen Art hat; Schie- nen gelbröthlich, die vorderen an der Spitze zum Aten, die hintersten eiwa zum ten Theile geschwärzt; in der N u 505 ‚Regel das erste Fussglied und die Wurzel der nächst- folgenden Glieder röthlich. . Flügel reinglasartig, Adern ehhraun, ganz in der Nähe, der Wurzel zum Theil bräunlich. Spec. 393. Das. inaeualis, A & 29; Long. corp. 2, — 312 lin. Sg & 2 fasciis abdominis inaequalibus albis, mystace albo. a. Das. elegantulus Meig. Syst. Beschr. II. 270. 18. “re Beschreibung des Weibchens). Vaterland: Wie es scheint, das ganze Gebiet der südeuropäischen Fauna; das Exemplar der Hoffmanns- egg’schen Sammlung aus Portugal; die Exemplare mei- ner Sammlung fing ieh im Mai bei Patara und Xanthus. Männchen und Weibchen: Untergesicht und Kne- belbart weisslich, bei dem Männchen in der Regel von reinerer „Färbung als bei dem Weibchen. Ueber dem eigentlichen Knebelbarte stehen bei beiden Geschlech- tern noch einzelne weissliche Härchen. Fühler schwarz, -weisslich bestäubt, die beiden ersten Glieder nur mit ein paar kaum bemerklichen, kurzen, weisslichen Här- chen. Die Stirn und der obere Theil des Hinterkopfes schwärzlich mit dünner weisslicher Bereifung, der un- tere Theil des Hinterkopfes lebhaft weiss schimmernd; Stirn und Hinterkopf mit zarter weisser Behaarung. Die Oberseite des Thorax weisslich bereift mit undeutlichen bräunlichen Striemen; sie wird durch Verreibung leicht glänzendschwarz. Die Behaarung der Oberseite des Tho- rax vorn kaum wahrnehmbar, weisslich; in der Nähe der Flügelwurzel stehen Borstchen von derselben Farbe. Schildchen weiss bestäubt, weisslich behaart, ohne län- gere Borstchen. Brustseiten und Hüften schneeweiss be- stäubt und sehr sparsam weisslich behaart. Bei dem Weibchen hat die Bestäubung der Stirn, des Scheitels, der Oberseite des Thorax und der Brustseiten ein viel graugelblicheres Ansehen. Hinterleib des Männchens 506 schwarz, der des Weibchens schwärzlich, alle Ringe mit feinem weisslichen Hinterrandssaume; (der ste Ring mit Ausnahme eines schmalen mondförmigen Fleckchens auf der Mitte weiss bestäubt; im Vorderwinkel des 2ten lie- gen 2 grosse, 3eckige, weiss bestäubte Flecke, welche den Hinterrand erreichen und in der Mitte fast zusam- menstossen;; dieselbe Zeichnung findet sich auf-dem Akten und öten Ringe; der 3te Ring ist bei (dem Männchen nur in der äussersten Hinterecke, bei dem Weibchen gewöhnlich in etwas grösserer Ausdehnung weiss. be- stäubt; dieselbe Färbung haben der '6te und Tte Ring; der 8te Ring ist bei dem Männchen sehr kurz, bei dem Weibchen lang, bei beiden Geschlechtern von weisser Bestäubung dicht bedeckt. Die männlichen Genitalien in der Regel schwarz, die oberste Lamelle weiss ‘be- stäubt. Weibliche Genitalien ebenfalls schwarz, die Spitze der untersten Lamellen hell gefärbt, ziemlich lang, aber nur sanfı gebogen. Der Bauch bei beiden Geschlech- tern graulichweiss bereift, bei dem Männchen zuweilen durch Abreibung glänzendschwarz. Hüften und Schen- kel schwarz, weiss bereift und sehr ‚kurz weisslich be- haart, Vorder- und Mittelschenkel bedeutend stärker als die hintersten; Schienen und Füsse gelbröthlich, ebenfalls weiss bestäubt, auch alle Borsten weiss; die Spitze der Schienen nur selten etwas gebräunt, das letzte Fussglied in der Regel fast braunschwärzlich. Flügel glasartig; Adern braun, doch in der Nähe der Flügelwurzel und die ganze Iste Längsader rostgelblich; die‘Flügelspitze zeigt die schwache Spur einer grauen Trübung, 'be- sonders wenn man sie in einer 'schrägen ‘Richtung be- trachtet. | Spec. 34. Das. nigrifrons, 2; Long. corp. ers lin. 2 fasciis abdominis inaequalibus cinerascentibus, mysiaee nigro. | Vaterland: Kleinasien; ich fing das Weibehes, dieser ausgezeichneten Art einmal im a bei Mermeriza. 