80. Heft. (IV. 50.)

Das

Pflanzenreich

Regni vegetabilis conspectus

Im Auftrage der Preuss. Akademie der Wissenschaften

herausgegeben von

A. Engler

IV. 50

Orchidaceae -Monandrae

Tribus Oncidiinae Odontoglosseae Pars II

mit 232 Einzelbildern in 29 Figuren

von

Fr, Kränzlin

Ausgegeben am 14. März 1922

Leipzig

Verlag von Wilhelm Engelmann

1922

Das

Pflanzenreich

Regni vegetabilis conspectus

Im Auftrage der Preuss. Akademie der Wissenschaften

herausgegeben von

A. Engler

IV. 50

Or chidaceae - Monandrae

Tribus Oncidiinae Odontoglosseae Pars II

mit 233 Einzelbildern in 29 Figuren

von

Fr. Kränzlin

Ausgegeben am 14. März 1922

Leipzig

Verlag von Wilhelm Engelmann

1922

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Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung, vorbehalten.

Orchidaceae-Monandrae.

IIB 28 f. Tribus Oncidiinae-Odontoglosseae*). Pars II. Genera n. 352 357.

Von

Fr. Kränzlin.

(Druck begonnen im Juli 1920.)

[Oncidiinae-Odontoglosseae Pfitzer in Engl.-Prantl, Pflzfam. II. 6. (1889) 195; Gogniaux in Fl. Bras. III. 6. (1905) 211 et in Urban, Symb. Antill. VI. (1910) 631. Onci- dieae Benth. in Benth. et Hook. f. Gen. III. (1883) 463, 474 et Sarcantheae (e. p.) 1. c. 477 (Loekhartia). Brassideae (e. p.) Lindl. Veget. Kingd. 3. ed. (1853) 181. Vandeae (e. p.) Lindl. Gen. et Sp. Orch. (1833) 137 et 196; Endl. Gen. pl. (1836

1840) 196.]

Character tribus Oncidiinarum. Sepala petalaque aut omnia libera aut sepala lateralia partim connata. Labellum sessile vel breviter unguiculatum, cum gynostemio continuum, ecalcaratum, simplex vel tripartitum, basi cristatum, rarissime glabrum. Gyno- stemium rectum, rarius cygnoideum, antbera terminalis, imperfecte bilocularis, rostellum plus minus productum, pollinia 2, glandula parva, rarius dilatata, caudicula pro generibus varia, interdum longa. Capsula fusiformis in sinus 6 dehiscens. Herbae epiphyticae pleraeque pseudobulbosae, rarius ebulbosae, inflorescentiae laterales.

Vegetationsorgane. Der vegetative Aufbau der Oncidiinae im engeren Sinne ist von Pfitzer in seinen »Grundzügen einer vergleichenden Morphologie der Orchideen« S. 61 63 und ferner von S. 66 an erschöpfend behandelt.

Die Oncidieen im engsten Sinne, also die Gattungen Cyrtochilum H. B. K., welche ich wieder von Oncidium getrennt habe, Oncidium Swartz, Oryptarrhena R. Br., Sig- matostalix Reichb. f., Solenidium Lindl. und Ghytroglossa Reichb. f. gehören alle zu den Orchidaceen mit streng sympodialem Bau und seitlichen Infloreszenzen. Über die Ausnahmestellung der Gattungen Dichaea) Pachyphyllum, Loekhartia und Centropetalum,

*) Die Nummerierung bezieht sich auf Engl.-Prantl, Pflzfam. II. 6. 195. Die Arbeit ist geschrieben mit Hilfe der mir zur Verfügung gestellten Herbarien des Bot. Museums in Dahlem, des Riksmuseets in Stockholm und des K. k. Hofmuseums in Wien. Den Vorständen dieser drei berühmten Institute, den Herren Prof. Dr. Engler, G. A. Lindman und AI. Zahlbruckner spreche ich hier meinen ergebensten Dank aus. Wesentlich die mir von Wien aus zugesandten Pflanzen des einstmaligen Reichenbach'schen Herbars haben es mir ermöglicht, die große Menge der in Gard. Chron. und anderswo publizierten, halb vergessenen Arten mit genaueren Diagnosen ausgerüstet an den ihnen gebührenden Platz im System zu bringen und den andern bekannteren Arten anzugliedern. Wer wie ich die ganze Fülle des in Wien aufgespeicherten Materials kennt, kann nicht umhin, den Wiener Autoritäten zu danken, welche 4889 das Reichenbach'sche Testament trotz seiner befremdlichen, grade die Orchideen betreffenden Klausel annahmen, ob- wohl von vornherein feststand, daß die strikte Durchführung dieses Testamentes eine Fülle von Kosten. Verdrießlichkeiten und Schwierigkeiten mit sich bringen mußte, die z. T. noch nicht ganz behoben sind. Man wird aber auch dankbar Reich enb ach' s gedenken, weil er sein Herbar einem Institut vermachte, in dem es für die deutsche Wissenschaft gerettet ist. A. Engler,-Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 50. 1

2 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

welche Pfitzer aus schwer verständlichen Gründen mit hierher gestellt hat, wird an an- derer Stelle ausführlich zu reden sein. Das allgemeine Bild dieser Pflanzen ist das eines mehr oder weniger langgestreckten Rhizoms, welchem die Scheinknollen seitlich auf- sitzen, welches unter den Scheinknollen Wurzeln treibt, die stets mit reichlichem Ve- lamen versehen sind. Aus dem Winkel des obersten Blattes unterhalb der 1- bis 3- blätterigen Scheinknollen entspringt der stets traubige Blütenstand. Dies die einfachste Formel. Das sogenannte Rhizom ist natürlich der dem Substrat sich anschmiegende und mit den Wurzeln an ihm befestigte, mit Niederblättern besetzte und aus lnternodien zusammengesetzte Stamm. Die lnternodien bleiben mit Ausnahme von Cyrtochüum alle kurz, die ihnen aufsitzenden Blätter nehmen aber an Größe zu und bilden nach und nach größere Spreiten, die laubblattartig werden können; ihren Niederblattcharakter wahren sie dadurch, daß ihr Basalteil eine Trennungslinie zwischen ihm und der ßlatt- spreite zeigt. An dieser Stelle gliedert sich die Spreite nach einer gewissen Zeit ab, wohingegen die den Scheinknollen aufsitzenden Blätter niemals 'diese Gliederung in einen basalen und Spreitenteil zeigen.

Für gewöhnlich ist die Entfernung zwischen den einzelnen Scheinknollen keine große, so daß diese oft dicht bei einander stehen, und ebenso ist die Anzahl der Nieder- blätter, welche es bis zur Bildung von Blattspreiten bringen, eine sehr beschränkte. Eine Ausnahme hiervon bildet in beiden Punkten die wiederhergestellte Gattung Cyrto- chüum H. B. K., bei welcher die Abstände zwischen den einzelnen Scheinknollen groß sind und die Anzahl der lange persistierenden Niederblätter 8 oder gar \ 0 erreichen kann. Eine weitere, sehr merkwürdige Ausnahme bildet eine kleine Gruppe von drei Arten, von welchen Oncidium seansor Reichb. f. die bekannteste ist, bei welcher der Stamm nach Art von Convolvulus windet und die von nur wenigen Niederblättern eingeleiteten Knollen in Abständen bis \ 5 cm trägt. Die Stämme oder Knollen tragen meist ein Laubblatt, zwei sind schon seltener und drei auf eine kleine Gruppe brasilianischer Oncidien beschränkt. Ihre gewöhnliche Form ist von der breiteren Seite her gesehen eiförmig oder oblong mit mehr oder weniger oder oft genug gar keinen hervortretenden Rippen und von oblongem Querschnitt. In der Größe variieren sie von kaum nachweis- baren Rudimenten bei gewissen westindischen Arten {0. sylvestre Lindl., 0. tetrapetalum [Jacq.] Willd ) oder den kleinen zylindrischen Gebilden bei den Teretifolia (0. cebolleta Swartz) zu ganz beträchtlicher Größe wie bei 0. sphacelatum Lindl., wo sie \ 5 cm lang und i 0 cm breit werden können. Die Farbe ist meist ein mehr oder weniger dunkles Grün, gelegentlich kommen ungenau umgrenzte, wolkenähniiche, braune Flecken vor und ganz isoliert steht die kleine Gruppe der sich an 0. papilio Lindl. anschließenden Arten, bei denen die Bulben wie die Blätter auf dunkelgrünem Grunde rot marmoriert sind und die ich daraufhin Poikilophylla genannt habe.

Bei den Blättern lassen sich vier verschiedene Typen unterscheiden. Erstens das im Querschnitt fast kreisrunde, nur auf einer Seite gefurchte Blatt der »Teretifolia«. Hier können ziemlich große Abmessungen erreicht werden, bis zu \ m an Länge und bis 2,5 cm an Dicke. Diese Blätter, welche in ihrer Jugend steif aufrecht stehen, kippen dann durch ihr eigenes Gewicht um und hängen nach unten. Zweitens die im Querschnitt V-förmigen, dickfleischigen Blätter von 0. sylvestre Lindl., 0. triquetrum (Sw.) R. Br., 0. pulchellum. Hook, und ihren Verwandten. Indem die meist scharf ein- gefalteten Blätter dieses Typus sich mehr und mehr glätten, gehen sie in die dritte Form über, für welche die großen oblongen, dickfleischigen Blätter von 0. earthagi- nense Sw. ein wohl auch NichtSpezialisten bekanntes Beispiel sind. Während die Blätter der zweiten Form meist klein bleiben (wie auch die ganzen Pflanzen), kommen bei dieser dritten Form sehr große Abmessungen vor. 0. carthaginense hat Blätter von 30 cm Länge und 8 cm Breite, bei 0. guttatum (L.) Reichb. f. kommen 45 cm Länge und 9 10 cm Breite vor. Dabei sind diese Blätter dickfleischig und saftreich. Da alle Arten dieser drei Typen das westindisch-mexikanische Gebiet bewohnen, im eigentlichen Urwaldgebiet aber fehlen, so kann man sie unbedenklich als Wasserspeicher betrachten. Die bei weitem größte Anzahl aller Oncidieen hat jedoch die dünn-lederige Konsistenz

Fi. Kränzlin. Orchidaceae-Ödonloglosseat.- II. ;{

und die lineale oder lineal-ianzettliche Form des gewöhnlichen Orchidaceenblattes. In der Regel sind sie nicht gestielt, sondern nach der Basis zu zusammengefaltet und sitzen mit einer V-förmigen Ansatzstelle auf der Scheinknolle*). Die Lebensdauer kann, wie man an den Hinterbulben älterer Exemplare sehen kann, mehrere Jahre betragen. Eine Art Zwischenform zwischen der dritten und vierten Form stellen die ebenfalls ziemlich langlebigen Blätter der wenigen Poikilophylla dar. Bei diesen Arten sind die gleichfalls buntmarmorierten Scheinknollen ziemlich klein und die Blätter nehmen sich fast aus wie eine Fortsetzung derselben. Es gehören hierher 0. papilio Lindl., 0. Kra- merianum Reichb. f. und ihre wenigen Verwandten.

Die anatomischen Verhältnisse der Oncidieen sind bisher nicht Gegenstand besonderer Spezialstudien gewesen. Die Wurzeln zeigen keinen wesentlichen Unter- schied von denen anderer epiphytischer Orchidaceen, sie werden, wie man an unseren Gewächshausexemplaren sehen kann, oft in sehr großer Anzahl hervorgebracht. Ob diejenigen Arten, welche auf Felsen wachsend nachgewiesen sind, eine andere Form der Velamen haben, müßte an Ort und Stelle untersucht werden. Die Stämme zeigen be- merkenswerte Unterschiede zwischen Cyrtochüum einerseits und den übrigen Oncidieen andererseits. Bei der ersteren Gattung ist ein meist sehr langer Stamm vorhanden, der von zahlreichen Leilbündeln durchzogen wird, bei denen der Hadromteil stark überwiegt. Diese Leitbündel treten zum größeren Teil in die infrabulbosen Blätter, zum geringeren in das Endinternodium, d. h. die Scheinknolle, ein, um in dem Blatt, mit welchem diese abschließt, ebenfalls aufzuhören. Die Festigkeit dieser in den Diagnosen meist als »Rhizom« bezeichneten Stämme ist sehr bedeutend. Bei den übrigen Oncidieen muß man einen Unterschied machen zwischen den beiden Abteilungen der Teretifolia und Aphanobulbia einerseits und dem Hauptbestand von Oncidium samt den kleineren Gattungen. Von den erstgenannten kann ich nur nach Herbarmaterial urteilen, welches aber für die hier zu beantwortenden Fragen unzulänglich ist. Die mir gelegentlich zur Verfügung gestellten Scheinknollen der typischen Oncidieen ergaben stets dasselbe Bild. Leitbündel in großer Anzahl nächst der Peripherie, nach innen zu spärlicher werdend und nur eine beschränkte Anzahl davon in den Blättern, also mit anderen Worten, die typischen Verhältnisse aller Monokotylen. Der größere Teil der Scheinknollen besteht aus parenchymatischem sehr wasserreichem Gewebe; bei denjenigen, welche in den Dia- gnosen als >bicostati« oder »tricostati« bezeichnet werden, ist das Verhältnis das gleiche. Diese »costae« können nicht als Versteifungen oder gewissermaßen Strebe- pfeiler angesehen werden. Zu einer solchen Bildung liegt bei der Kürze und den sonstigen Abmessungen dieser knollenförmigen Organe absolut kein Bedürfnis vor und angesichts der auch in den Diagnosen des öfteren sich wiederholenden Wendung »pseudobulbi . . . denique bi- vel tricostati« geht hervor, daß das spätere Hervortreten solcher Rippen lediglich eine Alterserscheinung ist, hervorgerufen durch Schwund des Parenchyms, aber keine anatomisch irgendwie zu bewertende Absonderlichkeit. Man kann diese Ripperbildung allenfalls als ein Charakteristikum der höheren oder in der Längsrichtung entwickelteren Stämme bezeichnen, denn bei den mehr runden Formen tritt ein Zusammenschrumpfen der ganzen Scheinknolle ein, deren Oberhaut bisweilen sehr merkwürdige Bildungen zeigt. Reichenbach hat auf einen Fall, der ihm be- sonders auffallend erschien, den Speziesnamen »gyrobulbon« geprägt; der Name würde auf eine ganze Menge von Arten passen. Bei einer beschränkten Anzahl von Arten der Sektion »Cruciafa* finden sich Scheinknollen von relativ größerer Länge und dünnzylindrischem Querschnitt; diese zeigen, wenn sie altern, ein regelloses Schrumpfen

*) Auf diese sehr wenig charakteristische Blattform hin hat Bentham in den Gen. PI. III. 563 seine vierte Unterabteilung »Planifolia* gegründet, unter die er alle Arten stellt, welche nicht klare Teretifolia, Equitantia oder Mieroehila sind. Er zitiert hierzu 75 publizierte Tafeln, auf denen doch nur die einigermaßen ansehnlichen Formen dargestellt sind und zu denen die ganze Masse der nicht abgebildeten hinzuzurechnen ist. Das bedeutet einen Verzicht auf jede systematische Einteilung und es ist klar, daß die Blätter für die Hauptmasse der Oncidieen als Einteilungsprinzip auszuschalten sind.

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4 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

der ganzen Epidermis. Der Zweck aller dieser Stammverdickungen ist natürlich der als Speicher für schlechtere Zeiten; man sieht dies leider oft genug an den Exemplaren unserer Kulturen.

Das ist alles, was ich in der Hauptsache makroskopisch habe beobachten können; ein Eindringen in eigentlich anatomische Fragen muß ich einem Pflanzenanatomen von Beruf überlassen. Ob sich bei den Teretifolia und Aphanobulbia, bei denen die Blätter die Bolle der stark zurückgebildeten Scheinknollen übernehmen, andere Spaltöffnungen finden, als die sonst typischen, wäre eine vielleicht auch bei uns zu beantwortende Frage, denn Arten beider Gruppen finden sich auch in unseren Kulturen die Tereti- folia wohl seltener, dagegen sind 0. carthaginense Swartz und 0. guttatum Beichb. f. nicht allzu selten.

Blütenverhältnisse. Die Blütenstände entspringen stets aus der Achsel des obersten Niederblattes unterhalb der Scheinknolle. Sie sind bei Cyrtochilum H. B. K. windend oder lehnen sich an andere Pflanzen an, bei den großen Oncidieen sind sie in der Begel aufrecht und zu einer Panicula entwickelt, bei den kleineren Arten (0. pu- milum Lindl. ausgenommen) eine einfache Traube. Windende Blütenstände kommen bei echten Oncidieen nur zweimal vor (bei 0. volvox Beichb. f.*) und dem kaum davon zu trennenden 0. Schillerianum Beichb. f.). Die Bhachis und die Achsenteile der Zweige sind in der Begel stielrund, eine sonderbare Ausnahme machen 0. meirax Beichb. f. und 0. alatum Cogn.; bei beiden sind die Blütenstände scharf schneidig zu- sammengedrückt. Die Brakteen spielen im allgemeinen eine untergeordnete Bolle, wie- derum die Gruppe Eucyrtochilum von Cyrtochilum und einige wenige Arten, wie 0. Warscewiczii und 0. bracteatum, beide von Beichenbach, ausgenommen, bei denen die Brakteen groß (über 2 cm lang) und kahnförmig ausgehöhlt sind. Sonst sind sie bei Oncidium und allen Oncidieen in der Begel sehr nebensächlich behandelt. Dar- win's Notiz über Nektarabsonderung ist gar zu undeutlich (vgl. S. 2 28 d. Übers.). Eine seltsam abweichende Art der Verzweigung findet sich bei 0. incurvum Barker. Hier entspringen aus den unteren Brakteen der Panicula 2 3 Seitenzweige, aus den mittleren 2 und aus den obersten Deckblättern 1 Seitenzweig. Die Abbildung im Bot. Beg. XXI. t. 64 bringt dies gut zum Ausdruck. Dies Verhalten ist indes durchaus ungewöhnlich. Einmal fand ich bei 0. globuliferum H. B. K. (= 0. convolvulaceum Lindl.) an dem windenden Bhizom mitten zwischen 2 Pseudobulben einen Blütenstand, welcher nicht aus der Achsel eines Blattes unterhalb einer Bulbe, sondern aus einer Gruppe kleiner Niederblätter entsprang. Ein sehr seltenes Vorkommen. Proliferierende Blutenstände sind selten und mir in dem gewaltigen Material, welches mir zur Ver- fügung stand, nur einmal [0. pullulans Kränzl.) vorgekommen. In der Literatur fand ich in Gard. Chron, II. (1886) 621, Fig. 122 einen solchen von Cyrtochilum senatum (Lindl.) Kränzl. und in II. (1887) 617, Fig. 120 einen ähnlichen von 0. papilio Lindl. Bei dem dieser Art unmittelbar verwandten 0. Kramerianum Beichb. f. kommt auch ein abweichend gebauter Blütenstand vor, die »nodi« des Blütenschaftes sind nämlich auffällig verdickt, und die nur bei den Poikilophylla beobachtete Erscheinung, daß die Blüten sukzedan in oft über 1 Jahr sich erstreckender Folge, aber Immer nur eine einzige, erscheinen oder höchstens je zwei wie bei 0. Limminghei Morren.

Die Blütenstiele und Ovarien bieten nichts von besonderem Interesse; die Ovula sind in den letzteren schon vor der übrigens selten eintretenden Befruchtung angelegt. Die 6 Blätter, welche die Blüte zusammensetzen, sind alle der Blütenachse an dem

*) Ich habe inzwischen das Exemplar untersucht, auf welches hin Reichenbach seinerzeit die Art als »windend« beschrieb und kann nicht umhin, den Ausdruck für viel zu weit gehend zu erklären. Es ist wesentlich die Art des Wachstums, für welche H. Schenck den Ausdruck »Spreizklimmer« schuf. Leider ist Oncidium volvox zu selten in Kultur uml eine Nachprüfung nicht möglich. Reichenbach gibt übrigens selbst zu, daß 0. volvox auch mit steif aufrechten Blütenständen vorkomme; es handelt sich also kaum um eine Ausnahme von der Regel, daß die Blütenstände der Oncidieen nicht winden.

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II. 5

oberen Rand des Ovariums inseriert, Verschiebungen irgendwelcher Art finden sich in der ganzen großen Gruppe nicht. Die Sepalen sind nach zwei Richtungen entwickelt, entweder stehen sie mit der üblichen Divergenz von ca. 120° und sind annähernd gleicher Größe, unmittelbar zwischen den Petalen, oder die beiden seitlichen sind einander stark genähert und mehr oder weniger miteinander verwachsen. Sind sie genagelt, was bei vielen Arten (bei Cyrtochilum ganz allgemein) vorkommt, so sind die »Ungues« mehr oder weniger miteinander verschmolzen, sie bilden dann unter sich einen spitzen, mit dem dorsalen Sepalum einen sehr stumpfen Winkel. Bei einer sehr gut charakteri- sierten Gruppe, den Gruciata, bildet das Synsepalum sogar mit dem dorsalen Sepalum einen gestreckten Winkel. Die Petalen sind sehr viel mehr Variationen unterworfen. Sie können an Größe, Umriß und Färbung den Sepalen mehr oder weniger gleich sein, womit dann die Blüten ein sehr monotones Aussehen erhalten, sie sind aber in vielen Fällen größer, besonders breiter. Bei Eucyrtockiliim sind sie oft einwärts gekrümmt und mit ihren Spitzen etwas verklebt; sie bilden alsdann einen Ring in der Mitte der Blüte. Die Ränder sind oft gekräuselt und dies Merkmal tritt bei den Petalen der eben erwähnten Gruppe besonders scharf hervor. Außergewöhnlich groß sind sie ferner bei der Grandiflora-Gruppe der Sektion Cruciata, bei der sie miteinander einen ge- streckten Winkel, mit den Sepalen aber ein Kreuz bilden. Es darf aber nicht ver- schwiegen werden, daß sie bei der Unterscheidung der Arten uns doch oft im Stich lassen; allzuviel ist mit ihnen für die Diagnosen nicht anzufangen.

Eine Ausnahme machen die bereits mehrfach erwähnten Poiküophylla, d. h. 0. papilio Lindl. und seine Verwandten. Bei diesen sind das obere Sepalum und die beiden Petalen ganz gleichmäßig zu schmalen, linealischen Blättern zusammengezogen, die beiden seitlichen Sepalen dagegen breit und petaloid entwickelt und an Farbe sowie Textur nach Art des Labellums gebildet. Dies kommt sonst bei Oncidium nie wieder vor.

Eine wichtigere Rolle für die systematische Einteilung spielt das Labellum. Es kann variieren: erstens an Größe, zweitens in den Umrißformen und zwar von der absolut einfachsten Form durch alle Werte bis zur tief dreispaltigen, es können ferner die 3 Abschnitte des Labellums an Größe alle Werte durchlaufen bis zum fast völligen Schwund der mittleren. Ungemein variabel sind ferner die Emergenzen, die den oberen Teil des Diskus bedecken.

Auf die geringe Größe des Labellums hin hat Kunth seinerzeit die Gattung Cyrto- chilum gegründet, welche auf noch manche andere Merkmale hin wieder herzustellen ich mich veranlaßt gesehen habe. Ich verweise hier auf das, was ich weiter unten bei der Besprechung der einzelnen Gruppen zu sagen haben werde. Während das Labellum sonst meist flach ausgebreitet ist, zeigt es bei Gyrtoeliilum (die Gattung diesmal im weitesten Sinne genommen) konvexe Formen und geringe Neigung zur Dreiteilung. Bei den Arten, welche sich um 0, concolor Lindl. gruppieren, finden wir Formen, welche, von der eines Keiles ausgehend, mit einer immer stärker werdenden Betonung der seit- lichen Lappen sukzessive zur dreiteiligen Form hinüberleiten, immer aber noch die eines Keiles oder die verkehrt eiförmige festhalten. Die Sepalen und Petalen sind hier an Größe, wenigstens an Länge, dem Labellum ziemlich gleich. Eine Umkehrung dieses Verhältnisses, also ein absolut einfaches, aber an der Basis breiteres Labellum findet sich bei den beiden schon einmal als Ausnahmen erwähnten Arten 0. meirax Reichb. f. und 0. alatum Cogn., sowie bei 0. triquetrum Lindl. Im allgemeinen ist dies Vor- kommen selten, und bei weitem die häufigste Form ist die einer sehr ungleichen Drei- teilung, bei welcher der mittlere Teil, der »lobus intermedius« der Diagnosen bei weitem am meisten entwickelt ist. Der extremste Fall findet sich zufällig bei einer der be- kanntesten Kulturarten 0. varicosum var. Rogersii, bei dem der Mittellappen des La- bellums gar vierteilig wird und alle anderen Blütenteile zusammengenommen an Größe um das Mehrfache übertrifft. Auf dem Grunde des Labellums finden sich Emergenzen in schier unerschöpflicher Mannigfaltigkeit, die als »cristae labelli« meist den am schwierigsten zu beschreibenden Teil der ganzen Blüte ausmachen, bzw. den am schwierigsten zu verstehenden der Diagnosen. Von dem begreiflichen Bestreben ge-

6 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

leitet, ausführlich und erschöpfend zu beschreiben, haben Lindley und Reichenbach lange Beschreibungen publiziert, die leider an Unverständlichkeit zunehmen, je eingehen- der sie sind und denen gegenüber man inne wird, was für ein schwer zu hand- habendes Werkzeug die Sprache ist. Lindley hat sich öfter damit zu helfen gesucht, daß er auf die Schilderung durch Worte verzichtete und durch Gruppen von Nullen die jedesmalige Stellung und die Anzahl der Tuberkeln angab. Das ist, wenn man will, eine Art Bankerotterklärung des geschriebenen Wortes und ein schlechter Notbehelf, illustriert aber deutlich die Schwierigkeit, den stets passenden Ausdruck zu finden. Man kann immerhin einige Fälle unterscheiden, bei denen die Fassung in Worte relativ ein- fach ist. Ich beginne mit den Pulvinata. Es ist dies eine kleine Gruppe brasilischer Oncidieen, welche auf der Basis des Labellums eine runde oder quadratische, einfache oder durch Furchen geteilte Masse von fadenförmigen, einer fleischigen Scheibe auf- sitzenden Papillen tragen. Etwas ähnliche, aber wesentlich dickere, fleischige Zapfen finden sich alsdann bei den Barbata. Pfitzer hat in seinen »morphologischen Studien über die Orchideenblüte« die Annahme abgelehnt, daß diese bisweilen sehr kompakte Masse ein Säulenfuß sei und betrachtet sie als »Wucherungen des Labellums« selbst, was sie zweifellos auch sind. Leider ist nun bei der Mehrzahl der Oncidieen die Grup- pierung so einfach nicht und es lassen sich sehr schwer allgemein und überall restlos zutreffende Merkmale für die Einteilung aufstellen. Im allgemeinen kann man sagen, daß sich solche Fälle unterscheiden lassen, bei denen ein einziges System von Pro- tuberanzen auftritt, von solchen, bei welchen deren zwei, eins vor dem anderen, be- obachtet werden. Sei es nun ein einzelnes oder deren zwei, so sind Verschiedenheiten in der Größe der Protuberanzen insofern denkbar, . daß entweder die mittleren die am stärksten entwickelten sind, oder die seitlichen, so daß man zwei getrennte Gruppen unterscheiden kann. Es sind ferner die Zahlenverhältnisse dieser Gruppen leidlich kon- stant. Endlich können niedrige, warzenähnliche Höckerchen in unbestimmter Anzahl die zentrale Gruppe der höheren Protuberanzen umgeben oder sie können fehlen. Dies ist eine keineswegs die ganze Vielheit der Formen erschöpfende Skizze ; mehr zu sagen ist an dieser Stelle nicht angebracht. Bei Cyrtochüum sect. Eucyrtochilum findet sich bisweilen eine höchst eigenartige Bildung, es treten nämlich auf den äußersten Flügeln dieser »cristae« niedrige oder etwas erhöhte Linien (Lamellen kann man sie nicht nennen) auf, welche in die Ränder der Seitenlappen verlaufen und diese schwielig ver- dicken helfen. Bei Oncidium und den anderen kleinen Gattungen fehlt diese Bildung gänzlich. Oyrtochilum zeigt überhaupt einfachere Verhältnisse; die »cristae« bestehen aus z. T. dicken Schwielen, welche ziemlich einfache Umrisse haben, sie erstrecken sich weiter nach vorn ; bei den Oimicifera herrschen einzelne Höcker oder Buckeln vor und bei den Myanthia treten 2 seitliche Lamellen auf.

Das Gynostemium schließt sich geradlinig an das Ovarium an. Es ist meist mäßig hoch, trägt direkt am oberen Ende die meist mäßig entwickelte Anthere und vorn ziemlich hoch oben die Narbenfläche, deren Ränder wie die des Androcliniums sehr selten besondere Emergenzen zeigen. Ein verlängertes, schwanenhalsförmig ge- bogenes Gynostemium und auffallendes Rostellum findet sich bei zwei Gruppen, nämlich bei den Heterantha und Ornithorhyncha, bei denen auch die Antheren vorn stark ver- längert sind. Die Glandula, der Stipes und die Pollenmassen selbst sind sehr einförmig und bieten keine Merkmale zur Unterscheidung der Arten. Eine Abweichung findet sich nur bei Oyrtochilum, denn hier ist die Glandula groß und oft quer oblong und der Stipes eine mehr breite als lange, dicke Masse, der die beiden großen Pollenmassen meist durch einen bemerkenswerten Zwischenraum getrennt aufsitzen. Die Anthere ist bei dieser Gattung vorn abgestutzt. Von besonderem Interesse, weil systematisch gut verwendbar und auch an Herbarmaterial gut auffindbar, sind die »Säulenflügel«. Ob sie in allen Fällen, wie manche Autoren wollen, als Stelidien anzusehen sind, möchte ich bezweifeln, ihre Variabilität ist reichlich groß. Am auffallendsten sind sie bei den Heterantha und Ornithorhyncha entwickelt, wo sie groß, sehr dünnhäutig und am Rande olt absonderlich gezähnt, gelappt oder sonstwie geteilt sind; wozu noch kommt, daß

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II. 7

sie möglichst gespreizt sind. Es kommen hier sehr abenteuerliche Formen vor und der Speziesname elephantotis ist durchaus nicht übertrieben. Bei 0. pyramidale Lindl. stehen sie hoch aufgerichtet und sind am oberen Rande gezähnt, das ganze Gebilde er- innert an einen Reiherkopf. Abgesehen von diesen beiden Gruppen bewegen sich bei den anderen die »alae« in einfacheren Formenkreisen. Sehr oft finden sich oblonge Formen oder eiförmige oder dreieckige, ihre Spitzen können zugespitzt oder abgerundet sein, die Anthere überragen oder kürzer sein, die Ränder in der verschiedensten Art gezähnelt oder ganzrandig sein; alles Merkmale, die sich auch bei älterem Herbarmaterial noch feststellen lassen und die zur Unterscheidung der Arten wertvoll sind. Ihre Wertig- keit als Stelidien wird von Pfitzer stark angezweifelt und mit Recht. Alle diese »Flügel«, welche ich untersuchen konnte, waren lediglich dünne Hautgebilde und völlig den Steli- dien unähnlich, die ich bei anderen Gattungen gelegentlich untersucht habe. Ein sehr eigenartiger Teil des Gynostemiums ist die für Oncidium charakteristische sogenannte »Tabula infrastigmatica«, deren Merkmale ebenfalls zur Unterscheidung der Arten mit herangezogen werden müssen. Sie ist morphologisch schwer in Parallele zu bringen, da ähnliche Gebilde bei anderen Orchidaceen nicht vorkommen. Die gewöhnliche Form ist die einer blanken Fläche, welche von einem gleichfalls glänzenden, etwas erhabenen, knorpeligen Rande umgeben ist. Der Umriß ist mehr oder weniger deutlich der eines Sechsecks mit je zwei Seiten beiderseits, einer ziemlich deutlichen unteren und einer oft sehr undeutlichen oberen. Die spiegelnde Fläche und die derbe Beschaffenheit der Bildung gemahnt an Vorkommnisse bei den Eborilingues. Ob die »Tabula« breiter ist, oder gleichbreit oder schmäler als die »Säule«, sind Merkmale, welche bei dem sonst so monotonen Aussehen vieler Arten für die Unterscheidung von Wert sein können. Über den Zweck kann man nur Mutmaßungen äußern. Man rät natürlich zunächst auf den Befruchtungsvorgang und ist geneigt, diese Bildung ebenso wie die »cristae labelli« für ein Lockmittel zu halten. Ob dies wirklich so ist oder einmal so gewesen ist, das läßt sich bei der sehr seltenen Fruchtbildung im wilden Zustand nicht einmal annäherungsweise sagen. Gelb mit brauner Pantherzeichnung ist die gewöhnlichste, sich bis zum Überdruß wiederholende Färbung der Blüten; sehr selten sind weiße mit violetter Zeichnung, wie sie bei mehreren Arten der Omithorhyncha und bei 0. in- curvum vorkommt, noch seltener weiß mit rosarotem Anhauch wie bei 0. triquetrum und einigen anderen Arten der westindischen Gruppe der Aphanobulbia oder weiß mit roter Punktierung wie bei manchen Formen von 0. carthaginense. Sieht man von Cyrtochilum ab und von einzelnen Arten wie den -»Poikilophylla«- und 0. tigrinum, sowie den Arten der iJasfafa-Gruppe, so sind die Abmessungen der Blüten meist ziemlich ge- ringfügig. 0. pumilum und einige Verwandte haben direkt winzige Blüten. Düfte fehlen den meisten Arten und die wenigen, welche dieses Reizmittel haben, sind hin- sichtlich der Befruchtung um nichts besser daran. Beiläufig mag hier unter den allgemeinen Merkmalen noch das fast gänzliche Fehlen der Behaarung erwähnt werden. Als seltene Ausnahme seien genannt 0. exasperatum (Lindl.) Kränzl., bei welchem die Knospen außen, 0. Hemkenii Schomb., dessen Blüten innen, und 0. villosum Reichb. f., dessen Blüten innen und außen behaart sind. Die Pflanzen selbst sind von den Wurzeln bis zu den Blüten sonst in der Regel absolut kahl.