507 wersMännchen: ....% | Ber 0 Weibchen: Schwarz. Untergesicht lebhaft mes- ‚singgelb schimmernd; der Knebelbart tiefschwarz; auch die Behaarung der beiden ersten Glieder ist schwarz. Stirn mattschwarz, mit der schwachen Spur einer grau- ‚bräunlichen Bereifung und mit abstehenden ziemlich lan- gen schwarzen Härchen. Hinterkopf schwarz, oben mit bräunlichaschgrauer, unten mit grauweisslicher ’Bestäu- bung; das Kinn und der untere Theil des Hinterkopfes weisslich bebaart, oben hat letzterer schwarze Borsten. Thorax und Schildehen obenauf schwarz, mit graubrau- 'nem Reife gleichmässig, aber nur dünn bedeckt. Die Behaarung ist auf der Oberseite des Thorax schwarz, vorn sehr kurz, in der Gegend der Flügelwurzel stehen längere Borsichen von derselben Farbe; die Behaarung des Schildchens ist grösstentheils hellgraulich. Brust- seiten licht gelbgraulich bestäubt und weisslich behaart. Die Oberseite des Hinterleibes ist glänzendschwarz; je- ‚der Ring hat einen graulichen, wenig in die Augen fal- lenden Hinterrandsaum; der Iste Hinterleibsring ist mit Ausnahme eines undeutlich begrenzten Mittellleckens gelb- ‚grau bestäubt; der 2te und jäte Ring zeigen eine ähn- ‚liche Bestäubung in der Vorderecke, welche sich binden- arlig nach der Mitte des Ringes hinzieht, ohne sie in- ‚dessen zu erreichen; dieselbe Zeichnung zeigt sich auch auf dem Akten und öten Ringe, nur sind die Seitenflecke mehr dreieckig und kommen sich auch in der Mitte näher; den Hinterrand erreichen sie hier auch beiwei- tem nicht; 6ter und Tter Ring ganz schwarz, kaum mit der Spur einer Bestäubung; $8ter Ring ganz und gar hellaschgrau bestäubt. Weibliche Genitalien schwarz, die Spitze derselben hell, gross, hakenförmig gebogen. Die Behaarung des Hinterleibes ist schwarz und ab- stehend, an den vorderen Ringen, da wo die folgenden bestäubt sind und in der Aftergegendweisslich. Beine ganz ‚und gar schwarz mit weissgraulicher Bestäubung und weisslicher Behaarung; auch die längeren Borsten sind 508 weiss, nur auf der Aussenseite der Schienen und auf der Oberseite der Füsse sind sie zum allergrössten Theile schwarz; die Schenkel weniger dick als bei den andern Arten dieser Gruppe, auch das erste Fussglied etwas länger. Flügel glasartig mit graulichem Farben- tone und Aönkeibraunen Adern. 12te Gruppe des Das. cinctus, — Lasiopogon. Schwarz gefärbte Arten mittlerer Grösse mit weiss- lich gesäumten Hinterleibseinschnitten, von ziemlich lang- gestrecktem Körperbau und nur mässig behaart. Kopf von mässiger Breite und nicht sehr kurz; Untergesicht breit, nach oben hin deutlich verschmälert, auf der un- teren Hälfte mit grossem Höcker; der lange und stark- haarıge Knebelbart bedeckt den ganzen Untergesichts- höcker. Fühler ziemlich nahe bei einander; die beiden ersten Glieder kurz; das 2te kürzer als das Iste, das 3te von mittlerer Länge, eben so der Fühlergriffel, der zuweilen behaart ist und dessen Endglied immer als ein deutliches Borstchen