Eine konstant gewordene Abnormität, welche sich sogar zum Charakteristikum einer Gruppe (Heterantha) hat verwenden lassen, sei hier kurz erwähnt. Bei diesen Blüten schwindet das Labellum gänzlich; die übrigen Blütenblätter werden zu schmalen Blätt- chen, die Säule ist nur selten als eine kurze Verlängerung der Achse, aber ohne irgend- welche Differenzierung zu erkennen. Neben einer großen Masse solcher abortierter Blüten finden sich an der Spitze jedes Zweiges des Blütenstandes \ 3 normale Blüten. Es ist schwer einzusehen, was diese Einrichtung herbeigeführt hat und ob sie für die Pflanzen je von Nutzen gewesen ist. Alle jetzt bekannten Arten sind ebenso steril wie die Mehrzahl der Oncidien. Und wie kommt es, daß die Gipfelblüten der Zweige normal entwickelt sind, die tiefer stehenden aber abortiert und nicht umgekehrt?

g Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Frucht und Samen. Die Frucht ist eine Kapsel, welche in allen bekannten Fällen in der von Ed. Prillieux (Cbservations sur la dehiscence du fruit des Orchidees, in Lindley, Fol. Orch. Pt. VIII) unter Nr. i angegebenen Weise aufspringt, d. h. die Kapsel bleibt an der Basis der Spitze geschlossen und zeigt 6 Längsspalten. Beer bildet in seinen »Beiträgen zur Morphologie und Biologie der Familie der Orchideen« auf Taf. 9 die Früchte von 6 Arten ab, welche sich alle sehr ähnlich sehen; merkwürdiger- weise aber keinen Samen. Was er hier über die Befruchtung beibringt, lautet so eigentümlich, daß ich die Stelle (S. 25) im Wortlaut wiedergeben möchte: »Die Narben- grube ist bei allen Arten sehr klebrig und zieht die Pollenmassen mit einer von keiner Qrchideengattung übertroffenen Gier an. Auch hier konnte ich wahrnehmen, daß die dem Welken nahen Blüten die geeignetsten zur Erzielung von Früchten waren, obgleich sie überhaupt nur selten reifen. Bei der Vornahme der Befruchtung bewies sich in diesem Stadium die Anziehungskraft der Narben gegen die Pollinarien schwächer als bei eben entfalteten Blüten. 0. papilio nimmt übrigens sehr willig auf. Besonders bemerkenswert erscheint hier, daß nach der Befruchtung die zwei seitlichen Lappen des Säulenendes (also die alae gynostemii) die Narbe und die Pollenmassen so vollständig überwachsen, daß von beiden später keine Spur mehr zu sehen ist. Der obere Teil der Säule schwillt in kurzer Zeit am ersten Tage nach der Befruchtung schon sichtbar und stark keulenförmig an. Diese Erscheinung dürfte wohl Folge einer übermäßig raschen und allzu massenhaften Entwicklung von Pollenschlauchzellen sein, wobei die Befruchtung der einzelnen Samenanlagen selbst durch Verkümmerung der ersteren wegen zu sehr gesteigerten Druckes vereitelt werden mag. Teilweises Auftragen der Pollen- massen dürfte sich auch hier als vorteilhaft bewähren, obwohl meine Versuche mit zer- teilten Pollenmassen gleichfalls ohne nachhaltigen günstigen Erfolg blieben. < Soweit Beer. Das Interessanteste ist jedenfalls die Rolle, welche er den Säulenflügeln zu- schreibt. Nachgemacht sind seine Versuche nicht, dazu sind Oncidieen zu wenig be- liebt, worüber noch an anderer Stelle zu reden sein wird. Nicht recht zu verstehen ist, weshalb angealterte Blüten eine bessere Aussicht zur Erzielung von Kapseln haben sollen, obwohl sie die Befruchtung nicht mehr so energisch annehmen als frisch auf- geblühte. Die Frage ist jedenfalls wert, nachgeprüft zu werden. Die Anzahl der in wildem Zustand fruktifizierenden Orchideen ist gering; ich habe bei allen, wo ich Kapseln fand, sie beschrieben und ihre Größenverhältnisse angemerkt; es sind deren aber so wenige, daß auch für die Oncidieen der Satz gilt, den Darwin im Schlußkapitel seines Buches über Orchideenbefruchtung niederschrieb, daß Insektenbesuch ausbleibt und Un- fruchtbarkeit in ungeheurem Umfang für die jetzt lebenden Orchideen die Regel sei. Reife Samen habe ich nicht gefunden. Beer bildet keine ab.

Eine sehr interessante Beobachtung über die Vermehrung von 0. vdriegatum Swaitz, welches auch in Florida vorkommt, erwähnt 0. Arnes in seinen »Studies in the family Orchidaceae I. HO«. Er sagt dort, daß diese Spezies, welche eigentlich mehr wie eine kleine Bromeliacee aussähe, sich in Ermangelung von Samen durch Schößlinge fort- pflanze (propagation by stolons). Es existieren leider keine Angaben darüber, ob diese Art der Vermehrung auch bei den anderen antillanischen Arten der Aphanobulbia vor- kommt, was man jedoch fast annehmen möchte.

Abnormitäten im Blütenbau von irgendwelchem Interesse sind mir nicht vor- gekommen. Bei dem im Text mitaufgezählten 0. dimorphum Regel möchte ich einen teilweisen Fehlschlag gewisser Blüten annehmen, der sich aber auf das Labellum be- schränkt. Reichenbach teilt in der Botan. Zig. (1877) 40 mit, daß ein Exemplar von 0. papilio mehrfach Blüten mit 3 Labellen, aber stark reduziertem Gynostemium getragen habe. Der Fall ist übrigens schon von Pfitzer nachgeprüft, besonderen Wert hat er nicht. Daß diese wie ähnliche Bildungen die Verwandtschaft der Orchidaceen mit den übrigen Monokotylen dokumentieren, ist hinlänglich bekannt. Die »crista labelli« als aus dem sechsten Staubgefäß entstanden anzusehen, liegt kein plausibler Grund vor.

Insektenbesuch und Bestäubung. Hierüber findet sich nichts in der ge- samten mir bekannten Literatur. Darwin erwähnt in seinem oft zitierten Werke ein

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II. 9

paar andere Tatsachen, aber sagt kein Wort über die wahrscheinliche Art der Be- fruchtung, soweit man eine solche aus der Struktur der Blüte a priori annehmen könne.

Geographische Verbreitung. Die Gattung Oyrtochihcm, welche mit Einschluß der Oimicifera und Myanthia 1 1 5 Arten stark ist, bewohnt ausschließlich das subäqua- toriale andine Gebiet. Viele der Arten steigen bis zur Höhe der Paramos an, ertragen also ein relativ kühles Klima. Es ist bemerkenswert, daß weder im brasilischen Gebiet, an das sie mit breiter Front angrenzt, noch eigentlich im zentralamerikanischen Gebiet Arten dieser Gattung vorkommen. Die Gattung Oneidium im engeren Sinne ist ± 310—320 Arten stark und es zeigt ihre Verbreitung, obwohl sie gänzlich dem tropischen Amerika angehört und im subtropischen sich nur da findet, wo der Charakter dieser Gebiete anfängt, in den der Tropen überzugehen (wie z. B. in Florida), doch eine Reihe auffallender Züge. Die kleine Gruppe der Teretifolia ist ausschließlich zentralamerika- nisch, die 30 Arten starke der Aphanobulbia ist es zum größeren Teil; 21 Arten sind sicher rein zentralamerikanisch, 5 bewohnen die brasilianischen Campos; zu diesen ge- hört das seit langer Zeit bekannte 0. pumilum, die übrigen verteilen sich auf das columbische Gebiet, das der Hylaea und dann gehört in diese Abteilung die einzige durch das ganze tropische Amerika verbreitete kleine Pflanze 0. pusillum, welche auf den eigentlichen Antillen fehlt. Die Barbata (15 Arten) sind bis auf 2, zu denen das gelegentlich kultivierte, aus Guatemala stammende 0. Wentworihianum gehört, alle brasilianisch, die kleine, in mancher Hinsicht ähnliche Gruppe der Cucullata (5 Arien) dagegen ist subäquatorial- andin. Von den Crueiata (36 Arten) sind 29 sicher bra- silianisch, von einigen kennt man die Standorte nicht und 2 sind zentralamerikanisch. Ich stelle zu dieser Gruppe 0. candidum Lindl., welches längere Zeit als Palumbina Candida Reichb. f. der Repräsentant einer monotypischen Gattung war, welche unmöglich aufrecht gehalten werden kann.

Die kleine Abteilung, welche sich 0. raniferum Lindl. anschließt, ist bis auf eine neue columbische Art völlig und ausschließlich brasilianisch. Von den Varicosa sind bei weitem die meisten der 1 5 Arten brasilianischer Herkunft, zu den wenigen zentral- amerikanischen und andinen Vertretern dieser Gruppe gehört eine der seltsamsten Arten der ganzen Gattung, 0. crista galli Reichb. f. Diese des öfteren mit 0. pusülum Reichb. f. verwechselte Art kopiert letztere bis zur vollendeten Täuschung. Es ist nicht leicht, Blüten dieser beiden Pflanzen allein zu unterscheiden; man muß, wenn das Material nicht ganz vollständig ist, sehr auf den Grund gehen. Ein zweiter ähnlicher Fall kommt bei Oneidium nicht weiter vor. Von den wenigen Arten der Poikilophylla ist 0. papilio Lindl. im tropischen Amerika weit verbreitet 0. Kramerianum Reichb. f. gehört ebenso wie 0. Sanderae Rolfe dem columbischen Gebiet an, während das wenig bekannte 0. Versteegianum Pulle und 0. Limminghii Ed. Morren dem tropischen Bra- silien angehören. Die ganze Abteilung der Heterantha (26 Arten) gehört bis auf eine einzige zentralamerikanische Art (0. bryolophotam Reichb. f.) ausschließlich dem subäquatorial-andinen Gebiet an und von den 24 Arten der Ornithorhyncha finden sich 19 20 ebenfalls dort, die wenigen anderen sind, soweit die Standorte bekannt sind, zentralamerikanisch, unter ihnen 0. ornithorhynchum H. B. K. selbst. Die 1 0 Arten, welche mit 0. concolor Hook, zusammen eine leidlich geschlossene Gruppe bilden, zeigen kein so klares Bild, sie verteilen sich auf das brasilianische und hochandine Gebiet, wiederum mit einer Art im westindischen ; es ist dies das erst in neuerer Zeit be- schriebene 0. alatum Cogn. Ein gleiches gilt von der an schönblühenden Arten reichen Abteilung der Stellata, von denen 0. phymatochilum Lindl. am besten bekannt ist. Die Verbreitung umfaßt so ziemlich und mit annähernd gleicher Beteiligung ganz Süd- und Zentralamerika. Rein brasilianisch sind die 5 Arten der Pulvinata, einer sehr gut abgegrenzten, leicht zu übersehenden Abteilung.

Überwiegend brasilianisch, aber schon mit starker Beteiligung zentralamerikanischer Arten ist die Gruppe derer, die sich an 0. oblongatum Lindl. anschließen und die ich danach Oblongata genannt habe. Von den (einschließlich der 3 Tigrina) 1 7 Arten

\Q Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

sind \ 3 brasilianisch, oder gehören der anstoßenden Hylaea an, 0. tigrinum la Llave nebst

2 sehr ähnlichen Arten gehört dem mexikanischen Gebiet an. Die meisten Vertreter der beiden einander in manchen Funkten ähnlichen Obryzata (oder Excavata) und Verrueitubercidata bewohnen das subäquatorial-andine Gebiet; von 18 Arten 15, die

3 anderen sind brasilianisch. Die letzte und größte und in ihrer inneren Teilung un- erfreulichste Gruppe der Altissima endlich zeigt auch hinsichtlich der Verbreitung kein einheitliches Bild. Von den 56 Arten dieser Abteilung kennen wir von zirka 6 den Standort nicht. Die besser bekannten Arten verteilen sich zu ziemlich gleichen Anteilen auf das subäquatorial-andine und das zentral-amerikanische Gebiet, das erstere mit 24, das andere mit 20 Arten, die übrigen entfallen auf Südbrasilien. Zu diesen gehören 2 Arten von sehr weiter Verbreitung: 0. altissimum (Jacq.) Swartz, der Typus der ganzen Gruppe, und 0. Bauerl Lindl. Wir haben somit ein sehr großes Oncidium- Gebiet in Brasilien. Cogniaux zählt in der Flora Brasiliensis 131 Arten auf, von denen allerdings 1 4 den angrenzenden Gebieten angehören und für Brasilien nicht nachgewiesen sind. Eine zweite kaum kleinere Provinz ist die subäquatorial-andine, hierzu tritt als dritte das alles in allem zirka 70 Arten starke Gebiet von Mexiko und Guatemala. Von diesen sind 7 unsichere und 5 sehr weitverbreitete Arten, fügt man jedoch nach Abzug dieser etwa 1 0 neue, inzwischen beschriebene hinzu, so kann man die Gesamtziffer von 70 aufrecht erhalten, von denen 58 60 nur diesem Gebiet an- gehören. Ein im Vergleich zum Gesamtumfang dieser Länder nicht sehr große Zahl. Der relativ größte Anteil innerhalb desselben fällt natürlich in die rein tropischen Ge- biete von Guatemala, Costa-Rica und Panama. Die nördlichste Art der ganzen Gattung ist 0. variegatum Swartz (eine Art der Aphanobulbia) und diese gehört dem kleinsten aber an endemischen Formen reichsten Gebiet der Gattung Oncidium an, nämlich dem westindischen. Von den 31 Arten, welche Cogniaux in Urban's Symb. antill. auf- zählt, sind 1 6 für diese Provinz charakteristisch, die übrigen sind Arten von z. T. weiter Verbreitung im tropischen Amerika (wie z. B. O. altissimum^ Baueri, carthaginense, papilio und pusittum). Das soeben erwähnte O. variegatum ist sicher aus Florida nach- gewiesen worden und wohl die einzige Art, welche auf das Festland von Nordamerika übertritt. Von diesen 16 Arten sind 5 auf mehreren Inseln gefunden worden, die übrigen 1 1 haben eine sehr beträchtliche Verbreitung. So kennt man 0. Gundlachii C. Wright, usneoides Lindl. nur von Cuba, 0. Henekenii Schomb. und calochilum Cogn. nur von Santo Domingo, 0. citrinum Lindl. nur von Trinidad, 0. haematochilum Lindl. nur von Jamaica. Auf 2 der westindischen Inseln sind mehrere andere gefunden, es scheint aber trotzdem die These zulässig, daß die Oncidien der Antillen starke Neigung zeigen, distinkte Arten von sehr beschränkter Verbreitung zu bilden. Eine weitere Abgrenzung eng umschriebener Gebiete für gewisse Arten ist bei dem augenblicklichen Stand unserer Kenntnisse noch nicht möglich, dazu wird eine ganz andere Fülle von Material gehören, als wir zurzeit haben. Bei einer leider ziemlich großen Anzahl fehlt uns augenblicklich noch selbst die Herkunft in den allgemeinsten Umrissen. Eine große Anzahl kennen wir nur aus kultivierten Exemplaren meist englischer Importeure, welche das Vaterland sogar Reichenbach gegenüber geheim hielten; in der Befürchtung, daß die kurzen Artikel, die er meist in Gardener's Chronicle veröffentlichte, der Konkurrenz von Nutzen sein könnten. Es ist somit besser, sich mit dem zu bescheiden, was wir an sicheren Daten haben und den Boden der Tatsachen nicht zu verlassen.

Über die geographische Verbreitung der anderen Gattungen ist nicht viel zu sagen. Erycina Lindl., eine viel zu aparte Pflanze, als daß man sie, wie Reichenbach es getan hat, mit Oncidium vereinigen dürfte, ist eine bisher monotypische Gattung mexi- kanischer Herkunft aus der heißesten Zone der Provinz Oaxaca. Leochilus Knowl. et Weste, war früher auch mit der Hauptgattung vereinigt, bildet aber nunmehr, 1 5 Arten stark, doch besser eine eigene Gattung mit 8 westindisch-mexikanischen Arten, von denen 5 in das nordbrasilianische Gebiet eindringen und 3 dem subäquatorial-andinen tro- pischen Amerika angehören. Sigmatostalix Reichb. f. ist im wesentlichen (12 Arten) im subäquatorial-andinen Gebiet vertreten, 2 Arten sind südbrasilianisch, 4 westindisch

Fi. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II. \\

und \ ist unbekannter Herkunft. Eine Art, S. radieans Reichb. f., ist nicht selten in Kultur. Von Cryptarrhena R. Br. sind 2 Arten in Zentralamerika, i in Westindien und \ im anstoßenden Gebiet von Surinam bekannt. Solenidium Lindl. war bisher monotypisch. Die lange Zeit hindurch (S. racemosum Lindl.) einzige Art gehört dem hochandinen Gebiet an; es ist jedoch unabweisbar, 0. lunatum Lindl. zu dieser Gattung zu stellen, was Reichenbach empfohlen, aber nicht ausgeführt hat, und schließlich habe ich noch eine dritte aus Costa Rica stammende Art aufgefunden (S. Endrcsi Kränzl.). Ghytroglossa Reichb. f. (3 Arten) ist auf die brasilianischen Küstenprovinzen beschränkt.

Die Verbreitung in vertikaler Richtung liegt zwischen, dem Meeresniveau einerseits und über 3000 m ü. d. M. andererseits. Die größere Mehrzahl der Arten gehört zweifel- los den tropischen Regenwäldern an und führt die allgemein bekannte epiphytische Lebensweise. Es gibt jedoch eine ganze Menge Ausnahmen. 0. Warscewiczii Reichb. f. wächst unter anderem in Costa Rica epiphy tisch auf Eichen in mehr als 3000 m (10 000 Fuß) auf dem Vulkan der Stadt Cartago (ca. 10° N. Br.), wo das Klima kaum noch tropisch ist. In Reichenba ch's Beiträgen zu Orch. Fl. Zentralamerikas S. 20 findet sich hierbei die etwas wunderlich ausgedrückte Notiz: »Verträgt nur -f- 4°R.«, was vermutlich ein Schreibfehler ist und heißen soll, daß die Pflanze noch 4°R. ver- trägt, was für ein Oneidium recht wenig ist. O. bracteatum Reichb. f. erreicht fast dieselbe Höhengrenze. Dies ist wohl die absolut höchste Höhe, in welcher sich noch Oncidien finden. Daß die Gattung Cyrtochüum in ihrer Gesamtheit von über 100 Arten den Hochcordilleren angehört, wurde bereits an anderer Stelle erwähnt; auch für diese Gewächse finden sich mehrfach Standorte von über 2000 m nebst dem Zusatz, daß sie auf irgendeinem »Paramö« vorkämen. Das aber sind bekanntlich Formationen von Steppencharakter, die sich bis zur unteren Grenze des ewigen Schnees erstrecken mit sehr kühlen Temperaturen. Von G. (Oneidium) insculptum (Reichb. f.) Kränzl. wird berichtet, daß Blüten dieser Art, welche in einer Frostnacht oben am Fenster der Ge- wächshäuser angefroren waren, dadurch nicht gelitten hatten, sondern völlig unbeschädigt geblieben waren. (Orchid Review IX. 359.) Ähnlichen Temperaturen mögen sie in ihrer Heimat oft genug ausgesetzt sein. Es ist genau wie bei zahlreichen Masdevallien recht schwer, während unserer Hochsommermona^e diesen Pflanzen die ihnen zusagende kühle Temperatur zu verschaffen, wie es auch schwer ist, sie lebend durch die tierra caliente hindurch nach Europa zu bringen*).

Unter dem »Nutzen« von Orchidaceen versteht man herkömmlich ihre Verwendbar- keit als Zier- und Schmuckpflanzen. Dieser Nutzen ist bei Oneidium, gemessen an dem, was andere Gattungen dem Publikum wie dem Handelsgärtner zu bieten vermögen, ein sehr beschränkter bzw. sehr zurückgegangen. Etwas Statistik ist hier am Platze. Paxton zählt in seinem Botanical Dictionary unter Oneidium**) 129 Arten und eine An- zahl Varietäten auf, unter Angabe des Jahres der Einführung in die englischen Samm- lungen. Als Anhalt haben ihm damals (1868) wohl die großen Illustrations werke und die Schriften der Royal Hortic. Society gedient. Veitch, der allerdings stark im Zu- sammenziehen von Arten ist, kommt trotz einer Menge neuer Entdeckungen, die Paxton unbekannt waren, in seinem Manual of Orchidaceons plants XIII. ( 1 892) nur auf 102 Arten. Cogniaux aber in seinem Dictionnaire Iconograph. des Orchidees hat außer einigen Varietäten auf 41 Tafeln nur 36 Arten, welche ihm lebend zugingen

*) Es sei gestattet, hier eine unter Umständen vielleicht nützliche Notiz einzuschalten, die ich dem für die Orchideographie zu früh verstorbenen F. C. Lehmann verdanke. Er hat, als er für gewisse englische Firmen Orchidaceen sammelte, die Stewards der Dampfer »veran- laßt^ gewisse Kisten, in denen sich die Pflanzen aus den kühleren Regionen befanden, aus dem Laderaum heraus und in die Eisbunker zu nehmen. Alle derart kaltgestellten Pflanzen kamen lebend an, die anderen, sofern sie auch von den kühleren Standorten stammten, gingen zu Grunde. **) Unter Oneidium ist in der Paxton'schen Aufzählung wie in allen anderen, die ich hier erwähne, Cyrtochüum mit einbegriffen.

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oder abbildungswürdig erschienen. Und das dürfte im allgemeinen noch etwas zu hoch gegriffen sein, wenn man die Summe der tatsächlich die Kulturen beherrschenden Arten zieht. Ein Blick in die Register der Bände von Rolfe's Orchid Review (seit 1893) zeigt durch den bescheidenen Raum und die stete Wiederholung meist derselben Namen, wie sehr das Interesse an gerade diesen Pflanzen zurückgetreten ist gegen das, welches Oypripedium, Cattleya und Odontoglossum erregen, und in dem Stood-book von Rolfe und Hurst, welches ein Kompendium aller Hybriden ist, fehlt der Name Oncidium überhaupt*). Die Handelsgärtner finden aus praktischen Rücksichten hauptsächlich ihr Genüge an 0. varicosum und seiner var. Bogersii, tigrinum, allenfalls noch an Forbesii und crispum, gelegentlich taucht dann einmal phymatochilum mit auf; äußerst selten, gewissermaßen aus Versehen, erscheint einmal eine andere Art. Die Amateure, welche größere Mengen von Arten kultivieren, dürften, in, Deutschland wenigstens, sehr gering an Zahl sein. Es gibt, besonders unter den Altissima, eine Menge Arten, denen man nicht zu nahe tritt, wenn man sie als langweilig bezeichnet. Wem dies Urteil zu hart erscheint, dem empfehle ich, in L'Orchidophile ( 1 891) 359 den Artikel durchzulesen, betitelt: Le plebiscite de la fleur coupee. Dort wird nur ein einziges Oncidium zugelassen (0. splendidum), über alle anderen und außerdem über viele Arten, die sich bei uns einer großen Beliebtheit erfreuen, wird der Stab gebrochen. Außerdem kommen da noch Gesichtspunkte hinein, an die der Handelsgärtner, aber nicht der gewöhnliche Sterbliche denkt, wie z. B. »ne voyage pas«, »voyage mal« usw. Die Frage war ur- sprünglich von Lucien Linden im Journal des Orchidees angeregt und ergab Antworten, die mit Cypripedium, Odontoglossum und Cattleya anfingen und endeten. Die Be- wohner der Länder, in denen Oncidien wild wachsen, gehen an ihnen nicht achtlos vorüber, wie die am Schlüsse dieses Abschnittes erwähnten Volksnamen beweisen.

Von besonderem Interesse ist eine Kreuzung eines echten Gyrtochilum, nämlich G. lamelligerum (Reichb. f.) Kränzl. X Oncidium tigrinum la Llave, über welche in Orchid Review XVIII. (191 0) 8, 22, 268 referiert ist und welche den einigermaßen nichtssagenden Namen Oncidium hybridum (Rolfe?) erhielt. Das betr. Exemplar war ziemlich schwächlich, hatte aber doch den windenden Blütenstand von Gyrtochilum beibehalten; ebenso war der Gesamtcharakter der Blüten entschieden der dieser Gattung, woraus man wohl schließen darf, daß 0. lamelligerum als Pollenpflanze mitgewirkt hat. Etwas genaueres über Pollen- und Samenpflanze ist nämlich nicht mitgeteilt. Die Hauptabweichung liegt im Labellum, welches entschieden von 0. tigrinum beeinflußt ist, sowohl in der Form und Textur wie in der rein gelben Farbe, aber welches nach Art von Gyrtochilum zurückgekrümmt ist. Die Sepalen und Petalen haben völlig den Charakter dieser Gattung, ebenso die Säulenflügel. Es scheint somit eine Form ent- standen zu sein, welche mehr als drei Viertel von C. lamelligerum hat und kaum ein Viertel von 0. tigrinum, und welche, falls sie systematisch untergebracht werden sollte, in die erstere der beiden Gattungen zu stellen wäre. Es bleibt abzuwarten, ob die Pflanze, welche zunächst als ziemlich schwächlich geschildert wird, sich halten und ob sie konstant bleiben oder ganz nach Gyrtochilum zurückschlagen wird.

Ferner mag erwähnt werden 0. Janssenii (Rolfe?), welches aus einer Kreuzung von Oncidien zweier verschiedener Gruppen hervorgebracht ist, nämlich 0. tigrinum la Llave mit 0. Forbesii. Nach der nur sehr kurzen Schilderung zu urteilen sind die Merkmale beider Eltern kombiniert, ohne daß einer von beiden hervorträte. Vgl. Orch. Review. XIX. (1911) 316.

0. tigrinum scheint sich übrigens nur als weibliche Pflanze gut zu bewähren. In Orchid. Review XX. (1912)334 teilt ein Mr. Alwyn Harrison seine diesbezüglichen

*) In Orchid Review XV. (1907) 226 werden Kreuzungen von Oncidium und Odontoglossum erwähnt und zwar ist Oncidium crispum mit Odontoglossum Pescatorei gekreuzt und One. tigrinum mit Odontogl. crispum, die Sämlinge waren aber schwächlich; im übrigen verlautet nichts über weitere Erfolge dieser hochinteressanten Versuche. Das sonderbarste dieser Ex- perimente war Cochlioda Noetdiana X Oncidium Gardneri, welches letztere von Herrn Rolfe selbst als Bastard angesehen wird.

Fr. Kränzlin. - Orchidaceao-Odontoglosseae II

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Versuche mit; er sagt, daß er mit Leichtigkeit gute Sämlinge erhalten habe, wenn er Oncidium tigrinum mit Pollen von Odontoglossum crispum, Harryanum, Wilczeanum und Gochlioda Noetiliana befruchtete, auch mit Miltonia spectabilis scheine es zu glücken, dagegen sei der Pollen von Oncidium tigrinum wenigstens für Odontoglossen stets unwirksam.

Von sonstiger Anwendung habe ich nur ein Beispiel aufzufinden vermocht. Der ältere Jacquin erwähnt in den »Stirpium selectar. Americ. Historia« S. 2 30 von 0. Cebolleta, wie er sie nennt, folgendes. Er sagt: »Incolae appellant . . . Gebolletas s. Bulbillos dictisque nodis v. bulbillis cum sale tritaratis externe utuntur magno cum nomine in contusionibus validis, fracturis ossium aliisque morbis chirurgicis«. Was die Eingeborenen, bei denen es an großen Luftknollen anderer Orchideen nicht fehlt, veranlaßt haben mag, gerade diese winzigen Gebilde medizinisch zu verwenden, hat Jacquin augenscheinlich nicht erfahren. Man denkt unwillkürlich an die bei uns weitverbreitete Anwendung der Blätter von Sempervivum gegen alle möglichen äußeren Verletzungen.

Volksnamen:

0. ampliatum: Yellow bee: Trinidad.

0. altissimum: Papillon vegetal: Antillen.

0. Wydleri: Flor de Pinola: Portorico. 0. Baueri : Penuelar: Portorico.

Der Name klingt etwas gesucht und ist sicher kein eigentlicher Volksname.

0. intermedium 0. sylvestre 0. variegatum 0. velutinum

Angelito:

Derselbe Name ist in manchen Gegenden üblich für kleine harmlose Bienen. Sollte auch hier die Ähnlichkeit zwischen Blumen und fliegenden Insekten eine Rolle spielen? Allgemein in den Teilen Mexikos, wo die Pflanze vorkommt.

0. praetextum: Flor de Espiritu Santo: In Brasilien.

0. Cebolleta

S. Domingo Portorico S. Domingo S. Domingo

0. tigrinum: Flor de Muertos:

0. Sprucei

Rabo de Tatü

0. Wentivorthianum:

Einen Volksnamen

gibt der Sammler

leider nicht an.

In Brasilien. Auf Deutsch: Schwanz des Tatü. Tatü ist der Vulgärname für das Riesengürteltier (Priodon gigas), in anderen Gegenden Brasilens und Paraguays für ver- schiedene Euphractes-Arten. Der Vergleich bezieht sich auf die Blätter. Guatemala und Mexiko. Der Gebrauch von Oncidium - Rispen für kirchliche Zwecke dürfte sich kaum auf nur diese eine Art be- schränken. Wie der verstorbene F. C. Leh- mann mir mitteilte, ist es in Columbien allgemein Sitte, die Kirchen mit Oncidium- Blüten zu schmücken.

Einteilung der Gruppe. Die Abgrenzung von Oncidium gegen andere Gat- tungen ist z. T. nicht ganz scharf zu ziehen und die Anzahl der Arten, welche früher zu Odontoglossum gerechnet wurden, ist nicht ganz unbedeutend, immerhin ist die Grenze nach dieser Seite hin leidlich gut festgelegt. Nur 2 Gruppen sind es, welche stark aus dem Rahmen hervortreten. Erstens die. früher Glanduligera genannten, On- cidien, zu welchen 0. papilio, Kramerianum und noch einige wenige Arten gehören und für welche ich den mir passender und zutreffender scheinenden Namen Poikilo- phylla vorgeschlagen habe. Die Teilung der Blüten in eine ganz verschieden aus- gestaltete obere und untere Hälfte, die Gleichheit des dorsalen Sepalums mit den Pe- talen, die der seitlichen Sepalen mit dem Labellum sind Merkmale so auffälliger Art, daß man sie ohne weiteres als Gattungscharaktere bewerten könnte. Hierzu kommen

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die rot und grün gezeichneten Blätter und Bulben und das sukzedane Aufblühen, monatelang aus ein und demselben sehr kurzen Blütenstand auf einem ungewöhn- lich langen Schaft. Wenn ich trotzdem diese Arten bei Oncidium belassen und nicht eine neue Gattung aufgestellt habe, so geschieht dies einerseits mit Rücksicht auf starke Ähnlichkeitspunkte im Bau des Gynostemiums, anderseits deshalb, weil eine intermediäre Art vorhanden ist, 0. Limminghei Morren nämlich. Außerdem sind alle diese Arten von der Entdeckung der ersten 0. papilio (182 3) an stets zu Oncidium gerechnet. Wesentlich anders liegt die Frage bei Cyrtochilum H. B. K. Ich habe mich bereits an anderer Stelle über die Wiederherstellung dieser Gattung geäußert (Notizbl. bot. Gart. u. Mus. Berlin-Dahlem n. 63. VII. [<917) 81 u. folg.), muß aber die Haupt- punkte hier wiederholen. Kunth hat mit bestem Recht außer Oncidium und Odonto- glossum, die er beide gut kannte und von denen er mehrere Arten beschrieb, noch diese dritte Gattung für angezeigt gehalten. Wenn sie nachträglich wieder eingezogen worden ist, so lag dies an der Verwirrung, die durch nicht hineingehörige Arten hinein- gebracht ist, und die Verantwortung hierfür trifft ausschließlich Lindley. Von den 18 im I. Band des Index Kewensis aufgezählten Arten von Cyrtochilum sind 6 echt, die \% anderen verteilen sich auf Oncidium (6), Odontoglossum und Miltonia (je 3), diese letzteren hat Lindley allein zu verantworten und zwar ist eine Art dabei, die er zweimal beschrieben hat, Miltonia stellata, die er zuerst unter ihrem jetzt noch gültigen Namen und dann noch einmal als Cyrtochilum stellatum aufgestellt hat und außerdem noch ein paar der anderen Arten. Die Konfusion setzt sich dann in Lindley 's Sertum Orchidaceum fort. Von den .dort abgebildeten beiden >Cyrto- chilum«-Arten ist die eine t. 7 G. stellatum LindL eine echte Miltonia, die andere t. 25 (G maculatum) ein ebenso unzweifelhaftes Oncidium. Was Lindley im Text hierzu beibringt, um Oncidium, Gyrtochilum, Miltonia und Odontoglossum zu unter- scheiden, ist voll von Widersprüchen, welche Punkt für Punkt richtig zu stellen, hier zu weit führen würde und übrigens längst zur Genüge geschehen ist. An Kunth 's Darstellung läßt sich nur ein Fehler, und leider ein sehr schwerer, rügen, auf den be- reits Bentham aufmerksam gemacht hat (Benth. et Hook. Gen. III. 562), er bildet näm- lich auf seiner Tafel von G. undulatum (Humb. Bonpl. Kunth, Nova gen. et sp. pl. I. 280, t. 84) ein falsches zu Oncidium gehöriges Pollinium ab, das er dementsprechend auch falsch beschreibt; sonst charakterisiert er Cyrtochilum richtig." Eigentümlich ist, daß von seinen beiden 1. c. beschriebenen Arten die eine zu der von mir aufgestellten Sektion Eucyrtochilum gehört, die andere zu der Sektion, welcher ich den von Reichen- bach geprägten Namen * Cimicifera« geben möchte. Es ist dies G. flexuosum H. B. K., welches Reichenbach später in 0. cimiciferum umtaufte. Und dann hat J. Lind- ley auch höchst überraschenderweise eine echte Cyrtochilum- Art beschrieben, welche ein Repräsentant einer dritten Gruppe von Arten ist, nämlich C ixioides Lindl. (Gen. et Sp. Orch. [1833] SM), welches später in die Sektion Myanthium von Odonto- glossum gestellt wurde. Auch diese Abteilung habe ich von Odontoglossum zu Cyrto- chilum gebracht, da sie in ihrer bisherigen Gattung einen sehr unnatürlichen Bestand- teil bildete, zusammen mit den Cimicifera jedoch eine gut abgerundete Gruppe von Gyrtochilum. Und nun die Merkmale selbst:

Das Sympodium, oder wie es in den Diagnosen meist genannt wird, das »Rhizom« ist bei Gyrtochilum stets sehr lang, mit ziemlich großen Niederblättern besetzt, die sich unter den sehr entfernt gestellten Pseudobulben zu Blättern entwickeln, welche stets größer sind, als die der Bulben; diese sind im Vergleich zur Größe der Pflanze meist schwächlich entwickelt. Bei Oncidium sind alle diese Verhältnisse durchaus im ent- gegengesetzten Sinne durchgeführt. Gedrängte Pseudobulben, weil kurze Rhizome und eine schwache Entwicklung infrabulboser Blätter, diese selbst in Anzahl von eins bis drei stets größer und von längerer Lebensdauer. Die Blütenstände sodann sind es, welche das eigentümliche Aussehen von Cyrtochilum bedingen. Sie ranken nämlich um die Zweige der benachbarten Bäume und Sträucher, wobei sie die enorme Länge von 5 \ 0 m erreichen können. Im Gegensatz dazu sind ihre Seitenzweige fast alle

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gleich lang, oder richtiger gleich kurz mit wenigen, bei Eucyrtochilwm meist sehr großen Blüten, die aus den Winkeln großer, kahnförmiger Deckblätter entspringen. Derartig rankende Blütenstände finden sich bei den Hunderten von Oncidien nur zwei- mal, bei 0. volvox und dem davon kaum zu trennenden 0. Schillerianum (beide Reichb. f.), welche aber auch mit nicht windenden Blütenständen beobachtet sind. Bei den Cimicifera und Myanthium finden sich z. T. dieselben windenden Blütenstände, z. T. sind es gewaltige Paniclen mit schwacher Achse, die sich mit ihren zahlreichen Blütenstielen an benachbarte Pflanzen anlehnen und von ihnen gestützt werden müssen, die also ein unvollkommenes Winden darstellen.

Die Perigonblätter sind bei allen drei Gruppen von derber Textur, und wenn es gelingt, die Sepalen und Petalen 'durch heißes Wasser zu erweichen, so trotzen die Labellen oft noch auch dieser Behandlung und es ist nicht immer leicht, aus Herbar- exemplaren ein ganz befriedigendes Bild zu erhalten; dabei sind sie stets konvex und oft wie eine umgestülpte Schüssel gestaltet. Die Umrißverhältnisse sind ganz und gar eigentümlich. Die Sepalen und Petalen haben bei allen drei Gruppen einen sogenannten »Nagel« oft von beträchtlicher Länge, an dem sich oft Stipularbildungen, die sogenannten »Auriculae« finden. Ich möchte hier im Vorbeigehen den systematischen Wert dieses Merkmals kurz berühren. Es ist gut zur Unterscheidung von Arten und man wird an ihm nicht vorübergehen, aber man soll es nicht überschätzen. Reichenbach hat s. Z. » Auriculata* und » Exauriculata« unterschieden. Das mochte angehen bei einer ge- ringen Anzahl von Arten, bei größeren Mengen wird man wohltun, sich nach anderen Charakteren umzusehen, außerdem kommen gelegentlich schwache Andeutungen von Öhrchen vor oder sie sind nur einseitig entwickelt. Sehr eigentümlich ist, daß bei einer ganzen Anzahl von Arten die Sepalen spateiförmig und am Rande ziemlich flach, die Petalen dagegen eiförmig oder dreieckig sind, mit starker Krümmung einwärts und außergewöhnlich stark gekräuselten Rändern. Im Gegensatz dazu stehen die Arten, bei denen Sepalen und Petalen ziemlich gleichartig gebaut sind und hieraus ergeben sich ganz ungezwungen die beiden Gruppen der Homoiopetala und Heteropetala. Von allen diesen Seltsamkeiten findet sich bei Oncidium und Odontoglossum keine Spur. Nun das Labellum, welches stets kürzer als die fünf anderen Perigonblätter ist und bekannt- lich zur Prägung des Gattungsnamens gedient hat. Im Umriß durchläuft es bei Eu- cyrtochilum alle Werte von absolut einfacher Form, die dann zungenförmig ist, bis zur klaren Dreiteilung. Der bei Oncidium oft so stark entwickelte mittlere Abschnitt ist hier selten in dieser Art ausgestaltet, immerhin, kommt es vor (C. anthocrene [Reichb. f.] Kränzl.). Sehr eigentümlich ist die Bildung der »crista« d. h. der dem Labellum aufsitzenden Emergenzen; häufig ist eine Teilung in eine mehr basale Partie und eine vordere, doch kommt ähnliches auch bei Oncidium vor. Bei den Cimicifera findet sich dasselbe Thema, aber entsprechend der Kleinheit der Blüten vereinfacht, bei Myanthium finden sich häufig zwei Lamellen, wie sie, aber in unendlich verstärkter Form sich bei Odontoglossum wiederholen. Auch in dieser Schilderung des Labellums wird man sehr viel eigenartige Züge, aber wenig Ähnlichkeit, mit Oncidium gefunden haben. Das Gynostemium endlich ist stets klein, oft an der Spitze kopfartig verdickt mit schwach entwickelten, knorpeligen Stelidien oder »Alae«. Bisweilen rückt es so weit nach vorn, daß es wie eine Protuberanz oder Kallusbildung des Labellums aus- sieht; so bei G. plagianthum, tetracopis und phylloglossum (alle drei [Reichb. f.] Kränzl.). Das Antherenlager ist flach und auf ihm sitzt ein Pollinium, welches völlig verschieden von denen bei Oncidium und Odontoglossum ist. Die Klebscheibe ist breit und ziem- lich gut entwickelt; auf ihr sitzt ein breiter als lang gebauter fleischiger, ziemlich massiger »Stipes«, auf diesem, ziemlich weit voneinander entfernt die beiden unten spitzen, oben breiten Pollenmassen. Derartiges kommt niemals bei Oncidium vor. Die Anthere und die Narbenhöhle zeigen keine hervorstechenden Merkmale, die sogenannte »Tabula infrastigmatica«, welche bei Oncidium stets berücksichtigt werden muß, ist hier schwach entwickelt; statt ihrer finden sich oft zwei flügelartige Anhängsel, bis- weilen am Fuße der Säule, dicht am Labellum. Diese Summe von Merkmalen ist mehr

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als ausreichend, die Trennung von Oncidium und die Wiederherstellung von Cyrto- chilum zu begründen. Ich gebe za, daß durch das Hineinziehen von Myanthium die Grenze gegen Odontoglossum nicht ganz so scharf ist als wünschenswert wäre, aber ein paar Arten intermediären Charakters dürfen eine in ihren Hauptzügen klar erkenn- bare Gruppierung bzw. Trennung nicht beeinflussen. Ich habe diese sehr ins einzelne gehende Darlegung für nötig erachtet, weil ich mich rechtfertigen mußte wegen der höchst unerfreulichen Umtaufung so vieler Arten, die zu vollziehen mir sauer geworden ist. Wenn jedoch die Logik in der Systematik zu ihrem Rechte kommen soll, mußte es geschehen*).

Von Oncidium so, wie die Gattung in Reichenbach's Bearbeitung in Walpers Annalen ßd. VI. dargestellt ist, habe ich auch Miltonia Lindl. und Brassia R. Br. wieder abgetrennt. Was Reichenbach zu dieser Vereinigung veranlaßt hat, ist schwer zu sagen. Beide Gattungen haben so charakteristische Merkmale, daß sie im blühen- den Zustand auch vom Laien erkannt werden. Und selbst die kleinblütigen Brassien sind als Übergangsformen zu Odontoglossum ganz gut denkbar, sie erinnern aber absolut nicht an Oncidium. Reichenbach hat von der Richtigkeit gerade dieser Zusammenziehung niemand überzeugt; ganz abgesehen von den Kreisen der Gärtner und Amateure haben auch die Botaniker ihr nie zugestimmt. Es ist eben alles anders als bei Oncidium, weder die Säule noch das Labellum mit seinen nach Art von Odonto- glossum verteilten Längsleisten, von den für Oncidium charakteristischen Protuberanzen findet sich bei beiden Gattungen keine Spur und es bleibt streng genommen nur der vegetative Aufbau, der noch dazu auch nicht immer stimmt, denn der etwas bräun- liche Farbenton wie der bläuliche Reif einer großen Anzahl von Miltonien finden sich niemals bei Oncidium, und was Brassia angeht, so könnte man sie allenfalls mit Odontoglossum vereinigen, wobei 0. cordatum Lindl. einerseits und ein paar kleine blühende Brassien andrerseits als Zwischenglieder dienen könnten, aber keinenfalls mit Oncidium.

Von den übrigen Gattungen ist Solenidium Lindl. einem typischen Oncidium äußerst ähnlich, kann aber auf das gänzlich abweichende Labellum hin, als Gattung gelten. Dies Organ ist absolut ungeteilt mit einer langen rinnenförmigen Basis und mäßig breiter Endplatte; auf der behaarten Oberfläche stehen zwei zottig behaarte Kiele, welche vorn in Spitzen endigen, wie es ähnlich gelegentlich bei Miltonia vorkommt. Die Säule ist kurz mit sehr breiten Flügeln, doch läßt sich unschwer auch bei ihr die Ver- wandtschaft mit der Stammgattung erkennen.

Sigmatostalix Reichb. f., für welche Gattung noch Pfitzer nur 6 und Bentham 7 Arten in Anspruch nahm, ist inzwischen auf fast das Dreifache, d. h. { 9 gut unterscheid- bare Arten angewachsen. Alle sind Pflanzen von geringer Größe, aber typisch oncidioidem Bau. Alle lassen sich gut durch die Einzelheiten des sehr charakteristischen Labellums unterscheiden, dessen Umrißformen und Emergenzen abwechslungsvoller sind, als man bisher ahnte. Es ist somit eine der leichteren Gattungen.

Leochilus Knowl. et Weste, (bisweilen, aber irrtümlicherweise Leiochilus geschrieben) ist viel hin- und hergeworfen. Reichenbach stellte sämtliche Arten zu Oncidium, gab ihnen aber eine etwas isolierte Stellung innerhalb der Gattung (vgl. Reichb. f. in Walp. Ann. VI. [1861] 740, 741), wo sie sehr unglücklich mit Erycina Lindl. zu- sammengebracht sind; eine ganz unmögliche Gruppierung, denn beide Gattungen sind einander so unähnlich wie möglich. Es sind Pflanzen vom allgemeinen Habitus eines kleinen Oncidium mit armblütigen, die Blätter wenig überragenden Trauben und ziemlich düsteren, unscheinbaren, mittelgroßen oder kleinen Blüten. Das Labellum ist einfach

*) Eine inzwischen in »Orchis« XII. (1918) 91 erschienene Kritik, welche diese von mir vor- genommene Einteilung ablehnt, macht rm'ch in meiner Auffassung schon deshalb nicht irre, weil der Verf. keins der von mir beigebrachten Argumente als verfehlt oder auf falscher Beobachtung beruhend nachweist. Daß die von mir vertretene Auffassung auf den ersten Blick etwas be- fremdet, will ich gern einräumen. Übrigens mögen nun die zahlreichen Abbildungen für sich reden.

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oder zeigt nur Andeutung oder schwache Neigung zur Teilung. Ebenso schwach ist die Neigung, Emergenzen zu bilden; der Besatz des Labellums besteht nämlich nur aus einigen wenigen unregelmäßigen Buckeln. Der von Knowles und Westcott geprägte Name ist insofern nicht völlig zutreffend, als man ihm zufolge das völlige Fehlen dieser Bildungen annehmen sollte. Ich füge hinzu, daß ich die Ansicht Reichenbach's teile, wonach Leochilus Leiboldii Reichb. f. (Linnaea XVIII. [1844] 404) hier auszu- schließen ist. Reichenbach selbst hat diese Pflanze später unter dem Namen Pap- peritzia Leiboldii*) als Typus einer besonderen, Rodriguezia nahestehenden Gattung noch einmal beschrieben.

Die beiden nun folgenden Gattungen Cryptarrhena R. Br. und Ghytroglossa Reichb. f. haben das gemeinsame Merkmal der auf ein Mindestmaß verkleinerten Stämme; sie ähneln hierin den Aphanobulbia der Gattung Oncidium. Die Scheidenteile der meist wenigen Blätter bilden mit ihren Ansatzstellen eine kleine Verdickung, der man jedoch den Namen einer Scheinknolle nicht zubilligen kann. Cryptarrhena hat winzige Blüten ; von den 3 Arten sind 2 so ähnlich, daß Ren die kaum zu tadeln ist, wenn er sie unter dem älteren Namen vereinigt hat. Das Labellum mit seinen 2 schmalen nach hinten gedrehten Seitenlappen und dem kleinen Endlappen erinnert an Bildungen, wie sie ähnlich bei manchen kleinblütigen Habenaria- und Peristylus-Arten vorkommen. Die 3 Arten von Ghytroglossa haben denselben Habitus, gleichfalls nickende Blüten- stände, aber größere, sehr zarte Blüten, deren sämtliche Teile von den Sepalen bis zum Gynostemium durch gezähnelte Ränder auffallen. Beide Gattungen haben noch die Eigenheit, daß sie 4 Pollenmassen besitzen, die allerdings zu je 2 so aneinandergepreßt sind, daß sie 2 Massen darstellen, welche einem langen, zarten Stielchen aufsitzen. Ghytroglossa hat aber noch ein Merkmal, welches sonst bei Orchidaceen sehr selten vor- kommt (z. B. Gyrtochilum Pastasae [Reichb. f. Kränzl.]), die Narbenhöhle sitzt nämlich unmittelbar über der Ansatzstelle des Labellums am untersten Ende der keineswegs kurzen sondern sogar ziemlich schlanken Säule.

Die von mir gewählte Einteilung der Gattung Oncidium, über welche ich mich nunmehr zu rechtfertigen habe, deckt sich mit der bisher üblichen, von J. Lindley (1855) in den Folia Orchidacea aufgestellten, von Reichenbach in Walpers' An- nalen VI. angenommenen und von P fitz er gleichfalls wiederholten Anordnung in der natürlichen und scharf abgegrenzten Gruppe der Teretifolia und Pulvinata völlig, in mehreren anderen, den Heterantha, Omithorhyncha, Verritcituberculata, fast ganz; sie weicht ab in den zahlreichen Gruppen, welche Lindley als Pauci- und Pluri- tuberculata, Basilata1 Integrilabia, Macro- und Micropetala bezeichnete, wobei natür- lich wieder gelegentlich Übereinstimmungen bezüglich ganzer Reihen von Arten vor- kommen können. Wer die Aufzählung in Lindley's Folia und Walpers' Annalen VI. im einzelnen verfolgt, wird recht zahlreiche Inkonsequenzen finden und Lindley's Urteil unterschreiben, welcher sie selbst >certainly very artificial« nennt. Ich habe den Versuch aufgegeben, innerhalb des von Lindley vorgezeichneten Rahmens die Arten anders zu gruppieren und statt dessen eine neue Anordnung versucht, bei der ich natürliche Gruppen zu schaffen anstrebte. Als deren Typen habe ich Arten gewählt, welche auch Botanikern und Gärtnern geläufig sind, deren Spezialgebiete andere sind als die Orchidaceen und ich glaube, daß die »Glavis sectionum« klar und folgerichtig gegliedert ist, daß somit ihr Verständnis für niemand Schwierigkeiten bietet. Von den dort aufgestellten Gruppen oder Sektionen ist nur eine, bei welcher ich gewünscht hätte, dies Prinzip weiter treiben zu können, nämlich die letzte, Ältissima geheißen. Mit dem Hinweis auf 0. altissimum Lindl. als Typus ist in diesem Falle leider nicht alles gesagt, was sich über diese artenreiche aber im Grunde höchst monotone Gruppe sagen läßt. Während ich bei der Aufstellung von siebzehn Sektionen ganz und gar von der schwierigen Untersuchung und Unterscheidung durch die Protuberanzen des Labellums

*) In Bot. Ztg. X. (4 852) 670 und in Xen. Orchid. I. 237, t. 4 00.

A. Eu gier, Das Pflanzenreich. TV. (Embryophyt* aiphonogama) 50.

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Abstand genommen und als Prinzip der Einteilung andere, stets leichter auffindbare Merkmale herangezogen habe, so mußte ich hier fast ausschließlich auf dieses Merkmal zurückgreifen, welches an die Geschicklichkeit des Autors, welcher die Arten beschreibt, und des Botanikers, der sich bei der Bestimmung mit ihnen abfinden muß, eine un- erwünscht hohe Summe von Anforderungen für den ersten und Schwierigkeiten für den zweiten stellt. Die große Anzahl von über 50 Arten dieser Gruppe ist wohl schon an sich ein Beweis dafür, daß hier die Kunst der Beschreibung mit der des Wieder- erkennens in Zwiespalt geraten ist. Prüft man die Originalexemplare, so liegt die Frage in einer ganzen Anzahl von Fällen nicht viel besser; wir haben es mit Trümmerstücken von Blütenständen zu tun, welche Lindley oder Reichenbach nur einmal erhielten, auf welche hin sie die »Art« beschrieben, die alsdann einer in vielen Fällen nicht einmal unverdienten Vergessenheit anheim fiel..

Wir haben somit eine große Anzahl mehr oder weniger zweifelhafter Arten, deren Merkmale ineinander fließen, aus denen sich besonders klare Formen kaum herausheben, welche den schon an und für sich nicht sonderlich charakteristischen Typus in lauter kleinen Abweichungen variieren. Und diese zumeist auf Material von zweifelhaftem Werte hin. Reichenbach hat viele von ihnen lebend gesehen, aber nach Material beschrieben, wie es eben nach einer Reise von irgendeiner Stadt Englands nach Ham- burg aussehen konnte*). Ich wende mich an die, welche in gleicher Lage sind, sich zu vergegenwärtigen, was sich oft für Schwierigkeiten ergeben, aus solchem Material etwas zu machen. Unter diesen Umständen und bei dem häufigen Fehlen der Scheinknollen und Blätter, also aller Merkmale des Habitus, war ich von vornherein gezwungen zu tun, was ich gern unterlassen hätte, d. h. alle Arten der ganzen großen Abteilung hauptsächlich auf Merkmale der crista labelli und der Säulenflügel hin zu unterscheiden und zu ordnen. Ich habe es auf die verschiedensten Weisen versucht, die Spezies auch noch anders zu gruppieren, eine restlos zufriedenstellende Einteilung ist mir aber nicht gelungen.

Ich lasse hier die Aufzählung der von mir aufgestellten Abteilungen folgen mit einer kurzen Charakterisierung derselben und einigen Bemerkungen über einzelne Arten, deren Stellung ich zu begründen habe.

Die Teretifolia bilden eine der best abgegrenzten Unterabteilungen der ganzen Gattung. Die Bildung von Luftknollen ist auf ein kaum noch zu reduzierendes Mindest- maß beschränkt, dagegen sind die Blätter zu dicken, bisweilen 25 mm im Durchmesser haltenden Gebilden umgestaltet. Habituell sind sie einander so ähnlich, daß die schönste Art der ganzen Gruppe 0. Jonesianum bei einer Versteigerung in London für einen Schleuderpreis verkauft wurde; man glaubte nämlich es mit 0, cebolleta zu tun zu haben, welche Art nicht mit Unrecht in Mißkredit steht. Diese starren, wie grüne Pfriemen und wenigstens in ihrer Jugend hochstehenden Blätter dienen unzweifelhaft als Wasserspeicher und hiermit steht die geographische Verbreitung im Zusammenhang, denn die Teretifolia bewohnen einen großen Teil Zentralamerikas. Es hat sich der äußerst müßige Streit erhoben, was eigentlich 0. cebolleta Swartz sei, da die Original- diagnose Jacquins keine genügende Beschreibung sei. Das Exemplar ist damals aller- dings ohne (oder mit verwelktem?) Blütenstand gesammelt und man hat daraufhin den Namen für ein »nomen nudum« erklären wollen. Das ist ein Advokatenargument, aber kein botanisches und angesichts der massenhaft aus den Küstenländern des caraibischen Meeres stammenden ziemlich gut übereinstimmenden Exemplare, welche von Lindley, Reichenbach, Cogniaux, Schlechter und mir als 0. cebolleta bestimmt sind, ohne weiteres zu den Akten zu legen. Selbst angenommen, wir hätten eine bessere und auch die Blüten schildernde Diagnose, welche Bürgschaft hätten wir, daß wir jetzt noch mit dieser etwas anfangen könnten, angesichts der 3 4 Arten, welche von 0. cebolleta

*) Einer ganzen Anzahl von Exemplaren des einstmals Reichenbach'schen Herbars sieht es an, daß die Blüten bereite welk waren, als sie einj lieh schon angewelkt waren, als Reichenbach sie erhielt

man es an, daß die Blüten bereite welk waren, als sie eingelegt wurden, daß sie also vermut-

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abgetrennt, ihr aber sehr ähnlich sind? An Diagnosen aus jener Zeit, die uns jetzt Kopfzerbrechen machen, da sie gar zu sehr als allgemeine Formeln gehalten sind, ist wahrlich kein Mangel. Die große Variabilität dieser weitverbreiteten Art ist, wie so manchmal, unbequem. Im systematischen Teil ist nachzulesen, was ich an Arten geglaubt habe, anerkennen zu müssen. Mit 2 neueren Arten, zu denen bisher nur deutsche Beschreibungen vorliegen, bin ich nicht zu einem definitiven Urteil gekommen, die eine ist wohl sicher 0. cebolleta, beide stammen aus der früher Witte' sehen Sammlung und waren dort als cebolleta bezeichnet, der jetzige Besitzer glaubt Unter- schiede gefunden zu haben. Da die Herkunft nicht ganz sicher ist, so ist leider kein abschließendes Urteil möglich. Ich bezeichnete oben die Blätter als Wasserspeicher und somit die Häufigkeit in Mexiko und Zentralamerika als gut erklärt; die Blätter können bis über 90 cm lang werden, kippen dann infolge ihrer Schwere um und hängen, da die Pflanzen epiphytisch wachsen, nach unten. In Herbarien machen sie eine sehr traurige Figur wie alle Blätter von Sukkulenten; denn als solche sind diese Pflanzen mit noch besserem Recht zu bezeichnen als die Arten der Triquetra- und der Gartha- grmewse-Gruppe. Die Blütenstände sind reichverzweigte Paniculae, bei schwachen Exemplaren Rispen und stehen von 0. Jonesianwm abgesehen meist starr aufrecht. Bei den Blüten muß man mit der relativen Größe der Abschnitte des Labellums, den Protuberanzen auf ihm und den Säulenflügeln rechnen; alle anderen Merkmale, be- sonders die der Färbung sind starken Schwankungen unterworfen. Leider besteht auch keine unbedingt klare Formel über die »cristae labelli«. Sie sind in der Regel wie auch sonst bei Onddiium 3-teilig, mit besonderer Bevorzugung des Mittelstücks, welches oft wie eine Nase vorspringt. Ich habe diese Merkmale stark hervorgehoben, um die Arten zu unterscheiden. Früchte sind bisher nur einmal beobachtet und zwar bei der bisher unpublizierten Art 0. Ottonis Reichb. f.; es sind ellipsoidische 3 cm lange Kapseln.

Die geographische Verbreitung ergibt folgendes Bild: die Arten, welche sich um 0. cebolleta gruppieren, also diese Art selbst, 0. nudum, ascendens, Ottonis, longi- folium und stipitatum gehören dem Festland von Mittel- und Süd-Amerika an. Nur von der Insel Sto. Domingo kennen wir 0. calochilum Gogn. , zwei sichere Arten und eine zweifelhafte nämlich 0. Glaziovii, Sprucei und ? swperfly/um ? sind rein bra- silianisch, 0. Jonesianum dagegen geht am weitesten südlich und östlich, denn sie findet sich in der südbrasilianischen Provinz. Zu bemerken wäre, daß bei Cartagena 0. nudum gefunden ist, es könnte dies also die etwas apokryphe Jac quin1 sehe Pflanze sein. Beide Arten sind sich ohnehin ähnlich und ohne Blüten überhaupt nicht zu unter- scheiden.

Die Gruppe, welche ich Aphanobulbia genannt habe, ist durch das bisweilen völlige Schwinden der Scheinknollen gut gekennzeichnet; sie zerfällt in 3 sehr natürliche Unter- abteilungen. Am ausgesprochensten zeigt sich dies Merkmal in 3 kleinen, ziemlich weit verbreiteten Arten, welche den charakteristischen Bau von Iris zeigen. Die Blüten- stände überragen die Blätter kaum und tragen nur wenige, relativ große, gut aus- gebildete Oncidium-Blüten von typischer Form.

Die zweite Gruppe lehnt sich an 0. variegatum an. Sie wird vortrefflich ge- kennzeichnet durch den Besitz einer Gruppe grundständiger, dicker, fleischiger, am Rande bisweilen gezähnelter Blätter, welche im Querschnitt 2 ineinander geschobene Dreiecke zeigen. Die Blütenstände sind nicht sehr reichblütig, die Blüten sehr oft nicht resupiniert. Bemerkenswert ist, daß fast alle Arten weiße oder rosarote Blüten tragen, gelb gefärbt ist meist nur die »crista labelli«. Die Gruppe im ganzen ist rein west- indisch und z. T. nur auf den Inseln zu finden; nur wenige Arten treten auch auf das Festland über, aber keine reicht bis Guyana oder in die brasilianische Küstenprovinz; des ferneren fehlen sie in der subäquatorialen andinen Provinz gänzlich.

Die dritte Abteilung, für welche ich den Namen Miltoniastrum beibehalten habe, setzt sich aus 2 Unterabteilungen von ziemlich verschiedenem Aussehen zusammen. Ge- meinsam sind beiden die ziemlich großen, nur an der Basis gefalteten, flachen oder schalen-

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förmigen Blätter, welche oft rot punktiert sind und die meist reich verzweigten Blüten- stände. Die großblumigen Formen sind überaus stattliche Gewächse; zu ihnen gehört eine der ältesten tropischen Kulturorchideen 0. carthaginense Swartz, nach Paxton ist sie seit 1791 in Europa kultiviert worden. Diese Art sowohl, wie das viel weniger schöne, großblumige 0. guttatum sind sehr polymorph und nicht bloß im westindischen Gebiet, sondern auch sonst im tropischen Amerika weit verbreitet.

Die wenigen anderen Arten 0. haematochilum, 0. Lanceanwm, 0. Cavendishianum mit noch 2 von ihr wenig verschiedenen Arten, sowie das seltsam abweichende und seltene 0. Betemeyerianum Reichb. f. gehören alle dem Gebiet von Mexiko und Guatemala an. Im Gegensatz hierzu ist die Gruppe der kleinblütigen Formen, die sich an 0. pumilum anschließen, in der Hauptsache brasilianischer Herkunft. Ganz genau sind die Gebiete dieser Arten übrigens zurzeit wenigstens noch nicht festgestellt.

Die Barbata und Gucullata sind 2 kleine aber sehr gut abgegrenzte Unterabteilungen, welche das Merkmal der zum großen Teil zusammengewachsenen Sepalen, sonst aber wenig gemeinsam haben. Die erste Unterabteilung besteht aus Arten, bei welchen der allgemeine Onridium-ttabitus vorherrscht, bei allen ist der Isthmus des mittleren Ab- schnittes der Lippe am Rande gewimpert, gezähnelt oder bärtig behaart. Es findet sich ferner die Neigung, daß dieser mittlere Lappen an Größe hinter den beiden anderen zurückbleibt, bei einer neueren Art (0. suscephalum Barb. Rodr.) kommt es beinahe bis zur gänzlichen Unterdrückung dieses Teiles. Die Blütenfarbe ist vorwiegend gelb. Die Abteilung ist fast ausschließlich brasilisch.

Die Gucullata zeigen ein wesentlich anderes Gesicht. Die Sepalen und Petalen neigen nach vorn gegeneinander, das Labellum ist stets viel länger als die übrigen Blätter und ausgesprochen »geigenförmig« mit ziemlich reduzierten Seitenlappen und sehr großen Endlappen. Die Blütenfarbe ist niemals rein gelb, sondern bei einer Art olivenfarbig oder braungrün, bei 2 ist die Grundfarbe weiß mit rosaroter oder violetter Zeichnung; bei einer vierten Art ist sie unbekannt. Drei der vier bisher bekannten Arten gehören der subäquatorialen andinen Provinz an.

Die Grudata sind eine gut umschriebene Gruppe von ausgesprochen südameri- kanischer Herkunft, deren Zentrum sicher in Brasilien zu suchen ist. Der Aufbau ist, der allgemein bekannte, bei den Pseudobulben kommen öfter als sonst stengelähnliche, langgestreckte Formen vor. Die Blütenstände sind Paniculae, von oft sehr großem Blütenreichtum. Die Blüten selbst sind nach 2 Richtungen hin variiert. Gemeinsam ist zunächst beiden Typen die entschieden ausgeführte Kreuzung der beiden Petalen mit dem oberen Sepalum und dem Labellum, hinter welchem das Synsepalum meist ver- borgen ist. Dies bestimmt die Physiognomie der Blüten durchweg. Die seitlichen Sepalen sind stets in ein mehr oder minder tief geteiltes Synsepalum zusammengewachsen, da dies Merkmal aber allen Arten zukommt, so ist es im einzelnen Falle systematisch nicht sonderlich hoch zu bewerten. Von den beiden Typen umfaßt der eine die groß- blumigen Arten mit sub anthesi flach ausgebreiteten Blüten, zu denen 0. crispum, Forbesii, praetextum und andere Lieblingspflanzen unserer Sammlungen gehören. Bei diesen Formen ist die Färbung über große Teile der betreffenden Blätter verteilt, oft in Form von breiten Bändern am Rande, die mehr oder weniger aufgelöst sein können. Die »crista labelli« besteht aus Höckern oder sonstwie gestalteten, knotenförmigen Bildungen. Die zweite Gruppe umfaßt durchgehends Arten mit weit kleineren Blüten. Die Sepalen und Petalen sind in beiden Gruppen auffallend weichlich, die Blüten oft nur halboffen, die Perigonblätter fast durchgehends quer gebändert (vittata), die Blatt- ränder der weichlichen Textur entsprechend stark gewellt und auf dem Labellum stehen Bildungen, welche die Form von Hörnern variieren. Die Arten beider Gruppen sind gut geschieden und verhältnismäßig leicht auseinander zu halten. Die Untersuchung von Herbarmaterial macht große Vorsicht und einige Übung nötig, da die Blätter fest aufeinander kleben und die aufgekochten Blüten sehr leicht zerreißen.

Die Ranifera und Varieosa sind Gruppen, bei denen die Sepalen und Petalen auffallend an Größe gegen das Labellum zurücktreten. Die 5 oberen Perigonblätter

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sind voneinander kaum verschieden, alle sind mehr oder weniger schalenförmig aus- gehöhlt und nach vorn zusammenneigend. Das Labellum ist bei den Ranifera ver- hältnismäßig lang und schmal, die Seitenlappen umfassen meist die Säule und sind vom Hauptteil des Labellums wenig abgesetzt, sie gehen in den Isthmus des mittleren Teils allmählich über, der seinerseits wenig schmaler ist als der Basalteil des Labellums. Die > crista« ist entweder einfach oder aus % hintereinander liegenden Gruppen von Hörnchen oder Zähnen gebildet. Alle Arten sind sehr kleinblütig, die Blüten stehen aber meist in reichblütigen Rispen, so daß der Gesamteindruck ein erfreulicher ist. Zu einer eigentlichen Kultur- und Handelspflanze hat es trotzdem keine einzige Art gebracht, obwohl sie reichlich und willig blühen. Alle Arten sind brasilianisch.

Die Varicosa zeigen in Sepalen und Petalen dasselbe Bild, aber das Labellum zeigt eine weitgetriebene Vergrößerung besonders seines mittleren Teils. Die bekannteste Art der ganzen Gruppe ist die, von welcher ich den Namen entlehnt habe, 0. vari- cosum Lindl., deren var. Rogersii bekanntlich jetzt beinahe alle anderen Arten aus der Kultur verdrängt hat und welche Handelspflanze großen Styles geworden ist. Es ge- hören hierher noch die früher häufiger kultivierten Arten 0. flexuosum Sims, 0. bi- folium Sims und 0. euxanthinum Reichb. f. Diese sämtlichen Arten sowie die minder bekannten, hier nicht mit aufgezählten haben den bekannten Oncidium-Unbitus und weitverzweigte Blütenstände. Auf die Merkmale der Blüte hin habe ich hier einige habituell ziemlich abweichende Arten eingeschaltet, welche sonst schwer unterzubringen sind. Zunächst 0. crista galli Reichb. f., eine winzige, nur wenige Zentimeter hohe Art, welche oberflächlich betrachtet mit 0. pusillwm Reichb. f. verwechselt werden kann ; sie hat indessen regelrechte und im Vergleich zur Größe der Pflanze ganz ansehnliche Scheinknollen. Die Blüten erscheinen in Zwischenräumen nacheinander. Dieselbe Eigen- tümlichkeit zeigen die 3 Arten einer kleinen, sehr merkwürdigen Gruppe, welche ganz isoliert steht und nur durch ihre ziemlich großen Blüten mit den Varicosa verwandt ist, nämlich die Serpentia. Bei diesen rankt das ganze Rhizom an Baumzweigen empor, die Pseudobulben stehen in weiten Abständen und neben ihnen entspringen die kurzen, Bulbe und Blatt kaum überragenden Blütenstände, welche, wie schon bemerkt, stets nur je \ ziemlich große und schöne Blüte tragen, deren technische Einzelheiten durchaus die der Varicosa sind. Es sind im ganzen nur 3 Arten zurzeit bekannt. Die älteste ist 0. globuliferum H. B. K., die zweite ist 0. serpens Lindl. diese beiden sind wenig voneinander verschieden, und eine neue, von mir aufgestellte Art 0. Sancti Pauli, welche durch kleinere, traubig gestellte Blüten abweicht. Während die Vari- cosa im engeren Sinne brasilianischer Herkunft sind, gehören diese 4 hier an das Ende gestellten Arten sämtlich der subäquatorialen andinen Provinz an ; 0. crista galli kommt daneben auch in Zentralamerika vor.

Eine höchst abweichende Gruppe bilden die Poikilophylla, von mir so genannt, weil die Blätter und Scheinknollen auf dunkelgrünem Grunde rotbraun marmoriert sind. Der bisher übliche Name » Glanduligera« ist in einer Gattung, in der Emergenzen der verschiedensten Art und Größe in jeder denkbaren Fülle vorhanden sind, gar zu nichts- sagend, während die Marmorierung der Scheinknollen und Blätter nur hier vorkommt. Die zweite Eigentümlichkeit ist die, daß das dorsale Sepalum und die Petalen zu schmal linealischen Blättern zusammengezogen, während die seitlichen Sepalen durchaus petaloid und dem Labellum ähnlich entwickelt sind. Die dritte Abweichung, welche sich indessen noch bei ein paar anderen Oncidien findet, ist die, daß die Blüten in langen Intervallen einzeln aus dem Gipfel des Blütenstandes erscheinen. Man könnte sich versucht fühlen, auf 3 derartige Abweichungen eine neue Gattung aufzustellen, wenn nicht die sonstigen Merkmale alle die von Oncidium wären. Von den 4 Arten dieser Gruppe sind 3 un- zweifelhaft echt, über 0. Versteegianum Pulle, welches wahrscheinlich identisch mit 0. Sanderae Rolfe ist, habe ich kein Urteil. In einem gewissen Gegensatz zu diesen 3 Arten, von denen die eine, 0. papilio Lindl., im tropischen Amerika weit ver- breitet ist, steht ziemlich isoliert 0. Limminghei Morren. Bei dieser sind die Sepalen und Petalen einander ziemlich gleich, der Blütenstand trägt gleichzeitig ein paar offene

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Blüten und das Labellum ähnelt auch mehr dem der übrigen Durchschnittsformen der Gattung.

Die Gruppe der Heterantka ist durch den Namen gut charakterisiert. Die der ursprünglichen Anlage nach sehr reichblütigen Infloreszenzen haben eine große Menge völlig abortierter Blüten, welche fast ausnahmslos aus 5 schmalen Sepalen und Petalen bestehen, während Labellum und Säule völlig verkümmern. An der Spitze jedes Zweiges stehen i oder 2, sehr selten 3 normal entwickelte Blüten. Es ist schwer zu sagen, wie diese Eigentümlichkeit erworben ist; denn von einer Absicht der Pflanze, welche gewissermaßen versucht, ob nicht wenige gut entwickelte und durch ihre Stellung auf- fallende Blüten bessere Aussichten für die Bildung von Früchten liefern als eine Menge gleichwertiger, kann man doch nicht im Ernst reden wollen. An einen Mangel an Bildungssubstanz darf man auch nicht denken, denn dann hätten die unteren Blüten die bevorzugten sein müssen, welche den weiter oben stehenden die Nahrung fort- genommen hätten. Das gänzliche Fehlschlagen der Befruchtung bzw. das Ausbleiben der Insekten ist bei dieser Abteilung ebenso sehr Regel wie bei der ungeheuren Mehr- zahl der Oncidien. Als auffallend mag noch erwähnt werden, daß gerade die Teile der Blüten, welche sonst normal am stärksten entwickelt sind, nämlich Labellum und Säule, völlig schwinden, während die sonst sehr nebensächlich behandelten Sepalen und Petalen, wenn auch in verkleinerter Form, übrig geblieben sind. Als eine Art Lockspeise kann man diese schwindsüchtigen Blättchen auch nicht deuten, und es wäre schwer zu ver- stehen, wie ein Insekt, welches diese Blattbüschelchen abgrast, bei der Bestäubung der normalen Blüten eine Rolle sollte spielen können. Bei der Bildung des Labellums der normalen Blüten herrscht die Umrißform vor, welche man >geigenförmig« zu nennen gewohnt ist. Ausnahmen sind vergleichsweise selten. Die Säule ist stets mehr oder minder schwanenhalsförmig gebogen, d. h. in der unteren Hälfte stark nach vorn ge- bogen, in der oberen stark nach hinten, das Rostellum ist stets lang und schnabel- förmig nach vorn und unten gestreckt. Sehr auffallend entwickelt sind die Stelidien oder »Alae«; sie variieren in Größe, Umrißform und Teilung ganz ungemein und geben gute, systematisch verwertbare Merkmale ab.

Die Ornithorkyncha, welche ich hier mit angeschlossen habe, stimmen mit den Heterantka ganz besonders im Bau des Labellums und der Säule überein, aber sie weichen ab in dem gänzlichen Fehlen der fehlgeschlagenen Blüten; alle Blüten sind gleich gut ausgebildet. Beide Abteilungen zeigen ferner große Übereinstimmung in den Protuberanzen des Labellums, welche systematisch gut verwertbar sind; bei beiden sind die Blüten verhältnismäßig klein und in beiden finden sich einzelne Arten, deren Blüten- stände zum Klimmen neigen, so z. B. 0. heteranthum Popp. etEndl. ; direkt rankende Formen sind indessen nicht vorhanden. Die geographische Verbreitung beschränkt sich auf das subäquatorial- andine Gebiet, über welches hinaus nur wenige Arten beobachtet sind. 0. bryolopkotum, Reichb. f., eine der ausgezeichnetsten Heterantka, bewohnt Costa Rica, 0. ornithorkynehum H. B. K. die typische Form dieser Gruppe Mexiko und Guatemala. Nach Brasilien greift 0. trulliferum Lindl. über und ein paar andine Arten gehen ost- wärts bis in die Gegend von Caracas, dagegen fehlen sie im westindischen Inselgebiet gänzlich. Bemerkt mag noch werden, daß unter den Omitkorhyncka sich nicht wenige finden, deren Blüten weiß oder rosarot oder violett sind, die crista labelli dagegen ist auch bei diesen Arten durchgehends gelb. Bei mehreren Arten findet sich das schmal- geigenförmige Labellum der Ranifera; es weichen dann aber die Sepalen und Petalen durch ihre Größe von denen jener Abteilung ab. Es wäre nichts dagegen einzuwenden, wenn man diese beiden letzten Abteilungen unter dem Namen Omitkorhynehi zu- sammenfassen und etwa in Euornithorkyncha und Heterantka unterabteilen wollte.