wahrnehmbar ist. Stirn breit, nach oben sehr erweitert, sattelförmig vertieft mit drei parallelen tiefen Längsfurchen, deren mittelste vor dem vordersten Punktauge beginnt; der Ocellenhöcker tritt sehr wenig hervor. Taster sehr kahl. Thorax sehr fach gewölbt, mässig behaart. Hinterleib flach cylindrisch, ziemlich kahl; die letzten Abschnitte des männlichen Hinterleibes kurz, die männlichen Genitalien gross; eine grosse Haltzange jederseits, fast wie bei Asılus. Der letzte Abschnitt des weiblichen Hinterleibes verhältniss- mässig kurz; die unteren Lamellen an einanderliegend, mit sehr gerundeter Spitze. Beine ziemlich schlank, die hintersten nur sehr wenig länger als die vorderen, auch‘ die hintersten Schenkel wenig schlanker als die vorde- ren; das Iste Fussglied zwar länger als die darauf fol- genden, aber doch Hab eigehtlich verlängert. Die stär- kerenBorsten ‚der Schienen und Fiss mittlle- rer Länge. Erste Hinterrandszelle am Ende nicht ver- Ye 509 engt; Ate ungestielt, verengt, aber noch weit offen; 6te gewöhnlich schon etwas vor dem Hinterrande selbst ge- schlossen. Anmerk. Der höhere Kopf, die minder vorgequollenen Augen, die Anwesenheit des Gesichtshöckers und die ganz andere Gestalt des Knebelbartes, der minder streifenförmige Hinterleib, der sehr verschiedene Bau der Genitalien und die wesentlichen Unterschiede im Flügelgeäder unterscheiden ge- genwärtige Gruppe mehr als zur Genüge von der vorhergehen- den. — Von der folgenden unterscheidet sie sich durch den minder breiten und mehr gerundeten Kopf, die nach oben sehr ‚erweiterte Stirn, den nicht so weit hinaufreichenden Unterge- sichtshöcker, durch den minder gewölbten und weniger be- haarten Thorax, durch die Anwesenheit verhältnissmässig gros- ser Lamellen unten an den weiblichen Genitalien und durch die etwas vor dem Flügelrande geschlossene 6te Hinterrands- zelle. Spec. 35. Das. cinctus, & 2; Long. corp. k— 475 lin. g' & 2 pedibus antennisque Omnino nigris, antennarum stylo terminali nudo. Syn. Asil. cinetus Fabr. Spec. Ins. IF. 465. 29. — Fabr, Ent. Syst. IV. 387. 5l. — Gmel. Syst. nat. V. 2899. 36. Das. cinctus Meig. Classif. 1. 252. 4. — hirtellus Fall. Dipt. Asil. 11.1. — Maeg. Dipt. d. N. Asil. 25. 5. — Macg. Suit. Dipt. 1. 298. 19. — Zttst. Ins. Lapp. 506. Das, einctellus Meig. Syst. Beschr. II. 272. 22. — Macg. Suit. Dipt. I. 297. 8. — Loew Isis 1840. 536. 1. Das. einctus Zeller Isis 1840. 45. — Zttrst. Dipt. Scand. L.2:177..1, Vaterland : Vorzugsweise Nord- und Mitteleuropa, doch kommt er auch im Gebiete der südeuropäischen Fauna vor; ich besitze ihn aus Oberitalien und aus Dal- malien; er fliegt zeitig im Frühjahre; bei Posen ist er im Mai am häufigsten. Männchen und Weibchen: Schwarz. Stirn und Untergesicht bräunlich bestäubt, letzteres mit etwas gelb- lichem Schimmer. Fühler ganz und gar schwarz, das Ste Glied nicht sehr schlank, der Fühlergriffel unbehaart. 