Zu den Concoloria rechne ich eine Anzahl Arten, welche im Bau der Blüte und besonders des Labellums den Typus des sehr bekannten 0. coneolor Hook, variieren. Der Name trifft hinsichtlich der Farbe nicht ganz zu, denn obwohl die größere Mehr- zahl einfarbig gelbe Blüten hat, so finden sich auch einige mit gefleckten oder ge- tigerten Blumenblättern. Man könnte an eine Bezeichnung wie Spkenochila denken,

Fr. Kränzlin. Qrchidaceae-Odontoglosseae II. 23

wenn nicht hier dieselben Bedenken entstünden, denn keilförmige Labellen kommen auch sonst vor, wenn auch selten. Die Umrißform der Labellen dieser Gruppe variiert zwischen der reinen Keilform zur verkehrt-eiförmigen und zur rhombischen mit völliger Unterdrückung der Seitenlappen, welche kaum als minimale Öhrchen oder Dreiecke nachweisbar sind. Es kommen auf diese Weise Formen vor, welche an Miltonia er- innern, einer näheren Verwandtschaft mit dieser Gattung widersprechen aber die »cristae« und die Ausgestaltung der Säule, welche hier gänzlich die von Oncidium sind. Die größere Anzahl der Arten hat den Habitus von 0. concolor, d. h. es sind mäßig große Pflanzen mit hängenden oder nickenden Rispen. An das Ende dieser Abteilung habe ich ein paar Arten gestellt, die ein gänzlich einfaches Labellum besitzen, bei dem jedoch die rhombische Umrißform in die eiförmige abgeändert ist: 0. meirax Reichb. f. und 0. alatum Gogn., beides sehr eigentümliche Gewächse mit kleinen Scheinknollen und Blättern, dagegen mit unverhältnismäßig langen, sparrig-verzweigten Infloreszenzen, bei denen der Schaft, die Zweige und die Blütenstiele zusammengedrückt und scharf zwei- schneidig sind, eine Bildung, welche sonst bei Oncidium nicht wieder vorkommt. Die Blüten sind beide Male einfarbig gelb, die Labellen absolut einfach, aus beiden Gründen können diese beiden Arten, die sich überall sonst gleich ungeschickt ausnehmen, hier untergebracht werden. 0. meirax trägt oft Früchte!

Die Stellata sind eine ziemlich isoliert stehende Gruppe. Rein schematisch betrachtet sind sie alle durch eine unvollständige Teilung des Labellums ausgezeichnet, dessen Seitenlappen allmählich in einen breiten Isthmus übergehen, der sich alsdann zu einem meist rhombischen, vorn zugespitzten Mittellappen verbreitert. Die Blüten sind stets groß und oft schön gefärbt; sie zeigen Anklänge an Odontoglossum; mehrere Arten haben zeitweilig unter diesem Gattungsnamen gestanden. Die zurzeit bekannteste ist wohl 0. phymatochilum Lindl., welches das typische Labellum, aber sehr schmale Sepalen und Petalen hat; nächstdem sind O. hastatum Lindl. und 0. leucochilum Batem. lange Zeit hindurch beliebte Zierpflanzen gewesen; ebenso 0. maculatum Lindl, welches eine überaus variable Art ist. Die Arten verteilen sich ziemlich gleichmäßig über das brasilianische, das subäquatoriale andine und das zentralamerikanische Gebiet also über alle mit Ausnahme des westindischen. Als Ganzes betrachtet macht die Gruppe keinen sehr einheitlichen Eindruck und eine Art, 0. macropterum A. Rieh, et Gal., ist sogar von Lindley mit 0. suave Lindl. vereinigt worden, welches in eine ganz andere Abteilung (Altissima) gehört. Ich habe mich nicht entschließen können, diese Zusammenziehung gut zu heißen, aber die bloße Möglichkeit, daß sie vor- genommen werden konnte, zeigt, daß man die Arten dieser Gruppe sehr verschieden beurteilen kann.

Es folgen nun die Abteilungen mit streng durchgeführter Dreiteilung des Labellums. An die Spitze stelle ich eine kleine, von jeher in gleichem Sinne aufgefaßte Gruppe, bei der die 3 Abschnitte sehr wenig verschieden sind und bei welcher anstelle der »crista« ein dichtes Kissen haarförmiger Papillen steht. Es sind nur 5 einander ziem- lich ähnliche Arten brasilianischer Herkunft bekannt, welche die Gruppe der PtUvinata bilden. Kurze, stämmige Scheinknollen, breite, stramme Blätter und reichverzweigte Blütenstände sind allen eigentümlich.

Mit den Oblongata, denen sich leicht die >Tigrina* angliedern lassen, beginnen die Gruppen, welche das eigentlich typische Oncidium-La.be\\um haben, bestehend aus 2 kleinen basalen Seitenlappen und einem sehr viel größeren mittleren Abschnitt. Die Oblongata zunächst sind habituell gut gekennzeichnet durch verhältnismäßig kleine Scheinknollen, kurze Blätter und sehr lange, meist einfache, seltener rispige Blüten- stände, mit sehr strammen, aufrechten Achsen. Man könnte gut hier noch weiter teilen und eine Gruppe brasilischer Arten herausnehmen, welche sich an 0. hydro- philum Barb. Rodr. angliedert; Arten mit ganz auffällig kleinen Bulben und 3 schmalen, starren, fast grasähnlichen Blättern. Von diesen wären die Arten zu unterscheiden, welche durch auffallend breite Petalen abweichen, von welchen 0. ampliatum Lindl. am bekanntesten sein dürfte. Drittens wären noch Arten unterscheidbar, welche im

24 Fr. Kranzlin. Orchidacea&-Odontoglosseae II.

Habitus der ersten Gruppe näher stehen, aber \ bis 2 ziemlich breite, oblonge, sehr lederige Blätter haben. Wollte man diese Teilung konsequent weiter treiben, so würde dies jedoch zu einer etwas haarspaltenden Gruppenbildung führen, bei welcher Arten wie 0. dasytyle Reichb. f. ebenfalls der Rang einer »Gruppe« zugebilligt werden müßte. Ich haoe deshalb von einer weitergehenden Teilung Abstand genommen. Ich habe hier 0. tigrinum Llave et Lex. nebst 2 sehr ähnlichen Arten angeschlossen, welche den Rang einer besonderen Gruppe zu bilden streng genommen nicht beanspruchen dürfen. Der Unterschied liegt zumeist in den großen, sehr schönen Blumen. Sie sind, wenn man will, Oblongata in vergrößerter Ausgabe und gerade von den 3 Arten sind 2 Kulturpflanzen. 0. tigrinum ist sogar ein besonderer Liebling der Amateure und Gärtner, welcher sich schon seit mehr als 60 Jahren behauptet hat. Die Gruppe ist zum größten Teil brasilianischer Herkunft, das andine und zentralamerikanische Gebiet sind unter den Standorten schwächer vertreten.

Die Abteilung der Exeavata teilt sich in 2 nicht allzu scharf geschiedene Unter- abteilungen, nämlich Exeavata im engeren Sinne mit Petalen, welche breiter als die Sepalen sind, und andererseits solche, bei denen Sepalen und Petalen gleich breit sind, welche sich um 0. obryzatum Reichb. f. gruppieren. Die Blüten sind meist mäßig groß, bei einer Anzahl von Arten (0. lepidum Reichb. f.) sogar eher klein zu nennen und bei gewissen Arten treten ziemlich große Deckblätter auf, um das Gesamtbild der Pflanze zu beeinflussen, wenn auch keineswegs zu verschönen. Im ganzen haben wir im Bau des Labellums, seiner »crista« und sonstigen Anhangsgebilde dasselbe eintönige Bild, wie wir es bei den Altissima finden werden. Die an 0. exeavatum Lindl. sich angliedernden Arten haben größere Blüten von 2 2 7a cm Durchmesser; Schmuck- pflanzen von irgendwelchem Werte gehören jedoch nicht zu ihnen. Wäre die Gruppe der Altissima nicht schon mit indifferent aussehenden Arten überladen, so wäre es leicht gewesen, diese ganze Abteilung dort unter zu bringen. Die Verschiedenheit zwischen Sepalen und Petalen, welche schon an sich nicht sehr bedeutend ist, bietet das einzige trennende Merkmal, und soweit es irgend nachweisbar war, habe ich es benutzt.

Die Verrueitubereulata sind eine vor langer Zeit aufgestellte Gruppe einiger Arten, bei denen die Sepalen und Petalen kaum verschieden sind, die »crista« des Labellums aber mit Wärzchen übersät ist. Außer 6 gut bekannten Arten, von denen eine (0. Batemanianum Parm.) gelegentlich kultiviert wird, habe ich ein sonderbares Gewächs hier untergebracht, 0. dimorphum Regel. Der Dimorphismus dürfte hier darauf hinaus- laufen, daß neben normalen Blüten gelegentlich etwas verkümmerte auftreten. Ob und in wieweit dies Merkmal konstant ist, kann leider nicht ausgemacht werden, da die Pflanze, welche im botanischen Garten zu St. Petersburg einmal geblüht hat, dort schwerlich noch existiert.

Die letzte Gruppe, habe ich nach einer der ältesten bekannten Arten Altissima genannt. Sehr bekannte Arten gehören zu ihr. Außer der Stammart das sehr ähnliche 0. Baueri Lindl., denen sich noch das ebenfalls ähnliche 0. Kappleri Reichb. f. anreihen ließe. Aber was alsdann folgt, ist ein Schwärm von Arten von äußerst wenig hervorstechenden Zügen. Bis zum Überdruß wiederholen sich die gelben, braungefleckten Blüten mit wenig variierten Protuberanzen auf dem Labellum und so oder anders ge- stalteten Säulenflügeln. Als eine Sonderbarkeit mag erwähnt werden, daß 0. volvox Reichb. f. und 0. Schillerianum Reichb. f. die erstere meist und die zweite gelegentlich klimmende Blütenstände trägt. Ferner, daß zu dieser Abteilung auch O. incurvum Barker und 0. iricolor Reichb. f. gehören, welche durch ihre Farbe weiß mit vio- letter Zeichnung an 0. omithorhynchum H. B. K. erinnern. Die Anzahl der hier eingezogenen Arten ist nicht gering und ich hätte gern noch mehr unter die Synonyma verwiesen, als ich getan habe. Als Merkmal zum Aufstellen der notwendigen Unter- gruppen, denen besondere Namen zu geben ich absichtlich unterlassen habe, sind die Säulenflügel verwendet worden, da sie leicht auffindbar und von großer Konstanz sind. Erst in zweiter Linie sind die »cristae« verwendet. Während man die »Flügel« bei

Cyrtochilum. 25

leidlich guten Herbarexemplaren mit der Lupe erkennen kann, muß man, um über die >cristae« ins reine zu kommen die Blüten aufkochen und analysieren. Außerordent- lich groß ist die Anzahl der einmal gefundenen und nur aus kurzen Beschreibungen Reichenbach's bekannten Arten. Es finden sich ferner gerade hier solche von ab- soluter Häßlichkeit. 0. Mathieuanum Reichb. f. sei als eine besonders übel aussehende Art genannt.

Bei der nun folgenden Aufzählung habe ich als »Art« das aufgefaßt, was man bisher herkömmlicherweise dafür gehalten hat. Ob die eine oder andere davon ein natürlich entstandener Bastard ist oder nicht, mußte außer Diskussion bleiben. R. A. Rolfe hat eine ganze Anzahl von Orchidaceen und auch von Oncidien, deren Merkmale ihm intermediär erschienen, für natural hybrids erklärt, worüber an zahl- reichen Stellen seiner Orchid Review nachzulesen ist. Ob und wieweit er mit diesen Mutmaßungen recht hat, ist nur durch das Experiment auszumachen, und dieser Nach- weis ist bisher nicht geführt worden, es ist somit müßig, in Einzelnheiten einzutreten. Die von mir hier vorgeschlagene Einteilung kommt seiner Auffassung insofern entgegen, oder vorsichtig ausgedrückt, widerstreitet ihr nicht, als die phylogenetisch verwandten Arten sich sehr wohl z. T. wenigstens durch natürliche Kreuzung gebildet haben können. Tn den >Notae« habe ich bei jeder Art, über welche Rolfe seine besondere An- sicht hat, diese zu ihrem Recht kommen lassen und ich habe auch eine besonders interessante Kreuzung mit Cyrtochilum erwähnt (s. oben S. 12), muß aber im übrigen auf den Text verweisen. Da diese neuerdings gezüchteten, übrigens nicht sehr zahlreichen Hybriden sich kaum anderswo als in englischen Gärten finden und viele von ihnen Unica sein dürften, so konnte von einer besonderen Besprechung füglich abgesehen werden.

So berechtigt jede gut begründete Ansicht über den systematischen Wert einer Pflanzenart ist, so möchte ich es doch im Prinzip ablehnen, bei jeder Abweichung vom Typus oder dem, was der betr. Autor in jedem gegebenen Fall für den Typus hält oder dafür zu erklären beliebt, eine Hybride zu sehen. Viel wichtiger und der Wissen- schaft ersprießlicher scheint mir, sich über den Umfang der Variabilität klar zu werden und diesen durch eine so korrekte Diagnose zum Ausdruck zu bringen, als bei jeder Art möglich ist. Ich gebe zu, daß hier die Gefahr eintreten kann, den Umfang der Artenmerkmale zu weit zu nehmen, aber immerhin scheint mir dies Übel das kleinere verglichen mit den beiden anderen, in jeder Abweichung entweder einen Bastard oder eine »nov. spec. « zu sehen und die Literatur mit unklar begründeten Annahmen oder einer Hochflut von Mikrospezies zu überschwemmen.

i . Cyrtochilum h. b. k.

Cyrtoehilum*) H. B. K. Nov. gen. et sp. I. (1815) 279 [349], t. 81; Poiret Dict. XII. (1816) 414; Lindl. Orch. Scel. (1826) 15; Gen. et Sp. . Orch. PI. (1833) 210; Endl. Gen. 203; Meissn. Gen. 376; Poepp. et Endl. Nov. gen. I. (1 835) 35, t. 61. Oneidii pars Lindl. Fol. Orch. (1855) 4 et seq.; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. (1861) 702; Benth. et Hook. f. Gen. III. 562; Pfitz. in Engler-Prantl, Pflzfam. II. 6. 199.

Sepala spathulata, libera vel lateralia unguibus partim connata. Petala subaequalia vel (saepius) ovata, incurva et interdum apicibus cohaerentia. Labellum multo minus, indivisum vel obscure trilobum, convexum, lobis plus minus indistinctis vel nullis, carinae 2 (rarius ad 5) vel Verrucae in disco et pone basin plus minus crebrae, saepius deficientes, basis labelli saepius cum illa gynostemii arcte coalita. Gynostemium pro rata breve, aut per totam longitudinem aut pone foveam stigmaticam alatum, rostellum breve, anthera et pollinia 2, caudicula lata brevis, interdum latior quam longa. Plantae epiphyticae/ plerumque magnae. Rhizoma longe repens, validum, radicibus longissimis obsitum. Pseudobulbi inter se valde distantes, pro rata haud magni, foliis infrabulbosis utrinque 4 vel 6 magnis majoribus quam illa pseudobulborum suffulti.

xvqtö? = curvus, #6tAof «ss labellum.

26 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae If.

Fnflorescentiae longissimae, fere semper volubiles, paniculatae, rami plerumque breves, valde distantes, pauciflori, bracteae plerumque magnae, cymbiformes. Flores aut magni (maximi totius generis) aut inter minores, brunnei vel cuprei, labellum in speciebus grandifloris saepius album vel purpureo-signatum, in parvifloris croceum vel luteo-brunneum. Omnes species (115) Andibus Columbianis, Ecuadorensibus, Peruvianis altissimis incolae, ultra hos fines vix obviae.

Sect. I. Eucyrtochilum Kränzl.

Eueyrtochiiam Kränzl. in Notizbl. Bot. Gart. Berlin-Dahlem VII. (1917) 81. Species grandiflorae. Paniculae volubiles, ad 1 0 m longae, ramis pro rata paucifloris compositae, bracteae magnae, naviculares. Sepala unguiculata, spathulata. Petala plerumque ovata vel triangula, saepius crispata. Labellum simplex vel obscure trilobum, convexum, cum basi gynostemii plus minus connatum, cristis saepius 2 postpositis praeditum. Gynostemium saepius cygnoideum, semper breve, antherae stipes latissimus, latior quam longus, glandula saepe late triangula, vel oblonga, anthera antice retusa. Pseudobulbi semper valde distantes, foliis magnis infrabulbosis plerumque 6 suffulti.

Sect. II. Cimieifera Lindl.

Cimicifera Lindl. (Sect. Oneidii) Folia Orchid. Oncidium (4 855) 9 et Reichb. f. in Walp. Ann. VI. (1861) 711. Species parviflorae. Paniculae haud proprie (certe non semper) volubiles, saepius ope ramorum scandentes, ample paniculatae. Sepala petalaque longe unguiculata, spathulata, plus minus undulata. Labellum simplex, valde convexum, papillis obsitum. Gynostemium breve, saepius capitatum, stipes brevis. Pseudobulbi foliis infrabulbosis, magnis compluribus suffulti.

Sect. III. Myanthium Lindl.

Myanthium Lindl. (Sect. Odontoglossi) Fol. Orch. Odontoglossum (1852) 11; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. (1861) 835. Species parviflorae. Paniculae haud raro volubiles aut scandentes. Sepala petalaque subaequalia, unguiculata, spathulata, undulata. Labellum sessile, simplex, vel plica insiliente obscure trilobum, brevius quam cetera phylla, convexum et a dimidio deflexum, discus carinis 2 plus minus parallelis vel divergentibus obsitus. Alae gynostemii aut basin usque decurrentes aut foveam stig- maticam munientes.

I. Clavis specierum sectionis Eucyrtoehili.

1. Heteropetala.

Petala et magnitudine et ambitu a sepalis diversa. a. Labellum manifeste trilobum.

er. Labelli lobi laterales lineares, arete deflexi.

I. Gynostemii alae 2, reflexae vel recurvae, lamellula

sub fovea stigmatica \. G. gargantua.

H. Gynostemii alae 4, superiores crassae, 'carnosae, 2

inferiores subulatae 2. C trifurcatum.

ß. Labelli lobi laterales lineares, erecti.

Gynostemii alae paulum evolutae, triangulae. . . 3. G. minax. y. Labelli lobi laterales paulum evoluti, subquadrati. I. Gynostemii alae minutae, fovea infrastigmatica pau- lum prosiliens. Flores vittati et maculati. ... i. G. Kimastianum. II. Gynostemii alae triangulae, fovea infrastigmatica

nulla 5. C. methonica.

ö. Labelli lobi laterales trianguli, cum intermedio dr contigui.

Cyrtochilum. 27

I. Labelli lobi laterales lati, potius acinaciformes quam

trianguli, margine exteriore denticulati 6. C hastiferwm.

II. Labelli lobi laterales exacte trianguli, margine ex- teriore integri. { . Lobus intermedius linearis, antice dilatatus; crista

plurituberculata 7. G. cryptocopis.

8. Cristae 2, antice in lacinias 4 vel 5 divisae . 8. G. cuencanurn.

3. Lobus intermedius ligulatus, acutus. Crista in

carinas 5 majores (additis 2 minoribus) soluta . . 9. G. detortum.

4. Lobus intermedius lanceolatus. Crista tricruris . 10. G. lamelligemm. b. Labellum triangulum, lobi laterales obsoleti vel nulli.

Labellum basi utrinque roturidatum s. angulatum;

crista labelli tricruris.

I. Crus medianum longius, obtusum; alae gynostemii

cornutae II. C. falcipetalum

[G. Pavonii].

II. Crura vel lamellae 2 aequilongae, dentes 3 ante- positi.

1. Labellum antice acuminatum . . . . . . . 12. G. trilingue.

2. Labellum antice lineare, deinde in laminam parvam lanceolatam dilatatum 13. G.

cata, carinis 3 minutis interpositis, alae fal-

catae . . . . . 14. G. mendax.

c. Ambitus labelli potius rhombeus, anguli laterales antico acutiores.

a. Alae parvae deflexae . . 45. C. ventHabrwm.

). Ut praecedens, crista in ima basi labelli crassa, antice bidentata, crista similis bidentata anteposita, alae sub-

nullae. 16. G. Engelii.

V. Crista tota superficie tuberculata, addita utrinque linea

crassa pone marginem 17. . G. mandibulare.

I. Labellum basi rhombeum, antice longe productum, cum gynostemio refracto sigmoideo connatum, gyno- stemii alae minutae 18. C. refraetum.

II. Basis labelli gynostemium amplectens, postice utrin- que acutata.

Cristae crura 3 erecta, lacera; alae gynostemii

nullae 19. G. cordatwm.

III. Labellum convexum (trulliforme), antice angustatum, obtusum.

\ . Crista tricruris, crus medianum multo altius, alae

nullae 20. G. orgyale

2. Crista falculis composita. Gynostemium recur- vatum, alae rectae, retusae, fovea stigmatica ad basin gynostemii 2 1 . G. Pastasar.

IV. Labellum antice ligulatum, basi triangulum.

1. Crista cruribus 4 composita, additis minoribus quibusdam. Gynostemium sigmoideum, alae

minutae, rotundatae 22. G. plagiantham.

2. Gynostemium rectum, alae semirhombeae, acutae,

patulae, crista antice quadrata 2 3. G. litdens.

2g Fr. Kränzlin. Orchidacfcae-Odontoglosseae U.

V. Labellum hastato-triangulum, lobi laterales postice producti.

\. Labellum antice angustatum, cristae 2 posticae

7-dactylae, 2 anticae 3-dactylae 24. G. Baldewiamae.

2. Labellum lanceolatum, antice paulum dilatatum. Grista rectangula, totum discum occupans, alae

hamatae, acutae 25. G. serratum.

3. Labellum antice acutum, crista polydactyla, massis 2 postpositis composita, alae triangulae

erectae 26. G annulare.

4. Labellum ut in praecedente, crista basi tricruris, deinde in massam irregulärem incrassata, alae

falcatae. Flores maximi 27. G. monachiewn.

5. Ut praecedens, alae gynostemii cuneatae, mar-

gine exteriore denticulatae 28. G. aemulum.

6. Crista basi tomentosa, alae bidentatae additis ap-

pendicibus 2 ligulatis, ergo quasi quadriauriculata 29. C. tetracopis.

VI. Labellum toto ambitu lineare, basi angulatum.

\. Crista bicruris, crura maxima, crassa, papulosa,

alae gynostemii falcatae 30. G. halteratum.

2. Crista plana, medio dente altiore praedita,

alae gynostemii protensae 31. G. superbiens.

3. Cristae lamellae in basi 3, antepositae 3 superne

minute denticulatae . 32. G. lucescens.

4. Cristae 2 postpositae.

* Crista antica breviter tridentata, alae gyno- stemii lanceolatae erectae 33. G. chrysodipterum.

** Crista in series 5 denticulorum soluta, series

quaeque 3-dentata, alae minutae ... . . 34. C. tucumanense.

VII. Labellum toto ambitu panduratum. i. Crista dentibus 9 composita.

* Lamellae utrinque 4, superne denticulatae, nona

interposita rostrata, alae vix evolutae . . . 35. G. Garderi. ** Crista dactylis utrinque 4 brevibus excepto me- diano longiore; gynostemium valde reflexum,

alae lacero-dentatae 36. G. metallicum.

2. Cristae 2 postpositae.

Crista postica in anticam transiens, utraque

antice dilatata, bicruris, alae nullae . . . 37. G. phylloglossurn.

VIII. Labellum antice spathulatum.

\. Crista simplex, multipapulosa, margine antice

denticulata, alae rotundatae, obtusae .... 38. C, grandiflorum. 2. Crista labelli marginem utrinque superans, lobu-

lata, alae parvae subbilobulae . 39. G. ustulatum.

2. Homoiopetala.

Petala et magnitudine et ambitu sepalis aequalia vel vix

diversa.

a. Labellum antice angustatum.

a. Sepala petalaque margine breviter crispata et sinuosa. I. Sepala petalaque oblonga, antice rotundata, label- lum basi auriculatum . 40v C «

II. Sepala petalaque ovata, acuta, labellum basi non

auriculatum , . . 4 i . G. gyrift

Cyrtochilum. 29

ß. Sepala petalaque undulata, non crispata vel sinuosa. I. Labellum triangulum vel hastatum.

i. Labellum apice leviter dilatatum, flores brunnei . 42. G. xanthoüon.

2. Labellum apicem versus angustatum.

* Flores albi, roseo-vittati 43. G. xebrinum.

** Flores purpurei, phylla late albo-zonata, la- bellum purpureum, obscure trilobum, crista

trilamellata 44. G. Leopoldianum.

*** Flores lutei vel brunnei; sepala lateralia peta- laque subsimilia. f Gynostemii alae juxta foveam stigmaticam

nullae, infra foveam 2 rotundatae . . . 45. G. trilwmellat'wm. ff Gynostemii alae dolabriformes mediocres,

flores maximi 46. C. maeranthutu.

fff Gynostemii alae juxta foveam stigmaticam

magnae, rotundatae, infra nullae . . . . 47. G. undulatwm.

3. Labellum ambitu plus minus rhombeum.

* Labellum apice obscure tridentatum .... 48. (7. tenmse. ** Labellum apice integrum.

f Crista labelli toto ambitu cordata antice

acutata, adjectis papulis quibusdam . . . 49. 0. microxiphium. ff Crista basi tuberculis sine ordine dispositis composita, quibus dentes 5 divergentes ante- positi sunt . . . . . 50. G. Incarwn.

b. Labellum antice paulum dilatatum, panduratum. . . . '51. C fallms.

c. Labellum antice valde dilatatum, obovatum vel in laminam subreniformem auctum.

a. Lobi laterales minuti, trianguli.

I. Crista labelli lamellis 3 composita 53. G. volubile.

II. Crista labelli lamellis 4 majoribus et \ minore

mediana interjecta composita 52. G. loxense.

ß. Lobi laterales divergentes, lineares vel trianguli.

I. Lobi laterales trianguli, antrorsi, acuti, intermedius

obcordatus, emarginatus 54. G. diceraturn.

II. Lobi laterales minuti, rotundati reflexi, lobus inter- medius e basi cuneata dilatatus, antice crenulatus, crista biseriata, series basilaris pentadactyla . . . 55. G. Weberbauer ianum.

III. Ut praecedens, labelli lobus intermedius manifeste dilatatus [ut in Oncidiis veris], crista crassissima,

lineis 5 composita 56. G. Englerianum.

IV. Lobi laterales lineares, rectangulariter divergentes, lobus intermedius transverse oblongus vel sub-

quadratus . 57. G. anthocrene.

II. Clavis specierum sectionis Cimiciferorum.

Exalata: alae gynostemii nullae vel in limbum angustum

reductae.

a. Crista tuberculis irregulariter dispositis composita.

er. Sepala petalaque lanceolata, recurva. Labellum basi convexum, antice cochleatum, tabula infrastigmatica

valde evoluta 58. C. scaphochilivm.

ß. Petala oblonga, m argine reflexa, spathulata vel ungui-

culata, callus in basi labelli 59. C. porrigens.

y. Petala obovata, callus fere medio in disco . . . . 60. C. umbonatum.

30

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae H.

b. Crista polydactyla. a. Petala duplo latiora quam sepala.

I. Sepala quam petala paulo longiora 61. G.

II. Sepala quam petala subduplo longiora, crista 9-

dactyla (basilares 5, quibus 4 anteriores antepositi). 62. G. saltabundwn. III. Ut praecedens, crista 7-dactyla, dactylo mediano

longiore, rami paniculae valde fractiflexi . . . . 63. G. fraetum. ß. Petala quam sepala vix vel paulo latiora. I. Pedicelli quam flores vix duplo longiores.

1. Sepala petalaque vix diversa, sepala lateralia

paulo longius unguiculata, labellum antice acutum 64. G. eoceiferum.

2. Ut praecedens, flores paulo minores, labellum

antice retusum, subemarginatum 65. G. rusticum. '

II. Pedicelli ter vel quater longiores quam flores, brac-

teae conspicuae vaginantes 66. G. macropw.

c. Crista tricruris vel (rarius) bicruris.

a. Crista tricruris addito utrinque dente vel protuberantia

parva 67. G. Rusbyi.

ß. Crista bi- (vel rarius) tricruris, dentibus ceterum nullis. I. Crista magna, dimidium totius labelli occupans vel ultra.

1. Crista tuberculosa, velutina, flores extusglabri. 68. G. trulla.

2. Ut praecedens, crista tarnen glabra, flores extus

papillis brevibus scabri ,. . . 69. G. exasperatuan.

II. Crista basin labelli tantum occupans.

i. Flores concolores lutei, crista brevis bicarinata. 70. G. Ballii.

2. Flores brunnei, crista labelli lutea; sepala un- guiculata 71. C. diodon.

3. Flores flavidi, crista tricruris, sulco transverso obscure 6-partita, labellum fuscum s. atro-

violaceum 72. G. murmum.

4. Flores brunnei, apices phyllorum viridilutei;

crista triloba, utrinque bilobula 73. G. rotundatwn.

Gynostemium alatum.

a. Alae latae basin usque decurrentes. ö. Sepala ecarinata.

I. Labellum cuneato-oblongum, medio deflexum, crista

medium in discum decurrens 74. G. plieigerum.

II. Labellum oblongum, medio non deflexum, carinae

cristae 2 apicem usque decurrentes 75. G. scandens.

ß. Sepala crasse carinata. Crista labelli tricruris . . . 76. G. tricostatum.

b. Alae semiovatae, subfalcatae.

a. Labellum basi cordatum 77. G. deltoideum.

ß. Labellum basi rectangulariter retusum 78. G. exammcms.

c. Alae in superiore parte gynostemii magnae, rotundatae. «. Alae lobulatae.

I. Labellum latissimum, antice triangulum, crista hepta-

dactyla, digitis 2 longioribus . 79. G. ionopterum.

II. Ut praecedens, crista pentadactyla, digito mediano

longiore 80. 0. Hartwegii.

ß. Alae magnae vix vel non lobulatae.

Labellum ovatum, dens in fronte foveae stigmaticae,

alae hyalinae 81. G. mis&rrinwm.

y. Alae magnae dolabriformes, rostellum ornithorhynchum.

Cyrtochslum.

31

1. Tabula infrastigmatica rhombea, flores vitellini, label-

lum simplex 82. 6'. xanthornis.

II. Tabula infrastigmatica utrinque biloba 83. 0. Magdalena*.

d. Alae angustae, obscure bipartitae.

a. Labellum longius productum, ligulatum, flores pro

sectione satis conspicui 8 4. C. linguiforme.

ß. Labellum ambitu triangulum, flores parvi 85. C. orthotis.

e. Alae erectae, incurvae, denticulatae 86. C. centifrancwm.

f. Alae apice tantum denticulatae, lineares rectae .... 87. G. nigratum.

III. Clavis specierum sectionis Myanthii.

A. Parviflora. Plantae plerumque debiles, florum phylla 1 cm non attingentia, plerumque sordide lutea vel obscure aurantiaca. a. Labellum ovatum s. ovato-cordatum , interdum leviter

panduratum.

a. Sepala lateralia semiconnata 88. G. costatum.

ß. Sepala lateralia basin usque libera.

I. Scapus, rhachis, pedicelli, Ovaria verrucosa, flores

c. 1,5 cm diametro 89. G. scdbiostvm.

II. Scapus, rhachis, Ovaria glabra, flores extus hyalino-

papillosi, c. 4 mm diametro 90. C. turpe.

III. Pedicelli et Ovaria scabriuscula, sepala extus cari- nata, labellum excavatum, callus crassus in basi,

tubercula 2 anteposita 91. G. depauperatwm.

VI. Scapus, rhachis, pedicelli omnino glabra.

1. Tubercula crassa ante carinas labelli.

* Pseudobulbi minuti 92. G. ixioides.

** Pseudobulbi ovoidei, 7 cm longi, 4 cm crassi,

(teretes?) 93. G. macrunt.

2. Tubercula nulla.

* Carinae 2 labelli stricte parallelae. Pseudo- bulbi lineares, ad 1 0 cm longi; foliorum infra-

bulbosorum vaginae praelöngae 94. G. myanthum.

** Utpraecedens. Pseudobulbi oblongi ad 4 cm longi 95. G. gracile. *** Carinae 2 divergentes, deinde iterum con-

vergentes . 96. G. megalophium.

B. Labellum rhombeum vel lanceolatum.

a. Sepala lateralia basi in mentum producta 97. G. mentigerum.

b. Sepala lateralia basi non producta.

a. Scapus rhachis pedicelli Ovaria scabra, inflorescentia

volubilis, torta 98. G. funis.

ß. Scapus, rhachis Ovaria usque glabra.

I. Petala acuta, labellum lanceolatum 99. G. longifolium.

II. Petala antice obtusa, rotundata, labellum rhombeum . 100. G. melanthus. G. Labellum obovatum, brevi-acutatum, cristae carinae arcte

contiguae. Gynostemium late alatum 1 0 i . G. Lehmannianum.

D. Labellum obscure trilobum.

a. Crista simplex, antice tantum in cornua 2 brevia exiens. 102. G. pullulans.

b. Crista labelli carinis 2 composita.

a. Carinae brevissimae 103. G. medellinense.

ß. Carinae elongatae.

I. Carinae forcipis instar divergentes 104. G. forcipatum.

II. Carinae primo convergentes, deinde divergentes,

flores duplo majores quam in praecedente . . . 105. G. nartheeioidea.

32 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

III. Carinae valde approximatae, fere unam formantes . 106. G. myrianthum. c. Carinae per discum 5 [nempe 2 prineipales, quibus 4 inter-

posita, 4 utrinque apposita est] 4 07. C. dipterum.

E. Labellum ambitu rectangulum, utrinque leviter repandum,

antice retusum, carinae 2 breves in disco 4 08. G. polystachyoides.

F. Plantae validae, inflorescentiis longissimis scandentibus ornatae, phylla florum 4 cm longa vel longiora, viridia, interdum maculata.

a. Gristae crura antice tridentata, sine crure mediano . . 4 09. C. ramuloswm.

b. Cristae crura 2, uno mediano breviore interposito . . 4 4 0. G. densiflorum.

c. Ut praecedens, crure tarnen mediano in tuberculum re-

ducto 4 4 1.0. longipes.

d. Gristae crura simplicia, tubercula 4 in series 2 disposita,

eis anteposita 4 4 2. 0. robustum.

G. Petaloidea. Plantae spectabiles, phylla florum petaloidea, purpurea aut certe labellum purpureum. [Transitum praebent ad Odontoglossa].

a. Labellum ovato-oblongum, calli 2 breves divergentes, quibus carinae 2 parallelae antepositae. Flores lutei,

labellum roseum 4 4 3. G. distans.

b. Labellum ovato-cordatum.

a. Calli 2 crassi in basi labelli, carinae ceterum nullae.

Flores coccineo-aurantiaci ....... 4 ... 1 4 4. C. retuswni.

ß. Carinae 2 obscure dentatae, interjecta tertia minore.

Flores violacei 4 4 5. G. Eduardi.

Sect. 1. Eucyrtochilum Kränzl.

4 . C. gargantua (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium gargantua Reichb. f. in Linnaea XLI. (4 877) 24. Pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia certe longissima, volubilis, multiramosa, rami 4 2 ad 4 5 cm inter se distantes, breves, 4 0 ad 2 0 cm longi, saepius breviores, 2- ad 4-flori, fractiflexi, bracteae et ramorum et florum ovato- triangulae, obtusiusculae, concavae, 4,5 ad 4,8 cm longae, divergentes vel basin ramu- lorum versus reflexae, Ovaria cum pedicellis 2,5 ad 4 cm longa, leviter curvata. Sepala longiuscule unguiculata, basi auriculata, ovata triangulave, angulis rotundatis, apice rotundata vel obtusissime acutata, margine minute undulata, cum unguiculis 5 ad 8 mm longis, fere 3,5 mm latis 3 vel 3,5 cm longa, 2,2 ad 2,5 cm lata. Petala brevi- (vix l mm) unguiculata, triangula, acuminata, subfalcata, basi utrinque obtusangula, margine valde undulata, apicibus revoluta, utplurimum 2,5 cm longa, basi 4,3 cm lata. Label- lum unguiculatum, primum ascendens, deinde energice deflexum (»genuflexum« Reichb.) ultra semicirculum efflciens, lobi laterales pro ratione parvi, trianguli, obtusi; inter- medius linearis, antice paulum dilatatus, acutiusculus vel obtuse acutatus, calli in basi labelli 2 postpositi, posterior bicarinatus, antice papulosus, una cum labello curvatus, anterior lamellulis 2 brevibus compositus adjectis tuberculis 2 utrinque, totum labellum extensum (quod difficillime efficiendum) 4,5 cm longum, lobi laterales 4 ad 5 mm longi et basi lati, lobus intermedius c. 4 cm longus, arcte convolutus. Gynostemium satis gracile, alae lineares, antice in processum brevem, linearem, refractum (apicem gy- nostemii versus) auctae, crassiusculae, lamellula antice sub fovea stigmatica profunde biloba. Flores sicci brunnei, petala pallidiora, maculis magnis, brunneis, pantherinis decora. Fig. 4 A: a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Süd-Peru, ohne genaueren Standort (Pearce n. 835!, 5981).

Nota. Species inter magnas Gyrtochilorum maxima tota indole cum ceteris valde con- veniens, differt tarnen fabrica gynostemii ab omnibus. Gerte pulcherrima et dolendum est, quod de coloribus nil refert collector. Petala pro magnitudine florum satis parva.

Cyrtochilum. 33

2. C. trifurcatum (Lindl.) Kränzl. Oncidium trifurcatum Lindl. in Ann. Nat. Hißt. I. ser. XV. (1845) 354; Fol. Orch. Oncidium 4; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 703 et in Gard. Chron. N. S. XX. (4 883) II. 556. Pseudobulbi et folia adhuc ignota. Inflorescentia longa, panieulata, volubilis, rami ad 1 8 cm inter se distantes, inter- dum ad 20 cm longi, 4- ad 6-flori, bracteae majusculae, oblongae, obtusae, ad 2 cm longae, basi ad 1 cm latae, pedicelli cum ovariis 4 cm longi. Sepalum dorsale latissime cordatum, suborbiculare, antice rotundatum, cum ungue brevi 2,3 cm lon- gum et latum, margine minute crispatum; lateralia ovato-oblonga, obtusa, cum ungue 4 cm longo fere 4 cm longa, 4,8—2 cm lata. Petala brevissime unguiculata, ovata, obtusa, valde crispata, curvata, fere 2 cm longa, 4 ad 4,2 cm lata, haec omnia brunnea, luteo-marginata. Labellum unguiculatum , tripartitum, antice deflexum, lobi laterales lineares, canaliculati, antice truncati, lobus intermedius ligulatus, antice obtu- satus, totum labellum 4,5 cm longum, lobi laterales 4 cm longi, crista trilamellata, antice abrupta. Gynostemii alae 4, superiores carnosae, crassae, satis protensae, antice retusae, inferiores membranaceae, acutae; rostellum membranaceum, antice bilobum. Fig. \B: a—c.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru (Hartweg!); Ecuador, bei Cuenca (Klaboch!).

3. C. minax (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium minax Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 21. Pseudobulbi, folia, inflorescentia mihi non visa, adsunt rami 2, alter 13, alter 16 cm longus, rhachis crassa, substricta, bracteae amplae, vaginantes, ovatae, 4,5 cm longae, expansae basi 6 ad 8 mm latae, pedicelli cum ovariis 3 ad 3,5 cm longi. Sepala unguiculata, unguibus auriculatis, sepalum dorsale transverse triangulum, apice obtusum, 4,8 cm longum, basi 4,6 cm latum, sepala lateralia longius unguiculata, ovato-oblonga, basi cuneata, apice obtuse acutata, unguis 8 ad 4 0 mm longus, lamina 4,8 cm longa, basi 4,2 cm lata. Petala ex ungue brevi abrupte dilatata, ovato-lri- angula, margine crispata, cum ungue 1,8 cm longa, circ. 4 cm lata. Labellum un- guiculatum, profunde trilobum, lobi laterales lineares, acuti, erecti (quasi minaces!), lobus intermedius late linearis, latior quam laterales vel ligulatus, acutus; crista carinis

3 rhombeis composita, totum labellum 4,3 cm longum, lobi laterales 7 mm longi, apicem versus 4 mm lati, lobus intermedius 4,2 cm longus, 3 ad 4 mm latus. Gynostemii alae paulum evolutae, triangulae. Flores sicci unicolores brunnei, petala pallidius vittata. Fig. 4 C: a d.

Subäquatoriale andine Provinz. Süd-Peru (Pearce!).

Nota. Planta typica Cyrtochilorum, labelli fabrica inter omnes eximia. Rami 2 pro rata crassi, pluriflori, tarnen ex tota indole suspicandum est, inflorescentiam typicam volubilem fuisse.

4. C. Kienastianum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Kienastianum Reichb. f. in Gard. Chron. (4 878) I. 558. 0. trilingue Sander, Orch. Guide (4 90 4) 4 83 non Lindl. Huc porro: 0. Bolfeanum Sander in Gard. Chron. (4 892) II. 34 et Orch. Guide

4 90. Pseudobulbi aggregati, foliis quibusdam infrabulbosis sußulti, oblongo-ovoidei, subancipites, diphylli, ad 8 cm longi, ad 4 cm lati. Folia ensiformia, linearia, acumi- nata, ultra 50 cm longa, 2,5 cm lata, membranacea. Inflorescentia longissima, volubilis, panieulata, rami breves, paueiflori, 3 ad 4 cm longi, bracteae et ramorum et florum non spathaceae, ovato-oblongae, 4 , 5 cm longae, 5 mm basi latae, pedicelli cum ovariis 3,5 cm longi. Sepalum dorsale unguiculatum, ovato-triangulum, acutum, sepala lateralia longius unguiculata, cuneato-oblonga, acuta, omnia crispula, dorsale cum unguiculo 4,5 cm longum, 1cm latum, lateralia cum unguiculo 6 ad 7 mm longo 2,4 cm longa, 9 ad 4 0 mm lata. Petala brevi- lateque unguiculata, ovata, acuta, apice leviter reflexa, 4,5 cm longa, 8 ad 9 mm lata; omnia brunnea, sepala luteo-marginata, petala macu- lata, demum atropurpurea. Labelli lobi laterales subquadrati, interdum medio transverse fissi, lobus intermedius triangulus, longius produetus, valde undulatus, reflexus, acutus vel acuminatus, crista in basi tricarinata, carina mediana altiore, lateralibus curvulis, multo humilioribus, semilunatis, extus curvatis, additae sunt porro lamellulae 2 altiores et 4 minor interposita ante cristam basilarem, totum labellum 4,5 cm longum, basi

A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryophyta siphonogama) 50. 3

34 Fr- Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae IL

1,2 cm, antice 6 mm latum, flavum, margine et basi maculis purpureis decc rum. Gjnostemii alae minutae, erectae, acutae, fovea infrastigmatica utrinque prc siliens, buccis valde carnosis utrinque praeditum, totum gynostemium atropurpureum. Fig. \D: a, b.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien, ohne genaueren Standort (Roezl! Bisher nur kultiviert bekannt; von Roezl stammt nur eine Blüte.

Nota i. Est certe C. trilingui (Lindl.) Kränzl. valde affine, differt tarnen structura p( talorum, quae minime cum labello comparari possunt.

Nota 2. C. Rolfeanum (hört. Sander) Kränzl. = Oncidium Rolfeanum hört. Sand, hui speciei simile esse dicitur, est tarnen adhuc nomen nudum. [Gi. Orch. Rev. VI. (1898) 269.)

5. C. methonica (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Meihonica Reichb. f. in Lin naea XLI. (1877) 21. Pseudobulbi, folia non praestant; adest solummodo pai paniculae volubilis, ad 25 cm longa. Rami 3 ad 4 cm inter se distantes, ad 8 er longi, 4- ad 5-flori, bracteae ovatae, acutae, 8 ad 1 0 mm longae, pedicelli cum ovarii 2,5 ad 3 cm longi. Sepala lanceolata, acuminata, lateralia in quarta parte basilari con nata, approximata, margine valde undulata, breviter unguiculata, dorsale basi hau auriculatum, ad 2,5 cm longa, 5 ad 6 mm lata. Petala brevi-unguiculata, ovata, i semicirculum reflexa) valde undulata. Labelli lobi laterales magni, subquadrati, bas auriculati, antice erosuli, adeo arete deflexi, ut explanari non possint, lobus intermediu linearis, apice levissime dilatatus, acutus, crista labelli pro ratione altissima, antic erosula, addita utrinque in disco linea caruneuligera, lobi laterales 5 mm longi et (cur crista) lati, lobus intermedius I 0 mm longus, 2 mm latus. Gynostemium superne vald dilatatum, quasi capitatum, extus utrinque hamatum, androclinium marginatum, ala triangulae, paulum evolutae, tabula infrastigmatica haud evoluta. Flores sicci fusco brunnei, ut videtur concolores, certe non vittati vel fasciati. Fig. \E: a, b.

Subäquatoriale andine Provinz. Bolivia (Pearce!). Columbien, Medellii (Wallis n. 250!).

Nota. Exstat in herbario Vindobonensi speeimen Wallisianum numero 250 signatum, cu Reichenbachius nomen adscripsit Oncidium {Cyrtoehilum) odontopterygium nunquam publici juri factum. Ex icone analytica ipsius et e floribus a me exammatis elucet, plantam non esse alian quam G. methonica (Reichb.) Kränzl. Plantae Wallisianae fere omnes a Reiehenbachio des criptae sunt, si hanc speciem novam edere ausus non est, pro certo habendum videtur, ipsun dubitasse, an re vera sit nova. Folium singulum, quod praestat, mihi potius ad Maxillarian quandam pertinere videtur, quam ad Cyrtochilum; qua de causa non descripsi.

6. C. hastiferum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium hastiferum Reichb. f. et Warsc in Bonplandia II. (1854) 102 et in VValp. Ann. VI. 703; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 4. - Caespites parvi. Pseudobulbi conici, leviter compressi mono?-diphylli? (ex Lehmann) Folium unicum mihi visum e basi longe complicata lanceolatum, acuminatum, vagim brevi praeditum, manifeste carinatum, margine revolutum, brunneo-viride, 4 0 cm longum 3 cm latum. Scapus volubilis, ad 2 m longus, vaginis brevibus, longe distantibus ob- situs, bracteae oblongae, obtusae, vaginantes, 1,5 cm longae, pedicelli cum ovariis 3,E ad 4 cm longi, tenues. Sepala longe unguiculata, obovato-oblonga, superne rotundata plus minus undulata, unguis sepali dorsalis paulum supra basin auriculatus, auriculis rotundis, obtusis, totum sepalum 2,5 cm, unguis 5 mm longus, sepala lateralia longius unguiculata 2,8 cm ad 3 cm longa, fere 1,5 cm lata, unguis ad 8 mm longus, omnis lateritia. Petala brevi-unguiculata, basi cordata, ovato-oblonga, obtusa, undulata, 2,5 crc longa, basi fere 1,5 cm lata, aurea, levissime lateritio-striata. Labelli brevi-unguiculat: lobi laterales brevi-acinaeiformes, margine exteriore brevissime denticulati, antice recti- linei, retusi, circ. 5 mm longi, lobus intermedius e basi paulo latiore angustatus, cur- vatus, acuminatus, a lateralibus sinu amplo sejunetus, carina magna hamata, valde prosiliente in carinulam exeunte instruetus, addita utrinque lamellula parva parum pro- siliente, labellum circ. 1,8 cm longum, inter lobos laterales \ ad 1,2 cm latum, fere croceum, lobi laterales fusci. Gynostemium breve, brunneum, alulae breves ligulatae, acu- tae, alae luteae, brunneo-limbatae. Fl. Junio.

Fig. 1. A: a c Gyrtochilum gargantua (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi» b labellum a latere, c gynostemium c. labello a fronte. Bi a c G trifurcatum (Lindl.) Kränzl. a flos 1/1» b SY" nostemium c. labello 2/1} c pollinium 5/1# Q: a d 0. minax (Reichb. f.) Kränzl. a flos %, b labell. a latere, e id. a fronte 2/l5 d gynostemium. D: a, b C. Kienastianum (Reichb. f.) Kränzl. a flos i/4l 6 labellum l/lf E: a, b G. methonica (Reichb. f.) Kränzl. a flos 1/^6 labell. c. gynostemio 2/1# _ F: a—e G. lamelligerum (Reichb. f.) Kränzl. a flos % b labell. */£ c gy- nostemium 2/1# Ö: a_c C.falcipetalum (Lindl.) Kränzl. a flos Vi, b labell. 2/i, c gynostemium 2/1#

36 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador. In dichten Wäldern am Vulkan Tunguragua in 1900 2000 m ü. M. Selten! nur in 3 Exemplaren gefunden. (Lehmann n. 6759!); Loja (v. Warscewicz).

Nota. Cl. F. C. Lehmann huic plantae nomen dedit G. Carrutherianum Lehm, et Kränzl. quod egomet nunquam probavi nee publici juris feci. Nescio an hoc nomen in schedulis plantarum a cl. Lehmann ipso distributarum oecurrat; si oecurrat delendum est. Specimen typicum herbarii Reichenbach valde maneum est; exstat unicus flos in phylla singula disseeta. Examinavi ceterum specimen et iconem analyticam herbarii Lindley.

7. C. cryptocopis (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium cryptocopis Reichb. f. in Gard. Chron. (1870) 826; Bot. Mag. t. 5858; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 29; Sander, Orch. Guide 178. Pseudobulbi elongato-ovati, subcompressi, cataphyllis et foliis infrabulbosis, longe vaginantibus suffulti, diphylli, 10 ad 1 2 cm longi, basi c. 2 cm lati. Folia lineari-lanceolata, acuminata, coriacea, ultra 30 cm longa, 3 cm lata, carinata. Inflores- centia longissima, volubilis, ultra sesquimetralis, rami satis breves, pauci- saepius uniflori, ipsi tortuosi, bracteae cucullatae c. I cm longae, acutae; pedicelli cum ovario 4 cm longi. Sepalum dorsale spathulatum, modice unguiculatum, subito dilatatum, ultra semiorbiculare, brunneum, margine crispulum, luteum, cum ungue 6 8 mm longo fere 2 cm longum, 1,8 cm latum; sepala lateralia longissime (2,5 cm) unguiculata, spathulata, ovato-oblonga vel triangula, apice obtusa 4 cm longa, basi 1,5 cm lata, vix vel non crispata, non luteo-marginata. Petala latius unguiculata, toto ambitu fere rhombea vel late ovata, obtusa, undulato-crispa, brunnea, luteo-marginata vel maculata, 1,8 cm longa, 1,4 cm lata. Labelli valde recurvati lobi laterales magni, trianguli, falcati, acuti, deflexi re- flexique, glabri, 6 ad 7 mm longi, basi 4 mm lati, lobus intermedius linearis, antice dilatatus, crista plurituberculata et lineis 2 elevatis majoribus et 1 minore composita; totum labellum 1 ,2 cm longum, albidum vel flaveolum, rubro-maculatum. Gynostemium breve, alae parvae, rotundatae, crassae, adjeetis alulis 2 cornuformibus subpositis, glan- dula latissima, antheram non vidi.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru. Nach einer von F. Sander er- haltenen getrockneten Blüte, welche von einem wilden Exemplar stammte.

Nota. Differt ab omnibus affinibus fabrica labelli, lobi laterales enim magni sunt et lobus intermedius antice manifeste dilatatus est, quo charactere species inter illas militare possit, quae transitum praebent ad Oncidia genuina, petalorum tarnen et sepalorum struetura ab illis spe- ciebus toto coelo differt.

8. C. cuencanum Kränzl. n. sp. Oncidium cuencanum Reichb. f. Ms. Pseudobulbi et folia desunt, adest inflorescentia (s. pars illius) superior ultrametralis, volubilis, paniculata; rami inferiores 10 ad 12 cm inter se distantes, tenues, fractiflexi, ad 22 cm longi, 6- ad 8-flori, bracteae ovatae, acutae s. obtusiusculae, convolutae, 1,5 cm longae, pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, ovatum, acutum, lateralia longius unguiculata, unguibus basi connatis, non auriculatis, oblonga, acuta, omnia quam maxime undulata sinuataque, 2 cm longa, dorsale 9 mm, lateralia 7 ad 8 mm lata, pallide lutea, purpureo-maculata, maculis interdum in vittas dilatatis. Petala late rhombea, valde undulata, acuta, 1,3 cm longa, 6 mm lata, eodem colore, quo sepala decora. Labelli lobi laterales latissime trianguli, acuti, deflexi, cartilaginei, lobus intermedius arete deflexus, linearis, obtusus, infra carinatus, excavatus, crista labelli in basi carinam altam efficiens, antice bicruris, crure utroque antice in lacinias 4 vel 5 membranaceas denticulatas fisso, addita utrinque linea callosa in lobis lateralibus verrucisque sine ordine in disco, labelli lobi laterales 3,5 mm longi, lobus intermedius 8 ad 9 mm longus, 1,5 mm latus, basis labelli (vi explanata, quod quidem vix fieri potest) ad 7 mm lata. Gynostemium in omnibus floribus ab insectis devoratum.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador. Cuenca (nach einer Notiz von Reichenbach). Von F. Sander-St. Albans eingeführt.

Nota. Flores suaveolentes esse videntur, exhalant enim aqua fervida soluti odorem pe- culiarem subdulcem. Fabrica labelli accedere videturhaec species ad C. trilingue (Lindl.) Kränzl., a quo tarnen characteribus plurimis discrepat.

Cyrtochilum. 37

9. C. detortum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidiwn deturtum Reichb. f. in Gard. Chron. (1888) I. 392. Rhizoma longum, pseudobulbis valde distantibus, raris ob- situm, unus tantum omnino immaturus praestat. Folia ut videtur oblongo-lanceolata, acuta, juniora pallide viridia, textura satis firma, adeo immatura, ut de magnitudine aliquid certi proferre non audeanq. Inflorescentia certe longissima, multiramosa, panicu- lata, rami breves, pauci-(plerumque 4-)flori, bracteae spathaceae, acutae, dimidium pedicellorum cum ovariis aequantes. Sepala unguiculata, oblonga, acuta, undulata, unguibus basi auriculatis. Petala brevius unguiculata, oblonga, acuta, undulata. Labellum trilobum, lobi laterales trianguli, divaricati, lobus intermedius ligulatus, acutus; crista in ima basi labelli in carinas 7 parallelas divisa, geminis externis utrinque minutis, anteposita est carina elongata cui apposita est utrinque series papularum 4, adsunt praeterea carinae 2 (utrinque l) dentibus 4 subulatis formata. Gynostemium apicu- latum, alae minutae, apice bidentatae. Sepala pallide brunnea, dorsale apicem versus luteolum; petala lutea, brunneo-punctata, de colore labelli nil dicit autor.

Subäquatoriale andine Provinz. Genauere Angaben fehlen. Eingeführt von F. Sander-St. Albans! Diagnose nach dem Originalexemplar Reichenbachs!

Nota. Differt a turba affinium structura et indole cristae .valde complicata et omnino peculiari. Affine est G. lamelligero. Pseudobulbi valde distant, in rhizomatis parte ultra 100 cm longa internodia 5 inveni et unicum tantum pseudobulbum haud bene evolutum. In- florescentiae rhachis a rhizomate vix distinguenda est et nescio, an rhachis non post anthesin prolifera eveniat et radicans, rami ad 4 5 cm distant, ipsi vix 5 cm longi.

10. C. lamelligerum (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium lamellig erum Reichb. f. in Gard. Chron. N. S. VI. (1876) II. 808 et X. (4878) 684; Williams, Orch. Alb. VII, t. 315 et Orch. Grow. Man. ed. 7, 615; Lindenia VI, t. 278; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 49; Sander, Orch. Guide 184. Pseudobulbi cauli elongato, folioso, oblique scandenti insidentes, oblongi, folia infrabulbosa vaginantia, oblonga vel oblongo-lanceo- lata, acuta, ad 2 5 cm longa, ad 4 cm lata, pseudobulbi oblongi, 7 ad 8 cm longi, 4 cm lati, subcompressi, diphylli, folia pseudobulborum infrabulbosis omnino similia, linearia, ad 45 cm longa. Inflorescentia longissima, volubilis, bimetralis vel ultra, paniculata, multiflora, rami inter se valde distantes, pauciflori, bracteae magnae, spathaceae, fere 3 cm longae, basi 1 cm latae, pedicelli cum ovariis 5 ad 7 cm longi. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, suborbiculare, crispum, cum ungue 7 mm longo fere 3 cm longum et latum, sepala lateralia longius (ad 1,2 cm) unguiculata, oblonga, obtusa, margine undulata, cum ungue 4,5 cm longa, 1,8 cm lata, omnia brunnea, luteo-marginata. Petala brevi-lateque unguiculata, ovata, obtusa, valde crispata, haud in annulum con- glutinata, fere 3,5 cm longa, basi 2 cm lata, flava, brunneo-vittata, apice flava. Labelli lobi laterales ligulato-trianguli, acutiusculi, pro ratione magni, lobus intermedius lanceo- latus, acutus; crista tricruris, carina erecta breviore dentibusque 3 antepositis praedita, totum labellum 1,8 cm longum, inter lobos laterales vi expansum 1,5 cm latum, purpureum, crista alba. Gynostemii alae protensae, falcatae, buccae tabulae infrastigmaticae utrinque prominentes. Fig. \F\ a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador (Klaboch!). Nur kultiviert bekannt.

Nota. Flores inter Cyrtochüa magnitudine excellunt, labelli lobi laterales inusitata longi- tudine; crista lamellis valde prominentibus (praecipue centrali) eximia.

11 . C. falcipetalum (Lindl.) Kränzl. Oneidium falevpetalum Lindl. Orch. Linden. (1846) 14; Fol. Orch. Oncid. 5; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 704; ßonpl. II. 12 et 279; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 36; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 610; Sander, Orch.-Guide 179; Cogn. Dict. Icon. Orch. Oncid. t, 21. Pseudobulbi ovoidei vel oblongi, compressi, aneipites, ad 1 0 cm longi, diphylli. Folia forma et magnitudine varia, lanceolata vel ligulata, acuta vel acuminata, pergamenea vel coriacea, basi longe complicata et quasi petiolata, ad 50 cm longa, ad 5 cm lata. Inflorescentia interdum ad 6 m longa, volubilis, rami valde distantes, pauciflori (3 5), scapus passim vaginulis obsitus, bracteae et ramorum et florum pro rata magnae, cymbiformes, amplexicaules,

gg Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

subito acutatae, pedicelli 3,5 cm longi. Sepalum dorsale unguiculatum, cordato-ovatum, suborbiculare, complicatum, apice recurvum, obtuse acutatum, 2,2 cm longum, 2 cm latum, unguis 6 mm longus, sepala lateralia multo longius unguiculata (1,2 cm), lamina late ovata, basi subcordata, brevi-acutata, 2,8 cm longa, 2 cm lata, haec omnia brunnea (ochracea), luteo-marginata, margine undulata. Petala brevi-unguiculata, toto ambitu ovata, adeo falcatim curvata, ut explanari nequeant, quam maxime undulata, lutea, plus minus ochraceo-maculata, 1,8 cm longa, basi 1,5 cm lata. Labellum anguste triangulum, apice recurvum, ab ipsa basi reflexum, angulatum, crista triseriata, serie mediana in dentem longiorem obtusum reducta, totum labellum brunneo-purpureum, basi albidum, 1 5 cm longum, basi 3 ad 4 mm latum. Gynostemii alae cornutae, anthera postice valde excavata, glabra, glandula et rostellum minuta, caudicula latissima, subquadrata, pollinia pro ratione magna, pyriformia. Fl. Martio. Fig. 1 G: a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Andiner Teil Venezuelas (J. Linden n. 626!), Merida (Funk), Caracas (Moritz li. 1097!), Tovar (Wagner n. 683!, Karsten!, Fendler). Ohne genauere Angabe (Lansb er g!). Columbien: Cundinamarca, bei Pacho in 1800 2400 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 7299!); bei Ocana in 2300 m ü. M. (Schlim n. 3l!).

Huc C. Pavonii (Reichb. f.) Kränzt. Oncidium Pavonii Reichb. f. et Warsc. ex Lindl. Fol. Oreh. Oncidium (1855) 5; Reichb. f. in Walp. Ann. VI, 705. Ut praecedens, a quo solumrnodo lobis lateralibus longe triangulis acutis et intermedio simili longiore recedit; totum labellum 1,8 cm longum, inter lobos laterales 1,3 cm latum. Gynostemii alae plus minus obsoletae, fovea infrastigmatica valde protensa. Cetera praecedentis.

Subäquatoriale andine Provinz. Genauer Standort unbekannt (Pavon!).

Nota. Species haud bene nota. Adest flos partim destructus folio arctissime agglutinatus tarnen satis bene conservatus et pars 3 cm longa paniculae et icon valde rudis speciminis her- barii Boissier, bracteae magnae eaedem ac in specie praecedente.

12. C. trilingue (Lindl.) Kränzl. Oncidium trilingue Lindl. in Paxton, Fl. Card. I. (1850) 42 et II, t. 63 (ed. 2. II. 173, t. 71); Fol. Orch. Oncidium 5; Reichb. f. in Walp. Ann. III. 554 et VI. 704; Lemaire in Jard. Fl. III. 217. Pseudobulbi et folia non visa. Inflorescentia longissima, volubilis (certe in parte superiore), pars, quae praestat, 80 cm longa, paniculata, rami breves, pro rata tenues, 3- ad 6-flori, bracteae magnae, membranaceae, naviculares, 2 cm longae, expansae 1 cm latae, acutae (colo- ratae?), pedicelli cum. ovariis 2,5 ad 3 cm longi, crassiusculi. Sepalum dorsale ovatum, suborbiculare, brevi- unguiculatum, ungue auriculato, margine crispulum, apice incurvum, circ. 2 cm longum, 1,5 cm latum (haud explanandum), lateralia longe unguiculata, unguibus connatis, acuminata, oblonga, margine undulata, 3 cm longa, 1,3 cm lata. Petala brevi-unguiculata, ovata, acuta, valde crispata, apice recurva, haec omnia pallide brunnea, luteo-marginata, hinc inde intensius maculata. Labellum brevi- unguiculatum, basi utrinque dilatatum ibique margine erosulum, deinde lineare, sensim angustatum, acuminatum; crista convexa antice tripartita, in apices 3 acutos, aequales exiens, addita simili in fronte, dentibus 2 majoribus et 1 elevatiore intermedio ad ipsum pedem gynos- temii composita, totum labellum fere 2 cm longum. Gynostemii alae angustae, falca- tulae, breves. Fig. 2-<4: a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru (v. Warscewicz!); Bolivia (Pearce n. 81 o! e. p.).

Nota. Nomen sumptum videtur a crista tripartita in disco labelli.

13. C. crispatissimum Kränzl. n. sp. Pseudobulbi et folia desunt, adest pars paniculae flaccidae certe longae circ. 45 cm longa, rami ad 7 deflexi visi, longiores 15 cm longi, e bracteis parvis ovatis acutis Orientes, vix vel non fractiflexi, bracteae florum subamplexicaules, ovatae, acutae, 9 ad 10 mm longae, pedicelli cum ovariis 2,5 ad 3 cm longi, saepius curvati. Sepala unguiculata, dorsale oblongum, in apicem curvatum angustatum, cum ungue (extensum) 2,3 cm longum, 6 ad 7 mm latum, sepala lateralia in unguem ad circ. y6 totius longitudinis connata, deinde libera, paulum diver-

Cyrtochilum. 39

gentia, lanceolata, acuminata, ultra 2,5 cm longa, 5 ad 6 mm lata. Petala brevi- unguiculata, e basi ovata triangula, acuminata, in semicirculum retrorsa, ad 2 cm longa (extensa seil.), basi 7 ad 8 mm lata, haec omnia margine quam maxime undulata, crispata. Labellum convexum, lobi laterales vix explanandi, toto ambitu quadrati, sub- bilobi, lobus intermedius linearis, paulum revolutus, antice in laminam parvam lanceo- latam dilatatus, arete deflexus, totum labellum circ. 1 cm longum, basi (extensum quod difficilius fieri potest) 8 mm latum, crista lamellis 2 parallelis medio altioribus compo- sita, cui antepositi sunt dentes 3 obtusi breves. Gynostemium breve, crassum, capitatum, alae breves hamatae, acutae, anthera et pollinium generis. Flores sicci nigricantes, vivi certe fusci, anguste aureo- vel luteo-limbati. Fig. 9 JS7: a e.

Subäquatoriale andine Provinz. Bolivia, ohne genaueren Standort (Pearce d. 8 1 0! e. p.), von J. Veitch mitgeteilt.

Nota. Planta adeo phantastica et singularis ut Gataseta quaedam aemulet; accedit proxime ad G. trilingue (Lindl.) Kränzl., a quo differt, ut de aliis characteribus taceam, labello antice fere filiformi. Est certe species eulturae digna. A G. methonica (Reichb. f.) Kränzl. sepalis fere om- nino liberis, crista labelli, lobis lateralibus antice erosulis distinguenda. Forsan hybrida naturalis hujus speciei cum alia. Perigonii phylla certe magis torta et intricata quam in ulla specie totius generis.

1 4. C. mendax (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium mendax Reichb. f. in Flora LXIX. ( 1 886) 549. Pseudobulbi, folia, inflorescentia non praestant. Flores certe in pani- culam braehycladam dispositi, bracteae magnae, cucullatae, ovatae, etiam siccae laete virides, amplexicaules vel vaginantes, 1,5 cm longae et si expansae vix angustiores, pedicelli cum ovariis 4,5 cm longi. Sepalum dorsale breviter unguiculatum, suborbiculare vel fere subreniforme, obtusum vel rotundatum, 1,2 cm longum, 1,6 cm latum, sepala lateralia longius unguiculata, omnia 3 basi auricülata, ovato-oblonga, acuta, unguis 7 mm, lamina 1,4 cm longa, basi 1,3 cm lata. Petala magis undulata vel crispula, e basi euneata rhombea, acuta, 1,3 cm longa, 1 cm lata. Labellum supra medium angulatum, angulis triangulis, leviter inflexis, lobus intermedius antice ligulatus, obtuse acutatus, basi utrinque in formam subquadratam incrassatum, si mavis tota basi incrassata, medio sulcata, linea elevata vel incrassata utrinque ad lobulos laterales decurrens, carinis 3 paulum elevatis interpositis interjeetisque papulis quibusdam. Gynostemii alae falcatae, acutae, tabula infrastigmatica utrinque paulum prosiliens. Fig. %B: a e.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (F. C. Lehmann!).

Nota. Flores fortasse minirni Gyrtochilorum genuinorum 3,5 cm diametro si omnino ex- planati. Differunt porro colore sordide viridi sepalorum et petalorum; labelli forma et crista cum nulla conveniunt. Planta sec. notulam Reichenbachii a »Lehmann« (certe F. C. Lehmann) collecta esse dicitur; cum jam beatus ille collector totum fere Andium tractum permigraverit, de loco natalitio ex hac notula nil seimus. G. fallenti (Reichb. i.) Kränzl. habitu floris adeo simile, ut si fortuito desit labellum nescias utram speciem habeas. Nomina specierum a Reichen- bachio sagacissime inventa sunt.

15. C. ventilabrum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium ventilabrum Reichb. f. et Warsc. in Bonplandia II. (1854) 101; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 6; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 707. Planta certe maxima (mihi non visa). Folium unicum infrabulbosum ad 60 cm longum, 6 cm latum, basi longe complicatum. Habitu 0. undulati Lindl. In- florescentia volubili, paniculata, rami elongati, ad 25 cm longi, basi interdum ramulosi, pluriflori, tortuosi, bracteae 6 mm longae et basi latae, cymbiformes, obtuse acutatae, illae ramulorum aequales nisi paulo majores, pedicelli plerumque curvuli, 2 ad 2,5 cm longi. Sepalum dors/ile brevi-, lateralia paulo longius unguiculata, late ovato-oblonga, brevi-acutata vel e basi euneata dilatata, unguibus basi ipsa brevi-connatis, dorsale late oblongum, apice obtusissimum, rotundatum, 2,5 cm longum, 1,5 ad 1,8 cm latum, lateralia 2,8 cm longa, 1,5 cm lata. Petala sessilia, ovata, acuta, 1,3 cm longa, 8 ad 9 mm lata, alba, sepala in dimidio anteriore obscurius lutea. Labellum sessile, basi latius quam antice convexum, lobis lateralibus sub basi labelli replicatis, antice bilobulis, in utroque apice obtuse acutatis, lobus intermedius late ligulatus vel panduratus, obtuse acutatus, arete deflexus, plus minus reflexus, crista labelli copiosa, callis 3 centralibus,

40 Fr. Krünzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

antice liberis (a labello ipso antice ^olutis) et utrinque I vel 2 irregulariter dispositis, plus minus maeandriformibus coraposita, extensum circ. 1 cm longum, basi 6 ad 8 mm latum; intense roseum (ex Warscew.). Gynostemium cum basi labelli longe connatum illique quasi impositum, basi tenue, refractum, superne valde incrassatum, alae angustae, basi in cornua brevia elongatae, fovea stigmatica latissima. anthera antice retusa. Fig. 2 G: a—c.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru (v. Warscewicz!). Exam. sp. culta herbarii Reichb. ex Antioquia (Columbiae) allata. Prov. Antioquia, am Rio Negro (Triana!, Wallis!, Carder!). Ohne Standort (Kalbreyer n. 1296!).

Nota. Gynostemium pro flore parvum, labello longiuscule adnatum, fere protuberantiam in quibusdam aliis generibus olviam ludens.

-16. C. Engelii (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Engelii Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 22; R. A. Rolfe in Orch. Rev. XXII. (1914) 47. Planta certe magna, habitu Gyrtochilorum. Pseudobulbi et folia non praestant. Inflorescentiae pars substricta? (seil, pars, quae adest) circ. 45 cm longa, paniculata, rami ascendentes, stricti, 8 ad 1 0 cm inter se distantes, paueiflori, bracteae breviusculae, ovatae, 8 mm longae, circ. 5 mm latae, brevi-vaginantes, pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi, tenues. Sepalum dorsale longe unguiculatum, in ipsissima basi minute auriculatum, ovatum; lateralia brevius unguiculata, oblonga, dorsale cum ungue 6 mm longo 1,8 cm longum, 8 mm latum, lateralia cum ungue 4 ad 5 mm longo 2,2 cm longa, 6 ad 7 mm lata. Petala brevissime (vix 2 mm) unguiculata, ovata, acuminata, leviter undulata, 1,8 cm lata, 7 mm lata. Labelli lobi laterales minuti, dentiformes, rotundati, lobus intermedius ab illis breviter sejunetus, utrinque rotundatus, deinde sehsim longeque angustatus, acumi- natus, crista bidentata in basi, tabula subrhombea, antice bidentata anteposita, totum labellum 1 ,2 cm longum, basi circ. 6 mm latum. Sepala brunnea, luteo-limbata, petala lutea, brunneo-maculata, labellum? Gynostemium 8 mm longum, gracile, leviter arcua- tum, capitatum, tabula infrastigmatica paulum prominula, alae subnullae. Flores pro sectione teneri, membranaeei. Fig. 2-D.