510 Hinterkopf oben bräunlich aschgrau, unten grauweisslich bestäubt; der Knebelbart, die Behaarung der beiden ersten Füblerglieder, der Stirn und der oberen Hälfte‘ des Hinterkopfes schwarz; die untere Hälfte des Hinter- kopfes und das Kinn weisshaarig, Die Oberseite des Thorax ist braun bestäubt; in dieser braunen Bestäubung zeigt sich eine kaum bis nach dem Hinterende des Tho- rax deutliche, dunkelbraune Längslinie; neben ihr liegt jederseits eine durchgehende, dunkelbraune Strieme» welche vorn etwas breiter wird und sich nach der Schultergegend hinbiegt. Die Behaarung auf der Ober- seite des Thorax ist ziemlich zerstreut, schwarz, vorn kurz, hinten länger; die längeren Borstchen stehen vor- zugsweise auf den dunklen Längsstriemen und am Sei- tenrande. Brustseiten gelblich aschgrau bereift, grau- weisslich behaart. Schildchen graubräunlich bestäubt, am Rande schwarzborstig. Hinterleib von glänzendtief- schwarzer Farbe; jeder Ring mit feinem weissgraulichen Hinterrandssaume; vor dem Hinterrandssaume hat jeder Ring eine sehr schmale, weissgraulich bestäubte Quer- binde, welche die Hinterecke des Ringes mehr ausfüllt und sich von da am Seitenrande bis nach dem Vorder- rande des Ringes zieht. Die männlichen Genitalien schwarz; die grossen Zangen gewölbt, am Ende schief abgeschnitten mit stumpfer Ober- und Unterecke, aber nicht ausgerandet. Letzter Abschnitt des weiblichen Hin- terleibes durchaus glänzendschwarz; die unteren Lamel- len der weiblichen Genitalien schwarzbraun. Die Be- haarung des Hinterleibes ist an den vorderen Ringen länger und von graugelblicher oder grauweisslicher Fär- bung, an den hinteren Ringen, so wie auf der Mitte der vordern ist sie viel kürzer und schwarz; bei dem Weib- chen ist sie auf dem S8ten Hinterleibsabschnitte wieder heller und nur auf diesem abstehend; die männlichen Genitalien sind durchaus schwarz behaart. Die Schen- kel sind bis gegen die Spitze graugelblich oder grau- weisslich, sehr selten aschgraulich behaart; die Schenkel- 511 spitze, ‚die Schienen und die Füsse sind schwarz be- haart und beborstet; die Farbe der Beine ist ziemlich tiefschwarz, die alleräusserste Spitze jedes Fussgliedes und die Wurzel der Klauen dunkelbraun. Schwinger schmutzig gelblich, der Knopf derselben gewöhnlich mit einem schwarzbraunen Punkte. Flügel glasartig, aber mit deutlicher schwärzlichgrauer Trübung und mit sch warz- braunen Adern. Anmerk. Eigentlich kenntlich wurde diese Art zuerst von Meig. in der Classif. als Das. einetus beschrieben; in der Syst. Beschr. hat er diesen Namen in Das. einctellus verän- dert, eine Veränderung, zu der er gewiss nicht berechtigt war, da es nicht wohl zu bezweifeln ist, dass die Art mit dem äch- ten Asil. einctus des Fabricius einerlei sei. Sicherlich würde auch Meig. derselben Ansicht gewesen sein, wenn er nicht den inzwischen von Fall. beschriebenen Das, kirtellus irrthümlicher Weise für verschieden von seinem Das. einctellus gehalten hätte und so in der Deutung des Fabricius’schen Namens unsicher geworden wäre. Dazu ist noch gekommen, dass er die von ihm als Laphria eincta beschriebene Art als die ächte Fabricius®sche Art zugeschickt erhielt, was ihn wohl vorzüg- lich zur Aufgebung des Namens bestimmte. Es liegt die Lö- sung dieser Widersprüche ziemlich auf der Hand. Meig. er_ hielt die ächte Laphria eineta des Syst. Antl,, aber gewiss nicht den As. cinctus der früheren Fabricius’schen Schriften zu- geschickt; beide sind wohl verschieden, wie ein Blick auf die Beschreibung in den Spee. Ins. und auf die im Syst. Antl, ei- tirte Panzer’sche Figur beweist und wie aus der von Fabr. ver- suchten Adoptirung der Diagnose im Syst. Antl. hervorgeht; gegenwärtige Art muss also auch künftig Das. einetus heissen, während die Laphria eineta denNamenLaphria fuliginosa Pnz. annehmen muss. — Meig. Das. hirtellus