Subäquatoriale andine Provinz. Venezuela, Merida (Engel!).

Nota. Specimen, quod praestat, maneum, flores plerique putredine confecti. Est certe Cyrtochilum; an inflorescentia tarnen re vera volubilis sit, pro certo affirmare non audeo; la- bellum a Reichenbach arteficiosius descriptum obscure 3- ad 5-lobum, lobis lateralibus utrin- que nempe leviter emarginatis ideoque subbilobulis, lobus intermedius longe produetus.

17. C. mandibulare (Linden et Reichb. f.) Kränzl. Oncidium mandibulare Linden et Reichb. f. in Ronplandia II. (1854) 279; Lindl. Fol. Orch. Oncidium 7; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 708. Pseudobulbi, folia, inflorescentia integra non praestant, adsunt pars rhachidis principalis et rami 3, e quibus judicandum est, plantam esse maximam. Inflorescentia certe volubilis, rhachis 6 ad 7 mm crassa, rami flexuosi (volubiles?), ad 33 cm longi, multiflori, flores 3 cm inter se distantes, bracteae magnae, vaginantes, ovatae, acutae, ad 2 cm longae, expansae basi 1 cm latae; pedicelli cum ovariis 2 ad 3 cm longi, tenues. Sepalum dorsale longe unguiculatum, lanceolatum, acuminatum, lateralia brevius unguiculata, ipsa basi unguis connata, anguste lanceolata, acuminata, omnia valde undulata, ad 2 cm longa, 3 mm lata. Petala oblonga, acuta, sessilia, valde undulata, 1,3 cm longa, 4 mm lata. Labellum basi ovatum, convexum, utrinque rotundatum, longe produetum, late lineare, sensim angustatum, apice obtusum, crista tricruris, utrinque tuberculata, antice carinata, crura supra denticulata, linea semi- circulari (»lunata« Reichb.) utrinque pone marginem, totum labellum 1,3 cm longum, basi 3 mm latum. Gynostemium basi cum illa labelli connatum, a lalere visum sub- sigmoideum, supra incrassatum, quasi capitatum, alae ovatae, cuspidatae, parvae, de- flexae, denticulatae, pone marginem inferiorem foveae stigmaticae. Fig. %E: a, b.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. Pamplona, bei Pedro Alonzo in 2000 m ü. M. (Schlim n. 1179!).

Nota. Forsan maxima inter magnas! Excellit haec species ramis inusitate longis, floribus tarnen inter minores sectionis. Florum struetura ad C. trilingue Lindl. accedit, a quo ceterum valde diversa.

Cyrtochilum. 41

18. C. refractum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium refractum Reichb. f. in Bon- plandia II. (1854) 12 et III. 66; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 7; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. "07; Rolfe, Orch. Rev. II. 229. Odontoglossum divaricatum Lindl. in Orch. Linden. (18 46) 17 et Fol. Orchid. Odontoglossum 11. Rhizoma crassum, oblique scandens. Pseudobulbi distantes, utrinque foliis vaginantibus (deficientibus) suffulti, oblongi, pro ratione parvi, ovati, valde rugosi, 3,5 cm longi, 2 cm lati, diphylli. Folia oblongo- lanceolata, acuta, coriacea, nitida, ad 24 cm longa, 3 cm lata. Inflorescentia longissima, certe ultrametralis, paniculata, ramosa, rami 4 ad 6 cm inter se distantes, ascendentes, diffusi, ad 2 5 cm longi, tenues, laxi, bracteae magnae, oblongae, membranaceae, colo- ratae (?), ad 1,5 cm longae, basi 8 mm latae, pedicelli cum ovariis 3 ad 4 cm longi. Sepalum dorsale longe unguiculatum, ovatum vel oblongum, acutum, lateralia longius unguiculata, unguibus basi connatis, omnia 1,8 cm longa, 7 mm lata. Petala latius et brevius unguiculata, paulo breviora, ceterum aequalia, omnia margine valde undulata, crocea, purpureo-vittata. Labellum protensum, basi gynostemii adnatum, a dimidio arcte reflexum, basi rhombeum, antice longe productum, acuminatum, sepalis subaequi- longum, 7 mm latum, crista elevata, acuta a basi medium in discum, additis carinis 2 utrinque basilaribus in alteras 2 anteriores incumbentibus, tota crista igitur tricruris. Gynostemium refractum, alae minutae, ligulatae, laciniatae, partem inferiorem foveae stigmaticae attjpgentes. Flores (ex Schlim) albidi, brunneo-maculati. Fig. %F\ a b.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien, bei Ocafia (Wagner!), ohne Standort (Moritz n. 1115!, Linden n. 683!, Purdie!), bei Truxillo und bei Agua Obispo (Schlim!); Venezuela, bei Merida .(Engel n. 203!).

19. C. cordatum (Lindl.) Kränzl. Oncidium cordatum Lindl. Sert. Orch. (1837 1842) sub t. 25; Fol. Orch. Oncid. 4; in Paxt. Fl. Gard. II. 26; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 702. Rhizoma crassum, longe repens. Pseudobulbi certe plus minus distantes, foliis infrabulbosis longe vaginantibus, compluribus suffulti et fere omnino ob- celati, anguste ovati vel conici, supra valde attenuati, profunde rugulosi, diphylli, 9 cm longi, basi circ. 1 cm crassi. Folia infrabulbosa, vaginis ad 1 0 cm longis praedita, e basi lineari complicata, lineari-lanceolata, plicata, acuminata, membranacea, 20 ad 44 cm longa, ad 3 cm lata, illa pseudobulborum minora, ultra ad 36 cm longa, 2,5 cm lata. Inflorescentia c. 1,5 m longa, volubilis, ramosa, paniculata, rami ut videtur haud vel rarius ramulosi, tenues, tortiles, 1 5 cm longi, bracteae late oblongae, obtuse acutatae, expansae fere orbiculares, 1,5 cm longae, 1 cm latae vel ultra, pedicelli cum ovariis tenuibus 2,5 ad 2,8 cm longi. Flores textura pro sectione inusitate tenera. Sepalum dorsale longe unguiculatum, acutum, cum ungue 6 mm longo fere 2,5 cm longum, basi 1,3 cm latum, sepala lateralia toto ambitu rhombea, in unguem basi manifeste auriculatum angustata, acuminata, subasymmetrica, dorsali aequilonga, ad 1 0 mm lata. Petala brevi-unguiculata, ovata, acuminata, minute crispula et denticulata, 2 cm longa, basi circ. 1 cm lata, omnia brunnea, luteo-limbata. Labellum brevissime unguiculatum, hastatum, acuminatum, basin gynostemii postice amplectens, valde reflexum, appendici- bus lateralibus cristae fissis obsiti, crista ceterum lamellis 3 magnis erectis, laceratis composita, totum labellum 2,5 cm longum, lobi laterales 7 ad 8 mm longi, basi 6 mm, inter lobos laterales ultra 1 cm latum. Gynostemium exalatum, utrinque infra foveam denlo lineari satis conspicuo praeditum, margine tabulae infrastigmaticae (haud bene evolutae) protenso. Fl. Januario. Fig. %G: a b.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru, Provinz Tarma, Dpto. Junin, Berge von Yananga, östlich von Huancapistana ' in 2300 2400 m ü. M. (Weberbauer n. 2119!), ohne genaueren Standort (Mathews n. 1062).

Nota. Labello acurainato, basi obscure trilobo facile recognoscendum.

20. C. orgyale (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium orgyale Reichb. f. et Warsc. in Bonplandia II. (1854) 102; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 8; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 709. O. Glaesii Rolfe in Kew Bull. (1906) 376. Rhizoma ad 3 m longum. crassum. Pseudobulbi 10 ad 25 cm inter se distantes, ovato- oblongi, subancipites, longitudinaliter sulcati, rugulosi, diphylli. Folia e basi cuneata lanceolata, ad 50 cm

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Fr. Kranzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Fig.r2. A\a—c Gyrtochilum trilingue iReichb. f.) Kränzl. a flos Vi» b labellum, c gynoste- raium. B: a—c C. mendax (Reichb. f.) Kränzl. a flos expansus Vi » * labellum, c gynoste- mium. 0: a—c C. ventilabrum (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi, b labellum, c gynostemium.

Cyrtochilum. 43

longa, crassiuscula, firma, brunneo-viridia. Inflorescentia volubilis ad 5 m longa, multi- ramosa, rami iterum ramulosi, saepius ad 50 cm longi, ramuli breves 2- ad 3-flori bracteae naviculares, oblongae, acutae, quam Ovaria cum pedicellis satis tenuia ad 2,5 cm longa multo breviores, 6 ad 8 mm longae et expansae latae. Sepala unguiculata, ovato-oblonga, acuta, lateralia paulo longius unguiculata, lamina margine interiore unguis fere basin usque decurrens, in unguem ibi breviter connata, omnia margine undulata, cum ungue 7 mm longo 2,5 cm longa, 1,5 cm lata, cuprea. Petala 2/3 sepalorum aequantia, brevi-lateque unguiculata, ovata, acuta, margine undulata, apice complicata, torta, 1,8 cm longa, basi 1 cm lata, rubro-violacea. Labellum toto ambitu triangulum, acutum, valde convexum s. trullaeforme, basis in faciem inferiorem reflexa, quo inter- dum subtrapezoidea apparet, crista laminae centrali, a latere visa rhombea binisque paulum elevatis obliquis composita, additis verrucis vel tuberculis parvis utrinque sine ordine. Gynostemium ima basi callo minuto bidentato instructum, reflexum (haud proprie cygnicolle), capitatum, alae paulum evolutae, rotundatae, utraque extus dente 1 minuto instructa. Totum labellum 1,3 cm longum, 1 cm latum, intensius violaceum, crista alba; gynostemium 1,2 cm longum. Fl. Januario. Fig. 2£T: a d.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. Epiphytisch in dichten Eichen- waldungen um Pacho in Cundinamarca in 2000 2500 m ü. M. (F. G. Lehmann n. 7293!), Bogota (Karsten!), Pamplona (Schlim n. 1168!).

Nota. Transitum praebet haec species et habitu et praesertim panicula et tota indole cristae labelli ad Cimicifera. Cristam Reichenbachius nimium arteficiose descripsit, paucioribus verbis fut saepissime ceterum) describi possunt protuberantiae illae. Flores magnitudine haud raro varii, tarnen semper majores quam in Cimiciferis genuinis.

21. C. Pastasae (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Pastasae Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 21. Pseudobulbi, folia mihi non visa, inflorescentia ad 5 m longa, certe volubilis, paniculata, pedunculus validus, rami ad 1 5 cm longi, stricti, 7- ad 8-flori, bracteae ovatae, acutae, 6 mm longae et (expansae) basi latae, pedicelli cum ovariis 2 cm longi. Sepala oblonga, unguiculata, obtusa, dorsale 1,8 cm, lateralia 2 cm longa (cum ungue brevi), 1 ad 1,2 cm lata, margine minute crenulata, basi non auriculata. Petala triangula, late unguiculata, obtuse acutata, 1,2 cm longa, 8 mm lata. Labellum triangulum, utrinque obtusangulum, antice obtusum, in statu vivo »naviculari-involutum«, crista falculis compluribus composita, quarum mediana maxima, minoribus quibusdam utrinque appositis. Totum, labellum leviter curvatum, haud adeo ut in pluribus speciebus affinibus, 1,2 cm longum, basi 5 ad 6 mm latum. Gynostemium recurvum, alae juxta androclinii basin rectae, retusae, fovea infrastigmatica paulum supra basin gynostemii. Sepala intense violaceo-brunnea, petala pallidiora, basi brunnea, antice violacea vel interdum rosea, labellum luteum (sec. F. G. Lehmann). Fig. 2 J: a—e.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador. Quito, längs des Flusses Pastasa im Gebiet des Vulkans Tunguragua (Spruce n. 5078!); ebendaselbst (F. C. Lehmann n. 346!).

Nota. Pseudobulbi (sec. F. G. Lehmann) ad 40 cm longi, 2,5 cm diametro, conici, di- phylli. Folia basi cuneata. Rhizoma ad 2 m longum, pollicem crassum.

22. C. plagianthum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium plagianthum Reichb. f. in Card. Chron. (1873) 915. Pseudobulbi et folia mihi haud visa. Inflorescentia certe longa, paniculata, ditissima (ex Reichb. f.), certe volubilis, rami breves, pedicelli supremi

D C. Engelii (Reichb. f.) Kränzl. Labellum Vi- E:a,b C. mandibulare (Linden et Reichb. f.) Kränzl. a labell. a fronte, b labeil. c. gynostemio a latere Vi- F: a, b C. refractum (Reichb. f.) Kränzl. a flos a latere */i> b labell. c. gynostemio a latere */4. G: a, b C. cordatum (Lindl.) Kränzl. a labell. a fronte Vi? & idem c. gynostemio a latere Vi- #: a d G. orgyale (Reichb. f.) Kränzl. a flos a fronte, b et e labell. Vi* d pollinium. J: a e C. Pastasae (Reichb. f.) Kränzl. a sepal. dorsale, b sepal. laterale, e petalum, d labell. c. gynostemio, e labell. a fronte Vi- K: a—d C. plagianthum (Reichb. f.) Kränzl. a flos, b petalum, e gynostemium, d et e pollinium, omnia Vi- L: a—e C, ludens (Reichb. f.) Kränzl. a flos, b labell., c gynostemium, d polli- nium omnia Vi-

44 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

uniflori, 3 ad 4 cm inter se distantes, bracteae cymbiformes, amplae, obtusae, 6 ad 7 mm longae et basi latae, pedicelli cum ovariis satis validi, 2,5 cm longi. Sepala ex unguibus abrupte dilatata, dorsale latissime oblongum vel suborbiculare margine crispatum,

2 cm longum et fere latum, sepala lateralia anguste oblonga, basi cuneata, apice ob- tusa, 2,2 cm longa, 1,5 cm lata, undulata. Petala minora, subsessilia, oblonga, retusius- cula, margine valde undulata, crispatula, apice reflexa, 1,5 cm longa, 1 cm lata. Labellum primo protensum, deinde energice deflexum et reflexum, triangulum, basi utrinque obtusangulum, antice ligulatum, obtuse acutatum, crista in basi disci carinis 4 compo- sita, carinulis minoribus sine ordine circumstantibus, totum labellum circ. 1 cm longum, basi 5 mm latum. Gynostemium paulum reclinatum, alae minutae, rotundate retusae, tabula infrastigmatica oblonga, paulum prosiliens. Flores pallide cinnamomei, albido- marginati, labelli basis et gynostemium rubra. Fig. %K: a—d.

Sub äquatoriale andine Provinz. Columbien. Genauer Standort und Sammler unbekannt. Kultiviert im Garten des Herrn O'Brien.

23. C. ludens (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium ludens Reichb. f. in Gard. Chron. NS. XXIII. (1885) 756; Sander, Orch. Guide 185; Williams, Orch. Grow. Man. ed. 7. 620; Veitch, Man. Orch. pl. VIII. 78 sub G. serrato Lindl. Habitu generali C. serrati Inflorescentia verisimiliter ejusdem speciei, rami (ex icone) 12 ad 1 3 cm longi, bracteae spathaceae, oblongae, obtusae, ad 2 cm longae, pedicelli cum ovariis 4 cm longi. Sepalum dorsale unguiculatum, transverse ellipticum, lateralia longius unguicu- lata, oblonga, acuta, dorsale cum ungue 2,8 cm longum, 3 cm latum, paulum crispulum, lateralia cum ungue 1,5 cm longo fere 4 cm longa, 2,5 cm lata, omnia brunnea, vel cinnamomea-, luteo-suffusa. Petala minora, brevi-unguiculata, oblonga, basi hastata, valde crispata et interdum in annulum coalita, interdum libera, obtusa, lutea, maculis lobatis cinnamomeis ornata, 2 cm longa, 1 cm lata. Labellum linguiforme, medio vix constrictum, antice obtuse acutatum, recurvum, basi angulatum, crista e basi cuneata antice quadrata, utrinque obtusangule lobulata, cruribus vel lamellulis de crista in lobos laterales excurrentibus, totum labellum luteum, brunneo-signatum, crista aurantiaca, purpureo-limbata. Gynostemii alae purpureae, semirhombeae, acutae, divergentes, lineae elevatae, de fovea stigmatica in tabulam infrastigmaticam decurrentes. Fl. Maio. Fig. 2L: a e.

Subäquatoriale andine Provinz. Genauer Standort unbekannt (W. Veitch!). Nota. Species denuo examinanda; vidi solummodo iconem analyticam satis rudern Reichen- bachii.

24. C. Baldewiamae (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Baldeviamae Reichb. f. in Gard. Chron. (18 7 3) 915: Sander, Orch. Guide 174. Habitus omnino C. super- bientis Reichb. f. Panicula longissima, volubilis, ampla, rami ad 20 cm inter se distantes, ad 15 cm longi, 3- ad 4-flori, bracteae cucullatae, late oblongae, obtusae, 1,5 ad 1,8 cm longae, pedicelli cum ovariis subduplo longiores, 3,5 ad 4 cm longi. Sepalum dorsale unguiculatum, ungue lineari, 4 mm longo, basi auriculato, lamina semicircularis, postice rectilinea vel subcordata, toto margine unguem usque leviter crenulata, 2 cm longa, 2,5 cm lata; sepala lateralia multo majora, longe unguiculata, e basi cuneata ovato- triangula, obtuse acutata, subobliqua, unguis . basi auriculatus, ad 1',3 cm longus, lamina

3 cm longa, basi 2 cm lata, omnia brunnea, margine luteo-maculata, vix vel non crenulata., Petala brevi-lateque unguiculata, lamina oblongo-triangula, obtusa, toto margine valde undulata, superne convergentia, cum unguiculo 3 mm longo 2,5 cm longa, basi 1,8 cm lata, eodem colore quo sepala. Labellum basi hastatum, angustatum, de- flexum, recurvum, antice acutum, lobulis vix ita dicendis triangulis, obtusis; cristae labelli 2 postpositae, basilaris flabellata, 7-dactyla, superne aspera, crista anterior tri- dactyla, adjecta carinula utrinque pone marginem leviter flexuosa, labellum circ. 1 cm longum, brunneum, crista alba, luteo-marginata, roseo-guttulata. Gynostemium gracile, postice in apicem triangulum productum, alae parvae, ascendentes, denticulatae, tabula infrastigmatica haud valde prosiliens, margo utrinque sulcatus. Flores 7 ad 8 cm longi, omnino brunnei.

Cyrtochilum. 45

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien, ohne genaueren Standort (Carder n. 134!). Zuerst gefunden von Seilor ßaldeviama. Am Salto de Tequendama, Provinz Bogota (Wilke!).

Nota \. Differt floribus etiam majoribus quam illis G. superbientis, cristae fabrica, se- palis laterabbus multo longius unguiculatis quam dorsale ab omnibus affmibus. Est ceterum G. superbienti affine.

Nota 2. De orthographia nominis specifici magna est confusio. In herbario suo Reichen- bachius scripsit »Baldawamae«; in diagnosi sua 1. supra c. » Baldewianae« ibique nomen col- lectoris et bujus speciei et G. tetracopidis Reichb. f. semper Senor ßaldeviama scribere solitus est.

25. C. serratum (Lindl.) Kränzl. Oncidium serratum Lindl. Seit. Orch. (1838) sub t. 48; Lindl. in Paxt. Fl. Gard. IL 126 c. ic. jEd. 2. I, 20, fig. 15] et Fol. Orch. Oncidium 5; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 70 i et in Gard. Chron. (1850) 279 c. fig.; Bot. Mag. t. 5632; Batem. See. Cent. Orch. t. 194; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 77;. Veiten, Orch. Grow. Man. 7. ed. 630; Sander, Orch. Guide 191. 0. Sanderianum Rolfe in Kew Bull. (1893) 3 37 et in Orch: Rev. II. 54. Pseudobulbi rhizomati crasso 30 cm longo vel imo longiori oblique insidentes, ovato-oblongi, teretes vel sub- aneipites ad 1 2 cm longi, obscure sulcati, diphylli. Folia infrabulbosa longe vaginantia, linearia; illa pseudobulborum lineari-lanceolata, acuta vel acuminata, ad 40 cm longa, ad 4 cm lata, obscure vel brunneo-viridia. lnflorescentia volubilis ad 4 m longa, paniculata, rami interdum valde (18 ad 25 cm) distantes, bracteis magnis suffulti, pauci- flori, leviter fractiflexi, bracteae obovato-oblongae, obtusae, convolutae, circ. 2 cm longae, expansae 7 mm latae, pedicelli cum ovariis tenues, 4 cm longi. Sepalum dorsale brevi- unguiculatum, reniforme vel semiorbiculare, apice rotundatum, margine minute serratum, brunneum, luteo-limbatum, 1,7 cm cum ungue longum, 2,5 cm latum; sepala lateralia modice unguiculata, ungues in laminas toto ambitu rhombeas, margine undulatas serrulatasque, brunneas, luteo-limbatas transientes, laminae interdum angustatae, cum ungue ad 4 cm longae, 1,8 cm latae. Petala saepius involuta, sese invicem tegentia et apieibus intertexta, ovato-oblonga, margine crispa, serrulata, expansa circ. 2 cm longa, basi 1,5 cm lata, brunnea, in tertia anteriore lutea, interdum basin versus luteo-vittata. Labelli Iobi laterales acuti, reflexi, reetanguie divergentes, lobus inter- media lanceolatus, antice paulum dilatatus, acutus, crista labelli totam latitudinem oecupans, margine dentata, ambitu fere reetangula, callo tumido in lineam crassam protracto illi imposito, totum labellum 1 ,5 cm longum, inter lobos laterales 1 cm, antice 5 mm latum, purpureo-brunneum, albo-limbatum. Gynostemium 5 ad 6 mm longum, alae crassiusculae, acutae, hamatae, additis 2 inferioribus crassis rotundatis; tabula infrastigmatica parva crasse marginata. Fl. Julio, Augusto.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbische Zone. Ecuador, Westanden von Quito in 1600 2600 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 6242!), Paramo de Altos in 3300 mü. M. (Wallis), Anden von Quito (Sprucen. 5282!, 6072 !), bei Quito (Jameson!) ohne Standort (K lab och!).

26. C. annulare (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium annulare Reichb. f. in Gard. Chron. (1875) I. 396; Sander, Orch. Guide 173. Habitu et magnitudine ab G. ma- crantho Lindl. satis difficile discernendum. Panicula ultrametralis, volubilis, rami crebri, paulum distantes in superiore parte paniculae interdum uniflori, in parte basilari ad 20 cm distantes, ipsi volubiles 3- ad 5-flori, bracteae magnae, naviculares, obtusae vel retusae, 1,5 ad 2 cm longae, pedicelli cum ovariis 4 ad 4,5 cm longi. Sepalum dorsale transverse reniforme, lateralia ambitu suborbicularia vel latissime ovata, longius unguicu- lata, basi cordata, omnia basi auriculata, antice rotundata, dorsale 3 cm longum et latum, lateralia cum ungue 7 mm longo 4 ad 4,5 cm longa, 2,5 ad 2,8 cm lata, saepius subobliqua, castanea, luteo-limbata. Petala unguiculata, oblonga, crispula basi cordata, reflexa, in annulum coalita, margine undulata vel denticulata, circ. 2 cm longa, 1 cm lata, lutea, castaneo-vittata et apice lutea. Labellum basi constrictum, utrinque auriculatum, late lineare, antice retusum, circ. 1,8 cm longum; crista polydaetyla, struibus 2 superpositis composita, inferior depressa latior, utrinque tridentata, antice

46

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

in lobulos breves exeunte; strues superior angustior lamella vel tuberculo crassiore composita, magis prominens, lobuli labelli laterales auriculiformes rotundati, totum la- bellum reflexum brunneum, crista purpurea. Gynostemium crassum, alae triangulae breves, erectae; tabula infrastigmatica paulum evoluta. Fig. 3A: a d.

Fig. 3. A: a—d Cyrtochilum annulare (Lindl.) Kränzl. a flos, b labeil., c gynostemium, d pol- linium, omnia Vi- B: a—d C. rnonachicum (Reichb. f.) Kränzl. a flos vi expansus, b labell, c gynostemium, d pollinium, omnia Vi- C: a—e G. aemulum (Reichb. f.) Kränzl. a flos, b labell., e et d gynostemium, e pollinium. D: a, b C. tetracopis Reichb. f.) Kränzl.' a flos Vi expansus, b labellum. E: a—f G. superbiens (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi» * labell., c et d gynostemium, e anthera, f pollinium. b—f 2/i-

Cyrtochilum. 4.7

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien, Staat Gauca (Chesterton! Roezl!, Shuttleworth!). Ohne Standort (Pearce n. 36!, presented by Veitch).

Nota. Species G. aemulo similis, differt tarnen ab illa petalis in annulum cohaerentibus; differt porro a 0. falcipetalo Lindl. petalis multo latioribus et cristae structura. A G. macrantho, cui magnitudine florum simile videtur, petalis labelloque multo minoribus statim discernendum est; labelli structura ceterum omnino diversa.

27. C. monachicum (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium monachicum Reichb. f. in Gard. Chron. N. S. XXIX. (1883) 368, fig. 54; Pfitz. in Engl.-Prantl, Pflzfam. II. 6. 200, fig. 215; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 624 c. ic; Sander, Orch. Guide 186. 0. ionodon Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 23. 0. Davisii Reichb. f. I.e. 24. Tota planta G. serrato (Lindl.) Kränzl. proxima. Pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia longissima, volubilis, ultra bimetralis, rami 1 0 cm inter se distantes, breves. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, subito in laminam latissime vel transverse oblongam reniformem, margine serratam dilatatum, toto margine ceterum crispulum vel undulatum, 2,3 cm longum, fere 3 cm latum, a linea mediana reflexum; sepala lateralia longius (7 mm) unguiculata ovata, planiuscula, obtusa, lamina 3,5 cm longa, basi 2,5 cm lata. Petala brevi- (2 mm) unguiculata, ovata, obtusa, valde crispata, falcatim reflexa, margine undulata, vix explananda, 2,5 cm longa, basi 1,5 cm lata; sepala pulchre brunnea vel castanea, dorsale luteo-marginatum. Petala cinnamomea, maculis luteis et margine luteo ornata. Labellum ex ungue brevi arete deflexum, toto ambitu lanceolatum, acutum, basi convexum, antice explanatum, lobi laterales trianguli, reetanguli, fere acuti, crista basi tricruris, deinde in massam irregulariter 5-lineatam papillosam vel tuberculatam evoluta, totum labellum 2 cm longum, basi et in lamina antice 3,5 mm latum. Gynostemium brevissimum, alae triangulae, falcatae, ereetae, androclinium non superantes, fovea stigmatica lata, tabula infrastigmatica angusta, andro- clinium postice angustum, membranaceum. Flores inter sepala lateralia 9 cm diametro. Fig. 3 B: a—d.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbische Zone. Genauer Standort un- bekannt. — Die Diagnose nach Blüten eines wilden Exemplars, von F. Sander in St. Albans. Ecuador, bei Loja (Hübsch!).

Nota 1 . Perigonii phylla plerumque adeo ineurva, ut re vera cucullum monachicum ludanl.

Nota 2. Cum hac specie conjunxi G ionodon Rebhb. f. et G Davisii Reichb. f., quae characteribus omnibus essentialibus cum G. monachieo quadrant et solummodo floribus paulo minoribus differre videntur. Extat One. ionodontis flos unicus, miidiocriter exsiccatus in her- bario Vindobonensi (olim Reichenbachiano) ; G. Davisii flores 2 male conservati et icon analytica rudissima Reichenbachii.

2 8. C. aemulum (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium aemulum Reichb. f. in Bonpl. II. (1854) 102 et 279; ibid. III. 66; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 8; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 7<)5; Sander, Orch. Guide 172. Rhizoma ad 50 cm longum, validum. Pseudo- bulbi 5 ad 1 2 cm inter se distantes, elongato-conici, vix vel non compressi. longitudina- liter sulcati, ad 1 0 cm longi, diphylli. Folia lorata, ad 60 cm longa, acuta, coriacea. Inflorescentia volubilis, ad 3 m longa, rami pro ratione breves pauci-( 6jflori, satis validi, 12 ad 20 cm longi, vaginulis bracteiformibus, oblongis, obtusis, distantibus praediti, flores praesertim ad apices ramorum congesti, bracteae magnae, oblongae, obtuse acutatae, coneavae, 1,8 2 cm longae, Ovaria cum pedicellis ad 3 cm longa. Sepala lateralia longius (ad 6 mm), dorsale brevius (ad 4 mm) unguiculata, oblonga acuta, dorsale basi cordatum, luteum, vittis latis rubris decorum, lateralia oblonga, rubra, luteo- vel aureo-marginata, cum unguibus ad 3 cm longa, 1,3 cm lata, omnia margine modice undulata, dorsale utrinque, lateralia extus in ungue auriculata. Petala brevius (3 mm) et latius unguiculata, cordato-ovata, obtuse acutata, margine manifeste undulata, aurea, praesertim basin versus rubro-maculata, apieibus reflexa, margine manifestius undulata, fere 2 cm longa, basi 1,5 cm lata. Labellum e basi utrinque lobulata (lobis sub- quadratis, rotundatis) angustatum, lineare, acuminatum, reflexum; callus in disco tri- carinatus, carina mediana medium in discum descendente ibi in processum pluritubercu-

48 Fr. Kränzlin. Örchidaceae-Odontoglosseae II.

latum, valde prominentem exeunte, adsunt praeterea calli quidam pone marginem et unus utrinque a disco in marginem lobulorum lateralium transiens, totum labellum j;8 cm longum, inter lobos laterales 6 mm latum, basi luteum, in disco ceterum rubrum. Gynostemium parvum, gracile, utrinque in alam retusam, denticulatam, rectangulariter divergentem auctum, androclinium acutum, tabula infrastigmatica paulum protensa. Fl. Novembri, Decembri, Januario. Fig. 3(7: a e.

Mittlere hochandine Provinz. Peru. Paramo de la Vuelta in 4000 m ü. M. (Wallis!). Ecuador. Epiphytisch in dichten Wäldern um Shoray, Ostanden von Cuenca in 2300 2600 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 6844!). Columbien. Ohne genaueren Standort (Bruchmüller!); am Rio Maspa auf 2500 m ü. M. (F. C. Leh- mann n. 460!, H98!); Ocana (Warscewicz!); bei Pamplona in 2500 m ü. M. (Schlim n. 413!)-

Nota. Specimina Lehmanniana n. 460 floribus majoribus excellunt prae ceteris.

29. C. tetracopis (Reichb. f) Kränzl. Oncidium tetracopis Reichb. f. in Gard. Chron. (1873) 915; Williams, Orch. Grow. Man. ed. 7, 633; Sander, Orch. Guide 192; Rolfe in Orch. Rev. III. 251. Pseudobulbi ovato-oblongi, diphylli, leviter sulcati, rhizomati oblique scandenti insidentes, foliis infrabulbosis 3 vel 4 longe vaginantibus suffulti, 8 ad 9 cm longi ad 4 cm lati. Folia oblonga vel oblongo-lanceolata acuta, maxima ad 35 cm longa, ad 4 cm lata. Inflorescentia longissima, volubilis, bimetralis et ultra, paniculata, rami 4 2 ad I 6 cm inter se distantes, ad 8 cm longi, 3- ad 4-flori, bracteae cucullatae, obtusae, 1,5 cm longae, 6 ad 7 cm latae, pedicelli cum ovariis 3 cm longi. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, subrotundo-ovatum, antice breviter emarginatum/ margine minute serrulatum, basi cordatum, cum ungue auriculato \ cm longo 2,5 cm longum, 2 cm latum, lateralia ovata, subobliqua, obtusa, basi cordata, cum ungue 1,5 cm longo fere 3,5 cm longa, basi 1,8 cm lata. Petala brevi-unguicu- lata, triangula, cordata, obtusa, margine undulata, 1,7 cm longa, 1,3 cm lata. Labellum basi utrinque angulatum, angulis satis magnis rotundatis, lineare, recurvatum, antice acutum, carina utrinque in basi, crista antice sulcata, basi tomentosa, totum labellum extensum, ad 1,5 cm longum, pro flore minutum. Gynostemii brevis alae ascendentes, lineares, antice retusiusculae, bidentatae, adjectis »ligulis« vel appendicibus 2 mem- branaceis (gynostemium igitur quasi quadrialatum vel falcibus 4 praeditum unde nomen!). Sepala brunnea, dorsale luteo-limbatum, petala et labellum lutea, brunneo- maculata. Fig. ZD: a, b.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (Carder!). Von Bull ein- geführt.

Nota. Huc retulit cl. R. A. Rolfe 1. supra c. (7. (Oncidium) chrysodipterum (Veitch) Kränzl. quod mihi non probandum vidctur, quamvis species sint simillimae. Eodem jure i. e. si characteres quosdam pro nihilo aestimemus, magnus numerus specierum Cyrtochilorum in paucas species reducendus erit.

30. C. halteratum (Lindl.) Kränzl. Oncidium halteratum Lindl. Orch. Linden. (1846) 14; in Paxton, Fl. Gard. II. 126, Fol. Orch. Oncid. 6; Reichb. f. in Bonplandia III. 66 et Walp. Ann. VI. 706. Pseudobulbi magni, oblongi, monophylli. Folia ensi- formia vel lorata, linearia, brevi-acutata, ad 40 cm longa, ad 3 cm lata. Inflorescentia volubilis, longissima, paniculata, rami valde distantes breves, pauciflori, bracteae cymbi- formes, late ovatae, obtuse acutatae, ad 2 cm longae, pedicelli cum ovariis ad 4 cm longi. Sepalum dorsale late unguiculatum, late spathulatum, fere suborbiculare vel latissime ovato-cordatum, basi minute auriculatum, obtusum, 2,5 cm longum et latum; sepala lateralia longius unguiculata, basi cordata, ovata, brevi-acutata, cum ungue ultra 1 cm longo 3,5 cm longa, fere 2,5 cm lata; sicca brunnea, unicoloria. Petala brevis- sime lateque unguiculata, basi leviter cordata, ovata, obtusa, pallide lutea, purpureo- maculata, 2,2 cm longa, 1,5 cm lata. Labellum simplex, basi utrinque angulatum, ligulatum vel late lineare, obtusum vel obtuse acutatum, curvulum, crassius quam cetera phylla, subtus et supra carinatum, cristae in disco rhombeae, 2 utrinque lobulatae, maximae, crassae, ubique papillis minutis obsitae; totum labellum recte expansum, 1,5 cm

Cyrtochilum. 49

longum, brunneum, crista aurea. Gynostemium rectum, dorso papillosum, in vertice angulatum, tabula infrastigmatica utrinque obtusangula, alae falcatae, erectae. Flores extensi circ. 5 cm diametro, pulchre castanei, sepala antice viridis, petala lutea. Februario.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. Quindiu (Linden n. 1289!), bei Aspasica (Schlim n. 36!). Zahlreiche kultivierte Exemplare!

31. C. superbiens (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium superbiens Reichb. f. in Lin- naea XXII. (1849) 843; Walp. Ann. VI. 705; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 5; Bot. Mag. t. 5980; Williams, Orch. Alb. VI, t. 276 et Orch. Grow. Man. ed. 7. 632; Journ. of Hortic. XXII. 12 1, fig. 2 4; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 82 c. ic.J Sander, Orch. Guide 192; Cogn. Dict. Icon. Orch. Oncid. t. 31. Rhizoma elongatum, radicibus longissimis obsitum. Pseudobulbi elongato-ovoidei, subcompressi, foliis infrabulbosis longe vaginatis suffulti, utrinque 4- ad 5-sulcati, diphylli, 8 ad 1 0 cm longi, ad 4,5 cm lati. Folia longe lanceolata, acuminata, ad 40 cm longa, ad 4 cm lata, satis crassa, coriacea. In- florescentiae ad 6 m longae, rami valde et varie inter se distantes, breves, pauciflori, bracteae late ovatae, obtuse acutatae, cymbiformes, ad 1,5 cm longae, basi semiamplexi- caules, ad 8 mm latae. Sepalum dorsale basi leviter cordatum et excavatum, toto ambitu suborbiculare vel imo reniforme, apice obtusissimum, leviter emarginatum, apice re- flexum, cum ungue 8 mm longo 2,5 cm longum et latum; sepala lateralia longius (1,2 cm) unguiculata, ovata obtusa, lamina sine ungue 2,2 cm longa, 1,5 cm lata; haec 3 brunnca, apicibus et partim margine lutea. Petala brevi-lateque unguiculata, cordata, late ovatä, margine undulata, vix 2 cm longa, 1,8 cm lata, lutea, brunneo- vittata et maculata. Labellum e basi breviter unguiculata triangulum, lobi laterales in dentem reflexum reducti, lamina medio utrinque rotundata, antice ligulata, apice acuta, crista satis crassa, plana, medio dente satis producto praedita, totum labellum 1,5 cm longum, recurvatum, medio 6 mm latum, castaneum, crista lutea; gynostemii alae angustae, protensae, anthera antice dilatata, emarginata, glandula latissima. Fig. 3E: a f.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbische Zone. Ost-Cordillere von Colum- bien in 3000 m ü. M. zwischen Pamplona und Ocaiia (Schlim n. 387!, 1433!, 1438!, Funck u. Schlim); in Wäldern über Popayan (Staat Cauca) in 2200 300 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 2786!, 3546!, 6243! u. 676 1 !, Kalbreyer n. 1971); Bogota (Karsten!); Medellin (Wallis!); Antioquia (Schmidtchen!). Peru; Berge westlich von Huacapistana, Dpt. Junin, Prov. Tarma (Weberbauer n. 2103!); bei Huambos, Dep. Cajamarca, Prov. Chota (Weberbauer n. 4196!). Ohne Standort (Kalbreyer n. 614!, Rözl!).

Nota. Nuperrirae hybrida arteficialis inter hanc speciem et C. tnacranthum culta est, quae breviter describitur in Orchid. Review XXI. (4 9-13) 219 sub nomine Oncidium McBeania- num (Rolfe?). C. maerantho simile esse dicitur et haec species certe pater habenda erit.

32. C. lucescens (Reichb. f. Kränzl. Oncidium lucescens Reichb. f. in Gard. Chron. (1887) I. 799; Williams, Orch. Grow. Man. ed. 7. 620. Pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia volubilis, ramosa; rami pauciflori, bracteae oblongae, acutae, scariosae, quam Ovaria pedicellata multo breviores. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, late ovato-triangulum, toto margine crispatum, intense brunneum, margine recurvo, luteo; sepala lateralia longius unguiculata, basi auriculata, ovata, obtusa, leviter asymmetrica, viridi-brunnea, nervo mediano intus viridi. Petala etiam brevius unguiculata, unguiculis minute auriculatis, late ovata, margine crispula, cinnamomea. Labellum toto ambitu ligulatum, basi utrinque angulatum, medio leviter constrictum, apice obtusum, basi viride, antice intense purpureum, crista labelli utrinque tridentata, quasi membranis 3 post- positis composita, antice triapiculata. Gynostemii alae lanceolatae, angustae, erectae, acutae, gynostemium viride. Sepalum dorsale 2 cm longum et latum, lateralium unguis 1,5 cm, lamina 2 cm longa, 1 cm lata. Petala 2 cm longa, 1 cm lata. Labellum vix 1 cm longum.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. (Von Williams eingeführt, nur kultiviert bekannt!)

A. Engler, Das Pflanzenreich. IV. (Embryopliyta dphonogama) 50. 4

50 fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Nota. Diagnosis magna pro parte e Reichenbachii descriptione originaria sumpta, praestat enim in herb. Reichenb. flos unicus. Differt ab affinibus structura cristae labelli et sepalo dor- sali lato ac valde crispato.

33. C. chrysodipterum*) (Veitch) Kränzl. Oncidium chrysodipterum Veitch, Man. Orch. PI. VIII. (1892) 23 c. ic; Cogn. in Dict. Icon. Orch. Oncid. t. 13; Chron. Orch. I. (1902) 361 (var. Claesianum Cogn.); Rolfe in Orch. Rev. III. (1895) 251 (non Reichb. f.). Pseudobulbi oblongi, compressi, 7 ad 8 cm longi, monophylli vel diphylli. Folia longe lorata, breviter acuminata, basi leviter complicata, 35 ad 50 cm longa. Scapus bi- ad trimetralis, volubilis, paniculatus, rami breviusculi tri- ad quin- queflori, bracteae magnae, cymbiformes, pedicelli cum ovariis 3,5 ad 4,5 cm longi, leviter curvati. Sepala unguiculata , dorsale brevius, orbiculare, basi subito contrac- tum, margine crenulatum, cum ungue fere 3 cm longum, lamina 2,5 cm diam., la- teralia longe unguiculata, ovato-spathulata, margine undulata, divergentia, basin usque libera, carinata, 3,5 cm longa, 2,5 cm lata, omnia brunnea, aureo-limbata. Petala ovato- lanceolala, brevi-unguiculata, incurva (nee tarnen conglutinata), valde undulata, ad 3 cm longa, 1,5 cm lata, intense lutea, basi brunneo-maculata. Labellum e basi paulo latiore utrinque auriculata lineare, obtuse acutatum, recurvum, crista semiteres, antice in denticulos 5-seriatos soluta, totum labellum (extensum) ad 2 cm longum, basi fere I cm latum, luteum, basi albescens, brunneo-maculatum. Gynostemium utrinque hastato-alatum, additis auriculis 2 minutis pone foveam stigmaticam, brunneum. Flores expansi ultra 7 cm diametro. Fig. kA\ a-d.

Var. Claesianum Cogn. 1. supra c. differt sepalis lateralibus apice et margine luteis, petala colore praestant etiam clariore quam illi florum typicorum.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien, Bogota und Santander. Nur kultiviert bekannt, von Glaes gesammelt.

Nota. De synonymia hujus speciei cf. supra sub 0. tetracopis (Reichb. f.) Kränzl.

34. C. tueumanense (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium tueumanense Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 23. Pseudobulbi mihi non visi. Folia ensiformia, e basi longe angustata complicata, lineari-lanceolata, acuminata, maximum mihi visum ad 40 cm longum, 3 cm latum, pars basilaris complicata, 1 6 cm longa, lnflorescentia volubilis, paniculata, rami valde distantes (ultra 14 cm), satis breves, 4- ad 6-flori, bracteae et ramorum et florum sat magnae, naviculares vaginantesque obtusae, 1,5 cm longae, ad 8 mm latae, pedicelli cum ovariis 3 ad 3,5 cm longi, tenues. Sepalum dorsale ungui- culatum, brevi-auriculatum, triangulum, utrinque rotundatum, integrum, cum ungue 5 mm longo fere 2 cm longum, 1,4 cm latum, lateralia longius unguiculata, oblonga, subobliqua, extus rotundata, obtuse acutata, 2,2 cm longa, 1 cm lata, undulata. Petala brevi-unguiculata, obtuse triangula, valde crispata, undulata, obtuse acutata, 1,8 cm longa, 1 cm lata. Labelli unguiculati lobi laterales in angulos reflexos redueti, lamina basi hastata, linearis, refraeta, antice acuta, calli in basi satis alti, trianguli, apice retrorsi, lamellae 3 antice grandescentes, elevatae, superne minute denticulatae, Ulis antepositae, medio in disco abrupte desinentes, totum labellum fere 2 cm longum, basi 7 ad 8 mm latum. Gynostemii alae minutae, tabula infrastigmatica paulum supra basin, utrinque prosiliens.

Nördliche und mittlere hochandine Provinz. Anden von Tucuman (Pearce n. 803!).

Nota. Species typica Cyrtochilorum ab omnibus tarnen adhuc notis fabrica cristae la- belli diversissima.

35. C. Carderi (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium Garderi Reichb. f. in Gard. Chron. (1875) I. 748. Caulescens, pseudobulbi oblongo-ligulati, compressi, valde inter se distantes, foliis infrabulbosis brevi-vaginantibus suffulti, monophylli. Folia omnia linearia, obtuse acutata vel acuminata, ad 25 cm longa, 3 cm lata. lnflorescentia volubilis,

*) > chrysodipterum« signifleat alis aureis praeditum.

Cyrtochilum. 51

longissima, ampla, rami inferiores volubiles vel tortuosi, superiores breves, pauciflori, bracteae et ramorum et florum breviusculae, amplexicaules, vaginantes, 7 ad 8 mm longae, pedicelli cum ovariis ad 3 cm longi, curvuli. Sepala exappendiculata, oblonga, acuta, apice reflexa, brevi-unguiculata, margine crenulata, 3 cm longa, 1,8 cm lata. Petala brevius unguiculata, undulata, oblongo-ovata, a sepalis magnitudine haud valde diversa, apice reflexa, circ. 2,5 cm longa, basi 1,5 cm lata; haec omnia brunnea (coflei- coloria), petala antice alba. Labellum toto ambitu panduratum, antice ligulatum, basi utrinque rotundatum, deinde angustatum, deinde lineari-oblongum, obtusum, crista labelli callis vel tuberculis utrinque 4, ipsis denticulatis rostroque retuso paulum prosiliente Ulis interposito composita, totum labellum circ. 2 cm longum, basi et antice circ. 1 cm latum, basi luteum, in dimidio anteriore rubrum. Gynostemium curvatum, alae paulum evolutae, tabula infrastigmatica utrinque prosiliens. Fig. iB: a.

Sub äquatoriale andine Provinz. Genauerer Standort unbekannt (Card er!).

Nota. Reichenbachius recte observat, flores potius Vandas in memoriam quam Onci- dium revocare. Est certe species coloribus labelli et (partim) petalorum in hoc genere inusi- tatis; ceterum 0. xebrino Reichb. f. comparanda videtur.

36. C. metallicum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium metallicum Reichb. f. in Gard. Chron. (1876) I. 39 4; Williams, Orch. Grow. Man. ed. 7, 623; Sander, Orch. Guide 186. Planta omnino habitu 0. serrati Lindl. ; pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia longissima, volubilis, paniculata, rami breves, curvati, bracteae satis magnae, spathaceae, obtusae, 1,5 ad 1,8 cm longae, pedicelli cum ovariis 4 cm longi. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, suborbiculare, basi cordatum, margine crispulum, cum ungue 2,2 cm longum, 2,5 cm latum, sepala lateralia ex ungue cuneato-oblonga, obtusa, ex- auriculata, obtuse acutata, cum ungue 15 cm longo 4,5 cm longa, 2,3 cm lata. Petala brevissime unguiculata ungue utrinque auriculato, ovato-triangula, apice reflexa, margine valde crispata, 2,3 cm longa, basi 1,3 cm lata. Labellum toto ambitu panduratum, a basi medium usque subrhombeum, deinde contractum, apicem versus dilatatum, hastatum, oblongum, apice obtusum; crista labelli depressa, circ. enneadactyla, dactylis excepto mediano brevissimis. Gynostemii valde recurvati alae lacero-2- ad 5-dentatae, diver- gentes, labellum 1,5 cm longum, antice 6 mm latum.' Sepala petalaque cuprea, luteo- marginata, ubique praesertim in medio phyllorum metallice nitentia (etiam in sicco!). Fig. iC: a.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (Wallis!).

37. C. phylloglossum (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium phylloglossum Reichb. f. in Gard. Chron. (1881) I. 169. Pseudobulbi ancipites, oblong, obscure 2- ad 3- costati, diphylli, recti vel leviter curvuli, ad 7 cm longi, 2,5 cm lati. Folia e basi complicata lanceolata, acuta, unicum mihi visum ad 1 8 cm longum, 2 cm latum. In- florescentia longissima paniculata, rami breves, fractiflexi, pauciflori, bracteae parvae. Sepalum dorsale unguiculatum, late cuneatum, triangulum, (si mavis subrhombeum) margine crispatum, sepala lateralia multo longius unguiculata, oblonga, acuta. Petala brevius latiusque unguiculata,. ovato-triangula, acuminata, apice reflexa, margine quam maxime crispata, undulata denticulataque. Labellum toto ambitu panduratum, basi ob- triangulum, utrinque obtusato-angulatum, lamina latissime ligulata, fere anguste elliptica dicenda, modice reflexa; crista a basi in basin lobi anterioris decurrens, bicruris, dente interjecto. Gynostemium valde reclinatum, alae nullae. Sepala petalaque pallide castanea, luteo-limbata, etiam labellum luteo-limbatum cum basi lutea, gynostemium viride. Fig. &D: a—b.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. Von Bull importiert.

Nota. Hujus speciei rudimenta tantum vidi, diagnosis ex illa autoris iconibusque rudis- simis ipsius conscripta. Ex illis elucet, speciem et sepalo dorsali inusitate magno et praesertim lato et labelli fabrica characteristica ab omnibus satis esse distinctam. Affinis esse dicitur C. ventilabro (Reichb. f.) Kränzl.

38. C. grandiflorum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium grandiflorum Reichb. f. in Gard. Chron. (188 1) I. 782. Planta certe maxima. Pseudobulbi non praestant.

52

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Folium (unicum tantum visum) e tasi complicata lanceolatum, acutum, 45 cm longum, 4,5 cm latum, 9-nervium. Inüorescentia longissima, certe ultrametralis, volubilis, rami

Fig. 4. A: a—d Gyrtochilum chrysodipterum (Veitch) Kränzl. a flos Vi, b labellum, c gyno- stemium, d pollinium {b—c 2/i). B: G Cardrri (Reichb. f.) Kränzl. flos Vi- C- & me~ tallicum (Reichb. f.) Kränzl. flos Vi- D: a, b C. phylloglnssum (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi, b gynostemium 2/j. E: a-e C.ustulatum (Reichb. f) Kränzl. a sep. dorsale, b sep. laterale, c labellum, d et e gynostemium. F: a et b G. grandiflorum (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi, b labellum. 0: a—d C. insculptum (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi, * labellum, c et d gyno- stemium.

breves pauciflori, interdum 20 cm inter se distantes, bracteae et ramorum et florum cymbiformes, ovatae, obtusae, ad 2,2 cm longae, basi ad 8 mm latae, pedicelli cum ovariis 3,5 cm longi. Sepalum dorsale brevius, lateralia longius unguiculata, lamina

Cyrtochilum. 53

cordata, suborbicularis vel late ovata, antice rotundata, brunnea, flavo-marginata, vix vel non undulata. Petala brevi-unguiculata, ovata, magis acuta, apice leviter reflexa, mar- gine undulata. Haec omnia magnitudine G. aemuli. Labellum reflexum, toto ambitu panduratum, e basi latiore angustatura, deinde dilatatum, antice spathulatum, obtuse acutatura, lobi laterales vix evoluti, rotundati, introrsi; crista labelli plana, antice ob- tusata, multo-lobulosa, carina in medio labello nulla, totum labellum 1,2 cm longum, rubrum, lobi laterales luteo-brunnei. Fig. &F: a—b.

Subäquatoriale andine Provinz. Golumbien. Von Bull eingeführt.

Nota. Species C. aemulo Reichb. f. adeo similis quam pro varietate illius haberi possit, sinon (ut de characteribus vilioribus taceam) callo omnino diverso distingui possit. Nomen specificum a cl. Reichenbach datum haud proprium videtur, flores enim minime magnitudine excellunt.

3 9. C. ustulatum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium ustulatum Reichb. f. in Gard. Chron. N. S. XIX. (l 883) I. 340. »Affine 0. metallico Reichb. f.« Pseudobulbi et folia illis 0. serrati Lindl. similia esse dicuntur. Sepalum dorsale unguiculatum, transverse oblongum vel suborbiculare, margine crenulatum, leviter undulatum, sepala late- ralia satis longe unguiculata, e basi cuneata subspathulata, oblonga, apice obtusa, margine non crispata. Petala brevissime unguiculata, ovata, basi hastata, margine valde crispula. Labelli lobi laterales parvi, trianguli, obtusi, lamina vel lobus intermedius arcte deflexus, ligulatus, medio utrinque rotundatus, antice retusus apiculatusque ; crista labelli basi oblonga, utrinque et antice modice lobulata, crista altera subquadrata antice obtuse tri- loba anteposita, additis utrinque lamellulis 3, apicibus liberis, laminam labelli utrinque superantibus. Gynostemii alae parvae, bilobulae, tabula infrastigmatica impressa, haud protensa. Flores brunnei, labelli lamina cinnamomeo-suflusa, illos G. aemuli aequan- tes. Fig. kE\ a e.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (Carder).

Nota. Diagnosis speciei mihi non visae ex illa Reichenbachii 1. supra c. et iconibus ana- lyticis satis rudibus cl. auctoris.

40. C. insculptum (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium insculptum Reichb. f. in Gard. Chron. (1872) 1035; Veitch, Man. Orch. PI. VIR. 45; Sander, Orch. Guide 183; Oppen- heim in Orchis X. (1916) 95, t. 4, fig. 3. Pseudobulbi ovoidei, compressi, laeves, 7 12 cm longi, 4 ad 5 cm lati, diphylli. Folia ensiformia, basi complicata, linearia, 30 ad 45 cm longa, 2 ad 3 cm lata. Inflorescentia longissima, volubilis, paniculata, trimetralis vel imo longior, rami 12 ad 20 cm inter se distantes, ipsi volubiles vel torti, pauciflori, bracteae breves, ovatae, obtusae, 5 mm longae et basi latae, pedicelli cum ovariis circ. 3 cm longi. Sepala ovato-oblonga, unguiculata, margine eleganter crispata,- lateralia longius unguiculata, dorsale 1,8 cm longum, 1,5 cm latum, lateralia 2 cm longa, 1 cm lata. Petala subaequalia, brevius et latius unguiculata, 1,7 cm longa, 1,2 cm lata, margine crispata, omnia intense brunnea, metallice micantia, luteo-limbata. Labellum ligulatum, basi auriculatum, apice minute bilobum, lobi vel auriculae laterales subtus sub unguem labelli reflexae et adeo convergentes, ut connatae appareant; crista tridactyla in basi, antice in crura 2 exiens, medio valde incrassata, turgida, extus crenulata. Fig. 4 Cr: a d.

Sub äquatoriale andine Provinz. Ecuador. (Von Backhouse eingeführt, nur kultiviert bekannt!)

41. C. gyriferum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium gyriferum Reichb. f. Ms. Pseudobulbi et folia desunt, praestat solummodo pars inflorescentiae certe volubilis, paniculatae. Rami circ. 1 0 cm inter se distantes, reflexi, 8 ad 1 0 cm longi, fractillexi, bracteae naviculares, ovatae, obtusae, 1 cm longae, 5 ad 6 mm latae, pedicelli cum ovariis 2,2 ad 2,5 cm longi. Sepalum dorsale oblongum, acuminatum, 1,8 cm longum, I cm latum; lateralia ima basi connata, lanceolata, acuminata, angustiora, 3 ad 4 mm lata, omnia apice recurva, margine quam maxime undulata et sinuosa. Petala ovata, acuta, 1,5 cm longa, 7 mm lata, margine aequaliter ut sepala undulata et apice reflexa. Labellum simplex, brevi-unguiculatum, ligulatum, obtusum, basi paulo latius, lobis late-

54 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae IL

ralibus propriis nullis, crista in medio elevata, adjectis carinulis utrinque 3, totum labellum 1,2 cm longum, 3 ad 4 mm latum. Gynostemium basi et apice angulatum. Totus flos sub anthesi ringens 3 ad 3,5 cm diametro. De colore nil constat, sepala petalaque pallidius marginata fuisse videntur. Fig. 5^4: a—d.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador, Loja? (Von Backhouse ein- geführt!)

Nota. In Indicis Kewensis fasciculo III. p. 343 legis quae sequuntur: 0. gyriferum Reichb.f. in Gard. Chron. (1878) I. 558 in observ. = »seq. i. e. C. gyrobulbon Reichb. f.« Hoc certe falsum; 0. gyriferum Reichb. f. enim est Gyrtochilum typicum et si illud cum specie nota comparare velis, C. xebrino affine, Oncidium gyrobulbon Reichb. f. contra est Oneidium genuinum, toto coelo diversissimum ex affinitate 0. ampliati Lindl.

42. C. xanthodon (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium xanthodon Reichb. f. in Gard. Chron. (1868) 1338; Bot. Mag. t. 5756; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 93; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 636; Sander, Orch. Guide 195. Rhizoma fere 1 cm crassum, lignosum, radicibus longissimis (ultra 30 cm) obsitum. Pseudobulbi sejuncti, rhizomati scandenti oblique inserti, ovales, brunnei, nitidi, cataphyllis et foliis infrabulbosis longe vaginantibus suffulti, unicus mihi visus 1 0 cm longus, basi fere 3 cm crassus, rugulosus, diphyllus, sed certe majores. Folia (unicum vidi) lanceolata, acuminata, crasse coriacea, ad 40 cm longa, ad 5 cm lata. Inflorescentia volubilis, scandens, ad 5 m longa, rami inferiores brevi-ramulosi, ramulis paucifloris, bracteae late ovato-oblongae, cymbiformes, acutae, ad 8 mm longae, basi 4 ad 5 mm latae, pedicelli cum ovariis 3 ad 3,5 cm longi. Sepalum dorsale longe (5 mm), lateralia etiam longius (6 ad 7 mm) unguiculata, oblonga, acuta, margine valde undulata crenulataque, lamina sepali dorsalis 1,5 cm lateralium 2 cm longa, 10 ad 1 2 mm lata. Petala breviter et late unguiculata, oblonga, acuta, valde crispata undulataque, 1,3 cm longa, 10 mm lata, haec omnia intense brunnea, aureo-limbata. Labellum basi late triangulum, lobulis arcte reflexis sub- hastatum, deinde angustatum, apicem versus modice dilatatum, subobovatum, apice ipso reflexum, paulum contractum, acutum, basis labelli crista tuberculosa, crassa, medio rostrata, addita utrinque lamella oblique inserta, totum labellum 1,2 cm longum, basi \i expansum 6 ad 5 mm latum, brunneum, callus dentiformis aureus; unde nomen, latera deflexa baseos labelli viscida vel minute glutinosa. Gynostemium breve, cygnoi- deum, sub fovea stigmatica protensum, alae minutae, triangulae juxta foveam. Fl. Februario.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbia. Über Pop ay an in 1 800 2400 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 6758!); auf Bäumen in dichten feuchten Wäldern zwischen San Gregorio und El Pie del Paramo de Sonson in 2 400 2800 m ü. M. (F. C. Leh- mann n. 7288!).

43. C. zebrinum (Reichb.f.) Kränzl. Oncidium zebrinum Reichb.f. in Bon- plandia II. (1854) 12; Gard. Chron. (1872) 1355 c. ic; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 7; Reichb.f. in Walp. Ann. VI. 709; Bot. Mag. t. 6138; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 94 c. ic; Williams, Orch. Grow. Man. 7 ed. 636; Sander, Orch. Guide 195; Cogn. in Dict. Icon. Orch. Oncid. t. 9. Odontoglosswm zebrinum Reichb. f. in Linnaea XXII. (1 849) 8 49. Rhizoma crassum, lignosum, longe repens, cataphyllorum basibus vaginantibus albidis vestitum. Pseudobulbi magni, ovoidei, vetustiores sulcati, vigentes glaberrimi, subcompressi, ad 1 2 cm longi, basi ad 5 cm lati, diphylli ; in rhizomate 10 ad 1 5 cm inter se distantes. Folia lineari-lanceolata, basi longe compressa, ad 40 cm longa, ad 4 cm lata. Inflorescentia 2 ad 3 m longa, scandens, rhachis rubro-maculata, panicu- lata, supcrnc racemosa, bracteae triangulae, leviter appressae, flavo-brunneae, 1 ad 2 cm longae, pedicelli ad 3 cm longi. Sepala petalaque vix diversa oblongo-lanceolata, acuta, apice reflexa, Candida, purpureo- vel röseo-vittata vel maculata, apicibus semper alba, 2,8 cm longa, medio ad 1,5 cm lata, undulata. Labellum arcte deflexum, triangulum, longe angustatum, acuminatum, basi cartilagineum, valde convexum, utrinque angulatum,

»superne basi crista multifarie verruculosa crassa onustum, cui Verrucae quaedam sine ordine adjectae sunt, totum labellum 1 cm longum, 8 mm latum, basi luteum, crista

Cyrtochilum. 55

rubro-adspersa. Flores pulcherrimi 4 ad 4,5 cm diametro. Gynostemium gracile, superne valde incrassatum, quasi capitatum, alae angustae. Fl. Septembri.

Cisäquatoriale Savannenprovinz. Venezuela, Caracas (Gollmer!, Moritz).

44. C. Leopoldianum (Rolfe) Kränzl. Oncidium Leopoldianum Rolfe in Gard. Ghron. S. 3. VIII. (1890) 556; [0. Leopoldi »Rolfe« in Orchidophile (1890) 353] et in Lindenia VI, t. 274; Journ. des Orch. 3-me an (1892 1893) 387 c. ic; Veitch, Man. Orch. pi. VIII. 5 1 ; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 618 ; Rolfe in Orch. Rev. XIII. (1905) 334. Rhizoma longe repens, validum, lignosum. Pseudobulbi certe distantes, basi catapbyllis in folia infrabulbosa grandescentibus distichis densis vestiti vel suffulti, pseudobulbi ipsi more Omithidii in vaginis foliorum omnino obcelati, folia pseudobulborum multo minora quam illa vaginarum, e basi lineari acuminata, carinata, vaginae infimae 8 ad 9 cm longae, laminae ad 20 cm longae, 3 cm latae, illae pseudo- bulborum lanceolatae, ad 1 6 cm longae, 2 cm latae. Inflorescentia volubilis, paniculata, multiramosa, (pars, quae praestat, 2,5 m longa), basi foliis quibusdam longe vaginanti- bus vestita, rami ad 1 2 cm longi, omnes aequilongi vel vix diversi, bracteae parvae, oblongae, brevi-acutatae, 6 ad 7 mm longae et latae, pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi. Sepala brevi-unguiculata, late oblonga, dorsale cum ungue 3 mm longo 2,3 cm longum, 1,2 cm latum, lateralia (unguibus non auriculatis) aequilonga, 8 mm lata. Petala ob- longa, fere sessilia, acuta, 1,8 cm longa, 1,3 cm lata, omnia leviter undulata, ceterum integra, alba, violaceo-suffusa, ringentia. Labelli lobi laterales rotundati, ab intermedio vix sejuncti, margine cartilagineo reflexo, lobus intermedius oblongus, acutus, crista pentadactyla, dactylo mediano longius producto, a latere viso nasum aemulante, totum labellum 1,3 cm longum, inter Iobos laterales 7 mm latum, basi luteum, ceterum viola- ceum. Gynostemium breve, alae minutissimae. Fig. 52?: a b.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru. Berge östlich von Moyobamba (Dpto. Loreto), Übergangsgebiet zwischen Savannengehölz und Hartlaubgehölz in 1300 1400 m ü. M. (Weberbauer n. 4732!).

Nota 1. Planta primo visu pro G xebrino (Reichb. f.) Kränz!, existimanda, cui certe affinis, differt tarnen florum phyllis roseo-suffusis nee vittatis, angustioribus, longius unguiculatis et struetura labelli. Bracteae pro genere inusitate parvae, pseudobulbi soli potius Ornithidium in rnemoriam revocant.

Nota 2. De hac specie et de G. volubili Poepp. et Endl. (C. corynephoro Lindl.) cl. A. Rolfe in libro suo Orchid Review dicto XIII. 334 fusius egit. Quod profert de hac specie plerum- que probandum, quod de C. volubili, quod speciem dubiam esse declarat, plane rejiciendum est.

45. C. trilamellatum Kränzl. in Notizbl. Bot. Gart. Dahlem VII. (1917) 99. Rhizoma mihi non visum, crassiusculum. Pseudobulbi distantes, elongato-ovato-conici, ad 8 cm longi, basi 1,3 cm crassi, diphylli. Folia infrabulbosa, quae adsunt, breviora quam illa pseudobulborum (an semper?), omnia e basi lineari longissima, oblanceolata, breviter acutata, 40 ad 45 cm longa, ad 3 cm lata, 7- ad 9-nervia. Inflorescentia longe ultrametralis , volubilis, infra paniculata, rami inferiores ad 15 cm inter se distantes, 3- ad 4-flori, leviter fractiflexi, bracteae late oblongae, acutae, convolutae, 1,5 ad 1,8 cm longae, ad 1 cm latae, pedicelli cum ovariis 3,5 cm longi, tenues. Sepala breviter unguiculata, unguibus basi auriculatis, ovato-triangula, obtuse acutata, leviter undulata, ad 2 cm longa, dorsale 1,7 cm, lateralia 1,5 cm lata. Petala longius un- guiculata (4 ad 5 mm), ovata, obtusa, vix breviora, basi 1 cm lata. Labellum brevis- sime unguiculatum, hastatum, utrinque angulatum, angulis breviter retrorsis, longe acuminatum, lamellae 3 tenues aequilongae, antice retusae, basi tantum labello affixae, ceterum liberae, carinula hamata vel uncata utrinque addita, totum labellum 1,6 cm longum, basi 7 mm latum. Gynostemium crassiusculum, alae juxta foveam nullae, infra foveam 2 rotundatae.

Nördliche und mittlere hochandine Provinz. Tucuman (Pearce n. 8031).

46. C. macranthum (Lindl.) Kränzl. Oncidium macranthum Lindl. Gen. et Sp. Orch. (1832) 205; Fol. Orch. Oncid. 4, in Paxt, Fl. Gard. IL 126; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 702; Bot. Mag. t. 5743; Flor. Mag. (1868) t. 386; Warn. Sei. Orch. II.

56

Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Fig. 5. A: a—d Cyrtochilam gyriferum (Rcichb. f.) Kränz!, a Flos Vi? b labellum, c labelL c. gynostemio, d pollinium. b—d 2/i. B: a—b G. Leopoldianum (Rolfe) Kränzl. a labeil., b gynostemium 2/,. G: a—e G. macranthum (Lindl.) Kränzl. a flos i/2, b labell., e gynoste- mium 2/j. D: a—d G. tenense (Reichb. f.) Kränzl. a flos Vi* b labell., c gynost., d pollinium. jB1: a d G. microxiphion (Reichb. f.) Kränzl. a fJos 1/1 5 b labell., c et d gynostemium. b—d 2/i. F: a—d G. fallens (Reichb. f.) Kränzl. a flos 1/1, b pars superior labelli, c gynostemium, d pol- linium. b—d 2/i- " 0: a—d G. diccratum (Lindl.) Kränzl. a flos, b et c labell., d gynostemium. H: a—c G, Weberbauerianum Kränzl. a flos Vi> b labell. cum gynostemio, c pollinium 2/i.

Cyrtochilum. 57

t. 17; Jennings, Orch. t. 42; Gard. Ghron. (1869) 739 c. ic. et N. S. XIV. (1880) 8 (var. Wüliamsianum Reichb f.); The Garden XXIV. t. 416; Sander, Reichenbachia II. t. 64 et Orch. Guide 185; Lindenia IV. t. 152; Veiten, Man. Örch. PI. VIII. 58 c. ic.; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 621 c. ic. ; Cogn. Dict. Ic. Orch. Oncid. t. 44; Rolfe, Orch. Review VII. 300. Pseudobulbi ovati vel oblongi vel ovoideo-conici, plus minus com- pressi, 10 ad 1 5 cm longi, 5 ad 7 cm lati, diphylli. Folia anguste lanceolata, acumi- nata, basin versus longe angustata, 30 ad 45 cm longa, ad 4 cm lata, laete viridia. Scapus bi- vel trimetralis, flexuosus, volubilis; flores in paniculam laxam pluri- ad multifloram dispositi, bracteae et ramorum et florum pro floribus satis magnae, cucul- latae, amplexicaules, ultra 2 cm longae, acutae vel obtusae, pallidae, mox scariosae, ultra 2 cm longae, rami breves, paueiflori, pedicelli cum ovariis 4,5 cm longi. Sepala longe unguiculata, late obovata, suborbicularia, rotundata, ad 5 cm longa, unguis sepa- lorum lateralium 1,5 cm longus, canaliculatus, iamina 3,5 cm longa, 3 cm lata, brunneo- olivacea, margine leviter undulata. Petala brevi- et latius-unguiculata, unguibus lobulatis, latissime ovata, valde undulata, 4,5 cm longa, 3 cm lata, vitellina vel aurea, macula plus minus intensiore pone basin ornata. Labellum brevi-unguiculatum, hastatum, utrinque brevius, apice longius acuminatum, coriaceum vel cartilagineum, lobi laterales corniformes violacei vel purpurei, lobus intermedius vel anticus angustatus, apice reflexus, albus vel albidus, purpureo-marginatus, crista labelli crassa carnosa, cum 3 dentibus crassis, violaceis in fronte et tribus minoribus, albis Ulis postpositis, totum labellum ad 3 cm longun?, basi 2,5 ad 2,8 cm latum. Gynostemii alae modice evolutae, rotundatae vel dolabriformes, fusco-purpureae. Flores patentissimi, 8,5 ad 10 cm diametro. Fl. in Europa vere et ineunte aestate. Fig. 5 G: a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru (Ruiz u. Pavon, Mathews); öst- lich von Chachapoyas zwischen den Tambos. Bagazon und Almirante, 2400 m ü. M. (Weberbauer n. 444l!); Quellen des Maranon (Warscewicz n. 13l!). Colum- bien, ohne genaueren Standort [wohl meist im Staat Cauca] (F. C. Lehmann n. 80i9!, 62 48!, 6760 !, 6549!); ohne genaueren Standort, aber vermutlich aus Columbien (Kalbreyer n. 437!). Ecuador (Pearce!); Loja (Wallis!, Hübsch!); Anden von Quito (Spruce n. 607 1 ! ; Jameson!); Abhang von Alausi nach Jaguachi, 2300 m ü. M. (Jameson); am Tunguragua (Hartweg, Spruce n. 5704!, Pearce n. 46l!); am Wege von Cuenca nach Guayaquil in über 3000 m ü. M. (F. C. Lehmann, ohne Nummer!) und am Westabhang der Gordillere von Cuenca bei Yerbas buenas (F. C. Lehmann n. 283!).

47. C. undulatum H.B.K. Nov. gen. et sp. I. (1815) 280 (349) t. 84; Kunth, Syn. I. 335; Lindl. Gen. et sp. Orch. 210; Sert. Orch. (1842) sub t. 48; Fol. Orch. Oncidium 7; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 709 et in Bonplandia II. 108. Rhizoma ad 2 m longum, digitum crassum. Pseudobulbi 5 ad 30 cm inter se distantes, ob- longi vel ovoidei, ad 8 cm longi, 4 cm lati, subcompressi, foliis infrabulbosis 2 vel 3 magnis suffulti. Folia omnia oblongo-lanceolata, acuta, basin versus angustata, acuta, apice subobliqua, subcoriacea, nervis 11 vel 1 3 percursa, 25 ad 30 cm longa, ad 4,5 cm lata. Inflorescentia metralis ad 4-metralis, volubilis, rami valde distantes, 20 cm et ultra, ad 30 cm longi, ad 1 0-flori, flexuosi, bracteae parvae, ovato-triangulae, 6 ad 7 mm longae et latae, pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi, satis tenues. Sepalum dorsale brevi- unguiculatum, oblongum, acutum, 2,5 cm longum, 1,8 cm latum; lateralia longius un- guiculata, ovata, acuta, unguis 6 ad 7 mm longus, Iamina aequilonga et basin versus lata. Petala sepalis lateralibus similia nisi minora, cum ungue 3 mm longo 2,3 cm longa, basin versus 1,3 cm lata, omnia margine leviter undulata, patentia, rubro- cinnamomea, anguste luteo-limbata. Labellum deflexum, toto ambitu triangulum, acumi- natum, lobi laterales parvi, acuti, lobus intermedius magnus, crista depressa et carun- culae gyrosae in tertia superiore disci, additis callis quibusdam parvis, totum labellum 8 ad 9 mm longum, basi 3 mm latum, eodem colore quo cetera phylla. Gynostemium superne valde incrassatum, alae magnae subquadratae , rostellum et anthera antice retusa. Fl. Novembri.