ist von dem Fallen- schen höchst wahrscheinlich verschieden und vielleicht mit der nächst folgenden Art einerlei, es sei denn, dass er wirklich nur die grauweisslicher behaarte Varietät gegenwärtiger Art vor sich gehabt habe. — Der von Hrn. Macg. beschriebene Das. hirtellus ist mit der Fallen’schen Art einerlei; die Anga- ben über Das. einetellus sind nur aus Meigen’s Werke entnom- men, er gehört also ebenfalls hierher. ..Spec. 36. Das. pilosellus; 9 & 2; Long. corp. k—4, lin. 512 3 & 2 pedibus antennisque omnino 'nigris, antennarum, stylo terminali piligero. a Syn. ?Das, hirtellus Meig. Syst. Beschr. II. 273, 23, "al Vaterland: Ich kenne als solches mit Bestimmt- heit nur die Gegend von Ephesus, wo ich die Art im April fing. u oil Männchen und Weibchen: ÜUntergesicht hell- graulich bestäubt, weisslich schimmernd; Stirn und der obere Theil des Hinterkopfes mit dunkelaschgrauer Be- stäubung; unten ist der letztere hellgrau und sammt dem Kinn weisslich behaart; der Knebelbart, die beiden ersten Fühlerglieder, die Stirn und die obere Hälfte des Hinterkopfes sind durchaus schwarzhaarig. Das 3te Füh- lerglied ist sehr schlank; der Fühlergriffel etwas kürzer und dicker als bei der vorigen Art; am Ende seines vorletzten Gliedes stehen stets etliche schwarze Härchen, von denen bei vollständig conservirten Exemplaren zwei das borstenförmige Endglied des Griffels an Länge bei- weitem übertreffen. Die Oberseite des Thorax ist asch- grau bestäubt; eine feine Mittellinie und jederseits neben ihr eine durchgehende, vorn ein wenig breitere und sich nach der Schulter hin krümmende Strieme ziemlich dunkelbraun. Die Behaarung auf der Oberseite des Tho- rax ist sparsam und schwarz, vorn kurz, hinten länger; die längeren Borstchen stehen vorzugsweise auf den braunen Längsstriemen und am Seiterrelie: Brustseiten aschgrau bercık und weisslich behaart. Schildchen hell- aschgraulich bestäubt, am Rande schwarzborstig. Hinter- leib von braunschwarzer, wenig glänzender Farbe. Je- der Ring am Hinterrande mit feinem weisslichem (zu- weilen verdunkeltem) Hinterrandssaume. Vor diesem Hin- terrandssaume hat jeder Ring eine breite, vorn nicht scharf begrenzte, grauweisslich bestäubte Querbinde, welche sich an der Seite erweitert, den ganzen Hinter- winkel ausfüllt und bis zum Vorderrande läuft. a männlichen Genitaälien schwarz, die grossen Zangen. ge- wölbt, am Ende etwas schief abgeschnitten und deutlic 513 ‚ausgerandet, mit stumpflicher Ober- und Unterecke. Letz- ter Abschnitt des weiblichen Hinterleibes durchaus glän- zendschwarz; die unteren Lamellen der weiblichen Ge- nitalien grösstentheils bräunlich. Die Behaarung des Hin- terleibes länger als bei der vorigen Art, von grauweiss- licher Farbe; bei dem Männchen selbst auf der Mitte der hinteren Ringe gar nicht, oder doch nur in geringer ‚Ausdehnung schwärzlich; bei dem Weibchen aber hat sie auf der Mitte der mittleren und fast auf den ganzen hinteren Ringen diese Farbe, der letzte Ring ist aber wieder hell behaart und nur auf diesem stehen die Här- chen ab. Die Behaarung der männlichen Genitalien ist schwarz. Die Beine sind durchaus schwarz, nur die äusserste Wurzel der Klauen dunkelbraun; die Behaarung derselben ist durchaus, auch an den Schienen und Füssen weisslich, alle längeren Härchen und Borsten aber sind schwarz. inner weissgelblich, der Knopf gewöhn- lich mit dunklem Punkte. Flügel glasartig, aber mit deutlicher schwärzlichgrauer Trübung und mit schwarz- braunen Adern. Anmerk. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Meigen bei der Beschreibung seines Das. hirtellus gegenw Ahtipe oder doch eine ganz ähnliche Art vor sich gehabt habe; da er keines der wesentlichen Merkmale erwähnt, so wird sich darüber kaum je mit Sicherheit entscheiden lassen, Da Fallen’s Das. hirtellus ein vollkommen sicheres Synonym zu voriger Art ist, so lässt sich der Name in keinem Falle auf gegenwärtige über- tragen. Spec. Dasip. tarsalis, X & 2; Long. corp. 3,4, — h lin. Sg & 2 antennıs pedibusque nigris, antennarum articulo tertio bası flavicante, tarsis brunnescentibus, Vaterland: Die Gegend von Ephesus, wo ich ihn im April fing. Männchen und Weibchen: Schwärzlich. Das Un- tergesicht und der untere Theil des Hinterkopfes mit grau- weisslicher, die Stirn und der obere Theil des Hinterkopfes mit aschgrauer Bestäubung. Der Knebelbart, die Behaarung 1. 33 514 der beiden ersten Fühlerglieder, der Stirn und der Ober- hälfte des Hinterkopfes schwarz, an der unteren Hälfte des Hinterkopfes und am Kinn weisslich; die untersten Borsten des Knebelbartes sind gewöhnlich 'fahlgelblich gefärbt und haben weissliche Spitzen, zuweilen sind auch sie schwarz, an der Spitze sind sie aber stets hel- ler gefärbt. Die Fühler sind schwarz, die Wurzel des 3ten Gliedes ist stets, die des 2ten häufig gelb gefärbt; das 3te Fühlerglied ist ziemlich schlank, am Ende unbe- haar. Die Oberseite des Thorax ist aschgrau oder graubraun bestäubt; in dieser Bestäubung zeigt sich eine nicht bis nach hinten deutliche, ziemlich dunkel- braune Mittellinie; sie hat jederseits eine durchgehende Strieme von derselben Farbe neben sich, welche vorn etwas breiter wird und sich nach der Schulter hinbiegt. Die Behaarung auf der Oberseite des Thorax ist etwas zerstreut und schwarz, vorn kurz, hinten länger; die längeren Borstchen stehen vorzugsweise auf den brau- nen Striemen und am Seitenrande. Schildchen aschgrau bestäubt, am Rande schwarzborstig. Brustseiten asch- grau bestäubt mit weisslicher Behaarung, doch sind auch bei dieser Art, wie bei den beiden vorigen die Borst- chen unter der Flügelwurzel und vor den Schwingern schwarz. An jeder Seite des aschgrauen Hinterrückens ist eine kleine Stelle grauweisslich bestäubt. Der Hinter- leib ist grauschwarz, zuweilen mehr braunschwarz; je- der Ring hat einen schmalen weisslichen Hinterrands- saum, welcher nicht bei allen Exemplaren deutlich zu erkennen ist; vor diesem Hinterrandssaume liegt auf je- dem Ringe eine sehr breite grauweisslich bestäubte Binde, die sich gegen die Seite hin nur wenig erwei- tert, aber am Seitenrande wieder bis zum Vorderrande des Ringes läuft. Der letzteRing des weiblichen Hinter- leibes ist durchaus glänzendschwarz. Die männlichen Genitalien sind zum grossen Theile rostroth oder rost- braun; die grossen Zangen sind nicht so gewölbt als’ bei den vorigen Arten, am Ende schief abgeschnitten 515 und deutlich ausgerandet, mit spitzer Oberecke und her- vortretender aber stumpferer Unterecke. Die Lamellen unter den weiblichen Genitalien haben eine pechbraune oder pechschwarze Farbe. Die Behaarung des Hinter- leibes von derselben Länge, wie bei der nächstvorher- gehenden Art; bei dem Männchen sehe ich durchaus keine schwärzlichen Härchen und bei dem Weibchen finden sich nur sehr wenige und undeutliche an der Ba- sis der hinteren Segmente. Die männlichen Genitalien haben an der Aussenseite der grossen Haltzangen lichte, sonst meist schwärzliche Behaarung; auf dem letzten Ab- schnitte des weiblichen Hinterleibes ist die sparsame Behaarung hell und abstehend. Beine schwarz mit licht- graulicher Bereifung; überall, auch die Schienen und Füsse mit weisslicher Behaarung; alle längeren Härchen und Borsten schwarz; alle Füsse und der grösste Theil der Klauen mehr oder weniger deutlich gebräunt; nur bei den allerdunkelsten Exemplaren beschränkt sich diese Bräunung auf die Spitze der einzelnen Glieder. Schwinger gelblichweiss, in der. Regel mit einem brau- nen Punkte auf dem Knopfe. Flügel glasartig mit wenig deutlicher graulicher Trübung und dunkelbraunen Adern. Anmerk. 1. Bei der Beurtheilung der eben beschriebe- nen einander sehr nahe stehenden Arten wird man allerdings ‚auf kleinere Unterschiede in der Färbung nicht zu viel Ge- wicht legen dürfen; der Bau der Fühler und der Genitalien giebt aber genügend entscheidende Merkmale. Für Das. bir- tellus kann auch die stets schwarze Behaarung der Schienen und Füsse für ein untrügliches Merkmal gelten. Die beiden andern Arten unterscheiden sich dans durch den Bau der Füh- ler und Genitalien zu wesentlich, um mit einander verwechselt werden zu können, Noch will ich erwähnen, dass Das. tarsa- lis unter allen 3 Arten die am wenigsten gestreckte Körper- forın hat, Anmerk. 2. Ich muss hier des Fabricius®’schen Das. arcu- atus gedenken. Ueber denselben steht fest: 1) dass Fadr. ihn so ungenügend charakterisirt hat, dass er nach dessen Beschrei- bung nicht erkannt werden kann; 2) dass in seiner Sammlung ‚ein von ihm selbst bezetteltes und von Meig. als Das. Fabrieii 516 beschriebenes Männchen steckt, welches zu einer mir nicht bekannten, aber sicher nicht in gegenwärtiger Abtheilung un- terzubringenden Art gehört; 3) dass die von Meig. beschrie- bene Art schwerlich die ächte Fabricius’sche sein kann. — Es scheint also, als ob das typische Exemplar nicht mehr vor- handen sei; wenn dies aber so ist, so würde der Name nur zu neuen Zweifeln Veranlassung geben können und bleibt dann wohl am besten unberücksichtigt. Noch will ich erwähnen, dass sich im Königl. Museum zu Berlin eine mit dem Dasyp. tarsalis identische oder ihm ganz ähnliche Art als Dasypogon arcuatus Fbr. bezeichnet vorfindet; die männlichen Genitalien waren ebenfalls braunroth, schienen mir aber dicker als bei Das. tarsalis, von dem ich leider kein Exemplar zum Ver- sleiche zur Hand hatte; doch würde mich auch die specifische Identität beider schwerlich zur Annahme des Fabricius’schen Namens bestimmen können, da mir eine solche Anwendung desselben viel zu willkürlich scheint. Als italienische Art ist aus dieser Gruppe mit Sicherheit nur Das. einetus bekannt. — 13te Gruppe des Das. ruficornis. — Cyrtopogon. | Stark behaarte Arten von mittlerer oder etwas mehr als mittlerer Grösse. Kopf breit, ziemlich niedrig. Un- tergesicht breit, nach oben hin sehr wenig verschmälert; es wird seiner ganzen Länge nach von dem überaus grossen Untergesichtshöcker eingenommen, welchen der starke Knebelbart bis zu den Fühlern hinauf bedeckt. Fühler nahe bei einander; die beiden ersten Glieder kurz, das 3te ziemlich schlank, mit