58 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Subäquatoriale andine Provinz. Golumbien. Zwischen La Ascension und Paramo de las Papas in 2000 m ü. M. (Humboldt und Bonpland!); in Buschwerken an vulkanischem Schotter an den Westabhängen des Vulkans de Pasto um Taindala und el Tendro in 1800 2400 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 8050!); bei Popayän (F. G. Lehmann n. 6243!).

Nota. Floribus minoribus quam in aliis speciebus Cyrtochüi notabilis. Ut alio loco exposui, icon caudiculae et pollinii in tabula Humboldtiana ceterum pulcherrima falsa est, per- tinet enim ad Oneidium quodam proprium, minime Cyrtochüi esse potest, ut jam e structura gynostemii elucet.

48. C. tenense (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium tenense Reichb. f. in Bonplandia II. (1854) 107; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 8; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 710. Rhizoma scandens, validum. Pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia longissima, volubilis, paniculata, rami 3 ad 4 cm longi, 2- ad 3-flori, bracteae haud magnae, latae, naviculares, spathaceae, membranaceae, 5 ad 10 mm longae, acutae; pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi. Sepalum dorsale brevi-lateque unguiculatum, oblongum, brevi- acutatum, fere 2 cm longum, 1 cm latum, lateralia longius unguiculata, subobliqua, oblonga, ceterum aequalia, unguibus basi ipsa connatis, 2,2 cm longa1 (cum ungue), 1,2 cm lata. Petala late ovata, brevissime unguiculata, acuta, paulo magis undulata quam sepala, lamina magis rotundata, 1,8 cm longa, 8 ad 10 mm lata. Labellum triangulum s. lobis lateralibus in angulos reduetis, subrhombeum, apice retusum, ob- scure tridentatum, carina a basi gynostemii per discum dimidium circ. usque decurrens, additis utrinque carinula breviore et verrucis quibusdam; totum labellum 1 ad 1,2 cm longum, basi 7 ad 8 mm latum. Gynostemii valde reclinati alae minutae, ligulatae, ereetae, fovea infrastigmatica utrinque angulata, basis labelli gynostemio adnata. Flores rubri, sicci rufo-brunnei. Fig. 5Z): a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien. Prov. Bogota, beim Dorfe Tena (Hartweg!).

49. C. microxiphium (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium microxiphium Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 21. Pseudobulbi et folia mihi non visa. Inflorescentia volubilis, certe longissima, paniculata, rami 1 5 cm inter se distantes, breves, paueiflori, 5 cm longi, bracteae ramorum vaginantes, 1,5 cm longae, illae florum breviores, ovatae, obtusae, pedicelli cum ovariis circ. 2 cm longi. Sepala satis longe unguiculata, exauriculat'a, oblonga, acuta, 2,5 cm longa, basi 8 ad 10 mm lata, lateralia paulum obliqua, ceterum vix diversa. Petala subaequalia, e basi latiore, hastato-triangula, 2,5 cm longa, basi 10 mm lata. Labellum e basi brevi-cuneato-dilatatum, deinde angustatum, deflexum, apice obtusum (aut rhombeum, dimidio superiore valde abbreviato), crista depressa, toto ambitu cordata, antice acutata, adjeetis papulis quibusdam lineisque incrassatis sine ordine, totum labellum fere 1,5 cm longum, basi 3 ad 4 mm latum. Gynostemium capitatum, a latere visum subsigmoideum, alae minutae, lineares, acutae. Fig. 5 E: a d.

Subäquatoriale andine Provinz. Bolivia (Pearce!).

50. C. Incarum Kränzl. n. sp. Radices longissimae (75 cm et ultra), e rhizo- mate fere 2 m longo Orientes. Pseudobulbi anguste ovati, valde distantes, compressi, sulcati, diphylli, ad 15 cm longi, 3 ad 4 cm lati. Folia infrabulbosa compluria, longe vaginantia, ipsa et illa pseudobulborum linearia, acuminata, basi breviter complicata, 20 ad 60 cm longa, 3 cm lata vel paulo latiora, plicata, 7-nervia. Inflorescentia ad 4 m longa, (2,5 m scapus, 1,5 m panicula), volubilis, rami elongati, tenues, flexuosi, angulati, pluri- ad multiflori, bracteae late cymbiformes, ovatae, obtuse acutatae, ad 1 0 mm longae, basi (expansae) 8 mm latae, pedicelli fere 3 cm longi. Sepalum dorsale oblongum, obtusum, spathulatum, longe unguiculatum, cum ungue 1 cm longo 3 cm longum, medio 1,5 cm latum, lateralia brevius-unguiculata (6 mm), ipsa basi connata, oblonga, obtuse acutata, cum ungue 3 cm longa, 1,5 cm lata, omnia luteo-brunnea. Petala brevi-lateque unguiculata, ovata, basi subcordata, retusiuscula, acuta, cum ungue 4 ad 5 mm longo 2,5 cm longa, basi 1,2 cm lata, tertia basali luteo-brunnea, apice primo alba, deinde violacea (igitur versicoloria dicenda). Labellum

Cyrtochilum. 59

lata fere orbiculare vel latissime rhombeum, apicibus obtusis, antice apiculatum, brunneo- violaceum, 1,6 cm longum, 1,3 cm latum; crista labelli tuberculis basi sine ordine dispositis, quibus dentes 5 divergentes antepositi sunt, composita. Gynostemium tenue, lineare, strictum, 6 ad 7 mm longum, superne quasi capitatum; fovea stigmatica latis- sima, alae angustissimae, tabula infrastigmatica parva sub ipsa fovea, antheram non vidi.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru, Huacapistana (Weberbauer n. 2136!).

Nota. G. undulato H. B. K. quodammodo simile, differt tarnen labello multo et inusitate lato necnon gynostemii characteribus.

51. C. fallens (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium fallens Reichb. f. in Flora LXIX. (1886) 549. Pseudobulbi et folia adhuc ignota, praestat solummodo pars apicalis inflorescentiae. Bracteae triangulae, spathaceae, concavae, 1 cm longae, basi 3 ad 4 mm latae, pedicelli cum ovariis 2,5 cm longi, flores ad 3 cm inter se distantes. Sepalum dorsale unguiculatum, oblongum, acutum, in ungue auriculatum? (auriculis mihi non visis »evanidis« sec. Reichb.), 1,8 cm longum, medio 1 cm latum, sepala lateralia unguiculata, levissime obliqua, oblonga, acuta, 2,5 cm longa, 1 cm lata, omnia patentia. Petala ovata, basi rotundata, obtusiuscula, 1 cm longa, basi 8 ad 9 mm lata. Labellum toto ambitu panduratum, lobi laterales minuti, rotundati, parum prosilientes, lobus intermedius multo longior, linearis, antice dilatatus, profunde bilobus, ibique manifeste crenulatus, totum . labellum recurvatum, extensum circ. 1,2 cm longum, crista tricruris (addita utrinque linea tuberculata, papillis crebris composita). Gynostemii alae parvae, parum evolutae, rotundatae, antheram superantes, tabula infrastigmatica utrinque pro- siliens, de colore nil constat, flores sicci sordide virides. Fig. 5F: a d.

Heimat unbekannt; vermutlich Columbien (F. C. Lehmann n. 3615!).

Nota. Reichenbachius hanc speciem C. dicerato Lindl. (quae quidem ipsa species haud satis nota) affinem esse dicit. Specimen unicum in herb. Caesareo Vindob. (olim Reichenbachiano) quam maxime parcum est, adsunt flores tantum 2, magnitudine valde diversi, ceterum aequales et analysis floris satis negligenter picta. Est igitur species subdubia.

52. C. loxense (Lindl.) Kränzl. Oncidium loxense Lindl. in Paxt. Fl. Gard. II. (1852) 126; Fol. Orch. Oncid. 9; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 711 et in Gard. Chron. N. S. XXII. (18 8 4) II. 616*, Williams, Orch. Grow. Man. ed. 7, 619 c. ic; Orchid. Alb. X. t. 439; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 56 c. ic; Sander, Orch. Guide 185: Reichenbachia 2. S. II, t. 54; Journ. of Hortic. XXII. (1891) 517, fig. 97. Pseudobulbi ovoidei, in ordines 2 irreguläres fractiflexos dispositi, oblongi, 10 ad 1 2 cm longi, compressi, plurisulcati, 2,5 cm lati, monophylli. Folia linearia vel ligulata, obtuse acutata, circ. 30 cm longa, 2,5 cm lata. Inflorescentia volubilis, fere 3 m (9 pedes) longa, rami 1- ad 3 flori, 8 ad 9 cm inter se distantes, bracteae minutae, 3 mm longae, pedicelli cum ovariis ad 6 cm longi. Sepala unguiculata, oblonga, acuta, 2.2 cm longa, 1,3 cm lata, carinata, intense cinnamomea, luteo-vittata. Petala aequalia sublatiora, non carinata, apice ob- tusiora, 2 cm longa, 1 cm lata. Labelli lobi laterales in auriculas, vix prominentes, acutas reducti, lobus intermedius brevi-unguiculatus, transverse oblongus, medio brevi- apiculatus, profunde sinuatus, crista in basi ipsa labelli lamellulis 4,1 minore interposita illa fimbriata longiore, additis setis compluribus sine ordine dispositis, totum labellum intense luteum, plus minus manifeste rubro-venosum. Gynostemii alae subnullae, brachia 2 paulum supra basin.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador, bei Loja (Hartweg!, Klaboch!).

Nota. Habitu et florum indole Oyrtoehilum typicum, forma labelli ad Oncidia vergens, coloribus aequaliter inter utrumque genus intermedium, sepala enim more Oyrtoehilorum picta, labellum tarnen et petala lutea singulari modo rubro-venosum.

53. C. volubile Poepp. et Endl. Nov. gen. et sp. I. (1836) 35, t. 61. On- cidium volubile Cogn. in Fl. Bras. III. 6. (1905) 289. 0. corynephorum Lindl. Sert. Orch. (1838 1841) sub t. 25; Paxton, Fl. Gard. IL 129; Fol. Orch. Oncid. 8; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 711. Rhizoma longissimum, scandens, satis validum, radicibus fasciculatis arboribus affixum. Pseudobulbi inter se distantes (fasciculati?), foliis infrabulbosis longissimis suffulti, angusti, longi, in speciminibus quae praestant nondum

6Q Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

adulti, diphylli. Folia e basi longe complicata lineari-lanceolata, acuminata, ad 50 cm longa, infrabulbosa 3 ad 4 cm lata. Inflorescentia longissima, volubilis, pedunculus ut videtur pro parte satis firmus, deinde flexuosus, ad 6 m longus, superne paniculatus, pluriramosus, rami breves, ad 1 0 cm longi, pauciflori, bracteae late ovatae, obtusae, cucullatae, 4 ad 6 mm longae et fere latae, pedicelli cum ovariis ad 2 cm longi. Sepalum dorsale unguiculatum, late oblongum vel ovato-oblongum, obtuse acutatum, ad 2 cm longum, 1,2 cm latum, lateralia longius (7 mm) unguiculata, subobliqua, ovato- oblonga, fere 3 cm longa, \ cm lata. Petala brevi-latiusque unguiculata, minora, 1,5 cm longa, 8 mm lata, margine leviter undulata. Labellum simplex, brevius, toto ambitu rhombeum, lobi laterales vix ita dicendi angulos obtusos formantes, lobus intermedius antice obtusissimus, rotundatus, totum labellum 1,2 cm longum, 8 mm latum; crista labelli tricruris, additis tuberculis utrinque sine ordine compluribus. Gynostemii alae nullae. Sepala petalaque fusco-cirmamomea, petala apicem versus alba, labellum roseo-purpureum. Fl. Januario.

Subäquatoriale andine Provinz. Östliches Peru, im Gebiet von Cuchero, in den Bergen von Cassapillo (Poeppig n. 1636!); bei Moyobamba (Matthews n. 1918).

Nota \. Icon unica quam habemus Poeppigiana quoad habitum haud omnino falsa, quoad flores et analysin portentosa, ut fere omnes analyses libri illius.

Nota 2. Huc forsan »Oncidium Muelleri* Rolfe in Orch. Rev. XIX. (49H) 487 de quo dictum est: »Allied to 0. corynephorum, having white sepals and petals, slightly tinged with pink and a broad rounded rose-purple lip. Exhibited by Messrs Sander and Sons.<

54. C. diceratum (Lindl.) Kränzl. Oncidium diceratum Lindl. Fol. Orch. On- cidium (1855) 6; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 706; Planta habitu generali Cyrto- ckilorum. Inflorescentia longissima, volubilis, multiflora, rami stricti fcerte non tortuosi) satis longi (ad 12 cm), ad 12 cm inter se distantes, vaginis compluribus inferioribus probabiliter inanibus obsiti, bracteae ovatae, obtusae, 1,2 ad 1,5 cm longae, expansae ad 8 mm latae, pedicelli cum ovariis ad 3 cm longi, tenues. Sepala petalaque sub- breviora, ovata, sepalum dorsale brevissime unguiculatum, 1 ,7 cm longum, 1,2 cm latum, basi auriculatum, petala paulo minora, sessilia; sepala lateralia cum ungue 5 mm longo 2,3 cm longa, 1,2 cm lata, omnia obscure brunnea. Labelli lobi laterales tri- anguli, acuti, isthmus lobi intermedii satis longus, angustus, linearis, antice sensim in laminam obcordatam satis profunde sinuatam dilatatus, totum labellum 1,5 cm longum, basi 7 ad 8 mm, antice ad 1 cm latum, crista elevata 4-dactyla. Gynostemii alae falcatae, ascendentes, acutae, fovea infrastigmatica paulum prosiliens. Fig. 5 G: a—d.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru (Jamieson!); Columbia, bei Medellin (Wallis!), ohne genaueren Standort (Roezl!).

Nota. Excellit haec species inter alia Cyrtoehila labello exacte obcordato; nomen sump- tum videtur ab alis gynostemii cornuum instar prominentibus.

55. C. Weberbauerianum. Kränzl. Oncidium Weberbauerianum Kränzl. in Engl. Jahrb. XXXVII. (1906) 389. Rhizoma crassum, longe repens, cataphyllis imbri- cantibus acutis tectum, oblique repens, radicibus crassis longis copiosis arboribus affixum, cataphylla sensim grandescentia, lamelligera, disticha, vaginae pro ratione in- crescentes. Pseudobulbi ad 20 cm inter se distantes, paulum evoluti, lineares, com- pressi, ancipites, ad 1 0 cm longi, \ ,5 cm lati, foliis infrabulbosis longe vaginantibus suffulti, monophylli. Folia in bulbis oblonga, obtuse acutata, coriacea, basi longe compli- cata, ad 20 cm longa, ad 4,5 cm lata. Inflorescentia cujus pars tantum adest, ut videtur simplex et forsan leviter flexa sed nullomodo volubilis, scapus vaginulis paucis longe distantibus parvis vestitus, flores in racemum satis densiflorum pauciflorum (circ. 12) dispositi, bracteae longiusculae, vaginantes, pedicellos cum ovariis fere semi- aequantes, \ ad 1,2 cm longae, pedicelli 2,5 ad 2,8 cm longi. Sepala oblonga, libera, lateralia unguiculata, dorsale sessile. Petala paulo minora, obovato-oblonga, omnia ob- tusa, leviter undulata, 1,8 cm longa, circ. 4 cm lata. Labelli lobi laterales minuti, rotundati, reflexi, lobus intermedius basi cuneatus, antice obscure crenulatus, basi margine reflexo fere unguiculatus ; crista in iraa basi disci bipartita vel biseriata, series posterior

Cyrtochilum. ~Q\

verrucosa, fere pedi gynostemii insidens, obscure pentadactyla, anterior dilatata, leviter complicata, apice reflexa. Gynostemii alae latae, membranaceae, superne in cucullum connatae denticulatae, fovea stigmatica tenui-marginata. Flores fusci, in centro luteo- maculati, labellum a medio apicem versus luteum, sepala lateralia et petala 1,3 cm longa, dorsale 1,5 cm longum, omnia 1 vel 1,2 cm lata, labellum aequilongum, basi et antice 7 mm, in isthmo (margine inflexo non expanso) 3 ad 4 mm latum, anthera antice retusa; rostellum paulum productum. Fl. Julio. Fig. 5 -ff: a c.

Subäquatoriale andine Provinz. Peru; Molinapampa, östlich von Chacha- poyas (Dpto.-Amazonas), Hartlaubgehölz, an offenen Stellen in 2000 2300 m ü. M. (Weberbauer n. 4358!). Antioquia (Sammler unbekannt!).

Nota. Affine videtur C. dicerato Lindl. d ufert tarnen alis gynostemii hie in cucullum an- droclinium amplectentem connatis et crista labelli regionibus vel partibus 2 postpositis compo- sita. Flores glutinosi esse videntur, inveni in floribus lente observatis pappos Compositarum et rudimenta quaedam florum aliorum.

56. C. Engleiianum Kränzl. Oncidium Englerianum Kränzl. in Engler's Bot. Jahrb. (1916) 32. Caespites parvi, rhizoma 1 ad 1,2 cm crassum, radieibus copiosis obsitum. Pseudobulbi dense aggregati, foliis infrabulbosis 2 vel 3 suffulti, longe ovati. vix compressi ad 1 2 cm longi, diphylli. Folia e basi longe complicata lanceolata, acumi- nata, juniora tantum mihi visa. Pedunculus crassiusculus, strictus, leviter flexuosus, non volubilis, 40 ad 60 cm longus, vaginis quibusdam brevibus praeditus, in pani- culam multifloram ultra 40 cm longam terminans, rami bracteis magnis ovatis semiamplexicaulibus 1,5 cm longis obtusis suffulti, ad 7 cm longi, paueiflori, sub- distichi, bracteae cymbiformes, 1,3 cm longae, 4 mm latae, brevi-acutatae vel obtusae, pedicelli 2,5 ad 3 cm longi. Sepalum dorsale brevi-unguiculatum, suborbiculare, 1,2 cm longum, 1 cm latum, obtusum; lateralia longius unguiculata, e basi euneata ovato-ob- longa, obtusa, 1,8 cm longa, 1 cm lata, omnia castanea. Petala textura teneriore, 1,2 cm longa, basi 1 cm lata, ovata, obtusa, lutea, pallide castaneo-maculata, omnia phylla margine eleganter crispula. Labelli lobi laterales parvi, sub basi labelli reflexi, rotundati, lobus intermedius e basi angusta modice euneatim dilatatus, antice in laminam parvam evolutus, margine crispulus, totum labellum circ. 1 ad 1,2 cm longum, basi 4 mm, antice circ. 5 mm latum, luteum, apice fusco-punetatum, crista in basi cras- sissima, lineis tuberculosis cartilagineis 5 composita, lutea. Gynostemium pallide cin- namomeum, alae cornutae divergentes, fovea stigmatica magna. Fig. 6Ä.

Columbia: Zentral- Anden von Popayan, 2600 2900 mü. M., am Paramo de Guanacas (F. G. Lehmann n. 6005). Blühend im Januar.

Nota. Differt ab C. dicerato Lindl. cui affine inflorescentia strieta non volubili, sepalis lateralibus a ceteris 3 phyllis diversis, non confonnibus, labello bene angustiore haud »obeor- dato«, crista 5- non 4-seriata, colore ut videtur pallidiore et magis vario, quam in illa specie cujus flores brunnei.

57. C anthoerene (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium anthoerene Reichb. f. in Linnaea XLI. (1817) 102; Veitch, Man. Orch. PI. VIII. 9; Williams, Orch. Grow. Man. 7. ed. 600 c. xyl.; Sander, Orch. Guide 173. Pseudobulbi compressi, fere rhombei, pallide virides, argute costati. Folia mihi non visa. Inflorescentia alta, valida, paniculata, polyclada, braehyclada, bracteae et ramorum et florum magnae, ovatae, spathaceae, acuminatae, 1,5 ad 2,2 cm longae, rhachis ramorum fractiflexa, pedicelli cum ovariis curvuli ad 2,5 cm longi. Sepala e basi euneata oblonga, acuta, undulata, crispa. Petala sessilia, paulo majora, ceterum aequalia, 2,5 ad 2,8 cm longa, sepala 7 ad 8, petala ad 9 mm lata. Labellum cum basi gynostemii quadrata connatum, deinde energice deflexum, basi utrinque obtusangulum, auriculatum, auriculis deflexis, isthmus lobi inter- medii brevis, mox sensim in laminam obeordatam, antice profunde angusteque sinua- tam dilatatum, crista linearis, longa, depressa, antice retusa, medio apiculata, utrinque bi- vel tridenticulata; totum labellum a basi ad marginem anteriorem 1,5 cm longum, antice 1 cm latum, sepala petalaque tenera, brunnea, luteo-vittata, labellum luteum, rubro-signatum, nitidum. Gynostemium rubrum, gracile, alae fere obsoletae. Flores textura tenera, suaveolentes.

ß2 Fr. Kränzlin. Orchidaceae-Odontoglosseae II.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (Wallis n. * 6 \ !) ; Medellin (Sammler unbekannt!).

Nota. Flores illos Miltoniarum nonnullarum in memoriam revocant, a quibus charac- teribus labelli ceterum diversum. Labellum deflexum ut in Odontoglossis, pars basilaris cum gynostemio angulum fere rectum efficit, toto ambitu labellum ad formam typicam Oneidiorum valde accedit, indole cristae tarnen diversa. Inflorescentia omnino Oyrtochilorum. Est igitur planta difficilis.

Sect. II. Cimicifera Lindl.

58. C. scaphochilum Kränzl. n. sp. Pseudobulbi ovati, compressi, ancipites, utrinque tricostati, pallide straminei, monophylli, 6 cm longi, basi 4 cm lati. Folia desunt, vaginae infrabulbosorum circ. 4 cm longae. Inflorescentia tenuis, paniculata, laxiflora, pauciflora, rami inferiores 6 ad 7 cm distantes, internodia superiorum breviora, omnes breves, pauciflori, bracteae et ramorum et florum paleaceae, stramineae, 5 mm longae, pedicelli cum ovariis 2 cm longi. Sepala petalaque lanceolata, recurva, leviter falcata, obtusiuscula, sepalum dorsale petalaque paulo latiora 7 mm longa, sepala lateralia \ cm longa. Labellum simplex, toto ambitu ovato-oblongum, obtusum, basi convexum, deinde explanatum, antice excavatum, cymbiforme, basi tuberculis pluribus obscure biseriatis praeditum, totum labellum 7 ad 8 mm longum, basi circ. 3 mm latum. Gynostemium pro flore longum, supra retusum, alae vix conspicuae, buccae tabulae infrastigmaticae triangulae, satis prominulae, caudicula latiuscula, linearis, anthera antice producta, triangula. Flores flavi, sepala petalaque rubro-maculata esse videntur, labellum eodem colore, rubro-adspersum.

Heimat und Sammler unbekannt. (Herb. d. Kaiserl. Hofmuseums Wien!).

Nota. Est species labelli pro sectione magni structura singularis et praeter omnes eximia. Specimen unicum mihi visum felicissime optime exsiccatum. Tota planta straminea, inflores- centia adeo laxa et distantiflora qualem in nulla specie invenimus; labelli forma adhuc inaudita ut in Clmiciferis, transitum ad hanc sectionem praebens.

59. C. porrigens (Reichb. f.) Kränzl. Oneidium porrigens Reichb. f. in Gard. Chron. (1868) 125. Pseudobulbi et folia non descripta et mihi non visa. Inflores- centia certe magna, paniculata, rami breves, 4 cm longi, iterum ramulosi, bracteae brevissimae, triangulae, adpressae, acutae; pedicelli pro floribus parvis longi ('2,5 cm vel ultra) torti. Sepalum dorsale late unguiculatum, late oblongum, obtuse acutatum; lateralia longius unguiculata, deinde sensim dilatata, basi cuneata, acuta, dorsale 7 ad 8 mm longum, (unguis circ. 2 mm), 3,5 mm latum, lateralia aequilonga, 4 mm lata, subobliqua, leviter semitorta, omnia 3 extus papillis densis minutisque scabra. Petala brevi-unguiculata, late oblonga, acuta, margine reflexo rhombea et unguiculata visa, 7 mm longa, 5 mm lata, omnia 5 plus minus reflexa, castanea, apicibus mellea. Labellum simplex, valde convexum, hastatum vel triangulum, antice obtusum vel rotundatum, breviter apiculatum; crista labelli per medium massa crasse carnosa et lineis crassis, vario modo circumvolutis composita, additis utrinque lineis crassis undulatis pone mar- ginem, totum labellum (quod minime explanari potest) 6,5 mm longum, basi 4,5 mm latum, cinnamomeum, crista aurantiaca, maculis quibusdam intensioribus ornatum. Gynostemium basi constrictum, superne incrassatum, alae subnullae, margo androclinii depressa, rostellum non protensum, tabula infrastigmatica nulla. Floruit in Europa Decembri. Fig. 6A: a.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbien (Blunt). Ich erhielt lebendes Material aus der inzwischen aufgelösten Orchideensammlung des Herrn A. van Imschoot in Mt. St. Amand bei Gent.

Nota. Fateor, me descriptionem cristae a cl. Reichenbach scriptam non plane intel- lexisse. Constat crista e massa centrali et adjectis lineis crassis, utraque undulata, tortuosa. crassa. Ex cognomine speciei apparet, paniculam esse longissimam, ipse ramum tan- tum vidi.

Cyrtochilura. ß3

60. C. umbonatum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium umbonatum Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 24. Pseudobulbi mihi non visi. Folia et infrabulbosa et illa bulborum ensata, lineari-lanceolata, acuminatissima, basin versus longe complicata et an- gustata, ad 70 cm longa, 2,8 cm lata, valde nervosa. Inflorescentia longissima, panicu- lata, multiramosa, non vel solummodo in partibus superioribus (mihi non visis), racemosa, rami valde distantes, ad 10 cm longi, interdum basi iterum ramulosi, valde fractiflexi, squarrosi, bracteae breves, pellucidae, ovatae, obtusae, 2 mm longae et 2,5 ad 3 mm latae, pedicelli cum ovariis 2 ad 2,2 cm longi. Sepala unguiculata,- acuta, dorsale quam lateralia subbrevius, 6 ad 7 mm longum, lateraliä ad 8 mm, omnia carinata, 2,"> vel 3 mm lata. Petala obovata, brevi-acutata, sublatiora, 6 mm longa, 3,5 mm lata, haec omnia reflexa. Labellum simplex, triangulum, convexum, utrinque et antice rotundatum, crista transversa in disco umbonata, lobulata, antice emarginata, totum labellum 6 mm longum, basi 5 mm latum. Gynostemii alae paulum evolutae, supra basin minute angulata. Fig. 6 B: a, b.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador. Anden von Quito bei Lucmas (Spruce n. 6074!).

Nota. A ö. coccifero Reichb. f. differre videtur foliis longissiinis et inflorescentia stricta, valida, squarrosa.

61. C. flexuosum II.B.K. Nov. gen. et spec. I. (1815) 280 (350); Kunth, Synops. I. 336. Oncidium cimieiferum Reichb. f. ex Lindl. Fol. Orch. Oncid. (1855) 9; Reichb. f. in Walp. Ann, VI. 712. Odontoglossum cimieiferum Reichb. f. in Linnaea XXII. (1 849) 849 ; Lindl. Fol. Orch. Odontogl. (1 852) 1 5. O. flexuosum Lindl. Sert. Orch. sub t. 43 (1842) non Sims. Pseudobulbi oblongi, ad 7,5 cm longi. Folia anguste lanceolata, acuminata vel acuta, basi valde angustata, coriacea, 1 1 - ad 1 3-nervia, ad 30 cm longa vel longiora, ad 5 cm lata. Scapus interdum 3-metralis, plus minus scandens, multiramosus, rami saepius ramulosi, paueiflori, fractiflexi, floribus satis distantibus, bracteae pro rata magnae brunneae illae ramulorum cucullatae et vaginantes, ad 1,8 cm longae, illae florum late oblongae, acutae, ad 7 mm longae, 5 mm latae, pedicelli cum ovariis ad 3 cm longi, saepius curvuli. Sepalum dorsale unguiculatum, oblongum, acutum, coneavum, 5 ad 6 mm longum, 3,5 mm latum, sepala lateralia e basi lineari dilatata, spathulata, antice oblonga, acuta, semitorta, ad 1,2 cm longa, antice 3,5 mm lata, oblique divergentia. Petala late oblonga, acuta, 7 8 mm longa, 5 mm lata. Labellum indivisum, convexum, rotundatum, apiculatum, crista polydaetyla in ipsa basi praeditum, 5 mm longum et (expansum) latum. Gynostemium breve, crassum. aus pone foveam stigmalicam nullis. Flores brunnei, macula lutea eimicem referente in disco labelli. Fl. Septembri, Octobri. Fig. 6 C: a-e.

Subäquatoriale andine Provinz. Columbische Zone; Paramo de Achupalas zwischen Almaguer und Sta Cruz in 3000 4000 m ü. M. (Humboldt u. Bonpland!); um Frontino im Staate Antioquia in 2000 2'iOO m ü. M. (F. C. Lehmann n. 42 2 4'.). Venezuela, Merida (Wagnern. 138!, Moritz n. 1096b!, Schlim n. 1027!). Ecuador: In dichten, feuchten Wäldern an den Westabhängen des Corazön in 2400 2700 m ü. M. (F. C. Lehmann n. 6775!); Quito (Karsten).

62. C. saltabundum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium saltabundum Reichb. f. in Flora LXV. (1882) 534. Pseudobulbi mihi non visi. Folium unicum, quod praestat, infrabulbosum, vagina 7,5 cm longa, pallida, lamina 15 ad 16 cm longa, acuminata, lineari compositum, folia suprabulbosa mihi non visa. Inflorescentia longissima, panicu- lata, pars, quae praestat, circ. metralis, tota certe longior, rami 6 ad 8 cm inter se distantes, inferiores mihi visi ad 1 2 cm longi, interdum denuo ramulosi, tenues, flaeeidi, bracteae angustae, basi amplexicaules, tenues, emareidae, 4 mm longae. Sepalum dorsale e basi angusta spathulato-obovatum, acutum; petala subaequalia subbreviora, ad 9 mm longa, 3,5 mm vel 4 mm lata; sepala lateralia longius unguiculata, ceterum aequalia, ad 1 ,3 cm longa, vix 3 mm lata, haec omnia reflexa. Labellum simplex, toto ambitu inter formam rhombeam et trapezoideam intermedium, latera basilaria bene breviora quam antica, convexum, crista enneadaetyla, quorum 4 biseriati in disco, 1 major

ß4 Fr. Kränzlin. Orchidaccae-Odontoglosseae II.

umbonatus antepositus et quibus 4 minores interpositi; totum labellum 7 ad 8 mm longum, vi expansum ad 1,2 cm latum. Gynostemii alae parum evolutae, supra basin utrinque lobulo auctum. Flores ochracei, fusco-picti. Fl. in Europa Maio. Fig. 6D: a—c.

Subäquatoriale andine Provinz. Genauer Standort nicht bekannt (Wallis!); Gerro de Abitanhuc in 1 600 m ü. M. = 5000 Fuß (Pearce!).

63. C. fractum (Reichb. f.) Kränzl. Odontoglossum (Myanthium) fractum Reichb. f. in Linnaea XLI. (1877) 26. Omidium fractiflexum Lehm, et Kränzl. in Engler's Bot. Jahrb. XXVI. (1899) 496. Caespites magni, densi. Pseudobulbi longi, ovoidei, subcompressi, ad 1 0 cm longi, jam vivi longitudinaliter sulcati, dipbylli. Folia linearia vel lineari-lanceolata, acuta (? apicibus plerumque destructis), ad 45 cm longa, ad 3 cm lata. Panicula ad 3 m longa, subvolubilis, multiramosa, rami saepius longis- simi, filiformes, in ramulos crebros, breves, energice fractiflexos soluti, internodia ra- mulorum ad 8 nim longa, saepius angulos rectos vel imo acutos formantes, flores salis densi, bracteae minutissimae. Sepalum dorsale e basi lineari mox in laminam oblongo- lanceolatam acutam dilatatum (si mavis longe unguiculatum), sepala lateralia subsimilia, basi paulo latiora, ad 5 mm longa, antice 2,5 mm lata. Petala obovata, obtuse acutata, aequimagna. Labellum utrinque in auriculam vel lobulum lateralem auctum, antice (vel lobus intermedius) triangulum, apice minutissime biapiculatum, carina in medio disco, additis carinulis utrinque 2 apice liberis (triangulis ex Reichenbach) et 2 etiam minoribüs in fronte; totum labellum convexum, ceteris phyllis vix brevius. Gynostemium exalatum, superne retusum, tabula infrastigmatica proprie sie dicenda nulla, anthera et pollinia mihi haud visa. Flores brunnei, labellum in centro luteum. Fl. Octobri.

Subäquatoriale andine Provinz. Ecuador. Epiphytisch in dichten Wäldern um las Juntas bei Loja in 1800 2200m ü.M. (F. C. Lehmann n. 6888!). Columbien (?) Ohne genaueren Standort und Sammler (Herb. Reichenbach!).

Nota. A G. deltoideo (Lindl.) Kränzl. cui simile differt floribus paulo rnajoribus, alis gy- nostemii omnino obsoletis, ramis paniculae magis fractiflexis quam in ulla specie adhuc nota, internodia enim saepius angulos acutos inter se efficiunt; quo factum est, ut Reichenbach et ego eodem fere nomine usi simus. Mihi Orchidaceas Lehmannianas anno 189i> describenti speeimen typicum Reichenbachii (ceterum valde maneum) praesto non fuit.

64. C. coeeiferum (Reichb. f.) Kränzl. Oncidium coeeiferum Reichb. f. et Warsc. in Bonplandia II. (1854) 101 et 279 et III. 661; Lindl. Fol. Orch. Oncid. 9; Reichb. f. in Walp. Ann. VI. 712. Rhizoma ultra 1 cm crassum, lignosum radieibus longis arboribus affixum, oblique scandens, passim in pseudobulbos ipsi oblique insertos evolu- tum. Pseudobulbi anguste oblongi, aneipites, non costati, sicci reticulato-rugosi, ad 8 cm longi, ad 2 cm lati, monophylli. Folia infrabulbosa et illa foliorum parte vagi- nante basilari praedita, ceterum similia, linearia, basi et apicem versus acuminata, cras- siuscula, firma, 7- ad 9-nervia, infrabulbosa cum vagina ad 12 cm longa 40 cm, illa pseudobulborum ad 60 cm longa, 1,5 ad 4 cm lata. Scapi cum inflorescentia ultra 1,50 m longa, superne paniculata, ramis valde (ad 18 cm) distantibus, inferiores ramu- losi, valde fractiflexi, bracteae ramorum et ramulorum vaginantes, illae florum con- volutae, acutae, expansae late oblongae, 7 mm longae, 5 mm latae, rhachis minute (rubro?) punetulata, pedicelli cum ovariis ad 2,5 cm longi. Sepala spathulata, satis anguste unguiculata, antice oblonga, acuta, ad 9 mm longa, 5 mm lata. Petala late obovata, vix unguiculata, apiculata, ad 7 mm longa, 5 mm lata. Labellum toto ambitu hastatum, valde convexum (adeo ut integrum explanari non possit) acutiusculum, 8 mm longum, circ. 5 mm latum; tuberculus magnus crassus, polydaetylus a basi paulum ultra dimidium disci additis compluribus minoribüs utrinque. Gynostemium crassum, alae vix evolutae, tubulae infrastigmaticae margo utrinque incrassatus, carnosus. Flores expansi 1,7 cm diametro, viridi-brunnei, petala et sepalum dorsale obscure luteo-vittati. Fl. Januario. Fig. 6 E: a c.

Sub äquatoriale andine Provinz. Columbische Zone: Prov. Ocafia, Mesarica in 3000 m ü. M. (Schlim n. 30!); Sierra Nevada de Sta. Marta bei St. Miquel (Purdie),

Cyrtochilum.