deutlichem, ansehnlichem Griffel. Stirn nach oben hin kaum breiter, auf dem Scheitel deutlich vertieft mit mässig vorspringendem Ocel- lenhöcker, stark behaart. Thorax stark gewölbt mit dich- ter, aber feiner Behaarung, bei allen Arten mit. hellen Zeichnungen, die bei den meisten der Gestalt einer dop- pelten 5 sich nähern. Hinterleib bei dem Männchen ziemlich cylindrisch, hinten ein wenig dünner; die Ge- nitalien desselben kurz, dick, von ziemlicher Grösse. Bei dem Weibchen ist der Hinterleib erheblich breiter und flacher; die Genitalien desselben haben unten keine deut- lichen Lamellen; bei allen mir bekannten Arten haben die mittleren Leibesringe hinten an der Seite weissliche, punktartige Querlinen. Die Beıne sind von mässig. 517 'schlankem Baue, die hintersten etwas länger und plumper als die vorderen, was besonders im Bi der Tarsen auf- fällig. ist; das Iste Fussglied ist überall verlängert; die Schenkel stets sehr haarig; die Schienen entweder mit vielen starken Borsten oder mit langer Behaarung; bei mehreren Arten sind die vordersten Füsse des Männ- chens sehr verschmächtigt und verlängert. Die Iste Hin- terrandszelle nicht verengt; die Akte zwar verengt, doch weit offen; die 6te etwas geöffnet. Spec. 38. Das. ruficornis, 9 & 9; ‚Long. corp. 12 _ 7, lin. g&2 eis‘ abdominis segmentis fulvo-tomentosis. Syn. Asil. ruficornis Fbr. Ent. Syst. IV. 380. 20. — Meig. Klass. I. 266. — Fbr. Syst. Antl. 155. 9. Das. ruficornis Meig. Syst. Beschr. II. 269. 17. — Ma«g. Suit. Dipt. I. 296. 14. — Zeller Isis 1840. 44. Vaterland: Mitteleuropa. Männchen u. Weibchen: Schwarz. Das schwarze Untergesicht mit gelber oder gelblichweisser Bestäubung, am Augenrande ziemlich lebhafı schimmernd. Knebel- bart blassgelb, unten, an der Seite und ganz oben mit schwarzen Haaren; die Farbe des blassgelben Theiles geht zuweilen in das Weisse, zuweilen in das lebhaft Rostgelbe über, auch breitet sich das Schwarze zuwei- len mehr aus. Die beiden ersten Fühlerglieder schwarz mit schwarzer Behaarung, das Ste nebst dem Griffel brennend rostgelb; doch finden sich auch einzelne Exem- plare, bei welchen es ziemlich dunkelbraun gefärbt ist. Stirn und Hinterkopf schwarz, am Augenrande, erstere mit graugelber, letzterer mit weissgrauer Bestäubung; die Behaarung der Stirn und des oberen Theiles des Hinterkopfes schwarz. Der untere Theil des Hinterkopfes und das Kinn haben gewöhnlich gelbliche, zuweilen rost- gelbe, zuweilen aber auch weissliche Behaarung. Tho- rax dunkelbraunschwarz; die bestäubte Zeichnung ist bald von schön 'gelbbrauner, bald von mehr rostgelber oder gelbgrauer Farbe; bei gut conservirten Exemplaren 518 hat sie die Gestalt einer doppelten 5, zu der noch ein keilförmiges Fleckchen unmittelbar vor dem Schildchen und vorn die Spur einer feinen Mittellinie kommt; zu- weilen ist von der vollständigen Zeichnung jederseits nur der Cförmige Theil vorhänlen. Die ziemlich dichte abstehende anal auf Thorax und Schildchen durch- aus schwarz, vorn etwas kürzer, hinten länger. Die vier ersten Ringe des männlichen Hinterleibes mit langer, leb- hafı Solkeuliin oder fast rostrother Behaarung, welche auf dem 2ten, 3ten und Aten Ringe einen dichien Filz bildet; auf dem grössten Theile 8: Isten und auf der Vorderecke der folgenden Ringe ist sie statt dessen häufig schwarz; der 2te, 3te und kte Ring haben jeder- seits am Hint